[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Zugregelverfahren für ein Metallband,
das zunächst in einem vorderen Walzgerüst einer mehrgerüstigen Walzstraße und sodann
in einem hinteren Walzgerüst der mehrgerüstigen Walzstraße gewalzt wird,
- wobei mittels eines zwischen dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst an
das Metallband angestellten Schlingenhebers ein Bandzug erfasst wird, der zwischen
dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst im Metallband herrscht,
- wobei der Bandzug einem ersten Zugregler zugeführt wird, der einen Anstellungszusatzsollwert
ermittelt,
- wobei der Bandzug weiterhin einem zweiten Zugregler zugeführt wird, der einen Geschwindigkeitszusatzsollwert
ermittelt,
- wobei der zweite Zugregler als Geschwindigkeitszusatzsollwert einen Wert kleiner als
0 ermittelt, wenn der Bandzug unterhalb einer unteren Bandzuggrenze liegt, als Geschwindigkeitszusatzsollwert
einen Wert größer als 0 ermittelt, wenn der Bandzug oberhalb einer oberen Bandzuggrenze
liegt, und den Geschwindigkeitszusatzsollwert auf den Wert 0 zurückführt, wenn der
Bandzug zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze liegt,
- wobei der Anstellungszusatzsollwert auf das hintere Walzgerüst wirkt, und der Geschwindigkeitszusatzsollwert
mit positivem Vorzeichen auf das vordere Walzgerüst wirkt oder mit negativem Vorzeichen
auf das hintere Walzgerüst wirkt.
[0002] Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einem Computerprogramm, das Maschinencode
umfasst, der von einer Steuereinrichtung für eine Walzstraße abarbeitbar ist,
- wobei ein Metallband zunächst in einem vorderen Walzgerüst einer mehrgerüstigen Walzstraße
und sodann in einem hinteren Walzgerüst der mehrgerüstigen Walzstraße gewalzt wird,
- wobei mittels eines zwischen dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst an
das Metallband angestellten Schlingenhebers ein Bandzug erfasst wird, der zwischen
dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst im Metallband herrscht,
- wobei die Abarbeitung des Maschinencodes durch die Steuereinrichtung bewirkt,
-- dass die Steuereinrichtung den erfassten Bandzug entgegennimmt,
-- dass die Steuereinrichtung einen ersten Zugregler implementiert, dem der Bandzug
zugeführt wird und der einen Anstellungszusatzsollwert ermittelt,
-- dass die Steuereinrichtung weiterhin einen zweiten Zugregler implementiert, dem
der Bandzug zugeführt wird und der einen Geschwindigkeitszusatzsollwert ermittelt,
-- dass die Steuereinrichtung den zweiten Zugregler derart implementiert, dass der
zweite Zugregler als Geschwindigkeitszusatzsollwert einen Wert kleiner als 0 ermittelt,
wenn der Bandzug unterhalb einer unteren Bandzuggrenze liegt, als Geschwindigkeitszusatzsollwert
einen Wert größer als 0 ermittelt, wenn der Bandzug oberhalb einer oberen Bandzuggrenze
liegt, und den Geschwindigkeitszusatzsollwert auf den Wert 0 zurückführt, wenn der
Bandzug zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze liegt und
-- dass der Anstellungszusatzsollwert auf das hintere Walzgerüst wirkt und der Geschwindigkeitszusatzsollwert
mit positivem Vorzeichen auf das vordere Walzgerüst wirkt oder mit negativem Vorzeichen
auf das hintere Walzgerüst wirkt.
[0003] Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einer Steuereinrichtung für eine
mehrgerüstige Walzstraße zum Walzen eines Metallbandes, wobei die Steuereinrichtung
mit einem derartigen Computerprogramm programmiert ist.
[0004] Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einer mehrgerüstigen Walzstraße
zum Walzen eines Metallbandes,
- wobei die Walzstraße ein vorderes und ein hinteres Walzgerüst aufweist, in denen das
Metallband gewalzt wird,
- wobei die Walzstraße einen zwischen dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst
angeordneten Schlingenheber aufweist, der an das Metallband angestellt wird und der
einen Bandzug erfasst, der zwischen dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst
im Metallband herrscht,
- wobei die Walzstraße eine derartige Steuereinrichtung aufweist, der der Bandzug zugeführt
wird und die auf das hintere Walzgerüst wirkt.
[0005] Ein Zugregelverfahren und die zugehörige Walzstraße sind beispielsweise aus der
US 3 977 223 A bekannt. Bei dem aus der
US 3 977 223 A bekannten Zugregelverfahren werden aufgrund einer Positionsabweichung des Schlingenhebers
ein Anstellungszusatzsollwert und ein Geschwindigkeitszusatzsollwert für das hintere
Walzgerüst berechnet. Damit eine derartige Berechnung möglich ist, muss der Schlingenheber
mit einem gewissen, vorbekannten Moment an das Metallband angedrückt werden. Es wird
geprüft, ob die erfasste Position innerhalb einer vorab definierten Bandbreite liegt.
Wenn dies der Fall ist, erfolgen keine Steuereingriffe. Sowohl der erste als auch
der zweite Zugregler ermitteln daher als jeweiligen Zusatzsollwert den Wert 0. Erst
wenn die erfasste Position die vordefinierte Bandbreite verlässt, ermitteln die beiden
Zugregler als jeweiligen Zusatzsollwert einen von 0 verschiedenen Wert. In diesem
Fall ermitteln jedoch beide Zugregler einen von 0 verschiedenen Wert. Die beiden Zugregler
wirken daher gleichrangig.
[0006] Beim Fertigwalzen in einer Warmbandstraße sind enge Dickentoleranzen des warmgewalzten
Metallbandes ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Zur Einhaltung der Toleranzen ist einerseits
ein guter mechanischer Zustand der Walzstraße erforderlich. Weiterhin ist auch ein
gut ausgelegtes Automatisierungs- und Regelkonzept erforderlich.
[0007] Eine Fertigstraße besteht in der Regel aus fünf bis sieben Walzgerüsten. Jedes Walzgerüst
weist eine Einrichtung zum Einstellen des Walzspaltes auf. Oftmals handelt es sich
hierbei um eine hydraulische Anstellung. In manchen Fällen handelt es sich um eine
mechanisch-elektrische Anstellung. Das jeweilige Walzgerüst bewirkt beim Walzen des
Metallbandes eine Dickenreduzierung des Metallbandes. Zwischen den einzelnen Walzgerüsten
ist in der Regel ein Schlingenheber angeordnet, der an das Metallband angestellt wird.
Oftmals wird der Schlingenheber dazu verwendet, eine kurzzeitige Pufferung eines jeweiligen
Abschnitts des Metallbandes vorzunehmen. Weiterhin kann der Schlingenheber als Sensor
für den Bandzug eingesetzt werden.
[0008] Damit das gewalzte Metallband mit den geforderten Dickentoleranzen gewalzt werden
kann, ist im Rahmen des Betriebs der Fertigstraße zunächst ein geeigneter Stichplan
erforderlich. Weiterhin ist eine gut abgestimmte Basisautomatisierung erforderlich.
Die Basisautomatisierung hat die Aufgabe, Dickenabweichungen, die am Ausgang der Fertigstraße
auftreten, so weit wie möglich zu minimieren und den Walzprozess stabil zu halten.
[0009] Eine Instabilität des Walzprozesses kann beispielsweise aufgrund einer Störung wie
beispielsweise einer Änderung der einlaufseitigen Dicke des Metallbandes auftreten.
Eine weitere Störung, die zu einer Instabilität führen kann, ist beispielsweise eine
Änderung der Härte des Metallbandes. Derartige Störungen ändern - bezogen auf ein
jeweiliges Walzgerüst - die einlaufseitige und die ausgangsseitige Geschwindigkeit
des Metallbandes und führen daher zu einer Änderung des Bandzuges. Je nach Richtung
der Änderung kann der Bandzug so weit ansteigen, dass das Band reißt, oder so weit
abfallen, dass sich zwischen aufeinanderfolgenden Walzgerüsten eine Bandschlinge bildet.
[0010] Die Störungen als solche sind in der Praxis unvermeidbar. Die Aufgabe der Basisautomatisierung
ist es, durch Veränderung von einzelnen Prozessgrößen diese Störungen rechtzeitig
zu kompensieren und dabei gleichzeitig die geforderte Auslaufdicke, mit der das Metallband
aus der Fertigstraße ausläuft, aufrechtzuerhalten bzw. wieder einzustellen. Die Prozessgrößen,
welche mittels der Basisautomatisierung verändert werden, sind beispielsweise die
Geschwindigkeit der Walzen, die Position der Anstellung, die Position der Schlingenheber
und andere mehr.
[0011] Das klassische Regelkonzept in der Basisautomatisierung einer Fertigstraße beim Warmwalzen
nutzt den Schlingenheber und die Gerüstgeschwindigkeit, um Störungen, die sich auf
die einlaufseitige und die auslaufseitige Bandgeschwindigkeit auswirken, zu kompensieren
und damit die Fertigstraße zu stabilisieren. Bei diesem Regelkonzept wird der Schlingenheber
über eine Bandzugregelung am Metallband gehalten, um den geforderten Bandzug einzustellen.
Der Winkel oder - hierzu gleichwertig - die Position des Schlingenhebers werden dazu
verwendet, um die Gerüstgeschwindigkeit anzupassen. Durch eine Anpassung der Gerüstgeschwindigkeit
werden die Geschwindigkeitsänderungen des Metallbandes kompensiert und der geforderte
Bandvorrat im Zwischengerüstbereich wieder eingestellt. Damit aufgrund von Geschwindigkeitsänderungen
keine Zugschwankungen in anderen Zwischengerüstbereichen hervorgerufen werden, werden
Geschwindigkeitsänderungen der Walzgerüste durch eine Rückwärtskaskade oder durch
eine Vorwärtskaskade an die anderen Walzgerüste weitergegeben. Änderungen der einlaufseitigen
Dicke des Metallbandes und Härteschwankungen des Metallbandes werden über die Kompensation
der Gerüstauffederung (AGC = Automatic Gauge Control oder Automatic Gap Control) ausgeregelt.
[0012] Im Idealfall bleibt dadurch die ausgangsseitige Dicke des Metallbandes hinter dem
jeweiligen Walzgerüst konstant. Verbleibende Dickenabweichungen am Auslauf der Fertigstraße
werden über eine Dickenmonitorregelung durch Anpassung der Anstellungsposition und
der Gerüstgeschwindigkeit ausgeregelt. Die Dickenmonitorregelung wirkt zumindest auf
das letzte Walzgerüst der Walzstraße, oftmals auch auf das vorletzte Walzgerüst, in
manchen Fällen auch noch weiter zurück.
[0013] Aus der
EP 0 710 513 A1 ist eine Bandzugregelung mit einem elektrischen Schlingenheber bekannt, wobei die
Gerüstgeschwindigkeiten angepasst werden. Weiterhin ist in der genannten EP-Schrift
ein Verfahren beschrieben, mittels dessen die Steuersignale für die Walzengeschwindigkeit
und das Schlingenheberdrehmoment derart ermittelt werden können, dass eine voneinander
entkoppelte Regelung der Walzengeschwindigkeit und des Schlingenheberdrehmoments erfolgen
kann.
[0014] Aus der
US 5 718 138 A ist eine Bandzugregelung mit einem hydraulischen Schlingenheber bekannt, wobei eine
Regelung der Schlingenheberposition in Verbindung mit einer AGC erfolgt. In der genannten
US-Schrift ist weiterhin ein Verfahren beschrieben, mittels dessen die Steuersignale
für den Schlingenheber und die AGC derart ermittelt werden können, dass eine voneinander
entkoppelte Regelung erfolgen kann.
[0015] Beim Kaltwalzen wird in der Regel im Rahmen der Basisautomatisierung ein anderes
Regelkonzept verwendet. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass der Bandzug
über eine Anpassung der Anstellungsposition oder über eine Anpassung der Gerüstgeschwindigkeit
mittels einer sogenannten ITC (= Interstand Tension Control) geregelt wird. Üblicherweise
wird hierbei die Gerüstgeschwindigkeit nur beim Stillstand und bei sehr kleinen Geschwindigkeiten
angepasst, in allen anderen Betriebszuständen die Anstellungsposition. Durch die Messung
der Dicke und der Bandgeschwindigkeit vor und nach dem ersten Walzgerüst der Kaltwalzstraße
kann mittels einer Massenflussregelung, einer Dickenvorsteuerung und einer Dickenregelung
ein konstanter Massenfluss im ersten Walzgerüst eingestellt werden. Weiterhin werden
die Kompensation der Gerüstauffederung (AGC) und die Schlingenregelung nicht verwendet.
[0016] Aus der
EP 0 455 381 A1 ist eine Bandzugregelung in einer Kalt-Tandemstraße bekannt, bei der Abweichungen
des Bandzuges aufgrund von fehlerhaften Geschwindigkeitsverhältnissen unterdrückt
werden.
[0017] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer ein regelungstechnisches Konzept für die Basisautomatisierung realisiert
wird, so dass trotz der vorhandenen Störeinflüsse die geforderten Dickentoleranzen
gut eingehalten werden können und gleichzeitig der Walzprozess stabil bleibt.
[0018] Die Aufgabe wird durch ein Zugregelverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Zugregelverfahrens sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 2 bis 8.
[0019] Erfindungsgemäß wird ein Zugregelverfahren der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
- dass dem ersten Zugregler zusätzlich auch ein Sollzug zugeführt wird, zwischen der
unteren und der oberen Bandzuggrenze liegt,
- dass der erste Zugregler den Anstellungszusatzsollwert unter Verwendung einer Ermittlungsvorschrift
anhand der Abweichung des Bandzuges vom Sollzug ermittelt und
- dass die Ermittlungsvorschrift als Anstellungszusatzsollwert einen von 0 verschiedenen
Wert auch dann zulässt, wenn der Bandzug zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze
liegt.
[0020] Erfindungsgemäß wird der Bandzug also primär und vorrangig mittels des Anstellungszusatzsollwertes
geregelt. Wenn jedoch trotz dieser Regelung der Bandzug das durch die untere und die
obere Bandzuggrenze definierte zulässige Intervall verlässt, wird zusätzlich auch
auf die Geschwindigkeit, mit der das vordere oder das hintere Walzgerüst betrieben
wird, Einfluss genommen. Der erste und der zweite Zugregler können nach Bedarf ausgebildet
sein. Vorzugsweise handelt es sich um Regler mit einem Integralverhalten, beispielsweise
um (reine) I-Regler, PI-Regler oder PID-Regler.
[0021] Es ist möglich, dass der Anstellungszusatzsollwert ein Walzkraftzusatzsollwert ist.
In diesem Fall wird das hintere Walzgerüst walzkraftgeregelt betrieben. Alternativ
ist es möglich, dass der Anstellungszusatzsollwert ein Walzspaltzusatzsollwert ist.
In diesem Fall wird das hintere Walzgerüst walzspaltgeregelt betrieben. Beide Ausgestaltungen
führen zu guten Ergebnissen.
[0022] Im Falle der Walzspaltregelung ist vorzugsweise vorgesehen, dass dem ersten Zugregler
ein unterer und ein oberer Anstellungsgrenzwert zugeführt werden und dass der erste
Zugregler den ausgegebenen Anstellungszusatzsollwert nach unten auf den unteren und
nach oben auf den oberen Anstellungsgrenzwert begrenzt. Weiterhin werden in diesem
Fall der untere und der obere Anstellungsgrenzwert von einem unteren und einem oberen
Grenzwertermittler in Abhängigkeit einer Walzkraft, mit der das Metallband in dem
hinteren Walzgerüst gewalzt wird, und dem Anstellungszusatzsollwert dynamisch ermittelt
und dem ersten Zugregler vorgegeben. Dadurch ist eine dynamische Anpassung in Abhängigkeit
von dem Betriebszustand des hinteren Walzgerüsts möglich.
[0023] Insbesondere ist es möglich, dass der untere Grenzwertermittler den unteren Anstellungsgrenzwert
anhebt, solange die Walzkraft, mit der das Metallband in dem hinteren Walzgerüst gewalzt
wird, einen oberen Walzkraftgrenzwert überschreitet, und anderenfalls den unteren
Anstellungsgrenzwert in einem vorbestimmten Abstand vom Anstellungszusatzsollwert
hält und dass der obere Grenzwertermittler den oberen Anstellungsgrenzwert absenkt,
solange die Walzkraft, mit der das Metallband in dem hinteren Walzgerüst gewalzt wird,
einen unteren Walzkraftgrenzwert unterschreitet, und anderenfalls den oberen Anstellungsgrenzwert
in einem vorbestimmten Abstand vom Anstellungszusatzsollwert hält. Dadurch kann erreicht
werden, dass das hintere Walzgerüst stets innerhalb eines zulässigen Walzkraftbereichs
betrieben wird. Die beiden Grenzwertermittler weisen somit vorzugsweise ein Integralverhalten
auf.
[0024] Falls der zweite Zugregler einen von 0 verschiedenen Geschwindigkeitszusatzsollwert
ermittelt, falls also der Bandzug die untere Bandzuggrenze unterschreitet oder die
obere Bandzuggrenze überschreitet, bestimmt der zweite Zugregler den Geschwindigkeitszusatzsollwert
vorzugsweise derart, dass der Bandzug auf die untere bzw. obere Bandzuggrenze eingestellt
wird. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Schlingenheber mittels eines Positionsreglers
auf einer definierten Position gehalten wird. Dadurch wird erreicht, dass Schwankungen
des Bandzuges sich nicht auf die Stellung des Schlingenhebers auswirken. Ein negativer
Einfluss auf die Stabilität des Walzprozesses wird dadurch vermieden.
[0025] Es ist möglich, dass das Metallband in dem vorderen Walzgerüst und dem hinteren Walzgerüst
kaltgewalzt wird. Vorzugsweise wird das Metallband in dem vorderen Walzgerüst und
dem hinteren Walzgerüst jedoch warmgewalzt.
[0026] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs
9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Computerprogramms sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 10 bis 16.
[0027] Erfindungsgemäß ist ein Computerprogramm der eingangs genannten Art derart ausgestaltet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes durch die Steuereinrichtung bewirkt, dass
der erste Zugregler den Anstellungszusatzsollwert unter Verwendung einer Ermittlungsvorschrift
anhand der Abweichung des Bandzuges von einem Sollzug ermittelt, der zwischen der
unteren und der oberen Bandzuggrenze liegt, und dass die Ermittlungsvorschrift als
Anstellungszusatzsollwert einen von 0 verschiedenen Wert auch dann zulässt, wenn der
Bandzug zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze liegt.
[0028] Die vorteilhaften Ausgestaltungen des Computerprogramms korrespondieren mit denen
des Zugregelverfahrens.
[0029] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
17 gelöst. Erfindungsgemäß ist die Steuereinrichtung dadurch ausgestaltet, dass sie
mit einem erfindungsgemäßen Computerprogramm programmiert ist.
[0030] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine mehrgerüstige Walzstraße zum Walzen eines Metallbandes
mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst. Erfindungsgemäß ist bei einer mehrgerüstigen
Walzstraße der eingangs genannten Art die Steuereinrichtung erfindungsgemäß ausgebildet.
[0031] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in schematischer
Prinzipdarstellung:
- FIG 1
- eine mehrgerüstige Walzstraße,
- FIG 2
- ein vorderes und ein hinteres Walzgerüst und einen zwischen diesen beiden Walzgerüsten
angeordneten Schlingenheber sowie eine Regeleinrichtung,
- FIG 3
- Stellgrößen als Funktion des Bandzuges und
- FIG 4
- eine Ausgestaltung eines Teils der Regeleinrichtung von FIG 3.
[0032] Gemäß FIG 1 soll mittels einer Walzstraße ein Metallband 1 gewalzt werden. Das Metallband
1 kann beispielsweise aus Stahl, Aluminium bestehen. Alternativ kann es aus einem
anderen Metall bestehen. Zum Walzen des Metallbandes 1 weist die Walzstraße mehrere
Walzgerüste 2 auf. In der Regel liegt die Anzahl an Walzgerüsten 2 zwischen drei und
acht, insbesondere zwischen vier und sieben, beispielsweise bei fünf oder sechs. Die
Walzgerüste 2 weisen in der Regel Arbeitswalzen und Stützwalzen auf, sind also als
Quartogerüste ausgebildet. In manchen Fällen weisen die Walzgerüste 2 zusätzlich zu
den Arbeitswalzen und den Stützwalzen auch Zwischenwalzen auf, sind also als Sextogerüste
ausgebildet. In FIG 1 (und auch in FIG 2) sind nur die Arbeitswalzen dargestellt.
[0033] Das Metallband 1 durchläuft die Walzgerüste 2 der Walzstraße sequenziell nacheinander.
Es durchläuft die Walzstraße somit in einer Transportrichtung x. In den Walzgerüsten
2 wird das Metallband 1 gewalzt. Die Dicke des Metallbandes 1 wird also nach und nach
immer weiter reduziert. Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Walzgerüsten 2 ist jeweils
ein Schlingenheber 3 angeordnet, der an das Metallband 1 angestellt ist. Das Metallband
1 kann beispielsweise mit einer Temperatur T in das erste Walzgerüst 2 der Walzstraße
einlaufen, die zwischen 850 °C und 1100 °C liegt. In diesem Fall wird das Metallband
1 in den Walzgerüsten 2 warmgewalzt. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, dass
das Metallband 1 in den Walzgerüsten 2 kaltgewalzt wird.
[0034] Die Walzstraße wird von einer Steuereinrichtung 4 gesteuert. Die Steuereinrichtung
4 ist mit einem Computerprogramm 5 programmiert. Das Computerprogramm 5 umfasst Maschinencode
6. Der Maschinencode 6 ist von der Steuereinrichtung 4 abarbeitbar. Aufgrund der Abarbeitung
des Maschinencodes 6 durch die Steuereinrichtung 4 führt die Steuereinrichtung 4 ein
Zugregelverfahren aus, das nachstehend näher erläutert wird.
[0035] Das Zugregelverfahren bezieht sich jeweils auf einen Abschnitt des Metallbandes 1,
der sich zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Walzgerüsten 2 befindet. FIG
2 zeigt einen derartigen Abschnitt des Metallbandes 1, die beiden beteiligten Walzgerüste
2 und den Schlingenheber 3 zwischen diesen beiden Walzgerüsten 2. In Verbindung mit
diesen beiden Walzgerüsten 2 und dem Schlingenheber 3 zwischen diesen beiden Walzgerüsten
2 wird die vorliegende Erfindung nachstehend erläutert. Das von dem Metallband 1 zuerst
durchlaufene Walzgerüst 2 wird nachfolgend als vorderes Walzgerüst bezeichnet und
mit dem Bezugszeichen 2a versehen. Das von dem Metallband 1 danach durchlaufene Walzgerüst
2 wird nachfolgend als hinteres Walzgerüst bezeichnet und mit dem Bezugszeichen 2b
versehen. Der Schlingenheber 3 wird schlichtweg als Schlingenheber 3 bezeichnet. Es
ist jedoch stets der Schlingenheber 3 zwischen dem vorderen Walzgerüst 2a und dem
hinteren Walzgerüst 2b gemeint.
[0036] Der Schlingenheber 3 ist, wie bereits erwähnt, an das Metallband 1 angestellt. Beispielsweise
kann die Steuereinrichtung 4 aufgrund der Abarbeitung des Maschinencodes 6 einen Positionsregler
7 implementieren, mittels dessen der Schlingenheber 3 an das Metallband 1 angestellt
wird. In diesem Fall wird dem Positionsregler 7 ein entsprechender Positionssollwert
p* zugeführt. Der Positionssollwert p* ist in der Regel konstant. Der Positionssollwert
p* kann beispielsweise innerhalb der Steuereinrichtung 4 generiert werden. Alternativ
kann er der Steuereinrichtung 4 von außen vorgegeben werden.
[0037] Dem Positionsregler 7 wird weiterhin ein entsprechender Positionsistwert p zugeführt.
In Abhängigkeit von der Regelabweichung - also der Differenz von Positionssollwert
p* und Positionsistwert p - ermittelt der Positionsregler 7 dann ein Steuersignal
S für ein Stellglied 3' (beispielsweise eine Hydraulikzylindereinheit), mittels dessen
die Position des Schlingenhebers 3, soweit erforderlich, nachgeführt wird. Im Ergebnis
wird somit der Schlingenheber 3 mittels des Positionsreglers 7 auf einer definierten
Position - nämlich dem Positionssollwert p* - gehalten. Der Positionsregler 7 kann
nach Bedarf ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Positionsregler 7 als Regler mit
einem Integralanteil ausgebildet, beispielsweise als PI-Regler.
[0038] Mittels des Schlingenhebers 3 wird weiterhin ein Bandzug Z erfasst, der zwischen
dem vorderen Walzgerüst 2a und dem hinteren Walzgerüst 2b im Metallband 1 herrscht.
Beispielsweise kann ein von dem Stellglied 3' auf den Schlingenheber 3 ausgeübtes
Moment bzw. eine korrespondierende Kraft erfasst werden und daraus in Verbindung mit
dem Positionsistwert p und geometrischen Beziehungen der Walzgerüste 2a, 2b und des
Schlingenhebers 3 zueinander der Bandzug Z ermittelt werden. Vorzugsweise weist der
Schlingenheber 3 jedoch eine Lastmessdose auf, mittels derer direkt die Kraft erfasst
wird, mit der die Schlingenheberrolle auf den Schlingenheber 3 gedrückt wird. Dadurch
ist eine genauere Ermittlung des Bandzuges Z möglich.
[0039] Der erfasste Bandzug Z wird der Steuereinrichtung 4 zugeführt und von der Steuereinrichtung
4 entgegengenommen. Die Steuereinrichtung 4 implementiert unter Abarbeitung des Maschinencodes
6 einen ersten Zugregler 8 und einen zweiten Zugregler 9. Der Bandzug Z wird dem ersten
Zugregler 8 und dem zweiten Zugregler 9 zugeführt.
[0040] Der erste Zugregler 8 ermittelt unter Verwendung einer Ermittlungsvorschrift einen
Anstellungszusatzsollwert δs*. Der Anstellungszusatzsollwert δs* kann insbesondere
ein Walzspaltzusatzsollwert δs* sein. Der Anstellungszusatzsollwert δs* wird in diesem
Fall auf einen als Walzspaltsollwert s* gegebenen Anstellungssollwert s* aufgeschaltet.
Der zweite Zugregler 9 ermittelt einen Geschwindigkeitszusatzsollwert δv*. Der Geschwindigkeitszusatzsollwert
δv* wird auf einen Geschwindigkeitssollwert v* aufgeschaltet. Der Anstellungszusatzsollwert
δs* wirkt auf das hintere Walzgerüst 2b. Insbesondere wirkt der Anstellungszusatzsollwert
δs* auf die Anstellung des hinteren Walzgerüsts 2b. Der Geschwindigkeitszusatzsollwert
δv* kann auf Antriebe wirken, mittels derer die Walzen des hinteren Walzgerüsts 2b
rotiert werden. In diesem Fall wirkt auch der Geschwindigkeitszusatzsollwert δv* entsprechend
der Darstellung in FIG 2 auf das hintere Walzgerüst 2b. Alternativ könnte der Geschwindigkeitszusatzsollwert
δv* auf das vordere Walzgerüst 2a wirken.
[0041] Dem zweiten Zugregler 9 werden zusätzlich zum Bandzug Z eine untere Bandzuggrenze
Z1 und eine obere Bandzuggrenze Z2 zugeführt. Die obere Bandzuggrenze Z2 ist größer
als die untere Bandzuggrenze Z1. Wenn und solange der Bandzug Z zwischen der unteren
und der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2 liegt, weist der vom zweiten Zugregler 9 ermittelte
Geschwindigkeitszusatzsollwert δv* entsprechend der Darstellung in FIG 3 den Wert
0 auf. Wenn und solange der Bandzug Z hingegen oberhalb der oberen Bandzuggrenze Z2
liegt, ermittelt der zweite Zugregler 9 als Geschwindigkeitszusatzsollwert δv* einen
Wert größer als 0. Wenn und solange umgekehrt der Bandzug Z unterhalb der unteren
Bandzuggrenze Z1 liegt, ermittelt der zweite Zugregler 9 als Geschwindigkeitszusatzsollwert
δv* einen Wert kleiner als 0. Der zweite Zugregler 9 kann den Geschwindigkeitszusatzsollwert
δv* insbesondere derart ermitteln, dass der Bandzug Z in dem Fall, dass er die untere
Bandzuggrenze Z1 unterschreitet, auf die untere Bandzuggrenze Z1 eingestellt wird
und umgekehrt in dem Fall, dass er die obere Bandzuggrenze Z2 überschreitet, auf die
obere Bandzuggrenze Z2 eingestellt wird. Wenn der Bandzug Z nach dem Überschreiten
der oberen Bandzuggrenze Z2 oder nach dem Unterschreiten der unteren Bandzuggrenze
Z1 wieder einen Wert zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2 annimmt,
führt der zweite Zugregler 9 den Geschwindigkeitszusatzsollwert δv* wieder auf den
Wert 0 zurück. Der zweite Zugregler 9 ist vorzugsweise als Regler mit einem Integralanteil
ausgebildet, beispielsweise als PI-Regler.
[0042] Falls der vom zweiten Zugregler 9 ermittelte Geschwindigkeitszusatzsollwert δv* auf
das hintere Walzgerüst 2b wirkt, wird der Geschwindigkeitszusatzsollwert δv* entsprechend
der Darstellung in FIG 2 mit negativem Vorzeichen auf einen Geschwindigkeitssollwert
v* für das hintere Walzgerüst 2b aufaddiert. Anderenfalls, wenn also der Geschwindigkeitszusatzsollwert
δv* auf das vordere Walzgerüst 2a wirkt, wird der Geschwindigkeitszusatzsollwert δv*
mit positivem Vorzeichen auf einen Geschwindigkeitssollwert für das vordere Walzgerüst
2a aufaddiert.
[0043] Dem ersten Zugregler 8 wird zusätzlich zum Bandzug Z ein Sollzug Z* zugeführt. Der
Sollzug Z* liegt zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2. Insbesondere
kann der Sollzug Z* in etwa oder sogar genau in der Mitte zwischen der unteren und
der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2 liegen. In der Regel gilt die Beziehung Z* = kZ1 +
(1-k)Z2, wobei der Faktor k in der Regel zwischen 0,4 und 0,6 liegt, vorzugsweise
sogar zwischen 0,45 und 0,55. Der erste Zugregler 8 ermittelt den Anstellungszusatzsollwert
δs* anhand der Abweichung des Bandzuges Z vom Sollzug Z*. Im Unterschied zur Ermittlungsvorschrift
des zweiten Zugreglers 9 lässt die Ermittlungsvorschrift für den ersten Zugregler
8 als Anstellungszusatzsollwert δs* einen von 0 verschiedenen Wert jedoch auch dann
zu, wenn der Bandzug Z zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2 liegt.
Der jeweils momentan ermittelte Anstellungszusatzsollwert δs* kann zwar im Einzelfall
kurzzeitig den Wert 0 aufweisen. Dies ist in diesem Fall jedoch durch die konkreten
Werte für den Bandzug Z und den Sollzug Z* und eventuell deren vorheriger Werteverläufe
bewirkt, nicht aber durch die Tatsache, dass der Bandzug Z zwischen der unteren und
der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2 liegt.
[0044] Die Ermittlungsvorschrift kann beispielsweise derart sein, dass der erste Zugregler
8 als Regler mit einem Integralanteil ausgebildet ist, beispielsweise als PI-Regler.
Wenn in einem derartigen Fall der momentane Integralanteil positiv ist und der momentane
Proportionalanteil negativ ist, können sich für einen kurzen Zeitpunkt der Integralanteil
und der Proportionalanteil gegenseitig kompensieren. Wenn die Abweichung des Bandzuges
Z vom Sollzug Z* jedoch für längere Zeit von 0 verschieden ist, muss zwangsweise zu
irgendeinem Zeitpunkt der ermittelte Anstellungszusatzsollwert δs* einen von 0 verschiedenen
Wert annehmen. Dies gilt auch dann, wenn der Bandzug Z sich während des gesamten Zeitraums
nur zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze Z1, Z2 bewegt. Ähnliche Sachverhalte
ergeben sich bei anderen Ausgestaltungen des ersten Zugreglers 8, beispielsweise als
PID-Regler oder als I-Regler und auch bei einer Ausgestaltung als reiner P-Regler.
[0045] Soweit bisher erläutert, ist der Anstellungszusatzsollwert δs* ein Walzspaltzusatzsollwert.
In diesem Fall wirkt der Anstellungszusatzsollwert δs* direkt und unmittelbar auf
die Anstellung des hinteren Walzgerüsts 2b. Alternativ ist es jedoch möglich, dass
der Anstellungszusatzsollwert δF* ein Walzkraftzusatzsollwert δF* ist. In diesem Fall
wird der Anstellungszusatzsollwert δF* auf einen als Sollwalzkraft F* gegebenen Anstellungssollwert
F* aufgeschaltet und wirkt indirekt - nämlich über die Walzkraft F - auf die Anstellung
des hinteren Walzgerüsts 2b. Diese Ausgestaltung ist in FIG 2 gestrichelt dargestellt.
Auch in diesem Fall ist der erste Zugregler 8 vorzugsweise als Regler mit einem Integralanteil
ausgebildet, beispielsweise als PI-Regler. Die übrigen Ausführungen zur Wirkungsweise
des ersten Zugreglers 8 gelten auch für diesen Fall.
[0046] Es ist entsprechend der Darstellung in FIG 2 sogar möglich, dass der erste Zugregler
8 doppelt vorhanden ist, nämlich einmal als erster Zugregler 8 zur Ermittlung des
Walzspaltzusatzsollwertes δs* und einmal als erster Zugregler 8 zur Ermittlung des
Walzkraftzusatzsollwertes δF*. In diesem Fall wird mittels eines Auswahlsignals A
entschieden, ob der eine oder der andere erste Zugregler 8 aktiv ist. Auch dies ist
in FIG 2 gestrichelt dargestellt. Das Auswahlsignal A kann der Steuereinrichtung 4
beispielsweise im Rahmen einer Parametrierung vor der Inbetriebnahme vorgegeben werden.
Es ist sogar möglich, während des Betriebs der Walzstraße das Auswahlsignal A umzuschalten.
Es ist also möglich, das in FIG 2 dargestellte Walzgerüst 2b zeitweise walzspaltgeregelt
und zeitweise walzkraftgeregelt zu betreiben und je nach momentaner Betriebsart den
entsprechenden Anstellungszusatzsollwert δs*, δF* zu ermitteln und auf den entsprechenden
Anstellungssollwert s*, F* aufzuschalten.
[0047] FIG 4 zeigt eine mögliche Abwandlung des ersten Zugreglers 8. Die Ausführungen zu
FIG 4 beziehen sich hierbei auf den Fall, dass der erste Zugregler 8 zur Ermittlung
des Walzspaltzusatzsollwertes δs* ausgebildet ist.
[0048] Gemäß FIG 4 werden dem ersten Zugregler 8 ein unterer und ein oberer Anstellungsgrenzwert
δs1*, δs2* zugeführt. In diesem Fall begrenzt der erste Zugregler 8 den ausgegebenen
Anstellungszusatzsollwert δs* nach unten auf den unteren und nach oben auf den oberen
Anstellungsgrenzwert δs1*, δs2*. Der untere und der obere Anstellungsgrenzwert δs1*,
δs2* können beispielsweise entsprechend der Darstellung in FIG 4 von einem unteren
und einem oberen Grenzwertermittler 10, 11 in Abhängigkeit einer Walzkraft F, mit
der das Metallband 1 in dem hinteren Walzgerüst 2b gewalzt wird, und dem Anstellungszusatzsollwert
δs* dynamisch ermittelt werden. Die Anstellungsgrenzwerte δs1*, δs2* werden dem ersten
Zugregler 8 von den beiden Grenzwertermittlern 10, 11 vorgegeben.
[0049] Insbesondere ist es entsprechend der Darstellung in FIG 4 möglich, dass der obere
Grenzwertermittler 11 prüft, ob die Walzkraft F, mit der das Metallband 1 in dem hinteren
Walzgerüst 2b gewalzt wird, einen unteren Walzkraftgrenzwert F1 unterschreitet. Wenn
dies der Fall ist, verringert der obere Grenzwertermittler 11 - ausgehend vom zuletzt
gültigen Wert für den oberen Anstellungsgrenzwert δs2* - den oberen Anstellungsgrenzwert
δs2* um einen bestimmten Betrag Δ2. Der Betrag Δ2 kann alternativ konstant sein oder
von dem Ausmaß abhängen, um das die Walzkraft F den unteren Walzkraftgrenzwert F1
unterschreitet. Anderenfalls setzt der obere Grenzwertermittler 11 den oberen Anstellungsgrenzwert
δs2* derart fest, dass er einen vorbestimmten Abstand Δ2' vom momentan gültigen Wert
des Anstellungszusatzsollwertes δs* aufweist.
[0050] In analoger Weise ist es entsprechend der Darstellung in FIG 4 möglich, dass der
untere Grenzwertermittler 10 prüft, ob die Walzkraft F, mit der das Metallband 1 in
dem hinteren Walzgerüst 2b gewalzt wird, einen oberen Walzkraftgrenzwert F2 überschreitet.
Wenn dies der Fall ist, erhöht der untere Grenzwertermittler 10 - ausgehend vom zuletzt
gültigen Wert für den unteren Anstellungsgrenzwert δs1* - den unteren Anstellungsgrenzwert
δs1* um einen bestimmten Betrag Δ1. Der Betrag Δ1 kann alternativ konstant sein oder
von dem Ausmaß abhängen, um das die Walzkraft F den oberen Walzkraftgrenzwert F2 überschreitet.
Anderenfalls setzt der untere Grenzwertermittler 10 den unteren Anstellungsgrenzwert
δs1* derart fest, dass er einen vorbestimmten Abstand Δ1' vom momentan gültigen Wert
des Anstellungszusatzsollwertes δs* aufweist. Der Abstand Δ1' kann, nicht aber muss
derselbe Abstand Δ2' sein, der vom oberen Grenzwertermittler 11 eingestellt wird,
wenn die Walzkraft F den unteren Walzkraftgrenzwert F1 nicht unterschreitet.
[0051] Das Verringern des oberen Anstellungsgrenzwertes δs2* kann so weit gehen, dass der
obere Anstellungsgrenzwert δs2* kleiner als der (eigentliche) Anstellungszusatzsollwert
δs* wird. In diesem Fall wirkt die Begrenzung durch den oberen Anstellungsgrenzwert
δs2*. Der erste Zugregler 8 ist daher nicht mehr in der Lage, die Abweichung des Bandzuges
Z vom Sollzug Z* auszugleichen. Dies führt dazu, dass die Abweichung des Bandzuges
Z vom Sollzug Z* immer größer wird, bis eine der Bandzuggrenzen Z1, Z2 verletzt wird.
In diesem Fall greift dann der zweite Zugregler 9 korrigierend ein. Analoge Ausführungen
gelten für den Fall, dass der untere Anstellungsgrenzwert δs1* immer weiter erhöht
wird.
[0052] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. So werden auch unter ungünstigen
Bedingungen (beispielsweise Überlast oder Unterlast des hinteren Walzgerüsts 2b) die
Walzkraft- und Bandzuggrenzen zuverlässig eingehalten. Der Walzprozess wird stabilisiert.
Dies gilt insbesondere im Vergleich mit einer ITC. Mittels des erfindungsgemäßen Zugregelverfahrens
lässt sich beispielsweie sogar ein Metallband 1 mit einer Dicke von 1 mm und weniger
im Rahmen eines Endlos-Gießwalzverfahrens stabil und zuverlässig walzen. Gleiches
gilt für eine konventionelle Fertigstraße (HSM = hot strip mill). Weiterhin kann der
hydraulische Antrieb des Schlingenhebers 3 vereinfacht werden. Dies führt zu einer
Kostenreduzierung.
[0053] Ein weiterer Vorteil ist, dass weder eine AGC noch eine Schlingenregelung benötigt
werden. Es wird lediglich vorausgesetzt, dass der Schlingenheber 3 sich während der
Zugregelung nicht bewegt. Dies kann jedoch durch den Positionsregler 7 ohne weiteres
gewährleistet werden. Übergeordnet wird zwar zur Kompensation von Dickenabweichungen
am Auslauf der Walzstraße eine Dickenregelung benötigt. Die Dickenregelung ist jedoch
auch im Stand der Technik erforderlich und entspricht auch der Ausgestaltung des Standes
der Technik.
[0054] Durch die erfindungsgemäße Regelung des Bandzuges Z werden weiterhin die Probleme
vermieden, die bei einer AGC auftreten. Denn bei einer Regelung mit AGC muss die Gerüstauffederung
sehr genau bekannt sein, um gute Ergebnisse zu erzielen. Problematisch ist hierbei,
dass durch eine zu geringe Modellierung der Gerüstauffederung die AGC überkompensiert
ist und dies dann zu einem instabilen Walzprozess führt. Bei der vorliegenden Erfindung
hingegen wird die AGC weder benötigt noch verwendet, und auch die Gerüstauffederung
wird für eine gute Kompensation nicht benötigt.
[0055] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine aufwändige Entkopplung einer Bandzug-
und Schlingenregelung nicht erforderlich ist, da die Bandzugregelung ein anderes Stellglied
hat als im Stand der Technik üblich und die Schlingenregelung nicht benötigt wird.
[0056] Die obige Beschreibung dient ausschließlich der Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung soll hingegen ausschließlich durch die
beigefügten Ansprüche bestimmt sein.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Metallband
- 2, 2a, 2b
- Walzgerüste
- 3
- Schlingenheber
- 3'
- Stellglied
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Computerprogramm
- 6
- Maschinencode
- 7
- Positionsregler
- 8, 9
- Zugregler
- 10, 11
- Grenzwertermittler
- A
- Auswahlsignal
- F
- Walzkraft
- F*, s*
- Anstellungssollwerte
- F1, F2
- Walzkraftgrenzwerte
- k
- Faktor
- p, p*
- Positionswerte
- S
- Steuersignal
- T
- Temperatur
- v*
- Geschwindigkeitssollwert
- x
- Transportrichtung
- Z
- Bandzug
- Z1, Z2
- Bandzuggrenzen
- Z*
- Sollzug
- δ
- Änderungswert
- δ1, δ2
- Schranken
- δs*, δF*
- Anstellungszusatzsollwert
- δs1*, δs2*
- Anstellungsgrenzwerte
- δv*
- Geschwindigkeitszusatzsollwert
- Δ1, Δ2
- Beträge
- Δ1', Δ2'
- Abstände
1. Zugregelverfahren für ein Metallband (1), das zunächst in einem vorderen Walzgerüst
(2a) einer mehrgerüstigen Walzstraße und sodann in einem hinteren Walzgerüst (2b)
der mehrgerüstigen Walzstraße gewalzt wird,
- wobei mittels eines zwischen dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren Walzgerüst
(2b) an das Metallband (1) angestellten Schlingenhebers (3) ein Bandzug (Z) erfasst
wird, der zwischen dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren Walzgerüst (2b) im
Metallband (1) herrscht,
- wobei der Bandzug (Z) einem ersten Zugregler (8) zugeführt wird, der einen Anstellungszusatzsollwert
(δs*, δF*) ermittelt,
- wobei der Bandzug (Z) weiterhin einem zweiten Zugregler (9) zugeführt wird, der
einen Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) ermittelt,
- wobei der zweite Zugregler (9) als Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) einen Wert
größer als 0 ermittelt, wenn der Bandzug (Z) oberhalb einer oberen Bandzuggrenze (Z2)
liegt, als Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) Wert kleiner als 0 ermittelt, wenn
der Bandzug (Z) unterhalb einer unteren Bandzuggrenze (Z1) liegt, und den Geschwindigkeitszusatzsollwert
(δv*) auf den Wert 0 zurückführt, wenn der Bandzug (Z) zwischen der unteren und der
oberen Bandzuggrenze (Z1, Z2) liegt,
- wobei der Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) auf das hintere Walzgerüst (2b) wirkt,
und der Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) mit positivem Vorzeichen auf das vordere
Walzgerüst (2a) wirkt oder mit negativem Vorzeichen auf das hintere Walzgerüst (2b)
wirkt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass dem ersten Zugregler (8) zusätzlich auch ein Sollzug (Z*) zugeführt wird, zwischen
der unteren und der oberen Bandzuggrenze (Z1, Z2) liegt,
- dass der erste Zugregler (8) den Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) unter Verwendung
einer Ermittlungsvorschrift anhand der Abweichung des Bandzuges (Z) vom Sollzug (Z*)
ermittelt und
- dass die Ermittlungsvorschrift als Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) einen von 0 verschiedenen
Wert auch dann zulässt, wenn der Bandzug (Z) zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze
(Z1, Z2) liegt.
2. Zugregelverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anstellungszusatzsollwert (δF*) ein Walzkraftzusatzsollwert (δF*) ist.
3. Zugregelverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anstellungszusatzsollwert (δs*) ein Walzspaltzusatzsollwert (δs*) ist.
4. Zugregelverfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem ersten Zugregler (8) ein unterer und ein oberer Anstellungsgrenzwert (δs1*, δs2*)
zugeführt werden, dass der erste Zugregler (8) den ausgegebenen Anstellungszusatzsollwert
(δs*) nach unten auf den unteren und nach oben auf den oberen Anstellungsgrenzwert
(δs1*, δs2*) begrenzt und dass der untere und der obere Anstellungsgrenzwert (δs1*,
δs2*) von einem unteren und einem oberen Grenzwertermittler (10, 11) in Abhängigkeit
einer Walzkraft (F), mit der das Metallband (1) in dem hinteren Walzgerüst (2b) gewalzt
wird, und dem Anstellungszusatzsollwert (δs*) dynamisch ermittelt und dem ersten Zugregler
(8) vorgegeben werden.
5. Zugregelverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Grenzwertermittler (10) den unteren Anstellungsgrenzwert (δs1*) anhebt,
wenn die Walzkraft (F), mit der das Metallband (1) in dem hinteren Walzgerüst (2b)
gewalzt wird, einen oberen Walzkraftgrenzwert (F2) überschreitet, und anderenfalls
einen Abstand des unteren Anstellungsgrenzwertes (δs1*) vom Anstellungszusatzsollwert
(δs*) auf einen vorbestimmten Wert (Δ1') einstellt und dass der obere Grenzwertermittler
(11) den oberen Anstellungsgrenzwert (δs2*) absenkt, wenn die Walzkraft (F), mit der
das Metallband (1) in dem hinteren Walzgerüst (2b) gewalzt wird, einen unteren Walzkraftgrenzwert
(F1) unterschreitet, und anderenfalls einen Abstand des oberen Anstellungsgrenzwertes
(δs2*) vom Anstellungszusatzsollwert (δs*) auf einen vorbestimmten Wert (Δ2') einstellt.
6. Zugregelverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Zugregler (9) in dem Fall, dass der Bandzug (Z) die untere Bandzuggrenze
(Z1) unterschreitet oder die obere Bandzuggrenze (Z2) überschreitet, den Geschwindigkeitszusatzsollwert
(δv*) derart bestimmt, dass der Bandzug (Z) auf die untere bzw. obere Bandzuggrenze
(Z1, Z2) eingestellt wird.
7. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlingenheber (3) mittels eines Positionsreglers (7) auf einer definierten Position
(p*) gehalten wird.
8. Zugregelverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Metallband (1) in dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren Walzgerüst (2b)
warmgewalzt wird.
9. Computerprogramm, das Maschinencode (6) umfasst, der von einer Steuereinrichtung (4)
für eine Walzstraße abarbeitbar ist,
- wobei ein Metallband (1) zunächst in einem vorderen Walzgerüst (2a) einer mehrgerüstigen
Walzstraße und sodann in einem hinteren Walzgerüst (2b) der mehrgerüstigen Walzstraße
gewalzt wird,
- wobei mittels eines zwischen dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren Walzgerüst
(2b) an das Metallband (1) angestellten Schlingenhebers (3) ein Bandzug (Z) erfasst
wird, der zwischen dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren Walzgerüst (2b) im
Metallband (1) herrscht,
- wobei die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt,
-- dass die Steuereinrichtung (4) den erfassten Bandzug (Z) entgegennimmt,
-- dass die Steuereinrichtung (4) einen ersten Zugregler (8) implementiert, dem der
Bandzug (Z) zugeführt wird und der einen Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) ermittelt,
-- dass die Steuereinrichtung (4) weiterhin einen zweiten Zugregler (9) implementiert,
dem der Bandzug (Z) zugeführt wird und der einen Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*)
ermittelt,
-- dass die Steuereinrichtung (4) den zweiten Zugregler (9) derart implementiert,
dass der zweite Zugregler (9) als Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) einen Wert
kleiner als 0 ermittelt, wenn der Bandzug (Z) unterhalb einer unteren Bandzuggrenze
(Z1) liegt, als Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) einen Wert größer als 0 ermittelt,
wenn der Bandzug (Z) oberhalb einer oberen Bandzuggrenze (Z2) liegt, und den Geschwindigkeitszusatzsollwert
(δv*) auf den Wert 0 zurückführt, wenn der Bandzug (Z) zwischen der unteren und der
oberen Bandzuggrenze (Z1, Z2) liegt, und
-- dass der Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) auf das hintere Walzgerüst (2b) wirkt
und der Geschwindigkeitszusatzsollwert (δv*) mit positivem Vorzeichen auf das vordere
Walzgerüst (2a) wirkt oder mit negativem Vorzeichen auf das hintere Walzgerüst (2b)
wirkt,
- wobei die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt,
dass der erste Zugregler (8) den Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) unter Verwendung
einer Ermittlungsvorschrift anhand der Abweichung des Bandzuges (Z) von einem Sollzug
(Z*) ermittelt, der zwischen der unteren und der oberen Bandzuggrenze (Z1, Z2) liegt,
und dass die Ermittlungsvorschrift als Anstellungszusatzsollwert (δs*, δF*) einen
von 0 verschiedenen Wert auch dann zulässt, wenn der Bandzug (Z) zwischen der unteren
und der oberen Bandzuggrenze (Z1, Z2) liegt.
10. Computerprogramm nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
der Anstellungszusatzsollwert (δF*) ein Walzkraftzusatzsollwert (δF*) ist.
11. Computerprogramm nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
der Anstellungszusatzsollwert (δs*) ein Walzspaltzusatzsollwert (δs*) ist.
12. Computerprogramm nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
dem ersten Zugregler (8) ein unterer und ein oberer Anstellungsgrenzwert (δs1*, δs2*)
zugeführt werden, dass der erste Zugregler (8) den ausgegebenen Anstellungszusatzsollwert
(δs*) nach unten auf den unteren und nach oben auf den oberen Anstellungsgrenzwert
(δs1*, δs2*) begrenzt und dass die Steuereinrichtung (4) einen unteren und einen oberen
Grenzwertermittler (10, 11) implementiert, von denen der untere und der obere Anstellungsgrenzwert
(δs1*, δs2*) in Abhängigkeit einer Walzkraft (F), mit der das Metallband (1) in dem
hinteren Walzgerüst (2b) gewalzt wird, und den Anstellungszusatzsollwert (δs*) dynamisch
ermittelt und dem ersten Zugregler (8) vorgibt.
13. Computerprogramm nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
der untere Grenzwertermittler (10) den unteren Anstellungsgrenzwert (δs1*) anhebt,
wenn die Walzkraft (F), mit der das Metallband (1) in dem hinteren Walzgerüst (2b)
gewalzt wird, einen oberen Walzkraftgrenzwert (F2) überschreitet, und anderenfalls
einen Abstand des unteren Anstellungsgrenzwertes (δs1*) vom Anstellungszusatzsollwert
(δs*) auf einen vorbestimmten Wert (Δ1') einstellt und dass der obere Grenzwertermittler
(11) den oberen Anstellungsgrenzwert (δs2*) absenkt, wenn die Walzkraft (F), mit der
das Metallband (1) in dem hinteren Walzgerüst (2b) gewalzt wird, einen unteren Walzkraftgrenzwert
(F1) unterschreitet, und anderenfalls einen Abstand des oberen Anstellungsgrenzwertes
(δs2*) vom Anstellungszusatzsollwert (δs*) auf einen vorbestimmten Wert (Δ2') einstellt.
14. Computerprogramm nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
der zweite Zugregler (9) in dem Fall, dass der der Bandzug (Z) die untere Bandzuggrenze
(Z1) unterschreitet oder die obere Bandzuggrenze (Z2) überschreitet, den Geschwindigkeitszusatzsollwert
(δv*) derart bestimmt, dass der Bandzug (Z) auf die untere bzw. obere Bandzuggrenze
(Z1, Z2) eingestellt wird.
15. Computerprogramm nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
die Steuereinrichtung (4) einen Positionsregler (7) implementiert, mittels dessen
der Schlingenheber (3) auf einer definierten Position (p*) gehalten wird.
16. Computerprogramm nach einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abarbeitung des Maschinencodes (6) durch die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass
das Metallband (1) in dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren Walzgerüst (2b)
warmgewalzt wird.
17. Steuereinrichtung für eine mehrgerüstige Walzstraße zum Walzen eines Metallbandes
(1), wobei die Steuereinrichtung mit einem Computerprogramm (5) nach einem der Ansprüche
9 bis 16 programmiert ist.
18. Mehrgerüstige Walzstraße zum Walzen eines Metallbandes (1),
- wobei die Walzstraße ein vorderes und ein hinteres Walzgerüst (2a, 2b) aufweist,
in denen das Metallband (1) gewalzt wird,
- wobei die Walzstraße einen zwischen dem vorderen Walzgerüst (2a) und dem hinteren
Walzgerüst (2b) angeordneten Schlingenheber (3) aufweist, der an das Metallband (1)
angestellt wird und der einen Bandzug (Z) erfasst, der zwischen dem vorderen Walzgerüst
(2a) und dem hinteren Walzgerüst (2b) im Metallband (1) herrscht,
- wobei die Walzstraße eine Steuereinrichtung (4) nach Anspruch 17 aufweist, der der
Bandzug (Z) zugeführt wird und die auf das hintere Walzgerüst (2b) wirkt.