[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorwärmstation für ein Verformungswerkzeug zum Verformen
jeweils eines beidseitig eines Rückenbereichs angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter
Buchdecken oder eines Rückenbereichs und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs
angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter Buchdecken entsprechend der Form
des Rückens jeweils eines nachgängig gemeinsam mit einer der Buchdecken ein Buch bildenden
Buchblocks, mit einem Aufnahmeplatz für das Verformungswerkzeug, mit zumindest einem
im Bereich des Aufnahmeplatzes angeordneten Heizelement und zumindest einem mit diesem
verbundenen Temperaturfühler. Zudem betrifft die Erfindung zum Vorwärmen in einer
solchen Vorwärmstation geeignete Verformungswerkzeuge sowie eine Vorrichtung mit einer
solchen Vorwärmstation und mit mehreren unterschiedlichen Verformungswerkzeugen.
[0002] Die industrielle Buchendfertigung von Hartdeckenbüchern erfolgt überwiegend auf Buchfertigungsstraßen,
auf denen Buchblocks jeweils mit einer zugehörigen Buchdecke zu fertigen Büchern vereinigt
werden. Beim sogenannten Einhängen, d.h. beim Verkleben der Buchdecke mit dem Buchblock,
ist deren kantengenaues Fügen für eine harmonische Verbindung maßgebend. Von Bedeutung
für eine hohe Buchqualität ist deshalb das vorgängige Anpassen und ggf. Verformen
der Buchdecke in ihrem Mittenbereich, d.h. in dem Rückenbereich, der im fertigen Buch
den Rücken des Buchblocks aufnimmt. Ebenso wichtig ist das Verformen der sich beidseitig
unmittelbar an den Mittenbereich anschließenden Falzbereiche der Buchdecke, welche
die späteren Öffnungsscharniere des fertigen Buchs bilden. Die Anforderungen an das
jeweils unter Wärmeeinwirkung erfolgende Verformen der Buchdecke und damit an das
dazu verwendete Verformungswerkzeug unterscheiden sich danach, ob das fertige Buch
einen eckigen oder einen gerundeten Rücken aufweist sowie je nach der Form der Rundung
und nach der Buchdicke.
[0003] Aus der
DE19853254 A1 ist eine Vorrichtung zum Runden von im Rückenbereich eine Einlage aufweisenden Buchdecken
in einer Bucheinhängemaschine bekannt. In dieser Vorrichtung wird der Rückenbereich
der Buchdecke mittels eines beheizten Verformungswerkzeugs gegen eine elastisch verformbare
Auflage gepresst. Dabei wird der Rückenbereich gerundet und die eingepressten Falzbereiche
werden gelenkig gemacht. Üblicherweise werden die Verformungswerkzeuge in gängigen
formabhängigen Abstufungen bereitgehalten und bei einer Änderung der Rückenform der
Buchdecke oder der Dickenklasse des zugehörigen Buchblocks ausgetauscht. Die neu eingesetzten
Verformungswerkzeuge weisen jedoch noch keine Betriebstemperatur auf und müssen daher
nach dem Einbau zunächst aufgeheizt werden.
[0004] Die
EP1350634 A2 offenbart ein Verformungswerkzeug für die Herstellung von Büchern mit gerundeten
Rücken, das einen rechteckigen Rahmen mit einer Mehrzahl nebeneinander stehender,
bezüglich der Höhe des Rahmens verstellbarer und zudem über die Seitenteile des Rahmens
beheizbarer Lamellen aufweist. Die Lamellen können jedoch wegen ihrer Beweglichkeit
und der notwendigen Höhe nur mit erheblicher Trägheit beheizt werden.
[0005] Mit der
EP2325020 A1 ist eine Einrichtung zum Verformen von Buchdecken für Bücher mit geraden Rücken bekannt.
Deren je nach Dickenklasse der jeweils herzustellenden Bücher austauschbares Verformungswerkzeug
besitzt zwei voneinander beabstandete, jeweils mittels einer Fußleiste auf einem Werkzeugbalken
aufliegende, senkrecht stehende Formleisten. Zur Ausbildung des Rückenbereichs und
der beidseitig des Rückenbereichs vorgesehenen Falzbereiche der Buchdecke werden die
Formleisten gemeinsam mit ihrem Werkzeugbalken aus einer abgesenkten, von der sich
zunächst noch in einer ausgestreckter Lage befindlichen, zu verformenden Buchdecke
beabstandeten Position gegen oberhalb angeordnete Gegenformleisten ausgehoben. Zum
Verformen der Buchdecke erfolgt ein Wärmeauftrag über das Verformungswerkzeug. Dazu
liegt der das Verformungswerkzeug tragende Werkzeugbalken auf einem als Heizelement
ausgebildeten und mit Heizstäben ausgestatteten Zwischenelement auf. Mit dem Heizelement
wird das Verformungswerkzeug sowohl auf Betriebstemperatur gebracht als auch auf dieser
gehalten.
[0006] Neben einem ersten Verformungswerkzeug für Buchdecken von Büchern mit geradem Rücken
offenbart die
EP2923852 A2 auch ein zweites Verformungswerkzeug für Buchdecken von Büchern mit rundem Rücken.
Mit dem zweiten Verformungswerkzeug kann der Rückenbereich einer Buchdecke beim Ausheben
aus ihrer gestreckten Lage gerundet werden, wobei unterschiedliche Formate und Konturen
des Rückenbereichs hergestellt werden können. Weil die Verformungswerkzeuge mit identischen
Schnittstellen ausgestattet sind, können sie bei Bedarf, d.h. bei einem Auftragswechsel
vom Verformen von Buchdecken für Bücher mit geradem Rücken zu Verformen von Buchdecken
für Bücher mit rundem Rücken, gegeneinander ausgetauscht werden. Dabei ist jedoch
keine Formgebung der Buchdecke mit einem Wärmeeintrag über das jeweilige Verformungswerkzeug
offenbart.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind somit Einrichtungen bekannt, welche das bereits in
einer Vorrichtung zum Verformen von Buchdecken eingebaute Verformungswerkzeug erwärmen.
Bei diesen Einrichtungen ist nach erfolgtem Wechsel des Verformungswerkzeugs eine
gewisse Zeitdauer zum Erwärmen des neu montierten Verformungswerkzeugs erforderlich,
bevor die nächste Buchdecke verformt werden kann. Dies beeinträchtigt jedoch die Leistung
der Vorrichtung.
[0008] Um diesen Nachteil zu beheben ist eine mit einem Heizelement und einem mit diesem
verbundenen Temperaturfühler ausgestattete Vorwärmstation der Anmelderin bekannt geworden,
welche in der Lage war, ein einziges, für einen nachfolgenden Fertigungsauftrag geeignetes
Verformungswerkzeug aufzunehmen und vorzuwärmen. Nach Einbau dieses vorgewärmten Verformungswerkzeugs
in die Vorrichtung zum Verformen von Buchdecken konnte letztere vorteilhaft sofort
mit dem Verformen der ersten, zum nachfolgenden Fertigungsauftrag gehörenden Buchdecke
beginnen.
[0009] Es bestand dabei jedoch weder eine Kontrollmöglichkeit darüber, ob sich überhaupt
ein Verformungswerkzeug in der Vorwärmstation befand, noch um welches der je nach
Format der zu verformenden Buchdecke verschiedenen Verformungswerkzeuge es sich handelte.
Bei häufigem Auftragswechsel zur Herstellung von Büchern und damit auch Buchdecken
mit geradem Rücken oder rundem Rücken sowie mit voneinander abweichender Buchdicke
hat sich zudem gezeigt, dass eine lediglich zum Vorwärmen eines einziges Verformungswerkzeug
geeignete Vorwärmstation ebenfalls zu einem limitierenden Element für die Leistung
der Vorrichtung zum Verformen von Buchdecken oder sogar der gesamten Buchfertigungsstraße
werden kann.
[0010] Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Vorwärmstation zu schaffen, welche dazu
geeignet ist, mehr als ein Verformungswerkzeug zum Verformen von Buchdecken aufzunehmen
sowie vorzuwärmen und das jeweils benötigte Verformungswerkzeug in der Vorwärmstation
auch bei häufigem Auftragswechsel sicher zu identifizieren. Ebenso sollen Verformungswerkzeuge
bereitgestellt werden, welche geeignet sind, in einer solchen Vorwärmstation verwendet
zu werden. Schließlich soll eine geeignete Vorrichtung zum Verformen liegend ausgestreckter
Buchdecken mit einer solchen Vorwärmstation und mit mehreren unterschiedlichen Verformungswerkzeugen
angegeben werden.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Vorwärmstation gemäss des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen dieser Vorwärmstation sind Gegenstände
der Unteransprüche.
[0012] Die erfindungsgemässe Vorwärmstation weist eine mit dem zumindest einen Heizelement
und dem zumindest einen Temperaturfühler verbundene Steuereinrichtung auf oder ist
mit einer solchen verbunden. Zudem besitzt die Vorwärmstation mehrere Aufnahmeplätze
für unterschiedliche Verformungswerkzeuge zum Verformen liegend ausgestreckter Buchdecken.
Schließlich weist die Vorwärmstation zumindest einen mit der Steuereinrichtung verbundenen
Sensor zur Detektion zumindest eines Identifikationsmerkmals der in die Vorwärmstation
aufgenommenen Verformungswerkzeuge auf.
[0013] Eine solche Vorwärmstation kann mehrere Verformungswerkzeuge und maximal eine der
Anzahl der Aufnahmeplätze entsprechende Anzahl von Verformungswerkzeugen aufnehmen
und vorwärmen. Aufgrund der Anordnung des zumindest einen Sensors zur Detektion zumindest
eines Identifikationsmerkmals der in die Vorwärmstation aufgenommenen Verformungswerkzeuge
und dessen Verbindung mit der Steuereinrichtung kann ein für den jeweiligen Folgeauftrag
benötigtes Verformungswerkzeug sicher identifiziert werden. Danach ist dieses Verformungswerkzeug
zum Einsatz in einer Vorrichtung zum Verformen jeweils eines beidseitig eines Rückenbereichs
angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter Buchdecken mit geradem Rücken oder
eines Rückenbereichs und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs angrenzenden
Falzbereichs liegend ausgestreckter Buchdecken mit rundem Rücken bereit. Dies erlaubt
eine fehlerfreie Zuordnung der Verformungswerkzeuge zum jeweiligen Arbeitsauftrag
und letztlich ebenfalls eine Leistungserhöhung der Vorwärmstation und damit auch der
gesamten Buchfertigungsstraße.
[0014] Gemäss einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorwärmstation ist der zumindest
eine Sensor an der Vorwärmstation angeordnet oder auf diese ausgerichtet. Mit diesen
alternativen Möglichkeiten zur Anordnung des zumindest einen Sensors werden vorteilhaft
konstruktive Freiräume geschaffen, welche entsprechend der konkreten Einbausituation
der Vorwärmstation genutzt werden können.
[0015] Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Vorwärmstation sind mehrere Sensoren angeordnet
und die Anzahl der Sensoren entspricht der Anzahl der Aufnahmeplätze. Auf diese Weise
kann jedem Aufnahmeplatz ein Sensor zugeordnet werden, so dass jedes in der Vorwärmstation
befindliche Verformungswerkzeug individuell identifiziert werden kann.
[0016] Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist die Vorwärmstation rechteckig mit zwei
Längsseiten und zwei Stirnseiten ausgebildet, wobei der zumindest eine Sensor an einer
ersten Längsseite angeordnet und als optischer Sensor ausgebildet ist, und wobei an
einer zweiten Längsseite, gegenüberliegend zu dem zumindest einen Sensor, ein Reflektor
angeordnet Ist.
[0017] Mit einer derartigen Ausbildung der Vorwärmstation und einer entsprechenden Anordnung
sowie Ausbildung des zumindest einen Sensors und des Reflektors kann eine kostengünstige,
fehlerunanfällige Lösung realisiert werden.
[0018] Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Vorwärmstation ist jeder Aufnahmeplatz
gleich ausgebildet. Dadurch kann jedes der an sich unterschiedlichen, jedoch einen
gleichen Werkzeugbalken aufweisenden Verformungswerkzeuge vorteilhaft an einem beliebigen
Aufnahmeplatz positioniert werden. Somit kann die Bestückung der Vorwärmstation mit
den diversen Verformungswerkzeugen relativ schnell und auf einfache Art und Weise
erfolgen.
[0019] Entsprechend einer alternativen Ausführungsform ist jeder Aufnahmeplatz zur Aufnahme
eines bestimmten Verformungswerkzeugs unterschiedlich ausgebildet. Damit ist eine
Möglichkeit gegeben, die Heizleistung und/oder die Anzahl von Heizelementen/Temperaturfühlern
individuell auf das jeweilige Verformungswerkzeug auszulegen. Auf diese Weise kann
jedem Verformungswerkzeug ein eigener codierter Aufnahmeplatz zugeordnet werden, dessen
Temperatur in Abhängigkeit von der zu verarbeitenden Buchdecke eingestellt werden
kann. Die Temperatureinstellungen der unterschiedlichen Materialien sind in der Steuereinrichtung
hinterlegt und können aufgrund der vorhandenen Auftragsdaten der Folgeaufträge den
codierten Aufnahmeplätzen zugeordnet werden. Dadurch kann die Vorwärmstation mit den
darin befindlichen Verformungswerkzeugen noch schneller auf einen anstehenden Abruf
im Zusammenhang mit einem Formatwechsel der zu verformenden Buchdecken reagieren,
was die Leistung der Vorwärmstation und damit letztlich auch die der gesamten Buchfertigungsstraße
weiter erhöhen kann.
[0020] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform weist dazu jeder Aufnahmeplatz zumindest
ein erstes Verbindungselement auf, welches zur Aufnahme eines bestimmten der unterschiedlichen
Verformungswerkzeuge unterschiedlich ausgebildet und/oder unterschiedlich positioniert
ist. Damit kann auf vorteilhafte Weise mit einem einzigen Verbindungselement definiert
werden, welches Verformungswerkzeug auf welchem Aufnahmeplatz der Vorwärmstation platziert
ist. Auf diese Weise passt jedes Verformungswerkzeug lediglich auf einen bestimmten
Aufnahmeplatz. Bei einem Auftragswechsel kann daher vorab der Aufnahmeplatz identifiziert
werden, auf dem sich das für den nachfolgenden Fertigungsauftrag benötigte Verformungswerkzeug
befindet. Daher kann auch jeder Aufnahmeplatz entsprechend seines jeweiligen Verformungswerkzeugs
und entsprechend der anstehenden Fertigungsaufträge individuell aufgeheizt werden.
Solange ein Aufnahmeplatz leer ist, kann dieser vorteilhaft mit niedrigerer Temperatur
beheizt werden. Es können auch Verformungswerkzeuge, welche entsprechend ihres Dickenbereichs
sehr selten gebraucht werden, mit niedrigerer Temperatur vorgehalten werden und erst
kurz vor ihrem Gebrauch auf die richtige Temperatur vorgewärmt werden.
[0021] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform ist jeder Aufnahmeplatz mit zumindest
einer ersten Markierung für ein bestimmtes der unterschiedlichen Verformungswerkzeuge
versehen, wobei sich die Markierungen aller Aufnahmeplätze voneinander unterscheiden.
Mit dieser alternativen Ausführungsform ist jeweils der richtige Aufnahmeplatz zum
Aufsetzen jedes einzelnen Verformungswerkzeug markiert. Werden die Verformungswerkzeuge
demnach auf dem richtigen Aufnahmeplatz positioniert, ist ebenfalls definiert, welches
Verformungswerkzeug auf welchem Aufnahmeplatz der Vorwärmstation platziert ist.
[0022] Zudem wird die Aufgabe erfindungsgemäss mit einem Verformungswerkzeug gelöst, das
zumindest ein Identifikationsmerkmal zur Detektion des Verformungswerkzeugs in einer
oben beschriebenen Vorwärmstation aufweist. Damit wird ein Verformungswerkzeug zur
Verfügung gestellt, welches auf einfache und kostengünstige Weise in einer solchen
Vorwärmstation detektiert werden kann.
[0023] In einer Ausführungsform weist das Verformungswerkzeug einen Werkzeugbalken zur Aufnahme
in der Vorwärmstation auf und das Identifikationsmerkmal ist am oder im Werkzeugbalken
angeordnet. Dies hat eine definierte Position des Identifikationsmerkmals zur Folge
und gewährleistet damit eine sichere Detektion des Verformungswerkzeugs.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform ist das Identifikationsmerkmal als eine Anzahl
verschließbarer Ausnehmungen im Werkzeugbalken ausgebildet. Damit kann der jeweilige
Werkzeugbalken vorteilhaft bereits bei seiner Fertigung mit dem als eine Anzahl von
Ausnehmungen ausgebildeten Identifikationsmerkmal versehen werden. Dadurch kommt einerseits
ein kostengünstiges und dauerhaft nutzbares Identifikationsmerkmal zum Einsatz, welches
zudem kostengünstig am Verformungswerkzeug angebracht werden kann.
[0025] Gemäss einer weiteren Ausführungsform weist das Verformungswerkzeug zumindest ein
zweites Verbindungselement auf, welches vorteilhaft lediglich mit einem von mehreren
unterschiedlichen Aufnahmeplätzen der Vorwärmstation korrespondierend ausgebildet
ist.
[0026] Gemäss einer alternativen Ausführungsform weist das Verformungswerkzeug zumindest
eine zweite Markierung auf, welche lediglich einem von mehreren unterschiedlichen
Aufnahmeplätzen der Vorwärmstation zugeordnet ist.
[0027] Schließlich wird die Aufgabe erfindungsgemäss mit einer Vorrichtung zum Verformen
jeweils eines beidseitig eines Rückenbereichs angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter
Buchdecken oder eines Rückenbereichs und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs
angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter Buchdecken mit einer oben beschriebenen
Vorwärmstation und mit mehreren unterschiedlichen Verformungswerkzeugen gelöst.
[0028] Mit einer solchen Vorrichtung können die kombinatorischen Vorteile einer für mehrere
Verformungswerkzeug ausgebildeten und mit zumindest einem mit der Steuereinrichtung
verbundenen Sensor zur Detektion zumindest eines Identifikationsmerkmals der in die
Vorwärmstation aufgenommenen Verformungswerkzeuge und mehrerer, jeweils mit einem
entsprechenden Identifikationsmerkmal versehenen Verformungswerkzeuge optimal genutzt
werden.
[0029] Zur Identifikation der unterschiedlichen Verformungswerkzeuge weisen diese Verformungswerkzeuge
in einer Ausführungsform dieser Vorrichtung jeweils einen Werkzeugbalken zur Aufnahme
in der Vorrichtung sowie in der Vorwärmstation auf. Zudem ist die Vorwärmstation rechteckig
mit zwei Längsseiten und zwei Stirnseiten ausgebildet, wobei an einer ersten Längsseite
der Vorwärmstation eine Anzahl optischer Sensoren und an einer zweiten Längsseite,
gegenüberliegend zu den optischen Sensoren, ein Reflektor angeordnet ist. Schließlich
weisen die Werkzeugbalken jeweils eine Anzahl als Identifikationsmerkmale ausgebildeter,
verschließbarer Ausnehmungen auf, wobei die Anzahl der verschließbaren Ausnehmungen
mindestens so groß ist wie die Anzahl der in der Vorrichtung verwendeten Verformungswerkzeuge
und die Anzahl der optischen Sensoren.
[0030] Damit kann die Vorrichtung zur Aufnahme der erforderlichen Anzahl von Verformungswerkzeugen
mit einer beliebigen Anzahl von neben- oder übereinander angeordneten Vorwärmstationen
ausgestattet werden. Zudem kann über den zumindest einen mit der Vorwärmstation zusammenwirkenden
Sensor nicht nur identifiziert werden, welche Verformungswerkzeuge sich aktuell in
der Vorwärmstation befinden, sondern im Umkehrschluss auch auf das aktuell in der
Vorrichtung befindliche Verformungswerkzeug geschlossen werden. Durch diese Identifikation
aller Verformungswerkzeuge der Vorrichtung ist es möglich, den Einsatz der Verformungswerkzeuge
in der Vorrichtung zu überwachen und Fehleinstellungen zu unterbinden.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Teil-Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Verformen
jeweils eines beidseitig eines Rückenbereichs angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter
Buchdecken, mit einem ersten, mit einem Identifikationselement ausgestatteten, erfindungsgemässen
Verformungswerkzeug für Buchdecken mit geradem Rücken sowie mit einem beispielhaften
Stellantrieb und dessen Verbindungselementen zum Verformungswerkzeug,
- Fig. 2
- eine räumliche Darstellung eines zweiten, mit einem Identifikationselement ausgestatteten
und zum Verformen eines Rückenbereichs und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs
angrenzenden Falzbereichs liegend ausgestreckter Buchdecken dienenden, erfindungsgemässen
Verformungswerkzeugs der erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei der Stellantrieb und
die Verbindungselemente weggelassen sind,
- Fig. 3
- eine Darstellung der Vorrichtung aus Fig. 1, mit abgenommenem Verformungswerkzeug,
- Fig. 4
- einen Querschnitt der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung, mit einem Gegenwerkzeug
und einer verformten Buchdecke,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts aus der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung,
jedoch mit dem in Figur 2 gezeigten Verformungswerkzeug für Buchdecken mit rundem
Rücken, dem Gegenwerkzeug und einer zur Verformung bereitliegenden Buchdecke,
- Fig. 6
- eine Darstellung entsprechend Fig. 5, jedoch mit einer inzwischen gerundeten Buchdecke,
- Fig. 7
- eine seitliche Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Vorwärmstation mit zwei Aufnahmeplätzen
für Verformungswerkzeuge, wobei der erste Aufnahmeplatz mit einem erfindungsgemässen
Verformungswerkzeug für Buchdecken mit geradem Rücken belegt ist, während der zweite
Aufnahmeplatz nicht belegt ist,
- Fig. 8
- eine Draufsicht von seitlich vorn auf eine erfindungsgemässe Vorwärmstation mit drei
Aufnahmeplätzen, welche jeweils mit einem unterschiedlichen erfindungsgemässen Verformungswerkzeug
für Buchdecken mit rundem Rücken belegt sind, wobei die Verformungswerkzeuge zum Verformen
von Buchdecken für Buchblocks mit unterschiedlicher Dicke geeignet sind.
[0032] Die Fig. 1 zeigt eine teilweise Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung
1 zum Verformen liegend ausgestreckter Buchdecken 2 (Fig. 5), welche nachgängig gemeinsam
mit jeweils einem einen geraden Rücken aufweisenden, nicht dargestellten Buchblock
zu einem ebenfalls nicht dargestellten Buch zusammengefügt werden. Eine solche Buchdecke
2 besteht im Wesentlichen aus zwei seitlichen Buchdeckeln 3, 3' und einem den Rücken
des Buchblocks aufnehmenden, als Rückenbereich 4 bezeichneten Mittenteil. Der Rückenbereich
4 kann an seiner Innenseite mit einer verstärkenden, beispielsweise aus Karton oder
Altpapier bestehenden Einlage 5 versehen sein. Die Buchdecke 2 weist beidseitig des
Rückenbereichs 4 jeweils einen diesen mit den Buchdeckeln 3, 3' verbindenden und im
fertigen Buch jeweils ein Öffnungsscharnier bildenden Falzbereich 6, 6' auf.
[0033] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Vorrichtung 1 mit einem in einer Arbeitsposition
7 befindlichen und zudem aus einer abgesenkten in eine ausgehobene Lage verbrachten,
ersten Verformungswerkzeug 8 ausgestattet, welches mit einem als Antriebsmotor ausgebildeten
Stellantrieb 9 gekoppelt ist. Als Stellantrieb können natürlich beispielsweise auch
Spindel- oder Schneckenantriebe verwendet werden.
[0034] Die Fig. 2 zeigt ein zweites Verformungswerkzeug 10 der Vorrichtung 1, welches dann
mit dem gleichen Stellantrieb 9 oder alternativ auch mit einem anderen, nicht dargestellten
Stellantrieb gekoppelt wird, wenn die in der Vorrichtung 1 befindliche, liegend ausgestreckte
Buchdecke 2 gemäss eines aktuellen Fertigungsauftrags statt in eine Buchdecke 2' mit
einem geraden Rückenbereich 4' (Fig. 4) in eine Buchdecke 2" mit einem runden Rückenbereich
4" (Fig. 6) verformt werden soll. Beim Verformen mit dem ersten bzw. dem zweiten Verformungswerkzeug
8, 10 werden jeweils die beiden Falzbereiche 6, 6' und bei einer für einen runden
Buchblock vorgesehenen Buchdecke 2 mit dem zweiten Verformungswerkzeug 10 zusätzlich
auch deren Rückenbereich 4 aus der gestreckten Position derart umgeformt, dass die
verformte Buchdecke 2', 2" anschliessend geeignet ist, mit einem entsprechenden Buchblock
zu einem Buch verbunden zu werden.
[0035] Wie in Fig. 1 gleichfalls dargestellt, besitzt das erste Verformungswerkzeug 8 zwei
voneinander beabstandete, senkrecht stehende und parallel zum Rückenbereich 4 der
zu verformenden Buchdecke 2 ausgerichtete Formleisten 11, 11'. Die Formleisten 11,
11' weisen an ihrem unteren Ende jeweils eine Fußleiste 12, 12' auf, welche ihrerseits
auf einem gemeinsamen Werkzeugbalken 13 seitlich versetzbar aufliegen und mit diesem
kraft- oder formschlüssig verbunden sind. Auf diese Weise können die Formleisten 11,
11' entsprechend der erforderlichen Breite des Rückenbereichs 4 der Buchdecke 2 gegeneinander
verstellt werden.
[0036] Die Formleisten 11, 11' sind an ihrer Unterseite beispielsweise mit nicht dargestellten
Dauermagneten oder auch mit zu- und abschaltbaren Elektromagneten versehen, welche
auf der Oberseite des eisenhaltigen Werkzeugbalkens 13 relativ große Anziehungskräfte
erzeugen. Diese Anziehungskräfte sorgen für einen innigen Kontakt zwischen der Oberseite
des Werkzeugbalkens 13 und den Formleisten 11,11', sodass eine gute Wärmeübertragung
in die Formleisten 11, 11' und damit auf die zu verformende Buchdecke 2 sichergestellt
ist.
[0037] Der Werkzeugbalken 13 besitzt etwa die Länge der Formleisten 11, 11' 'bzw. der Fußleisten
12, 12' und ist breiter ausgebildet, als der für die größte mit der Vorrichtung 1
zu verformende Buchdecke 2 erforderliche Abstand der Formleisten 11, 11'. Der wie
das erste Verformungswerkzeug 8 in seiner Arbeitsposition 7 befindliche Werkzeugbalken
13 liegt auf einem Aufnahmeelement 14 der Vorrichtung 1 auf. Der Stellantrieb 9 ist
seitlich zu einer gedachten, senkrechten Ebene durch eine Längsmittelachse 15 des
Werkzeugbalkens 13 angeordnet (Fig. 3). Die Formleisten 11, 11' sind symmetrisch zur
Längsmittelachse 15 des Werkzeugbalkens 13 angeordnet und symmetrisch zu dieser Längsmittelachse
15 verstellbar ausgebildet.
[0038] Im Werkzeugbalken 13 ist ein Identifikationsmerkmal 62 angeordnet und in diesem Ausführungsbeispiel
als eine Anzahl den Werkzeugbalken 13 durchdringender Ausnehmungen 62' ausgebildet,
von denen eine mit einem beispielsweise als Stopfen oder Deckel ausgebildeten Verschlusselement
63 verschließbar ist. Prinzipiell kann natürlich jede Art mechanischer Bauteile aber
beispielsweise auch mit Kameras erfassbare Bilder, Nummerierungen, Barcodes, Strichcodes
oder auch RFID-Chips als Identifikationsmerkmal 62 Verwendung finden. Das Identifikationsmerkmal
62 kann natürlich anstatt im Werkzeugbalken 13 auch am Werkzeugbalken 13, aber auch
in oder an anderen Bauteilen des jeweiligen Verformungswerkzeugs 8, 10 angebracht
sein. Wie nachfolgend beschrieben, dient das Identifikationsmerkmal 62 zur Detektion
des jeweiligen Verformungswerkzeugs 8, 10 in einer zur Vorrichtung 1 gehörenden, erfindungsgemässen
Vorwärmstation 64 (Fig. 7, Fig. 8).
[0039] Das sich wenigstens annähernd über die Höhe einer Buchdecke 2 erstreckende erste
Verformungswerkzeug 8 befindet sich in seiner abgesenkten Lage zunächst unterhalb
und beabstandet zu einer der Buchdecke 2 zur Verformung dienenden und in Fig. 4 gezeigten
Auflageebene 16, die quer zur Förderrichtung der Buchblocks einer stromab der Vorrichtung
1 angeordneten, der Verbindung der Buchblocks mit den verformten Buchdecken 2', 2"
dienenden, nicht dargestellten Einhängemaschine verläuft.
[0040] Die Vorrichtung 1 weist außer des oberhalb des sich jeweils in der Arbeitsposition
7 befindlichen und auf eine Innenseite 17 des Rückenbereichs 4 einer zu verformenden
Buchdecke 2 gerichteten Verformungswerkzeugs 8, 10 auch ein oberhalb des Verformungswerkzeugs
8, 10 angeordnetes, mit diesem zusammenwirkendes und auf eine Außenseite 18 des Rückenbereichs
4 dieser Buchdecke 2 gerichtetes Gegenwerkzeug 19 auf. Das Gegenwerkzeug 19 besitzt
zwei voneinander beabstandete, senkrecht stehende und parallel zum Rückenbereich 4
der zu verformenden Buchdecke 2 ausgerichtete Gegenformleisten 20, 20' (Fig. 4). Diese
sind ebenfalls entsprechend der erforderlichen Breite des Rückenbereichs 4 der Buchdecke
2 zueinander verstellbar ausgebildet.
[0041] Entsprechend Fig. 2 weist das zweite Verformungswerkzeug 10 einen feststehenden,
in Richtung des Gegenwerkzeugs 19 (Fig. 5) ausgerichteten, konvexen Mittenformsteg
21 und zwei seitlich des Mittenformstegs 21 angeordnete, entsprechend der Rundung
sowie der Breite des Rückenbereichs 4 der zu verformenden Buchdecke 2 seitlich verstellbare
und ebenfalls in Richtung des Gegenwerkzeugs 19 ausgerichtete, konvexe, äußeren Formleisten
22, 22' auf. Der Mittenformsteg 21 ist symmetrisch ausgebildet und weist in einem
dem Werkzeugbalken 13 zugewandten Bereich beidseitig jeweils eine Ausnehmung 23, 23'
zur zumindest teilweisen Aufnahme der äußeren Formleisten 22, 22' auf. Letztere sind
symmetrisch zu einer Längsmittelachse 24 des Mittenformstegs 21 verstellbar ausgebildet.
[0042] Analog der Formleisten 11, 11' des ersten Verformungswerkzeugs 8 sind auch die äußeren
Formleisten 22, 22' des zweiten Verformungswerkzeugs 10 an ihrer Unterseite beispielsweise
mit nicht dargestellten Dauermagneten oder auch mit zu- und abschaltbaren Elektromagneten
versehen, welche auf der Oberseite des eisenhaltigen Werkzeugbalkens 13 relativ große
Anziehungskräfte erzeugen. Diese Anziehungskräfte sorgen für einen innigen Kontakt
zwischen der Oberseite des Werkzeugbalkens 13 und den äußeren Formleisten 22, 22',
sodass eine gute Wärmeübertragung zu diesen Formleisten 22, 22' und damit auch auf
die zu verformenden Buchdecke 2 sichergestellt ist. Zusätzlich zu den beschriebenen
Anziehungskräften können zwei stirnseitige Führungen 25, 25' die Prozesskräfte beim
Verformen der jeweiligen Buchdecke 2 aufnehmen. Dazu dringen zwei Ausstülpungen 26,
26' jeder der beiden stirnseitigen Führungen 25, 25' in stirnseitige Nuten 27, 27'
der äußeren Formleisten 22, 22' ein und halten diese auf Kontakt zum Werkzeugbalken
13. Die Einstellung der beiden stirnseitige Führungen 25, 25' kann so bemessen sein,
das sie einer Wärmeausdehnung von mehreren hundert Grad Celsius ohne Beeinträchtigung
standhalten und einem leichtgängigen Verschieben der äußeren Formleisten 22, 22' nicht
entgegenwirken. Wie der Werkzeugbalken 13 des ersten Verformungswerkzeugs 8, besitzt
auch der Werkzeugbalken 13 des zweiten Verformungswerkzeugs 10 ein Identifikationsmerkmal
62, welches als eine Anzahl den Werkzeugbalken 13 durchdringender Ausnehmungen 62'
ausgebildet ist, von denen eine mit einem beispielsweise als Stopfen oder Deckel ausgebildeten
Verschlusselement 63 verschlossen werden kann.
[0043] Zum Verformen der beidseitig des Rückenbereichs 4 vorgesehenen Falzbereiche 6, 6'
der Buchdecke 2 wird das jeweilige Verformungswerkzeug 8, 10 gemeinsam mit dem Werkzeugbalken
13 zunächst gegen das oberhalb angeordnete Gegenwerkzeug 19 bzw. dessen Gegenformleisten
20, 20' ausgehoben und dabei mit den Formleisten 11, 11' bzw. mit dem Mittenformsteg
21 und den äußeren Formleisten 22, 22' ein Rückensteg 28 der Buchdecke 2', 2" ausgebildet
(Fig. 4, Fig. 6). Dabei sorgen die Rundungen des Mittenformstegs 21 und der äußeren
Formleisten 22, 22' des zweiten Verformungswerkzeugs 10 zusätzlich für das Runden
des Rückenbereichs 4" der Buchdecke 2" entsprechend der Rundung des Rückens eines
zugehörigen Buchblocks.
[0044] Fig. 3 zeigt eine teilweise Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 mit
abgenommenem Verformungswerkzeug 8, 10. Dadurch ist eine als Führungsebene dienende
glatte Auflagefläche 29 des Werkzeugbalkens 13 erkennbar, welche gute Gleiteigenschaften
für das jeweils in seiner Arbeitsposition 7 befindliche, hier jedoch nicht dargestellte
Verformungswerkzeug 8, 10 besitzt. Wie ersichtlich, dient der Werkzeugbalken 13 auch
der Aufnahme von Drehkörpern, beispielsweise um senkrechte Drehachsen 30, 30' antreibbare
Scheiben 31, 31', die in entlang des Werkzeugträgers 13 voneinander beabstandeten
Ausnehmungen 32, 32' des Werkzeugträgers 13 gelagert sind. Die Scheiben 31,31' weisen
an ihrer zu dem in Arbeitsposition 7 befindlichen Verformungswerkzeug 8, 10 ausgerichteten
Seite bezüglich der jeweiligen Drehachse 30, 30' einander gegenüberliegende Mitnehmer
33, 34, 33', 34' auf.
[0045] Die Scheiben 31, 31' sind derart in dem Werkzeugbalken 13 versenkt, dass sie das
in Arbeitsposition 7 befindliche Verformungswerkzeug 8, 10 nicht berühren. Die Verformungswerkzeuge
8, 10 weisen in ihrer auf dem Werkzeugbalken 13 aufliegenden Seite jeweils parallel
zur Drehachse 30, 30' der Scheiben 31, 31' ausgerichtete Ausnehmungen 35, 35' auf,
die von den beispielsweise als Stehbolzen ausgebildeten Mitnehmern 33, 34, 33', 34'
wenigstens teilweise durchsetzt werden. Dargestellt ist lediglich das entsprechende
Zusammenwirken jeweils eines der Mitnehmer 34, 34' mit den Ausnehmungen 35, 35' der
in Fig. 1 vorderen Fußleiste 12' des ersten Verformungswerkzeugs 8. Natürlich weist
auch die hintere Fußleiste 12 entsprechende, jedoch hier verdeckte Ausnehmungen 35,
35' auf, in welche jeweils einer der Mitnehmer 33, 33' eingreift.
[0046] Damit jeweils ein optimal wirksamer, gemeinsam gegeneinander gerichteter Seitenhub
der mit den Fußleisten 12, 12' verbundenen Formleisten 11, 11' des ersten Verformungswerkzeugs
8 bzw. der äußeren Formleisten 22, 22' des zweiten Verformungswerkzeugs 10 erzielt
werden kann, sind die Mitnehmer 33, 34, 33', 34' einer Scheibe 31, 31 in einer Ausgangsstellung
beispielsweise im Winkel von etwa 45° zur Längsmittelachse 15 des Werkzeugbalkens
13 diametral gegenüberliegend ausgerichtet (Fig. 3). Die Drehbewegungen der Scheiben
31, 31' werden durch einen am Umfang jeder Scheibe 31, 31' befestigten, den Werkzeugbalken
13 seitlich überstehenden Bewegungsnocken 36, 36' mittels eines Schiebers 37 einer
Schiebevorrichtung 38 realisiert, die mit einem Antriebsnocken 39 verbunden ist. Damit
ist eine gleichförmige Veränderung des Abstands zwischen den Formleisten 11, 11' des
ersten Verformungswerkzeugs 8 bzw. zwischen den äußeren Formleisten 22, 22' des zweiten
Verformungswerkzeugs 10 gewährleistet. Die Verstellung bzw. Einstellung dieses Abstands
kann mittels motorischer oder manueller Kraft erfolgen. Zur Erhöhung der Genauigkeit
kann auch eine mit einem regelbaren Motor verbundene Steuerung eingesetzt werden.
[0047] Die auf der einen Seite des Werkzeugbalkens 13 vorstehenden Bewegungsnocken 36, 36'
sind mittels Gelenken 40, 40' oder seitlichen Führungen mit dem an einem Gestell 41
der Vorrichtung 1 oszillierend bzw. hin und her verschiebbar gelagerten Schieber 37
verbunden. Durch ein gemeinsames Verdrehen der Scheiben 31, 31' bewegen sich die Mitnehmer
33, 34, 33', 34' jeweils nach innen oder außen und verkleinern oder vergrößern dabei
den Abstand zwischen den Formleisten 11, 11' des ersten Verformungswerkzeugs 8 bzw.
zwischen den äußeren Formleisten 22, 22' des zweiten Verformungswerkzeugs 10.
[0048] Damit sich die Formleisten 11, 11' des ersten Verformungswerkzeugs 8 bzw. die äußeren
Formleisten 22, 22' des zweiten Verformungswerkzeugs 10 beim Drehen der Scheiben 31,
31' nicht in ihrer Längsrichtung gegenseitig verschieben, ist zwischen dem Werkzeugbalken
13 und dem sich jeweils in Arbeitsposition 7 befindlichen Verformungswerkzeug 8, 10
eine quer zu dessen Längserstreckung gerichtete erste Führungsanordnung 42 vorgesehen,
die beispielsweise eine quer zur Längserstreckung der genannten Bauteile verlaufende
Nut 42' im Werkzeugbalken 13 und einen darin eingreifenden Stift 42" (Fig. 1) oder
dgl. des Verformungswerkzeugs 8, 10 aufweist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass
die Formleisten 11, 11' bzw. die äußeren Formleisten 22, 22' ausschließlich quer zur
Längserstreckung des jeweiligen Verformungswerkzeugs 8, 10 verstellbar sind.
[0049] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt der mit einem ersten Verformungswerkzeug 8 und einem
Gegenwerkzeug 19 ausgestatteten Vorrichtung 1 sowie eine bereits verformte Buchdecke
2' mit geradem Rückenbereich 4' und mit den beiden verformten Falzbereichen 6, 6'.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind hier die den Werkzeugbalken 13 durchdringenden,
das Identifikationsmerkmal 62 bildenden Ausnehmungen 62' nicht gezeigt. Dargestellt
ist jedoch die Anordnung des ebenfalls mit dem Gestell 41 verbundenen Verformungswerkzeugs
8 und der über den Schieber 37 mit dem Verformungswerkzeug 8 verbundenen Schiebevorrichtung
38.
[0050] Der mit den Scheiben 31, 31' antriebsverbundene, sich flächig nach unten erstreckende
Schieber 37 weist eine zweite Führungsanordnung 43 auf (Fig. 3), welche seine Verschiebbarkeit
parallel zur Längserstreckung des Werkzeugbalkens 13 erlaubt. Die zweite Führungsanordnung
43 besitzt zwei sich in dieser Verschieberichtung erstreckende, beabstandet voneinander
angeordnete Langlöcher 44, 44' sowie jeweils einen am Gestell 41 befestigten, den
Langlöchern 44, 44' zugeordneten und in diese eintauchenden Gleitstein 45, 45', an
denen der Schieber 37 hin und her bewegt wird.
[0051] Zwischen den Langlöchern 44, 44' ist eine von unten nach oben reichende schlitzartige
Öffnung 46 für den als Mitnehmer ausgebildeten Antriebsnocken 39 vorgesehen, der mit
dem Stellantrieb 9 mittelbar verbunden ist. Die Öffnung 46 gestattet ein Anheben und
Absenken des mit dem Gestell 41 verbundenen ersten Verformungswerkzeugs 8.
[0052] Wie den Fig. 1, 3 und 4 entnehmbar ist, handelt es sich beim dargestellten Stellantrieb
9 um einen Getriebemotor, dessen Abtriebswelle 47 als Spindel ausgebildet ist. Die
Abtriebswelle 47 durchsetzt kämmend eine Spindelmutter eines an einer Stange 49 in
Richtung der Schiebebewegungen des Schiebers 37 geführten Stellorgans 48, an dem der
Antriebsnocken 39 befestigt ist. Zur Lagerung der Abtriebswelle 47 sind ein mit dem
Gestell 41 verbundener Lagerschild 50 und ein Lagerbock 51 vorgesehen. Stattdessen
kann natürlich auch ein Zahnstangengetriebe als Stellvorrichtung vorgesehen werden.
[0053] Entsprechend Fig. 4 erfolgt das Anheben des ersten Verformungswerkzeuges 8 über eine
mit dem Aufnahmeelement 14 des Werkzeugbalkens 13 verbundene Konsole 52, welche entlang
einer am Gestell 41 der Vorrichtung 1 befestigte Führungsstange 53 mit einer an sich
bekannten, nicht dargestellten Kolben-Zylinder-Einheit oder einem anderen Hubantrieb
zusammenwirkt. Durch das Anheben des ersten Verformungswerkzeugs 8 (vgl. den mittels
eines Doppelpfeils angedeuteten Hub 61) wird der Rückenbereich 4' der Buchdecke 2'
mit den beiden voneinander beabstandeten Formleisten 11, 11' zwischen die entgegenstehenden
Gegenformleisten 20, 20' des Gegenwerkzeugs 19 einen Rückensteg 28 bildend nach oben
angehoben und unter Wärmeeinfluss verformt, wobei die Buchdeckel 3, 3' auf inneren
Auflageelementen 57, 57' einer nicht näher dargestellten Deckenzuführung aufliegen.
Dabei werden auch die beidseitig des Rückenbereichs 4' befindlichen Falzbereiche 6,
6' zu Öffnungsscharnieren verformt. Das unterhalb des Werkzeugbalkens 13 angeordnete
Aufnahmeelement 14 ist dazu als Heizelement ausgebildet und mit Heizstäben 54 ausgestattet,
von denen aus die das Verformungswerkzeug 8 auf Betriebstemperatur haltende Wärme
über den Werkzeugbalken 13, die Fußleisten 12, 12' und schließlich über die Formleisten
11, 11' auf den zu verformenden Rückenbereich 4' der Buchdecke 2' übertragen wird.
[0054] Für eine genaue Positionierung des Verformungswerkzeugs 8, 10 ist beispielsweise
eine mit dem Aufnahmeelement 14 verbundene Zentriereinrichtung 58 mit einem kegeligen
Positionierungsstift 55 vorgesehen (Fig. 1, Fig. 3), der unter Federdruck in einer
dafür vorgesehenen Bohrung 56 (Fig. 2) an der Stirnseite des Werkzeugbalkens 13 eingerastet
wird.
[0055] Für die weitere Ausgestaltung des Antriebs und der Verbindungselemente zu den Verformungswerkzeugen
der Vorrichtung 1 wird auf die eingangs erwähnte
EP2325020 A1 verwiesen, welche diesbezüglich als integraler Bestandteil der Vorrichtung 1 zu verstehen
ist.
[0056] Die Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt der Vorrichtung 1 mit dem in seiner Arbeitsposition
7 befindlichen zweiten Verformungswerkzeug 10, mit den Gegenformleisten 20, 20' des
Gegenwerkzeugs 19 und einer auf inneren Auflageelementen 57, 57' einer nicht näher
dargestellten Deckenzuführung zur Verformung bereitliegenden Buchdecke 2. Das zweite
Verformungswerkzeug 10 befindet noch in seiner abgesenkter Lage, d.h. unterhalb der
Auflageebene 16 und ist damit beabstandet zur Buchdecke 2. In dieser Lage wird das
zweite Verformungswerkzeug 10 auf eine Breite 59 der Einlage 5 des Rückenbereichs
4 der Buchdecke 2 eingestellt. Dazu werden die äußeren Formleisten 22, 22' des zweiten
Verformungswerkzeugs 10 auf der Auflagefläche 29 (Fig. 3) des Werkzeugbalkens 13 entsprechend
der Breite 59 der Einlage 5 weiter in die Ausnehmungen 23, 23' des Mittenformstegs
21 hinein oder weiter aus diesen Ausnehmungen 23, 23' heraus verschoben. Durch eine
damit eingestellten Außenweite 60 der äußeren Formleisten 22, 22' wird die Form bzw.
der äquivalente Radius des zweiten Verformungswerkzeugs 10 bestimmt.
[0057] Die Fig. 6 zeigt das zweite Verformungswerkzeug 10 in seiner zwischenzeitlich um
einen Hub 61 aus der in Fig. 5 gezeigten Position nach oben angehobenen Lage. Der
Hub 61 ist abhängig von der Dicke des jeweiligen Buchblocks sowie der dazu gehörenden
Buchdecke 2 und wird von einer nicht dargestellten Maschinensteuerung berechnet und
wie bereits oben zum Anheben des ersten Verformungswerkzeugs 8 beschrieben auf das
zweite Verformungswerkzeug 10 übertragen. Nach dem Verformen hat sich die Einlage
5 und damit der nunmehr gerundete Rückenbereich 4" der Buchdecke 2" von seiner ursprünglichen
Breite 59 auf eine projizierte Breite 59' einen Rückensteg 28 bildend verkürzt, wobei
Innenkanten der Gegenformleisten 20, 20' mit Außenkanten der Einlage 5 abschließen.
Die projizierte Breite 59' der Einlage 5 entspricht somit einer Dicke des zu dieser
Buchdecke 2" gehörenden, gerundeten und abgepressten Buchblocks.
[0058] Die Fig. 7 zeigt in einer seitlichen Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemässen Vorwärmstation 64 mit zwei beispielsweise als Heizbalken ausgebildeten
Aufnahmeplätzen 65 für jeweils ein zum Verformen einer Buchdecke 2 ausgebildetes,
erstes Verformungswerkzeug 8 für Buchdecken 2' mit geradem Rückenbereich 4'. Aktuell
ist lediglich der erste Aufnahmeplatz 65 dieser Vorwärmstation 64 mit einem Verformungswerkzeug
8 belegt, während der zweite Aufnahmeplatz 65 leer ist.
[0059] Die Vorwärmstation 64 ist rechteckig ausgebildet und weist zwei Längsseiten 66, 66'
sowie zwei Stirnseiten 67, 67' sowie einen Träger 68 zur Verbindung der Vorwärmstation
mit 64 mit der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung 1 zum Verformen liegend ausgestreckter
Buchdecken 2 auf. Je nach der konkreten Einbausituation und den daraus resultierenden
Platzverhältnissen kann die Vorwärmstation 64 an beliebigen Stellen der Vorrichtung
1 angeordnet sein, beispielsweise in der Nähe einer nicht dargestellten Deckenzuführung.
Ebenso ist auch eine Anordnung der Vorwärmstation 64 außerhalb der Vorrichtung 1 denkbar,
wobei der Abstand nicht so groß gewählt sein sollte, dass die Temperatur des vorgewärmten
Verformungswerkzeugs 8 aufgrund der für den Transport erforderlichen Zeitdauer unter
die zum Verformen von Buchdecken 2 erforderliche Betriebstemperatur fällt.
[0060] Der Träger 68 dient sowohl zur Befestigung der beiden Aufnahmeplätze 65 als auch
eines diese nach unten und seitlich umschließenden Schutzblechs 69 zur Vermeidung
von Verbrennungen beim Bedienpersonal. Im Bereich der Aufnahmeplätze 65 ist jeweils
ein mit einem an einer ersten Stirnseite 67 der Vorwärmstation 64 befestigten Temperaturfühler
70 verbundenes und beispielsweise als Heizpatrone ausgebildetes Heizelement 71 angeordnet.
Natürlich können pro Aufnahmeplatz 65 auch mehrere Heizelemente 71 oder pro Heizelement
71 mehr als ein Temperaturfühler 70 Verwendung finden. Die Aufnahmeplätze 65 weisen
an der ersten Stirnseite 67 jeweils ein Zentrierelement 72 und an einer zweiten Stirnseite
67' jeweils einen Zentrierbolzen 73 mit einem Halter 74 und Befestigungselementen
75 zum Verbinden des Zentrierbolzens 73 mit dem Aufnahmeplatz 65 auf.
[0061] An einer ersten Längsseite 66 der Vorwärmstation 64 sind zwei Sensoren 76 angeordnet,
so dass die Anzahl der Sensoren 76 der Anzahl der Aufnahmeplätze 65 entspricht. Die
Sensoren 76 sind mittels eines gemeinsamen, ersten Halteelements 77 am Schutzblech
69 befestigt. An der gegenüberliegenden zweiten Längsseite 66' der Vorwärmstation
64 ist ein mit den beiden Sensoren 76 zusammenwirkender Reflektor 78 angeordnet und
mittels eines zweiten Halteelements 79 am Schutzblech 69 befestigt. Natürlich können
die Sensoren 76 und der Reflektor 78 auch außerhalb der Vorwärmstation 64 befestigt
und auf die Vorwärmstation 64 ausgerichtet sein. Zudem ist auch die Verwendung anderer
Sensoren möglich, welche ohne Reflektor auskommen. Schließlich kann auch ein einziger
Sensor für mehrere Aufnahmeplätze 65 bzw. darin aufgenommene Verformungswerkzeuge
8, 10 verwendet werden.
[0062] Die Vorwärmstation 64 weist eine Steuereinrichtung 80 auf oder ist mit einer solchen
über Anschlussleitungen 81 zur Übermittlung von Signalen sowie für die Stromversorgung
verbunden. Solche Anschlussleitungen 81 sind hier beispielsweise zwischen der Steuereinrichtung
80 und den Sensoren 76 sowie zwischen der Steuereinrichtung 80 und den Heizelementen
71 sowie den Temperaturfühlern 70 angeordnet.
[0063] Während sich das eine Verformungswerkzeug 8 in einer Ruheposition 7' in der Vorwärmstation
64 befindet (Fig. 7), ist das zum freien Aufnahmeplatz 65 gehörende andere Verformungswerkzeug
8 in der Vorrichtung 1 angeordnet und befindet sich somit in seiner in Fig. 1 und
in Fig. 4 gezeigten Arbeitsposition 7.
[0064] Demgegenüber zeigt die Fig. 8 ein zweites Ausführungsbeispiel einer im Wesentlichen
analog aufgebauten Vorwärmstation 64, jedoch mit drei Aufnahmeplätzen 65 für jeweils
ein zweites Verformungswerkzeug 10 zum Verformen von Buchdecken 2, welche nach dem
Verformen einen rundem Rückenbereich 4" aufweisen. Die drei Aufnahmeplätze 65 dieser
Vorwärmstation 64 sind jeweils mit einem Verformungswerkzeug 10 belegt, wobei diese
Verformungswerkzeuge 10 jeweils eine bestimmte unterschiedliche Dickenklasse des Rückenbereichs
4 von Buchdecken 2 verformen können.
[0065] Natürlich können in einer Vorwärmstation 64 gleichzeitig auch erste und zweite Verformungswerkzeuge
8, 10 aufgenommen werden, welche zudem für verschiedene Dickenklassen geeignet sind.
[0066] Zum Einbau eines Verformungswerkzeugs 8, 10 in die Vorwärmstation 64 bzw. zu dessen
Ausbau aus der Vorwärmstation 64 weisen die Verformungswerkzeuge 8, 10 an einer Stirnseite
ihres Werkzeugbalkens 13 jeweils einen Transporthaken 82 auf, welcher mit einem nicht
dargestellten Spezialschlüssel umschlossen werden kann und mit dem das heiße Verformungswerkzeug
8, 10 mittels eines ebenfalls nicht dargestellten Hebezeugs auf den jeweiligen Aufnahmeplatz
65 der Vorwärmstation 64 aufgelegt oder von diesem abgenommen werden kann. Die Montage
oder Demontage eines Verformungswerkzeugs 8, 10 in die bzw. aus der Vorrichtung 1
zum Verformen liegend ausgestreckter Buchdecken 2 kann mit dem gleichen Hebezeug erfolgen.
[0067] Beim Einbau eines Verformungswerkzeugs 8, 10 in die Vorwärmstation 64 sorgt das Zentrierelement
72 gemeinsam mit dem gegenüberliegenden, die Bohrung 56 (Fig. 2) des Verformungswerkzeugs
8, 10 aufnehmenden Zentrierbolzen 73 für eine sichere Aufnahme des Verformungswerkzeugs
8, 10.
[0068] Wie bereits oben beschrieben, weist der Werkzeugbalken 13 der Verformungswerkzeuge
8, 10 durchgehende Ausnehmungen 62' auf, welche ein Strahl 83 der Sensoren 76 hindernisfrei
durchdringen kann. Jeweils eine der Ausnehmungen 62'jedes Verformungswerkzeugs 8,
10 ist mit einem Verschlusselement 63 versehen, so dass diese Ausnehmung 62' durch
den Strahl 83 des darauf ausgerichteten Sensors 76 nicht mehr durchdrungen werden
kann. Mit Hilfe eines derartigen oder auch mittels eines anderen geeigneten Identifikationsmerkmals
62 kann mit der Steuereinrichtung 80 somit ermittelt werden, welches Verformungswerkzeug
8, 10 in der Vorwärmstation 64 eingebaut ist. Sobald ein Verformungswerkzeug 8, 10
ausgebaut ist, wird dies ebenfalls erkannt, da der Strahl 83 des jeweiligen Sensors
76 den Raum oberhalb des dann wieder leeren Aufnahmeplatzes 65 hindernisfrei durchdringen
kann und damit vom Reflektor 78 reflektiert wird, so dass auf diese einfache Weise
überprüft werden kann, welche Verformungswerkzeuge 8, 10 sich in der Vorwärmstation
64 befinden.
[0069] Dabei ist jeder Aufnahmeplatz 65 zur Aufnahme der von gleich ausgebildeten Werkzeugbalken
13 getragenen, unterschiedlichen Verformungswerkzeuge 8, 10 ebenfalls gleich ausgebildet.
Bei dieser kostengünstigen Lösung können die Sensoren 76 allerdings erst nach der
Entnahme eines Verformungswerkzeugs 8, 10 aus der Vorwärmstation 64 erkennen, ob das
richtige oder das falsche Verformungswerkzeug 8, 10 entnommen worden ist.
[0070] Alternativ dazu ist jeder Aufnahmeplatz 65 zur Aufnahme eines bestimmten Verformungswerkzeugs
8, 10 unterschiedlich ausgebildet. Dazu weist jeder Aufnahmeplatz 65 zumindest ein
erstes Verbindungselement 84 auf (Fig. 7), welches zur Aufnahme eines bestimmten der
unterschiedlichen Verformungswerkzeuge 8, 10 unterschiedlich ausgebildet und/oder
unterschiedlich positioniert ist. Dementsprechend besitzt das Verformungswerkzeug
8, 10 zumindest ein zweites Verbindungselement 85 (Fig. 6), welches lediglich mit
einem von mehreren unterschiedlichen Aufnahmeplätzen 65 der Vorwärmstation 64 korrespondierend
ausgebildet ist. Dazu ist das erste Verbindungselement 84 beispielsweise als Stift
und das zweite Verbindungselement 85 beispielsweise als eine den Stift aufnehmende
Ausnehmung im Werkzeugbalken 13 ausgebildet. Mit zwei solchen, zusammenwirkenden Verbindungselementen
84, 85 kann das jeweils für den nachfolgenden Arbeitsauftrag zum Verformen von Buchdecken
2 benötigte Verformungswerkzeug 8, 10 vorteilhaft bereits vor seiner Entnahme aus
der Vorwärmstation 64 zuverlässig identifiziert werden.
[0071] Alternativ oder wie in Fig. 7 dargestellt zusätzlich zur zuvor beschriebenen Lösung
kann jeder Aufnahmeplatz 65 mit zumindest einer ersten Markierung 86 für ein bestimmtes
der unterschiedlichen Verformungswerkzeuge 8, 10 versehen sein, wobei sich die ersten
Markierungen 86 aller Aufnahmeplätze 65 voneinander unterscheiden. Dementsprechend
weist das Verformungswerkzeug 8, 10 zumindest eine zweite Markierung 87 (Fig. 1 bis
Fig. 3) auf, welche lediglich einem Aufnahmeplatz 65 der Vorwärmstation 64 zugeordnet
ist. Mit dieser kostengünstigeren Lösung kann bei entsprechend der Markierungen 86,
87 erfolgender Auflage der Verformungswerkzeuge 8, 10 ebenfalls eine vorgängige und
zuverlässige Identifizierung des jeweils für den Folgeauftrag benötigten Verformungswerkzeugs
8,10 erreicht werden. Die Markierungen 86, 87 können wie in den gezeigten Ausführungsbeispielen
als Buchstaben ausgebildet sein. Natürlich sind auch andere Arten von Markierung möglich,
beispielsweise Zahlen oder auch Farbmarkierungen.
[0072] Die Temperatur der vorgewärmten Verformungswerkzeuge 8, 10 kann je nach den zum Bezug
der Buchdecken 2 verwendeten Materialien zwischen 20°C und 300°C betragen. Bei Bezugsmaterialien
aus Kunststoff oder Cellophan sind beispielsweise relativ niedrige Temperaturen ausreichend.
Bei sehr hohen Taktzahlen wird die Einwirkzeit der Verformungswerkzeuge 8, 10 auf
die Buchdecken 2 geringer, so dass mit hohen Temperaturen gefahren werden kann. Wird
mit verminderter Geschwindigkeit gefahren, vergrößert sich die Einwirkzeit des jeweiligen
Verformungswerkzeugs 8, 10 auf die Buchdecke 2 und dessen Temperatur kann vermindert
werden. Über die Steuereinrichtung 80 kann die Temperatur der jeweils verwendeten
Verformungswerkzeuge 8, 10 je nach Auftrag (Produktionsgeschwindigkeit, Bezugsmaterial
der Buchdecke usw.) wie gewünscht eingestellt werden.
1. Vorwärmstation für ein Verformungswerkzeug (8, 10) zum Verformen jeweils eines beidseitig
eines Rückenbereichs (4) angrenzenden Falzbereichs (6, 6') liegend ausgestreckter
Buchdecken (2) oder eines Rückenbereichs (4) und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs
(4) angrenzenden Falzbereichs (6, 6') liegend ausgestreckter Buchdecken (2), mit einem
Aufnahmeplatz (65) für das Verformungswerkzeug (8, 10), mit zumindest einem im Bereich
des Aufnahmepiatzes (65) angeordneten Heizelement (71) und zumindest einem mit diesem
verbundenen Temperaturfühler (70),
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorwärmstation (64)
• eine mit dem zumindest einen Heizelement (71) und dem zumindest einen Temperaturfühler
(70) verbundene Steuereinrichtung (80) aufweist oder mit einer solchen verbunden ist,
• mehrere Aufnahmeplätze (65) für unterschiedliche Verformungswerkzeuge (8, 10) zum
Verformen liegend ausgestreckter Buchdecken (2) besitzt, und
• zumindest einen mit der Steuereinrichtung (80) verbundenen Sensor (76) zur Detektion
zumindest eines Identifikationsmerkmals (62) der in die Vorwärmstation (64) aufgenommenen
Verformungswerkzeuge (8, 10) aufweist.
2. Vorwärmstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (76) an der Vorwärmstation (64) angeordnet oder auf diese
ausgerichtet ist.
3. Vorwärmstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sensoren (76) angeordnet sind und die Anzahl der Sensoren (76) der Anzahl
der Aufnahmeplätze (65) entspricht.
4. Vorwärmstation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorwärmstation (64) rechteckig mit zwei Längsseiten (66, 66') und zwei Stirnseiten
(67, 67') ausgebildet ist, dass der zumindest eine Sensor (76) an einer ersten Längsseite
(66) angeordnet und als optischer Sensor ausgebildet ist, und dass an einer zweiten
Längsseite (66'), gegenüberliegend zu dem zumindest einen Sensor (76), ein Reflektor
(78) angeordnet ist.
5. Vorwärmstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Aufnahmeplatz (65) gleich ausgebildet ist.
6. Vorwärmstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass jeder Aufnahmeplatz (65) zur Aufnahme eines bestimmten Verformungswerkzeugs (8, 10)
unterschiedlich ausgebildet ist.
7. Vorwärmstation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Aufnahmeplatz (65) zumindest ein erstes Verbindungselement (84) aufweist, welches
zur Aufnahme eines bestimmten Verformungswerkzeugs (8, 10) der unterschiedlichen Verformungswerkzeuge
(8, 10) unterschiedlich ausgebildet und/oder unterschiedlich positioniert ist.
8. Vorwärmstation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Aufnahmeplatz (65) mit zumindest einer ersten Markierung (86) für ein bestimmtes
Verformungswerkzeug (8, 10) der unterschiedlichen Verformungswerkzeuge (8, 10) versehen
ist, wobei sich die Markierungen (86) aller Aufnahmeplätze (65) voneinander unterscheiden.
9. Verformungswerkzeug zum Verformen jeweils eines beidseitig eines Rückenbereichs (4)
angrenzenden Falzbereichs (6, 6') liegend ausgestreckter Buchdecken (2) oder eines
Rückenbereichs (4) und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs (4) angrenzenden
Falzbereichs (6, 6') liegend ausgestreckter Buchdecken (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungswerkzeug (8, 10) zumindest ein Identifikationsmerkmal (62) zur Detektion
des Verformungswerkzeugs (8, 10) in einer Vorwärmstation (64) nach einem der Ansprüche
1 bis 8 aufweist.
10. Verformungswerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungswerkzeug (8, 10) einen Werkzeugbalken (13) zur Aufnahme in der Vorwärmstation
(64) aufweist und dass das Identifikationsmerkmal (62) am oder im Werkzeugbalken (13)
angeordnet ist.
11. Verformungswerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Identifikationsmerkmal (62) als eine Anzahl verschließbarer Ausnehmungen (62')
im Werkzeugbalken (13) ausgebildet ist.
12. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungswerkzeug (8, 10) zumindest ein zweites Verbindungselement (85) aufweist,
welches lediglich mit einem Aufnahmeplatz (65) der Vorwärmstation (64) korrespondierend
ausgebildet ist.
13. Verformungswerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungswerkzeug (8, 10) zumindest eine zweite Markierung (87) aufweist, welche
lediglich einem Aufnahmeplatz (65) der Vorwärmstation (64) zugeordnet ist.
14. Vorrichtung zum Verformen jeweils eines beidseitig eines Rückenbereichs (4) angrenzenden
Falzbereichs (6, 6') liegend ausgestreckter Buchdecken (2) oder eines Rückenbereichs
(4) und jeweils eines beidseitig des Rückenbereichs (4) angrenzenden Falzbereichs
(6, 6') liegend ausgestreckter Buchdecken (2), mit einer Vorwärmstation (64) nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 und mit mehreren unterschiedlichen Verformungswerkzeugen
(8, 10) nach einem der Ansprüche 9 bis 13.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Identifikation der unterschiedlichen Verformungswerkzeuge (8, 10)
• die Verformungswerkzeuge (8, 10) jeweils einen Werkzeugbalken (13) zur Aufnahme
in der Vorrichtung (1) sowie in der Vorwärmstation (64) aufweisen,
• die Vorwärmstation (64) rechteckig mit zwei Längsseiten (66, 66') und zwei Stirnseiten
(67, 67') ausgebildet ist, wobei an einer ersten Längsseite (66) der Vorwärmstation
(64) eine Anzahl optischer Sensoren (76) und an einer zweiten Längsseite (66'), gegenüberliegend
zu den optischen Sensoren (76), ein Reflektor (78) angeordnet ist,
• die Werkzeugbalken (13) jeweils eine Anzahl als Identifikationsmerkmale (62) ausgebildeter,
verschließbarer Ausnehmungen (62') aufweisen, wobei die Anzahl der verschließbaren
Ausnehmungen (62') mindestens so groß ist, wie die Anzahl der in der Vorrichtung (1)
verwendeten Verformungswerkzeuge (8, 10) und die Anzahl der optischen Sensoren (76).