[0001] Die Erfindung betrifft eine Eckumlenkung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen,
mit zwei Schubstangen und einem die Schubstangen verbindenden, flexiblen Eckverbindungsglied.
[0002] Aus der
DE 4417842 A1 ist eine Eckumlenkung bekannt, die eine winkelförmig gebogene Stulpschiene aufweist,
an der zwei Schubstangen und ein die Schubstangen verbindendes, flexibles Eckverbindungsglied
gelagert sind. Da die Schubstangen jeweils nur mit einer Seite gegen die Stulpschiene
anliegen und das Eckverbindungsglied im freien Bogen geführt ist, ist die bekannte
Eckumlenkung nur für kleine Fenster geeignet, bei denen die Eckumlenkung keine großen
Bedienkräfte übertragen muss.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eckumlenkung für ein Fenster, eine
Tür oder dergleichen zu schaffen, die hochbelastbar ist und für alle Anwendungsbereiche
(Formate, Gewichte, Sicherheitsklassen) bei Fenster, Türen und dergleichen einsetzbar
ist. Ferner soll ein einfacher Aufbau vorliegen, der eine hohe Fertigungssicherheit
gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Eckumlenkung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass sie ein zwei Gehäuseschenkel aufweisendes Winkelgehäuse besitzt,
in dem die zwei Schubstangen und das Eckverbindungsglied längsverschieblich gelagert
sind, dass das Winkelgehäuse ein Kunststoffgehäuse ist und aus einem einstückigen,
winkelförmigen Grundgehäuse sowie zwei Gehäusedeckeln besteht, wobei das Grundgehäuse
eine Außenwinkelwand und zwei Seitenwinkelwände aufweist, die Gehäusedeckel eine Innenwinkelwand
des Winkelgehäuses bilden, jeder Gehäuseschenkel einen Gehäusedeckel aufweist, und
das Grundgehäuse und die Gehäusedeckel miteinander verschweißt, insbesondere ultraschallverschweißt,
sind. Da die Schubstangen und das flexible Eckverbindungsglied in dem Winkelgehäuse
gelagert sind, können sehr große Kräfte übertragen werden, das heißt, es liegt eine
hochbelastbare Eckumlenkung vor. Durch die Ausbildung des Winkelgehäuses aus Kunststoff
ergibt sich trotz der hohen Belastbarkeit eine Leichtgängigkeit bei einem Verschieben
der Schubstangen und dem Eckverbindungsglied, wobei die Schubstangen und das Eckverbindungsglied
vorzugsweise aus Metall bestehen. Der für das Winkelgehäuse verwendete Kunststoff
ist vorzugsweise derart gewählt, dass er bei hoher Formstabilität, großer Abriebfestigkeit
und großer Zähigkeit eine hohe Gleitfähigkeit für die Schubstangen und das Eckverbindungsglied
aufweist. Dem Fachmann steht eine Vielzahl verschiedener Kunststoffe hierfür zur Verfügung.
Vorzugsweise kann POM (Polyoxymethylen) als Kunststoffmaterial Verwendung finden,
da dieser Kunststoff eine hervorragende Beständigkeit aufweist, hart und zäh ist,
sehr gute Gleiteigenschaften besitzt und hydrophob ist. Aufgrund der Aufnahme der
beiden Schubstangen und des Eckverbindungsglieds im Innern des Winkelgehäuses, sind
diese Bauteile bei einer hohen Belastung sicher geführt, sodass ein seitliches Ausweichen
nicht auftreten kann. Das Winkelgehäuse weist zur Lagerung der genannten Bauteile
demgemäß vorzugsweise einen entsprechend angepassten Lagerkanal auf, der die Bauteile
mit nur geringem Spiel aber dennoch leichtgängig führt. Aufgrund der Konstruktion
des Kunststoffgehäuses, nämlich dem einstückigen, winkelförmigen Grundgehäuse und
den beiden Gehäusedeckeln ist bei noch nicht befestigten Gehäusedeckeln durch einfaches
Einlegen von der Winkelinnenseite her die Montage der Eckumlenkung möglich, wobei
nach dem Einlegen die beiden Gehäusedeckel auf das Grundgehäuse aufgesetzt und alle
Gehäuseteile miteinander verschweißt, insbesondere ultraschallverschweißt, werden.
Das Grundgehäuse weist aufgrund seiner Außenwinkelwand und seiner beiden seitlich
zur Außenwinkelwand liegenden Seitenwinkelwände einen U-förmigen Querschnitt auf,
der zum Winkelinnern hin offen ist. Schon diese Konstruktion weist eine hohe Festigkeit
auf. Mittels der beiden Gehäusedeckel wird das Winkelinnere des Grundgehäuses verschlossen,
wodurch die Stabilität nochmals erhöht wird. Durch das Verschweißen von Grundgehäuse
und den Gehäusedeckeln wird eine Stoffschlüssigkeit des gesamten Winkelgehäuses erzielt,
sodass dieses hochstabil ist und sicher hohe Belastungskräfte aufnehmen kann.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Gehäusedeckel
an einer Innenwinkelecke berühren und dort miteinander verschweißt, insbesondere ultraschallverschweißt,
sind. Die Gehäusedeckel werden somit mit dem Grundgehäuse verschweißt, jedoch auch
noch untereinander verschweißt, nämlich dort, wo sie einander berühren. Dies ist an
der Innenwinkelecke der Fall.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Gehäusedeckel an der Innenwinkelecke
derart ausgebildet sind, dass einer der Gehäusedeckel außenseitig von dem anderen
der Gehäusedeckel mit dessen Stirnseite beaufschlagt ist. Der andere Gehäusedeckel
verhindert somit insbesondere im Bereich der Innenwinkelecke ein Abheben des einen
Gehäusedeckels vom Grundgehäuse.
[0007] Es ist vorgesehen, dass das Grundgehäuse zwei Grundgehäuseschenkel aufweist. Das
Grundgehäuse ist im Querschnitt U-förmig gestaltet und weist insgesamt eine Winkelform
auf, die zwei Winkelabschnitte besitzt, die von den Grundgehäuseschenkeln gebildet
sind.
[0008] Bevorzugt ist es, wenn das Winkelgehäuse, insbesondere das Grundgehäuse, an einem
der Gehäuseschenkeln mindestens einen seitlichen Einschiebleistenvorsprung zum Einschieben
in eine Montagenut des Fensters, der Tür oder dergleichen aufweist, wobei sich der
Einschiebleistenvorsprung in Richtung der Längserstreckung des Gehäuseschenkels erstreckt.
Bevorzugt sind beidseitig des Gehäuseschenkels seitliche Einschiebleistenvorsprünge
vorgesehen. Die Montagenut des Fensters, der Tür oder dergleichen weist eine entsprechende
Querschnittsgestalt auf, sodass ein Einschieben des Winkelgehäuses ermöglicht ist.
Der andere, keine seitlichen Einschiebleistenvorsprünge aufweisenden Gehäuseschenkel
lässt sich daher beim Einschieben der Einschiebleistenvorsprünge problemlos in seinen
Bereich der Montagenut einschieben, wobei dieses Einschieben nicht in Montagenutlängsrichtung,
sondern quer zur Montagenutlängsrichtung der zugehörigen Montagenut erfolgt.
[0009] Bevorzugt ist vorgesehen, das das Winkelgehäuse, insbesondere der zugeordnete Gehäusedeckel,
an dem anderen der Gehäuseschenkel mindestens einen Einsteckvorsprung zum Einstecken
in eine Öffnung im Grund der Montagenut aufweist, wobei sich der Einsteckvorsprung
quer, insbesondere rechtwinklig, zur Längserstreckung dieses Gehäuseschenkels erstreckt.
Wird - wie im vorherigen Absatz beschrieben - das Winkelgehäuse mit seinen Einschiebleistenvorsprüngen
in die zugehörige Montagenut eingeschoben, so erfolgt dabei auch das Einstecken des
mindestens einen Einsteckvorsprungs in die Öffnung der diesem Gehäuseschenkel zugeordneten
Montagenut. Bei diesen jeweils zugeordneten Montagenuten handelt es sich beispielsweise
um eine vertikal verlaufende Montagenut und eine horizontal verlaufende Montagenut
(insbesondere an den zugehörigen, winklig zueinanderstehenden Rahmenprofilen eines
Flügelrahmens eines Fensters, einer Tür oder dergleichen). Aufgrund des Haltens beider
Gehäuseschenkel, nämlich einerseits durch den mindestens einen Einschiebleistenvorsprung
und andererseits durch den mindestens einen Einsteckvorsprung, ist eine stabile, hochbelastbare
Festlegung der Eckumlenkung an dem Fenster, an der Tür oder dergleichen gewährleistet.
Die Montage der Eckumlenkung an dem Fenster, an der Tür oder dergleichen erfolgt vorzugsweise
derart, dass bei dem Gehäuseschenkel des Winkelgehäuses, der den Einsteckvorsprung
aufweist, bei einem Verriegeln des Fensters, der Tür oder dergleichen die zugehörige
Schubstange in das Winkelgehäuse eingeschoben wird. Hierdurch erfolgt eine deutliche
Entlastung der Montagenut, (Profilnut) bei diesem Verriegelungsvorgang. Durch den
mindestens einen Einsteckvorsprung wird die Maximallastkraft, die in Schließrichtung
beim Verriegeln auf die Nutgeometrie der Montagenut des Flügels des Fensters, der
Tür oder dergleichen nach außen wirkt, deutlich reduziert. Beim Entriegeln hingegen
wirkt erstens eine deutlich geringere Kraft und zweitens in anderer Richtung, nach
innen. Bei dem Einsteckvorsprung handelt es sich insbesondere um einen sogenannten
Bohrzapfen, also einen Zapfen, der in eine Bohrung/Vertiefung bei der Montage eingesteckt
wird.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Grundgehäuse und
die Gehäusedeckel montagevertauschungssicher ausgebildet sind, derart, dass die Gehäusedeckel
jeweils in nur einer Orientierung und an nur einer Position am Grundgehäuse passend
befestigt sind. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Montagevertauschungssicherheit
durch Vorsprünge und Vertiefungen, in die die Vorsprünge eingreifen, an den Gehäusedeckeln
und an den Grundgehäuseschenkeln gebildet ist. Ein Gehäusedeckel lässt sich daher
nur an einem der Grundgehäuseschenkel und auch nur in einer einzigen Orientierung
dort befestigen, da die Vorsprünge und Vertiefungen derart an diesen Bauteilen liegen,
sodass stets ein Vorsprung in eine Vertiefung eingreifen kann. Bei dem anderen Gehäusedeckel,
der an dem anderen Grundgehäuseschenkel zu befestigen ist, sind entsprechende Verhältnisse
vorgesehen, wobei diese Verhältnisse jedoch von denen am anderen Gehäusedeckel und
dem zugehörigen Grundgehäuseschenkel abweichen, sodass die Gehäusedeckel untereinander
vertauscht ebenfalls nicht montiert werden können, sondern nur eine einzige eindeutige
Position einnehmen können. Damit ist eine hohe Fertigungssicherheit gewährleistet,
da keine Fehlmontage erfolgen kann.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, mit mindestens
einer Eckumlenkung, so wie vorstehend beschrieben.
[0012] Vorzugsweise weist das Fenster, die Tür oder dergleichen einen quadratischen oder
rechteckigen Blendrahmen und einen quadratischen oder rechteckigen Flügelrahmen auf,
wobei an mindestens zwei, vorzugsweise drei, Ecken des Flügelrahmens baugleiche Eckumlenkungen
angeordnet sind. Jede dieser Ecken wird also mit der gleichen, das heißt, baugleichen,
Eckumlenkung versehen, wodurch eine Bauteilevielfalt verhindert wird und quasi eine
Standard-Eckumlenkung vorliegt.
[0013] Die Erfindung betrifft ferner ein Fenstersystem oder Türsystem, mit mehreren unterschiedlich
großen Fenstern oder mehreren unterschiedlich großen Türen, wobei an den Fenstern
oder an den Türen jeweils gleich ausgebildete Eckumlenkungen angeordnet sind, wobei
jedes Fenster oder jede Tür mindestens eine Eckumlenkung aufweist. Das genannte jeweilige
System betrifft demzufolge unterschiedlich große Fenster oder unterschiedlich große
Türen, wobei jedoch größenunabhängig stets die gleichen, also baugleiche Eckumlenkungen
eingesetzt werden. Für alle Anwendungen wird daher eine einheitliche Eckumlenkung
verwendet.
[0014] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Eckumlenkung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Eckumlenkung der Figur 1,
- Figur 3
- eine Stirnansicht der Eckumlenkung der Figur 1,
- Figur 4
- eine Explosionsdarstellung der Eckumlenkung der Figur 1,
- Figur 5
- die Anordnung von drei Eckumlenkungen an einem Fenster, einer Tür oder dergleichen
und
- Figur 6 bis 8
- perspektivische Ansichten eines Eckbereichs eines Fensters, einer Tür oder dergleichen,
der mit der Eckumlenkung versehen wird.
[0015] Die Figur 1 zeigt eine Eckumlenkung 1 für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen.
Die Eckumlenkung 1 weist zwei Schubstangen 2, 3 auf, die in einem Eckbereich 4 der
Eckumlenkung 1 über ein aus der Figur 1 nicht ersichtliches, jedoch in der Figur 4
dargestelltes, flexibles Eckverbindungsglied 5 miteinander verbunden sind. Die Eckumlenkung
1 weist ein Winkelgehäuse 6 auf, das zwei Gehäuseschenkel 7, 8 besitzt. In dem Winkelgehäuse
6 sind die beiden Schubstangen 2, 3 und das Eckverbindungsglied 5 längsverschieblich
gelagert. Das Winkelgehäuse 6 ist als Kunststoffgehäuse 9 ausgebildet. Das Winkelgehäuse
6 besteht aus einem einstückigen, winkelförmigen Grundgehäuse 10 sowie zwei Gehäusedeckeln
11 und 12.
[0016] Das Grundgehäuse 10 weist eine Außenwinkelwand 13 sowie zwei Seitenwinkelwände 14
und 15 auf. Im Querschnitt ergibt sich bezüglich der Außenwinkelwand 13 und der beiden
Seitenwinkelwände 14 und 15 eine U-förmige Kontur. Diese Kontur wird durch die beide
Gehäusedeckel 11 und 12 geschlossen. Die Gehäusedeckel 11 und 12 bilden zusammen eine
Innenwinkelwand 16 des Winkelgehäuses 6, wobei jeder Gehäuseschenkel 7, 8 einen der
Gehäusedeckel 11, 12 aufweist. Das Grundgehäuse 10 und die Gehäusedeckel 11, 12 sind
miteinander verschweißt, insbesondere ultraschallverschweißt. Es kommt daher ein Kunststoffschweißverfahren
zum Einsatz.
[0017] Bei der Fertigung der Eckumlenkung 1 wird insbesondere derart vorgegangen, dass in
das Grundgehäuse 10 die beiden Schubstangen 2 und 3 zusammen mit dem Eckverbindungsglied
5 eingelegt, dann die Gehäusedeckel 11 und 12 zugeführt und mit dem Grundgehäuse 10
verschweißt werden. Durch das Verschweißen ergeben sich Schweißnähte 17. Das Verschweißen
erfolgt vorzugsweise jeweils über die gesamte Länge der Gehäusedeckel 11 und 12 und
an beiden Seiten von diesen.
[0018] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass im Bereich einer Innenwinkelecke 18 die Gehäusedeckel
11, 12 aneinanderstoßen, sich also berühren, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass
sie dort, also in ihrem Berührungsbereich, ebenfalls miteinander verschweißt, insbesondere
ultraschallverschweißt, sind. Auch hier kommt das Kunststoffschweißverfahren zum Einsatz.
Es ergibt sich demzufolge eine weitere Schweißnaht 17. Das Verschweißen erfolgt vorzugsweise
über die gesamte Breite der Gehäusedeckel 11 und 12.
[0019] Durch die erwähnte Gehäusekonstruktion des Winkelgehäuses 6 sind die Schubstangen
2 und 3 und auch das Eckverbindungsglied 5 optimal gelagert und geführt, sodass sehr
große Kräfte übertragen werden können. Endseitig weisen die Schubstangen 2 und 3 Verbindungsglieder
19 auf. Vorzugsweise sind die Verbindungsglieder 19 an den Schubstangen 2 und 3 befestigt.
Die Verbindungsglieder 19 können mit weiteren Beschlagelementen, beispielsweise mit
Treibstangen, verbunden werden. Aus der Figur 4 ist ersichtlich, dass das Grundgehäuse
10 und dass die beiden Gehäusedeckel 11, 12 jeweils innenseitig Führungskonturen 20
aufweisen, die präzise und im Wesentlichen spielfrei die beiden Schubstangen 2 und
3 sowie das Eckverbindungsglied 5 lagern, derart, dass eine leichte Längsverschieblichkeit
besteht, jedoch nur ein äußerst geringes Lagerspiel.
[0020] Aus der Figur 2 ist ersichtlich, dass im befestigten Zustand der beiden Gehäusedeckel
11, 12 im Bereich der Innenwinkelecke 18 die Anordnung derart getroffen ist, dass
der Gehäusedeckel 12 außenseitig von einer Stirnseite 21 des Gehäusedeckels 11 beaufschlagt
wird, sodass in der Innenwinkelecke 18 der Gehäusedeckel 11 den Gehäusedeckel 12 nieder
hält. Die Folge hiervon ist auch, dass bei der Fertigung vorzugsweise nur eine einzige
Montagereihenfolge möglich ist, derart, dass erst Gehäusedeckel 12 und dann der Gehäusedeckel
11 montiert wird.
[0021] Das Grundgehäuse 10 weist zwei Grundgehäuseschenkel 22, 23 auf. Dies ist insbesondere
der Figur 4 zu entnehmen. Die Grundgehäuseschenkel 22 und 23 sind offen gestaltet,
weisen also nicht die beiden Gehäusedeckel 11 und 12 auf.
[0022] Wie insbesondere den Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist, weist der Grundgehäuseschenkel
23 an beiden Seiten jeweils einen Einschiebleistenvorsprung 24 auf. Die Einschiebleistenvorsprünge
24 überragen die übrige Kontur des Winkelgehäuses 6. Die Einschiebleistenvorsprünge
24 erstrecken sich in Richtung der Längserstreckung (Doppelpfeil 25 in Figur 2) des
Grundgehäuseschenkels 23.
[0023] Ferner ist insbesondere den Figuren 2 und 3 zu entnehmen, dass an dem Gehäusedeckel
11 mindestens ein, vorzugsweise zwei Einsteckvorsprünge 26 ausgebildet sind. Die Einsteckvorsprünge
26 erstrecken sich quer, insbesondere rechtwinklig, zur Längserstreckung (Doppelpfeil
27) des zugeordneten Gehäuseschenkels 7.
[0024] Die Anordnung ist vorzugsweise derart getroffen, dass das Grundgehäuse 10 und die
Gehäusedeckel 11 und 12 montagevertauschungssicher ausgebildet sind, derart, dass
die Gehäusedeckel 11, 12 jeweils nur in einer Orientierung und an jeweils nur einer
Position am Grundgehäuse 10 passend befestigt werden können. Diese Montagevertauschungssicherheit
wird durch Vorsprünge 28 und Vertiefungen 29 erreicht. Die Vorsprünge 28 greifen bei
der fertig hergestellten Eckumlenkung 1 in die Vertiefungen 29 ein. Gemäß den Figuren
1 bis 4 sind an den beiden Gehäusedeckeln 11 und 12 die Vorsprünge 28 und dem Grundgehäuse
10 die Vertiefungen 29 ausgebildet. Die Vertauschungssicherheit bei der Montage ergibt
sich durch die Anordnung der Vorsprünge 28 beziehungsweise Vertiefungen 29, wie dies
insbesondere aus der Figur 4 ersichtlich wird. Die dort an dem Grundgehäuse 10 erkennbaren
Abstände a, b, c, d, e und f sind derart gestaltet, dass folgendes gilt: a ≠ b ≠ c,
b ≠ e sowie d ≠ e ≠ f. Dabei sind die Abstände a, b, c, d, e und f wie folgt definiert:
a = Strecke zwischen dem Ende des Grundgehäuseschenkels 22 und der nächstliegenden
Vertiefung 29, b = Strecke zwischen den beiden Vertiefungen 29 des Grundgehäuseschenkels
22, c = Strecke zwischen dem Eckbereich 4 und der angrenzenden Vertiefung 29 des Grundgehäuseschenkels
22, d = Strecke zwischen dem Eckbereich 4 und der angrenzenden Vertiefung 29 des Grundgehäuseschenkels
23, e = Strecke zwischen den beiden Vertiefungen 29 des Grundgehäuseschenkels 23 und
f = Strecke zwischen dem Ende des Grundgehäuseschenkels 23 und der angrenzenden Vertiefung
29. Vorzugsweise befinden sich entsprechende Verhältnisse an beiden Seiten des Grundgehäuses
10, da dort, also an beiden Seiten, Vertiefungen 29 ausgebildet sind. Entsprechende
Verhältnisse sind bei den beiden Gehäusedeckeln 11 und 12 im Hinblick auf die Vorsprünge
28 realisiert, um eine passende Befestigung am Grundgehäuse 10 vornehmen zu können.
Die Vertiefungen 29 befinden sich vorzugsweise an den beiden Seitenwinkelwänden 14
und 15; die Vorsprünge 28 befinden sich vorzugsweise an den Längsrändern der beiden
Gehäusedeckel 11 und 12.
[0025] Die Figuren 6 bis 8 zeigen einen Eckbereich 30 eines Flügels eines Fensters, einer
Tür oder dergleichen, wobei der Flügel vorzugsweise umlaufend eine Montagenut 31 aufweist.
Die Montagenut 31 dient der Aufnahme eines Beschlags, zu dem die Eckumlenkung 1 gehört.
Bereits vorstehend wurde darauf eingegangen, dass die Eckumlenkung 1 an beiden Seiten
des Gehäuseschenkels 8 einen Einschiebleistenvorsprung 24 sowie an dem Gehäuseschenkel
7 die beiden Einsteckvorsprünge 26 aufweist. Wie sich insbesondere der Figur 6 entnehmen
lässt, weist die Montagenut 31 in ihrem Eckbereich 32 eine Nuterweiterung 33 auf,
die ein Einschieben der Eckumlenkung 1 mit ihrem Gehäuseschenkel 8 gestattet. Bei
dem Einschieben werden gemäß Figur 7 die beiden Einschliebleistenvorsprünge 24 in
entsprechenden Nutkonturen 34 der Montagenut 31 aufgenommen. Im Zuge des weiteren
Einschiebens der Eckumlenkung 1 in die Montagenut 31 treten - gemäß Figur 8 - die
beiden Einsteckvorsprünge 26 in Öffnungen 35 im Grund der Montagenut 31 ein. Da sich
die Einschiebleistenvorsprünge 24 und die Einsteckvorsprünge 26 an verschiedenen Gehäuseschenkeln
7, 8 befinden und eine entsprechende Lage der Nutkonturen 34 und Öffnungen 35 vorliegt,
wird auf diese Art und Weise die Eckumlenkung 1 fest und sicher an dem Flügel der
Tür, des Fensters oder dergleichen befestigt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine
zusätzliche Fixierung dadurch erfolgt, dass ein Befestigungsmittel den Gehäuseschenkel
7 fest am Flügel hält.
[0026] Die Montage der Eckumlenkung 1 an dem Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen
erfolgt vorzugsweise derart, dass bei dem Gehäuseschenkel 7, der die Einsteckvorsprünge
26 aufweist, bei einem Verriegeln des Fensters, der Tür oder dergleichen die zugehörige
Schubstange 2 in das Winkelgehäuse 6 eingeschoben wird. Hierdurch wird eine deutliche
Entlastung der Montagenut 31 erzielt und es können sehr große Kräfte aufgebracht werden,
ohne dass es zu einer Verformung oder dergleichen kommt. Das vorstehend Beschriebene
geht nochmals aus der Figur 5 hervor, wobei der jeweils eingezeichnete Pfeil 36 die
Verriegelungsrichtung der jeweiligen Eckumlenkung 1 andeutet und die Einsteckvorsprünge
26 bei der jeweiligen Eckumlenkung 1 ersichtlich sind.
[0027] Die Figur 5 verdeutlicht ferner, dass an dem/der dort gestrichelt dargestellten Fenster
37 oder Tür 37 mindestens eine Eckumlenkung 1 montiert ist.
[0028] Vorzugsweise ist bei dem Fenster 37 beziehungsweise der Tür 37 insbesondere gemäß
Figur 5 vorgesehen, dass das Fenster 37 beziehungsweise die Tür 37 mit einem quadratischen
oder rechteckigen Blendrahmen und einem quadratischen oder rechteckigen Flügelrahmen
versehen ist, wobei an mindestens zwei, insbesondere drei Ecken 38 des Flügelrahmens
baugleiche Eckumlenkungen 1 angeordnet sind. Demzufolge wird eine Bauteilevielfalt
verhindert.
[0029] Schließlich ist erfindungsgemäß ein Fenstersystem oder ein Türsystem vorgesehen,
mit mehreren unterschiedlich großen Fenstern oder mehreren unterschiedlich großen
Türen, wobei an den Fenstern oder an den Türen jeweils baugleich ausgebildete Eckumlenkungen
1 angeordnet sind, wobei jedes Fenster oder jede Tür mindestens eine Eckumlenkung
1 aufweist. Die verschieden großen Fenster beziehungsweise Türen des jeweiligen Systems
sind also mit baugleichen Eckumlenkungen 1 versehen.
1. Eckumlenkung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, mit zwei Schubstangen und
einem die Schubstangen verbindenden, flexiblen Eckverbindungsglied, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckumlenkung (1) ein zwei Gehäuseschenkel (7,8) aufweisendes Winkelgehäuse (6)
besitzt, in dem die beiden Schubstangen (2,3) und das Eckverbindungsglied (5) längsverschieblich
gelagert sind, dass das Winkelgehäuse (6) ein Kunststoffgehäuse (9) ist und aus einem
einstückigen, winkelförmigen Grundgehäuse (10) sowie zwei Gehäusedeckeln (11,12) besteht,
wobei das Grundgehäuse (10) eine Außenwinkelwand (13) und zwei Seitenwinkelwände (14,15)
aufweist, die Gehäusedeckel (11,12) eine Innenwinkelwand (16) des Winkelgehäuses (6)
bilden, jeder Gehäuseschenkel (7,8) einen der Gehäusedeckel (11,12) aufweist, und
das Grundgehäuse (10) und die Gehäusedeckel (11,12) miteinander verschweißt, insbesondere
ultraschallverschweißt, sind.
2. Eckumlenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gehäusedeckel (11,12) an einer Innenwinkelecke (18) berühren und dort miteinander
verschweißt, insbesondere ultraschallverschweißt, sind.
3. Eckumlenkung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusedeckel (11,12) an der Innenwinkelecke (18) derart ausgebildet sind, dass
einer der Gehäusedeckel (8) außenseitig von dem anderen der Gehäusedeckel (7) mit
dessen Stirnseite (21) beaufschlagt ist.
4. Eckumlenkung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgehäuse (10) zwei Grundgehäuseschenkel (22,23) aufweist.
5. Eckumlenkung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelgehäuse (6), insbesondere das Grundgehäuse (10), an einem der Gehäuseschenkel
(8,7) mindestens einen seitlichen Einschiebleistenvorsprung (24) zum Einschieben in
eine Montagenut (31) des Fensters, der Tür oder dergleichen aufweist, wobei sich der
Einschiebleistenvorsprung (24) in Richtung der Längserstreckung des Gehäuseschenkels
(8,7) erstreckt.
6. Eckumlenkung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelgehäuse (6), insbesondere der zugeordnete Gehäusedeckel (11,12), an dem
anderen der Gehäuseschenkel (7,8) mindestens einen Einsteckvorsprung (26) zum Einstecken
in eine Öffnung (35) im Grund der Montagenut (31) aufweist, wobei sich der Einsteckvorsprung
(26) quer, insbesondere rechtwinklig, zur Längserstreckung dieses Gehäuseschenkels
(7,8) erstreckt.
7. Eckumlenkung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgehäuse (10) und die Gehäusedeckel (11,12) montagevertauschungssicher ausgebildet
sind, derart, dass die Gehäusedeckel (11,12) jeweils in nur einer Orientierung und
an jeweils nur einer Position am Grundgehäuse (10) passend befestigt sind.
8. Eckumlenkung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagevertauschungssicherheit durch Vorsprünge (28) und Vertiefungen (29), in
die die Vorsprünge (28) eingreifen, an den Gehäusedeckeln (11,12) und an den Grundgehäuseschenkeln
(22,23) gebildet ist.
9. Fenster, Tür oder dergleichen, mit mindestens einer Eckumlenkung (1) nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
10. Fenster, Tür oder dergleichen nach Anspruch 9, mit einem quadratischen oder rechteckigen
Blendrahmen und einem quadratischen oder rechteckigen Flügelrahmen, wobei an mindestens
zwei, insbesondere drei, Ecken (38) des Flügelrahmens baugleiche Eckumlenkungen (1)
angeordnet sind.
11. Fenstersystem oder Türsystem, mit mehreren unterschiedlich großen Fenstern oder mehreren
unterschiedlich großen Türen, wobei an den Fenstern oder an den Türen jeweils baugleich
ausgebildete Eckumlenkungen (1) angeordnet sind, wobei jedes Fenster oder jede Tür
mindestens eine Eckumlenkung (1) aufweist.