[0001] Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Nachrüstung eines Aufzugs, wobei der Aufzug
einen Antriebsmotor aufweist, der mit einer ersten Treibscheibe und einer zweiten
Treibscheibe gekoppelt ist, wobei die erste Treibscheibe wenigstens ein mit einer
Fahrkabine und einem Gegengewicht verbundenes erstes Seil und die zweite Treibscheibe
wenigstens ein mit der Fahrkabine und dem oder einem weiteren Gegengewicht verbundenes
zweites Seil antreibt, wobei die erste Treibscheibe und die zweite Treibscheibe auf
einander gegenüberliegenden Seiten des Antriebsmotors angeordnet sind und wobei der
Antriebsmotor gegen einen anderen Antriebsmotor ausgetauscht wird.
[0002] Solche Aufzüge, die mit zwei Treibscheiben angetrieben über einen dazwischen angeordneten
Antriebsmotor angetrieben werden, sind im Stand der Technik, beispielsweise aus dem
US Patent
US 6,035,974 oder dem europäischen Patent
EP 0 905 081, bereits bekannt.
[0003] Ein solcher Aufzug ist von der Anordnung einfach, da er direkt oberhalb des Aufzuges
im Schacht montiert werden kann. Insbesondere einfach ist der Aufbau, wenn die Treibscheiben
direkt, also ohne Getriebe angetrieben werden. In diesem Fall weist der Antriebsmotor
eine durchgehende Welle auf, auf der die beiden Treibscheiben angeordnet sind.
[0004] Diese einfache Anordnung hat jedoch auch Nachteile. Die Bremse kann zwar als einfache
Scheibenbremse ausgeführt werden, benötigt dann aber eine ausreichend große Welle
und einen großen Innendurchmesser, wodurch der Antrieb teuer wird. Andere Bremsen
sind prinzipiell teurer. Für den Rotationsgeber ist dann entweder ein teurer Hohlwellengeber
mit großem Durchmesser oder die Drehzahl muss auf eine Geberwelle übertragen werden,
was ebenfalls teuer und Aufwändig ist.
[0005] Muss bei einem solchen Aufzug der Antriebsmotor ausgetauscht werden, ist es in der
Regel notwendig, einen passenden Antriebsmotor mit vergleichbarer Technik einzubauen.
Dieser Austauschantrieb ist daher ebenfalls teuer und aufwändig.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Aufzug mit einem kostengünstigen Antrieb
zu schaffen, der auch zur Nachrüstung in bestehenden Aufzügen verwendet werden kann,
sowie ein Verfahren zum Nachrüsten eines Aufzugs mit einem solchen Aufzugsantriebs.
[0007] Beim Nachrüsten eines Aufzuges besteht der Trick der Erfindung nun darin, dass an
einer Position der ersten Treibscheibe eine Treibscheibe eingerichtet und mit dem
anderen, Antriebsmotor gekoppelt wird und dass an einer Position der zweiten Treibscheibe
eine antriebslose Umlenkrolle eingerichtet wird.
[0008] Der Vorteil besteht nun darin, dass nur noch eine Treibscheibe durch den Antriebsmotor
angetrieben wird. Der Antriebsmotor benötigt hier keine durchgehende Welle. Die Welle
kann dementsprechend kleiner dimensioniert werden. Des Weiteren ist eine kostengünstige
Scheibenbremse verwendbar, die wie üblich an der nicht Abtriebs-Seite des Antriebsmotors
angeordnet sein kann. Ebenso ist ein einfacher und kostengünstiger Drehzahlgeber verwendbar.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein bestehender Aufzug mit zwei Treibscheiben
ersetzt. Die zweite Treibscheibe wird dann einfach als Umlenkrolle benutzt oder durch
eine Umlenkrolle ersetzt. Über die Umlenkrolle ist ein Gegengewicht mittels eines
Seils mit der Aufzugskabine verbindbar. Dabei kann ein separates Gegengewicht verwendet
werden oder ein einzelnes Gegengewicht mit dem ersten und dem zweiten Seil verbunden
sein.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es also einen Aufzugsantrieb mit zwei angetriebenen
Treibscheiben durch einen einfachen, kostengünstigen Aufzugsantrieb mit nur einer
angetriebenen Treibscheibe auszutauschen. Der nachgerüstete Antriebsmotor ist daher
wesentlich einfach und kostengünstiger herstellbar.
[0011] Zwischen Seil und Treibscheibe muss eine ausreichende Reibung vorhanden sein, damit
beim Verfahren des Aufzugs das Seil durch die Treibscheibe mitgenommen wird und nicht
durchrutscht. Bei den bisherigen Aufzügen wurden daher zwei Treibscheiben benutzt,
wodurch die Reibung zwischen Seil und Treibscheibe insgesamt auf ein ausreichendes
Maß vergrößert wurde. Die Reibung kann ebenfalls durch die Geometrie der Rillen in
den Treibscheiben beeinflusst werden.
[0012] Mitunter kann daher beim nachgerüsteten Antriebsmotor mit nur einer Treibscheibe
die Reibung nicht ausreichend groß sein.
[0013] Die Reibung zwischen dem Seil und der einen Treibscheibe kann beispielsweise durch
mechanische Mittel an der Treibscheibe erhöht werden. Beispielsweise können die Rillen
als Keilrillen ausgeführt werden.
[0014] In einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist es vorgesehen, dass zwischen einem
Stahlkern des wenigstens einen ersten Seils und der Treibscheibe eine Kunststoffbeschichtung
vorhanden ist. Diese Kunststoffschicht erhöht die Reibwerte zwischen Treibscheibe
und Seil, so dass die Reibung der einen Treibscheibe auf jeden Fall ausreicht um den
Aufzug zu verfahren.
[0015] Die Kunststoffschicht kann dabei beispielsweise als Seilummantelung und/oder als
Treibscheibenauflage ausgebildet sein.
[0016] Falls eine solche Kunststoffschicht nicht schon vorhanden ist, kann diese auch nachgerüstet
werden.
[0017] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, dass zwischen einem
Stahlkern des wenigstens eine ersten Seils und der ersten Treibscheibe eine Kunststoffbeschichtung
nachgerüstet wird, insbesondere als Seilummantelung und/oder als Treibscheibenauflage.
[0018] Der Antriebsmotor und/oder die Treibscheibe können auf oder an einem bestehenden
oder einem nachgerüsteten Rahmen befestigt sein. Vorzugsweise wird die Umlenkrolle
ebenfalls an einem dieser Rahmen montiert.
[0019] Prinzipiell muss beim erfindungsgemäßen Verfahren der bestehende Aufzug nicht oder
nur wenig verändert werden. Das bedeutet, dass Komponenten und Bauteile wie die Seile,
die Gegengewichte oder die Aufzugskabine unverändert bleiben können. Dadurch wird
der Aufwand beim Nachrüsten sehr stark minimiert wodurch sich die Nachrüstzeit und
damit verbunden die Ausfalldauer des Aufzugs verringern. Und letztendlich die Kosten
sinken.
[0020] Da die Umlenkrolle nicht angetrieben werden muss, ist ihre Lage am Aufzug unkritisch.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird eine Drehachse der Umlenkrolle
auf eine Drehachse der Treibscheibe fluchtend ausgerichtet. Eine solche Anordnung
ist bei der Nachrüstung bestehender Aufzüge mit zwei Treibscheiben besonders kostengünstig
und einfach.
[0021] Ebenfalls bei der Nachrüstung ist es zweckmäßig wenn die Umlenkrolle oberhalb der
Fahrkabine angeordnet wird.
[0022] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine erste
Seil und das wenigstens eine zweite Seil an einander gegenüber liegenden Enden an
der Fahrkabine befestigt werden. Diese Einbausituation ist zumeist vorhanden, weshalb
hier diese Anordnung besonders kostengünstig und effizient ist.
[0023] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine erste Seil und/oder
das wenigstens eine zweite Seil in Ecken eines Kabinenschachts geführt wird/werden.
Durch die Führung der Seile in den Ecken, sind alle vier Seiten des Aufzugs zugänglich.
Diese Anordnung ist daher besonders bei Panoramaaufzügen mit Glaswänden oder Fenstern
oder Aufzügen mit allseitigen Türen vorteilhaft.
[0024] Der Antriebsmotor kann über ein Getriebe mit der Treibscheibe verbunden sein. Eine
vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht jedoch vor, dass die erste Treibscheibe
direkt, also getriebelos, mit dem Antriebsmotor gekoppelt wird. Dadurch wird der Antrieb
einfach und kostengünstig. Das fehlende Getriebe sorgt zudem für eine geringere Fehleranfälligkeit.
[0025] Als Antriebsmotor können unterschiedliche Arten von Elektromotoren verwendet werden.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn als Antriebsmotor ein Innenläufer-Motor verwendet
wird.
[0026] Prinzipiell ist es vorteilhaft, wenn der Antriebsmotor, gleich welcher Bauart, auf
einer vorzugsweise von der ersten Treibscheibe abgewandten Seite mit einer Bremse
versehen wird/ist.
[0027] Neben dem Verfahren zur Nachrüstung eines bestehenden Aufzugs umfasst die Erfindung
auch einen Aufzug mit einem Antriebsmotor, der mit einer Treibscheibe gekoppelt ist,
die wenigstens ein mit einer Fahrkabine und einem Gegengewicht verbundenes erstes
Seil antreibt. Dieser Aufzug ist dadurch gekennzeichnet, dass eine antriebslose Umlenkrolle
vorgesehen ist, welche wenigstens ein mit der Fahrkabine und dem oder einem weiteren
Gegengewicht verbundenes zweites Seil führt.
[0028] Ein solcher Aufzug besitzt den Vorteil, dass der Antriebsmotor nur einseitig ausgeführt
ist und damit weniger Bauraum in einem Aufzugsschacht benötigt. Gleichzeitig ist der
Antriebsmotor wesentlich einfacher und kostengünstiger, wie bereits oben erläutert.
[0029] Der Antriebsmotor, die Treibscheibe und die Umlenkrolle können je nach den räumlichen
Gegebenheiten frei im Aufzugsschacht angeordnet werden.
[0030] Es ist dabei insbesondere zweckmäßig, wenn die Treibscheibe, die Umlenkrolle und
der Antriebsmotor auf einem gemeinsamen Rahmen montiert sind. Dadurch wird der Einbau
vereinfacht, insbesondere ist so eventuell eine Vormontage der Bauteile außerhalb
des Aufzugsschachtes möglich.
[0031] Die Treibscheibe und die Umlenkrolle weisen vorzugsweise miteinander fluchtende Drehachsen
auf. Diese Anordnung ist besonders einfach umsetzbar und erfordert in der Regel keine
Seilumlenkungen.
[0032] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind die Treibscheibe und die Umlenkrolle
oberhalb der Fahrkabine angeordnet. Dadurch ist eine gerade Seilführung ohne Umlenkungen
besonders einfach zu erzielen.
[0033] Insbesondere zweckmäßig ist es auch, wenn das wenigstens eine erste Seil und das
wenigstens eine zweite Seil an einander gegenüber liegenden Enden der Fahrkabine angreifen.
Die Fahrkabine wird dadurch gerade geführt und verkantet nicht im Aufzugsschacht.
[0034] Dabei ist es auch möglich, dass das wenigstens eine erste Seil und/oder das wenigstens
eine zweite Seil in Ecken eines Kabinenschachts geführt ist/sind. In diesem Fall sind
die Seiten der Fahrkabine frei, so dass allseitig Fenster oder Türen vorhanden sein
könnten.
[0035] Insbesondere ist der erfindungsgemäße Aufzug als Panoramaaufzug ausgebildet, bei
dem wenigstens drei, vorzugsweise alle vier Seiten Fenster aufweisen oder vollständig
aus Glas bestehen. Es ist auch möglich, dass der Boden und die Decke aus Glas sind
oder Fenster aufweisen.
[0036] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Treibscheibe direkt, insbesondere
getriebelos, mit dem Antriebsmotor gekoppelt. Auf diese Weise ist der Antriebsmotor
kostengünstig herstellbar und wartungsarm betreibbar.
[0037] Der Antriebsmotor kann zweckmäßigerweise als ein Innenläufer-Motor ausgebildet sein,
da dadurch die Bauweise recht kompakt ist.
[0038] Der Aufzug weist eine Bremse auf, mit der verhindert wird, dass die Fahrkabine im
Schacht nach unten fallen kann. Eine solche Bremse kann beispielsweise als Seilbremse
ausgebildet sein oder am Motor angeordnet sein.
[0039] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Antriebsmotor eine Bremse
aufweist. Zweckmäßigerweise ist die Bremse an der Nicht-Abtriebsseite, das heißt an
der von der Treibscheibe abgewandten Seite, des Antriebsmotors angeordnet.
[0040] Die Seile können je nach Anwendungsfall beliebig angepasst werden. Der Durchmesser
und die Zugfestigkeit hängen dabei wesentlich vom Nenngewicht der Fahrkabine und der
Beschleunigung des Aufzugs ab.
[0041] Es ist dabei insbesondere zweckmäßig, wenn das wenigstens eine erste Seil und/oder
das wenigstens eine zweite Seil einen runden oder einen flachen Querschnitt aufweist.
Dadurch wird die Führung auf der Treibscheibe vereinfacht.
[0042] Es ist dabei insbesondere zweckmäßig wenn das wenigstens eine erste Seil und/oder
das wenigstens eine zweite Seil übereinstimmendende Querschnitte aufweisen. Auf diese
Weise wird eine gleiche Tragfähigkeit der beiden Seile und eine parallele Führung
der Fahrkabine gewährleistet.
[0043] Es ist ebenfalls zweckmäßig, wenn das wenigstens eine erste Seil und/oder das wenigstens
eine zweite Seil jeweils einen in einer Längsrichtung gleichbleibenden Querschnitt,
aufweist/aufweisen.
[0044] Um die Reibung zwischen Seil und Treibscheibe und damit die Treibfähigkeit zu erhöhen,
kann es zweckmäßig sein, wenn zwischen einem Stahlkern des wenigstens einen ersten
Seils und der Treibscheibe eine Kunststoffbeschichtung ausgebildet ist.
[0045] Diese Kunststoffbeschichtung kann insbesondere als Seilummantelung und/oder als Treibscheibenauflage
ausgebildet sein. Wobei bei der Seilummantelung das Seil wenigstens an der auf der
Treibscheibe aufliegenden Seite beschichtet oder vollumfänglich ummantelt sein kann.
Bei großen Seillängen kann es einfacher sein, die Treibscheibe zu beschichten, da
dies weniger aufwändig ist.
[0046] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0047] Es zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematische Ansicht eines Aufzugs mit zwei angetriebenen Treibscheiben gemäß
dem Stand der Technik,
- Fig. 2:
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Aufzugs mit einer angetriebenen
Treibscheibe und einer Umlenkrolle
- Fig. 3:
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Aufzugsantriebs,
- Fig. 4:
- eine Ansicht des Aufzugsantriebs der Fig. 3 von oben,
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht des Aufzugsantriebs der Fig. 3 auf die Treibscheibe und
- Fig. 6:
- eine Seitenansicht des AufzugsantriebS der Fig. 3 auf die Umlenkrolle.
[0048] In Fig. 1 ist schematisch ein Aufzug 1 gemäß dem Stand der Technik gezeigt. Der Aufzug
1 weist eine Fahrkabine 2 zur Aufnahme von Personen und/oder Lasten auf. Oberhalb
der Fahrkabine 2 ist ein Aufzugsantrieb 3 auf einem Rahmen 4 angeordnet. Der Aufzugsantrieb
3 weist einen Antriebsmotor 5 auf, der etwa mittig über der Fahrkabine 2 angeordnet
ist. Der Antriebsmotor 5 weist eine durchgehende Welle 6 auf, die beidseitig aus dem
Antriebsmotor 5 herausgeführt ist. Auf einem ersten Wellenende ist eine erste Treibscheibe
7 und auf einem zweiten Wellenende ist eine zweite Treibscheibe 7' angeordnet. Der
Antriebsmotor 5 ist daher zwischen den Treibscheiben 7, 7' angeordnet und treibt diese
direkt, also ohne Getriebe, an.
[0049] Die beiden Treibscheiben 7, 7' sitzen beidseitig an gegenüberliegenden Enden oder
Seiten der Fahrkabine 2, an denen auch jeweils ein Gegengewicht 8 angeordnet ist.
[0050] Ein erstes Seil 9 ist über die erste Treibscheibe 7 geführt und verbindet das gleichseitige
Ende der Fahrkabine 2 mit dem gleichseitigen Gegengewicht 8.
[0051] Ein zweites Seil 12 ist über die zweite Treibscheibe 7' geführt und verbindet ebenfalls
das gleichseitige Ende der Fahrkabine 2 mit dem gleichseitigen Gegengewicht 8. Die
Seile 9, 12 sind nur symbolisch gezeigt. Tatsächlich sind auf jeder Treibscheibe 7,
7' zwei oder mehr Seile angeordnet.
[0052] In Fig. 2 ist nun ein erfindungsgemäßer Aufzug 1 gezeigt, der im Wesentlichen dem
Aufzug 1 der Fig. 1 entspricht. Der Antriebsmotor 5 des Aufzugsantriebs 3 besitzt
in dieser Ausführung eine einseitige Welle 6. Er treibt eine Treibscheibe 7 an, die
auch hier an einem Ende oder einer Seite der Fahrkabine 2 angeordnet ist. Am anderen
Ende der Fahrkabine ist jedoch hier eine nicht angetriebene Umlenkrolle 10 angeordnet,
die an einem zusätzlichen Lager 11 drehbar gelagert ist. Über die Umlenkrolle 10 ist
das zweite Seil 12 geführt, das mit der Fahrkabine 2 und einem Gegengewicht 8 verbunden
ist.
[0053] Diese erfindungsgemäße Anordnung ist aufgrund des einseitigen Antriebs wesentlich
einfacher und kostengünstiger als ein zweiseitiger Antrieb.
[0054] Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Antrieb bei einem Aufzug 1 gemäß der Fig.
1 nachgerüstet werden, beispielsweise im Zuge einer notwendigen Wartung oder Reparatur
des Antriebs. Somit kann in bestehenden Aufzügen ein teurer Antriebsmotor durch einen
einfachen und kostengünstigen Antriebsmotor getauscht werden.
[0055] Die Fig. 3 und 4 zeigen einen erfindungsgemäßen Aufzugsantrieb 3. Der Aufzugsantrieb
3 weist einen Rahmen 4 auf, der im Wesentlichen aus zwei parallelen Trägern 13 gebildet
ist, die die Breite einer Fahrkabine 2 oder eines Aufzugsschachtes überspannen. Die
Träger 13 sind durch mehrere Querstreben 14 miteinander verbunden.
[0056] An einem Ende des Rahmens ist eine Treibscheibe 7 angeordnet, die direkt auf der
Welle 6 eines Antriebsmotors 5 befestigt ist. Der Antrieb erfolgt daher direkt, ohne
Getriebe. Die Treibscheibe 7 weist im Beispiel vier Rillen auf, in denen vier parallele
erste Seile 9 geführt sind. Die ersten Seile 9 sind jeweils in einer 1:1 Ausführung
an einem Ende der Fahrkabine 2 und an einem Gegengewicht 8 befestigt (Fig. 5).
[0057] Die Anzahl der Seile ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann je nach Anwendung
variiert werden. Die Erfindung ist daher nicht auf die gezeigte Ausführung beschränkt.
Ebenso ist anstelle der 1:1 Ausführung auch eine andere Übersetzung wählbar.
[0058] Der Antriebsmotor 5 ist auf zwei Querstreben 14 befestigt. An dem Nicht-Abtriebsende,
das heißt der Treibscheibe 7 gegenüberliegenden Ende 18, des Antriebsmotors 5 ist
eine Bremse 16 angeordnet. Diese Bremse 16 kann als einfache Scheibenbremse ausgeführt
werden, da der Durchmesser der Antriebswelle hier nicht zu groß ist.
[0059] Am anderen Ende des Rahmens ist eine Umlenkrolle 10 auf einer festen Achse 20 drehbar
gelagert angeordnet. Die Umlenkrolle 10 weist ein Lager 11 auf, das mit der Achse
20 zusammenwirkt. Die Achse 20 ist beidseits der Umlenkrolle 10 in Lagerböcken 17
befestigt, die jeweils auf einer Querstrebe 14 befestigt sind (Fig. 6). Über die Umlenkrolle
10 sind vier zweite Seile 12 geführt, die in einer 1:1 Ausführung mit der Fahrkabine
2 und einem Gegengewicht 8 verbunden sind.
[0060] Die Welle 6 des Antriebsmotors 5 und die Achse 20 der Umlenkrolle 10 liegen bei dieser
Ausführung auf einer gemeinsamen Achse 19 wodurch die parallele Führung der Fahrkabine
2 erleichtert wird.
[0061] Ein Aufzug 1 weist eine Fahrkabine 2, einen Antriebsmotor 5 mit einer Treibscheibe
7, ein Gegengewicht 8 und eine antriebslose Umlenkrolle 10 auf, wobei wenigstens ein
erstes Seil 9 mit der Fahrkabine 2 und dem Gegengewicht 8 verbunden ist und durch
die Treibscheibe 7 angetrieben ist, und wenigstens ein zweites Seil 12 mit der Fahrkabine
2 und dem oder einem weiteren Gegengewicht 8 verbunden ist und über die Umlenkrolle
10 geführt ist.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Aufzug
- 2
- Fahrkabine
- 3
- Aufzugsantrieb
- 4
- Rahmen
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Welle
- 7
- erste Treibscheibe
- 7'
- zweite Treibscheibe
- 8
- Gegengewicht
- 9
- erstes Seil
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Lager
- 12
- zweites Seil
- 13
- Träger
- 14
- Querstrebe
- 16
- Bremse
- 17
- Lagerbock
- 18
- Nicht-Abtriebsseite
- 19
- Drehachse
1. Verfahren zur Nachrüstung eines Aufzugs (1), insbesondere eines Panoramaaufzugs, wobei
der Aufzug (1) einen Antriebsmotor (5), insbesondere einen Innenläufer-Motor, aufweist,
der mit einer ersten Treibscheibe (7) und einer zweiten Treibscheibe (7') bevorzugt
direkt gekoppelt ist, wobei die erste Treibscheibe (7) wenigstens ein mit einer Fahrkabine
(2) und einem Gegengewicht (8) verbundenes erstes Seil (9) und die zweite Treibscheibe
(7') wenigstens ein mit der Fahrkabine (2) und dem oder einem weiteren Gegengewicht
(8) verbundenes zweites Seil (12) antreibt, wobei die erste Treibscheibe (7) und die
zweite Treibscheibe (7') auf einander gegenüberliegenden Seiten des Antriebsmotors
(5) angeordnet sind und wobei der Antriebsmotor (5) gegen einen anderen Antriebsmotor
(5) ausgetauscht wird, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Position der ersten Treibscheibe (7) eine Treibscheibe (7) eingerichtet
und mit dem anderen Antriebsmotor (5) gekoppelt wird und dass an einer Position der
zweiten Treibscheibe (7') eine antriebslose Umlenkrolle (10) eingerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Stahlkern des wenigstens einen ersten Seils (9) und der Treibscheibe
(7) eine Kunststoffbeschichtung, insbesondere als Seilummantelung und/oder als Treibscheibenauflage,
ausgebildet wird und/oder dass die Umlenkrolle (10) auf einem den Antriebsmotor (5)
und/oder die erste Treibscheibe (7) tragenden Rahmen (4) montiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehachse der Umlenkrolle (10) auf eine Drehachse der Treibscheibe (7) fluchtend
ausgerichtet wird und/oder dass die Umlenkrolle (10) oberhalb der Fahrkabine (2) angeordnet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste Seil (9) und das wenigstens eine zweite Seil (12) an einander
gegenüber liegenden Enden an der Fahrkabine (2) befestigt werden und/oder dass das
wenigstens eine erste Seil (9) und/oder das wenigstens eine zweite Seil (12) in Ecken
eines Kabinenschachts geführt wird/werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Treibscheibe (7) direkt, insbesondere getriebelos, mit dem Antriebsmotor
(5) gekoppelt wird und/oder dass als Antriebsmotor (5) ein Innenläufer-Motor verwendet
wird und/oder auf einer vorzugsweise von der ersten Treibscheibe (7) abgewandten Seite
(18) mit einer Bremse (16) versehen wird/ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Stahlkern des wenigstens eine ersten Seils (9) und der ersten Treibscheibe
(7) eine Kunststoffbeschichtung, insbesondere als Seilummantelung und/oder als Treibscheibenauflage,
nachgerüstet wird.
7. Aufzug (1), mit einem Antriebsmotor (5), der mit einer Treibscheibe (7) gekoppelt
ist, die. wenigstens ein mit einer Fahrkabine (2) und einem Gegengewicht (8) verbundenes
erstes Seil (9) antreibt, dadurch gekennzeichnet, dass eine antriebslose Umlenkrolle (10) vorgesehen ist, welche wenigstens ein mit der
Fahrkabine (2) und dem oder einem weiteren Gegengewicht (8) verbundenes zweites Seil
(12) führt.
8. Aufzug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibscheibe (7), die Umlenkrolle (10) und der Antriebsmotor (5) auf einem gemeinsamen
Rahmen (4) montiert sind und/oder dass die Treibscheibe (7) und die Umlenkrolle (10)
miteinander fluchtende Drehachsen (19) aufweisen.
9. Aufzug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (5), die Treibscheibe (7) und die Umlenkrolle (10) oberhalb der
Fahrkabine (2) angeordnet sind und/oder dass das wenigstens eine erste Seil (9) und
das wenigstens eine zweite Seil (12) an einander gegenüber liegenden Enden der Fahrkabine
(2) angreifen.
10. Aufzug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste Seil (9) und/oder das wenigstens eine zweite Seil (12)
in Ecken eines Kabinenschachts geführt ist/sind und/oder dass der Aufzug (1) als Panoramaaufzug
ausgebildet ist.
11. Aufzug nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibscheibe (7) direkt, insbesondere getriebelos, mit dem Antriebsmotor (5)
gekoppelt ist und/oder dass der Antriebsmotor (5) ein Innenläufer-Motor ist und/oder
auf einer vorzugsweise von der Treibscheibe (7) abgewandten Seite (18) eine Bremse
(16) aufweist.
12. Aufzug nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste Seil (9) und/oder das wenigstens eine zweite Seil (12)
einen runden oder einen flachen Querschnitt, insbesondere übereinstimmendende Querschnitte
und/oder jeweils einen in einer Längsrichtung gleichbleibenden Querschnitt, aufweist/aufweisen
und/oder dass zwischen einem Stahlkern des wenigstens eine ersten Seils (9) und der
Treibscheibe (7) eine Kunststoffbeschichtung, insbesondere als Seilummantelung und/oder
als Treibscheibenauflage, ausgebildet ist.