[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufschaufel für eine thermische Strömungsmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende Laufschaufel ist beispielsweise
aus der
US 8,708,645 B1 bekannt. Die bekannte Laufschaufel weist an ihrer Schaufelspitze eine nahezu geschlossen
umlaufende Anstreifkante in Form einer Verlängerung der Schaufelblattwände des Schaufelblatts
auf. Zwischen der saugseitigen und der druckseitigen Anstreifkante sind an der Schaufelspitze
weitere Anstreifkanten vorgesehen, so dass sich zwischen den einzelnen, im Wesentlichen
parallelen Anstreifkanten Wirbelkanäle ausbilden. Nachteilig ist jedoch, dass im Betrieb
einer derartigen Turbinenschaufel Verschleißerscheinungen an den Anstreifkanten auftreten
können, die die Lebensdauer der Laufschaufel und ebenso den Wirkungsgrad einer damit
ausgestatteten Gasturbine negativ beeinflussen können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Laufschaufel, deren Schaufelspitze
gegen Verschleiß weniger anfällig ist.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einer Laufschaufel gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0005] Erfindungsgemäß weist die gattungsgemäße Laufschaufel zumindest zwei Anstreifkanten
auf, die spitzenflächenseitig in einem gemeinsamen Wurzelbereich miteinander verbunden
sind.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass durch zwei unmittelbar benachbarte
Anstreifkanten, die spitzenflächenseitig in einem gemeinsamen Wurzelbereich miteinander
verbunden sind, der Verschleiß, insbesondere bei Anstreifen oder durch Oxidation der
Anstreifkanten, reduziert werden kann. Dies ist darin begründet, dass aufgrund des
gemeinsamen Wurzelbereichs dieser - bei Betrachtung der Anstreifkante im Querschnitt
- breiter und damit massiver ausgestaltet ist, verglichen mit gänzlich separaten Anstreifkanten.
[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung münden zwischen den beiden betreffenden
Anstreifkanten, die vorzugsweise eine V-Form bilden, Kühlluftkanäle, die aus einem
im Schaufelblatt angeordneten Hohlraum mit Kühlluft gespeist werden können. Die somit
zwischen den beiden Anstreifkanten vorhandenen, vergleichsweise engen Nuten ermöglichen
eine direktere und unmittelbare Anströmung der Anstreifkante mit Kühlluft. Zusätzlich
ergibt sich je Saugseite und je Druckseite die doppelte Anzahl an Dichtflächen durch
das Vorhandensein der insgesamt umlaufenden zwei Anstreifkanten mit gemeinsamem Wurzelbereich.
Insgesamt kann mit der vorgeschlagenen Laufschaufel eine längere Laufzeit bei gleichbleibendem
Wirkungsgrad erzielt werden, was einen höheren Nutzen für den Betreiber der Gasturbinenanlage
darstellt.
[0008] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die
Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden im Zusammenhang mit der folgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- die perspektivische Ansicht der Schaufelspitze einer erfindungsgemäßen Laufschaufel,
- Figur 2
- den Längsschnitt durch die Laufschaufelspitze der in Figur 1 gezeigten Laufschaufel
und
- Figur 3
- eine Laufschaufel in einer perspektivischen Darstellung.
[0009] Figur 3 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Laufschaufel 10 für eine thermische
Strömungsmaschine, insbesondere für eine stationäre Gasturbine, die bekanntermaßen
aufeinanderfolgend umfasst: einen Schaufelfuß 12 zur Befestigung der Laufschaufel
10 an einem rotierbaren Schaufelträger. Der Schaufelträger kann beispielsweise als
ein geschweißter Rotor oder auch als ein Rotor in Scheibenbauweise ausgestaltet sein.
Beide Rotorvarianten sind hier nicht weiter dargestellt. Weiter umfasst die Laufschaufel
10 ein aerodynamisch gekrümmtes, freistehendes Schaufelblatt 14, welches sich von
einer von einem Arbeitsmedium anströmbaren Vorderkante 16 zu einer Hinterkante 18
und in einer Querrichtung dazu von einem schaufelfußseitigen Ende 20 bis zu einer
dem schaufelfußseitigen Ende 20 gegenüberliegenden Schaufelspitze 22 erstreckt. Im
Einbauzustand ist die Schaufelspitze 22 spaltbildend einer dem Strömungspfad der thermischen
Strömungsmaschine begrenzenden Außenwand gegenüberliegend angeordnet. Mithin weist
die Laufschaufel 10 eine nach außen - folglich vom Schaufelfuß weg - weisende Spitzenfläche
24 auf, an der zumindest eine davon hervorstehende Anstreifkante vorgesehen ist. Nicht
in der Figur 3, sondern in den Figuren 1 und 2 sind diese im Detail darstellt.
[0010] Figur 1 zeigt die Schaufelspitze 22 in perspektivischer Darstellung. Sowohl an der
Druckseite 19 als auch an der Saugseite 17 des Schaufelblatts 14 sind an der Schaufelspitze
22 jeweils zwei Anstreifkanten 26 vorgesehen, die vorderkantenseitig als auch hinterkantenseitig
dabei ineinander übergehen. Insofern kann gemäß diesem Ausführungsbeispiel von einer
äußeren, geschlossen umlaufenden ersten Anstreifkante 26a und von einer inneren, ebenso
geschlossen umlaufenden Anstreifkante 26b die Rede sein. Von beiden umlaufenden Anstreifkanten
26 ist ein Halbraum 31 umschlossen, der radial nach außen geöffnet und radial nach
innen von einem Kronenboden 33 (Fig. 2) begrenzt ist.
[0011] Weder die äußere Anstreifkante 26a noch die innere Anstreifkante 26b müssen zwingend
geschlossen umlaufend sein, sie können auch nur teilweise umlaufend ausgestaltet sein.
Zwischen der äußeren Anstreifkante 26a und der inneren Anstreifkante 26b ist eine
im Querschnitt - siehe Figur 2 - V-förmige Nut 27 vorhanden, so dass die gedanklich
zu einem Paar zusammenfassbaren äußeren und inneren Anstreifkanten 26a, 26b im Wesentlichen
ebenso V-förmig ausgebildet sind. Die Anstreifkanten 26 gehen in einen gemeinsamen
Wurzelbereich 28 über, dessen inneres Ende an der Spitzenfläche 24 (schaufelspitzenseitig)
endet. Dadurch weisen die Anstreifkanten 26 an ihrem äußeren (freien) Ende 29 eine
Breite B auf, die geringer ist als die Breite W des Wurzelbereichs.
[0012] Am Grund der Nut 27 können Kühlkanäle 30 münden, so dass aus dem Inneren der Schaufel
10 Kühlluft ausströmen kann. Das Ausströmen der Kühlluft dient einerseits zur Kühlung
der unmittelbar benachbarten Anstreifkanten 26 und insbesondere auch zu der Kühlung
des Wurzelbereichs 28. Die Kühlluftöffnungen 30 können dabei in einem gleichmäßigen
oder auch ungleichmäßigen Abstand längs des Umlaufes bzw. der Längserstreckung der
Anstreifkanten 26 vorgesehen sein. Von den Kühlkanälen 30 sind in Figur 2 nur einige
exemplarisch dargestellt.
[0013] Mit Hilfe der vorgeschlagenen Lösung kann eine besonders langlebige sowie den thermischen
Belastungen besonders lange widerstehende Laufschaufel 10 bereitgestellt werden.
1. Laufschaufel (10) für eine thermische Strömungsmaschine, umfassend aufeinander folgend
einen Schaufelfuß (12) zur Befestigung der Laufschaufel (10) an einem rotierbaren
Schaufelträger und
ein aerodynamisch gekrümmtes, freistehendes Schaufelblatt (14), welches sich von einer
von einem Arbeitsmedium anströmbaren Vorderkante (16) zu einer Hinterkante (18) und
in einer Querrichtung dazu von einem schaufelfußseitigen Ende (20) bis zu einer dem
schaufelfußseitigen Ende (20) gegenüberliegenden Schaufelspitze (22) erstreckt,
wobei die Schaufelspitze (22) - im Einbauzustand der Laufschaufel in einer thermischen
Strömungsmaschine - eine nach außen weisende Spitzenfläche (24) aufweist, an der zumindest
eine von der Spitzenfläche (24) hervorstehende Anstreifkante (26) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei Anstreifkanten (26) vorgesehen sind, die spitzenflächenseitig in einem
gemeinsamen Wurzelbereich (28) miteinander verbunden sind.
2. Laufschaufel nach Anspruch 1,
bei der die beiden betreffenden Anstreifkanten (26) gemeinsam eine V-Form bilden.
3. Laufschaufeln nach Anspruch 2,
bei der zwischen den beiden betreffenden Anstreifkanten Kühlluftkanäle (30) münden.
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