[0001] Die Erfindung betrifft eine Paraffiniereinrichtung für eine Kreuzspulen herstellende
Textilmaschine, mit einem in einem Lagergehäuse axial verschiebbar gelagerten Paraffinkörper,
der während des Spulprozesses mittels eines definiert ansteuerbaren Antriebes im Bereich
einer Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung positionierbar ist, in der die Vorderfront
des Paraffinkörpers an einem laufenden Faden anliegt.
[0002] In der Textilmaschinenindustrie kommen, insbesondere auch im Zusammenhang mit Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschinen, seit langem Paraffiniereinrichtungen zum Einsatz. Die
Paraffiniereinrichtungen können dabei recht unterschiedliche Ausführungsformen aufweisen,
die in der Patentliteratur zum Teil ausführlich beschrieben sind.
[0003] Derartige Paraffiniereinrichtungen werden bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen
bekanntlich in erster Linie dazu verwendet, um während des Spulprozesses den Reibwert
eines Garnes herabzusetzen. Das heißt, während des Umspulens kleinvolumiger, in der
Regel auf Ringspinnmaschinen gefertigten Spinnkopsen zu großvolumigen Kreuzspulen,
was beispielsweise auf so genannten Kreuzspulautomaten erfolgt, werden auf das Garn
Paraffinpartikel aufgetragen, die die Lauf- und Gleiteigenschaften des Garnes verbessern,
was insbesondere bei im Produktionsprozess nachfolgenden Verarbeitungsvorgängen, beispielsweise
beim Wirken oder Stricken, von erheblicher Bedeutung ist. Alternativ kann die Paraffiniereinrichtung
stromauf der Spuleinrichtung einer Rotorspinnmaschine angeordnet sein.
[0004] Derartige Paraffiniereinrichtungen, die beispielsweise in der
CH 706 608 A2 oder der
DE 40 10 469 A1 recht ausführlich beschrieben sind, weisen einen Paraffinkörper auf, der, um eine
möglichst gleichmäßige Abnutzung des Paraffinkörpers zu erzielen, langsam um seine
Mittellängsachse rotiert und dabei gleichzeitig durch eine Belastungseinrichtung axial
in Richtung des laufenden Fadens beaufschlagt wird. Das heißt, derartige Paraffiniereinrichtungen
kontaktieren mit der Stirnseite ihres Paraffinkörpers einen laufenden und changierenden
Faden und paraffinieren ihn dabei.
[0005] Die Belastungseinrichtung zum Verschieben des drehfest jedoch axial verschiebbar
auf einer antreibbaren Lagerwelle gelagerten Paraffinkörpers kann dabei verschiedene
Ausführungsformen aufweisen.
[0006] In der
CH 706 608 A2 kommt als Belastungseinrichtung zum Beispiel eine Schraubenfeder zum Einsatz, die,
hinter dem Paraffinkörper auf der Lagerwelle angeordnet, den Paraffinkörper axial
in Richtung des laufenden Fadens beaufschlagt.
[0007] Eine vergleichbare Belastungseinrichtung ist auch in der
DE 40 10 469 A1 beschrieben. Bei dieser bekannten Paraffiniereinrichtung wird der Paraffinkörper
allerdings durch einen zusätzlichen Belastungshebel beaufschlagt, der seinerseits
der Federwirkung einer vorgespannten Biegefeder ausgesetzt ist. Auch hier wird der
Paraffinkörper in ständigem Kontakt mit dem laufenden Faden gehalten.
[0008] Bei diesen bekannten Paraffiniereinrichtungen wird außerdem die Arbeitsposition des
Paraffinkörpers, das heißt, die Paraffinierebene, durch die der Umschlingungswinkel
des Garnes und damit mehr oder weniger die Menge des Paraffinauftrages festgelegt
werden kann, jeweils durch einstellbare Wegbegrenzungsmittel vorgegeben.
[0009] Derartige Paraffiniereinrichtungen verfügen außerdem oft über eine Sensoreinrichtung
zum Überwachen des Paraffinkörperverbrauchs, das heißt, über eine Sensoreinrichtung,
mit der angezeigt wird, dass der um eine Rotationsachse drehbar gelagerte Paraffinkörper
eine Minimumgröße erreicht hat und ausgewechselt werden sollte.
[0010] Bei der Paraffiniereinrichtung gemäß
DE 40 10 469 A1 ist beispielsweise die hebelartige Belastungseinrichtung, die von hinten an einem
sich drehenden Paraffinkörper anliegt, mit einem Emitterelement in Form eines Permanentmagneten
ausgestattet. Des Weiteren ist bei dieser bekannten Paraffiniereinrichtung an einer
stationären Halteeinrichtung ein Sensorelement, beispielsweise ein Hall-Sensor, positioniert.
Wenn das Emitterelement der Belastungseinrichtung aufgrund des Verbrauchs des Paraffinkörpers
immer weiter an das stationäre Sensorelement herangeführt wird, detektiert der Hall-Sensor
aufgrund der Annäherung des Magnetelements dessen Magnetfeld. Mittels einer elektronischen
Schalteinrichtung wird dann ein Meldesignal zum Auffordern eines Paraffinkörperwechsels
direkt oder zeitverzögert erzeugt, wobei die Schalteinrichtung zur Verarbeitung des
Meldesignals so eingestellt ist, dass ein Spulvorgang direkt oder erst nach einer
Restlaufzeit von 10 min bis 240 min gestoppt wird oder dass lediglich eine optische
Anzeige für das Bedienpersonal erfolgt.
[0011] Eine solche optische Anzeige der Restlaufzeit weist allerdings den Nachteil auf,
dass das Bedienpersonal oftmals erst noch manuell ermitteln muss, wie viel Restlaufzeit
an der jeweiligen Arbeitsstelle tatsächlich noch zur Verfügung steht. Das heißt, für
das Bedienpersonal ist es relativ schwierig, zu ermitteln, an welcher Arbeitsstelle
ein Paraffinkörperwechsel besonders dringlich ist, bevor die Arbeitsstelle zwangsgestoppt
wird.
[0012] Um die Restlaufzeit eines Paraffinierkörpers exakter ermitteln zu können, ist deshalb
in in der Vergangenheit in der
DE 42 26 265 A1 ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem die Restlaufzeit des Paraffinkörpers
mathematisch ermittelt wird. Das heißt, bei dieser bekannten Paraffiniereinrichtung,
bei der der Paraffinkörper in einer entsprechend ausgestalteten Vorrichtung entlang
einer Zustellachse quer zu einer Fadenlaufbahn drehbeweglich gehaltert ist, wird das
Erreichen einer Mindestgröße eines sich aufgrund eines Fadenkontaktes ständig verkleinernden
Paraffinkörpers dadurch angezeigt, dass aus den Parametern Paraffinkörpergewicht,
Paraffinabrieb, Gamnummer, Spulgeschwindigkeit etc. rechnerisch die voraussichtliche
Laufzeit des Paraffinkörpers bis zum Erreichen einer Mindestgröße ermittelt wird.
[0013] Zur Ermittlung der Restlaufzeit des Paraffinierkörpers einer Paraffiniereinrichtung
ist des Weiteren in der
DE 10 2013 018 877 A1 bereits vorgeschlagen worden, die Paraffiniereinrichtung mit zwei Detektierelementen
auszustatten, wobei ein erstes Detektierelement gegenüber der Rotationsachse ortsfest
angeordnet ist und ein zweites Detektier element derart an dem Paraffinkörper oder
einer Halterung hierfür angeordnet ist, dass das zweite der Detektierelemente einerseits
um die Rotationsachse drehbar und andererseits linear entlang der Rotationsachse verlagerbar
ist. Das heißt, die beiden Detektierelemente sind durch die Linearbewegung des Paraffinkörpers
entlang der Rotationsachse sukzessive in Überdeckung bringbar.
[0014] Bei den bekannten und in der Praxis an sich weit verbreiteten Paraffiniereinrichtungen
ist allerdings nicht nur die Ermittlung der exakten Restlaufzeit etwas problematisch,
sondern auch die Tatsache, dass bei den bekannten Paraffiniereinrichtungen das Paraffin
dem laufenden Faden oft im Überschuss vorgelegt wird. Das heißt, um sicherzustellen,
dass unter allen Umständen eine ausreichende Paraffinierung des Garnes gegeben ist,
wird bei diesen bekannten Paraffiniereinrichtungen oft mit zu großen Gamumschlingungswinkeln
und damit mit einem zu starken Paraffinauftrag gearbeitet.
[0015] Da die durch den laufenden, changierenden Faden vom Paraffinkörper abgetragenen Paraffinpartikel
oft nicht ausreichend fest am Faden anhaften, kommt es bei solchen Paraffiniereinrichtungen
nicht nur zu einem hohen Paraffinverbrauch, sondern bereits nach relativ kurzer Zeit
auch zu einer Verschmutzung der Paraffiniereinrichtungen. Außerdem kommt es aufgrund
der Schwerkraft oft auch zu einer starken Vierschmutzung insbesondere der unterhalb
der Paraffiniereinrichtungen angeordneten Bauteile der betroffenen Arbeitsstellen.
[0016] Im Zusammenhang mit den vorstehend beschriebenen Paraffiniereinrichtungen ist deshalb
in der Vergangenheit bereits vorgeschlagen worden, den rotierbaren Paraffinkörper
innerhalb einer stationären Abdeckung anzuordnen oder zumindest unterhalb des Paraffinkörpers
eine Auffangwanne zu installieren, in der die abgeriebenen, vom laufenden Faden nicht
mitgenommenen Paraffinpartikel gesammelt werden können.
[0017] Eine solche mit einem Auffangbehälter für herunter fallende Paraffinpartikel ausgestattete
Paraffiniereinrichtung ist zum Beispiel in der
DE 10 2005 028 751 A1 beschrieben.
[0018] Die meisten der bekannten Paraffiniereinrichtungen weisen außerdem nicht nur den
Nachteil eines unnötig hohen Paraffinverbrauches auf, sondern ein weiterer Nachteil
dieser bekannten Paraffiniereinrichtungen liegt auch darin, dass bei einem Garnpartiewechsel,
bei dem aufgrund des neu vorliegenden Garnmaterials eine Umstellung der Paraffinierkonditionen
angeraten erscheint, stets eine recht mühsame und zeitaufwendige Neueinstellung der
Paraffinkörperanschläge notwendig ist.
[0019] Das heißt, bei den bekannten Paraffiniereinrichtungen erfordert jede Änderung der
Paraffinauftragsrate stets eine Änderung des Umschlingungswinkels des Garns am Paraffinkörper
und damit eine Korrektur der Stellung der Paraffinkörperanschläge.
[0020] In der
DE 10 2014 012 247 A1 ist deshalb bereits eine Paraffiniereinrichtung für eine Kreuzspulen herstellende
Textilmaschine vorgeschlagen worden, die einen in einem Lagergehäuse axial verschiebbar
gelagerten Paraffinkörper aufweist, dessen Vorderfront während des Spulbetriebes im
Bereich einer so genannten Paraffinierebene am laufenden Faden der Arbeitsstelle anliegt.
Bei diesen Paraffiniereinrichtungen ist im Bereich der Vorderseite eines Lagergehäuses
der Paraffiniereinrichtung eine so genannte Paraffinierungsöse so positioniert, dass
der laufende Faden stets mit einer fixen Grundumschlingung geführt ist.
Des Weiteren verfügt diese Paraffiniereinrichtung über eine Vorschubeinrichtung, die
eine einstellbare, definierte axiale Verlagerung des Paraffinkörpers in Richtung der
Paraffinierungsöse ermöglicht, sowie über zwei Sensoreinrichtungen.
Eine im Bereich einer hinteren Anschlussplatte des Lagergehäuses der Paraffiniereinrichtung
angeordnete erste Sensoreinrichtung überwacht dabei den Drehwinkel des Schrittmotors,
während eine im Bereich der vorderen Anschlussplatte angeordnete zweite Sensoreinrichtung
den jeweiligen Ist-Zustand des Paraffinkörpers detektiert.
[0021] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Paraffiniereinrichtung zu schaffen, bei der einerseits sichergestellt ist, dass
während des Spulbetriebes unerwünschter Paraffinabrieb weitestgehend vermieden wird,
andererseits aber gewährleistet ist, dass der laufende Faden stets ausreichend paraffiniert
wird.
[0022] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Paraffiniereinrichtung gelöst, die
über eine an einen Arbeitsstellenrechner angeschlossene Sensoreinrichtung bzw. über
ein Sensorsystem verfügt, die/das überwacht, ob die Vorderfront des Paraffinkörpers
im Bereich der Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung positioniert ist, und der
Arbeitsstellenrechner so ausgebildet ist, dass er, wenn dies nicht der Fall ist, korrigierend
in die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes eingreift.
[0023] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0024] Die erfindungsgemäße Ausführungsform hat insbesondere den Vorteil, dass durch den
Einsatz einer an den Arbeitsstellenrechner angeschlossenen Sensoreinrichtung bzw.
durch den Einsatz eines entsprechenden an den Arbeitsstellenrechner angeschlossenen
Sensorsystems ständig auf relativ einfache und zuverlässige Weise überwacht werden
kann, ob die Vorderfront des Paraffinkörpers stets ordnungsgemäß an den laufenden
Faden angestellt ist. Das heißt, durch die Sensoreinrichtung bzw. das Sensorsystem
wird fortlaufend detektiert, ob die Vorderfront des Paraffinierkörpers, wie für einen
optimalen Paraffinierauftrag erforderlich, im Bereich der so genannten Paraffinierebene
der Paraffiniereinrichtung positioniert ist und somit mit einem vorgebbaren Arilagedruck
am laufenden Faden anliegt. Wenn festgestellt wird, dass die Vorderfront des Paraffinkörpers
nicht im Bereich der Paraffinierebene positioniert ist, sorgt der Arbeitsstellenrechner
dafür, dass korrigierend in die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes für den Paraffinkörper
eingegriffen wird.
Die Positionierung der Vorderfront des Paraffinkörpers im Bereich der so genannten
Paraffinebene der Paraffiniereinrichtung führt dabei nicht nur zu einer optimalen
Paraffinierung des Fadens, sondern durch eine solche Positionierung des Paraffinkörpers
wird auch sichergestellt, dass ein unnötiger Partikelabrieb am Paraffinkörper minimiert
wird.
[0025] In vorteilhafter Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung
einen Sender sowie einen Empfänger aufweist, die auf einander gegenüberliegenden Seiten
des Paraffinkörpers so angeordnet sind, dass der Empfänger einen vom Sender initiierten
Kontrollstrahl nicht empfangen kann, wenn der Paraffinkörper mit seiner Vorderfront
in einem in Vorschubrichtung des Paraffinkörpers hinter der Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung
liegenden Bereich positioniert ist und dass die Sensoreinrichtung daraufhin ein Signal
generiert.
[0026] Durch eine solche Ausbildung wird gewährleistet, dass die Vorderseite des Paraffinkörpers
nicht unbemerkt in einem Bereich jenseits der Paraffinierebene positioniert werden
kann, was zu einem starken Kontakt mit dem laufenden Faden und als Folge zu einem
unnötig hohen Verbrauch des Paraffinkörpers führen würde. Das heißt, durch die vorbeschriebene
Ausführungsform wird die Voraussetzung, die man benötigt, um eine Paraffiniereinrichtung
jederzeit wirtschaftlich betreiben zu können, erfüllt.
[0027] In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Arbeitsstellenrechner so
ausgebildet ist, dass er bei Eingang eines Signals der Sensoreinrichtung im Sinne
"Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes drosseln" eingreift. Das bedeutet, wenn durch
die Sensoreinrichtung festgestellt wird, dass die Vorderfront des Paraffinkörpers
in einen Bereich jenseits der Paraffinierebene verlagert worden ist, greift der Arbeitsstellenrechner
sofort korrigierend in die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes für den Paraffinkörper
ein und sorgt dafür, dass die Vorderfront des Paraffinkörpers wieder in den Bereich
der Paraffinierebene zurückverlagert wird.
[0028] In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass der Arbeitsstellenrechner
so ausgebildet ist, dass er dafür sorgt, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes
erhöht wird, wenn eine vorgebbare Zeitspanne lang kein Signal der Sensoreinrichtung
mehr am Arbeitsstellenrechner eingegangen ist. Das heißt, durch den Arbeitsstellenrechner
wird nach einer gewissen Zeitspanne das Ausbleiben eines Signals der Sensoreinrichtung
dahingehend gedeutet, dass die Vorderfront des Paraffinkörpers in einem bezüglich
der Vorschubrichtung des Paraffinkörpers vor der Paraffinierebene liegenden Bereich
positioniert ist und der laufende Faden somit keinen Kontakt mit der Vorderfront des
Paraffinierkörpers hat.
[0029] Um diesen sehr negativen Zustand, in dem der Faden nicht paraffiniert wird, zu ändern,
sorgt der Arbeitsstellenrechner sofort dafür, dass die Vorschubgeschwindigkeit des
Antriebs für den Paraffinkörper etwas erhöht wird, mit der Folge, dass die Vorderfront
des Paraffinierkörpers nach einer gewissen, relativ kurzen Zeitspanne wieder im Bereich
der Paraffinierebene positioniert und damit wieder ein optimaler Paraffinaufrag auf
den laufenden Faden gewährleistet ist.
[0030] Durch die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Paraffiniereinrichtung kann
nicht nur auf verhältnismäßig einfache Weise eine relativ lange Lebensdauer des Paraffinkörpers
gewährleistet, sondern auch sichergestellt werden, dass der Faden stets ordnungsgemäß
paraffiniert wird. Außerdem führen diese Ausführungsformen zu einer sehr kompakten
Konstruktion, die an einer Paraffiniereinrichtung nicht nur problemlos installierbar
ist, sondern auch sehr zuverlässig und präzise arbeitet.
[0031] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist gegeben, wenn die Sensoreinrichtung
bzw. das Sensorsystem, wie vorgesehen, nach dem Lichtschrankenprinzip arbeitet.
Bekanntlich sind Lichtschranken im Maschinenbau seit langem bewährte Sensorsysteme,
die zum Beispiel im Zusammenhang mit der Überwachung der Stellung beweglich gelagerter
Bauelement weit verbreitet sind. Das heißt, eine Lichtschranke ist in der Optoelektronik
ein System, das die Unterbrechung eines Lichtstrahls erkennt und als elektrisches
Signal anzeigt.
Da Lichtschranken nicht nur keiner Abnutzung unterworfen und entsprechend langlebig,
sondern als Großserienbauteile auch relativ kostengünstig im Handel erhältlich sind,
stellen Sensoreinrichtungen oder Sensorsysteme, die nach dem Lichtschrankenprinzip
arbeiten, sehr vorteilhafte Einrichtungen dar.
[0032] In einer alternativen Ausführungsform kommt ein Sensorsystem zum Einsatz, das eine
erste Sender- und Empfängereinrichtung sowie eine zweite Sender- und Empfängereinrichtung
aufweist, die bezüglich der Vorschubrichtung des Paraffinkörpers axial beabstandet
zu einander angeordnet und an einen Arbeitsstellenrechner angeschlossen sind. Das
heißt, die erste Sender- und Empfängereinrichtung und die zweite Sender- und Empfängereinrichtung
sind so axial versetzt zueinander angeordnet, dass, wenn die Vorderfront des Paraffinkörpers
im Bereich der Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung positioniert ist, ein Kontrollstrahl
der ersten Sender- und Empfängereinrichtung durch den Paraffinkörper abgeschattet
ist und die erste Sender- und Empfängereinrichtung entsprechend ein Signal generiert,
während gleichzeitig der Kontrollstrahl der in Vorschubrichtung des Paraffinkörpers
(23) in einem Bereich knapp hinter der Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung
angeordneten zweiten Sender-und Empfängereinrichtung nicht abgeschattet ist und entsprechend
kein Signal generiert wird.
Das bedeutet, für den Arbeitsstellenrechner zeigt der Eingang eines Signals der ersten
Sender- und Empfängereinrichtung und das gleichzeitige Ausbleiben eines Signals der
zweiten Sender- und Empfängereinrichtung an, dass der Paraffinkörper ordnungsgemäß
im Bereich der Paraffinierebene positioniert und keine Korrektur der Vorschubgeschwindigkeit
des Antriebes des Paraffinkörpers notwendig ist.
[0033] Erhält der Arbeitsstellenrechner allerdings außer dem Signal der ersten Sender- und
Empfängereinrichtung gleichzeitig auch ein Signal der zweiten Sender- und Empfängereinrichtung,
erkennt der Arbeitsstellenrechner daran, dass die Vorderfront des Paraffinkörpers
in einem Bereich jenseits der Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung positioniert
ist und sorgt dafür, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes des Paraffinkörpers
etwas gedrosselt und die Vorderfront des Paraffinkörpers wieder im Bereich der Paraffinierebene
der Paraffiniereinrichtung positioniert wird.
[0034] Beim Ausbleiben eines Signales sowohl der ersten, als auch der zweiten Sender- und
Empfängereinrichtung, was darauf hindeutet, dass weder der Kontrollstrahl der ersten
Sender- und Empfängereinrichtung noch der Kontrollstrahl der zweiten Sender- und Empfängereinrichtung
durch den Paraffinkörper abgeschattet ist, weil die Vorderseite des Paraffinkörpers
in einem Bereich relativ weit vor der Paraffinierebene der Paraffiniereinrichtung
positioniert ist, sorgt der Arbeitsstellenrechner entsprechend dafür, dass die Vorschubgeschwindigkeit
des Antriebes des Paraffinkörpers etwas erhöht und damit die Vorderfront des Paraffinkörpers
wieder ordnungsgemäß im Bereich der Paraffinierebene positioniert wird.
[0035] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Arbeitsstellenrechner
so ausgebildet ist, dass die Daten des Sensorsystems, die aus der effektiven Vorschubgeschwindigkeit
des ansteuerbaren Antriebes für den Paraffinkörper resultieren, durch den Arbeitsstellenrechner
messtechnisch erfassbar sind. Vorzugsweise kann der Arbeitsstellenrechner messtechnisch
erfasste Daten, die aus der effektiven Vorschubgeschwindigkeit des ansteuerbaren Antriebes
resultieren, dahingehend verarbeiten, dass Rückschlüsse auf das Paraffinierverhalten
der Paraffiniereinrichtung während der Spulenreise möglich sind.
[0036] Solche Rückschlüsse können beispielsweise darin bestehen, dass eine Änderung der
Paraffinier-Auftragsrate angeraten erscheint.
[0037] Eine solche Änderung der Paraffinier-Auftragsrate lässt sich beispielsweise durch
eine Korrektur der Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes des Paraffinkörpers erreichen,
wobei die Vorschubgeschwindigkeit zum Beispiel am Arbeitsstellenrechner und/oder an
der Zentralsteuereinheit der Textilmaschine einstellbar ist.
Sowohl die Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit am Arbeitsstellenrechner, als auch
die Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit an der Zentralsteuereinheit der Textilmaschine
bieten dabei Vorteile, wobei die Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit an der Zentralsteuereinheit
der Textilmaschine insbesondere dann sehr vorteilhaft weil sehr zeitsparend ist, wenn
eine Vielzahl von Arbeitsstellen gleichzeitig auf eine neue Vorschubgeschwindigkeit
eingestellt werden sollen.
[0038] Die sich aus dem Paraffinierverhalten der Paraffiniereinrichtung während der Spulenreise
ergebenden Rückschlüsse können sich allerdings auch auf Material des eingesetzten
Paraffinkörpers beziehen. Es kann sich beispielsweise als angeraten erscheinen, bei
nachfolgenden Spulprozessen Paraffinkörper einzusetzen, die ein etwas anderes Paraffiniermaterial
aufweisen.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0040] Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine,
im Ausführungsbeispiel die Spulstelle eines Kreuzspulautomaten, mit einer Paraffiniereinrichtung,
die eine erfindungsgemäß ausgebildete und angeordnete Sensoreinrichtung aufweist,
- Fig. 2
- in perspektivischer Ansicht und in einem größeren Maßstab eine Paraffiniereinrichtung
mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten und angeordneten
Sensoreinrichtung,
- Fig. 3
- in Seitenansicht den Frontbereich der in Fig. 2 dargestellten Paraffiniereinrichtung
mit der im Bereich der Paraffinierebene angeordneten Sensoreinrichtung,
- Fig. 4
- in Seitenansicht den Frontbereich einer Paraffiniereinrichtung, mit einem Sensorsystem,
das über zwei, in Vorschubrichtung des Paraffinkörpers axial beabstandet angeordnete
Sensoreinrichtungen aufweist,
- Fig. 5
- in perspektivischer Ansicht die in Fig. 2 dargestellte Paraffiniereinrichtung ohne
Lagergehäuse sowie teilweise im Schnitt.
[0041] In Figur 1 ist schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel eine so genannte Spulstelle eines
Kreuzspulautomaten 1, dargestellt.
Solche Kreuzspulautomaten 1 weisen bekanntlich eine Vielzahl derartiger, in Reihe
nebeneinander angeordneter, in der Regel identischer Arbeitsstellen 2 auf. Auf diesen
Arbeitsstellen 2 werden, wie ebenfalls bekannt und daher nicht näher erläutert, Spinnkopse
3, die zum Beispiel auf Ringspinnmaschinen gefertigt wurden und relativ wenig Garnvolumen
aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen 5 umgespult, die in nachfolgenden Arbeitsprozessen,
zum Beispiel auf Webmaschinen, benötigt werden. Während des Umspulprozesses wird der
vom Spinnkops 3 abgezogene Faden 16 außerdem auf eventuelle Garnfehler hin überwacht
und Fehler, die einen vorgegebenen Grenzwert überschreiten, ausgereinigt.
Der laufende Faden 16 wird während des Umspulens außerdem oft auch paraffiniert.
Das heißt, der laufende Faden 16 wird über eine im Bereich des Fadenlaufweges angeordnete
Paraffiniereinrichtung 19 geleitet, die dafür sorgt, dass der Reibwert des Fadens
16 reduziert wird und damit die Lauf- und Gleiteigenschaften des Fadens 16 deutlich
verbessert werden.
Entsprechende Paraffiniereinrichtungen 19 mit einer Sensoreinrichtung 40 bzw. mit
einem Sensorsystem 50 werden nachfolgend anhand der Figuren 2-5 näher erläutert.
[0042] Die fertiggestellten Kreuzspulen 5 werden, in der Regel mittels eines (nicht dargestellten)
selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung
7 übergeben und mittels dieser zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation
oder dergleichen transportiert.
[0043] Wie in Fig. 1 des Weiteren dargestellt, sind derartige Kreuzspulautomaten 1 oft auch
mit einem Kops- und Hülsentransportsystem 6 ausgestattet, in dem auf Transporttellern
11, die Spinnkopse 3 beziehungsweise die Leerhülsen umlaufen.
Von einem solchen Kops- und Hülsentransportsystem 6 sind in Fig. 1 lediglich die Kopszuführstrecke
24, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 25, eine der zu den Spulstellen 2
führenden Quertransportstrecken 26 sowie die Hülsenrückführstrecke 27 dargestellt.
[0044] Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen außerdem über verschiedene Arbeitseinrichtungen,
mit denen ein ordnungsgemäßer Betrieb derartiger Arbeitsstellen 2 gewährleistet werden
kann. Derartige Arbeitseinrichtungen sind in Fachkreisen seit langem bekannt und daher
in der Fig. 1 zum Teil nur andeutungsweise dargestellt.
[0045] Eine dieser an sich bekannten Einrichtungen ist beispielsweise die Spulvorrichtung
4, die einen um eine Schwenkachse 12 beweglich gelagerten Spulenrahmen 8 aufweist.
Gemäß vorliegendem Ausführungsbeispiel liegt die im Spulenrahmen 8 gehalterte Kreuzspule
5 während des Spulprozesses mit ihrer Oberfläche auf einer Antriebstrommel 9 auf und
wird von dieser einzelmotorisch beaufschlagten Antriebstrommel 9 über Reibschluss
mitgenommen. Der Antrieb 33 der Antriebstrommel 9 ist dabei über eine Steuerleitung
35 an einen Arbeitsstellenrechner 28 angeschlossen.
[0046] Zur Changierung des laufenden Fadens 16 während des Spulprozesses ist außerdem eine
Fadenchangiereinrichtung 10 vorgesehen. Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich
schematisch angedeutete Fadenchangiereinrichtung 10 verfügt beispielsweise über einen
Fadenführer 13 mit einem fingerartig ausgebildeten Fadenverlegehebel.
[0047] Während des Spulprozesses traversiert dieser durch einen elektromechanischen Antrieb
14 beaufschlagbare Fadenverlegehebel den laufenden Faden 16 zwischen den beiden Stirnseiten
der Kreuzspule 5. Der Antrieb 14 des Fadenführers 13 ist dabei über eine Steuerleitung
15 ebenfalls mit dem Arbeitsstellenrechner 28 verbunden.
[0048] Die Fadenchangiereinrichtung 10 kann selbstverständlich auch eine andere Ausführungsform
aufweisen. Die Fadenchangierung könnte beispielsweise auch durch eine Fadenführungstrommel
oder durch einen in einer Kehrgewindewalze geführten Changierfadenführer erfolgen.
[0049] Wie vorstehend bereits angedeutet, weisen die Arbeitsstellen 2 solcher Kreuzspulautomaten
1 im Bereich des Fadenlaufweges unmittelbar vor der Fadenchangiereinrichtung 10 oft
eine Paraffiniereinrichtung 19 auf, die es ermöglicht, den Faden 16 während des Umspulprozesses
mit einem Paraffinauftrag zu versehen.
[0050] Wie in der Fig.1 angedeutet und speziell in den Figuren 2 und 5 deutlicher dargestellt,
verfügt auch die Paraffiniereinrichtung 19 über einen Antrieb 34, der über eine Steuerleitung
37 mit dem Arbeitsstellenrechner 28 verbunden ist, welcher seinerseits über einen
Maschinenbus 17 mit der Zentralsteuereinheit 44 des Kreuzspulautomaten 1 in Verbindung
steht.
[0051] Die Figuren 2 und 5 zeigen in perspektivischer Ansicht und in einem größeren Maßstab
jeweils eine erste Ausführungsform einer Paraffiniereinrichtung 19 mit einer erfindungsgemäß
ausgebildeten und angeordneten Sensoreinrichtung 40.
[0052] Wie in Fig.2 dargestellt, weist die Paraffiniereinrichtung 19, die beispielsweise
über eine (nicht dargestellte) Halterung am Spinnstellengehäuse der Arbeitsstelle
2 festgelegt ist, ein Lagergehäuse 30 mit einer hinteren Anschlussplatte 18 und einer
vorderen Anschlussplatte 29 auf. An der hinteren Anschlussplatte 18 ist dabei, beispielsweise
mittels Schraubenbolzen 45, ein, vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildeter Antrieb
34 befestigt, der über eine Steuerleitung 37 mit dem Arbeitsstellenrechner 28 und/oder
der Zentralsteuereinheit 44 des Kreuzspulautomaten 1 verbunden ist.
[0053] Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, ist an die Motorwelle dieses Schrittmotors
34 eine Gewindespindel 20 angeschlossen, die zum Beispiel über ein Gewindeelement
21 mit einem Vorschubwagen 22 verbunden ist, in dem ein im Ausführungsbeispiel zapfenförmig
ausgebildeter Paraffinkörper 23 gelagert ist.
[0054] Der Vorschubwagen 22 ist beispielsweise mittels einer im Schnitt dargestellten Führungseinrichtung
39 axial verschiebbar innerhalb des Lagergehäuses 30 getagert. Das heißt, der Vorschubwagen
22 kann mittels des Schrittmotors 34 durch Rotieren der Gewindespindel 20 zum Beispiel
in Drehrichtung D axial in Vorschubrichtung R, das heißt, in Richtung einer so genannten
Paraffinierebene PE verlagert werden.
[0055] Wie aus den Figuren 2 und 5 weiter ersichtlich, ist die vordere Anschlussplatte 29
in ihrem unteren Bereich um vorzugsweise 90° nach vorne gebogen und weist im mittleren
Bereich eine zentrale Fadenführungseinrichtung 38 auf, in der der laufende Faden 16
während des Spulvorganges geführt ist.
[0056] Im Bereich der vorderen Anschlussplatte 29 des Lagergehäuses 30 ist außerdem eine
Lagerplatte 31 installiert, die mit einem oben liegenden Fadengleitelement 32 sowie
seitlichen Fadenbegrenzungsmitteln 36 ausgestattet ist.
[0057] Außerdem ist im Bereich der vorderen Anschlussplatte 29 eine Sensoreinrichtung 40
angeordnet, die zum Beispiel an den Arbeitsstellenrechner 28 der betreffenden Arbeitsstelle
2 angeschlossen ist.
[0058] Die Sensoreinrichtung 40 verfügt, wie in den Figuren 2, 3 und 5 dargestellt, über
einen Sender 41 und einen Empfänger 42, die so angeordnet sind, dass ein vom Sender
41 ausgesandter Kontrollstrahl 43 in einem Bereich knapp hinter einer so genannten
Paraffinierebene PE der Paraffiniereinrichtung 19 verläuft und während des Spulprozesses
bei einer ordnungsgemäßen Positionierung der Vorderfront 46 des Paraffinkörpers 23
im Bereich der Paraffinierebene PE nicht abgeschattet wird.
[0059] Das heißt, wenn die Vorderfront 46 des Paraffinkörpers 23 vorschriftsmäßig im Bereich
der Paraffinierebene PE positioniert ist, in dem die Vorderfront 46 des Paraffinkörpers
23 mit einem vorgebbaren Anlagedruck am laufenden Faden 16 anliegt, generiert die
Sensoreinrichtung 40 kein Signal i.
[0060] Wenn der Paraffinierkörper 23 allerdings mit seiner Vorderfront 46 über den Bereich
der Paraffinierebene PE hinausverlagert wird, kommt es zu einer Abdeckung des Kontrollstrahles
43 der nach dem Lichtschrankenprinzip arbeitenden Sensoreinrichtung 40 durch den Paraffinkörper
23, mit der Folge, dass die Sensoreinrichtung 40 ein Signal i generiert. Das Signal
i wird dann vom Arbeitsstellenrechner 28 dahingehend verarbeitet, dass der Arbeitsstellenrechner
28 dafür sorgt, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Schrittmotors 34, die offensichtlich
etwas zu groß war, etwas reduziert wird.
[0061] Um sicher zu verhindern, dass die Vorderfront 46 des Paraffinkörpers 23 während des
Spulprozesses nicht unbemerkt beabstandet zum laufenden Faden 16 positioniert und
damit der laufende Faden16 nicht mehr paraffiniert wird, agiert der Arbeitsstellenrechner
28 außerdem, wie folgt:
Wenn durch die Sensoreinrichtung 40 über eine gewisse, vorgebbare Zeitspanne lang
kein Signal i mehr generiert wurde, was in der Regel daran liegt, dass aufgrund einer
etwas zu geringen Vorschubgeschwindigkeit des Schrittmotors 34 die Vorderfront 46
des Paraffinkörpers 23 in Vorschubrichtung R mehr oder weniger deutlich vor der Paraffinierebene
PE der Paraffiniereinrichtung 19, also beabstandet zum laufenden Faden16 positioniert
ist, sorgt der Arbeitsstellenrechner 28 dafür, dass die Vorschubgeschwindigkeit des
Schrittmotors 34 sofort wieder etwas erhöht und damit die Vorderfront 46 des Paraffinkörpers
23 wieder vorschriftsmäßig im Bereich der Paraffinierebene PE positioniert wird.
[0062] In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Paraffiniereinrichtung
19 dargestellt. Das heißt, bei dieser Ausführungsform ist anstelle einer Sensoreinrichtung
40 ein Sensorsystem 50 installiert, das an den Arbeitsstellenrechner 28 der betreffenden
Arbeitsstelle 2 angeschlossen ist.
Das Sensorsystem 50 verfügt im vorderen Bereich der Paraffiniereinrichtung 19 über
eine erste Sender- und Empfängereinrichtung 51A, 52A und eine axial beabstandet angeordnete
zweite Sender- und Empfängereinrichtung 51 B, 52B, die jeweils an den Arbeitsstellenrechner
28 angeschlossen sind.
Der Sender 51A und der Empfänger 52A sind dabei in Vorschubrichtung R des Paraffinkörpers
23 vor der Paraffinierebene PE der Paraffiniereinrichtung 19 angeordnet, während der
Sender 51 B und der Empfänger 52B in Vorschubrichtung R des Paraffinkörpers 23 hinter
der Paraffinierebene PE angeordnet sind.
[0063] Eine solche Anordnung hat in Verbindung mit entsprechender Software des Arbeitsstellenrechners
28 zur Folge, dass während des Spulbetriebes, bei ordnungsgemäßer Positionierung des
Paraffinkörpers 23, bei der die Vorderfront 46 des Paraffinkörpers 23 im Bereich der
Paraffinierebene PE steht und dabei mit einem leichten Anlagedruck am laufenden Faden
16 anliegt, der vor der Paraffinierebene PE angeordnete Empfänger 52A durch den Paraffinkörpers
23 abgedeckt ist, so dass ein vom Sender 51A initiierter Kontrollstrahl 53A nicht
vom Empfänger 52A erfasst werden kann, der daraufhin ein Signal i generiert, das an
den Arbeitsstellenrechner 28 geht.
Gleichzeitig erfasst der in Vorschubrichtung R des Paraffinkörpers 23 hinter der Paraffinierebene
PE angeordnete Empfänger 52B den Kontrollstrahl 53B des Senders 51 B mit der Folge,
dass kein Signal i generiert wird.
Ein solcher Signaleingang wird vom Arbeitsstellenrechner 28 dahingehend gedeutet,
dass die Vorderfront 46 des Paraffinkörpers 23 ordnungsgemäß im Bereich der Paraffinierebene
PE der Paraffiniereinrichtung 19 positioniert und folglich zur Zeit keine Korrektur
der Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes 34 des Paraffinkörpers 23 notwendig ist.
[0064] Wenn im Laufe des Spulbetriebes allerdings eine unvorschriftsmäßige Verlagerung des
Paraffinkörpers 23 stattfindet, das heißt, wenn zum Beispiel die Vorderfront 46 des
Paraffinkörpers 23 in Vorschubrichtung R über die Paraffinierebene PE hinaus verschoben
wird, kommt es durch den Paraffinkörper 23 zu einer Abschattung auch der Sender- und
Empfängereinrichtung 51 B, 52B, mit der Folge, dass auch die Senderund Empfängereinrichtung
51 B, 52B ein Signal i generiert.
Ein Signal i der Empfängereinrichtung 51 B, 52B wird vom Arbeitsstellenrechner 28
dann dahingehend richtig gedeutet, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes
34 des Paraffinkörpers 23 etwas zu groß ist. Der Arbeitsstellenrechner 28 sorgt entsprechend
dafür, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes 34 des Paraffinkörpers 28 etwas
reduziert wird.
[0065] Wenn der Arbeitsstellenrechner im Laufe des Spulbetriebes allerdings kein Signal
i mehr erhält, weil weder die erste Sender- und Empfängereinrichtung 51A, 52A noch
die axial beabstandet angeordnete zweite Sender- und Empfängereinrichtung 51 B, 52B
durch den Paraffinkörper 23 abgeschattet werden, deutet der Arbeitsstellenrechner
28 dies dahingehend, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes 34 des Paraffinkörpers
23 zu gering ist.
[0066] Der Arbeitsstellenrechner 28 sorgt in diesem Fall dafür, dass sofort die Vorschubgeschwindigkeit
des Antriebes 34 des Paraffinkörpers 28 etwas erhöht und als Folge die Vorderfront
46 des Paraffinkörpers 23 wieder im Bereich der Paraffinierebene PE positioniert wird.
Der Einsatz eines Sensorsystems 50 ermöglicht in Verbindung mit einem entsprechend
ausgebildeten Arbeitsstellenrechner 28 außerdem eine messtechnische Aufzeichnung der
aus der effektiven Vorschubgeschwindigkeit resultierenden Daten.
Aus diesen Daten sind dann leicht Rückschlüsse über das Paraffinierverhalten der Paraffiniereinrichtung
während der Spulenreise möglich, was zum Beispiel zu einer optimaleren Einstellung
der Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes 34 des Paraffinkörpers 23 genutzt werden
kann.
1. Paraffiniereinrichtung (19) für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine (1),
mit einem in einem Lagergehäuse (30) axial verschiebbar gelagerten Paraffinkörper
(23), der während des Spulprozesses mittels eines definiert ansteuerbaren Antriebes
(34) im Bereich einer Paraffinierebene (PE) der Paraffiniereinrichtung (19) positionierbar
ist, in der die Vorderfront (46) des Paraffinkörpers (23) an einem laufenden Faden
(16) anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Paraffiniereinrichtung (19) über eine an einen Arbeitsstellenrechner (28) angeschlossene
Sensoreinrichtung (40) bzw. über ein Sensorsystem (50) verfügt, die/das überwacht,
ob die Vorderfront (46) des Paraffinkörpers (23) im Bereich der Paraffinierebene (PE)
der Paraffiniereinrichtung (19) positioniert ist, und der Arbeitsstellenrechner (28)
so ausgebildet ist, dass er, wenn dies nicht der Fall ist, korrigierend in die Vorschubgeschwindigkeit
des Antriebes (34) eingreift.
2. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (40) einen Sender (41) sowie einen Empfänger (42) aufweist,
die auf einander gegenüberliegenden Seiten des Paraffinkörpers (23) so angeordnet
sind, dass der Empfänger (42) einen vom Sender (41) initiierten Kontrollstrahl (43)
nicht empfangen kann, wenn der Paraffinkörper (23) mit seiner Vorderfront (46) in
einem in Vorschubrichtung (R) des Paraffinkörpers (23) hinter der Paraffinierebene
(PE) der Paraffiniereinrichtung (19) liegenden Bereich positioniert ist und dass die
Sensoreinrichtung (40) daraufhin ein Signal (i) generiert.
3. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsstellenrechner (28) so ausgebildet ist, dass er dafür sorgt, dass bei
Eingang eines Signals (i) der Sensoreinrichtung (40) im Sinne "Vorschubgeschwindigkeit
des Antriebes (34) drosseln" eingegriffen wird.
4. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsstellenrechner (28) außerdem so ausgebildet ist, dass er dafür sorgt,
dass die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes (34) erhöht wird, wenn eine vorgebbare
Zeitspanne lang kein Signal (i) der Sensoreinrichtung (40) am Arbeitsstellenrechner
(28) mehr eingegangen ist.
5. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (40) bzw. das Sensorsystem (50) nach dem Lichtschrankenprinzip
arbeitet.
6. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorsystem (50) eine erste Sender- und Empfängereinrichtung (51A, 52A) sowie
eine zweite Sender- und Empfängereinrichtung (51 B, 52B) aufweist, die bezüglich der
Vorschubrichtung (R) des Paraffinkörpers (23) axial beabstandet zu einander angeordnet
und an einen Arbeitsstellenrechner (28) angeschlossen sind.
7. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sender- und Empfängereinrichtung (51A, 52A) sowie die zweite Senderund
Empfängereinrichtung (51B, 52B) in Vorschubrichtung (R) des Paraffinkörpers (23) so
axial versetzt angeordnet sind, dass, wenn die Vorderfront (46) des Paraffinkörpers
(23) im Bereich der Paraffinierebene (PE) der Paraffiniereinrichtung (19) positioniert
ist, ein Kontrollstrahl (53A) der ersten Sender- und Empfängereinrichtung (51A, 52A)
durch den Paraffinkörper (23) abgeschattet ist, so dass die erste Sender- und Empfängereinrichtung
(51A, 52A) ein Signal (i) generiert, während gleichzeitig der Kontrollstrahl (53B)
der in Vorschubrichtung (R) des Paraffinkörpers (23) knapp hinter der Paraffinierebene
(PE) der Paraffiniereinrichtung (19) angeordneten zweiten Sender- und Empfängereinrichtung
(51B, 52B) nicht abgeschattet ist und entsprechend kein Signal (i) generiert.
8. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsstellenrechner (28) so ausgebildet ist, dass die Daten des Sensorsystems
(50), die aus der effektiven Vorschubgeschwindigkeit des ansteuerbaren Antriebes (34)
für den Paraffinkörper (23) resultieren, durch den Arbeitsstellenrechner (28) messtechnisch
erfassbar sind.
9. Paraffiniereinrichtung (19) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsstellenrechner (28) so ausgebildet ist, dass messtechnisch erfasste Daten,
die aus der effektiven Vorschubgeschwindigkeit des ansteuerbaren Antriebes (34) resultieren,
dahingehend verarbeitbar sind, dass Rückschlüsse auf das Paraffinierverhalten der
Paraffiniereinrichtung (19) während der Spulenreise möglich sind.