[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verankern von Bodendübeln
für stabförmige Gegenstände, insbesondere Pfosten sowie ein Bodendübelsystem zur Durchführung
desselben.
[0002] Die Verwendung von Bodendübeln und Betonierhülsen ist weit verbreitet. Bekannt sind
Bodendübel nach
DE 10240586A1 zur Befestigung von stabförmigen Gegenständen, z. B. Rohrpfosten im befestigten Untergrund
mit einem Rohr mit zylindrischer Innenöffnung zur Aufnahme des stabförmigen Gegenstandes.
Das Rohr weist an seinem Erdende eine Spitze mit mehreren zu dieser zulaufende Kehlnuten
bildende Einfaltungen auf und an seinem oberen Ende ein Flanschteil mit radial weisender
Wand sowie einer parallel zum Flanschteil verlaufenden Spannplatte mit einer Durchgangsöffnung,
die über Spannschrauben am Flanschteil befestigbar ist und einen Spannring aus druck-
und biegefestem Material zwischen Flanschteil und Spannplatte, der den Pfosten im
Bereich der Innenöffnung des Flansches und des Durchgangs der Spannplatte umgreift.
[0003] Aus der
WO 87/02734 A1 sind bereits derartige Vorrichtungen zum Befestigen von stabförmigen Gegenständen
im Erdreich bekannt. Sie bestehen aus einem Rohr mit einer Spitze an seinem in Einschlagrichtung
weisenden vorderen Ende. Am hinteren Ende des Rohres ist ein topfförmiger Flansch
vorgesehen. Die Vorrichtung wird zur Befestigung eines stabförmigen Gegenstandes durch
ein elastisches, den Pfosten umgreifendes Spannelement zwischen Flanschteil und Spannplatte
ergänzt, durch das eine kraftschlüssige Befestigung des Pfostens durch Pressung erreicht
wird.
[0004] Ferner ist aus dem Prospekt der Firma Dambach, D-76571 Gaggenau eine Bodenhülse bekannt,
die zur schnell spannenden und auswechselbaren Aufnahme von Pfosten für Verkehrszeichen
dient. Es handelt sich dabei um eine Betonierhülse aus einem Gußkörper. In ihrem oberen
Bereich befindet sich ein Gewinde, unter dem sich der Sitz eines manschettenartigen
Spannrings befindet. Nach eingelegter Dichtung wird eine Art Hohlstopfen lose in das
Gewinde eingeschraubt. Nach Einbetonieren und Austrocknen wird der Pfosten auf Anschlag
in das Loch des Hohlstopfens eingeführt. Der Hohlstopfen wird dann mit einem Schraubenschlüssel
über die Schlüsselflächen angezogen, wobei sich der Spannring an den Pfosten anpresst
und diesen sichert.
[0005] Die Bodenfundamente und Betonierhülsen haben Nachteilelnsbesondere ist die Verwendung
von unnötig viel Beton zu bemängeln, was den Boden versiegelt und zu Schwierigkeiten
beim Entfernen der Einrichtung führt.
[0006] Bei alten Vorrichtungen der Firma Gebr. Sträb nach
WO 87/02734 A1 führt dies zu einer Verschiebung der Spannplatte und Verbiegen und Beschädigen der
Nietmuttern und bei schwereren Aufprallvorgängen auch zu einer Verformung der Aufnahmeöffnung
im Flansch und damit des Flansches selbst.
[0007] Bei der Bodenhülse von Dambach mit Kunststoff- bzw. Gummi-Spannring führt ein Aufprall
zu einem Abplatzen des Randes der Stopfmutter und in schwereren Fällen zu einem Reißen
des Gußkörpers. Ein weiterer Nachteil ist, daß Kunststoffe altern und fließen, ein
Nachteil, der besonders dann auftritt, wenn Torsionskräfte auf den Pfosten einwirken
oder große Temperaturschwankungen auftreten.
[0008] Abgesehen von der Befestigung eines Pfostens im Bodendübel besteht das Problem, dass
Bodendübel unterschiedlicher Längen und Formen benötigt werden. Ferner soll bei einem
Untergrund, in dem viele Versorgungsleitungen verlaufen, ein Bodendübel diese beim
Einbringen nicht beschädigen. Schließlich ist, da die Bodendübel in aushärtendem Material,
wie Beton, vergossen werden, eine das Vergießen mit viskosem Material fördernde Ausgestaltung
desselben erwünscht, damit beim Einbringen des Dübels in den Beton keine die Stabilität
des Vergusses beeinträchtigenden Luftblasen im Beton verbleiben, sondern der Beton
blasenfrei am Bodenrohr des Dübels anschließt. Zudem sollen die Pfosten aus den Bodendübeln
reversibel herausnehmbar sein - bspw. falls der Pfosten für Arbeiten im Wege ist oder
nur temporär eingebracht werden soll oder beschädigt/abgeknickt ist. Ein weiteres
Problem ist die Ausrichtung eines Dübels, damit ein Pfosten senkrecht eingebracht
werden kann - dies war bisher problematisch, da beim Einschlagen eines Dübels in den
unbefestigten Untergrund häufig ablenkende Gegenstände das senkrechte Einbringen verhinderten.
[0009] Ein gerichtetes Einbringen der einschlagbaren Bodendübel war schwierig und erforderte
lange Ausrichtvorgänge, da die bekannten Bodendübel aufgrund von Reibung im Untergrund
schlecht exakt auszurichten waren.
[0010] Diese Probleme wurden bisher mit Einzellösungen angegangen. Für jedes Teilproblem
wurden spezielle Dübelgestaltungen vorgesehen, die von den Bauhöfen und Unternehmen
auf Vorrat gehalten werden mußten.
[0011] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein dafür ausgelegtes Bodendübelsystem
zum ausgerichteten Einbringen von Bodendübeln sowie dafür ein ausgelegtes Bodendübelsystem
zu schaffen, welches die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach Anspruch 1, die Vorrichtung
nach Anspruch 10 , das System nach Patentanspruch 7 und die Vorrichtung nach Anspruch
11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0013] Durch das erfindungsgemäße Vorgehen kann nun eine quantifizierbare Menge aushärtenden
viskosen Materials, wie Flüssigbeton verwendet werden und unnötiger Betoneinsatz vermieden
werden. Durch den Auftrieb des Dübels im feuchten aushärtenden Material nach dem Archimedes'schen
Prinzip des Auftriebes gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeitsenge kann der
Dübel leicht mittels eines Stabes oder leichten Schlägen bündig zur Oberflache eingetrieben
werden. Infolge der Führung des topfartigen Befestigungsflansches im Kreisausschnitt
der Decke und dem sich dazwischen befindlichen viskosen Material, kann das Bodenrohr
, analog der Funktion eines Pendellagers, hier mit viskosem Ausgleichsmaterial, leicht
pendelartig schwenkausgerichtet und in die Vertikale gebracht werden. Besonders günstig
ist es wenn dieses Eindrücken nach unten und das Ausrichten im Kreisausschnitt mit
einen zentrierenden Stab mit einer Dosenlibelle am oberen Ende erfolgt und so des
Eindrücken und das Ausrichten gleichzeitig erfolgt.. Dabei wirkt der Rand der aufgebohrten
Decke als Drehpunkt und der Dübel verbleibt aufgrund des viskosen Materials bis zu
dessen Aushärten in der einmal eingestellten Lage. Der Auftrieb des Dübels mit seinem
Hohlraum und seiner Adhäsionskraft am Beton sind in einem solchen Verhältnis zum weichen
Beton, daß des eingedrückte Dübel stets in der eingedrückten Lage verharrt, sich jedoch
beim Ausrichten bewegt. Mit der Verwendung der Schablonen (56) und (57) kann der Aushub
im unteren Bereich so gestaltet werden, daß Betonüberschuß vermieden wird und gleichzeitig
der Aushub mit gängigem Werkzeug oder von Hand entnommen werden kann. Im oberen Bereich
dienen die Vorrichtungen / Schablonenals hilfreiche Führungen.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Verfahren und das Bodendübelsystem ist ein ausgerichtetes
Einbringen von Bodendübeln bei geringstem Aufwand an mörtelartigem Material, angepasst
an die verschiedensten Anforderungen - wie der Untergrundbeschaffenheit - mit einer
effektiven, kostengünstigen Arbeitsweise und einer modularen Vorrichtung, dem Dübelsystem,
in kompakter und bodenbündiger Bauweise möglich.
[0015] Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist ihr ästhetisch ansprechender Eindruck, der
durch die Verwendung von Vorlochschablonen und Aushubschablonen, welche eine Beschädigung
des Bohrungsrandesder Decke vermeiden, zu ,Stande kommt. Der Topf des Dübels schließt
in ansprechender Weise mit der Bohrung in der Decke ab, denn aufgrund der Schablonen
wird eine Beschädigung der Decke durch Vorlochen oder weiteres Räumen vermieden.
[0016] Die Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren zur Verankerung von Bodendübeln
für stabförmige Gegenstände (4), in Böden mit befestigter Oberfläche (Decke) (52)
mittels eines Bodendübelsystems (1) mit einem Bodenrohr (2) zur Aufnahme eines Pfostenabschnitts,
das einen topfartigen Befestigungsflansch (7) in Form eines in Richtung des Erdendes
des Bodendübels geöffneten Topfes mit einem Boden (15) und einer vertikalen Ringwand
(16), Schraubhülsen im Topfboden (15), Entlastungsöffnungen (17) trägt und ein geschlossenes
Erdende besitzt, mit den Schritten: Herstellen eines definierten Kreisausschnitts
in der Decke (52); Graben eines Schachts (51) im Boden (50) unter dem Kreisausschnitt
der Decke (52) dessen Querschnitt dem Kreisausschnitt in der Decke (52) entspricht
und dessen Länge ausreicht, dass das Bodenrohr im Schacht frei schwenkbar ist; wobei
der Durchmesser des Kreisausschnitts in der Decke (52) um 1-10 %, bevorzugt 3- 6 %
größer als der Durchmesser des topfartigen Befestigungsflansches (7) ist, damit der
Dübel in im Schacht (51) um 10° bis 20° gegen die Bodenrohrachse schwenkbar ist;
[0017] Einbringen einer dem Schachtvolumen ohne Dübelvolumen vorbestimmten entsprechenden
Menge viskosen aushärtenden Materials in den gegrabenen Schacht (51); Eindrücken des
Bodendübels (1) in das aushärtende Material, so dass der topfartige Befestigungsflansch
(7) innerhalb der Decke (52) zu liegen kommt, das aushärtende Material am geschlossenen
Bodenrohr (2) im Schacht (51) bis zur Decke (52) in den topfartigen Flansch (7) hochgedrückt
wird und den Schacht (51) sowie ggf. die Entlastungsöffnungen (26) füllt;
Ausrichten des Bodendübels (1) im aushärtenden Material durch Schwenken um die Mittelachse
des Flansches (7) über einen Kontakt zwischen der Ringwand des Topfes (7) mit der
Innenwand des Kreisausschnitts in der Decke (52) im noch weichen aushärtenden Material
unter Nachfließen des viskosen Materials und Stabilisierung des Dübels der ausgerichteten
Lage;
Aushärten lassen des Materials; und
Anschrauben einer Abdeckplatte (60) oder einer Spannring-/Spannplattenkombination
(12, 8, 11) für Pfosten am Befestigungsflansch (7).
[0018] Durch das Vorsehen einer ausgewählten Schachtgeometrie kann der Dübel mit wenig aushärtendem
Material vergossen werden, denn es wird kein Beton/Mörtelüberschuß notwendig. Der
häufig als viskoses Material verwendete Beton/Mörtel ist kein umweltfreundliches Material
und sollte daher so wenig wie nötig eingesetzt werden, was die Erfindung ermöglicht.
Durch das Ausrichten des Dübels in Art eines Pendellagers, wobei der Kreisausschnitt
in der Decke als Außen-Lager, der Rand des topfartigen Befestigungsflansches als Innenlager
und das noch weiche viskose Material als Verbindungsglied dient, ist so eine unproblematische
exakte Positionierung des Dübels möglich und das nachfließende viskose Material erhält
diese und befestigt sie beim Aushärten.
[0019] Das Ausrichten des Dübels kann in üblicher Weise mittels einer Wasserwaage oder einer
Libelle an einem in die Pfostenöffnung eingesteckten Stab kontrolliert werden. Dabei
wird der Dübel in Art eines Pendellagers gegen die Innenwand des Decken-Kreisausschnittes
geschwenkt und so vertikal ausgerichtet. Der Dübel kann auch innerhalb der durch den
Decken-Kreisausschnitt gebildeten Führung gedreht werden, falls rechteckige Pfähle
mit einer Vorzugsrichtung befestigt werden sollen - bspw. bei Verkehrszeichen.
[0020] Dadurch, dass mittels einer Bohrkrone oder einer Stanzeinrichtung ein kreisförmiger
Ausschnitt definierter Größe in der Decke des befestigten Bodens hergestellt wird,
der nur geringfügig größer als der Durchmesser des Dübelflansches ist, kann die Innenwand
des kreisförmigen Ausschnitts beim Ausrichten des in einen unter dem kreisförmigen
Ausschnitt gegrabenen Schachts eingebrachten Bodenrohrs als Drehpunkt wirken und ein
Versinken des Flansches im feuchten aushärtbaren Material verhindern. Infolge dieser
engen Führung des Dübelflansches sowie den Adhäsions- und Auftriebskräften entsteht
ein Kräfte-Gleichgewicht, wonach der Dübel weder versinkt noch im viskosen Material
aufsteigt. Indem nach Herstellung des Ausschnitts eine definierte Schachtgeometrie
mittels eines Handbaggers, Stanzeinrichtung, Bohrkrone oder sonstiger Grabeinrichtung
hergestellt wird, kann ohne Verwendung unnötig großer Mengen aushärtbaren Materials
eine Befestigung des Bodenrohrs nach Ausrichtung erfolgen. Bisher war es problematisch,
dass meist unnötig viel Beton in den ohne besondere geometrische Vorgabe ausgehobenen
Hohlraum gegossen wurde - eine umweltschädliche Materialverschwendung, die auch zu
Problemen beim Ausrichten des Dübels führte. Dadurch, dass der Dübel beim erfindungsgemäßen
Verfahren aufgrund der definierten Schachtgeometrie und Geometrie des Deckenausschnitts
nur begrenzte Bewegungsmöglichkeiten hat und gegen ein Auflager an der Innenwand des
Kreisausschnittes in der Decke geschwenkt wird, ist seine Ausrichtung sowie seine
Befestigung durch Aushärten des Materials leicht und materialsparend möglich.
[0021] Falls ein längeres Bodenrohr benötigt wird - bspw. wegen der Art des Untergrunds
oder zwecks besserer Befestigung kann das Bodenrohr vor Einbringen in den Schacht
durch mindestens ein Verlängerungsrohr mit einer Aufnahmeöffnung für das Bodenrohr-Erdende
und einem Verlängerungsrohr-Erdende verlängert werden, wobei der Schacht dann entsprechend
der Geometrie des verlängerten Bodenrohrs tiefer ausgehoben wird, wobei der Schacht
(51) entsprechend länger als das verlängerte Bodenrohr (2, 20) ausgehoben wird.
[0022] Bei einer Ausführungsform muss nur ein Grunddübel vorbestimmter Länge hergestellt
werden, der modular durch aufsteckbare Verlängerungsrohre verlängert werden kann.
[0023] Vorteilhafterweise haben das Bodenrohr (2) und/oder die Verlängerungsrohr e (20)
Rückhalteeinrichtungen, die das Verschieben, Verdrehen und Herausziehen des Bodendübels
(1) gegen das weiche Material erschweren und bei ausgehärtetem Material verhindern.
Es handelt sich dabei um strömungsgünstige Vorsprünge und/oder Vertiefungen, um die
das aushärtbare Material ohne Blasen- und Taschen-bildung herum fließen kann und aushärtet.
Diese Rückhalteeinrichtungen erschweren das Verschieben, Verdrehen und Herausziehen
des Bodendübels (1) gegen das aushärtende Material und unterstützen die Aufrechterhaltung
der ausgerichteten Position, bis das aushärtende Material/Beton fest ist.
[0024] Nach dem Einbetonieren/Eingießen des Bodendübels können Pfosten im Dübel befestigt
werden. Dazu findet Aufbringen einer Pfostenbefestigung mit: einem Spannring (11)
für den Pfosten und einer auf den Spannring (11) gegen den Befestigungsflansch (7)
aufschraubbaren Spannplatte (8) mit Pfostenöffnung und Spannschraubenbohrungen (22);
Einbringen eines Pfostenendes durch den Spannring (11) und die Spannplatten-Pfostenöffnung
(10) in die Bodenrohröffnung,
Anziehen der Spannschrauben (9) gegen die Schraubhülsen im Befestigungsflansch (7)
unter Kompression des Spannrings (12) unter Kraftschluß mit dem Pfosten (30) statt.
[0025] Diese Spannvorrichtung ermöglicht leichten Austausch der Pfosten und ist gegenüber
Auffahrunfällen robust - d.h. es wird nur die Spannvorrichtung deformiert - der Dübel
bleibt unverletzt.
[0026] Ggf. kann eine Abdeckplatte mit Schrauböffnungen (24) auf den Flansch (7) unter Bedeckung
der Pfostenöffnung aufgeschraubt werden, wenn z.Zt. kein Pfosten im Dübel aufgenommen
ist.
[0027] Die Erfindung betrifft auch ein Bodendübelsystem (1) zur Durchführung des Verfahrens
zur reversiblen Befestigung von Pfosten in Gelände mit befestigter Oberfläche oder
Decke, wie Straßen, Plätze, Wege zur Durchführung des Verfahrens, das:
- a) ein Bodenrohr (2) zur Aufnahme eines Pfostenabschnitts mit einem Oberflächen-Ende
mit topfartigem Befestigungsflansch (7), der Schraubhülsen für Spannschrauben (9)
und Entlastungsöffnungen (26) für aushärtendes Material aufweist sowie einem geschlossenen,
verjüngten Erdende;
- b) eine Pfostenbefestigung mit: einem Spannring (11) für Pfosten (4) und einer auf
den Spannring (11) an den Befestigungsflansch (7) aufschraubbaren Spannplatte (8)
mit Spannschraubenbohrungen (22) zur Aufnahme von Spannschrauben (9) für die Schraubhülsen
des Befestigungsflansches (7),
- c) mindestens ein Verlängerungsrohr (20) zum Befestigen am und Verlängern des Bodenrohr-Erdendes
mit einem Erdende und einer Aufnahmeöffnung für das Bodenrohr-Erdende
- d) ggf. Abschlußkappe(n) für das Erdende des Rohrs (2, 20); und
- e) Abdeckplatten (60) mit Schrauböffnungen (22)
aufweist. Durch den modularen Aufbau des Systems kann der Dübel an unterschiedlichste
Anforderungen angepaßt werden und dann, wenn er nicht als Pfostenträger benötigt wird,
ansprechend so abgedeckt werden, dass die Pfostenöffnung mit ihrem Spannring-Sitz
geschützt ist.
[0028] Schließlich betrifft die Erfindung die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare
Vorrichtung, die:
ein Bodendübelsystem (1) nach einem der Ansprüche 7 - 9, mit einem Bodenrohr (2) zur
Aufnahme eines Pfostenabschnitts, das einen topfartigen Befestigungsflansch (7) in
Form eines in Richtung des Erdendes des Bodendübels geöffneten Topfes mit einem Boden
(15) und einer vertikalen Ringwand (16), Schraubhülsen im Topfboden (15), Entlastungsöffnungen
(17) trägt und ein geschlossenes Erdende besitzt,
einen definierten Kreisausschnitt in einer befestigten Oberfläche/Decke (52); dessen
Durchmesser um 1-10 %, bevorzugt 3 - 6 % größer als der Durchmesser des topfartigen
Befestigungsflansches (7) ist;
einen Schacht (51) im Boden (50) unter dem Kreisausschnitt der Decke (52) dessen Querschnitt
dem Kreisausschnitt in der Decke (52) und dessen Länge der Länge des Bodendübels entspricht;
ausgehärtetes Material im Schacht (51) entsprechend dem Schachtvolumen, das am geschlossenen
Bodenrohr (2) im Schacht (51) bis zur Decke (52) in den topfartigen Flansch (7) anschließt
und den Schacht (51) sowie ggf. die Entlastungsöffnungen (26) füllt; und
eine am Befestigungsflansch (7) innerhalb der Decke (52) angeschraubte Abdeckplatte
(60) oder Spannring-/Spannplattenkombination (12, 8, 11) für Pfosten am Befestigungsflansch
(7) aufweist.
[0029] Die Vorrichtung wird daher hergestellt durch:
A: das exakte Aufbohren der Decke, deren Ausschachtung und Begrenzung nach unten,
dadurch entsteht
- Ein Außengehäuse mit Boden, wobei die Decke des Flächenabschnitts mit Befestigung,
bspw. eine Straße, sowie das Erdreich Bestandteil der Vorrichtung wird.
B: durch den der Öffnung in der Decke entsprechenden Befestigungsflansch wird eine
ausrichtbare Funktions-Oberfläche mit einem Überdruckventil für das aushärtbare Material
und die Pfostenaufnahme geschaffen, somit:
- ein pendelausrichtbarer Dübelkörper
sowie
C: ein auf Plusminus 10% vorherbestimmbares Volumen an einzusetzendem viskosen aushärtendem
Material, das in vorteilhafter Weise vorbereitet werden kann, bspw. in einem dafür
- skalierten Meßbehälter für das aushärtende Material. So kann die Ressource "aushärtbares
Material, wie Beton" minimisiert werden.
[0030] Es handelt sich im weiteren Sinne um ein "Integriertes Verankerungssystem und Verfahren
zu seiner Herstellung".
[0031] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nun das Einbringen der Pfosten
wiederholbar und automatisierbar möglich ist. Somit können normierbare Bedingungen
der Pfostenbefestigung geschaffen werden, wie sie bspw. für am Straßenverkehr teilnehmende
Pfosten (z. B. Verkehrszeichen) erwünscht sind oder aber für einheitliche Gestaltung
einer Stadtmöblierung.
[0032] Es ist günstig, wenn das Bodenrohr-Erdabschlußende integral mit dem Rohr (2) ist
und eine strömungsgünstige Verjüngung aufweist, die durch Umformen zu einer runden
geschlossenen ENde oder umgebogene, ausgeschnittene ungeformte Bodenrohrabschnitte
geschlossen ist oder durch eine separate, am Erdende befestigte strömungsgünstig geformte
Kappe (40) gebildet ist.
[0033] Durch die strömungsgünstige Form kann das Entstehen von Hohlräumen und Blasen im
ausgehärteten Material, was zu Festigkeitsverlusten führt, vermieden werden.
[0034] Zur verstärkten Befestigung des Bodendübelsystems im Untergrund können das mindestens
eine Bodenrohr (2) und/oder das Verlängerungsrohr (20) strömungsgünstige Verankerungserhebungen
aufweisen.
[0035] Durch das Bodendübelsystem kann eine ausgerichtete, reversible Befestigung von Pfosten
unter umweltfreundlich geringem Einsatz an aushärtbarem Material erzielt werden, wobei
der Dübel dann, wenn er keinen Pfosten trägt, in effektiver und ansprechender Weise
durch eine aufgeschraubte Abdeckplatte geschützt wird und im Bedarfsfalle leicht freigelegt
werden kann.
[0036] Der Grundgedanke besteht also darin, daß Bodendübel unter möglichst geringer Belastung
der Umwelt durch ein wiederholbares Vorgehen ausgerichtet eingebracht werden und in
einfacher Weise an wechselnde, von ihnen aufzunehmende Pfosten und ähnliche stabförmige
Gegenstände bzw. aufzunehmende Lasten anpassbar sind, ohne aufwändige Lagerhaltung
zu betreiben.
[0037] Da nun Bodenrohre eines Bodendübels mit Verlängerungsrohren unterschiedlicher Länge
und ggf. wechselbaren Endstücken versehen werden können, ist es möglich, ein Bodendübelsystem
zu schaffen, das leicht an die örtlichen Gegebenheiten und Bodenverhältnisse angepaßt
werden kann.
[0038] Desweiteren ist es möglich nicht nur das Verlängerungsrohr am Erdende mit einerm
überstehenden Verankerungswulst zur verbesserten Verankerung zu versehen. Auch der
Schacht 51 kann während seinem Aushub konisch nach unten erweitert werden, sodaß auch
das ausgehärtete viskose Material selbst einen zweiten Verankerungswulst oder Konus
bildet und das Gesamtsystem eine hohe Ausreißfestigkeit erhält.
[0039] Aufgrund der Tatsache, dass nun vordefinierte Öffnungen in der Decke einer befestigten
Oberfläche hergestellt werden, durch die ein Betonierschacht vorbestimmter Größe ausgehoben
wird, kann ein Überschuß an Beton vermieden werden und der damit verbundene Aufwand
reduziert werden.
[0040] Da bspw. in noch viskosen feuchten Beton der Bodendübel - abgestützt durch die Kreisausschnittswand
in der befestigten Decke - leicht senkrecht ausgerichtet werden kann, ist in einfacher
Weise eine exakte Positionierung der Pfostenöffnung und damit des einzubringenden
Pfosten gegeben.
[0041] Dadurch, dass an die Bodenrohre verschiedene Endstücke angefügt werden können, ist
es möglich, die Dübel, falls notwendig, zu verlängern und auch ihre Form entsprechend
den Anforderungen (Endspitze oder abgerundete Spitze) auszugestalten. So können, falls
notwendig, mehr Rückhalteeinrichtungen für besseren Halt im Beton vorgesehen werden.
Es können auch weiche Kappen als Abschlußstücke eingesetzt werden, falls eine Beschädigung
empfindlicher Einrichtungen im Untergrund vermieden werden soll - aber es können aber
auch Einschlagspitzen, die sich in harten Untergrund bohren, angeschlossen werden.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, die Pfahlöffnung im Dübel reversibel mittels
der Abdeckplatte zu verschließen, um Verschmutzung und Beschädigung des Flansches
und der Pfahlöffnung zu vermeiden.
[0042] Mögliche Materialien für das System sind korrosionsfeste, elastische Materialien,
u.a. Stahl, Guß, Sintermetall, Aluminium, Messing sowie hochfeste Kunststoffe.
[0043] Dadurch, dass erfindungsgemäß nunmehr aufgrund der vorbestimmten Schachtmaße nur
eine definierte Menge aushärtbaren Materials benötigt wird, kann der Schacht sowohl
einfach hergestellt werden, als auch der einbetonierte Dübel ggf. auch leicht wieder
mitsamt dem Beton aus dem Boden entfernt werden - bspw. mittels einer entsprechenden
Bohrkrone oder Topfmeißels. Ein Ausrichten des Bodendübels gegen die Innenwand des
Decken-Kreisausschnitts ist im feuchten Beton mühelos und mit geringem Kraftaufwand
möglich - sowohl hinsichtlich der Höhe, als auch der Richtung und der Orientierung
des Dübels, falls Rechteckprofile eingesetzt werden sollen.
[0044] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: ein Verfahrensschema der Bodendübel-Verankerung
Fig. 2: eine Explosionszeichnung eines Bodendübels in Vorderansicht
Fig. 3: einen hälftigen Schnitt durch die Spannvorrichtung im Bereich des Flansches
mit der Spannplatte und dem Spann- und Verstärkungsring
Fig. 4: ein Verlängerungsrohr mit anschraubbarer runder Kappe
Fig. 5: ein Verlängerungsrohr mit runder Kappe mit Verankerungserhebung; und
Fig. 5a eine am Verlängerungsrohr ausgebildete, aus Ausschnitten umgeformte Endkappe;
Fig. 6: eine aufschraubbare Abdeckkappe von oben und entlang der Linie A-A geschnitten;
Fig. 7 den Verfahrensschritt des Bohrens der Decke;
Fig. 8 Vorloch- und Aushubschablone;
Fig. 9 den Verfahrensschritt des Einbringens des Vorlochrohrs zentriert durch die
Vorlochschablone;
Fig. 10 den Verfahrensschritt des Erweiterns des Vorlochs durch die Aushubschablone;
Fig. 11 den Verfahrensschritt des Freiräumens des erweiterten Vorlochs;
Fig. 12 den Verfahrensschritt des Einfüllens von viskosem aushärtendem Material in
den ausgehobenen Schacht
Fig. 13 den mit flüssigem aushärtendem Material teilweise gefüllte Schacht;
Fig. 14 den Verfahrensschritt des Eindrückens eines Bodendübels in den teilweise mit
dem aushärtenden Material gefüllten Schacht;
Fig. 15 den eingedrückten Dübel von oben mit einem in die Dübelöffnung eingebrachen
Stab; und
Fig. 16 den eingedrückten Dübel von oben mit einem Ausrichtstab mit Dosenlibelle.
[0045] In Fig. 1 ist ein Verfahren zum ausgerichteten Verankern eines Bodendübels in einem
befestigten Grund schematisch dargestellt. Es wird zunächst ein Kreisausschnitt aus
der Decke 52 eines befestigten Untergrundes mittels einer Bohrkrone hergestellt. Im
nächsten Schritt wird ein Schacht 51 unter dem Kreisausschnitt etwa gleichen Durchmessers
wie der Kreisausschnitt und etwa der Länge des Bodendübels gegraben. In den Schacht
wird sodann härtbares Material - in diesem Fall Flüssigbeton - eingefüllt. Dabei ist
darauf zu achten, dass etwa so viel Beton eingefüllt wird, wie es dem Schachtvolumen
abzüglich des Dübelvolumens entspricht. In diesen weichen Beton wird nun ein Bodendübel
1 eingedrückt, bis sein Befestigungsflansch 7 in der Decke 52 liegt. Sein Bodenrohr
2 verdrängt den Beton im Schacht, der im Schacht nach oben strömt, den Schacht 51
bis zur Decke 52 ausfüllt und ggf. etwas über die Decke herausquillt. Dabei umströmt
der Beton auch Vorsprünge am Bodenrohr 2, die nach Aushärten des Betons ein Herausziehen
und/oder Drehen des Bodenrohrs 2 und des Bodendübels 1verhindern. Eine Überschußmenge
Beton kann abgenommen werden bzw. durch ggf. vorhandene Entlastungsöffnungen 26 im
topfartigen Befestigungsflansch 7 austreten und dort entfernt werden. Durch eine strömungsgünstige
Ausgestaltung des Bodenrohrs - bspw. durch abgerundete Spitze und strömungsgünstige
Vorsprünge - kann das Entstehen von Blasen im Beton beim Eindrücken des Dübels 1 vermieden
werden und damit die Stabilität und Qualität des Betonvergusses erhöht werden. Der
so in den feuchten Beton eingebrachte Bodendübel 1 wird nun senkrecht im Schacht ausgerichtet
- bspw. mittels einer an sich bekannten, in das Bodenrohr steckbaren Ausrichteinrichtung
mit einer Dosenlibelle bzw. Wasserwaage (nicht gezeigt). Durch den zäh nachfließenden
Beton stabilisiert sich die neue Lage des Bodendübels 1 und wird durch das Aushärten
gefestigt. Nun ist es möglich, am Bodendübelflansch 7 Funktionsteile anzubringen,
wie eine Spannvorrichtung oder eine Abdeckung 60. Die Spannvorrichtung besitzt einen
Spann- und Verstärkungsring 13 welcher als symmetrisches Teil dargestellt ist. Vorne
ist ein Spannschlitz 12 sichtbar. Über dem Spannring 13 befindet sich die Spannplatte
8, welche ungefähr den gleichen Außendurchmesser wie der Flansch 7 besitzt. Die Spannplatte
8 ist bei dieser Ausführungsform zur Versteifung leicht abgewinkelt. Sie besitzt Ansenkungen
für Schrauben, damit nach Einschrauben der Schrauben eine ebene Oberfläche entsteht.
Darüber befindet sich der stabförmige Gegenstand 4, der zu befestigen ist. Bei Fig.
1 wird die Spannplatte 8 mit vier Schrauben 11 auf dem Flansch 7 befestigt. Dabei
wird der Spannring 13 aktiviert und klemmt den stabförmigen Gegenstand.
[0046] Fig. 2 zeigt einen Bodendübel zum Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren in Explosionsansicht
mit Flansch- und Spannplattenpartie sowie einem Verlängerungsrohr mit Spitze. Der
Spann- und Verstärkungsring 13 ist als symmetrischer Doppelkonus ausgebildet und wird
in einer konischen Ausformung der Flansch- Innenöffnung gelagert. Das aufgeweitete
Bodenrohr 2 und der Spann- und Verstärkungsring 13 bilden im obersten Bereich des
Flansches 7, d.h. dort wo die größten Biegekräfte auftreten, eine stabile Versteifung.
Diese Versteifung überträgt sich auf den Bereich der Spannplatte 8, die am Durchgang
nur wenige Millimeter Abstand zur Oberfläche des Befestigungsflansches 7 hat, wodurch
der Hebelarm beim Verbiegen des stabförmigen Gegenstandes 4 so klein wie möglich gehalten
wird. Die Spannplatte 8 ist durch eine Abwinkelung versteift und besitzt zur vollständigen
Bodenabdeckung und maximalen Stabilität den Durchmesser der Außenkontur des Flansches
7. Deutlich erkennt man, wie der in einer abgerundeten Spitze endende Bodendübel 1
in ein im oberen Bereich aufgeweitetes Verlängerungsrohr 20, das bei dieser Ausführungsform
ebenfalls eine durch Umformen hergestellte abgerundete Spitze aufweist, einbringbar
ist und somit das Bodenrohr 2 verlängert.
[0047] Fig. 3 zeigt ein Details der Vorrichtung zum Befestigen von stabförmigen Gegenständen
4 nach Fig. 1 im geschlossenen Zustand im Schnitt. Der doppelkonische Spann- und Verstärkungsring
11 ist dabei annähernd bündig mit der Oberseite der Spannplatte 8. Die versenkten
Schrauben 9 sind wie in Fig. 2 so angezogen, daß die abgewinkelte Spannplatte 8 am
Flanschrand aufsitzt, wobei die Spannplatte 8 durch die angezogene Schraube eine Vorspannung
in sich erhält.
[0048] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform von Verlängerungsrohren gezeigt - hier
mit einer getrennt ausgebildeten strömungsgünstigen Kappe 40 mit einem umlaufenden
Verankerungswulst 42, die auf das Verlängerungsrohr aufgeschraubt werden kann.
[0049] Fig. 5 zeigt ein Verlängerungsrohr mit angebrachter Kappe 40, wobei deren Anschluß
am Verlängerungsrohr keineswegs auf Anschrauben begrenzt sein soll - sie kann auf
jede andere Weise befestigt werden - bspw. durch Schweißen, Löten, Preßsitz.
[0050] Fig. 5a zeigt schematisch die Herstellung eines Verlängerungsrohrs mit angeformter
Kappe 40, wobei durch Ausschneiden dreieckiger Ausschnitte und nachfolgendes Umformen
durch Drücken des ausgeschnittenen Verlängerungsrohrendes gegen eine Form ein rundes
geschlossenes Ende des Verlängerungsrohrs hergestellt wird.
[0051] Fig. 6 stellt ein weiteres Teil des Bodendübelsystems 1 gemäß der Erfindung dar,
die Abdeckplatte 60. Die hier beispielhaft dargestellte Ausführungsform einer Abdeckplatte
60 ist zur sicheren Abdeckung der Bodendübelöffnung dann, wenn der Bodendübel 1 nicht
für Pfosten 4 benötigt wird, vorgesehen. Sie ist leicht gewölbt und besitzt bei diesem
Ausführungsbeispiel Erhebungen auf der Oberfläche, die Ausrutschen auf der Abdeckplatte
60 verhindern. Ihre Bohrungen mit Vertiefungen ermöglichen das Einschrauben von Versenkschrauben,
wodurch ein Stolpern über den derart abgedeckten Dübel vermieden wird und ein optisch
ansprechender Eindruck der mit dem Bodendübel mit Abdeckung ausgerüsteten Fläche erzielt
wird.
[0052] Somit kann durch das erfindungsgemäße Bodendübelsystem und das Verfahren zur Verankerung
von Bodendübeln eine sichere, lösbare und gut ausgerichtete Vorrichtung zur Verankerung
von Pfosten hergestellt werden.
Ausführungsbeispiel
[0053] In Fig. 7 - 16 sind Schritte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einer Vorbohr- und Aushubschablone gezeigt. Zunächst wird mit einer Stanzglocke
53 ein kreisförmiger Ausschnitt in einer Decke 52 hergestellt ( Fig.7) dessen Durchmesser
etwas größer als der Topfdurchmesser eines topfartigen Befestigungsflansches 7 am
Dübel 1 nach den Figuren 1 bis 3 ist - wie in Fig. 7 gezeigt. Dann werden Aushub-
56 und Vorlochschablonen in die Deckenöffnung gesetzt, wobei bei dieser Ausführungsform
die Vorlochschablone 54 entfernbar auf der Aushubschablone 56 aufliegt. Durch die
Vorlochschablone 54 wird mittels eines Vorlochrohrs 55 zentriert ein Vorloch im Boden
ausgestanzt, der im Vorlochrohr 55 eingeschlossene Boden nach oben transportiert und
entfernt, wie in Fig. 9 angedeutet. Dieses Vorloch wird nachfolgend mit einem geeigneten
Werkzeug durch die Aushubschablone 56 bis etwa zum 1,5-fachen bis doppelten Durchmesser
des Dübels 1 so erweitert bspw. mit Flachmeißel, Stangen oder auch Handbagger und
von Hand -je nach Ausrüstung und Beschaffen heit des Untergrundes (Fig. 10). Durch
die Aushubschablone 56 kann eine Verletzung und Beschädigung der Deckenöffnung vermieden
werden. Der Abraum wird nachfolgend aus dem Schacht 51 entfernt (Fig. 11)- dies kann,
wie hier gezeigt, händisch erfolgen. Er kann aber auch mittels eines Industriestaubsaugers
oder anderer Räumgeräte entfernt werden -je nach Bodenbeschaffenheit und verfügbarem
Werkzeug. Anschließend wird eine vorbestimmte Menge Flüssigbeton in die Öffnung gegossen,
wobei der Flüssigbetonpegel hier unter der Decke 52 liegt (Fig. 13). In die viskose
Flüssigkeit wird der Bodendübel 1 eingedrückt, der Beton verdrängt (Fig. 14, 15),
Hier dringt etwas Beton aus Entlastungsöffnungen 26 des Topfes 7 und am Topfrand aus.
Die Adhäsionskräfte sowie das Gewicht des Dübels 1 verhindern dessen Hochschwimmen.
Wie in Fig. 16 gezeigt, wird sodann ein Ausrichtstab mit einer Dosenlibelle in den
Dübel eingesteckt und der Dübel1 im feuchten Beton ausgerichtet werden. Die Ausrichtung
des Dübels bleibt aufgrund der Adhäsionskräfte und des Auftriebs des hohlen Dübels
1 bis zum Aushärten des Flüssigbetons erhalten.
[0054] Nach Aushärten des Betons kann sodann eine Abdeckplatte oder eine Spannring/Spannplattenkombination
aufgeschraubt werden.
[0055] Obwohl die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert wurde, sind
dem Fachmann viele Abwandlungen derselben aufgrund seines Fachwissens geläufig. Die
Beschreibung der Erfindung ist daher lediglich exemplarisch und dem Fachmann geläufige
Variationen fallen ebenfalls unter den Schutzumfang der Erfindung, wie er durch die
Ansprüche definiert ist.
1. Verfahren zur Verankerung von Bodendübeln für stabförmige Gegenstände (4), in Böden
mit befestigter Oberfläche (Decke) (52) mittels eines Bodendübelsystems (1) mit einem
Bodenrohr (2) zur Aufnahme eines Pfostenabschnitts, das einen topfartigen Befestigungsflansch
(7) in Form eines in Richtung des Erdendes des Bodendübels geöffneten Topfes mit einem
Boden (15) und einer vertikalen Ringwand (16), Schraubhülsen im Topfboden (15) und
Entlastungsöffnungen (17) trägt, das ein geschlossenes Erdende besitzt, mit den Schritten:
Herstellen eines definierten Kreisausschnitts in der Decke (52); Graben eines Schachts
(51) im Boden (50) unter dem Kreisausschnitt der Decke (52), dessen Querschnitt im
oberen Teil dem Kreisausschnitt in der Decke (52) entspricht und im unteren Teil dessen
Querschnitt und dessen Länge ausreicht, dass das Bodenrohr im Schacht frei schwenkbar
ist; wobei der Durchmesser des Kreisausschnitts in der Decke (52) um 1 bis 10 %, bevorzugt
3 bis 6 % größer als der Durchmesser des topfartigen Befestigungsflansches (7) ist,
damit der Dübel in im Schacht (51) um 3 bis 7° gegen die Bodenrohrachse schwenkbar
ist;
Einbringen einer dem Schachtvolumen ohne Dübelvolumen vorbestimmten entsprechenden
Menge viskosen aushärtenden Materials in den gegrabenen Schacht (51);
Eindrücken des Bodendübels (1) in das aushärtende Material, so daß der topfartige
Befestigungsflansch (7) innerhalb der Decke (52) zu liegen kommt, das aushärtende
Material am geschlossenen Bodenrohr (2) im Schacht (51) bis zur Decke (52) in den
topfartigen Flansch (7) hochgepumpt wird und den Schacht (51) sowie ggf. die Entlastungsöffnungen
(26) füllt;
Ausrichten des Bodendübels (1) im aushärtenden Material um den Mittelpunkt des topfartigen
Befestigungsflansches (7) durch eine Pendelbewegung der Ringwand des Topfes in der
Innenwand des Kreisausschnittes in der Decke (52) im noch weichen aushärtenden Material
unter Nachfließen des viskosen Materials und Stabilisierung des Dübels der ausgerichteten
Lage;
Aushärtenlassen des Materials; und
Anschrauben einer Abdeckplatte (60) oder einer Spannring-/Spannplattenkombinatiocn
(12, 8, 11) für Pfosten am Befestigungsflansch (7)Verfahren zur Verankerung von Bodendübeln
(1) für stabförmige Gegenstände, insbesondere Pfosten, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kreisausschnitt in der Decke (52) einen Durchmesser hat, dessen Querschnitt im
oberen Teil dem Kreisausschnitt in der Decke (52) entspricht und ggf. im unteren Teil
dessen Querschnitt um das eineinhalb - bis vierfache größer ist als der Innendurchmesser
des Bodenrohrs
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenrohr (2) vor Einbringen in den Schacht (51) durch mindestens ein Verlängerungsrohr
(20) mit einem Erdende und einer Aufnahmeöffnung für das Bodenrohr-Erdende verlängert
wird, wobei der Schacht (51) entsprechend länger als das verlängerte Bodenrohr (2,
20) ausgehoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenrohr (2) und/oder das mindestens eine Verlängerungsrohr (20) strömungsgünstige
Rückhalteeinrichtungen aufweist, die das Verschieben, Verdrehen und Herausziehen des
Bodendübels (1) gegen das aushärtende und ausgehärtete Material erschweren.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Herstellen des Kreisausschnittes in der Decke (52):
Einsetzen einer Vorlochschablone (54) in den Kreisausschnitt zum Zentrieren eines
Vorlochrohrs (55) im Kreisausschnitt zum Ausstanzen und Ausheben eines Vorloches;
und danach
Einsetzen einer Aushubschablone (56) in den Kreisausschnitt (52) zum mittigen Zentrieren
eines Räumgeräts unter Aushub weiteren Bodenmaterials durch die Aushubschablone (56)
zur Vollendung des Schachts;
durchgeführt wird; und
Entfernen des Aushubs.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
gekennzeichnet durch die Schritte:
Befestigen eines Pfostens im Bodendübel durch:
Aufbringen einer Pfostenbefestigung mit: einem Spannring (11) für den Pfosten und
einer auf den Spannring (11) gegen den Befestigungsflansch (7) aufschraubbaren Spannplatte
(8) mit Pfostenöffnung und Spannschraubenbohrungen (22); Einbringen eines Pfostenendes
durch den Spannring (11) und die Spannplatten-Pfostenöffnung (10) in die Bodenrohröffnung,
und
Anziehen der Spannschrauben (9) gegen die Schraubhülsen im Befestigungsflansch (7)
unter Kompression des Spannrings (12) unter Kraftschluß mit dem Pfosten (30).
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abdeckplatte (60) mit Schraubenbohrungen (22) auf den Flansch (7) unter Abdeckung
der Pfostenöffnung aufgeschraubt wird.
8. Bodendübelsystem (1) zur reversiblen Befestigung von Pfosten in Gelände mit befestigter
Oberfläche oder Decke (52), wie Straßen, Plätze, Wege zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 bis 5,
gekennzeichnet durch:
a) ein Bodenrohr (2) zur Aufnahme eines Pfostenabschnitts mit einem Oberflächen-Ende
mit topfartigem Befestigungsflansch (7), der Schraubhülsen für Spannschrauben (9)
und Entlastungsöffnungen (26) für aushärtendes Material aufweist sowie einem geschlossenen,
verjüngten Erdende;
b) eine Pfostenbefestigung mit: einem Spannring (11) für Pfosten (4) und einer auf
den Spannring (11) an den Befestigungsflansch (7) aufschraubbaren Spannplatte (8)
mit Spannschraubenbohrungen (22) zur Aufnahme von Spannschrauben (9) für die Schraubhülsen
des Befestigungsflansches (7),
c) ggf. Abschlußkappe(n) für das Erdende des Rohrs (2, 20); und
d) Abdeckplatten (60) mit Schrauböffnungen (22).
9. Bodendübelsystem nach Anspruch8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenrohr - Erdabschlußende integral mit dem Bodenrohr (2) ist und eine strömungsgünstige
Verjüngung aufweist, die gebildet ist durch Befestigung einer separaten, am Erdende
befestigten strömungsgünstig geformten Kappe (40).
10. Bodendübelsystem (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bodenrohr (2) und/oder das Verlängerungsrohr (20) strömungsgünstige
Verankerungserhebungen aufweist.
11. Vorrichtung zur Befestigung von Pfosten (4), herstellbar durch das Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch:
ein Bodendübelsystem (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, mit einem Bodenrohr (2)
zur Aufnahme eines Pfostenabschnitts, das einen topfartigen Befestigungsflansch (7)
in Form eines in Richtung des Erdendes des Bodendübels geöffneten Topfes mit einem
Boden (15) und einer vertikalen Ringwand (16), Schraubhülsen im Topfboden (15), Entlastungsöffnungen
(17) trägt und ein geschlossenes Erdende besitzt,
einen definierten Kreisausschnitt in einer befestigten Oberfläche/Decke (52); dessen
Durchmesser um 1-10 %, bevorzugt 3 - 6 % größer als der Durchmesser des topfartigen
Befestigungsflansches (7) ist;
einen Schacht (51) im Boden (50) unter dem Kreisausschnitt der Decke (52) dessen Querschnitt
dem Kreisausschnitt in der Decke (52) und dessen Länge der Länge des Bodendübels plus
etwa dessen Durchmesser entspricht;
ausgehärtetes Material im Schacht (51) entsprechend dem Schachtvolumen, das am geschlossenen
Bodenrohr (2) im Schacht (51) bis zur Decke (52) in den topfartigen Flansch (7) anschließt
und den Schacht (51) sowie ggf. die Entlastungsöffnungen (26) füllt; und
eine am Befestigungsflansch (7) innerhalb der Decke (52) angeschraubte Abdeckplatte
(60) oder Spannring-/Spannplattenkombination (12, 8, 11) für Pfosten am Befestigungsflansch
(7).
12. System nach Anspruch 7 - 10, ferner
gekennzeichnet durch:
eine Vorlochschablone (54);
eine Aushubschablone (56); und
einen Ausrichtstab entsprechend den Innenabmessungen des Bodendübels mit einer Dosenlibelle;
wobei nach Erstellung des Vorlochs durch die Vorlochschablone (54) das Vorloch durch die Aushubschablone (56) erweitert wird und nach Einbringen einer vorbestimmten Menge
Flüssigbeton sowie des Bodendübels der Dübel mittels der Dosenlibelle im feuchten
Beton senkrecht ausgerichtet wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlochschablone eine entfernbare Blende auf der Aushubschablone ist.