[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten, mit
- einem an einem Nietwerkzeug anordbaren Nietkopf,
- einem in einer Durchgangsöffnung des Nietkopfs zwischen einer Setzposition und einer
Freigabeposition verschiebbar anordbaren Spreizdorn und
- einer koaxial zum Spreizdorn in einer Aufnahmeöffnung des Nietkopfs angeordneten Spreizhülse.
[0002] Spreiznieten sind aus dem Stand der Technik in vielfältigen Ausgestaltungen bekannt.
Diese weisen üblicherweise einen Setzkopf auf, an den sich eine zylinderförmige Hülse
anschließt, die in ihrem Endbereich beim Setzen zum Schließkopf umgeformt wird. Zur
Anbringung dieser bekannten Nieten ist in der Regel kein besonderes Werkzeug erforderlich.
Zur Festlegung des Spreizniets wird bspw. lediglich in das dem Setzkopf gegenüberliegende
Ende des als Hohlkörper ausgebildeten Spreizniets ein Spreizdorn in den Hohlkörper
eingeschlagen und so der Schließkopf durch Aufweiten gebildet. Für eine derartige
Anordnung eines Spreizniets ist es jedoch erforderlich, dass der Spreizniet beidseitig
zugänglich ist. Ein Spreizniet ist daher dann nicht verwendbar, wenn die zu verbindenden
Werkstücke oder Bauteile nur einseitig zugänglich sind.
[0003] Für Verbindungsstellen, die nur einseitig zugänglich sind, kommen häufig sogenannte
Blindniete zur Anwendung. Diese weisen einen Hohlniet auf, der von der Seite des späteren
Schließkopfs her von einem Nietzapfen mit auf einem Nietschaft des Hohlniets aufliegenden
Nietkopf und mit einem auf der Setzkopfseite herausragendem Zugdom durchsetzt ist.
Zum Vernieten wird der Blindniet mit der Schließkopfseite voraus in die Nietlöcher
gesteckt, bis der Setzkopf des Hohlniets aufsitzt. Anschließend bewirkt ein bspw.
mit einem hydraulischen Nietwerkzeug erzeugbarer Zug am Zugdom ein Einziehen des Nietzapfens
in den Hohlniet, wobei der Nietschaft aufweitet, bzw. aufspreizt und so zur Bildung
des Schließkopfes verformt wird. Hieran anschließend reißt der Zugdom an einer Sollbruchstelle
von dem Nietzapfen ab.
[0004] Auch die Verwendung von Blindnieten erfordert auf der Schließkopfseite einen freien
Bearbeitungsraum. Zudem fallen bei dem Blindnietvorgang die abgerissenen Zugdome als
Abfall an und die Blindniete verschließen den Hohlniet vollständig, so dass durch
diesen kein Durchgang mehr möglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten
bereitzustellen, die sich auch bei einer nur einseitigen Zugänglichkeit der zu verbindenden
Bauteile bzw. Werkstücke verwenden lässt.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten ist,
dass der Spreizdorn einen Spreizkopf mit einem zumindest abschnittsweise den Innendurchmesser
der Spreizhülse überragenden Kontaktabschnitt aufweist und die Spreizhülse durch den
Spreizkopf elastisch aufweitbar ist.
[0008] Erfindungsgemäß ist der Spreizdorn in einer Durchgangsöffnung des an einen Nietwerkzeug
anordbaren Nietkopfs sowie in der koaxial zum Spreizdorn am Nietkopf angeordneten
Spreizhülse zwischen einer Freigabeposition und einer Setzposition verschiebbar angeordnet.
In der Freigabeposition befindet sich der Kontaktabschnitt, der zumindest in bestimmten
Bereichen einen Durchmesser aufweist, der größer ist als der Innendurchmesser der
Spreizhülse, mit der Spreizhülse außer Eingriff, bzw. liegt mit dem Kontaktabschnitt
lediglich an der Spreizhülse an, ohne diese jedoch zu verformen. Durch eine Verlagerung
des Spreizdorns aus der Freigabeposition in Richtung auf die Setzposition, üblicherweise
durch das auch mit dem Spreizdorn verbundene Nietwerkzeug, gelangt der Spreizkopf
mit dem Kontaktabschnitt derart mit der Spreizhülse in Eingriff, dass diese elastisch
aufgeweitet wird. Unter einer elastischen Aufweitung der Spreizhülse wird dabei eine
Verformung verstanden, bei der der Außendurchmesser der Spreizhülse durch den Spreizkopf
zumindest partiell vergrößert wird, nachdem die Spreizhülse beim Einziehen des Spreizkopfs
in die Spreizhülse nach außen ausweichen muss. Die Vergrößerung des Außendurchmessers
der Spreizhülse bewirkt wiederum bei einem koaxial zu der Spreizhülse angeordneten
Spreizniet eine Verformung des dem Setzkopf gegenüberliegenden Bereich des Spreizniets
derart, dass dieser Bereich zur Bildung eines Schließkopfs aufgeweitet wird, so dass
der Spreizniet formschlüssig in der Öffnung der Bauteile festgelegt ist. Die Form
des Schließkopfs lässt sich dabei u. a. über die Außengeometrie der Spreizhülse festlegen.
[0009] In der Freigabeposition ist der aufgrund der elastischen Aufweitbarkeit variable
Außendurchmesser der Spreizhülse derart bemessen, dass diese durch die als Hohlniete
ausgebildete Spreizniete hindurchgeführt werden kann. In der Setzposition hingegen
ist der Außendurchmesser der Spreizhülse derart vergrößert, dass die Außenfläche der
Spreizhülse mit ihrem Kontaktabschnitt mit der Innenfläche des Spreizniets zusammenwirkt
und dabei eine Verformung des koaxial angeordneten Spreizniets bewirkt, durch die
der Schließkopf gebildet wird. Der Kontaktabschnitt des Spreizkopfs ist grundsätzlich
so bemessen, dass er einen geringeren Außendurchmesser aufweist als der Innendurchmesser
der Spreizhülse.
[0010] Eine anschließende Rückverlagerung des Setzdorns in die Freigabeposition bewirkt
eine den Außendurchmesser verringernde elastische Rückverlagerung der Spreizhülse
in ihre Ursprungsposition, so dass dann der Spreizdorn mit der Spreizhülse aus dem
gesetzten Spreizniet heraus befördert werden kann. Das zur Verlagerung des Setzdorns
verwendbare Nietwerkzeug kann bspw. einen hydraulischen Antrieb aufweisen.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf der dem
Setzkopf gegenüberliegenden Seite des Spreizniets - der in der Regel unzugänglich
ist - einen nur geringen Raumbedarf zur Bildung des Schließkopfs, d. h. zum Setzen
des Spreizniets benötigt. Der Nietprozess kann in einfacher und komfortabler Weise
ohne - wie das bei Blindnieten der Fall ist - Abfallentstehung durchgeführt werden.
Zudem verbleibt der Spreizniet durchgängig. Eine Abdichtung der Öffnung des Spreizniets
kann jedoch grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen, falls dies erforderlich ist.
[0012] Die Ausgestaltung der elastischen Verformbarkeit der Spreizhülse, so dass diese in
der Setzposition mit einem koaxial angeordneten Spreizniet zusammenwirkt und diesen
durch die Ausbildung des Schließkopfs, der bspw. die Form eines umlaufenden Schließwulst
aufweisen kann, formschlüssig an den zu verbindenden Bauteilen anordnet, kann grundsätzlich
in beliebiger Weise erfolgen. So kann die Spreizhülse bspw. zweiteilig, einen Grundkörper
und einen Spreizkörper aufweisend ausgebildet sein, wobei der Grundkörper gegenüber
dem Spreizkörper in der Setzposition elastisch verlagerbar ist. Die Elastizität ist
dabei bspw. über die Ausgestaltung der Verbindung von Grundkörper und Spreizkörper,
bspw. nach Art eines Scharniers, einstellbar.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass die Spreizhülse eine umlaufende Nut aufweist. Die umlaufende Nut bewirkt - in
Längsachsenrichtung der Spreizhülse betrachtet - einen Abschnitt mit einem verjüngten
Querschnitt der Spreizhülse, so dass sich die Spreizhülse im Bereich der Nut besonders
gut elastisch verformen lässt. Im Zusammenwirken mit dem Setzkopf des Setzdorns bewirkt
die Nut eine definierte Verformung. Die Ausgestaltung der Spreizhülse mit einer umlaufenden
Nut zur Festlegung deren elastischen Verformungseigenschaften lässt sich besonders
einfach und kostengünstig herstellen. Über die Lage der Nut sowie die Nutform kann
dabei das Verformungsverhalten der Spreizhülse den Anforderungen entsprechend einfach
festgelegt werden.
[0014] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Nut dabei
derart ausgebildet, dass ein Übergang von den Nutflanken zu einem Nutgrund gebogen
ausgebildet ist. Eine derartige Ausgestaltung der Nut gewährleistet in besonders vorteilhafter
Weise ein gutes elastisches Verformungsverhalten der Spreizhülse, so dass sich diese
im Zusammenwirken mit dem Spreizkopf des Spreizdorns in geforderter Weise elastisch
aufweitet. Über alternative und ergänzende Formgebungen des Nutgrunds und/oder der
Übergänge kann dabei ein alternatives Verformungsverhalten der Spreizhülse eingestellt
werden.
[0015] Die Spreizhülse kann grundsätzlich aus einem beliebigen Werkstoff gebildet sein und
in unterschiedlicher Weise, bspw. auch mehrschichtig aufgebaut sein. So kann die Spreizhülse
bspw. auch aus einem Verbundwerkstoff gebildet sein, welcher die geforderten elastischen
Eigenschaften aufweist, um sich im Zusammenwirken mit dem Spreizkopf elastisch aufzuweiten.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass die Spreizhülse aus einem Federstahl gebildet ist. Die Herstellung einer Spreizhülse
aus Federstahl zeichnet sich durch die besonders günstigen Herstellungskosten aus.
Darüber hinaus weist Federstahl, insbesondere im Falle der nach einer Weiterbildung
vorgesehenen Anordnung einer Nut, in besonderer Weise die zum Aufweiten geforderten
elastischen Eigenschaften auf. Die Festigkeit von Federstahl ist ferner ausreichend,
um im Zusammenwirken mit dem Spreizniet die erforderliche Verformung zu bewirken.
[0016] Die an dem Nietkopf angeordnete Spreizhülse ist an die zu setzenden Spreizniete angepasst,
wobei der Außendurchmesser der Spreizhülse derart bemessen ist, dass dieser kleiner
ist als der Innendurchmesser der zu setzenden Spreizniete. Der Innendurchmesser der
Spreizhülse ist wiederum an den Spreizdorn angepasst, um so zu gewährleisten, dass
eine Verlagerung des Spreizdorns aus der Freigabeposition in die Setzposition ein
Aufweiten der Spreizhülse bewirkt, wodurch diese dann in der Setzposition zumindest
abschnittsweise einen größeren Außendurchmesser aufweist als der Innendurchmesser
des Spreizniet, was bei der Verlagerung in die Spreizposition eine Verformung des
Spreizniets zur Folge hat.
[0017] Zur Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Spreiznieten ist dabei nach einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Spreizhülse lösbar an dem Niet anordbar
ist. Die lösbare Anordnung der Spreizhülse an dem Nietkopf ermöglicht es, die Vorrichtung
in einfacher Weise durch einen Wechsel der Spreizhülse an unterschiedliche Spreiznieten
anzupassen. Somit lässt sich die Vorrichtung kostengünstig für verschiedene Spreiznieten
verwenden, ohne dass hierfür ein kompletter Wechsel der Vorrichtung erforderlich wäre.
Die lösbare Anordnung der Spreizhülse an den Nietkopf kann dabei grundsätzlich in
beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise durch eine formschlüssige Ausgestaltung
nach Art eines Bajonettverschlusses oder durch eine magnetische Fixierung. Durch den
Einsatz von Spreizhülsen mit unterschiedlichen Außengeometrien kann zudem auch die
Form des Schließkopfs eingestellt werden.
[0018] Die Anordnung des Spreizkopfs ist ebenso wie dessen konkrete Form und die Form des
Kontaktabschnitts grundsätzlich frei wählbar. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Spreizkopf an einem dem Nietkopf gegenüberliegende
Ende des Spreizdorns angeordnet ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung bildet
der Spreizkopf das Ende des Spreizdorns, so dass gewährleistet ist, dass auf der dem
Setzkopf gegenüberliegenden Seite der zu verbindenden Bauteile ein nur sehr flacher
Bauraum erforderlich ist, um zum Setzen des Spreizniets den Schließkopf auszubilden.
[0019] Der Spreizkopf kann zur Verformung der Spreizhülse einen grundsätzlich beliebig ausgestalteten
Kontaktabschnitt aufweisen, soweit gewährleistet ist, dass dieser zumindest abschnittsweise
in der Setzposition derart mit der Spreizhülse zusammenwirkt, dass diese elastisch
aufgeweitet wird. Denkbar ist beispielsweise die Anordnung mehrer Vorsprünge, die
auf der Umfangsfläche verteilt an dem Setzdorn angeordnet sind und in der Setzposition
den Kontaktabschnitt bilden, mit dem der Setzdorn die Spreizhülse verformt.
[0020] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass der Spreizkopf durch einen am Spreizdorn angeordneten, umlaufenden Vorsprung
gebildet ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht die besonders einfache
und kostengünstige Herstellung des Spreizdorns mit einem Spreizkopf. Der umlaufende
Vorsprung gewährleistet dabei zudem eine gleichmäßige Verformung der Spreizhülse und
somit eine gleichmäßige Verformung des Spreizniets, welcher sich somit in besonders
zuverlässiger Weise an den zu verbindenden Werkstücken setzen lässt.
[0021] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Spreizkopf
lösbar mit dem Spreizdorn verbunden ist. Die lösbare Verbindung ermöglicht es, den
Spreizdorn in einfacher Weise an unterschiedliche Anforderungen anzupassen. So können
durch unterschiedliche Spreizkopfformen zum Beispiel unterschiedliche Schließkopfformen
hergestellt werden, wobei die Spreizköpfe dann eine definierte Verformung der Spreizhülse
bewirken, sodass beispielsweise eine punktuelle Verformung der Spreizhülse erfolgen
kann. Die Ausgestaltung der lösbaren Verbindung von Spreizkopf und Spreizdorn ist
dabei grundsätzlich frei wählbar. In einer besonders einfachen Ausgestaltung kann
der Spreizkopf mit dem Spreizdorn verschraubt sein. Auch läst sich durch die Auswechselbarkeit
des Spreizkopfs die Vorrichtung in einfacher Weise an unterschiedliche Spreizniete
anpassen.
[0022] Die Ausgestaltung des nach einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehenen Vorsprungs
zur Bildung des Spreizkopfs kann grundsätzlich in beliebiger Weise unter Berücksichtigung
der zu erreichenden Verformung des Spreizniets erfolgen. Nach einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Vorsprung einen konischen
Querschnitt oder abschnittsweise bogenförmigen Querschnitt aufweist. Bei einem konischen
Querschnitt, bei der der Setzkopf beispielsweise kegelstumpfförmig ausgebildet ist,
wird eine gleichmäßige Verformung der Spreizhülse gewährleistet, wodurch auch eine
gleichmäßige Verformung des Spreizniets erfolgt. Alternativ kann der Vorsprung gemäß
dieser Weiterbildung der Erfindung auch derart ausgebildet sein, dass die Außenflächen
im Querschnitt bogenförmig verlaufen. Auch hierdurch kann eine definierte Verformung
der Spreizhülse und damit auch des Spreizniets erreicht werden. Der Verformungsverlauf
der Spreizniete zur Bildung des Schließkopfs kann somit variabel festgelegt werden.
[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Nietkopf
und/oder die Spreizhülse zur lösbaren Anordnung eines Spreizniets ausgebildet ist.
Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung kann der zu setzende Spreizniet an der Vorrichtung
befestigt werden, was eine besonders einfache Montage des Spreizniets erlaubt, wobei
dieser gemeinsam mit der Vorrichtung in die Öffnung der zu verbindenden Bauteile gesteckt
wird. Die Festlegung des zu setzenden Spreizniets kann dabei beispielsweise durch
eine magnetische Ausgestaltung des Nietkopfs und/oder der Spreizhülse erreicht werden.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Schnitts einer Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten in einer
Freigabeposition eines Spreizdorns und
- Fig. 2
- eine Ansicht eines Schnitts der Vorrichtung von Fig. 1 in einer Setzposition des Spreizdorns.
[0025] In Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Setzen von Spreiznieten 5 dargestellt. Die
Vorrichtung 1 weist dabei einen Nietkopf 2 auf, welcher über ein Außengewinde 15 mit
einem hier nicht dargestellten Nietwerkzeug verbunden werden kann. Das Nietwerkzeug
dient dabei zum Antrieb, nämlich zur axialen Verlagerung eines Spreizdorns 3, welcher
in einer Durchgangsöffnung 14 des Nietkopfs 2 verschiebbar gelagert ist. Koaxial zum
Spreizdorn 3 ist dabei in einer Aufnahme 13 des Nietkopfs 2 eine Spreizhülse 4 eingesetzt.
[0026] Der Spreizdorn 3 weist an seinem dem Nietwerkzeug gegenüberliegenden Ende, im Bereich
der Spreizhülse 4 einen Spreizkopf 10 auf, welcher mit seiner Umfangsfläche 12 in
der in Figur 1 dargestellten Freigabeposition des Spreizdorns 3 an einem Verformungsabschnitt
16 der Spreizhülse 4 anliegt, ohne diese zu verformen. Der Spreizkopf 10 weist dabei
durch einen umlaufenden Vorsprung 11 einen Außendurchmesser auf, der größer ist als
der Innendurchmesser der Spreizhülse 4.
[0027] In der Freigabeposition des Spreizdorns 3 befindet sich der Spreizniet 5 zum Verbinden
der Bleche 6 in einer Lage koaxial zur Spreizhülse 4 und zum Spreizdorn 3, wobei der
Außendurchmesser der Spreizhülse 4 geringer ist, als der Innendurchmesser des Spreizniets
5.
[0028] Die Spreizhülse 4 weist an ihrem dem Nietkopf 2 gegenüberliegenden Ende einen Verformungsabschnitt
16 auf, welcher sich an eine umlaufende Nut 7 der Spreizhülse 4 anschließt. Der Verformungsabschnitt
16 weist dabei im Querschnitt eine leicht konusförmige Gestalt auf, wobei der Außendurchmesser
der Spreizhülse 4 in der Freigabeposition auch im Bereich des Verformungsabschnitts
16 geringer ist als der Innendurchmesser der Spreizhülse 4.
[0029] Eine durch das Nietwerkzeug hervorgerufene axiale Verstellung des Spreizdorns 3,
bei der sich der Spreizkopf 10 in Richtung auf den Nietkopf 2 bewegt, führt zu einer
Verlagerung des Spreizdorns 3 aus der in Fig. 1 dargestellten Freigabeposition in
Richtung auf die in Figur 2 dargestellte Setzposition. Durch die Verlagerung des Spreizdorns
3 in die Setzposition gelangt der Vorsprung 11 des Spreizkopfs 10 mit seiner Umfangsfläche
12 in Eingriff mit der Innenfläche des Spreizniets 4 im Bereich des Verformungsabschnitts
16 der Spreizhülse 4. Die Spreizhülse 4 wird dabei derart aufgeweitet, dass die Spreizhülse
4 im Bereich des Verformungsabschnitts 16 mit ihrer Außenfläche in Kontakt mit dem
Spreizniet 5 kommt und diesen auf der dem Setzkopf 17 gegenüberliegenden Seite zur
Bildung eines Schließkopfs 10 plastisch verformt, so dass der Spreizniet 5 formschlüssig
in der Öffnung der Bauteile 6 angeordnet ist.
[0030] Nach Beendigung des Setzvorgangs kann der Spreizdorn 3 dann wieder in die Freigabeposition
axial verlagert werden, wobei der Verformungsabschnitt 16 der Spreizhülse 4 elastisch
rückverlagert wird, so dass dann die Vorrichtung 1 aus der gesetzten Spreizhülse 4
herausgeführt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten
- 2
- Nietkopf
- 3
- Spreizdorn
- 4
- Spreizhülse
- 5
- Blech
- 6
- Nut
- 7
- Nut
- 8
- Nutgrund
- 9
- Nutflanken
- 10
- Spreizkopf
- 11
- Vorsprung
- 12
- Umfangsfläche (Spreizkopf)
- 13
- Aufnahme
- 14
- Durchgangsöffnung
- 15
- Außengewinde
- 16
- Verformungsabschnitt (Spreizhülse)
- 17
- Setzkopf
- 18
- Schließkopf
1. Vorrichtung zum Setzen von Spreiznieten, mit
- einem an einem Nietwerkzeug anordbaren Nietkopf,
- einem in einer Durchgangsöffnung des Nietkopfs zwischen einer Setzposition und einer
Freigabeposition verschiebbar anordbaren Spreizdorn und
- einer koaxial zum Spreizdorn in einer Aufnahmeöffnung des Nietkopfs angeordneten
Spreizhülse,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spreizdorn (3) einen Spreizkopf (10) mit einem zumindest abschnittsweise einen
Innendurchmesser der Spreizhülse (4) überragenden Kontaktabschnitt aufweist und die
Spreizhülse (4) durch den Spreizkopf (10) elastisch aufweitbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizhülse (4) eine umlaufende Nut (7) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergang von den Nutflanken (9) zu einem Nutgrund (8) gebogen ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizhülse (4) aus einem Federstahl gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizhülse (4) lösbar an dem Nietkopf (2) anordbar ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkopf (10) an einem dem Nietkopf (2) gegenüberliegenden Ende des Spreizdorns
(3) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkopf (10) durch einen am Spreizdorn (3) angeordneten, umlaufenden Vorsprung
(11) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkopf (10) lösbar mit dem Spreizdorn (3) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (11) einen konischen oder abschnittsweise bogenförmigen Querschnitt
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nietkopf (2) und/oder die Spreizhülse (4) zur lösbaren Anordnung eines Spreizniets
(5) ausgebildet ist.