(19)
(11) EP 3 228 778 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.2017  Patentblatt  2017/41

(21) Anmeldenummer: 16164410.9

(22) Anmeldetag:  08.04.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 11/50(2006.01)
E04C 3/12(2006.01)
E04B 1/26(2006.01)
E04G 17/02(2006.01)
E04C 3/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: DOKA GmbH
3300 Amstetten (AT)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf sein Recht verzichtet, als solcher bekannt gemacht zu werden.

(74) Vertreter: Sonn & Partner Patentanwälte 
Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) SCHALUNGSTRÄGER UND SCHALUNGSKONSTRUKTION MIT EINEM SOLCHEN SCHALUNGSTRÄGER


(57) Schalungsträger (3a) mit einem ersten Gurtelement (6) aus einem Holzwerkstoff, einem zweiten Gurtelement (7) aus einem Holzwerkstoff, einem das erste Gurtelement (6) mit dem zweiten Gurtelement (7) verbindenden Stegelement (8) und mit einem Kippsicherungselement (27) zur Kippsicherung eines weiteren Schalungsträgers (3b), und mit zumindest einem in Längsrichtung (5) des ersten Gurtelements (6) erstreckten ersten Verstärkungselement (11), welches in einer entsprechenden Ausnehmung (12) des ersten Gurtelements (6) angeordnet ist, wobei das erste Verstärkungselement (11) zumindest eine im Wesentlichen in Längsrichtung (5) des ersten Gurtelements (6) erstreckte Halteöffnung (21) aufweist, in welcher das Kippsicherungselement (27) zur Kippsicherung des weiteren Schalungsträgers (3b) angeordnet ist.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalungsträger mit einem ersten Gurtelement aus einem Holzwerkstoff, einem zweiten Gurtelement aus einem Holzwerkstoff, einem das erste Gurtelement mit dem zweiten Gurtelement verbindenden Stegelement, und mit einem Kippsicherungselement zur Kippsicherung eines weiteren Schalungsträgers.

[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine Schalungskonstruktion, welche insbesondere zur Herstellung einer Decke eingerichtet ist, mit zumindest einem Schalungsträger und einem quer dazu angeordneten weiteren Schalungsträger.

[0003] Aus der EP 2 141 307 A2 ist ein Deckenschalungssystem bekannt. Das Deckenschalungssystem weist mehrere Jochträger auf, welche auf Stützen abgestützt sind. Darüber sind quer verlaufende Querträger angeordnet. Zur Sicherung der Querträger gegen ein Umkippen wird eine Kippsicherung vorgesehen. Die Kippsicherung weist zwei Zinken auf, die an einem Befestigungskörper angebracht sind. Damit wird eine Aufnahme gebildet, in welcher ein einzelner Querträger im aufrechten Zustand angeordnet werden kann. Die Kippsicherung weist ferner obere Vorsprünge auf, welche an dem oberen Gurt des Jochträgers eingehängt werden können. Am unteren Ende der Kippsicherung ist ein unterer Vorsprung vorgesehen, welcher den unteren Gurt des Jochträgers untergreift. Zur Anbringung der Kippsicherung an dem Schalungsträger ist eine Aufnahme vorgesehen, in welche ein Werkzeug gesteckt werden kann. Die Kippsicherung wird zunächst in einem schrägen Zustand aufgesetzt und danach verschwenkt. Der Querträger kann vor oder nach der Anbringung der Kippsicherung am Jochträger eingesetzt werden.

[0004] In der EP 2 309 077 B1 wird eine ähnliche Halteeinrichtung für ein auf einem Tragprofil aufliegendes Stützprofil vorgeschlagen. Die Halteeinrichtung ist als einstückige Halteklammer ausgebildet, welche den Obergurt des Tragprofils mit dem Untergurt des Stützprofils verbindet. An der Unterseite weist die Halteeinrichtung einen Kopplungsabschnitt auf, in welchen ein Werkzeug gesteckt werden kann.

[0005] Weitere Kippsicherungen für gattungsgemäße Schalungsträger werden in den DE 103 59 761 A1, DE 90 10 140, DE 32 40 671 A1 beschrieben.

[0006] Den obigen Vorrichtungen des Standes der Technik ist insbesondere gemeinsam, dass die Kippsicherungen an den Längsrändern des Obergurts des unteren Schalungsträgers befestigt werden. Dies bringt jedoch insbesondere den Nachteil mit sich, dass die Kippsicherung vergleichsweise massiv ausgeführt werden muss. Weiters sind die Abmessungen der bekannten Kippsicherungen darauf auszulegen, dass das Umgreifen des Obergurtes des Schalungsträgersgewährleistet wird. Darüber hinaus kann der Holzwerkstoff des Obergurts durch die Anbringung des Kippsicherungselements Schaden nehmen.
Weiters besteht bei den bekannten Kippsicherungen Verbesserungsbedarf hinsichtlich des Montageaufwands und der Handhabung bei der Montage.

[0007] Die US 2002/0020799 A1 beschreibt die Verbindung von einander kreuzenden Schalungsträgern. Hierbei werden an den Seitenflächen zumindest des oberen Schalungsträgers Montageschienen angebracht. Unterhalb der Montageschiene ist eine Vertiefung vorgesehen. Die Montageschiene ermöglicht die Anordnung eines Befestigungsmittels, welches mit dem darunterliegenden Schalungsträgers verbunden werden kann. Nachteilig daran ist insbesondere, dass die Montageschienen außenseitig an den Seitenflächen des oberen Schalungsträgers angebracht werden müssen. Dadurch werden einerseits die Abmessungen des Schalungsträgers verändert. Andererseits ist die Abtragung der Kippmomente von dem oberen Schalungsträger zu dem unteren Schalungsträger nicht optimal gelöst. Weiters muss das Befestigungsmittel einen vergleichsweise großen Abstand zwischen den Befestigungsstellen an den Schalungsträgern überbrücken. Nachteilig ist bei diesem Stand der Technik ferner die vergleichsweise komplizierte Anbringung des Befestigungsmittels an den Montageschienen. Darüber hinaus sind die Befestigungsmittel aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt, welche eine vergleichsweise umständliche Handhabung verlangen.

[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, zumindest einzelne Nachteile des Standes der Technik zu beheben bzw. zu lindern. Die Erfindung setzt sich daher insbesondere zum Ziel, den Holz-Schalungsträger der eingangs angeführten Art derart auszugestalten, dass ein weiterer Schalungsträger mit konstruktiv einfachen Mitteln zuverlässig gegen ein Verkippen gesichert wird.

[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Schalungsträger mit den Merkmalen von Anspruch 1 und eine Schalungskonstruktion mit den Merkmalen von Anspruch 15 gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0010] Erfindungsgemäß ist zumindest ein in Längsrichtung des ersten Gurtelements erstrecktes erstes Verstärkungselement in einer entsprechenden Ausnehmung des ersten Gurtelements angeordnet, wobei das erste Verstärkungselement zumindest eine im Wesentlichen in Längsrichtung des ersten Gurtelements erstreckte Halteöffnung aufweist, in welcher das Kippsicherungselement zur Kippsicherung des weiteren Schalungsträgers angeordnet ist.

[0011] Demnach wird bei der Erfindung das erste Verstärkungselement an dem ersten Gurtelement des Schalungsträgers zudem zur lösbaren Anordnung des Kippsicherungselements genutzt. Das erste Verstärkungselement weist eine Halteöffnung auf, welche in Längsrichtung des ersten Gurtelements langgestreckt ist. Das Kippsicherungselement wird lösbar an der Halteöffnung des ersten Verstärkungselements befestigt, welches in einer Ausnehmung des ersten Gurtelements angeordnet ist. Im Gebrauchszustand befindet sich das erste Verstärkungselement mit der Halteöffnung an der Oberseite des Schalungsträgers, auf welchem der weitere Schalungsträger, insbesondere im Wesentlichen senkrecht dazu, aufgelagert ist. Somit kann das Kippsicherungselement ausgehend von der Oberseite des Schalungsträgers mit dem darüberliegenden weiteren Schalungsträger verbunden werden. Im Vergleich zum Stand der Technik können daher die Abmessungen des Kippsicherungselements reduziert werden. Weiters kann in Verwendung eine besonders wirksame Ableitung der Kippmomente gewährleistet werden. Indem das erste Verstärkungselement in das erste Gurtelement des Schalungsträgers integriert ist, können zudem die Abmessungen des Schalungsträgers beibehalten werden.

[0012] Um die sich kreuzenden Schalungsträger mit wenigen Handgriffen sichern zu können, ist es günstig, wenn das Kippsicherungselement im Gebrauchszustand zwischen einer den weiteren Schalungsträger fixierenden Haltestellung und einer den weiteren Schalungsträger freigebenden Freigabestellung verschieblich in der Halteöffnung des ersten Verstärkungselements angeordnet ist. Zur Sicherung des weiteren Schalungsträgers kann das Kippsicherungselement zunächst in der Freigabestellung in der Halteöffnung des ersten Verstärkungselements angeordnet werden, wobei das Kippsicherungselement in der Freigabestellung nicht mit dem weiteren Schalungsträger verbunden ist. Danach wird das Kippsicherungselement entlang der Halteöffnung des ersten Verstärkungselements, in Längsrichtung des langgestreckten Schalungsträgers verschoben, woraufhin das Kippsicherungselement in der Haltestellung mit dem weiteren Schalungsträger in Eingriff gebracht werden kann. Bevorzugt ist das Kippsicherungselement in der Haltestellung formschlüssig mit einem Längsrand eines Gurtelements des weiteren Schalungsträgers verbunden. Durch die Längsverschieblichkeit des Kippsicherungselements kann die Schalungskonstruktion mit den sich kreuzenden Schalungsträgern besonders rasch und einfach, vorzugsweise werkzeuglos, gesichert werden. Der Abbau der Schalungskonstruktion nach Abschluss des Betoniervorgangs kann ebenso vereinfacht und beschleunigt werden.

[0013] Um den weiteren Schalungsträger ausgehend von dessen aufrechter Normalstellung gegen ein Verkippen um dessen Längsachse in beide Richtungen zuverlässig zu verhindern, sind bevorzugt zwei Kippsicherungselemente zur Kippsicherung des weiteren Schalungsträgers in der Halteöffnung des ersten Verstärkungselements angeordnet, wobei die zwei Kippsicherungselemente in Längsrichtung des ersten Gurtelements voneinander beabstandet sind. Je nach Anwendung kann jedoch auch ein einzelnes Kippsicherungselement genügen.

[0014] In der Haltestellung des zumindest einen Kippsicherungselements ist der weitere Schalungsträger bezüglich der Längsachse des weiteren Schalungsträgers, vorzugsweise zudem bezüglich der Querachse des weiteren Schalungsträgers, im Wesentlichen unverkippbar an dem Schalungsträger gehalten.

[0015] Zur einfachen Anbringung des Kippsicherungselements an dem Schalungsträger ist es vorteilhaft, wenn das Kippsicherungselement zwei gegeneinander verschwenkbare Schenkelabschnitte aufweist, welche vorzugsweise über einen elastisch verformbaren Scheitelabschnitt miteinander verbunden sind. Demnach kann das Kippsicherungselement in einem einander angenäherten Zustand der freien Enden der Schenkelabschnitte in Richtung senkrecht zur Hauptebene des ersten Gurtelements in die Halteöffnung eingefügt werden. Die Verschwenkbarkeit der Schenkelabschnitte wird bevorzugt dadurch erzielt, dass der Scheitelabschnitt, insbesondere auch die Schenkelabschnitte, elastisch verformbar ist. Aufgrund der Eigenelastizität des Scheitelabschnitts kehrt das Kippsicherungselement danach in dessen entspannten Zustand zurück, in welchem die Schenkelabschnitte des Kippsicherungselements gegen ein Herausziehen aus der Halteöffnung in Richtung senkrecht zur Hauptebene des ersten Gurtelements gesichert sind. Bei dieser Ausführung kann daher die Montage des Kippsicherungselements werkzeuglos vorgenommen werden. Vorteilhafterweise kann der weitere Schalungsträger auf besonders einfache Weise dadurch freigegeben werden, dass zunächst die Schenkelabschnitte zusammengedrückt werden und das Kippsicherungselement danach von dem Schalungsträger weggehoben wird. Eine Verschiebung des Kippsicherungselements ist bei dieser Ausführung nicht erforderlich.

[0016] Um das Kippsicherungselement im entspannten Zustand der Schenkelabschnitte zuverlässig an dem ersten Verstärkungselement zu halten, ist es günstig, wenn die Schenkelabschnitte an den vom Scheitelabschnitt abgewandten Enden mit Halteabschnitten verbunden sind, welche von den Schenkelabschnitten nach außen abstehen. Demnach sind bei dieser Ausführung von den Schenkelabschnitten nach außen vorspringende Halteabschnitte vorgesehen, welche bevorzugt die Halteöffnung begrenzende Abschnitte des ersten Verstärkungselements hintergreifen.

[0017] Aus fertigungstechnischen Gründen ist bevorzugt vorgesehen, dass die Halteabschnitte insbesondere U-förmig von den Enden der Schenkelabschnitte abgewinkelt sind. Bei dieser Ausführung kann der Materialaufwand für das Kippsicherungselement besonders gering gehalten werden.

[0018] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Schenkelabschnitte, der Scheitelabschnitt und die Halteabschnitte des Kippsicherungselements einteilig gebildet. Bevorzugt besteht das Kippsicherungselement aus einem bahn- bzw. blattförmigen Zuschnitt, welcher derart zurechtgebogen ist, dass die Schenkelabschnitte, der Scheitelabschnitt und die Halteabschnitte des Kippsicherungselements ausgebildet werden.

[0019] Um den weiteren Schalungsträger im Gebrauchszustand sicher an dem Schalungsträger festzulegen, ist es von Vorteil, wenn das Kippsicherungselement eine im Wesentlichen rechteckige Aussparung zur Aufnahme eines entsprechend geformten Längsrandes eines Gurtelements des weiteren Schalungsträgers aufweist. In der Haltestellung ist der Längsrand Gurtelementes des weiteren Schalungsträgers in der entsprechenden Ausnehmung des Kippsicherungselements aufgenommen, so dass der weitere Schalungsträger weder in Richtung senkrecht zur Hauptebene des ersten Gurtelements des Schalungsträgers abgehoben noch um dessen Längsachse in Richtung des Kippsicherungselements verkippt werden kann. Bevorzugt ist das Kippsicherungselement an dem, bezogen auf die Betriebsstellung der Schalungskonstruktion, zweiten bzw. unteren Gurtelement des weiteren Schalungsträgers befestigt.

[0020] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführung weist das Kippsicherungselement einen an einer Außenseite des ersten Verstärkungselements aufgesetzten Befestigungsabschnitt auf, welcher über ein in die Halteöffnung des ersten Verstärkungselements ragendes Befestigungselement, insbesondere in Form einer Hammerkopfschraube, an dem ersten Verstärkungselement gehalten ist.

[0021] Um den weiteren Schalungsträger an dem Kippsicherungselement festzulegen, ist es günstig, wenn das Kippsicherungselement eine Durchtrittsöffnung aufweist, in welcher ein Keilelement insbesondere in Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des ersten Gurtelements angeordnet ist. Bei dieser Ausführung ist ebenfalls bevorzugt vorgesehen, dass das Kippsicherungselement in der Halteöffnung des ersten Verstärkungselements verschieblich gelagert ist.

[0022] Um Kippmomente über das Kippsicherungselement und das erste Verstärkungselement in das Stegelement abzuleiten, weist das Stegelement auf der einen Längsseite in einer bevorzugten Ausführungsform zumindest einen ersten Vorsprung zur Verbindung mit dem ersten Gurtelement auf, wobei das erste Verstärkungselement an dem zumindest einen ersten Vorsprung des Stegelements anliegt. Demnach kann die Tragfähigkeit des Schalungsträgers dadurch verbessert werden, dass das in Längsrichtung des Schalungsträgers verlaufende erste Verstärkungselement innenseitig an dem ersten Vorsprung des Stegelements anliegt, mit welchem das Stegelement in dem Holzwerkstoff des ersten Gurtelements verankert wird. Vorteilhafterweise können auf diese Weise Kippmomente von Seite des weiteren Schalungsträgers über das Kippsicherungselement und das erste Verstärkungselement in den Vorsprung des Stegelements abgeleitet werden. Im Gebrauch kann die kreuzende Anordnung der Schalungsträger besonders stabil gestaltet werden.

[0023] Für die Zwecke dieser Offenbarung bedeutet die Anlage des ersten Verstärkungselements an dem ersten Vorsprung des Stegelements, dass das erste Verstärkungselement ohne Zwischenlage des Holzwerkstoffs des ersten Gurtelements mit dem ersten Vorsprung des Stegelements in Verbindung steht. Demnach kann das erste Verstärkungselement einerseits direkt an dem ersten Vorsprung des Stegelements anliegen. Andererseits kann jedoch ein vom Holzwerkstoff des ersten Gurtelements verschiedenes Zwischenelement zwischen dem ersten Verstärkungselement und dem ersten Vorsprung des Stegelements angeordnet sein, wobei die Lasten mit Hilfe des Zwischenelements vom ersten Verstärkungselement in das Stegelement abgetragen werden können.

[0024] Das erste Verstärkungselement ist vorzugsweise im Wesentlichen vollständig zwischen den Außenflächen des ersten Gurtelements angeordnet, so dass das erste Verstärkungselement nicht über das erste Gurtelement hinaussteht. Vorzugsweise schließt das erste Verstärkungselement zudem bündig mit der Außenfläche des ersten Gurtelements ab. Die Anordnung des ersten Verstärkungselements in der entsprechend geformten Ausnehmung des ersten Gurtelements hat den Vorteil, dass die am ersten Verstärkungselement angreifenden Lasten direkt, d.h. ohne Vermittlung bzw. Zwischenlage des Holzwerkstoffs des ersten Gurtelements, von dem ersten Verstärkungselement in das Stegelement abgetragen werden, welches auf der anderen Seite mit dem zweiten Gurtelement verbunden ist. Vorzugsweise sind die Anlageflächen zwischen dem ersten Verstärkungselement und dem ersten Vorsprung des Stegelements im Wesentlichen parallel zu der vom zweiten Gurtelement abgewandten Außenfläche des ersten Gurtelements angeordnet, welche im eingebauten Betriebszustand des Schalungsträgers belastet wird.

[0025] Zur Verstärkung bzw. Aussteifung des damit versehenen ersten Gurtelements ist das erste Verstärkungselement aus einem vom Holzwerkstoff des ersten Gurtelements, insbesondere Nadelholz, verschiedenen Material gebildet. Bevorzugt ist das erste Verstärkungselement aus einem Metall, beispielsweise Aluminium, einem Kunststoff, oder einem faserverstärkten Kunststoff gebildet. Das erste Verstärkungselement kann jedoch alternativ auch aus einem vom Holzwerkstoff des ersten Gurtelements verschiedenen Holzmaterial gefertigt sein, welches insbesondere in Richtung senkrecht zur Außenfläche des ersten Gurtelements belastbarer als der Holzwerkstoff des ersten Gurtelements ist. Zu diesem Zweck kann das Holzmaterial des ersten Verstärkungselements senkrecht zur Außenfläche des ersten Gurtelements, d.h. in Belastungsrichtung, angeordnete Holzlagen aufweisen. Insbesondere kann das Holzmaterial des ersten Verstärkungselements Sperrholz oder Furnierschichtholz sein, wobei mehrere Schichten bzw. Lagen des Sperrholzes bzw. des Furnierschichtholzes parallel zur Hauptebene des Stegelements, d.h. in Belastungsrichtung, erstreckt sind.

[0026] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung ist zumindest ein in Längsrichtung des zweiten Gurtelements erstrecktes zweites Verstärkungselement in einer entsprechenden Ausnehmung des zweiten Gurtelements angeordnet, wobei das zumindest eine zweite Verstärkungselement an zumindest einem zweiten Vorsprung des Stegelements anliegt. Bei dieser Ausführung sind daher beide Gurtelemente mit Verstärkungselementen versehen, welche mit den Vorsprüngen an den beiden gegenüberliegenden Längsseiten des Stegelements derart in Verbindung stehen, dass eine Lastabtragung von der einen Seite des Schalungsträgers auf die andere Seite des Schalungsträgers erzielt wird. Das zweite Verstärkungselement kann entsprechend dem ersten Verstärkungselement ausgeführt sein. Wenn daher für die Zwecke dieser Offenbarung Merkmale und Eigenschaften des ersten Verstärkungselements beschrieben werden, können diese gleichermaßen bei dem ersten und/oder bei dem zweiten Verstärkungselement verwirklicht sein.

[0027] Bei dieser Ausführung können vorteilhafterweise Kippmomente von dem Kippsicherungselement aufgenommen und über das erste Verstärkungselement in das Stegelement abgetragen werden, von welchem eine Lastabtragung auf das zweite Verstärkungselement in dem zweiten Gurtelement erfolgt. Dadurch kann eine besonders stabile und zuverlässige Kippsicherung des weiteren Schalungsträgers erzielt werden.

[0028] Zur optimalen Lastabtragung von dem weiteren Schalungsträger in den darunterliegenden Schalungsträger ist es günstig, wenn sich das erste Verstärkungselement von dem ersten Vorsprung des Stegelements bis zu der vom zweiten Gurtelement abgewandten Außenfläche des ersten Gurtelements erstreckt.

[0029] Um eine einfache Zugänglichkeit der Halteöffnung zu gewährleisten, ist es günstig, wenn die Halteöffnung des ersten Verstärkungselements in der Ebene der vom zweiten Gurtelement abgewandten Außenfläche des ersten Gurtelements erstreckt ist.

[0030] Als erstes Verstärkungselement ist bevorzugt ein im Querschnitt insbesondere rechteckiges oder trapezförmiges Hohlprofilelement vorgesehen, welches eine an dem ersten Vorsprung des Stegelements anliegende Bodenwand aufweist.

[0031] Wenn das zweite Gurtelement ein zweites Verstärkungselement aufweist, kann dieses ebenfalls als Hohlprofilelement ausgebildet sein, welches vorzugsweise im Wesentlichen ident zu dem ersten Verstärkungselement ist.

[0032] Das erste Verstärkungselement erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen mittig zwischen den Längskanten des ersten Gurtelements.

[0033] Zur Verstärkung des Schalungsträgers über dessen Längserstreckung ist gemäß einer ersten bevorzugten Ausführung vorgesehen, dass sich das erste Verstärkungselement im Wesentlichen über die gesamte Länge des ersten Gurtelements erstreckt. Dadurch kann die Kippsicherung an beliebiger Position in Längsrichtung des Schalungsträgers angebracht werden.

[0034] Alternativ können mehrere erste Verstärkungselemente in Längsrichtung des ersten Gurtelements voneinander beabstandet sein. Bei dieser Ausführung sind anstelle eines durchgängigen Verstärkungselements in dem ersten bzw. zweiten Gurtelement einzelne erste bzw. zweite Verstärkungselemente vorgesehen, wobei sich dazwischen von ersten bzw. zweiten Verstärkungselementen freie Abschnitte des Schalungsträgers erstrecken.

[0035] Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf welche sie jedoch nicht beschränkt sein soll, weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Schalungskonstruktion mit mehreren Schalungsträgern in Form von Jochträgern und Querträgern, zwischen denen Kippsicherungselemente angeordnet sind, welche an Verstärkungselementen in den oberen Gurtelementen der Jochträger montiert sind;

Fig. 2a bis 2c je eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Schalungskonstruktion gemäß Fig. 1 im Kreuzungsbereich zwischen einem Jochträger und einem Querträger mit einem Kippsicherungselement in der Art einer Federklammer, welche in Fig. 2a in einem zusammengedrückten Zustand vor der Montage am Schalungsträger, in Fig. 2b in einer am Schalungsträger befestigten, jedoch den weiteren Schalungsträger freigebenden Freigabestellung und in Fig. 2c in einer den Querträger fixierenden Haltestellung dargestellt ist;

Fig. 3 eine Schnittansicht im Bereich des Kippsicherungselements in der Haltestellung gemäß Fig. 2c;

Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht des Kippsicherungselements gemäß Fig. 2a bis 2c, 3;

Fig. 5 eine schaubildliche Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Schalungskonstruktion, wobei das Kippsicherungselement bei dieser Ausführungsform ein Keilelement aufweist;

Fig. 6a bis 6d je eine Detailansicht der Schalungskonstruktion gemäß Fig. 5 im Kreuzungsbereich zwischen einem Jochträger und einem Querträger, wobei das Kippsicherungselement in Fig. 6a vor der Montage am Schalungsträger, in Fig. 6b in einer verdrehten Zwischenstellung zum Einführen einer Hammerkopfschraube in das Verstärkungselement des Jochträgers, in Fig. 6c in der am Verstärkungselement gehaltenen, den weiteren Schalungsträger jedoch freigebenden Freigabestellung und in Fig. 6d in der an den weiteren Schalungsträger herangeführten Haltestellung mit verspreiztem Keilelement dargestellt ist;

Fig. 7 eine Schnittansicht im Bereich des Kippsicherungselements in der Haltestellung gemäß Fig. 6d;

Fig. 8 eine schaubildliche Ansicht des Kippsicherungselements gemäß Fig. 5 bis 7;

Fig. 9 eine Seitenansicht des Kippsicherungselements gemäß Fig. 5 bis 8; und

Fig. 10 das Kippsicherungselement gemäß Fig. 5 bis 9 in Draufsicht.



[0036] In Fig. 1 ist eine Schalungskonstruktion 1 gezeigt, welche in der gezeigten Ausführung zur Herstellung einer Decke eingerichtet ist. Die Schalungskonstruktion 1 weist mehrere Stützenelemente 2 auf, welche am Boden abgestützt sind. Auf den Stützenelementen 2 sind gleichartige Schalungsträger 3a aufgelagert, auf denen weitere Schalungsträger 3b abgestützt sind. Die weiteren Schalungsträger 3b verlaufen quer zu den Schalungsträgern 3a. In der gezeigten Ausführung sind die weiteren Schalungsträger 3b im Wesentlichen senkrecht zu den Schalungsträgern 3a angeordnet. Die Schalungsträger 3a auf den Stützenelementen 2 werden als Jochträger, die quer verlaufenden Schalungsträger 3b als Querträger bezeichnet. Auf der Oberseite der die Querträger bildenden Schalungsträger 3b sind Schalungsplatten 4 angeordnet. Die Schalungskonstruktion 1 ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt, so dass sich nähere Ausführungen dazu erübrigen können. Im eingebauten Zustand werden die Schalungsträger 3a, 3b senkrecht zu dessen (in Fig. 2 eingezeichneten) Längsrichtung 5 belastet.

[0037] Wie aus Fig. 1, vgl. insbesondere die Fig. 2ff, ersichtlich, weist jeder Schalungsträger 3a ein in Längsrichtung 5 erstrecktes erstes Gurtelement 6 bestehend aus einem Holzwerkstoff und ein in Längsrichtung 5 erstrecktes zweites Gurtelement 7 bestehend aus einem Holzwerkstoff auf. Das erste Gurtelement 6 und das zweite Gurtelement 7 sind über ein in Längsrichtung 5 erstrecktes Stegelement 8 miteinander verbunden, welches aus einem weiteren Holzwerkstoff gebildet ist. Das Stegelement 8 ist plattenförmig ausgebildet, wobei die Hauptebene des Stegelements 8 im Wesentlichen senkrecht auf die Hauptebene des ersten 6 bzw. zweiten Gurtelements 7 steht. Im Fall der gezeigten Deckenschalung ist das Stegelement 8 daher im Einbauzustand vertikal ausgerichtet. Das erste 6 und zweite Gurtelement 7 weisen eine größere Breite, d.h. Erstreckung senkrecht zur Hauptebene des Stegelements 8, als das Stegelement 8 auf. Demnach sind die Schalungsträger 3, wie im Stand der Technik üblich, I-förmig ausgebildet. Das erste Gurtelement 6 ist aus einem ersten Holzwerkstoff, das zweite Gurtelement 7 aus einem zweiten Holzwerkstoff gefertigt. Vorzugsweise sind das erste 6 und das zweite Gurtelemente 7 aus demselben Holzwerkstoff, insbesondere Nadelholz, hergestellt.

[0038] Der weitere Schalungsträger 3b ist entsprechend dem Schalungsträger 3a mit einem ersten Gurtelement 6, einem zweiten Gurtelement 7 und einem das erste Gurtelement 6 mit dem zweiten Gurtelement 7 verbindenden Stegelement 8 aufgebaut. Demnach beziehen sich Erläuterungen zu dem Aufbau des Schalungsträgers 3a gleichermaßen auf den weiteren Schalungsträger 3b, sofern nicht eigens auf Unterschiede hingewiesen wird.

[0039] Wie in Fig. 3 schematisch veranschaulicht, weist das Stegelement 8 auf der einen Längsseite zumindest einen ersten Vorsprung bzw. Zinken 9 auf, welcher in eine entsprechende Aussparung des ersten Gurtelements 6 eingreift. Darüber hinaus weist das Stegelement 8 auf der anderen (gegenüberliegenden) Längsseite zumindest einen entsprechenden zweiten Vorsprung bzw. Zinken 10 auf, welcher in eine entsprechende Aussparung des zweiten Gurtelements 7 eingreift. In der gezeigten Ausführung sind je zwei erste Vorsprünge 9 und zwei zweite Vorsprünge 10 vorgesehen. Die ersten 9 und zweiten Vorsprünge 10 sorgen für eine sichere Verankerung des Stegelements 8 in dem ersten 6 bzw. zweiten Gurtelement 7. Die ersten 9 und zweiten Vorsprünge 10 erstrecken sich stegförmig in Längsrichtung 5 des Schalungsträgers 3. In der gezeigten Ausführung sind die ersten 9 und zweiten Vorsprünge 10 keilförmig in Richtung des freien Endes verjüngt.

[0040] Wie aus Fig. 2 bis 4 weiters ersichtlich, weist der Schalungsträger 3 zudem zumindest ein in Längsrichtung 5 des ersten Gurtelements 6 erstrecktes erstes Verstärkungselement 11 auf, welches in einer entsprechend geformten Ausnehmung 12 des ersten Gurtelements 6 angeordnet ist. Das erste Verstärkungselement 11 erstreckt sich zwischen der vom zweiten Gurtelement 7 abgewandten Außenfläche 6' des ersten Gurtelements 6 und dem ersten Vorsprung 9 des Stegelements 9. Demnach steht das erste Verstärkungselement 11 mit dem ersten Vorsprung 9 des Stegelements 8 in Kontakt, wodurch eine Lastübertragung zwischen der Außenfläche 6' des ersten Gurtelements 6 über das erste Verstärkungselement 11 in das Stegelement 8 bewerkstelligt wird.

[0041] Wie aus Fig. 2 bis 4 weiters ersichtlich, weist der Schalungsträger 3a zudem zumindest ein in Längsrichtung 5 des zweiten Gurtelements 7 erstrecktes zweites Verstärkungselement 13 auf, welches in einer entsprechenden Ausnehmung 14 des zweiten Gurtelements 7 angeordnet ist. Das zweite Verstärkungselement 13 erstreckt sich zwischen dem zweiten Vorsprung 10 des Stegelements 8 und der vom ersten Gurtelement 6 abgewandten Außenfläche 7' des zweiten Gurtelements 7, so dass das zweite Verstärkungselement 13 auf der einen Längsseite den zweiten Vorsprung 10 des Stegelements 8 kontaktiert und auf der anderen Längsseite an der Außenfläche 7' des zweiten Gurtelements 7 freiliegt.

[0042] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist der weitere Schalungsträger 3b in der gezeigten Ausführung ebenfalls ein erstes Verstärkungselement 11 und ein zweites Verstärkungselement 13 auf. Je nach Ausführung können jedoch zumindest einzelne weitere Schalungsträger 3b ohne erste bzw. zweite Verstärkungselemente 11, 13 ausgeführt sein.

[0043] In der Ausführung der Fig. 2, 3 sind als erstes 11 und zweites Verstärkungselement 13 gleichartige Hohlprofilelemente 17 vorgesehen. Das Hohlprofilelement 17 am ersten Gurtelement 6 weist eine an dem ersten Vorsprung 9 des Stegelements 8 anliegende Bodenwand 18 und davon hochstehende Seitenwände 19 auf, welche in der gezeigten Ausführung in Richtung der Außenfläche 6' auseinanderlaufen. Darüber hinaus weist das Hohlprofilelement 17 im Wesentlichen in der Ebene der Außenfläche 6' des ersten Gurtelements 6 erstreckte Flansche 20 auf. Die Flansche 20 begrenzen zumindest eine Halteöffnung 21, welche sich in Längsrichtung 5 des Schalungsträgers 3a erstreckt. Das Hohlprofilelement 17 am zweiten Gurtelement 7 ist entsprechend aufgebaut. Die Halteöffnungen 21 der Hohlprofilelemente 17 erstrecken sich in Längsrichtung 5 des Schalungsträgers 3 in der Ebene der Außenfläche 6' des ersten Gurtelements 6 bzw. in der Ebene der Außenfläche 7' des zweiten Gurtelements 7.

[0044] In der gezeigten Ausführungsform weist das Hohlprofilelement 17 auf Seite der Bodenwand 18 eine geringere Breite als auf Seite der Flansche 20 auf. Dadurch liegen die Hohlprofilelemente 17 vollflächig an den ersten 9 bzw. zweiten Vorsprüngen 10 des Stegelements 8 an. Zudem weisen die Hohlprofilelemente 17 zwischen der Bodenwand 18 und den Flanschen 20 einen Zwischensteg 26 auf, welcher im Wesentlichen parallel zur Bodenwand 18 erstreckt ist.

[0045] Wie aus Fig. 1 weiters ersichtlich, ist in der Halteöffnung 21 des unteren Schalungsträgers 3a ein Kippsicherungselement 27 angeordnet, mit welchem der weitere Schalungsträger 3b gegen ein Verkippen insbesondere um dessen Längsrichtung 5 gesichert wird. In der gezeigten Ausführung ist das Kippsicherungselement 27 in einem an der Halteöffnung 21 montierten Gebrauchszustand zwischen einer den weiteren Schalungsträger 3b fixierenden Haltestellung (siehe Fig. 1, Fig. 2c) und einer den weiteren Schalungsträger freigebenden Freigabestellung (siehe Fig. 2b) verschieblich in der Halteöffnung 21 des Verstärkungselements 11 angeordnet.

[0046] Zur Sicherung des weiteren Schalungsträgers 3b an dem darunterliegenden Schalungsträger 3a sind bevorzugt zwei Kippsicherungselemente 27 in der Halteöffnung 21 des Verstärkungselements 11 angeordnet. Die zwei Kippsicherungselemente 27 sind in der Haltestellung in Längsrichtung 5 des ersten Gurtelements 6 derart voneinander beabstandet angeordnet, dass die Kippsicherungselemente 27 an den seitlich vom Stegelement 8 nach außen vorstehenden Längsrändern des zweiten Gurtelements 7 des weiteren Schalungsträgers 3b befestigt sind.

[0047] Wie erwähnt, steht das erste Verstärkungselement 11 am Schalungsträger 3a mit dem ersten Vorsprung 9 des Stegelements 8 in Kontakt. Dadurch können Kippmomente von dem weiteren Schalungsträger 3b über das Kippsicherungselement 27 und das erste Verstärkungselement 11 auf besonders vorteilhafte Weise in das Stegelement 8 und von diesem über das zweite Verstärkungselement 13 in die Stützen 2 abgeleitet werden.

[0048] In der Ausführungsvariante der Fig. 1 bis 4 weist das Kippsicherungselement 27 zwei gegeneinander verschwenkbare Schenkelabschnitte 28 auf, welche über einen im Querschnitt bogenförmigen Scheitelabschnitt 29 miteinander verbunden sind. Die Schenkelabschnitte 28 sind an den vom Scheitelabschnitt 29 abgewandten Enden mit Halteabschnitten 30 verbunden, welche von den Schenkelabschnitten 28 nach außen, d.h. weg voneinander, abstehen. In der gezeigten Ausführung sind die Schenkelabschnitte 28, der Scheitelabschnitt 29 und die Halteabschnitte 30 des Kippsicherungselements 27 einteilig aus einem blattförmigen Materialzuschnitt gefertigt.

[0049] Bei der Montage des Kippsicherungselements 27 können die Schenkelabschnitte 28 zusammengedrückt werden (vgl. Fig. 2a), um die Anordnung der Halteabschnitte 30 in der Halteöffnung 21 zu ermöglichen. Aufgrund der Eigenelastizität kehrt das Kippsicherungselement 27 danach in seine Ausgangsposition zurück, in welcher die Flansche 20 des ersten Verstärkungselements 11 hintergriffen werden. Dadurch liegt das Kippsicherungselement 27 in der Freigabestellung (vgl. Fig. 2b) vor. Danach kann das Kippsicherungselement 27 entlang der Halteöffnung 21 verschoben werden bis das Kippsicherungselement 27 in der Haltestellung (vgl. Fig. 2c) mit dem weiteren Schalungsträger 3b verbunden ist.

[0050] Die Halteabschnitte 30 sind in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen U-förmig von den Enden der Schenkelabschnitte 28 abgekantent. Zur formschlüssigen Aufnahme des entsprechend geformten Längsrandes des zweiten Gurtelements 7 des weiteren Schalungsträgers 3b weist das Kippsicherungselement 27 eine in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen rechteckige Freistellung bzw. Aussparung 31 auf. In der Haltestellung gemäß Fig. 2c ist der Längsrand des zweiten (unteren) Gurtelementes 7 des weiteren Schalungsträgers 3b in der Aussparung 31 des Kippsicherungselements 27 aufgenommen. In der gezeigten Ausführung weist die Aussparung 31 im Wesentlichen dieselbe Breite wie der Längsrand des zweiten Gurtelements 7 des weiteren Schalungsträgers 3b auf, so dass eine Stirnseite 32 des Kippsicherungselements 27 in der Haltestellung an dem Stegelement 8 des weiteren Schalungsträgers 3b anschlägt.

[0051] In der Ausführungsvariante der Fig. 5 bis 7 weist das Kippsicherungselement 27 einen an einer Außenseite des Verstärkungselements 11 aufgesetzten Befestigungsabschnitt 33 auf, welcher über ein in die Halteöffnung 21 des Verstärkungselements 11 ragendes Befestigungselement 34 an dem Verstärkungselement 11 gehalten ist. In der gezeigten Ausführung ist als Befestigungselement 34 eine Hammerkopfschraube vorgesehen. Darüber hinaus weist das Kippsicherungselement 27 in dieser Ausführungsvariante einen Halteabschnitt 35 mit einer Durchtrittsöffnung auf, in welche ein Keilelement 36 in Einschubrichtung 37 (vgl. Fig. 7) eingeführt werden kann. Die Einschubrichtung 37 verläuft in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung 5 des ersten Gurtelements 6 des Schalungsträgers 3a. Die Keilhöhe des Keilelements 36 nimmt entgegen der Einschubrichtung 37 zu, so dass das Keilelement 36 zwischen dem Befestigungsabschnitt 35 des Kippsicherungselements 27 und dem zweiten Gurtelement 7 des weiteren Schalungsträgers 3b verspreizt werden kann.

[0052] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, weist das Kippsicherungselement 27 weiters ein Anschlagteil 38 auf, welches in der gezeigten Ausführung als Platte ausgebildet ist. In der gezeigten Ausführung schlägt das Anschlagteil 38 in der Haltestellung gemäß Fig. 6d an dem Stegelement 8 des weiteren Schalungsträgers 3b an. Weiters ist in der Zeichnung ein Führungsstift 39 für das Keilelement 36 ersichtlich.

[0053] Bei der Montage wird das Kippsicherungselement 27 zunächst in einer verdrehten Stellung (vgl. Fig. 6a) angeordnet, so dass die Schmalseite der Hammerkopfschraube an der Halteöffnung 21 ausgerichtet ist. Dadurch kann die Hammerkopfschraube des Kippsicherungselements 27 in die Halteöffnung 21 eingeführt werden, wobei der Befestigungsabschnitt 33 an der Oberseite des ersten Verstärkungselements 11 angelegt wird (vgl. Fig. 6b). Danach wird das Kippsicherungselement 27 verschwenkt, so dass die Flansche 20 des ersten Verstärkungselements 11 von der Hammerkopfschraube des Kippsicherungselements 27 hintergriffen werden. Dadurch wird das Kippsicherungselement 27 in der Freigabestellung angeordnet, in welcher das Kippsicherungselement 27 am Schalungsträger 3a montiert ist, der weitere Schalungsträger jedoch nicht gesichert ist (vgl. Fig. 6c). Danach wird das Kippsicherungselement 27 entlang der Halteöffnung 21 des ersten Verstärkungselements 11 verschoben, bis der Befestigungsabschnitt 35 oberhalb des zweiten Gurtelements 7 des weiteren Schalungsträgers 3b angeordnet ist. Schließlich wird das Keilelement 36 in Einschubrichtung 37 verschoben, wodurch das Kippsicherungselement in der Haltestellung an dem weiteren Schalungsträger 3b angeordnet wird.


Ansprüche

1. Schalungsträger (3a) mit einem ersten Gurtelement (6) aus einem Holzwerkstoff, einem zweiten Gurtelement (7) aus einem Holzwerkstoff, einem das erste Gurtelement (6) mit dem zweiten Gurtelement (7) verbindenden Stegelement (8) und mit einem Kippsicherungselement (27) zur Kippsicherung eines weiteren Schalungsträgers (3b), gekennzeichnet durch zumindest ein in Längsrichtung (5) des ersten Gurtelements (6) erstrecktes erstes Verstärkungselement (11), welches in einer entsprechenden Ausnehmung (12) des ersten Gurtelements (6) angeordnet ist, wobei das erste Verstärkungselement (11) zumindest eine im Wesentlichen in Längsrichtung (5) des ersten Gurtelements (6) erstreckte Halteöffnung (21) aufweist, in welcher das Kippsicherungselement (27) zur Kippsicherung des weiteren Schalungsträgers (3b) angeordnet ist.
 
2. Schalungsträger (3a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippsicherungselement (27) im Gebrauchszustand zwischen einer den weiteren Schalungsträger (3b) fixierenden Haltestellung und einer den weiteren Schalungsträger (3b) freigebenden Freigabestellung verschieblich in der Halteöffnung (21) des ersten Verstärkungselements (11) angeordnet ist.
 
3. Schalungsträger (3a) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Kippsicherungselemente (27) zur Kippsicherung des weiteren Schalungsträgers (3b) in der Halteöffnung (21) des ersten Verstärkungselements (11) angeordnet sind, wobei die zwei Kippsicherungselemente (27) in Längsrichtung (5) des ersten Gurtelements (6) voneinander beabstandet sind.
 
4. Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippsicherungselement (27) zwei gegeneinander verschwenkbare Schenkelabschnitte (28) aufweist, welche vorzugsweise über einen elastisch verformbaren Scheitelabschnitt (29) miteinander verbunden sind.
 
5. Schalungsträger (3a) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkelabschnitte (28) an den vom Scheitelabschnitt (29) abgewandten Enden mit Halteabschnitten (30) verbunden sind, welche von den Schenkelabschnitten (28) nach außen abstehen.
 
6. Schalungsträger (3a) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteabschnitte (30) insbesondere U-förmig von den Enden der Schenkelabschnitte (28) abgewinkelt sind.
 
7. Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkelabschnitte (28), der Scheitelabschnitt (29) und die Halteabschnitte (30) des Kippsicherungselements (27) einteilig gebildet sind.
 
8. Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippsicherungselement (27) eine im Wesentlichen rechteckige Aussparung (31) zur Aufnahme eines entsprechend geformten Längsrandes eines Gurtelements (7) des weiteren Schalungsträgers (3b) aufweist.
 
9. Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippsicherungselement (27) einen an einer Außenseite des ersten Verstärkungselements (11) aufgesetzten Befestigungsabschnitt (33) aufweist, welcher über ein in die Halteöffnung (21) des ersten Verstärkungselements (11) ragendes Befestigungselement (34), insbesondere in Form einer Hammerkopfschraube, an dem ersten Verstärkungselement (11) gehalten ist.
 
10. Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippsicherungselement (27) eine Durchtrittsöffnung aufweist, in welcher ein Keilelement (36) insbesondere in Richtung (37) im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung (5) des ersten Gurtelements (6) angeordnet ist.
 
11. Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Stegelement (8) auf der einen Längsseite zumindest einen ersten Vorsprung (9) zur Verbindung mit dem ersten Gurtelement (6) aufweist, wobei das erste Verstärkungselement (11) an dem zumindest einen ersten Vorsprung (9) des Stegelements (8) anliegt.
 
12. Schalungsträger (3a) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich das erste Verstärkungselement (11) von dem ersten Vorsprung (9) des Stegelements (8) bis zu der vom zweiten Gurtelement (7) abgewandten Außenfläche (6') des ersten Gurtelements (6) erstreckt.
 
13. Schalungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteöffnung (21) des ersten Verstärkungselements (11) in der Ebene der vom zweiten Gurtelement (7) abgewandten Außenfläche (6') des ersten Gurtelements (6) erstreckt ist.
 
14. Schalungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Verstärkungselement (11) ein im Querschnitt insbesondere rechteckiges oder trapezförmiges Hohlprofilelement (17) vorgesehen ist, welches eine an dem ersten Vorsprung (9) des Stegelements (8) anliegende Bodenwand (18) aufweist.
 
15. Schalungskonstruktion (1), welche insbesondere zur Herstellung einer Decke eingerichtet ist, mit zumindest einem Schalungsträger (3a) und einem quer dazu angeordneten weiteren Schalungsträger (3b), dadurch gekennzeichnet, dass der Schalungsträger (3a) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist, wobei das Kippsicherungselement (27) mit dem weiteren Schalungsträger (3b) in Eingriff steht.
 




Zeichnung

















































Recherchenbericht









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Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente