[0001] Die Erfindung betrifft eine Kundenschranke für einen Kassenstand zur Separierung
von Kunden in einer Kundengasse des Kassenstands gemäß Anspruch 1. Die Erfindung betrifft
außerdem gemäß Anspruch 7 einen Kassenstand für Supermärkte und dergleichen mit einer
derartigen Kundenschranke. Ferner betrifft die Erfindung gemäß Anspruch 10 die Verwendung
einer derartigen Kundenschranke an Kassenständen zur Separierung von Kunden in der
Kundengasse des Kassenstands.
[0002] In Selbstbedienungsgeschäften wählen Kunden die gewünschten Waren aus dem angebotenen
Warensortiment aus, wobei die Bezahlung der Waren durch den Kunden vor dem Verlassen
des Geschäfts an zentralen Kassen erfolgt. In modernen Selbstbedienungsgeschäften
wie Supermärkten und dergleichen werden hierzu in der Regel zentrale Kassenstände
eingesetzt. Der Kassenstand, auch Kassenarbeitsplatz, Warenzellenkassenstand oder
- beim Einsatz in Supermärkten - umgangssprachlich Supermarktkasse genannt, ist quasi
die Weiterentwicklung der herkömmlichen Verkaufstheke in modernen Selbstbedienungsgeschäften
und ist der eigentliche Verkaufsort, an dem der Kunde die im Selbstbedienungsgeschäft
ausgewählten Waren zur Abrechnung übergibt, insbesondere einem Kassierer oder Kassiererin,
und bezahlt.
[0003] Moderne Kassenstände sind in der Regel für die Benutzung in Verbindung mit einem
Einkaufskorb oder insbesondere einem fahrbaren Einkaufswagen optimiert. Der Kassenstand
beziehungsweise ein den Kassenstand bildendes Möbel begrenzt eine Kundengasse mit
einem Ablagebereich zur Ablage von Waren und einem anschließenden Registrierbereich,
in dem der Abrechnungs- und Bezahlvorgang stattfindet. Im Registrierbereich ist eine
Kasseneinheit, nämlich eine Registrierkasse oder eine sogenannte Scannerkasse, angeordnet,
und der Arbeitsplatz des Kassierers oder Kassiererin zur Durchführung der Registrierung
und Übergabe der eingekauften Waren.
[0004] Soll der Kassenstand derzeit nicht zur Durchführung von Abrechnungsvorgängen benutzt
werden, so wird häufig die Kundengasse versperrt, um zu verhindern, dass Kunden die
Kundengasse des unbesetzten Kassenstands benützen. Dadurch soll ein Hindernis für
Kunden geschaffen werden, Ware unbezahlt mitzunehmen. Eine solche Durchgangssperre
offenbart
DE 10 2005 018 134 A1. Die bekannte Durchgangssperre weist einen bewegbaren Türflügel auf, welcher in Nichtgebrauchslage
einen Teil der Wand des Kassenstands bildet, welche die Kundengasse begrenzt. Der
Türflügel ragt in Gebrauchslage in die Kundengasse und wird in dieser Lage verriegelt.
[0005] Bei der aus
DE 203 18 091 U1 bekannten Absperrvorrichtung zum Versperren eines neben einem Kassentisch vorhandenen
Durchgangs ist das schwenkbare Absperrelement plattenförmig ausgebildet und beispielsweise
1,80m bis 2,00m hoch, um ein Übersteigen des Absperrelements zu verhindern.
[0006] In der Regel sind kurz vor dem Ausgang des Selbstbedienungsgeschäftes mehrere solcher
Kassenstände bereitgestellt, auf die sich die Kunden aufteilen und in einer Warteschlange
auf den Abrechnungsvorgang warten können. Der Einkaufskorb oder Einkaufswagen soll
bereits während der Wartezeit entladen werden, wobei oft ein Warentransportband die
vom Kunden übergebenen Waren zum Registrierbereich befördert. Der Kunde bewegt sich
durch die Kundengasse geführt zum Registrierbereich, wobei gegebenenfalls der Einkaufswagen
in leerem Zustand durch die Kundengasse in den Registrierbereich, beziehungsweise
hinter den Registrierbereich geschoben wird. Durch die Kundengasse werden die Kunden
zwangsweise vom Einkaufsbereich des Selbstbedienungsgeschäfts zu dessen Ausgang geleitet,
wobei die Kundengasse gleichzeitig - bei höherem Kundenaufkommen - als Wartebereich
dient. Im Registrierbereich stellt der Kassenstand oft eine Einrichtung zur Lagerung
beziehungsweise Umlagerung der Waren zur Verfügung, auf der ein Kassierer die bereits
abgerechneten Waren dem Kunden übergibt und dieser die eingekauften Waren zurück in
den Einkaufswagen oder in Einkaufstaschen einlegt.
[0007] Beim Bezahlvorgang muss der einkaufende Kunde seine mitgeführten Zahlungsmittel aus
der Kleidung oder Handtasche hervorholen, wobei es in der Wartesituation in der Kundengasse
oft als unangenehmen Eingriff in die Privatsphäre empfunden wird, wenn der jeweils
nachfolgende Kunde in der Warteschlange dicht beabstandet steht. Insbesondere bei
bargeldlosen Zahlungen, bei der Kunde systembedingt vertrauliche Daten in dafür vorgesehene
Eingabevorrichtungen eingeben muss, wird die Nähe von nachfolgenden Kunden als unangenehm
empfunden. Mitunter stehen nämlich nachfolgende Kunden derartig dicht, dass von der
fremden Person einsehbare Informationen zu befürchten sind. Aus Sicht des Geschäftsbetreibers
ist das Entstehen von Unwohlbefinden beim Kunden unerwünscht, da ansonsten zu befürchten
ist, dass der Kunde sein Einkaufverhalten ändert und schlimmstenfalls dem Selbstbedienungsgeschäft
fortan fern bleibt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln den
Schutz der Privatsphäre der Kunden im Bereich eines Kassenstands, insbesondere einer
Supermarktkasse, zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kundenschranke für einen Kassenstand
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung löst die Aufgabe außerdem
durch einen Kassenstand für Selbstbedienungsgeschäfte mit den Merkmalen des Anspruchs
7. Schließlich wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 10 durch die Verwendung
einer solchen Kundenschranke an einem Kassenstand in Selbstbedienungsgeschäften wie
Supermärkten und dergleichen zur Separierung von Kunden gelöst.
[0010] Gemäß der Erfindung wird eine Kundenschranke an Kassenständen in Selbstbedienungsgeschäften
verwendet, um die Kunden in der Kundengasse des Kassenstands zu separieren. Die erfindungsgemäße
Kundenschranke umfasst eine längliche Schwenksperre und einen am Kassenstand befestigbaren
Beschlag, an dem die Schwenksperre an ihrem dem freien Ende gegenüberliegenden Gelenkende
über mindestens ein Drehgelenk frei schwenkbeweglich gelagert ist. In Einbaulage der
Kundenschranke ragt die Schwenksperre in die Kundengasse ein und stellt somit ein
Hindernis für die nachfolgenden Kunden in der Warteschlange dar. Die Kundenschranke
hält die nachrückenden Kunden in der Warteschlange zurück und schützt die Privatsphäre
der sich bereits hinter der Kundenschranke befindlichen Kunden. Aufgrund der freischwenkbeweglichen
Ausbildung der Kundenschranke kann ein in der Kundengasse nachrückender Kunde die
Schwenksperre bedarfsweise zurückdrängen und zu dem Registrierbereich des Kassenstands
hinter der Kundenschranke vordringen.
[0011] Gemäß der Erfindung ist die Kundenschranke mit ihrem Beschlag derart am Kassenstand
beziehungsweise dem die Kundengasse begrenzenden Teil eines Kassenstandmöbels befestigt,
dass die Schwenksperre freischwenkbar in die Kundengasse einragt. Unter der Kundengasse
wird dabei der vom Kassenstandmöbel begrenzte Durchgang verstanden, entlang dem der
Ablagebereich zur Ablage von Waren und der anschließende Registrierbereich angeordnet
ist, in welchem der eigentliche Abrechnungs- und Bezahlvorgang vor sich geht. Der
am Kassenstand befestigbare Beschlag ist ein Bauelement, welches Funktionselemente
des Drehgelenks aufweist, welche mit entsprechend ausgestalteten Funktionselementen
des Drehgelenks an der Schwenksperre zusammen wirken.
[0012] Die Kundenschranke ist eine kostengünstige Möglichkeit, um sicher die Kunden in der
Kundengasse zu separieren. Vorzugsweise wird die Kundenschranke nahe dem Registrierbereich
an dem Kassenstand angebracht und separiert jeweils allein den Kunden im Registrierbereich,
der zur Abwicklung seines Einkaufs vor der Kasseneinheit steht. Die Kundenschranke
wird vorteilhaft in einer Höhe an dem Kassenstand angebracht, welche der Höhe des
Gitterkorbs von Einkaufswagen entspricht. Auf diese Weise verdrängen die Drahtkörbe
herkömmlicher Einkaufswagen den schwenkbeweglichen Teil der Kundenschranke. Der Kunde
kann daher die Kundenschranke nicht nur mit dem Körper, nämlich insbesondere Hüfte
oder Hände, sondern auch bequem durch Weiterschieben seines Einkaufswagens betätigen,
wobei der Gitterkorb des Einkaufswagens die Schwenksperre der Kundenschranke verdrängt.
[0013] Vorteilhaft ist wenigstens einem der Drehgelenke zwischen der Schwenksperre und ihrem
Beschlag eine auf die Drehwinkelstellung der Schwenksperre wirkende Rückstellmechanik
zugeordnet. Die Rückstellmechanik zwingt die Schwenksperre nach Passieren eines Kunden
in die vorgesehene Ausgangslage zurück, in welcher die Kundenschranke die Kundengasse
des Kassenstands versperrt und die nachrückenden Kunden vorerst zurück hält.
[0014] In vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung ist die Schwenksperre als länglicher
Stab ausgebildet, welcher zur Verbesserung der Sichtbarkeit eine Fahne oder dergleichen
aus Textilien oder Kunststoff trägt. Die Schwenksperre ist in den vorteilhaften Ausführungsformen
derart ausgebildet, dass sie einen flächigen Informationsträger aufweist. Mit dem
Informationsträger bildet die Schwenksperre ein Informationsschild, auf dem beispielsweise
ein Hinweis auf das gewünschte Verhalten der nachrückenden Kunden in der Kundengasse,
nämlich Abstandhalten, beziehungsweise andere Hinweise auf den Zweck der Kundenschranke
angebracht sind. Ferner können auf dem Informationsträger Werbeinhalte abgebildet
sein.
[0015] In der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwenksperre als Türblatt
ausgebildet, welches über das mindestens eine Drehgelenk in ihrem Beschlag gehalten
ist, so dass eine stabile Halterung und bedarfsweise Entnahme des Türblatts aus dem
Beschlag gewährleistet ist. Eine besonders stabile Halterung mit Gewährleistung geführter
Schwenkbeweglichkeit ist gegeben, wenn der Beschlag und die Schwenksperre über mehrere
Drehgelenke miteinander verbunden sind, welche mit einer gemeinsamen Schwenkachse
angeordnet sind. Die Schwenkachse der Schwenksperre liegt in Einbaulage der Kundenschranke
im Wesentlichen senkrecht zu einem Boden, auf den der Kassenstand aufgestellt ist,
wodurch die Schwenksperre in einer parallel zum Boden liegenden Bewegungsebene freibeweglich
ist, so dass die Schwenksperre vom Kunden mit geringem Kraftaufwand bewegbar ist.
[0016] Insbesondere bei der Ausführungsform der Schwenksperre als Türblatt ist die Ausbildung
jedes Drehgelenks als Türband vorteilhaft. Das Türband ist durch einen am Beschlag
angeordneten Bandunterteil und einem an der Schwenksperre angeordneten Bandoberteil
gebildet, welche über einen Bolzen verbunden sind. Der Bolzen sichert nach Art eines
Klobens die Drehbeweglichkeit des Drehgelenks mit einem Freiheitsgrad in Drehrichtung
um die Bolzenachse. Die Ausbildung der Kundenschranke mit einem Türblatt und Türbändern
erlaubt ein wechselseitiges freies Pendeln der Schwenksperre nach Art einer Pendeltür,
so dass Behinderungen und dadurch verursachte Störungen des laufenden Geschäftsbetriebs
durch die Kundenschranke ausgeschlossen sind.
[0017] Eine auf die Drehwinkelstellung der Schwenksperre Rückstellmechanik ist in vorteilhaften
Ausführungsformen durch Federelemente gebildet. Bei einer besonders preisgünstig herstellbaren
Kundenschranke sind die Bandoberteile und die Bandunterteile wenigstens eines Türbands
miteinander zugewandt liegenden Funktionsflächen ausgebildet, deren jeweilige Ebene
spitzwinklig zu der Schwenkachse der Schwenksperre liegt. Die Funktionsflächen wirken
miteinander und bilden durch ihre schräg liegenden Ebenen die Rückstellmechanik, wobei
in einer aus der Ruhestellung ausgelenkten Drehwinkelstellung von den Funktionsflächen
stets eine Rückstellkraft in Richtung der Ausgangsstellung generiert ist. Die Ruhestellung
ist dabei durch die schräg liegenden Funktionsflächen definiert durch die Stellung
des Bandoberteils und des Bandunterteils, in welcher die jeweiligen Funktionsflächen
parallel zueinander liegen beziehungsweise aneinander anliegen. Vorteilhaft sind die
Funktionsflächen derartig ausgebildet, dass ihre Ebenen in einer ihrer drei Dimensionen
senkrecht zur Schwenkachse liegen. Liegt eine Ebene der Montagefläche zur Befestigung
des Beschlags an dem Kassenstand bzw. einer Wand des Kassenstandmöbels parallel zur
Schwenkachse, so ist mit einfachen Mitteln eine gewünschte Ruhelage der Schwenksperre
senkrecht zu der Wand des Kassenstandmöbels definiert, an dem die Kundenschranke angeordnet
ist und in die Kundengasse einragt.
[0018] Vorteilhaft wird die Kundenschranke mit dem Kassenstand verklebt, sodass wenig Arbeitsaufwand
für die Montage der Kundenschranke erforderlich ist. Zudem kann die Kundenschranke
bei Bedarf leicht entfernt werden.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht eines Kassenstands mit einem Ausführungsbeispiel einer
Kundenschranke,
- Fig.2
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Kundenschranke,
- Fig.3
- eine Seitenansicht eines Drehgelenks der Kundenschranke gemäß Fig. 2,
- Fig.4
- eine Draufsicht eines Drehgelenks der Kundenschranke gemäß Fig. 2.
[0020] In der nachstehenden Figurenbeschreibung sind für jeweils gleiche Merkmale und Bauteile
die jeweils gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0021] Fig.1 zeigt einen Kassenstand 1 für ein Selbstbedienungsgeschäft, beispielsweise
einen Supermarkt. Der Kassenstand 1 ist ein Möbel, welches vor dem Ausgang des Selbstbedienungsgeschäfts
zur Durchführung des Abrechnungs- und Bezahlvorgangs für die eingekauften Waren aufgestellt
ist. Der Kassenstand 1 weist einen Ablagebereich 2 und einen Registrierbereich 3 auf.
Im Ablagebereich 2 übergeben die einkaufenden Kunden 4 die ausgewählten Waren. Der
Ablagebereich 3 umfasst dabei ein Warenförderband 5, auf welches die Kunden die abzurechnenden
Waren ablegen, welche von dem Warenförderband 3 in Pfeilrichtung 10 zum Registrierbereich
3 befördert werden. Im Registrierbereich 3 ist eine Kasseneinheit 6 angeordnet sowie
der Arbeitsplatz eines Kassierers 7, welcher die Kasseneinheit 6 bedient. Der Arbeitsplatz
des Kassierers 7 liegt dabei auf der Kassiererseite 29 des Kassenstands 1, welche
der Kundengasse 9 gegenüberliegt, so dass der Kassierer 7 beim Abrechnungsvorgang
dem Kunden 4' gegenüber sitzt.
[0022] Der Kassenstand 1 beziehungsweise das den Kassenstand bildende Kassenstandmöbel ist
auf einen Boden 8 aufgestellt und begrenzt eine Kundengasse 9 entlang dem Ablagebereich
2 und dem sich anschließenden Registrierbereich 3 mit der eigentlichen Kasseneinheit
6. Üblicherweise sind im Ausgangsbereich größerer Selbstbedienungsgeschäfte wie Supermärkten
mehrere Kassenstände 1 im Ausgangsbereich angeordnet, auf welche sich die Kunden verteilen,
wobei die Kassiererseite 29 eines benachbart liegenden Kassenstandes die Kundengasse
9 eines jeden Kassenstands 1 zusätzlich begrenzt, sodass die einkaufenden Kunden 4
durch die Kundengasse 9 gezwungen sind. In der Kundengasse 9 warten in einer Warteschlange
mehrere Kunden 4 bis zur Abwicklung ihres jeweiligen Abrechnungs- und Bezahlvorgangs,
welcher im Registrierbereich 3 stattfindet.
[0023] Über das Warenförderband 5 werden nacheinander die Waren einzelner Kunden 4 dem Kassierer
7 zugeführt, wobei die Waren unterschiedlicher Kunden 4 auf dem Warenförderband 5
beispielsweise durch nicht dargestellte und an sich bekannte Warentrenner bzw. Warentrennhölzer
voneinander getrennt sind. Neben dem Registrierbereich 3, das heißt am Ende des Kassenstands
1 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Lagerfläche 11 des Kassenstands 1 ausgebildet,
auf welche der Kassierer 7 die Waren des aktuell abzurechnenden Kunden 4' nacheinander
ablegt, so dass der Kunde 4' die eingekauften Waren in Tüten oder seinen Einkaufswagen
einlegen kann.
[0024] Um die Privatsphäre des Kunden 4' zu schützen, welcher sich an der Spitze der Warteschlange
im aktuellen Abrechnungs- und Bezahlvorgang an dem Kassenstand 1 gegenüber dem Kassierer
7 befindet, ist an dem Kassenstand 1 eine in die Kundengasse 9 einragende Kundenschranke
12 befestigt. Die Kundenschranke 12 weist eine längliche Schwenksperre 13 auf, welche
in Pfeilrichtung 14 um eine Schwenkachse 15 freischwenkbeweglich gelagert ist. Die
Kundenschranke 12 wird zur Separierung der Kunden 4, 4' in der Kundengasse 9 verwendet
und ragt in ihrer Ruhestellung in die Kundengasse 9 ein. Die Kundenschranke 12 im
Registrierbereich 3 sorgt dafür, dass der Kunde 4', welcher sich gegenüber dem Kassierer
7 im Registrierbereich 3 aufhält, während der Registrierung und Abrechnung der von
ihm eingekauften Waren zum Schutz seiner Intimsphäre von den weiteren in der Kundengasse
wartenden Kunden 4 getrennt ist. Anders ausgedrückt regt die Kundenschranke 12 die
nachrückenden Kunden 4 zur Wahrung von Abstand an, was vorteilhaft durch eine entsprechende
Information auf der Schwenksperre 13 unterstützt wird.
[0025] Die Schwenkachse 15 der Schwenksperre 13 liegt senkrecht zu der Ebene des Bodens
9, so dass die Schwenksperre 13 parallel zum Boden 8 bewegbar ist. Die einkaufenden
Kunden 4 können zum Vorrücken bis in den Registrierbereich 3 die Kundenschranke 12
mit geringem Kraftaufwand überwinden, indem sie manuell oder besonders bevorzugt mit
Hilfe ihres Einkaufswagens die Schwenksperre 15 in Richtung des Registrierbereichs
3 drücken.
[0026] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Kundenschranke
12, wie sie an dem Kassenstand 1 gemäß Fig. 1 angebracht ist. Die Schwenksperre 13
ist als Türblatt ausgebildet, welches an ihrem dem freien Ende 16 gegenüberliegenden
Gelenkende 17 über zwei Drehgelenke 18, 19 schwenkbeweglich gelagert ist. Die Drehgelenke
18, 19 verbinden die Schwenksperre 13 mit dem Beschlag 20 der Kundenschranke 12. Der
Beschlag 20 weist eine Montagefläche 21 auf, welche in Einbaulage der Kundenschranke
12 an dem Kassenstand 1 (Fig. 1) an einer Wand des Kassenstandmöbels anliegt und insbesondere
verklebt ist. Die Drehgelenke 18, 19 liegen in einer gemeinsamen Schwenkachse 15.
Die Schwenksperre 13 ist somit über die Drehgelenke 18, 19 schwenkbeweglich an dem
Kassenstand 1 (Fig. 1) gehalten.
[0027] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines Drehgelenks 18 und Fig. 4 eine Draufsicht des
gleichen Drehgelenks 18. Das zweite Drehgelenk 19 der Kundenschranke ist im Wesentlichen
baugleich ausgebildet. Jedes Drehgelenk 18 ist als Türband ausgebildet, mit einem
am Beschlag 20 angeordneten Bandunterteil 22 und einem an der Schwenksperre 13 angeordneten
Bandoberteil 23. Das Bandunterteil 21 und das Bandoberteil 22 sind über einen Bolzen
24 drehbeweglich miteinander verbunden. Der Bolzen 24 bzw. seine Längsrichtung bestimmt
dabei die Schwenkachse 15 des Drehgelenks 18.
[0028] Sowohl das Bandunterteil 22 als auch das Bandoberteil 23 weisen an ihren einander
zugewandt liegenden Seiten Funktionsflächen 25 auf. Fig. 3 zeigt die Ruhestellung
der Kundenschranke 12, in welcher die Funktionsflächen 25 aufeinanderliegen. Die Funktionsflächen
25 liegen mit ihrer jeweiligen Ebene 26 spitzwinklig, das heißt mit einem Winkel von
weniger als 90 Grad zueinander, zu der Schwenkachse 15. Der Bolzen 24 des Drehgelenks
18 ist mit dem Bandunterteil 22 fest verbunden und wirkt ähnlich einem Kloben, auf
den das Bandoberteil 23 aufgesteckt und drehbeweglich geführt ist. In einem weiteren
Ausführungsbeispiel ist der Bolzen 24 fest mit dem Bandoberteil 23 verbunden, wobei
der Bolzen 24 in dem Bandunterteil 22 drehbeweglich aufgenommen beziehungsweise bei
der Montage der Kundenschranke 12 in eine dafür vorgesehene Öffnung im Bandunterteil
22 eingesteckt ist. Aufgrund der spitzwinkligen Lage der Ebenen der Funktionsflächen
25 zur Schwenkachse 15 wirkt auf das Drehgelenk 18 eine durch Schwerkraft induzierte
Rückstellkraft, welche die ausgelenkte Schwenksperre 13 in die Fig. 3 gezeigte Ruhelage
drängt.
[0029] Die Funktionsflächen 25 sind sowohl am Bandoberteil 23 als auch am Bandunterteil
22 derart ausgebildet, dass die Sperrschranke 13 in ihrer Ruhelage senkrecht zu einer
Ebene 27 der Montagefläche 21 liegt. Hierzu sind die Funktionsflächen 25 senkrecht
zur Bildebene gemäß Fig. 3 ausgebildet. Die Funktionsflächen 25 bzw. ihre jeweiligen
Ebenen 26 liegen in einer ihrer drei Dimensionen, nämlich in der Darstellung der Fig.
3 der Bildebene, senkrecht zur Schwenkachse 15. Liegt die Ebene 27 der Montagefläche
21 zur Befestigung des Beschlags 20 an dem Kassenstand bzw. einer Wand des Kassenstandmöbels
parallel zur Schwenkachse, so ist mit einfachen Mitteln eine gewünschte Ruhelage der
Schwenksperre senkrecht zu der Wand des Kassenstandmöbels definiert, an dem die Kundenschranke
angeordnet ist und in die Kundengasse 9 einragt.
[0030] Durch die beschriebene Lage der Funktionsflächen 25 des Bandoberteils 23 und des
Bandunterteils 22 wird eine Rückstellmechanik mit Wirkung auf die Drehgelenke 18,
19 ohne zusätzliche Bauteile gebildet, wodurch die Herstellungskosten der Kundenschranke
12 reduziert sind und zudem die Bauteile der Kundenschranke 12 leicht zusammengefügt
werden können. Die fertig montierte Kundenschranke 12 wird mit senkrecht zum Boden
8 (Fig. 1) liegender Schwenkachse 15 an dem Kassenstand 1 befestigt, insbesondere
verklebt.
[0031] Die als Türblatt ausgebildete Schwenksperre 13 weist eine Informationsfläche 28 auf,
welche beispielsweise über die Funktion der Kundenschranke 1 aufklärt, beziehungsweise
zur Abstandhaltung auffordert. Zudem kann die Informationsfläche 28 zur Darstellung
anderer Informationen wie Produktinformationen darstellen.
[0032] Die Schwenksperre 13 ist länglich ausgebildet, das heißt mit einer im Verhältnis
zu ihrer Höhe H großen Länge zu ihrem freien Ende 16. Die Schwenksperre 13 ist dadurch
leicht und kann mit geringem Kraftaufwand von Kunden verschwenkt werden. Zudem wird
auch der Beschlag 20 beziehungsweise dessen Verbindung mit dem Kassenstand 1 (Fig.
1) wenig belastet. Die Kundenschranke 12 wird vorzugsweise in einer Höhe gegenüber
dem Boden 8 (Fig. 1) an dem Kassenstand 1 beziehungsweise dem Kassenstandmöbel angebracht,
welche etwa der Höhe des Gitterkorbs von Einkaufswagen entspricht, wodurch der einkaufende
Kunde die Kundenschranke 12 bequem mit Hilfe des geschobenen Einkaufswagens öffnen
kann.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Kassenstand
- 2
- Ablagebereich
- 3
- Registrierbereich
- 4,4'
- Kunden
- 5
- Warenförderband
- 6
- Kasseneinheit
- 7
- Kassierer
- 8
- Boden
- 9
- Kundengasse
- 10
- Pfeilrichtung
- 11
- Lagerfläche
- 12
- Kundenschranke
- 13
- Schwenksperre
- 14
- Pfeilrichtung
- 15
- Schwenkachse
- 16
- freies Ende
- 17
- Gelenkende
- 18
- Drehgelenk
- 19
- Drehgelenk
- 20
- Beschlag
- 21
- Montagefläche
- 22
- Bandunterteil
- 23
- Bandoberteil
- 24
- Bolzen
- 25
- Funktionsfläche
- 26
- Ebene
- 27
- Ebene
- 28
- Informationsfläche
- 29
- Kassiererseite
- H
- Höhe
1. Kundenschranke für einen Kassenstand (1) zur Separierung von Kunden (4, 4') in einer
Kundengasse (9) des Kassenstands (1), mit einer länglichen Schwenksperre (13) und
einem Beschlag (20) zur Befestigung an einem Kassenstand (1), an welchem Beschlag
(20) die Schwenksperre (13) an ihrem dem freien Ende (16) gegenüberliegenden Gelenkende
(17) über mindestens ein Drehgelenk (18, 19) frei schwenkbeweglich gelagert ist.
2. Kundenschranke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenksperre (13) als Türblatt ausgebildet ist.
3. Kundenschranke nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag (20) und die Schwenksperre (13) über mehrere Drehgelenke (18, 19) miteinander
verbunden sind, welche mit einer gemeinsamen Schwenkachse (15) angeordnet sind.
4. Kundenschranke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedes Drehgelenk (18, 19) als Türband ausgebildet ist und einen am Beschlag (20) angeordneten
Bandunterteil (22) und einem an der Schwenksperre (13) angeordneten Bandoberteil (23),
welche über einen Bolzen (24) verbunden sind.
5. Kundenschranke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens einem der Drehgelenke (18, 19) eine auf die Drehwinkelstellung der Schwenksperre
(13) wirkende Rückstellmechanik zugeordnet ist.
6. Kundenschranke nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bandoberteil (23) und das Bandunterteil (22) wenigstens eines Drehgelenks (18,
19) mit einander zugewandt liegenden Funktionsflächen (25) ausgebildet sind, deren
jeweilige Ebene (26) spitzwinklig zu der Schwenkachse (15) liegen.
7. Kassenstand für Selbstbedienungsgeschäfte wie Supermärkte und dergleichen, welcher
entlang einer von Kassenstand (1) begrenzten Kundengasse (9) einen Ablagebereich (2)
zur Ablage von Waren und einen anschließenden Registrierbereich (3) mit einer Kasseneinheit
(6) sowie eine Kundenschranke (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist, wobei
die Kundenschranke (12) mit ihrem Beschlag (20) derart am Kassenstand (1) befestigt
ist, dass die Schwenksperre (13) freischwenkbar in die Kundengasse (9) einragt.
8. Kassenstand nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkachse (15) der Schwenksperre (13) in Einbaulage der Kundenschranke (12)
am Kassenstand (1) im Wesentlichen senkrecht zu einem Boden (8) liegt.
9. Kassenstand nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag (20) der Kundenschranke (12) mit dem Kassenstand (1) verklebt ist.
10. Verwendung einer Kundenschranke (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 an einem Kassenstand
(1) in Selbstbedienungsgeschäften wie Supermärkten und dergleichen zur Separierung
von Kunden (4,4') in einer Kundengasse (9) des Kassenstands (1).