[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager mit einem Gehäuse sowie
mit einem darin angeordneten Wärmeübertragerblock gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Wärmeübertragers.
[0002] Aus der
DE 10 2005 012 761 A1 ist ein gattungsgemäßer Wärmeübertrager mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten
Wärmeübertragerblock bekannt, der ein Rohrbündel mit mehreren Flachrohren aufweist,
welche längsendseitig in komplementär dazu ausgebildeten Durchzügen in Rohrböden gehalten
sind.
[0003] Aus der
DE 10 2005 032 812 A1 ist ein Wärmeübertrager mit einem gelöteten, aus Flachrohren und Rippen bestehenden
Block bekannt, wobei die Flachrohre von einem ersten Medium durchströmbar sind und
mit mindestens einem Sammelkasten kommunizieren und die Rippen von einem zweiten Medium
überströmbar sind. Die Rippen selbst sind dabei im Wesentlichen eben ausgebildet und
parallel zueinander angeordnet und weisen darüber hinaus Öffnungen mit Kontaktflächen
auf, wobei die Flachrohre in den Öffnungen aufgenommen und im Bereich der Kontaktflächen
verlötet sind. Hierdurch sollen insbesondere die Herstellungskosten für einen derartigen
Wärmeübertrager gesenkt werden können.
[0004] Aus der
DE 102 59 026 A1 ist ein Wärmeübertrager mit einem aus Rohren und Rippen bestehenden Wärmeübertragernetz
bekannt, sowie mit mindestens einem aus der Blechplatine geformten Sammelkasten, der
einen Bodenabschnitt mit Öffnungen aufweist, in welche die Rohre münden. Dieser Bodenabschnitt
weist einerseits eine Bodenlängskante mit Aussparung auf und geht andererseits in
einen gebogenen Wandabschnitt über, die in einer Wandlängskante mit Laschen endet.
Die Wandlängskante ist im Wesentlichen senkrecht auf die Bodenlängskante zurückgeführt
und mit den Laschen in die Aussparungen gesteckt. Hierdurch soll eine einfache Herstellbarkeit
des Wärmeübertragers ermöglicht werden.
[0005] Durch eine stetig strenger werdende Abgasgesetzgebung, müssen zunehmend innermotorische
Maßnahmen zur Emissionsreduzierung, insbesondere zur Reduzierung von Stickoxid-Emissionen
(NO
x) ergriffen werden. Dabei kommt dem Thermomanagement eine immer wichtigere Bedeutung
zu, um die Wärmeströmung in der Brennkraftmaschine so zu leiten und so zu nutzen,
dass eine möglichst hohe Brennstoffeffizienz bei gleichzeitig minimalen Emissionen
erreicht werden kann.
[0006] Einen ersten Schritt hierzu bilden bspw. turboaufgeladene Brennkraftmaschinen, durch
welche Gewichts-, Bauraum- und Verbrauchsvorteile erzielt werden können. Bei der Turboaufladung
wird die Frischluft mit Hilfe eines Turboverdichters auf ein höheres Druck- und Temperaturniveau
gebracht. Vor der Verbrennung im Zylinder wird der ggf. verdichteten Frischluft eine
bestimmte Menge rückgeführten Abgases beigemischt, um dadurch den Sauerstoffgehalt
und die Temperatur im Brennraum zu reduzieren, wodurch geringere NO
x-Emissionen erreicht werden können. Eine weitere Möglichkeit die NO
x-Emissionen zu reduzieren besteht darin, sowohl die Frischluft nach dem Verdichten
als auch das rückgeführte Abgas mittels eines Wärmeübertragers zu kühlen. Zusätzlich
kann die dem Abgas oder der Frischluft entnommene Wärme für die schnellere Aufwärmung
einer Fahrzeugkabine und/oder eine schnellere Aufwärmung der Brennkraftmaschine bzw.
eines Getriebes nach dem Kaltstart genutzt werden, wodurch ebenfalls Verbrauchs- und
Emissionsvorteile erzielt werden können.
[0007] Die zur Kühlung verwendeten Wärmeübertrager, insbesondere im Bereich einer Ladeluftkühlung,
werden standardmäßig in der so genannten Rohrbündelbauweise ausgeführt. Dabei bestehen
die Rohrbündel aus übereinander gestapelten, gasführenden Flachrohren mit innenliegenden
Wellrippen und zwischen den Rohren liegenden kühlmittelseitigen Turbulenzeinlagen,
wobei die Rohrbündel standardmäßig mit jeweils einem Rohr nach außen abschließen.
Dabei werden die zwischen den Rohren befindlichen Kühlmittelkanäle außenseitig über
zwei an die Flachrohre angelötete Abdeckungen und stirnseitig über an die Flachrohre
angelötete Rohrböden wasserdicht abgeschlossen. Das Gehäuse wird komplettiert durch
oben und unten angelötete Seitenteile, welche keinerlei Dichtigkeitsfunktion erfüllen
müssen.
[0008] Nachteilig bei derartigen Wärmeübertragern ist jedoch, dass insbesondere die äußeren
Flachrohre des Rohrbündels nur ungleichmäßig gekühlt werden, da sie lediglich auf
einer Seite von Kühlmittel umströmt werden. Dies führt zu Thermospannungen, welche
eine geringere Thermowechsel-Dauerfestigkeit nach sich ziehen. Diese Thermowechsel-Dauerfestigkeit
bestimmt jedoch maßgeblich die Eignung eines Wärmeübertragers für die oben genannten
Anwendungen. Aufgrund der in Zukunft zu erwartenden weiteren Steigerung von Aufladedrücken
und Abgasrückführraten kommt somit der Verbesserung der Thermowechsel-Dauerfestigkeit
eine zunehmend größere Bedeutung zu. Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Wärmeübertragern ist darüber hinaus, dass diese vergleichsweise aufwendig
herzustellen sind, insbesondere unter Verwendung von teuren und unhandlichen Löt-/Schweißrahmen.
[0009] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Wärmeübertrager
der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform
anzugeben, die sich insbesondere durch eine vereinfachte Herstellung auszeichnet.
[0010] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0011] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an einzelnen Bauteilen
eines Wärmeübertragers spezielle einstückig mit diesen ausgebildete mechanische Fixierelemente
vorzusehen, die eine einfache mechanische Vorfixierung des Wärmeübertragers erlauben,
so dass dieser in einem sich anschließenden Schweiß-/Lötprozess nicht mehr durch teure
und aufwendig handzuhabende Löt-/Schweißrahmen gehalten werden muss. Der erfindungsgemäße
Wärmeübertrager weist dabei in bekannter Weise ein Gehäuse sowie einen darin angeordneten
Wärmeübertragerblock auf, der ein Rohrbündel mit mehreren Flachrohren umfasst, welche
längsendseitig in komplementär dazu ausgebildeten Durchzügen in Rohrböden gehalten
sind. Erfindungsgemäß weist nun dieses Gehäuse zwei U-förmige Seitenteile sowie zwei
Abdeckungen auf, wobei an jedem Seitenteil jeweils im Bereich einer Ecke eine in Axialrichtung
vorspringende erste Nase angeordnet ist, also insgesamt vier erste Nasen je Seitenteil,
und wobei an jeder Abdeckung jeweils im Bereich einer Ecke eine in Axialrichtung vorspringende
zweite Nase angeordnet ist, also insgesamt vier zweite Nasen je Abdeckung. An einer
Innenseite jedes Rohrbodens ist dabei eine rechteckige und umlaufende erste Nut angeordnet,
in welchen die Abdeckungen und die Seitenteile jeweils stirnseitig aufgenommen sind.
Jedes Seitenteil und jede Abdeckung ist somit mit einer ersten Stirnseite in einer
ersten Nut eines ersten Rohrbodens und mit dem gegenüberliegenden Rand stirnseitig
in der gegenüberliegenden ersten Nut des zweiten Rohrbodens aufgenommen. In jedem
Eckbereich der ersten Nut ist darüber hinaus erfindungsgemäß jeweils eine Durchgangsöffnung
angeordnet, durch welche jeweils eine erste und eine zweite Nase geführt sind, wobei
diese beiden Nasen umgebogen sind und dadurch das jeweilige Seitenteil und die jeweilige
Abdeckung mechanisch am zugehörigen Rohrboden fixieren. Durch jeden Rohrboden greifen
durch die insgesamt vier Durchgangsöffnungen somit jeweils vier erste Nasen und vier
zweite Nasen, was eine mechanische Vorfixierung des Gehäuses und damit auch eine mechanische
Vorfixierung des Wärmeübertragers mit dem im Gehäuse angeordneten Wärmeübertragerblock
erlaubt, so dass dieser in diesem mechanisch vorfixierten Zustand anschließend in
einen Lötofen verbracht und dort gelötet bzw. einem nachfolgenden Schweißprozess zugeführt
werden kann, ohne vorher aufwendig und umständlich in einen zugehörigen Lötrahmen
bzw. Schweißrahmen eingebaut werden zu müssen. Mit den erfindungsgemäßen mechanischen
Fixierelementen (Nasen und Durchgangsöffnungen), lässt sich somit die Herstellung
des Wärmeübertragers deutlich vereinfachen und damit auch deutlich kostengünstiger
herstellen.
[0012] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind zwischen
den Flachrohren Turbulenzeinlagen angeordnet. Mittels derartiger Turbulenzeinlagen
wird eine turbulente Strömung zwischen den einzelnen Flachrohren erreicht und damit
ein verbesserter Wärmeübertrag erzielt. Zusätzlich oder alternativ kann auch zwischen
jedem Seitenteil und dem jeweils benachbarten Flachrohr eine Turbulenzeinlage angeordnet
sein. Dies ist insbesondere zur Steigerung der Thermowechsel-Dauerfestigkeit von großer
Bedeutung, da in diesem Fall das jeweils außenliegende Flachrohr nicht nur von einer
Seite mit Kühlmittel umspült wird, sondern von zwei Seiten. Aus diesem Grund ist das
jeweilige Seitenteil beabstandet zum benachbarten Flachrohr angeordnet, so dass kein
direkt wärmeübertragender Kontakt zwischen dem außenliegenden Flachrohr und dem Seitenteil
besteht. Selbstverständlich können zusätzlich oder alternativ auch innerhalb der Flachrohre
entsprechende Turbulenzeinlagen/Wellrippen angeordnet werden, wodurch auch hier ein
gesteigerter Wärmeübertrag erreicht werden kann.
[0013] Zweckmäßig ist an zumindest einer Nase zumindest eine Einführschräge angeordnet.
Derartige Einführschrägen erleichtern den Zusammenbau des Gehäuses, das heißt des
Wärmeübertragers, indem das Einführen der jeweiligen Nase in die zugehörige Durchgangsöffnung
vereinfacht wird.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind die jeweils
in einer Durchgangsöffnung aufgenommenen Nasen voneinander weg umgebogen. Hierdurch
kann eine zuverlässige Fixierung einer Abdeckung und einem angrenzenden Seitenteil
an einem Rohrboden erreicht werden.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weist
jeweils ein U-Schenkel des U-förmigen Seitenteils einen Anstellwinkel α von weniger
als 90° in Bezug auf einen dazwischen angeordneten Steg auf. Hierdurch wird zwischen
dem jeweiligen U-Schenkel des Seitenteils und der daran angrenzenden Abdeckung ein
definierter Lotspalt erzeugt, der eine besonders dichte und zuverlässige Verlötung
erzeugt.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist
an jeder Außenseite eines jeden Rohrbodens eine dem Rand folgende, rechteckförmige
umlaufende zweite Nut angeordnet, in welcher ein Rand eines Diffusors oder eines Umlenktanks
aufgenommen ist. Durch diese formschlüssige Aufnahme kann zusammen mit einer Verlötung
ein dichtes Verbinden des jeweiligen Rohrbodens mit dem Diffusor bzw. dem Umlenktank
erreicht werden. In gleicher Weise sind selbstverständlich auch die Abdeckungen bzw.
die Seitenteile vorzugsweise formschlüssig in der ersten Nut des jeweiligen Rohrbodens
aufgenommen.
[0017] Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem Gedanken, ein einfaches Verfahren
zur Herstellung des zuvor beschriebenen Wärmeübertragers anzugeben, bei welchem zunächst
Seitenteile und Abdeckungen jeweils derart mit zwei Rohrböden zu einem Gehäuse zusammengesteckt
werden, dass eine jeweilige Stirnseite bzw. ein jeweiliger Rand zweier Seitenteile
und zweier Abdeckungen in eine umlaufende erste Nut eines ersten Rohrbodens eingreifen
und dass eine jeweilige gegenüberliegende Stirnseite bzw. ein jeweils gegenüberliegender
Rand zweier Seitenteile und zweier Abdeckungen in eine umlaufende erste Nut eines
gegenüberliegenden zweiten Rohrbodens eingreifen. In diesem Zustand greifen in jeweils
eine eckseitige Durchgangsöffnung des jeweiligen Rohrbodens jeweils eine erste Nase
eines Seitenteils und eine zweite Nase einer Abdeckung ein. Anschließend werden die
Nasen umgebogen und so die Seitenteile, die Abdeckungen und die Rohrböden mechanisch
aneinander fixiert. Bereits zuvor werden üblicherweise Flachrohre in den jeweiligen
Durchzügen der beiden gegenüberliegenden Rohrböden positioniert und ggf. noch Turbulenzeinlagen
zwischen den einzelnen Flachrohren bzw. zwischen einem jeweils außenliegenden Flachrohr
und einem zugehörigen Seitenteil angeordnet. Ein derart mechanisch vorfixierter Wärmeübertrager
kann nun ohne Verwendung eines aufwendig handzuhabenden und vor allen Dingen teuren
Lötrahmens in einen Lötofen verbracht und dort zumindest der Wärmeübertragerblock
verlötet werden. Selbstverständlich kann in dieser mechanisch vorfixierten Art und
Weise der Wärmeübertrager auch weiteren Dichtprozessen, wie bspw. einem sich anschließenden
Schweißprozess, zugeführt werden, wobei durch die mechanische Vorfixierung ein zuverlässiges
und exaktes Schweißen, insbesondere ohne Verzug, erreicht werden kann.
[0018] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0019] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0020] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0021] Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Wärmeübertrager in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch einen Eckbereich zwischen einem Seitenteil und einer
Abdeckung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf zweite Nasen einer Abdeckung,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch einen Rohrboden im Bereich einer Durchgangsöffnung mit
durchgeschobener erster und zweiter Nase,
- Fig. 5
- eine Darstellung wie in Fig. 4, jedoch bei umgebogener erster und zweiter Nase.
[0022] Entsprechend der Fig. 1, weist ein erfindungsgemäßer Wärmeübertrager 1 ein Gehäuse
2 mit einem darin angeordneten Wärmeübertragerblock 3 auf. Der Wärmeübertragerblock
3 besitzt dabei ein Rohrbündel mit mehreren Flachrohren 4, die längsendseitig in komplementär
dazu ausgebildeten Durchzügen 5 eines Rohrbodens 6, 7 gehalten sind. Erfindungsgemäß
weist nun das Gehäuse 2 zwei U-förmige Seitenteile 8, 9 sowie zwei Abdeckungen 10,
11 auf. An jedem Seitenteil 8, 9 ist dabei jeweils im Bereich einer Ecke eine in Axialrichtung
13 vorspringende erste Nase 12 angeordnet, während an jeder Abdeckung 10, 11 jeweils
im Bereich einer Ecke eine in Axialrichtung 13 vorspringende zweite Nase 14 angeordnet
ist. Darüber hinaus ist an einer Innenseite jedes Rohrbodens 6, 7 eine dem Rand des
Rohrbodens folgende rechteckförmige, umlaufende erste Nut 15 angeordnet, in welchen
die Abdeckungen 10, 11 und die Seitenteile 8, 9 jeweils mit einem Rand stirnseitig
aufgenommen sind. In jedem Eckbereich der ersten Nut 15 ist darüber hinaus jeweils
eine Durchgangsöffnung 16 (vgl. auch die Fig. 4 und 5) angeordnet, durch welche jeweils
eine erste und eine zweite Nase 12, 14 geführt ist, wobei die Nasen 12, 14 umgebogen
sind und dadurch das jeweilige Seitenteil 8, 9 und die jeweilige Abdeckung 10, 11
mechanisch am Rohrboden 6, 7 fixieren.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Gehäuse 2, welches im Wesentlichen aus den beiden Seitenteilen
8, 9 und den beiden Abdeckungen 10, 11 besteht, lässt sich der Wärmeübertrager 1 hinsichtlich
seines Gehäuses 2 und hinsichtlich des darin angeordneten Wärmeübertragerblocks 3
mechanisch vorfixieren, so dass dieser in diesem mechanisch vorfixierten Zustand einem
späteren Fertigungsschritt, bspw. einem Verschweißen oder einem Verlöten, zugeführt
werden kann, ohne dass der Wärmeübertrager 1 hierfür zuerst noch in einen teuren Schweißrahmen
bzw. Lötrahmen eingespannt werden müsste.
[0024] Um den Wärmeübertrag steigern zu können, sind zwischen den Flachrohren 4 vorzugsweise
so genannte Turbulenzeinlagen 17 angeordnet, wobei derartige Turbulenzeinlagen 17
ebenso innerhalb eines jeweiligen Flachrohres 4 angeordnet sein können. Von besonderem
Vorteil ist darüber hinaus, sofern zwischen jedem Seitenteil 8, 9 und den jeweils
nächstbenachbarten Flachrohren 4 eine solche Turbulenzeinlage 17 angeordnet ist, da
in diesem Fall auch das außenliegende Flachrohr 4 beidseitig von Kühlmittel umströmt
ist und dadurch einer geringeren Temperaturbelastung ausgesetzt, wodurch die Thermowechsel-Dauerfestigkeit
gesteigert werden kann.
[0025] Betrachtet man die Nasen 12, 14 näher, insbesondere bspw. die beiden Nasen 14 an
der Abdeckung 10, 11, so kann man erkennen, dass diese vorzugsweise eine Einführschräge
18 (vgl. Fig. 3) aufweisen, welche ein Einführen der jeweiligen Nase 12, 14 in die
zugehörige Durchgangsöffnung 16 am Rohrboden 6, 7 erleichtern. Üblicherweise sind
dabei die beiden jeweils in einer in Durchgangsöffnung 16 aufgenommenen Nasen 12,
14 voneinander weg umgebogen, wie dies bspw. gemäß der Fig. 5 dargestellt ist, und
fixieren hierdurch die zugehörige Abdeckung 10, 11 bzw. das zugehörige Seitenteil
8, 9 am jeweils zugehörigen Rohrboden 6, 7.
[0026] Betrachtet man die Fig. 2, so kann man erkennen, dass jeweils ein U-Schenkel 19 des
jeweiligen Seitenteils 8, 9 einen Anstellwinkel von weniger als 90° zu einem die U-Schenkel
19 verbindenden Steg 27 aufweist, wodurch sich zwischen dem U-Schenkel 19 und der
damit verbundenen Abdeckung 10, 11 ein definierter Lotspalt 20 ergibt, der eine zuverlässige
Verlötung ermöglicht. Eine Innenseite 21 des jeweiligen Seitenteils 8, 9 ist dabei
vorzugsweise lotplattiert, wodurch auch eine Anbindung der benachbart angeordneten
Turbulenzeinlage 17 möglich ist.
[0027] Betrachtet man nochmals die Fig. 1, so kann man erkennen, dass an jeder Außenseite
eines jeden Rohrbodens 6, 7 eine rechteckförmige und umlaufende zweite Nut 22 angeordnet
ist, in welcher ein Rand eines Diffusors 23 oder eines Umlenktanks 24 aufgenommen,
insbesondere formschlüssig aufgenommen und bspw. dicht verlötet ist. Ebenso formschlüssig
aufgenommen sind bspw. der jeweilige Rand, das heißt die Stirnseite, der Abdeckungen
10, 11 und der Seitenteile 8, 9 in der zugehörigen ersten Nut 15 des jeweils zugehörigen
Rohrbodens 6, 7.
[0028] An der gemäß der Fig. 1 gezeigten Abdeckung 11 sind zudem ein Kühlmitteleinlass 25
sowie ein Kühlmittelauslass 26 angeordnet. Gemäß der Fig. 1 sind dabei der Kühlmitteleinlass
25 und der Kühlmittelauslass 26 im Bereich ihrer jeweiligen Stutzen bezeichnet.
[0029] Hergestellt wird der erfindungsgemäße Wärmeübertrager 1 dabei wie folgt: Zunächst
werden die Seitenteile 8, 9 und die Abdeckungen 10, 11 jeweils derart mit den beiden
Rohrböden 6, 7 zu einem Gehäuse 2 zusammengesteckt, dass eine jeweilige Stirnseite,
das heißt ein jeweiliger Rand, zweier Seitenteile 8, 9 und zweier Abdeckungen 10,
11 in eine umlaufende erste Nut 15 des ersten Rohrbodens 6 eingreifen und die jeweiligen
gegenüberliegende Stirnseite bzw. ein gegenüberliegender Rand zweier Seitenteile 8,
9 und zweier Abdeckungen 10, 11 in eine umlaufende erste Nut 15 eines gegenüberliegenden
zweiten Rohrbodens 7 eingreifen. Das Zusammenstecken erfolgt dabei derart, dass in
jeweils eine eckseitige Durchgangsöffnung 16 des Rohrbodens 6, 7 jeweils eine erste
Nase 12 eines Seitenteils 8, 9 und eine zweite Nase 14 einer Abdeckung 10, 11 eingreifen.
Anschließend werden die Nasen 12, 14 umgebogen und so die Seitenteile 8, 9 bzw. die
Abdeckungen 10, 11 und die Rohrböden 6, 7 mechanisch aneinander fixiert. Innerhalb
des derart mechanisch fixierten Gehäuses 2 sind selbstverständlich zuvor noch die
Flachrohre 4 sowie ggf. Turbulenzeinlagen 17 angeordnet worden. Das derart mechanisch
vorfixierte Gehäuse 2 mit dem darin angeordneten Wärmeübertragerblock 3 kann nun in
einem weiteren Herstellungsschritt in einen Lötofen verbracht und dort verlötet werden
oder aber in eine Schweißstation, in welcher es geschweißt wird. Durch die Möglichkeit
der mechanischen Vorfixierung kann insbesondere auf teure und umständlich handzuhabende
Lötrahmen bzw. Schweißrahmen gänzlich verzichtet werden.
1. Wärmeübertrager (1) mit einem Gehäuse (2) und einem darin angeordneten Wärmeübertragerblock
(3), der ein Rohrbündel mit mehreren Flachrohren (4) aufweist, die längsendseitig
in komplementär dazu ausgebildeten Durchzügen (5) in Rohrböden (6,7) gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Gehäuse (2) zwei U-förmige Seitenteile (8,9) sowie zwei Abdeckungen (10,11) aufweist,
- dass an jedem Seitenteil (8,9) jeweils im Bereich einer Ecke eine in Axialrichtung (13)
vorspringende erste Nase (12) angeordnet ist,
- dass an jeder Abdeckung (10,11) jeweils im Bereich einer Ecke eine in Axialrichtung (13)
vorspringende zweite Nase (14) angeordnet ist,
- dass an einer Innenseite jedes Rohrbodens (6,7) eine umlaufende erste Nut (15) angeordnet
ist, in welchen die Abdeckungen (10,11) und die Seitenteile (8,9) jeweils mit einem
Rand stirnseitig aufgenommen sind,
- dass in jedem Eckbereich der ersten Nut (15) jeweils eine Durchgangsöffnung (16) angeordnet
ist, durch welche jeweils eine erste und eine zweite Nase (12,14) geführt ist, wobei
die Nasen (12,14) umgebogen sind und dadurch das jeweilige Seitenteil (8,9) und die
jeweilige Abdeckung (10,11) mechanisch am zugehörigen Rohrboden (6,7) fixieren.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Flachrohren (4) Turbulenzeinlagen (17) angeordnet sind.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen jedem Seitenteil (8,9) und dem jeweils benachbarten Flachrohr (4) eine Turbulenzeinlage
(17) angeordnet ist.
4. Wärmeübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einer Nase (12,14) zumindest eine Einführschräge (18) angeordnet ist.
5. Wärmeübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweils in einer Durchgangsöffnung (16) aufgenommenen Nasen (12,14) voneinander
weg umgebogen sind.
6. Wärmeübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils ein U-Schenkel (19) des U-förmigen Seitenteils (8,9) einen Anstellwinkel
α < 90° zu einem die U-Schenkel (19) verbindenden Steg (27) aufweist.
7. Wärmeübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an jeder Außenseite eines jeden Rohrbodens (6,7) eine umlaufende zweite Nut (22)
angeordnet ist, in welcher ein Rand eines Diffusors (23) oder eines Umlenktanks (24)
aufgenommen ist.
8. Wärmeübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenteile (8,9) und die Abdeckungen (10,11) in der ersten Nut (15) verlötet
sind.
9. Wärmeübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer der beiden Abdeckungen (10,11) ein Kühlmitteleinlass (25) und ein Kühlmittelauslass
(26) angeordnet sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeübertragers (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
9, bei dem
- Seitenteile (8,9) und Abdeckungen (10,11) jeweils derart mit zwei Rohrböden (6,7)
zu einem Gehäuse (2) zusammengesteckt werden, dass ein jeweiliger Rand zweier Seitenteile
(8,9) und zweier Abdeckungen (10,11) in eine umlaufende erste Nut (15) eines ersten
Rohrbodens (6) eingreifen und dass ein jeweiliger gegenüberliegender Rand zweier Seitenteile
(8,9) und zweier Abdeckungen (10,11) in eine umlaufende erste Nut (15) eines gegenüberliegenden
zweiten Rohrbodens (7) eingreifen,
- in jeweils eine eckseitige Durchgangsöffnung (16) jeweils eine erste Nase (12) eines
Seitenteils (8,9) und eine zweite Nase (14) einer Abdeckung (10,11) eingreifen,
- die Nasen (12,14) umgebogen und so die Seitenteile (8,9), die Abdeckungen (10,11)
und die Rohrböden (6,7) mechanisch aneinander fixiert werden,
- die mechanisch aneinander fixierten Seitenteile (8,9), die Abdeckungen (10,11),
die Rohrböden (6,7), sowie in Durchzügen (5) der Rohrböden (6,7) aufgenommene Flachrohre
(4) und zwischen den Flachrohren (4) und den Seitenteilen (8,9) angeordnete Turbulenzeinlagen
(17) gemeinsam in einen Lötofen verbracht und dort verlötet werden.