(19)
(11) EP 3 231 733 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.2017  Patentblatt  2017/42

(21) Anmeldenummer: 17171491.8

(22) Anmeldetag:  19.09.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 85/10(2006.01)
B65D 5/66(2006.01)
B31B 105/00(2017.01)
B31B 120/10(2017.01)
B65D 5/54(2006.01)
B31B 50/62(2017.01)
B31B 110/35(2017.01)
B31B 120/40(2017.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
13004576.8 / 2851189

(71) Anmelder: Mohrbach Verpackungsmaschinen GmbH
66509 Rieschweiler-Mühlbach (DE)

(72) Erfinder:
  • WEIS, Ralf
    66919 Hermersberg (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dr. Keller, Schwertfeger 
Westring 17
76829 Landau
76829 Landau (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 17-05-2017 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) SCHACHTEL ZUR TOP-LOAD-BEFÜLLUNG MIT PRODUKTEN SOWIE EINE VORRICHTUNG UND EIN VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER SOLCHEN SCHACHTEL


(57) Die Erfindung betrifft eine Schachtel, bestehend aus einer Außenschachtel (21) und einer Einlage (31), wobei der Kartonzuschnitt (20) für die Außenschachtel (21) eine Frontwand (40), eine Rückwand (43), zwei Seitenwände (41, 42), einen Deckel (58) und einen Boden (52) umfasst, wobei an den freien Kanten der Seitenwände (41, 42), den Außenkanten des Deckels (58) und des Bodens (52) mit seitlichen Schrägen versehene Befestigungslaschen (44, 45, 46, 47, 48, 49, 50) vorgesehen sind und wobei der Kartonzuschnitt (30) für die Einlage (31) ein Basisteil (55) und zwei Seitenteile (53, 54) umfasst, wobei am Basisteil (55) eine Aussparung (56) vorgesehen ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von solchen Schachteln.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schachtel zur Top-Load-Befüllung mit Produkten sowie eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Schachtel.

[0002] Für die Verpackung von Lebensmitteln oder Pharma-Produkten ist eine Vielzahl unterschiedlicher Verpackungsschachteln bekannt. Häufig werden Faltschachteln eingesetzt, die vorgefertigt und platzsparend im zusammengelegten Zustand angeliefert und beim Befüller über Aufrichter aufgefaltet werden. Eine solche Faltschachtel ist beispielsweise in der DE 44 29 095 A1 oder der DE 20 2008 015 493 U1 beschrieben.

[0003] Die DE 280 731 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Auffalten solcher vorgefertigter Kartonzuschnitte als Bestandteil von Verpackungsanlagen. Die Vorrichtung besteht aus einem Magazin zur Aufnahme eines Stapels der Kartonzuschnitte sowie einem Aufrichter mit einem drehbar gelagerten Schwenkhebelsystem. Zumeist sind die Zuschnitte solcher Schachteln einteilig.

[0004] Bei "Zigarettenschachtel"-ähnlichen Verpackungen ist eine Befüllung zumeist nur über die Öffnung des Deckels möglich. Kennzeichnend für diese Art von Verpackungen ist häufig auch das Vorhandensein eines Kragens, der der Schachtel Stabilität verleiht. Ein solcher Kragen dient ferner dem Wiederverschluss des Deckels. Solche Klappschachteln sind beispielsweise in der DE 10 2010 011 923 A1, DE 10 2009 060 134 A1,
DE 10 2011 119 344 A1 beschrieben. Diese Verpackungen bestehen aus einer Außenschachtel und einer Einlage, die den Kragen bildet. Für die Herstellung einer solchen Schachtel werden die Kartonzuschnitte der Einlage vom Kartonhersteller auf dem Kartonzuschnitt der Außenschachtel geklebt und an die Befüller geliefert. Diese richten die Schachteln samt Einlage ähnlich einer Faltschachtel auf und befüllen diese wie gewohnt mit Produkten. Eine Befüllung erfolgt häufig mit flach liegenden Schachteln, deren Öffnung seitlich angeordnet ist. Problematisch ist jedoch hierbei, dass der Karton der Einlage eine Kante bildet, die beim Einschub des Produktes ein Hindernis darstellen kann.

[0005] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schachtel sowie eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Schachtel bereitzustellen, die über ein Top-Load-Verfahren befüllbar ist und die einen aufklappbaren Deckel aufweist, der bedarfsweise vollständig entfernbar ist.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schachtel mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Vorrichtung mit dem Merkmalen des Anspruchs 10 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen wieder.

[0007] Die erfindungsgemäße Schachtel besteht aus einer Außenschachtel und einer Einlage, wobei der Kartonzuschnitt für die Außenschachtel eine Vorderwand, eine Rückwand, zwei Seitenwände, einen Deckel und einen Boden umfasst, wobei an den freien Kanten der Seitenwände, den Außenkanten des Deckels und des Bodens mit seitlichen Schrägen versehene Befestigungslaschen vorgesehen sind und wobei der Kartonzuschnitt für die Einlage ein Basisteil und zwei Seitenteile umfasst, wobei an der Oberkante des Basisteils eine Aussparung und ein Schlitz zur Aufnahme einer Verschlusstasche vorgesehen ist.

[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Herstellung von Schachteln, die für eine Top-Load-Befüllung mit Produkten geeignet ist. Mit der Vorrichtung ist es möglich, aus zwei getrennten Kartonzuschnitten eine Schachtel herzustellen, deren Deckel aufklappbar oder abnehmbar ist.

[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem ersten Magazin für einen ersten Kartonzuschnitt, der für die Erzeugung einer Außenschachtel vorgesehen ist. Ein zweites Magazin stellt einen weiteren Kartonzuschnitt für die Einlage zur Verfügung. Die Einlage wird in die Außenschachtel eingesetzt und bildet den späteren Kragen der gefalteten Schachtel. Ferner umfasst die Vorrichtung zumindest eine Fördereinrichtung für den Transport des ersten Kartonzuschnitts der Außenschachtel und des weiteren Kartonzuschnitts für die Einlage. Bevorzugt ist für jeden Kartonzuschnitt eine eigene Fördereinrichtung vorgesehen. Ein Aufrichter faltet die Außenschachtel entlang der am Kartonzuschnitt vorgegebenen Faltlinien zusammen. Ein weiterer Aufrichter richtet die Einlage auf, die im weiteren Verfahrensverlauf in die Außenschachtel eingesetzt wird. Die Vorrichtung umfasst ferner zumindest eine Klebeeinrichtung zum Anbringen von Klebestellen an Teilen der Außenschachtel und/oder der Einlage. Bevorzugt ist eine getrennte Klebeeinrichtung für die Außenschachtel und eine weitere Klebeeinrichtung für die Einlage. Das Anbringen der Klebestellen erfolgt bei der Außenschachtel vorzugsweise an den Befestigungslaschen. Bei der Einlage können die Klebestellen entweder an den Seitenwänden oder dem Basisteil angebracht werden. Typischerweise handelt es sich bei den Klebestellen um Heißklebepunkte.

[0010] Die Vorrichtung umfasst ferner ein Taktband zur Aufnahme und zum Weitertransport der vorgefalteten Außenschachtel. Bevorzugt nimmt das Taktband die vorgefaltete Außenschachtel auf und führt diese zur Einsatzstelle, bei der das Einsetzen der vorgefalteten Einlage in die Außenschachtel erfolgt. Hierfür sind eine Halteeinrichtung zum Halten der vorgefalteten Einlage und eine mit der Halteeinrichtung verbundene Hubeinrichtung zum passgenauen Einsetzen der vorgefalteten Einlage in die vorgefaltete Außenschachtel vorgesehen. Nach dem Einsetzen der Einlage kann die Schachtel mit dem Produkt von oben (d.h. Top-Load) befüllt werden. Dabei erfüllt die Befüllung nicht über den eigentlichen Deckel der Schachtel, sondern über deren Rückwand, die aufgeklappt ist. Die Schachtel liegt somit beim erfindungsgemäßen Verfahren mit der Vorderwand auf dem Taktband auf.

[0011] Um die Klebeverbindung zwischen den Seitenteilen der Einlage und den Seitenwänden der Außenschachtel sicherzustellen, sind in einer bevorzugten Ausführungsform an der Hubeinrichtung bewegbare Pressbacken vorgesehen, welche die Seitenteile der in die Außenschachtel eingesetzten Einlage gegen die Seitenwände der Außenschachtel drücken. Alternativ können die Pressbacken auch die Seitenwände der Außenschachtel gegen die Seitenteile der Einlage drücken. Die Pressbacken sind bei üblichen Kartonstärken notwendig, um die Seitenteile der Einlage und die Seitenwände der Außenschachtel zur sicheren Klebeverbindung zusammenzupressen.

[0012] An dem Taktband sind vorzugsweise quer dazu angeordnete Mitnehmer positioniert. Die Mitnehmer haben hierbei zwei Funktionen. Sie sorgen zum einen für den Transport der Außenschachtel zum Einsatzort, bei dem die Einlagen in die Außenschachteln eingesetzt werden. Gleichzeitig bieten die Mitnehmer eine Andruckfläche, die den Druck der Pressbacken aufnimmt, wenn die Seitenteile der in die Außenschachtel eingesetzten Einlage von den Pressbacken gegen die Seitenwände der Außenschachtel gedrückt werden. Dieser Gegendruck ist notwendig, damit die Außenschachtel durch die Pressbacken nicht wieder aufgefaltet wird. Bei einer dickwandigen Außenschachtel kann gegebenenfalls auf eine separate Andruckfläche verzichtet werden, sofern die Seitenwände der Außenschachtel selbst genug Widerstand bieten. In jedem Fall ist eine Verformung oder gar Auffaltung der Außenschachtel bei diesem Verfahrensschritt zu vermeiden.

[0013] Das Absenken der vorgefalteten Einlage in die vorgefaltete Außenschachtel erfolgt vorzugsweise über eine Hubeinrichtung, die vertikal bewegbar ist. In einer Variante kann hierzu auch ein Greifarm ausgebildet sein, der beispielsweise Bestandteil der Hubeinrichtung oder eines Roboterarms ist. Bevorzugt handelt es sich bei der Halteeinrichtung um eine Vakuumsaugeinrichtung, die die Einlage durch Unterdruck hält und die zusammen mit der Hubeinrichtung bewegbar ist.

[0014] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von für eine Top-Load-Befüllung geeigneten Schachteln, umfassend die Schritte:
  • Bereitstellen eines ersten mit Faltlinien versehenen Kartonzuschnitts für eine Außenschachtel,
  • Bereitstellen eines weiteren mit Faltlinien versehenen Kartonzuschnitts für eine Einlage für die Außenschachtel,
  • Anbringen von Klebestellen an Teilen der Außenschachtel und/oder der Einlage,
  • Faltung des ersten Kartonzuschnitts zu einer Außenschachtel,
  • Faltung des weiteren Kartonzuschnitts zu einer Einlage für die Außenschachtel,
  • passgenaues Einsetzen der vorgefalteten Einlage in die vorgefaltete Außenschachtel.


[0015] Bei einer ersten Ausführungsform ist es ausreichend, wenn eine Klebestelle an dem Basisteil der Einlage angebracht wird, um die Einlage mit der Außenschachtel zu verbinden. Die Seitenteile der Einlage würden dann lediglich an den Seitenwänden der Außenschachtel (genauer gesagt den Seiteninnenwänden) anliegen, ohne mit diesen verklebt zu sein.

[0016] Bei bestimmten Produkten (z.B. Tabletten oder Schrauben) kann es vorkommen, dass die Produkte beim Befüllen zwischen die Seitenwand der Außenschachtel und das Seitenteil der Einlage fallen bzw. gedrückt werden, was unbefriedigend ist. Aus diesem Grund werden bei einer bevorzugten Variante die Klebestellen an den Seitenteilen der Einlage angebracht, um diese schlüssig mit den Seitenwänden der Außenschachtel zu verbinden. Ein zusätzliches Aufbringen einer Klebestelle am Basisteil der Einlage ist möglich, jedoch nicht notwendig. Bei den Klebestellen handelt es sich vorzugsweise um Klebepunkte oder Klebestreifen. Vorzugsweise kommt ein Leim oder ein Heißklebestoff zum Einsatz.

[0017] Nach dem Anbringen der Klebestellen erfolgen die Faltung der Außenschachtel aus dem ersten Kartonzuschnitt sowie die Faltung der Einlage aus dem weiteren Kartonzuschnitt. Eine Hubeinrichtung ermöglicht ein passgenaues Einsetzen der vorgefalteten Einlage in die Außenschachtel.

[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform werden beim Einsetzen der Einlage in die vorgefaltete Außenschachtel die Seitenteile der Einlage gegen die Seitenwände der Außenschachtel gepresst. Zusätzlich oder alternativ können auch die Seitenwände der Außenschachtel gegen die Seitenteile der Einlage gepresst werden. Vorzugsweise werden hierfür separate Andruckflächen verwendet, gegen die die Seitenteile der Einlage und/oder die Seitenwände der Außenschachtel gepresst werden. Vorzugsweise sind diese Andruckflächen an den Mitnehmern des Taktbandes ausgebildet.

[0019] Die beiden Kartonzuschnitte für die Außenschachtel bzw. die Einlage werden separat in der Vorrichtung verarbeitet. Ein vorheriges Verkleben der Einlage mit der Außenschachtel ist im Gegensatz zu früheren Vorrichtungen oder Verfahren nicht mehr notwendig.

[0020] Der Kartonzuschnitt für die Außenschachtel umfasst eine Vorderwand, zwei Seitenwände, einen Deckel und einen Boden, wobei an den freien Kanten der Seitenteile, den Außenkanten des Deckels und des Bodens mit seitlichen Schrägen versehene Befestigungslaschen vorgesehen sind. Die Vorderwand und die beiden Seitenwände weisen eine durchgehende Sollbruchlinie auf. Diese ermöglicht das Aufklappen des Deckels bei Ingebrauchnahme der Schachtel. An der Vorderwand ist eine Verschlusslasche ausgebildet, die ein Verschließen des Deckels ermöglicht. Der Kartonzuschnitt für die Einlage umfasst ein Basisteil und zwei daran ausgebildete Seitenteile. An der Oberseite des Basisteils befindet sich eine Aussparung, damit bei Ingebrauchnahme der Schachtel auf den Schachtelinhalt besser zugegriffen werden kann. Ferner befindet sich am Basisteil ein Schlitz zur Aufnahme der Verschlusslasche der Außenschachtel. Die Einlage bildet beim Öffnen der Außenschachtel entlang der Sollbruchlinie einen Kragen.

[0021] Die Vorderwand der Außenschachtel ist nach dem Einsetzen der vorgefalteten Einlage nach unten orientiert, so dass die Rückwand der Außenschachtel für eine Top-Load-Befüllung geöffnet ist. Nach dem Befüllen wird die Rückwand vor dem Verschließen der Außenschachtel vorzugsweise entlang einer Faltlinie überbrochen.

[0022] Die Erfindung betrifft ferner eine Faltschachtel, bestehend aus einer Außenschachtel und einer Einlage wie oben beschrieben, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde.

[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung, das Verfahren zur Herstellung von für eine Top-Load-Befüllung mit Produkten geeigneten Schachteln sowie die damit hergestellten Schachteln werden in einer Ausführungsform in den nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert, worin zeigen:
Fig. 1
eine isometrische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2
eine Darstellung der Vorrichtung von oben,
Fig. 3
eine Darstellung des Verfahrensablaufs,
Fig. 4
das Einsetzen der Einlage in die Außenschachtel,
Fig. 5
eine fertig produzierte Schachtel.


[0024] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung gezeigt, die aus einem ersten Magazin 1 für die Kartonzuschnitte 20 der Außenschachtel 21 und einem weiteren Magazin 2 für die Kartonzuschnitte 30 der Einlage 31 besteht. Die Kartonzuschnitte 20 der Außenschachtel werden über eine Fördereinrichtung 3 zu einem Aufrichter 7 befördert. Anschließend erfolgte eine Verklebung der Befestigungslaschen der Außenschachtel 21 mit einer Klebeeinrichtung 5. Bevorzugt kommt ein Heißklebeverfahren zur Anwendung, bei dem der Klebstoff nach dem Aufbringen zügig trocknet.

[0025] Von dem Magazin 2 für die Kartonzuschnitte 30 der Einlage 31 werden die Kartonzuschnitte 30 ebenfalls über eine Fördereinrichtung 4 zu einem Aufrichter 8 befördert. Anschließend erfolgt das Anbringen von Klebestellen an den Seitenteilen 53, 54 der Einlage 31.

[0026] Die vorgefalteten Einlagen 31 werden über eine Halteeinrichtung 9 (Vakuumsaugeinrichtung) gehalten und über eine Hubeinrichtung 14 in die vorgefaltete Außenschachtel 21 eingesetzt. Hierfür werden die vorgefalteten Außenschachteln 21 über ein Taktband 10 zu dem Einsatzort für die Einlagen 31 transportiert. Der Transport erfolgt über Mitnehmer 11, die quer an dem Taktband 10 angeordnet sind. Der Abstand der Mitnehmer 11 entspricht vorzugsweise dem Durchmesser der Schachtel, so dass diese passgenau in den von den Mitnehmern 11 gebildeten Aufnahmebereich einsetzbar ist. Gleichzeitig stützen die Mitnehmer 11 die Seitenwände der Außenschachtel von außen ab.

[0027] Das Einsetzen der Einlage 31 in die Außenschachtel 21 am Einsatzort erfolgt vorzugsweise über eine vertikal bewegbare Hubeinrichtung 14, an der zwei parallel zueinander angeordnete Pressbacken 12 angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Pressbacken 12 bewegbar oder schwenkbar.

[0028] Über die Vakuumsaugeinrichtung 9 wird die vorgefaltete Einlage an der Hubeinrichtung 14 gehalten und von dieser nach unten in die Außenschachtel 21 geführt. Nach dem Einsetzen der Einlage 31 in die Außenschachtel 21 werden die Seitenteile 53, 54 der Einlage 31 von den beiden Pressbacken 12 gegen die Seitenwände 41, 42 der Außenschachtel 21 gedrückt. Um ein Auffalten der Außenschachtel 21 zu vermeiden, bieten die Mitnehmer 11 eine Andruckfläche 13, die dem Anpressdruck der Pressbacken 12 standhalten und so für eine sichere Klebeverbindung zwischen den Seitenteilen 53, 54 der Einlage 31 und den Seitenwänden 41, 42 der Außenschachtel 21 sorgt.

[0029] In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung von oben gezeigt. Man erkennt den Aufrichter 7 für die Kartonzuschnitte 20 der Außenschachteln 21 sowie den Aufrichter 8 für die Kartonzuschnitte 30 der Einlagen 31. Ferner ist die Klebeeinrichtung 5 für die Außenschachteln 21 und die Klebeeinrichtung 6 für das Setzen der Klebepunkte an den Teilen der Einlage 31 gezeigt.

[0030] In Fig. 3 wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Ausgangspunkt sind zwei separate Kartonzuschnitte, wobei ein Kartonzuschnitt 20 zur Erzeugung einer Außenschachtel 21 und ein weiterer Kartonzuschnitt 30 zur Erzeugung einer Einlage 31 für die fertige Schachtel verwendet wird. Der Kartonzuschnitt 20 für die Außenschachtel 21 wird stapelweise von einem Magazin 1 bereitgestellt. Die Kartonzuschnitte 30 für die Einlagen 31 werden von einem weiteren Magazin 2 bereitgestellt. Das Aufrichten der beiden Kartonzuschnitte 20, 30 erfolgt über die beiden Aufrichter 7, 8.

[0031] Der Kartonzuschnitt 20 für die Außenschachtel 21 umfasst eine Vorderwand 40, eine linke Seitenwand 41, eine rechte Seitenwand 42 sowie eine Rückwand 43. An der Rückwand 43 befindet sich eine Rillung 60 zum Aufklappen. Ferner umfasst der Kartonzuschnitt 20 einen Boden 52 und einen Deckel 58. An den Seitenwänden 41, 42 sind Befestigungslaschen 44, 45, 48, 49, 50 an den Außenkanten ausgebildet. Ferner sind auch an der Außenkante des Deckels 58 eine Befestigungslasche 46 und an der Außenkante des Bodens 52 eine Befestigungslasche 47 ausgebildet. Die Befestigungslaschen 45, 46, 47, 48, 49, 50 weisen vorzugsweise eine Schräge auf, um ein Überfalten der Ecken beim Aufrichten zu vermeiden.

[0032] Der Kartonzuschnitt 30 für die Einlage 31 umfasst ein Basisteil 55, ein linkes Seitenteil 53 und ein rechtes Seitenteil 54. An der Oberseite des Basisteils 55 befinden sich eine Aussparung 56 sowie ein Schlitz 57. Der obere Teil der Einlage 31 bildet den späteren Kragen der fertig hergestellten Schachtel. Der Schlitz 57 dient der Aufnahme einer Verschlusslasche 51, die an der Vorderwand 40 der Außenschachtel 21 ausgebildet ist.

[0033] In Fig. 4 ist das passgenaue Einsetzen der Einlage 31 in die Außenschachtel 21 näher erläutert. Der Kartonzuschnitt 20 für die Außenschachtel 21 und der Kartonzuschnitt 30 für die Einlage 31 werden über Aufrichter 7, 8 vorgefaltet. Die vorgefaltete Außenschachtel 21 wird auf ein Taktband 10 überführt und auf diesen zwischen zwei Mitnehmern 11 angeordnet, deren Abstand dem Durchmesser der dazwischen angeordneten Außenschachtel 21 entspricht. Dadurch werden die Seitenwände 41, 42 der Außenschachtel 21 sicher gehalten. Vor dem Einsetzen der Einlage 31 werden die Seitenteile 53, 54 der Einlage 31 mit Klebepunkten versehen. In der Ausschnittsvergrößerung unten ist der Zustand gezeigt, bei dem die Einlage 31 in die Außenschachtel 21 eingesetzt ist und bei dem die Seitenteile 53, 54 der Einlage 31 gegen die Seitenwände 41, 42 der Außenschachtel 21 gepresst worden sind. Die Mitnehmer 11 weisen hierzu an den Innenseiten des Aufnahmebereiches jeweils eine Andruckfläche 13 auf, welche die Seitenwände 41, 42 der Außenschachtel 21 stabilisieren und dem Anpressdruck entgegenwirken. In der gezeigten Variante befinden sich die Klebestellen 15 an den Seitenteilen 53, 54 der Einlage 31. In einer Variante kann auch vorgesehen sein, dass die Klebestellen nicht an den Seitenteilen 53, 54 der Einlage 31, sondern an den Seitenwänden 41, 42 der Außenschachtel 21 angebracht sind. Die gezeigte Schachtel liegt mit der Frontseite 40 auf dem Taktband 10. Die Rückwand 43 der Schachtel ist geöffnet, so dass eine Top-Load-Befüllung der Schachtel mit Produkten möglich ist. Vorteilhaft ist hierbei insbesondere, dass der Durchmesser der geöffneten Rückwand 43 erheblich größer ist als der Durchmesser des Deckels 58, was die Befüllung erleichtert.

[0034] In Fig. 5A ist eine fertig hergestellte Schachtel gezeigt, bei der die Rückwand 43 aufgeklappt ist. Man erkennt die beiden Seitenwände 41, 42, den Boden 52 sowie den späteren Deckel 58. Der Deckel 58 ist über die noch sichtbare Befestigungslasche 44 mit der Seitenwand 42 verbunden. Deutlich sind auch die Schrägen der Befestigungslaschen 46, 47, 48 zu erkennen, die beim Herunterklappen passgenau anschließen. Ferner erkennt man die Sollbruchlinie 59, entlang derer die Öffnung des Deckels 58 bei Ingebrauchnahme der Schachtel erfolgt.

[0035] In Fig. 5B ist eine fertig hergestellte Schachtel nach Ingebrauchnahme gezeigt. Der Deckel 58 wurde entlang der Sollbruchlinie 59 geöffnet und nach hinten aufgeklappt. Eine Verschlusslasche 51 ermöglicht das Verschließen des Deckels 58 über einen am Basisteil 55 der Einlage 31 ausgebildeten Schlitz 57.

[0036] Deutlich ist auch zu erkennen, wie die Einlage 31 den Kragen für die Schachtel bildet. Die Aussparung 56 ermöglicht einen erleichterten Zugriff auf den Verpackungsinhalt.


Ansprüche

1. Schachtel, bestehend aus einer Außenschachtel (21) und einer Einlage (31), wobei der Kartonzuschnitt (20) für die Außenschachtel (21) eine Vorderwand (40), eine Rückwand (43), zwei Seitenwände (41, 42), einen Deckel (58) und einen Boden (52) umfasst, wobei an den freien Kanten der Seitenwände (41, 42), den Außenkanten des Deckels (58) und des Bodens (52) mit seitlichen Schrägen versehene Befestigungslaschen (44, 45, 46, 47, 48, 49) vorgesehen sind und wobei der Kartonzuschnitt (30) für die Einlage (31) ein Basisteil (55) und zwei Seitenteile (53, 54) umfasst, wobei am Basisteil (55) eine Aussparung (56) vorgesehen ist.
 
2. Schachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Seitenwände (41, 42) und die Vorderwand (40) eine durchgehende Sollbruchlinie (59) aufweisen.
 
3. Schachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorderwand (40) der Außenschachtel (21) eine Verschlusslasche (51) ausgebildet ist.
 
4. Schachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Basisteil (55) der Einlage (31) ein Schlitz (57) zur Aufnahme der Verschlusslasche (51) der Außenschachtel (21) vorgesehen ist.
 
5. Schachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Befestigungslaschen (44, 45, 46, 47, 48, 49, 50) Klebestellen aufgebracht sind.
 
6. Schachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchlinie (59) an der Vorderwand (40) der Außenschachtel (21) U-förmig verläuft.
 
7. Schachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand (40), die Seitenwände (41, 42) und die Rückwand (43) der Außenschachtel (21) rechteckförmig ausgebildet sind.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (52) und der Deckel (58) der Außenschachtel (21) rechteckförmig ausgebildet sind.
 
9. Schachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (56) der Einlage (31) U-förmig ausgestaltet ist.
 
10. Vorrichtung zur Herstellung von für eine Top-Load-Befüllung mit Produkten geeigneten Schachteln, umfassend:

- ein erstes Magazin (1) für einen ersten Kartonzuschnitt (20) einer Außenschachtel (21),

- ein zweites Magazin (2) für einen weiteren Kartonzuschnitt (30) einer Einlage (31) für die Außenschachtel (21),

- zumindest eine Fördereinrichtung (3, 4) für den Transport des ersten Kartonzuschnitts (20) der Außenschachtel (21) und des weiteren Kartonzuschnitts (30) für die Einlage (31),

- zumindest eine Klebeeinrichtung (5, 6) zum Anbringen von Klebestellen an Teilen der Außenschachtel (21) und/oder der Einlage (31),

- einen Aufrichter (7) zur Erzeugung einer vorgefalteten Außenschachtel (21),

- einen weiteren Aufrichter (8) zur Erzeugung einer vorgefalteten Einlage (31),

- ein Taktband (10) zur Aufnahme und zum Weitertransport der vorgefalteten Außenschachtel (21),

- eine Halteeinrichtung (9) zum Halten der vorgefalteten Einlage (31)

dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Halteeinrichtung (9) verbundene Hubeinrichtung (14) zum passgenauen Einsetzen der vorgefalteten Einlage (31) in die vorgefaltete Außenschachtel (21) vorgesehen ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Hubeinrichtung (14) bewegbare Pressbacken (11, 12) vorgesehen sind, welche die Seitenteile (53, 54) der in die Außenschachtel (21) eingesetzten Einlage (31) gegen die Seitenwände (41, 42) der Außenschachtel (21) und/oder die Seitenwände (41, 42) der Außenschachtel (21) gegen die Seitenteile (53, 54) der Einlage (31) drücken.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Taktband (10) quer dazu angeordnete Mitnehmer (11) positioniert sind, die einen Aufnahmebereich zur Aufnahme und zum Halt einer Außenschachtel (21) definieren und eine Andruckfläche (13) aufweisen, die dem Druck der Pressbacken (11, 12) entgegenwirkt, wenn die Seitenteile (53, 54) der in die Außenschachtel (21) eingesetzten Einlage (31) von den Pressbacken (11, 12) gegen die Seitenwände (41, 42) der Außenschachtel (21) gedrückt werden.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass neben der Klebeeinrichtung (5) für die Außenschachtel (21) eine weitere Klebeeinrichtung (6) für die Einlage (31) und neben der Fördereinrichtung (3) für den Kartenzuschnitt (20) der Außenschachtel (21) eine weitere Fördereinrichtung (4) für den Kartonzuschnitt (30) der Einlage (31) vorgesehen sind.
 
14. Verfahren zur Herstellung von für eine Top-Load-Befüllung geeigneten Schachteln, umfassend die Schritte:

- Bereitstellen eines ersten mit Faltlinien versehenen Kartonzuschnitts für eine Außenschachtel,

- Bereitstellen eines weiteren mit Faltlinien versehenen Kartonzuschnitts für eine Einlage für die Außenschachtel,

- Anbringen von Klebestellen an Teilen der Außenschachtel und/oder der Einlage,

- Faltung des ersten Kartonzuschnitts zu einer Außenschachtel,

- Faltung des weiteren Kartonzuschnitts zu einer Einlage für die Außenschachtel,

- passgenaues Einsetzen der vorgefalteten Einlage in die vorgefaltete Außenschachtel.


 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einsetzen der Einlage in die vorgefaltete Außenschachtel die Seitenteile der Einlage gegen die Seitenwände der Außenschachtel und/oder die Seitenwände der Außenschachtel gegen die Seitenteile der Einlage gepresst werden.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente