Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft
- ein Verfahren zum Starten des Gießbetriebs einer mehrsträngigen Stranggießmaschine,
- ein Verfahren zum Stoppen des Gießbetriebs einer mehrsträngigen Stranggießmaschine,
- einen Multi-Stopfenantrieb zum Öffnen und Schließen mehrerer Stopfen, und
- eine Mehrsträngige Stranggießmaschine mit dem Multi-Stopfenantrieb.
Stand der Technik
[0002] Verfahren zum Starten bzw. zum Stoppen des Gießbetriebs einer mehrsträngigen Stranggießmaschine,
die insbesondere zum Gießen von Langprodukten aus Stahl geeignet ist, sind im Stand
der Technik grundsätzlich bekannt.
[0003] Insbesondere bei mehrsträngigen Stranggießmaschinen für Langprodukte, das sind Produkte
mit Knüppel-, Vorblock- oder Vorprofilquerschnitt, werden oftmals Stopfenantriebe
verwendet. Dabei bewegt ein Stopfenantrieb einen einzelnen Stopfen, sodass der Stopfen
einen Ausfluss an flüssigem Stahl aus dem Gießverteiler in eine Kokille öffnen, schließen
bzw. regulieren kann. Der Stopfen ist üblicherweise aus feuerfestem Material hergestellt
und wird nach einem Verteilerwechsel ausgetauscht.
[0004] Vor bzw. nach dem Gießbetrieb wird der Gießverteiler üblicherweise inklusive der
montierten Stopfenantriebe in der sogenannten Verteilerwirtschaft transportiert und
für die nächste Gießsequenz wiederhergestellt. Während des Transports, des Kippens
und der Lagerung des Verteilers besteht ein erhöhtes Risiko die empfindlichen Stopfenantriebe
zu beschädigen.
[0005] Durch die hohe Anzahl von Stopfenantrieben pro Gießverteiler bei einer mehrsträngigen
Stranggießmaschine ist zudem die Montage bzw. Demontage der Stopfenantriebe zeitaufwändig.
Die Montage oder Demontage der Stopfenantriebe am heißen Verteiler ist zudem äußerst
gefährlich, da der Gießverteiler durch das flüssige Metall bzw. die Metallreste noch
sehr heiß ist und das Montagepersonal leicht verletzt werden kann.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Zeit für die Montage bzw. Demontage der Stopfenantriebe
an einem Gießverteiler zu verringern. Außerdem soll das Beschädigungsrisiko für die
Stopfenantriebe in der Verteilerwirtschaft reduziert werden. Schließlich soll das
Verletzungsrisiko bei der Montage bzw. Demontage der Stopfenantriebe für das Montagepersonal
reduziert werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Starten des Gießbetriebs einer mehrsträngigen
Stranggießmaschine nach Anspruch 1 durch folgende Verfahrensschritte gelöst:
- Montieren eines Multi-Stopfenantriebs, insbesondere nach Anspruch 10, an einen Gießverteiler,
wobei sich der Gießverteiler in einem Rüstbereich, vorzugsweise auf einer Gießbühne,
der Stranggießmaschine, befindet und der Multi-Stopfenantrieb mehrere Stopfen unabhängig
voneinander Öffnen und Schließen kann;
- Befestigen von Stopfen am Multi-Stopfenantrieb;
- Aufsetzen des Gießverteilers auf einen Verteilerwagen, wobei sich der Verteilerwagen
in einer Parkposition auf der Gießbühne der Stranggießmaschine befindet;
- Herstellen von elektrischen Verbindungen zwischen einer Steuerung der Stranggießmaschine
und dem Multi-Stopfenantrieb;
- Aufheizen des Gießverteilers;
- Verfahren des Verteilerwagens in eine Gießposition;
- Befüllen des Verteilers;
- Öffnen von zumindest einen Auslaufkanal aus dem Gießverteiler durch das Bewegen zumindest
eines Stopfens des Multi-Stopfenantriebs, wodurch der Gießbetrieb der Stranggießmaschine
gestartet wird.
[0008] Im Gegensatz zum Stand der Technik wird nur ein einziger Stopfenantrieb ("Multi-Stopfenantrieb"
genannt) nach Anspruch 10 - und nicht wie im Stand der Technik üblich mehrere separate
Stopfenantriebe - am Gießverteiler montiert, wobei der Multi-Stopfenantrieb mehrere
- d.h. zumindest zwei - Stopfen unabhängig voneinander Öffnen und Schließen kann und
die einzelnen Stopfenantriebe des Multi-Stopfenantriebs auf einen Balken lösbar befestigt
sind. Durch den erfindungsgemäßen Multi-Stopfenantrieb durch wird die Montagezeit
verkürzt. Bei der Montage befindet sich der Gießverteiler im sog. Rüstbereich der
Stranggießmaschine.
[0009] Nach der Montage des Multi-Stopfenantriebs am Gießverteiler werden die Stopfen an
den einzelnen Stopfenantrieben befestigt.
[0010] Anschließend wird der Gießverteiler mit dem Multi-Stopfenantrieb und den Stopfen
auf einem Verteilerwagen aufgesetzt, wobei sich der Verteilerwagen zu dieser Zeit
in einer Parkposition auf der Gießbühne der Stranggießmaschine befindet.
[0011] Danach werden die elektrischen Verbindungen zwischen einer Steuerung der Stranggießmaschine
und dem Multi-Stopfenantrieb hergestellt. Vorzugsweise ist die Steuerung der Stranggießmaschine
über einen einzigen Kabelstrang mit dem Multi-Stopfenantrieb verbunden, wodurch wiederum
die Montagezeit verringert wird.
[0012] Anschließend wird der Gießverteiler, z.B. durch Brenner, aufgeheizt, sodass der Gießverteiler
bzw. dessen Ausmauerung durch das anschließende Befüllen mit Stahlschmelze nicht beschädigt
wird.
[0013] Sodann wird der Verteilerwagen in die Gießposition verfahren. Typischerweise wird
der Verteilerwagen durch Schienen auf der Gießbühne geführt. Das zumindest teilweise
Befüllen des Gießverteilers mit Stahlschmelze kann entweder in der Park- oder der
Gießposition erfolgen, z.B. direkt aus einer Pfanne oder über einen sog. Pfannendrehtrum.
[0014] Schließlich wird zumindest ein Auslaufkanal aus dem Gießverteiler durch das Bewegen
(typischerweise das Anheben) eines Stopfens des Multi-Stopfenantriebs geöffnet, wodurch
Stahlschmelze vom Verteiler in die Kokille gelangt und der Gießbetrieb gestartet wird.
[0015] Vorzugsweise wird der Multi-Stopfenantrieb vor der Montage von einem Ablagebereich
zum Rüstbereich transportiert.
[0016] Das Transportieren erfolgt vorzugsweise mittels eines Transportmanipulators, welcher
optional parallel zur Gießbühne verfahrbar oder um eine normal auf die Gießbühne stehende
Achse drehbar ist. Dadurch kann der Multi-Stopfenantrieb sicher manipuliert werden.
Besonders bevorzugt ist, wenn das Transportieren und das Montieren des Multi-Stopfenantriebs
am Gießverteiler mittels ein und desselben Manipulators erfolgen.
[0017] Aufgrund des Gewichts des Gießverteilers ist es zweckmäßig, wenn das Aufsetzen des
Gießverteilers auf dem Verteilerwagen mittels eines Krans erfolgt.
[0018] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Stoppen des Gießbetriebs
einer mehrsträngigen Stranggießmaschine, die einen Gießverteiler auf einem Verteilerwagen
und der Gießverteiler einen Multi-Stopfenantrieb, insbesondere nach Anspruch 10, mit
mehreren Stopfen aufweist, nach Anspruch 6 durch folgende Verfahrensschritte gelöst:
- Schließen von zumindest einen Auslaufkanal aus dem Gießverteiler durch das Bewegen
eines Stopfens des Multi-Stopfenantriebs, sodass alle mit dem Multi-Stopfenantrieb
verbundenen Stopfen geschlossen sind;
- Verfahren des Verteilerwagens in eine Parkposition;
- Abkühlen des Gießverteilers;
- Lösen von elektrischen Verbindungen zwischen einer Steuerung der Stranggießmaschine
und dem Multi-Stopfenantrieb;
- Abheben des Gießverteilers vom Verteilerwagen;
- Transportieren des Gießverteilers in einen Rüstbereich der Stranggießmaschine;
- Lösen der Stopfen vom Multi-Stopfenantrieb; und
- Demontieren des Multi-Stopfenantriebs vom Gießverteiler.
[0019] Dabei wird zuerst zumindest ein im laufenden Gießbetrieb geöffneter Auslaufkanal
aus dem Gießverteiler durch das Bewegen (typischerweise das Absenken) eines Stopfens
geschlossen, sodass alle Stopfen des Multi-Stopfenantriebs verschlossen sind. Dadurch
wird der Gießbetrieb beendet. Anschließend wird der Gießverteiler in die Parkposition
verfahren, wo der Gießverteiler - bspw. durch natürliche Konvektion - abkühlen kann.
Nach dem Lösen der elektrischen Verbindungen zwischen der Steuerung der Stranggießmaschine
und dem Multi-Stopfenantrieb wird der Gießverteiler vom Verteilerwagen abgehoben.
Sodann wird der Gießverteiler in den Rüstbereich der Stranggießmaschine transportiert,
wo die Stopfen vom Multi-Stopfenantrieb gelöst werden. Das Lösen kann z.B. durch Abschlagen
der Stopfen erfolgen. Danach wird der Multi-Stopfenantrieb vom Gießverteiler demontiert.
Aufgrund des Gewichts des Gießverteilers ist es zweckmäßig, wenn das Abheben des Gießverteilers
vom Verteilerwagen und das Transportieren des Gießverteilers in den Rüstbereich mittels
eines Krans erfolgen.
[0020] Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Demontieren des Multi-Stopfenantriebs vom Gießverteiler
mittels eines Manipulators erfolgt.
[0021] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn nach dem Demontieren des Multi-Stopfenantriebs
vom Gießverteiler der Multi-Stopfenantrieb mittels eines Manipulators in einen Ablagebereich
transportiert wird. Besonders bevorzugt ist, wenn das Demontieren und das Transportieren
des Multi-Stopfenantriebs mittels desselben Manipulators erfolgen.
[0022] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird aber auch durch einen Multi-Stopfenantrieb zum
Öffnen und Schließen mehrerer Stopfen nach Anspruch 10 gelöst, aufweisend:
- mehrere Stopfenantriebe zum jeweils unabhängigen Öffnen und Schließen eines Stopfens;
- ein Verbindungselement, vorzugsweise ein Balken, auf dem mehrere Stopfenantriebe lösbar
befestigt sind; und
- Befestigungsmittel zum Befestigen des Verbindungselements an einem Gießverteiler.
[0023] Durch den eine einzige Baueinheit bildenden "Multi-Stopfenantrieb" nach Anspruch
10 können die mehreren Stopfenantriebe bei einer mehrsträngigen Stranggießmaschine
rasch am Gießverteiler montiert bzw. demontiert werden.
[0024] Eine erfindungsgemäße mehrsträngige Stranggießmaschine nach Anspruch 11 umfasst:
- eine Gießbühne mit mehreren Kokillen zum Stranggießen von Strängen aus Stahl;
- einen Verteilerwagen, der auf der Gießbühne zwischen einer Gießposition und einer
Parkposition verfahrbar ist;
- einen Gießverteiler und ein erfindungsgemäßer Multi-Stopfenantrieb, wobei der Multi-Stopfenantrieb
lösbar auf dem Gießverteiler montiert und demontiert werden kann;
- einen Rüstbereich für den Gießverteiler und einen Ablagebereich für den Multi-Stopfenantrieb,
wobei der Rüstbereich und der Ablagebereich vorzugsweise auf der Gießbühne angeordnet
sind;
- einen Manipulator zum Transportieren des Multi-Stopfenantriebs vom Ablagebereich in
den Rüstbereich und vice versa;
- einen Kran zum Aufsetzen und Abheben des Gießverteilers vom Verteilerwagen; und
- eine Steuerung der Stranggießmaschine, die mit dem Multi-Stopfenantrieb verbunden
werden kann.
[0025] Dabei ist der Manipulator zum Montieren und Demontieren des Multi-Stopfenantriebs
ausgebildet.
[0026] Es ist vorteilhaft, wenn der Manipulator aufweist
- einen Hubzug zum Abheben und Absenken des Multi-Stopfenantriebs;
und/oder
- eine Verfahreinrichtung zum Verfahren des Manipulators parallel zur Gießbühne.
[0027] Der Hubzug kann in einem einfachen Fall als ein auf einem Ausleger angeordneter Kettenflaschenzug
ausgebildet sind; die Verfahreinrichtung kann bspw. durch einen Linearantrieb, mehrere
Führungsräder und eine Schiene gebildet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei die folgenden Figuren
zeigen:
Fig 1 eine perspektivische Darstellung eines Gießverteilers mit einem Multi-Stopfenantrieb
für vier Stränge,
Fig 2 ein Kreuzriss zu Fig 1,
Fig 3 eine Detailansicht der Aufhängung des Multi-Stopfenantriebs am Gießverteiler
von Fig 1,
Fig 4 und 7 ein Grundriss einer schematischen Darstellung von Verfahrensschritten
zum Starten des Gießbetriebs einer mehrsträngigen Stranggießmaschine,
Fig 5 eine Aufriss mit einem Verteilerwagen, einen Gießverteiler und einem Manipulator,
Fig 6 ein Grundriss mit dem Ablage- und Rüstbereich einer Stranggießmaschine
Fig 8 ein Grundriss einer erfindungsgemäßen Stranggießmaschine
Beschreibung der Ausführungsformen
[0029] Die Fig 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Gießverteilers 1, auf dem
ein Multi-Stopfenantrieb 2 für vier Stränge einer Stranggießmaschine zum Stranggießen
von Knüppelsträngen montiert ist. Der Multi-Stopfenantrieb 2 weist vier Stopfenantriebe
3a...3d und einen gemeinsamen Balken 4 auf.
[0030] Die Fig 3 zeigt, dass der Balken 4 auf einen oberen Bolzen 8a des Gießverteilers
1 aufgehängt werden kann. Über die Spanneinheit 7 und den unteren Bolzen 8b wird der
Multi-Stopfenantrieb 2 mit dem Gießverteiler 1 verspannt, wodurch eine lösbare Verbindung
zwischen dem Gießverteiler 1 und dem Multi-Stopfenantrieb 2 gebildet wird.
[0031] Im Falle einer elektrischen Fehlfunktion können die Stopfen 5 von Fig 2 manuell mittels
der Notbetätigung 6 geschlossen werden. Die Stopfen 5 sind lösbar über eine Schraubenverbindung
18 mit dem jeweiligen Stopfenantrieb verbunden. Während des Gießbetriebs kann der
Stopfen 5 mittels des Stopfenantriebs 3a...3d einen Auslaufkanal 9 vom Gießverteiler
zur hier nicht dargestellten Kokille öffnen, schließen oder den Durchfluss einstellen.
Bei einer Gießunterbrechung oder nach Gießende schließt der Stopfen 5 den Auslaufkanal
9 ab, sodass keine Stahlschmelze den Gießverteiler 1 verlassen kann. Die Stopfen 5
bestehen aus feuerfestem Material und sind lösbar über die Schraubenverbindung 18
mit einem Stopfenantrieb verbunden; z.B. ist der Stopfen 5 aus Fig 2 lösbar mit dem
Stopfenantrieb 3a verbunden.
[0032] In den Fig 4 bis 7 sind die Verfahrensschritte zum Starten des Gießbetriebs einer
viersträngigen Stranggießmaschine zum Gießen von runden Knüppeln aus Stahl schematisch
dargestellt. In Fig 4 rechts ist ein Multi-Stopfenantrieb 2 für vier Stränge dargestellt,
der sich in einem Ablagebereich 10 auf der Gießbühne der Stranggießmaschine befindet.
In der Mitte der Figur ist der Gießverteiler 1 dargestellt, der sich in einem Rüstbereich
11 der Stranggießmaschine befindet. Der Gießverteiler 1 mit dem daran montierten Multi-Stopfenantrieb
2 ist ganz links dargestellt, wobei der Multi-Stopfenantrieb 2 über zwei Spanneinheiten
7 mit dem Gießverteiler 1 lösbar verbunden ist.
[0033] In Fig 6 sind drei Multi-Stopfenantriebe 2 in einem Ablagebereich 10 der Stranggießmaschine
dargestellt. Je ein Stopfenantrieb 2 wird mittels eines Manipulators 15 vom Ablagebereich
10 zum Rüstbereich 11 transportiert und dort über den Hubzug 17 des Manipulators 15
auf den Gießverteiler 1 herabgelassen und daran montiert. Das Herablassen des Multi-Stopfenantriebs
2 mittels des Hubzugs 17 ist in Fig 5 dargestellt. Hier ist der Manipulator 15 über
Schienen 13 parallel zu Gießbühne 16 verfahrbar. Die Verfahrrichtungen des Manipulators
15 und des Hubzugs 17 sind durch Pfeile dargestellt. In Fig 5 sind ebenfalls die am
Multi-Stopfenantrieb 2 befestigten Stopfen 5 dargestellt. Der Stopfen 5 wird über
eine Schraubenverbindung 18 mit einem Stopfenantrieb verbunden (siehe auch Fig 2).
[0034] Das Aufsetzen des Gießverteilers 1 auf den Verteilerwagen 12 durch einen Kran (siehe
Fig 8, Bezugszeichen 19) ist nicht gesondert dargestellt. Ebenfalls nicht dargestellt
sind das Herstellen von elektrischen Verbindungen zwischen der Steuerung der Stranggießmaschine
und dem Multi-Stopfenantrieb 2, das Aufheizen des Gießverteiler 1 über Brenner und
das Befüllen des Gießverteilers 1 mit flüssigen Stahl, z.B. über einen Pfannendrehturm.
[0035] In Fig 7 ist der Verteilerwagen 12 mit dem darauf montierten Gießverteiler 1 in der
Parkposition durchgezogen und in der Gießposition strichliert dargestellt. Das Verfahren
des Verteilerwagens 12 auf Schienen 13 ist wiederum durch einen Pfeil symbolisiert.
In der Gießposition sind die Kokillen 14a...14d der mehrsträngigen Stranggießmaschine
100 dargestellt.
[0036] Das Öffnen eines Stopfens 5 des Multi-Stopfenantriebs 2 ist in Fig 2 dargestellt.
Dadurch wird der Gießbetrieb der mehrsträngigen Stranggießmaschine gestartet.
[0037] Die Schritte zur Durchführung des Verfahrens zum Stoppen des Gießbetriebs einer mehrsträngigen
Stranggießmaschine sind ebenfalls bereits aus den Fig 4-7 bekannt, mit der Ausnahme,
dass das Verfahren nach Anspruch 6 weitgehend in umgekehrter Richtung zum Verfahren
nach Anspruch 1 abläuft.
[0038] In Fig 8 ist schließlich eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen mehrsträngigen
Stranggießmaschine 100 dargestellt. Auf der nicht gesondert dargestellten Gießbühne
befindet sich der Ablagebereich 10 für den Multi-Stopfenantrieb 2 und der Rüstbereich
11 für den Gießverteiler 1. Der Multi-Stopfenantrieb 2 wird mittels des Manipulators
15 und des Hubzugs 17 vom Ablagebereich 10 angehoben, in den Rüstbereich 11 transportiert
und dort auf den Gießverteiler aufgesetzt und montiert. Dazu ist der Manipulator durch
den Verfahrantrieb 15a auf den Schienen 13 verfahrbar. Der Gießverteiler 1 mit dem
Multi-Stopfenantrieb 2 wird dann mittels des als Hallenkran ausgebildeten Krans 19
vom Rüstbereich 11 abgehoben und auf den Verteilerwagen 12 aufgesetzt. Der Verteilerwagen
12 kann dann auf weiteren Schienen 13 von der Parkposition in die strichliert dargestellte
Gießposition verfahren werden. Der Hallenkran weist eine Laufkatze 20 auf, sodass
der Kran wie dargestellt von links nach rechts über die Laufkatze 20 und von oben
nach unten über die seitlich angeordneten Schienen 13 in der Gießhalle verfahren werden
kann.
[0039] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Gießverteiler
- 2
- Multi-Stopfenantrieb
- 3a...3d
- Stopfenantrieb
- 4
- Balken
- 5
- Stopfen
- 6
- Notbetätigung
- 7
- Spanneinheit
- 8a, 8b
- Bolzen
- 9
- Auslaufkanal
- 10
- Ablagebereich
- 11
- Rüstbereich
- 12
- Verteilerwagen
- 13
- Schiene
- 14a...14d
- Kokille
- 15
- Manipulator
- 15a
- Verfahrantrieb
- 16
- Gießbühne
- 17
- Hubzug
- 18
- Schraubenverbindung
- 19
- Kran
- 20
- Laufkatze
- 100
- mehrsträngige Stranggießmaschine
1. Verfahren zum Starten des Gießbetriebs einer mehrsträngigen Stranggießmaschine (100),
insbesondere zum Gießen von Langprodukten aus Stahl, umfassend die Verfahrensschritte:
- Montieren eines Multi-Stopfenantriebs (2) nach Anspruch 10 an einen Gießverteiler
(1), wobei sich der Gießverteiler in einem Rüstbereich (11), vorzugsweise auf einer
Gießbühne, der Stranggießmaschine, befindet und der Multi-Stopfenantrieb (2) mehrere
Stopfen (5) unabhängig voneinander Öffnen und Schließen kann;
- Befestigen von Stopfen (5) am Multi-Stopfenantrieb (2);
- Aufsetzen des Gießverteilers (1) auf einen Verteilerwagen (12), wobei sich der Verteilerwagen
(12) in einer Parkposition auf der Gießbühne der Stranggießmaschine (100) befindet;
- Herstellen von elektrischen Verbindungen zwischen einer Steuerung der Stranggießmaschine
(100) und dem Multi-Stopfenantrieb (2);
- Aufheizen des Gießverteilers (1);
- Verfahren des Verteilerwagens (12) in eine Gießposition;
- Befüllen des Gießverteilers (1);
- Öffnen von zumindest einen Auslaufkanal (9) aus dem Gießverteiler (1) durch das
Bewegen eines Stopfens (5) des Multi-Stopfenantriebs (2), wodurch der Gießbetrieb
der Stranggießmaschine (100) gestartet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Montieren des Multi-Stopfenantriebs (2) an dem Gießverteiler (1) der Multi-Stopfenantrieb
(2) von einer Ablageposition (10) zum Rüstbereich (11) transportiert wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportieren des Multi-Stopfenantriebs (2) mittels eines, vorzugsweise parallel
zur Gießbühne verfahrbaren, Manipulators (15) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Montieren des Multi-Stopfenantriebs (2) am Gießverteiler (1) mittels eines Manipulators
erfolgt (15), der vorzugsweise auch zum Transportieren des Multi-Stopfenantriebs (2)
geeignet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzen des Gießverteilers (1) auf den Verteilerwagen (12) mittels eines Krans
(19) erfolgt.
6. Verfahren zum Stoppen des Gießbetriebs einer mehrsträngigen Stranggießmaschine (100),
insbesondere zum Gießen von Langprodukten aus Stahl, wobei die Stranggießmaschine
einen Gießverteiler (1) auf einem Verteilerwagen (12) und der Gießverteiler (1) einen
Multi-Stopfenantrieb (2) nach Anspruch 10 mit mehreren Stopfen (5) aufweist, umfassend
die Verfahrensschritte,:
- Schließen von zumindest einen Auslaufkanal (9) aus dem Gießverteiler (1) durch das
Bewegen eines Stopfens (5) des Multi-Stopfenantriebs (2), sodass alle mit dem Multi-Stopfenantrieb
(2) verbundenen Stopfen (5) geschlossen sind;
- Verfahren des Verteilerwagens (12) in eine Parkposition;
- Abkühlen des Gießverteilers (1);
- Lösen von elektrischen Verbindungen zwischen einer Steuerung der Stranggießmaschine
(100) und dem Multi-Stopfenantrieb (2);
- Abheben des Gießverteilers (2) vom Verteilerwagen (12);
- Transportieren des Gießverteilers (1) in einen Rüstbereich (11) der Stranggießmaschine
(100);
- Lösen der Stopfen (5) vom Multi-Stopfenantrieb (2); und
- Demontieren des Multi-Stopfenantriebs (2) vom Gießverteiler (1).
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abheben des Gießverteilers (1) vom Verteilerwagen (12) und das Transportieren
des Gießverteilers (1) in den Rüstbereich (11) mittels eines Krans (19) erfolgen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Demontieren des Multi-Stopfenantriebs (2) vom Gießverteiler (1) mittels eines
Manipulators (15) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Demontieren des Multi-Stopfenantriebs (2) vom Gießverteiler (1) der Multi-Stopfenantrieb
(2) mittels eines Manipulators (15) in einen Ablagebereich (10) transportiert wird.
10. Multi-Stopfenantrieb (2) zum Öffnen und Schließen mehrerer Stopfen (5), aufweisend:
- mehrere Stopfenantriebe (3a...3d) zum jeweils unabhängigen Öffnen und Schließen
eines Stopfens (5);
- ein Verbindungselement, vorzugsweise ein Balken (4), auf dem die mehreren Stopfenantriebe
(3a...3d) lösbar befestigt sind; und
- Befestigungsmittel (7, 8a,8b) zum Befestigen des Verbindungselements (4) an einem
Gießverteiler (1).
11. Mehrsträngige Stranggießmaschine (100), insbesondere zum Gießen von Langprodukten
aus Stahl, umfassend
- eine Gießbühne (16) mit mehreren Kokillen (14a...14d) zum Stranggießen von Strängen
aus Stahl;
- einen Verteilerwagen (12), der auf der Gießbühne (16) zwischen einer Gießposition
und einer Parkposition verfahrbar ist;
- einen Gießverteiler (1) und ein Multi-Stopfenantrieb (2) nach Anspruch 10, wobei
der Multi-Stopfenantrieb (2) lösbar auf dem Gießverteiler (1) montiert werden kann;
- ein Rüstbereich (11) für den Gießverteiler (1) und ein Ablagebereich (10) für den
Multi-Stopfenantrieb (2), wobei der Rüstbereich (11) und der Ablagebereich (10) vorzugsweise
auf der Gießbühne (16) angeordnet sind;
- ein Manipulator (15) zum Transportieren des Multi-Stopfenantriebs (2) vom Ablagebereich
(10) in den Rüstbereich (11) und vice versa;
- ein Kran (19) zum Aufsetzen und Abheben des Gießverteilers (1) vom Verteilerwagen
(12); und
- eine Steuerung der Stranggießmaschine die mit dem Multi-Stopfenantrieb (2) verbunden
werden kann.
12. Stranggießmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulator (15) zum Montieren und Demontieren des Multi-Stopfenantriebs (2)
ausgebildet ist.
13. Stranggießmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass Manipulator (15) zumindest eines aus der Gruppe
- einen Hubzug (17) zum Abheben und Absenken des Multi-Stopfenantriebs (2);
- eine Verfahreinrichtung (15a, 13) zum Verfahren des Manipulators (15) parallel zur
Gießbühne (16);
aufweist.