[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Zylindergehäuse
und einem in dem Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern, wobei der Zylinderkern
einen Schlüsselkanal zum Einschub eines Schlüssels in einer Schlüsseleinschubrichtung
aufweist, wobei der Schließzylinder des Weiteren eine Mehrzahl von Zuhaltungselementen
aufweist, die eine Drehbewegung des Zylinderkerns in dem Zylindergehäuse in einer
jeweiligen Freigabeposition ermöglichen und in einer jeweiligen Sperrposition sperren,
wobei die Mehrzahl von Zuhaltungselementen ein Axialzuhaltungselement aufweist, das
bei vollständig in den Schlüsselkanal eingeschobenem Schlüssel relativ zu seiner Sperrposition
im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung in seine Freigabeposition
versetzt ist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Schließsystem mit
einem solchen Schließzylinder und einem Schlüssel. Des Weiteren betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Entsperren eines Schließzylinders.
[0002] Die Druckschrift
WO 03/064795 A1 zeigt einen Schließzylinder mit einem Zylindergehäuse, einem darin drehbar gelagerten
Zylinderkern, der einen Schlüsselkanal zum Einschub eines Schlüssels aufweist dessen
Drehbarkeit normalerweise mittels eines die Drehfuge zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse
kreuzenden Zuhaltungselements gesperrt ist. Dabei ist das Zuhaltungselement als eine
Schlüsseleinsteckrichtung von einer Sperr- in eine Freigabestellung verlagerbares
Sperrteil ausgebildet, welches bei seiner Verlagerung von der Sperr- in die Freigabestellung
mit einem quer zur Schlüsseleinsteckrichtung verschiebbaren Bewegungsübertragungsglied
zusammenwirkt. Das Bewegungsübertragungsglied ist ein Stift, der durch Einschub des
Schlüssels von einer der Sperrstellung des Sperrteils entsprechenden Außerwirkstellung
in eine die Verlagerung des Sperrteils in die Freigabestellung ermöglichende Wirkstellung
bringbar ist.
[0003] Ausgehend von diesem Schließzylinder ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Schließzylinder anzugeben, der eine mindestens gleichwertige Sicherheit bereitstellt
und dabei einfacher und kostengünstiger gefertigt werden kann.
[0004] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird daher ein Schließzylinder mit einem
Zylindergehäuse und einem in dem Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern bereitgestellt,
wobei der Zylinderkern ein Schlüsselkanal zum Einschub eines Schlüssels in einer Schlüsseleinschubrichtung
aufweist, wobei der Schließzylinder des Weiteren eine Mehrzahl von Zuhaltungselementen
aufweist, die eine Drehbewegung des Zylinderkerns in dem Zylindergehäuse in einer
jeweiligen Freigabeposition ermöglichen und in einer jeweiligen Sperrposition sperren,
wobei eines der Mehrzahl von Zuhaltungselementen ein Axialzuhaltungselement ist, das
bei vollständig in den Schlüsselkanal eingeschobenem Schlüssel relativ zu seiner Sperrposition
in seine Freigabeposition versetzt ist, wobei der Schließzylinder des Weiteren eine
Sperrstange mit zwei relativ zueinander bewegbaren Stangenelementen aufweist, wobei
eines der Stangenelemente der Sperrstange das Axialzuhaltungselement ausbildet.
[0005] Das "Axialzuhaltungselement" ist ein Zuhaltungselement, das von seiner Sperrposition
in seine Freigabeposition im Wesentlichen parallel oder parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung
versetzt wird. Es wird also in axialer Richtung des Schließzylinders versetzt. Daher
wird das Zuhaltungselement ein "Axialzuhaltungselement" im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung genannt. In seiner Freigabeposition ermöglicht es eine Drehbewegung des
Zylinderkerns in dem Zylindergehäuse. Wie im Folgenden detailliert erläutert, wird
dies dadurch ermöglicht, dass es in der Freigabeposition bei einer Drehung des Zylinderkerns
in dem Zylindergehäuse in eine Aufnahmeausnehmung des Zylinderkerns ausweichen kann.
Das Axialzuhaltungselement ist dabei ein Stangenelement einer Sperrstange. Die Sperrstange
weist zwei relativ zueinander bewegbare Stangenelemente auf. Insbesondere wird es
auf diese Weise möglich, wie im Folgenden noch weiter detailliert wird, die Sperrstange
derart auszubilden, dass bspw. eine automatisierte Montage ermöglicht wird. Insbesondere
können die Stangenelemente identisch ausgebildet sein. Des Weiteren können die Stangenelemente
einen rotationssymmetrischen Querschnitt aufweisen. Während bisher eine Sperrleiste
vorgesehen war, die mittels einer Feder an einer Wandung des Zylinderkerns abgestützt
werden musste, können nunmehr die beiden Stangenelemente relativ zueinander bewegt
abgestützt werden. Dies ermöglicht das Bereitstellen der Sperrstange als vorgefertigte
Bauteilanordnung, was den Einbau einfacher macht und das Risiko des Verlierens von
Einzelteilen der Anordnung deutlich verringert bzw. ausschließt. Die einfachere Herstellung
und aufgrund der Rotationssymmetrie der beteiligten Elemente niedrigere Werkzeugkosten
machen die Fertigung und Montage insgesamt kostengünstiger.
[0006] Der Schließzylinder kann genau ein Axialzuhaltungselement aufweisen. Der Schließzylinder
kann aber auch mehr als ein Axialzuhaltungselement aufweisen. Die Mehrzahl von Zuhaltungselementen
weist somit zumindest ein Axialzuhaltungselement auf. Mit anderen Worten ist zumindest
eines der Mehrzahl von Zuhaltungselementen ein Axialzuhaltungselement. Ist eine Mehrzahl
von Axialzuhaltungselementen vorgesehen, kann genau eines der Axialzuhaltungselemente
durch ein Stangenelement der Sperrstange ausgebildet sein. Es können, wenn eine Mehrzahl
von Axialzuhaltungselementen vorgesehen ist, aber auch mehrere oder alle dieser Axialzuhaltungselemente
durch ein Stangenelement einer Sperrstange ausgebildet sein. Es können auch mehrere
Sperrstangen in dem Schließzylinder vorgesehen sein, von denen jeweils genau ein Stangenelement
oder von denen jeweils mehrere Stangenelemente jeweils ein Axialzuhaltungselement
ausbilden.
[0007] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Schließsystem mit einem Schlüssel und mit einem
Schließzylinder gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung oder einer seiner Ausgestaltungen
bereitgestellt.
[0008] Entsprechend weist dieses Schließsystem dieselben Vorteile wie der Schließzylinder
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung auf.
[0009] Gemäß einem dritten Aspekt wird ein Verfahren zum Entsperren eines Schließzylinders
mit einem Zylindergehäuse und einem in dem Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern
vorgeschlagen, wobei der Zylinderkern einen Schlüsselkanal zum Einschub eines Schlüssels
in einer Schlüsseleinschubrichtung aufweist, wobei der Schließzylinder des Weiteren
eine Mehrzahl von Zuhaltungselementen aufweist, die eine Drehbewegung des Zylinderkerns
in dem Zylindergehäuse in einer jeweiligen Freigabeposition ermöglichen und in einer
jeweiligen Sperrposition sperren, wobei eines der Mehrzahl von Zuhaltungselementen
ein Axialzuhaltungselement ist, und wobei der Schließzylinder des Weiteren eine Sperrstange
mit zwei relativ zueinander bewegbaren Stangenelementen aufweist, wobei eines der
Stangenelemente der Sperrstange das Axialzuhaltungselement ausbildet, wobei der Schlüssel
vollständig in den Schlüsselkanal eingeschoben wird und dadurch, im Falle eines bezüglich
diesem Merkmal schließberechtigten Schlüssels, das Axialzuhaltungselement aus seiner
Sperrposition im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung, insbesondere
parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung, relativ zu dem anderen Stangenelement in
seine Freigabeposition versetzt wird.
[0010] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Stangenelemente identisch und rotationssymmetrisch
ausgebildet sind. Die Stangenelemente werden dann parallel zu ihrer Rotationssymmetrieachse
relativ zueinander versetzt. Insofern kann mit anderen Worten statt eines Versatzes
des Axialzuhaltungselements parallel zu der Schlüsseleinschubeinrichtung relativ zu
dem anderen Stangenelement auch davon gesprochen werden, dass der Schlüssel vollständig
in den Schlüsselkanal eingeschoben wird und dadurch das Axialzuhaltungselement parallel
zu seiner Rotationssymmetrieachse aus einer Sperrposition relativ zu dem anderen Stangenelement
in seine Freigabeposition versetzt wird.
[0011] Das Verfahren weist somit dieselben Vorteile auf, wie dies für den eingangs genannten
Schließzylinder gemäß dem ersten Aspekt ausgeführt wurde. Insbesondere wird auf diese
Weise bei gleichbleibender Sicherheit ein Aufbau bereitgestellt, der das Verfahren
zum Entsperren mit verringertem Risiko eines Verkantens und/oder Verklemmens eines
beteiligten Federelements ermöglicht. Durch die Anordnung, wie im Folgenden detaillierter
ausgeführt wird, eines Federelements zwischen den zwei Stangenelementen kann die federnde
Bewegung sicherer geführt bereitgestellt werden.
[0012] Die eingangs gestellte Aufgabe wird daher vollkommen gelöst.
[0013] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Schließzylinder des Weiteren
ein quer zu der Schlüsseleinschubrichtung bewegbares Bewegungsübertragungselement
aufweist, das mit dem Schlüssel und mit dem Axialzuhaltungselement zusammenwirkt,
um das Axialzuhaltungselement im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung
zu versetzen, insbesondere parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung zu versetzen.
[0014] Auf diese Weise wird es möglich, mittels des Bewegungsübertragungselements eine Kraftumlenkung
einzurichten, die zunächst das Bewegungsübertragungselement quer zu der Schlüsseleinschubrichtung
bewegt, bspw. durch das vollständige Einschieben des Schlüssels. Der Schlüssel kann
dabei bspw. auf ein Ende des Bewegungsübertragungselements einwirken. An einem entgegengesetzten
Ende des Bewegungsübertragungselements kann dann wiederum ein Zusammenwirken mit dem
Axialzuhaltungselement erfolgen und dieses wiederum parallel oder im Wesentlichen
parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung versetzt werden. Auf diese Weise kann mittels
des Bewegungsübertragungselements zweimal eine Kraftumlenkung um etwa 90° erfolgen,
so dass das Axialzuhaltungselement im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung
versetzt wird.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Bewegungsübertragungselement
als ein Stift ausgebildet ist.
[0016] Auf diese Weise kann auf konstruktive einfache Art das Bewegungsübertragungselement
bereitgestellt sein.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Mehrzahl von Zuhaltungselementen
mindestens ein weiteres Zuhaltungselement aufweist. Dabei kann vorgesehen sein, dass
mindestens eines der weiteren Zuhaltungselemente bei vollständig in den Schlüsselkanal
eingeschobenem Schlüssel relativ zu seiner Sperrposition quer zu der Schlüsseleinschubrichtung
in die Freigabeposition versetzt ist.
[0018] Bei derartigen Zuhaltungselementen kann es sich bspw. um einen Kernstift einer Stiftzuhaltung
handeln. Des Weiteren kann es sich bspw. um einen Profilstift handeln, der mit Einbuchtungen
an einem Schaft des Schlüssels zusammenwirkt. Auf diese Weise kann die Sicherheit
des gesamten Schließzylinders weiter erhöht werden.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die beiden Stangenelemente
der Sperrstange mittels eines Federelements aneinander abgestützt sind.
[0020] Auf diese Weise wird es möglich, dass das Axialzuhaltungselement bzw. dass das Axialzuhaltungselement
ausbildende Stangenelement in seine Sperrpositionsfeder vorgespannt sein kann. Es
ist mittels des Federelements an dem anderen Stangenelement abgestützt. Ein Verbringen
des Axialzuhaltungselements in die Freigabeposition bewirkt dann eine Komprimierung
des Federelements. Dieses speichert dann elastische Rückstellenergie. Wird der Schlüssel
wieder aus dem Schließzylinder abgezogen, kann dann das Axialzuhaltungselement mittels
der gespeicherten Federenergie wieder in die Sperrposition zurückverbracht werden.
Das andere der Stangenelemente kann sich dabei an dem Zylinderkern abstützen. In den
Stangenelementen können jedoch geeignete Anlageflächen für das Federelement bereitgestellt
werden, so dass dessen Betätigung mit nur einem geringen Risiko eines Verkantens oder
nicht betriebsgemäßem Komprimieren des Federelements einhergeht.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Federelement eine
Schraubenfeder ist.
[0022] Mittels einer derartigen Schraubenfeder kann die gewünschte Federwirkung besonders
einfach bereitgestellt werden und gleichzeitig die Montage des Federelements vereinfacht
werden. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Federelemente denkbar, bspw. eine Tellerfeder
oder ein Element aus einem elastischen Material.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass jedes
Stangenelement eine Außenumfangsnut aufweist, in der das Federelement angebracht ist.
[0024] Insbesondere eine Kombination mit einer Schraubenfeder kann zu einer besonders einfachen
Montage bereitgestellt werden. Es kann bspw. die Schraubenfeder mit ihren jeweiligen
offenen Enden in eine derartige Außenumfangsnut des Stangenelements eingehakt sein
oder eingelegt sein. Gleichzeitig wird so bereitgestellt, dass das Federelement die
beiden Stangenelemente zusammenhält. Die Sperrstange ist dann eine vormontierbare
Baugruppe, die automatisiert montierbar sein kann.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Axialzuhaltungselement
mittels des Federelements in seine Sperrposition vorgespannt ist.
[0026] Das Federelement weist somit in der Sperrposition eine nahezu entspannte Position
auf. Wird das Axialzuhaltungselement aus der Sperrposition in die Freigabeposition
versetzt, wird das Federelement gespannt. Eine Rückstellung aus der Freigabeposition
in die Sperrposition erfolgt dann durch Entspannen des Federelements.
[0027] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sperrstange einen
Führungsstift aufweist, der sich in jedes der beiden Stangenelemente hinein erstreckt
und eine Bewegung der beiden Stangenelemente relativ zueinander führt.
[0028] Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Stangenelemente relativ zueinander
parallel zu einer Längsachse des Führungsstifts bewegt werden. Das Federelement, insbesondere
das als Schraubenfeder ausgestaltete Federelement, kann sich dann um den Führungsstift
herum zwischen den Stangenelementen erstrecken. Auf diese Weise wird des Weiteren
sichergestellt, dass das Federelement nicht verlorengehen kann. Die Stangenelemente
sind dann von dem Federelement zusammengehalten und in ihrer Lage und Bewegung zueinander
durch den Führungsstift festgelegt. Alle Elemente der Sperrstange sind somit als Baugruppe
fest miteinander montiert, was eine vormontierte Lieferung der Sperrstange auch in
Form mehrerer Sperrstangen als Schüttgut ermöglicht. Es ist auf diese Weise nahezu
ausgeschlossen, dass einzelne Elemente einer Sperrstange verlorengehen.
[0029] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die beiden Stangenelemente
identisch ausgebildet sind. Insbesondere kann dabei jedes Stangenelement rotationssymmetrisch
aufgebaut sein.
[0030] Auf diese Weise wird die Fertigung der Sperrstange weiter vereinfacht und ist kostengünstiger.
Darüber hinaus wird die Montage der Sperrstange vereinfacht. Bei identischer Ausbildung
sind beide Stangenelemente identische Bauteile, was die Werkzeugkosten niedrig hält.
Auch ist die Vormontage der Sperrstange fehlerunanfälliger, da ausgeschlossen ist,
falsche Stangenelemente miteinander zu montieren. In dem rotationssymmetrischen Aufbau
kann darüber hinaus die Montage in dem Schließzylinder vereinfacht werden, da aufgrund
des rotationssymmetrischen Aufbaus der gesamten Sperrstange die Montage nicht eine
bestimmte Lage einhalten muss.
[0031] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass das
Axialzuhaltungselement in seiner Sperrposition auf einer Stufe einer Aufnahmeausnehmung
des Zylinderkerns aufliegt, und wobei das Axialzuhaltungselement in seiner Sperrposition
radial über den Zylinderkern hinaus in eine Sperrnut des Zylindergehäuses hineinragt.
Der Begriff "radial" bezieht sich dabei auf die Rotationsachse des Zylinderkerns in
dem Zylindergehäuse. Auf diese Weise ist in der Sperrposition die Sperrstange teilweise
in der Aufnahmeausnehmung angeordnet. Das Axialzuhaltungselement, aufgrund der Vorspannung
durch das Federelement, liegt jedoch auf einer Stufe der Aufnahmeausnehmung auf. Bei
einer Rotation des Zylinderkerns kann somit das Axialzuhaltungselement nicht in die
Aufnahmeausnehmung radial nach innen herabgleiten, sondern verklemmt sich, auf der
Stufe aufliegend, mit einem Rand der Sperrnut des Zylindergehäuses. Auf diese Weise
wird über eine relativ große axiale Strecke eine Sperrung des Zylinderkerns relativ
zu dem Zylindergehäuse erzielt.
[0032] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Axialzuhaltungselement
in seiner Freigabeposition relativ zu der Stufe versetzt ist, so dass es radial nach
innen durch Abgleiten an der in dem Zylindergehäuse ausgebildeten Sperrnut in die
Aufnahmeausnehmung ausweichen kann.
[0033] Auf diese Weise kann in der Freigabeposition der Zylinderkern gegenüber dem Zylindergehäuse
gedreht werden. Die Sperrstange gleitet dann an der Sperrnut ab und weicht radial
nach innen in die Aufnahmeausnehmung aus.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eines der beiden Stangenelemente
das Axialzuhaltungselement ausbildet und das andere der beiden Stangenelemente an
einem Kopfende eines quer zu der Schlüsseleinschubrichtung versetzbaren Zuhaltungsstifts
liegt oder anliegt.
[0035] Auf diese Weise kann der Schließzylinder weiter sicherheitskritisch ausgebildet werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das andere der beiden Stangenelemente bei
einem nicht ordnungsgemäß ausgebildeten Schlüssel von dem quer zu der Schlüsseleinschubrichtung
versetzbaren Zuhaltungsstift radial nach außen in die Sperrnut des Zylindergehäuses
gedrückt ist. Auf diese Weise wird dann über noch eine längere axiale Strecke eine
Sperrung des Zylinderkerns gegenüber dem Zylindergehäuse bereitgestellt, so dass auch
ein gewaltsames Drehen des Zylinderkerns verhindert werden kann.
[0036] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Axialzuhaltungselement
von dem Bewegungsübertragungselement schrägflankengesteuert ist.
[0037] Auf diese Weise kann besonders einfach eine Kraftumlenkung von 90° bereitgestellt
werden. Dazu kann sowohl das Bewegungsübertragungselement als auch das Axialzuhaltungselement
eine kegelförmige Spitze aufweisen. Diese Kegelspitzen liegen dann aneinander an,
so dass die schrägen Flanken eine Umsetzung der Bewegungsrichtung herbeiführen können.
[0038] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eine kegelförmige Spitze
des Bewegungsübertragungselements eine Gleitfläche bildet, an der eine schräge Steuerflanke
des Axialzuhaltungselements abgleiten kann, wenn bei einem Drehen des Zylinderkerns
eine radial nach innen gerichtete Kraft auf das Axialzuhaltungselement wirkt.
[0039] Auf diese Weise kann auch eine Freigabeposition bereitgestellt sein, dass das Axialzuhaltungselement
sicher von der Spitze des Bewegungsübertragungselements über einen Rand der Stufe
abgleitet und in die Aufnahmeausnehmung ausweicht.
[0040] In einer weiteren Ausgestaltung, insbesondere des Verfahrens kann vorgesehen sein,
dass der Schließzylinder des Weiteren einen quer zu der Schlüsseleinschubrichtung
bewegbares Bewegungsübertragungselement aufweist, das mit dem Schlüssel und mit dem
Axialzuhaltungselement zusammenwirkt, um das Axialzuhaltungselement durch das vollständige
Einschieben des Schlüssels im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung
in die Freigabeposition zu versetzen.
[0041] Hierdurch werden ähnliche Vorteile, wie bereits voranstehend geschildert, bereitgestellt.
Mittels des Bewegungsübertragungselements kann so eine Kraft in Richtung der Schlüsseleinschubrichtung
zunächst quer zu der Schlüsseleinschubrichtung umgesetzt werden und dann wiederum
parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung zum Versetzen
des Axialzuhaltungselements umgelenkt werden.
[0042] Es kann vorgesehen sein, dass der Schlüssel einen sich entlang einer Längsrichtung
erstreckenden Schlüsselschaft mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen aufweist, wobei
der Schlüsselschaft eine Aussparung durch die Schlüsselbreitseitenflächen aufweist,
wobei sich eine Stange durch die Aussparung erstreckt, und wobei die Stange drehfest
in dem Schlüsselschaft angeordnet ist, und wobei in der Aussparung mindestens zwei
Ringe auf der Stange nebeneinander angeordnet sind, wobei ein Innendurchmesser jedes
Rings größer als ein Außendurchmesser der Stange ist.
[0043] Des Weiteren kann der Schlüssel genau zwei Ringe aufweisen, insbesondere wobei die
Ringe benachbart zueinander auf der Stange angeordnet sind. Die Ringe können identisch
ausgebildet sein, insbesondere eine identische Form und Dimensionierung aufweisen.
Die Ringe können jeweils zu einer Rotationssymmetrieachse symmetrisch ausgebildet
sein, und relativ zu einer senkrecht zu der Rotationssymmetrieachse verlaufenden Ringmittelebene
asymmetrisch ausgebildet sein, insbesondere wobei eine Außenumfangsfläche des Rings
asymmetrisch zu der Ringmittelebene ausgebildet ist. Die Aussparung kann symmetrisch
zu einer sich senkrecht zu den Schlüsselbreitseitenflächen und parallel zu einer sich
in Längsrichtung erstreckenden Mittelebene des Schlüsselschafts angeordnet sein.
[0044] Die Ringe können symmetrisch zu einer sich senkrecht zu den Schlüsselbreitseitenflächen
und parallel zu der Längsrichtung erstreckenden Mittelebene des Schlüsselschafts angeordnet
sein. Jeweils einer der zwei Ringe kann auf jeder Seite einer sich senkrecht zu den
Schlüsselbreitseitenflächen und parallel zu der Längsrichtung erstreckenden Mittelebene
des Schlüsselschafts angeordnet sein. Die Ringe können spiegelbildlich zueinander
auf der Stange angeordnet sein. Die Aussparung kann derart dimensioniert sein, dass
die Ringe senkrecht zu den Schlüsselbreitseitenflächen geführt und auf der Stange
drehbar sind.
[0045] Eine Breite der Aussparung kann etwas größer als eine Gesamtbreite der nebeneinander
angeordneten Ringe sein, so dass eine durch die Aussparung und den jeweils anderen
Ring geführte Bewegung jedes Rings senkrecht zu den Schlüsselbreitseitenflächen ermöglicht
ist, insbesondere kann eine Länge der Aussparung parallel zu der Längsrichtung etwas
größer als ein jeweiliger Außendurchmesser der Ringe sein. Die Stange kann parallel
zu den Schlüsselbreitseitenflächen in dem Schlüsselschaft angeordnet sein. Der Schlüsselschaft
kann mindestens eine parallel zu der Längsrichtung verlaufende Längsnut in mindestens
einer der Schlüsselbreitseitenflächen aufweisen.
[0046] Der Schlüsselschaft kann in mindestens einer der Schlüsselbreitseitenflächen mindestens
eine Vertiefung zur Abfrage eines Profilstifts aufweisen. Die Aussparung kann in einem
Schlüsselkopf abgewandten vorderen Drittel des Schlüsselschafts angeordnet sein. Der
Schlüssel kann als Wendeschlüssel ausgebildet sein.
[0047] Die Stange kann sich durch den gesamten Schlüsselschaft erstrecken, wobei der Schlüsselschaft
zwei einander entgegengesetzte Schlüsselschmalseitenflächen aufweist, und wobei jede
Schlüsselschmalseitenfläche eine Öffnung zum Einpressen der Stange aufweist. Ein Außendurchmesser
jedes Rings kann größer als ein Abstand zwischen den Schlüsselbreitseitenflächen sein.
Der Schlüsselschaft kann in mindestens einer der Schlüsselbreitseitenflächen mindestens
eine Spitzenvertiefung aufweisen, wobei die mindestens eine Spitzenvertiefung an die
Aussparung angrenzt.
[0048] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0049] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine symmetrische Explosionsansicht eines Schließsystems und der Elemente eines Schließzylinders,
- Fig. 2
- Elemente des Schließzylinders in einer isometrischen Darstellung in einer Sperrposition,
- Fig. 3
- den Schließzylinder in einer Sperrposition und den Schlüssel zu Beginn des Einführens
des Schlüssels in den Schlüsselkanal,
- Fig. 4
- eine Position der Elemente der Fig. 3, wenn der Schlüssel nahezu vollständig in den
Schlüsselkanal eingeschoben ist,
- Fig. 5
- eine Position der Elemente der Fig. 3, wenn der Schlüssel vollständig in den Schlüsselkanal
eingeschoben ist,
- Fig. 6
- eine vergrößerte und vereinfachte Darstellung der wesentlichen für das Versetzen des
Axialzuhaltungselements wirkenden Elemente,
- Fig. 7
- eine Darstellung der Elemente der Fig. 3, wie sie ein Rotieren des Zylinderkerns in
dem Zylindergehäuse ermöglichen,
- Fig. 8
- eine isometrische Darstellung der Elemente des Schließzylinders in einer der Fig.
7 entsprechenden Lage,
- Fig. 9
- eine vergrößerte Einzeldarstellung eines Stangenelements,
- Fig. 10
- eine vergrößerte Einzeldarstellung eines Bewegungsübertragungselements,
- Fig. 11
- verschiedene Ansichten einer Ausgestaltung einer Sperrstange,
- Fig. 12
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens.
[0050] Fig. 1 zeigt eine symmetrische Explosionsansicht eines Schließsystems 100. Das Schließsystem
100 weist einen Schließzylinder 10 und einen Schlüssel 18 auf.
[0051] Der Schlüssel 18 weist in der dargestellten Ausgestaltung einen Schlüsselkopf 20
auf, der als Handhabe zum Greifen und Drehen des Schlüssels dient. Des Weiteren weist
der Schlüssel 18 einen Schlüsselschaft 22 auf, der in den Schließzylinder 10 eingeführt
wird. In der dargestellten Ausgestaltung ist der Schlüssel 18 als Flachschlüssel und
als Wendeschlüssel ausgebildet. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein. Auch
andere geometrische Ausgestaltungen des Schlüsselschafts 22 sind möglich, etwa asymmetrische
Ausgestaltungen, die keine Wendeschlüsselfunktionen bereitstellen.
[0052] Der Schließzylinder 10 weist ein Zylindergehäuse 12 auf. In der dargestellten Ausführungsform
ist es das Zylindergehäuse 12 ein Profilzylinder, der in einem üblichen Norm-Profil
ausgebildet ist. In der dargestellten Ausgestaltung ist das Zylindergehäuse 12 als
Zylindergehäuse eines Doppelzylinders ausgebildet. Dies bedeutet, dass grundsätzlich
zwei Zylinderkerne 16 einführbar sind, bspw. an der Tür von beiden Seiten mit einer
sicherheitsrelevanten Schließfunktion bereitzustellen. Dies ist jedoch nicht zwingend
der Fall. Statt eines Doppelzylinders ist bspw. auch ein Halbzylinder oder eine andere
Zylinderform denkbar. Des Weiteren kann bspw. vorgesehen sein, dass das Zylindergehäuse
12 die Form eines Hangschlosses oder Ähnliches aufweist. In der dargestellten Ausgestaltung
weist das Zylindergehäuse 12 bspw. eine Bohrung 14 auf, um das Zylindergehäuse 12
fest in einer Tür anzubringen.
[0053] Ein Zylinderkern ist allgemein mit 16 bezeichnet. Nicht dargestellt ist bspw. ein
Betätigungselement, das mit dem Zylinderkern 16 gekoppelt ist und sich gemeinsam mit
dem Zylinderkern 16 dreht, wenn dieser gesperrt ist. Mittels des Betätigungselements
kann dann bspw. auf ein Schloss eingewirkt werden, um eine Tür zu öffnen.
[0054] Der Zylinderkern 16 ist grundsätzlich in dem Zylindergehäuse 12 drehbar. Das Drehen
des Zylinderkerns 16 wirkt dann über das nicht dargestellte Betätigungselement auf
das Schloss ein und öffnet bspw. eine Tür. Das Drehen des Zylinderkerns 16 in dem
Zylindergehäuse 12 ist bei abgezogenem Schlüssel 18 jedoch mittels mehrerer Zuhaltungen
gesperrt. Dazu weisen die Zuhaltungen Zuhaltungselemente auf, die sich in einer gesperrten
Position über eine Drehfuge zwischen dem Zylinderkern 16 und dem Zylindergehäuse 12
erstrecken und auf diese Weise den Zylinderkern 16 sperren. In einer Freigabeposition
entsprechen die Drehfuge zwischen dem Zylinderkern 16 und dem Zylindergehäuse 12 frei
von Zuhaltungselementen, so dass ein freies Drehen des Zylinderkerns 16 in dem Zylindergehäuse
12 mittels der Handhabe 20 des Schlüssels 18 möglich ist.
[0055] Schematisch sind mehrere Stiftzuhalten in Form von Kernstiften 28 sowie dazugehörenden
Gehäusestiften 24 mit dazugehörigen Federelementen 26 der Gehäusestifte gezeigt. Diese
wirken allesamt mit dem Schlüssel 18 derart zusammen, dass sich in einer Freigabeposition
eine Trennebene zwischen den Gehäusestiften und den Kernstiften derart positioniert,
dass der Zylinderkern 16 mit den Kernstiften 28 gedreht werden kann.
[0056] Die Kernstifte 28, die Gehäusestifte 24 mit dazugehörigen Federelementen 26 bilden
somit weitere Zuhaltungen 30 aus, die zwischen ihrer Freigabeposition und ihrer Sperrposition
quer zu einer Einschubrichtung des Schlüssels 18 in den Schließzylinder 16 versetzt
werden.
[0057] Weitere Elemente des Schließzylinders 10, die im Folgenden noch detaillierter erläutert
werden, sind zwei lange Profilstifte 32 und 34 sowie ein kurzer Profilstift 36. Diese
werden ebenfalls von dem Schlüsselschaft 22 in Freigabepositionen gebracht. Der kurze
Profilstift 36 führt darüber hinaus mit einer Sperrstange 38 zusammen. Des Weiteren
wirkt die Sperrstange 38 als weitere Zuhaltung. Diese dienen insbesondere dazu, eine
Drehung des Zylinderkerns 16 gegenüber dem Zylindergehäuse 12 ggf. an den längeren
Bereichen axialer Richtung zu sperren. Ein Bewegungsübertragungselement 40 ist des
Weiteren vorgesehen. Dies ist als Stift ausgebildet und dient dazu, von dem Schlüssel
18 aktuiert und quer zu einer Schlüsseleinschubrichtung versetzt zu werden, um, wie
im Folgenden auch detaillierter erläutert wird, mittels einer kegelförmigen Spitze
dabei auf der Sperrstange 38 einzuwirken, so dass sich ein Stangenelement der Sperrstange
38 in axialer Richtung, d.h. im Wesentlichen parallel zu einer Schlüsseleinschubrichtung
versetzt. Weitere Profilstifte sind als Gruppe mit dem Bezugszeichen 42 gekennzeichnet.
Diese können mit seitlichen Ausnehmungen an dem Schlüsselschaft 22 zusammenwirken
und auch hier weitere Zuhaltungen bereitstellen.
[0058] Des Weiteren ist ein Umlenkstift mit dem Bezugszeichen 44 bezeichnet. Dieser dient
insbesondere dazu, gegen bewegbare Elemente des Schlüsselschafts 22 des Schlüssels
18 während des vollständigen Einführens des Schlüssels 18 auszulenken.
[0059] Bei dem Schlüssel 18 kann es sich insbesondere um einen Schlüssel handeln, wie er
in der deutschen Patentanmeldung Nr.
10 2015 111 914.5 der Anmelderin beschrieben ist. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Es könnte
auch um einen anderen Schlüssel handeln. Insbesondere kann es sich um einen solchen
Schlüssel handeln, der geeignet ist, auf das Bewegungsübertragungselement 40 derart
einzuwirken, dass es sich quer zu einer Einschubrichtung des Schlüssels 18 versetzt.
[0060] Die Fig. 2 zeigt verschiedene Elemente des Schließzylinders bei abgezogenem Schlüssel.
Die Sperrstange 38 ist dabei in einer Sperrposition, die insgesamt mit 58 bezeichnet
ist.
[0061] Dargestellt ist der Zylinderkern 16 in einer freigeschnittenen Ansicht. Der Schlüssel
ist nicht in den Zylinderkern 16 eingeführt. Ein Schlüsselkanal des Zylinderkerns
16 ist mit dem Bezugszeichen 54 bezeichnet. Eine Schlüsseleinschubrichtung ist mit
dem Bezugszeichen 56 bezeichnet.
[0062] Dargestellt sind die bereits voranstehend erwähnten Umlenkstifte 44. Dargestellt
sind ein Umlenkstift 44 und ein gegengesetzt angeordneter Umlenkstift 44'. Diese Umlenkstifte
wirken mit bewegbaren Elementen des Schlüssels 18 zusammen, um den dargestellten Kernstift
28 und das Bewegungsübertragungselement 40 zu aktuieren. Im Folgenden kommt es insbesondere
auf den Umlenkstift 44 und die Aktuierung des Bewegungsübertragungselements 40 an.
Die Profilstifte 32 und 34 wirken mit Ausnehmungen in dem Schlüssel zusammen. Auf
diese wird im Folgenden noch detaillierter eingegangen. Des Weiteren wirkt das Bewegungsübertragungselement
auf die Sperrstange 38. Die Sperrstange 38 weist ein Axialzuhaltungselement 48 auf.
In der dargestellten Sperrposition ragt das Axialzuhaltungselement radial über eine
radiale Außenfläche des Zylinderkerns 16 heraus. Dies wird im Folgenden noch einmal
in der Fig. 3 verdeutlicht. Die Sperrstange 38 weist ein weiteres Stangenelement 50
auf. In der dargestellten Ausführungsform sind das Axialzuhaltungselement 48 und das
weitere Stangenelement 50 identisch ausgebildet. Beide sind rotationssymmetrisch und
weisen eine kegelförmige Spitze auf. Ein Federelement 52, das in der dargestellten
Ausgestaltung als Schraubenfeder ausgebildet ist, stützt die Stangenelemente 48 und
50 gegeneinander ab und ist mit diesem verbunden. Das Federelement 52 spannt das Axialzuhaltungselement
48 in die dargestellte Sperrposition vor. Dazu drückt es die Stangenelemente 48 und
50 auseinander. Das Stangenelement 50 ist einem Zylinderkern 16 abgestützt, so dass
das Axialzuhaltungselement bzw. Stangenelement 48 gegen das Bewegungsübertragungselement
40 und radial nach außen über den Zylinderkern 16 hinausgedrückt ist.
[0063] Die Fig. 3 zeigt die Position der Fig. 2 in einer seitlich geschnittenen Ansicht
des Zylinderkerns 16 und des Zylindergehäuses 12. Dargestellt ist des Weiteren eine
Trennebene 64 zwischen dem Zylinderkern 16 und dem Zylindergehäuse 12, die bezüglich
der Sperrstange 38 sowie bezüglich der Profilstifte 34 und 32 relevant ist. Gleiche
Elemente sind des Weiteren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und werden daher
im Folgenden nicht erneut erläutert.
[0064] Hinsichtlich des Schlüssels 18 ist eine Schlüsselwelle 62 zu erkennen. Auf dieser
Schlüsselwelle 62 sind zwei Ringe 60 und 61 angeordnet. Diese Ringe werden von den
Umlenkstiften 44, 44' am Ende des Schlüsselkanals 54 ausgelenkt und wirken ihrerseits
auf den Kernstift 28 derart ein, dass dieser den Gehäusestift 24 nach unten drückt
und sich eine Trennebene zwischen dem Gehäusestift 24 und dem Kernstift 28 genau auf
der Trennebene zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse 12 befindet. Auf der anderen
Seite wird das Bewegungsübertragungselement 40 aktuiert und nach oben in Richtung
der Trennebene 64 versetzt. Dabei wirkt dieses auf das Axialzuhaltungselement 48 ein.
Dieser Vorgang wurde im Folgenden noch detaillierter schrittweise erläutert.
[0065] In der dargestellten Sperrposition 58 liegt das Axialzuhaltungselement 48 auf einer
Stufe 68 einer Aufnahmeausnehmung 66 auf. Dadurch ragt es über die Trennebene 64 in
eine Sperrnut 70 des Zylindergehäuses 12 hinein. Ein Drehen des Zylinderkerns 16 in
dem Zylindergehäuse 12 wird somit gesperrt. Das Axialzuhaltungselement 48 ist in die
Sperrposition 58 vorgespannt. Das Stangenelement 50 liegt an dem Zylinderkern 16 an.
Das Federelement 52 drückt das Stangenelement 50 und das Axialzuhaltungselement 48
auseinander. Daraus ergibt sich dann die in der Fig. 3 dargestellte Lage.
[0066] Der Profilstift 36 wie auch die Profilstifte 34 und 32 nehmen bei abgezogenem Schlüssel
die dargestellte Lage ein. In der Fig. 3 zeigt die Richtung der Schwerkraft nach unten.
Die Profilstifte 32, 34, 36 nehmen somit die dargestellte Lage in dem Zylinderkern
16 ein.
[0067] In der Fig. 4 ist der Schlüssel 18 in einer vorgeschobenen Position gezeigt. Der
Schlüssel ist nahezu vollständig in den Schließkanal eingeführt.
[0068] Der Ring 60 des Schlüssels 18 weist auch nach oben, der Ring 61 des Schlüssels weist
noch nach unten. Diese Stellung nehmen die Ringe ein, kurz bevor sie von den Umlenkstifte
44, 44' in entgegengesetzte Richtungen ausgelenkt werden, d.h. der Ring 60 nach unten
und der Ring 61 nach oben. Gleiche Elemente sind des Weiteren mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet und werden nicht erneut erläutert.
[0069] In dem Schlüssel 18 sind drei Vertiefungen 74, 76 und 78 gekennzeichnet. Diese wirken
mit den drei Profilstiften 32, 34 und 36 zusammen. Wie in der dargestellten Positionierung
erkennbar ist, führt ein Element, das diese Vertiefungen 74, 76, 78 nicht aufweist
und in den Schlüsselkanal eingeführt wird dazu, dass die Profilstifte 32, 34 und 36
von einem solchen Element nach oben gedrückt werden. Dadurch befinden sich die Profilstifte
32 und 34 über der Trennebene 64 in der Sperrnut 70. Des Weiteren drückt der Profilstift
36 des Stangenelementes 50 der Sperrstange 38 nach oben, so dass auch dieses teilweise
in die Sperrnut 70 hineinragt. Auf diese Weise wird über eine lange axiale Länge mittels
der Elemente 48, 50, 34 und 32 eine Sperrung der Drehbewegung des Zylinderkerns 16
gegenüber dem Zylindergehäuse 12 bereitgestellt. Insbesondere wenn mittels eines in
den Schlüsselkanal eingeführten Elements eine gewaltsame Rotation des Zylinderkerns
16 bewirkt werden soll, tritt somit eine besonders starke Sicherung der Anordnung
ein.
[0070] In der Fig. 5 ist der Schlüssel 18 nunmehr vollständig in den Schlüsselkanal eingeführt.
Der Ring 60 wird von dem Umlenkstift 44' nach unten ausgelenkt und drückt den Kernstift
28 gegen den Gehäusestift 24 nach unten. Die Trennebene zwischen dem Kernstift 28
und dem Gehäusestift 24 liegt nun derart, dass der Zylinderkern 16 rotiert werden
könnte. Des Weiteren wird das Bewegungsübertragungselement 40 von dem Ring 61 nach
oben gedrückt, der von dem Umlenkstift 44 ausgelenkt ist. Das Bewegungsübertragungselement
40 wirkt auf das Axialzuhaltungselement 48 ein. Das Federelement 52 wird komprimiert.
Das Axialzuhaltungselement 48 bewegt sich somit "axial", d.h. im Wesentlichen parallel
zu der Einschubrichtung 56 des Schlüssels 18. Insbesondere bewegt sich das Axialzuhaltungselement
48 von der Stufe 68 weg. In der dargestellten Stellung liegt zwar noch ein Teilabschnitt
des Axialzuhaltungselements 48 oberhalb der Trennebene 64, bei einer Rotation des
Zylinderkerns kann jedoch, da es vorn mit der Stufe 68 weg bewegt ist, radial nach
innen in die Aufnahmeausnehmung 66 ausweichen.
[0071] Des Weiteren ist zu erkennen, dass die Trennebene Vertiefungen 74, 76, 78 mit den
Profilstiften 32, 34 und 36 zusammenwirken, die somit wieder nach unten in ihre Freigabeposition
fallen, bzw. über die Sperrnut abgleiten und in diese verlagert werden. Die Profilstifte
32 und 34 finden sich somit nun wieder radial innen von der Trennebene 64. Des Weiteren
kann auch das Stangenelement 50 wieder in seine Freigabeposition zurückbewegen. Die
Aufnahmeausnehmung 66 ist somit vollständig freigegeben und wird nicht teilweise durch
den Profilstift 36 besetzt.
[0072] Die Fig. 6 zeigt noch einmal die Darstellung der Fig. 5 mit den hinsichtlich der
Sperrstange 38 beteiligten Elementen. Der Schlüssel 18 ist wie erläutert vollständig
im Schlüsselkanal eingeschoben. Der Umlenkstift 44 lenkt den Ring 61 nach oben aus.
Auf diese Weise wird das Bewegungsübertragungselement 40 nach oben versetzt. Über
eine Schrägflankensteuerung drückt dieses das Axialzuhaltungselement 48 und bewegt
dieses gegen die Federkraft des Federelements 52 hin zu dem Stangenelement 50, das
an dem Zylinderkern 16 abgestützt ist. Diese Bewegung wird des Weiteren von einem
im Folgenden noch detaillierter erläuterten Führungsstift 72 geführt. In dieser Position
ist bereits eine Drehung des Zylinderkerns 16 möglich, so dass die Freigabeposition
80 erreicht ist.
[0073] Die Fig. 7 zeigt eine Position, wie sie die Sperrstange 38 dann während der Rotation
des Zylinderkerns 16 einnehmen kann. Bei einer Rotation des Zylinderkerns berührt
der kreisrunde Außenquerschnitt der Stangenelemente 48, 50 einen Rand der Sperrnut
70. Aufgrund der Positionierung in der Freigabeposition 80 kann das Axialzuhaltungselement
48 mit seiner kegelförmigen Spitze jedoch an dem Bewegungsübertragungselement 40 und
der Stufe 68 in die Aufnahmeausnehmung 66 ausweichen. Wie erkennbar ist, befinden
sich dann die Profilstifte 32, 34 und die Sperrstange 38 radial innerhalb der Trennebene
64, so dass der Zylinderkern 16 in dem Zylindergehäuse 12 rotiert werden kann.
[0074] Die Fig. 8 zeigt die in der Fig. 7 dargestellte Lage der Elemente noch einmal in
einer isometrischen freigeschnittenen Ansicht entsprechend derjenigen der Fig. 2.
[0075] Wie zu erkennen ist, kann die Sperrstange 38 vollständig in die Aufnahmeausnehmung
66 ausweichen, so dass der Zylinderkern 16 gedreht werden kann.
[0076] Die Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht und eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie
A-A der Stangenelemente 48, 50 der Sperrstange 38. Die Stangenelemente 48, 50, d.h.
das Axialzuhaltungselement 48 und das andere Stangenelement 50, sind in der dargestellten
Ausgestaltung identisch ausgebildet. Das Stangenelement 48, 50 ist rotationssymmetrisch
ausgebildet. Es weist eine Innenausnehmung 84 auf, in die ein im Folgenden noch erläuterter
Führungsstift eingeführt wird. Des Weiteren weist das Stangenelement 48, 50 eine Kegelspitze
82 auf. Durch ein Flanken der Kegelspitze kann das Stangenelement 48, 50 sowohl an
dem Bewegungsübertragungselement 40 als auch der Stufe 68 in die Aufnahmeausnehmung
66 abgleiten, um bei einem Drehen des Zylinderkerns 16 auszuweichen.
[0077] Des Weiteren ist eine Außenumfangsnut 86 vorgesehen. Jeweils ein Ende des als Schraubenfeder
ausgebildeten Federelements 52 kann an diese Außenumfangsnut 86 angebracht werden,
z.B. in dieser eingeklebt oder mit einer Windung eingehakt werden. Auf diese Weise
kann das Federelement 52 die Stangenelemente 48, 50 zusammenhalten.
[0078] In der Fig. 10 ist eine Ausgestaltung des Bewegungsübertragungselements 40 dargestellt.
Ein Winkel am Fuß des Bewegungsübertragungselements ist mit dem Bezugszeichen 92 gekennzeichnet
und kann bspw. 70° betragen. Der Kopf des Bewegungsübertragungselements 40 ist mit
einem zweistufigen Winkel versehen, um ein Abgleiten des Axialzuhaltungselements 48
zu vereinfachen. Darin ist ein erster Kopfbereich 91 vorgesehen, der sich unter einem
Winkel 60° zuspitzt. Dieser Winkel ist mit dem Bezugszeichen 90 gekennzeichnet. Des
Weiteren ist ein zweiter Kopfbereich 89 vorgesehen, dessen Flanken miteinander einen
Winkel 88 einschließen, der 80° beträgt.
[0079] Die Fig. 11 zeigt verschiedene Ansichten der Sperrstange 38. Insbesondere in dem
Querschnitt A-A ist erkennbar, dass das Federelement 52 in der jeweiligen Außenumfangsnut
86, 86' der Stangenelemente 48, 50 eingeklebt oder eingehakt ist. Das Federelement
52 ist als Schraubenfeder ausgebildet. Ein Führungsstift 72 erstreckt sich von der
Innenausnehmung 84 des Stangenelements 48 in die Innenausnehmung 84' des Stangenelements
50. Dabei erstreckt sich der Führungsstift 72 auch durch das Federelement 52 hindurch.
Auf diese Weise ist die Sperrstange 38 als vormontierbares Bauteil ausgebildet. Sie
ist rotationssymmetrisch bezüglich der mit dem Bezugszeichen 73 gekennzeichneten Rotationssymmetrieachse.
Insofern kann die Sperrstange 38 montiert werden, ohne bestimmte Vorgaben hinsichtlich
der Lage um eine Rotationssymmetrie 73 oder seiner Orientierung entlang der Rotationssymmetrie
73 einzuhalten. Dies bedeutet, dass die Stangenelemente 48, 50 auch vertauscht eingebaut
werden könnten, die Sperrstange 38 jedoch nach wie vor ihre Funktion erfüllt. Mittels
des Führungsstifts 72 sind die Stangenelemente 48, 50 in ihrer Lage relativ zueinander
festgehalten. Auch die Relativbewegung zwischen den Stangenelementen 48, 50 ist durch
den Führungsstift 72 geführt. Damit ist auch die Richtung der Federkraft als Federelement
52 festgelegt. Diese wird alleine auf Zug und Druck in Richtung der Rotationssymmetrieachse
73 belastet.
[0080] Die Fig. 12 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200. Das Verfahren
dient zum Entsperren eines Schließzylinders 10. Dabei wird zunächst in einem Schritt
210 ein Schlüssel vollständig in einen Schlüsselkanal des Schließzylinders eingeführt.
Der Schließzylinder weist ein Zylindergehäuse und ein in dem Zylindergehäuse drehbar
gelagerten Zylinderkern auf, wobei der Zylinderkern ein Schlüsselkanal zum Einschub
des Schlüssels in einer Schlüsseleinschubrichtung aufweist, wobei der Schließzylinder
des Weiteren eine Mehrzahl von Zuhaltungselementen aufweist, die eine Drehbewegung
des Zylinderkerns in dem Zylindergehäuse in einer jeweiligen Freigabeposition ermöglichen
und in einer jeweiligen Sperrposition sperren.
[0081] Die Mehrzahl von Zuhaltungselementen weist ein Axialzuhaltungselement auf, wobei
der Schließzylinder des Weiteren eine Sperrstange mit zwei relativ zueinander bewegbaren
Stangenelementen aufweist. Eines der Stangenelemente der Sperrstange bildet das Axialzuhaltungselement
aus. Ist der Schlüssel vollständig in den Schlüsselkanal eingeschoben, wird dadurch
das Axialzuhaltungselement aus seiner Sperrposition im Wesentlichen parallel zu der
Schlüsseleinschubrichtung relativ zu dem anderen Stangenelement in eine Freigabeposition
versetzt.
[0082] Im Schritt 220 wird durch den vollständig eingeschobenen Schlüssel ein Bewegungsübertragungselement
40 quer zu der Schlüsseleinschubrichtung versetzt. Dadurch wird in einem Schritt 230
das Axialzuhaltungselement relativ zu dem anderen Stangenelement 50 versetzt. Dieses
Versetzen geschieht im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung. In
einem Schritt 240 kann nunmehr der Zylinderkern 16 relativ zu dem Zylindergehäuse
12 gedreht werden. Das Axialzuhaltungselement 48 gemeinsam mit der gesamten Sperrstange
38 weicht dabei in einer Aufnahmeausnehmung 66 in dem Zylinderkern 16 aus.
1. Schließzylinder (10) mit einem Zylindergehäuse (12) und einem in dem Zylindergehäuse
(12) drehbar gelagerten Zylinderkern (16), wobei der Zylinderkern (16) einen Schlüsselkanal
(54) zum Einschub eines Schlüssels (18) in einer Schlüsseleinschubrichtung (56) aufweist,
wobei der Schließzylinder (10) des Weiteren eine Mehrzahl von Zuhaltungselementen
(24, 28, 32, 34, 26, 42, 48, 50) aufweist, die eine Drehbewegung des Zylinderkerns
in dem Zylindergehäuse (12) in einer jeweiligen Freigabeposition (80) ermöglichen
und in einer jeweiligen Sperrposition (58) sperren, wobei eines der Mehrzahl von Zuhaltungselementen
(24, 28, 32, 34, 26, 42, 48, 50) ein Axialzuhaltungselement (48) ist, das bei vollständig
in den Schlüsselkanal (54) eingeschobenem Schlüssel (18) relativ zu seiner Sperrposition
(58) in seine Freigabeposition (80) versetzt ist, insbesondere im Wesentlichen parallel
zu der Schlüsseleinschubrichtung (56), und dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinder (10) des Weiteren eine Sperrstange (38) mit zwei relativ zueinander
bewegbaren Stangenelementen (48, 50) aufweist, und wobei eines der Stangenelemente
(48, 50) der Sperrstange (38) das Axialzuhaltungselement (48) ausbildet.
2. Schließzylinder (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinder (10) des Weiteren ein quer zu der Schlüsseleinschubrichtung (56)
bewegbares Bewegungsübertragungselement (40) aufweist, das mit dem Schlüssel (18)
und mit dem Axialzuhaltungselement (48) zusammenwirkt, um das Axialzuhaltungselement
(48) im Wesentlichen parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung (56) zu versetzen.
3. Schließzylinder (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegungsübertragungselement (40) als ein Stift ausgebildet ist.
4. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von Zuhaltungselementen (24, 28, 32, 34, 26, 42, 48, 50) mindestens
ein weiteres Zuhaltungselement (24, 28, 32, 34, 26, 42, 48, 50) aufweist, insbesondere
wobei mindestens eines der weiteren Zuhaltungselemente (28) bei vollständig in den
Schlüsselkanal (54) eingeschobenem Schlüssel (18) relativ zu seiner Sperrposition
(58) quer zu der Schlüsseleinschubrichtung (56) in die Freigabeposition (80) versetzt
ist.
5. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stangenelemente (48, 50) der Sperrstange (38) mittels eines Federelements
(52) aneinander abgestützt sind.
6. Schließzylinder (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (52) eine Schraubenfeder ist.
7. Schließzylinder (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Stangenelement (48, 50) eine Außenumfangsnut aufweist, in der das Federelement
angebracht ist.
8. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Axialzuhaltungselement (48) mittels des Federelements (52) in seine Sperrposition
(58) vorgespannt ist.
9. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrstange (38) einen Führungsstift (72) aufweist, der sich in jedes der beiden
Stangenelemente (48, 50) hinein erstreckt und eine Bewegung der beiden Stangenelemente
(48, 50) relativ zueinander führt.
10. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stangenelemente (48, 50) identisch ausgebildet sind.
11. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Axialzuhaltungselement (48) in seiner Sperrposition (58) auf einer Stufe (68)
einer Aufnahmeausnehmung (66) der Zylinderkerns aufliegt, und wobei das Axialzuhaltungselement
(48) in seiner Sperrposition (58) radial über den Zylinderkern (16) hinaus in eine
Sperrnut (70) des Zylindergehäuses (12) hineinragt.
12. Schließzylinder (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Axialzuhaltungselement (48) in seiner Freigabeposition (80) relativ zu der Stufe
(68) versetzt ist, so dass es radial nach innen durch Abgleiten an der in dem Zylindergehäuse
(12) ausgebildeten Sperrnut (70) in die Aufnahmeausnehmung (66) ausweichen kann.
13. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Stangenelemente (48, 50) das Axialzuhaltungselement (48) ausbildet
und das andere der beiden Stangenelemente (48, 50) an einem Kopfende eines quer zu
der Schlüsseleinschubrichtung (56) versetzbaren Zuhaltungsstifts (36) liegt.
14. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Axialzuhaltungselement (48) von dem Bewegungsübertragungselement (40) schrägflankengesteuert
ist.
15. Schließzylinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine kegelförmige Spitze des Bewegungsübertragungselements (40) eine Gleitfläche
bildet, an der eine schräge Steuerflanke des Axialzuhaltungselements (48) abgleiten
kann, wenn bei einem Drehen des Zylinderkerns eine radial nach innen gerichtete Kraft
auf das Axialzuhaltungselement (48) wirkt.
16. Schließsystem (100) mit einem Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 15 und
einem Schüssel (18).
17. Verfahren zum Entsperren eines Schließzylinder (10) mit einem Zylindergehäuse (12)
und einem in dem Zylindergehäuse (12) drehbar gelagerten Zylinderkern (16), wobei
der Zylinderkern (16) einen Schlüsselkanal (54) zum Einschub eines Schlüssels in einer
Schlüsseleinschubrichtung (56) aufweist, wobei der Schließzylinder (10) des Weiteren
eine Mehrzahl von Zuhaltungselementen aufweist, die eine Drehbewegung des Zylinderkerns
in dem Zylindergehäuse (12) in einer jeweiligen Freigabeposition (80) ermöglichen
und ein einer jeweiligen Sperrposition (58) sperren, wobei eines der Mehrzahl von
Zuhaltungselementen ein Axialzuhaltungselement (48) ist, und wobei der Schließzylinder
(10) des Weiteren eine Sperrstange (38) mit zwei relativ zueinander bewegbaren Stangenelementen
(48, 50) aufweist, wobei eines der Stangenelemente (48, 50) der Sperrstange (38) das
Axialzuhaltungselement (48) ausbildet, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (18) vollständig in den Schlüsselkanal (54) eingeschoben wird und dadurch
das Axialzuhaltungselement (48) aus seiner Sperrposition (58) relativ zu dem anderen
Stangenelement in seine Freigabeposition (80) versetzt wird, insbesondere im Wesentlichen
parallel zu der Schlüsseleinschubrichtung (56).
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinder (10) des Weiteren ein quer zu der Schlüsseleinschubrichtung (56)
bewegbares Bewegungsübertragungselement (40) aufweist, das mit dem Schlüssel (18)
und mit dem Axialzuhaltungselement (48) zusammenwirkt, um das Axialzuhaltungselement
(48) durch das vollständige Einschieben des Schlüssels im Wesentlichen parallel zu
der Schlüsseleinschubrichtung (56) in die Freigabeposition (80) zu versetzen.