[0001] Die Erfindung betrifft ein Förderelement für eine Rotationspumpe, ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Förderelements, eine Rotationspumpe mit zumindest einem
solchen Förderelement und eine Verwendung zumindest eines solchen Förderelements.
[0002] Aus der
DE 10 2006 033 337 A1 und der
DE 20 2014 106 121 U1 ist jeweils eine Rotationspumpe mit Förderelementen bekannt. Ferner ist bekannt,
die Förderelemente einteilig aus einem metallischen Werkstoff zu bilden.
[0003] Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, Kosten für die Rotationspumpe
zu reduzieren. Ferner liegt der Erfindung insbesondere die Aufgabe zugrunde, das Herstellverfahren,
insbesondere eines Förderelements der Rotationspumpe, robuster und kostengünstiger
zu gestalten. Diese Aufgaben werden durch den Anspruch 1, den Anspruch 10, den Anspruch
14 und den Anspruch 15 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0004] Erfindungsgemäß wird ein Förderelement für eine Rotationspumpe vorgeschlagen, das
aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist, vorzugsweise einteilig, wobei das Förderelement
zumindest eine erste, vorzugsweise metallische, Oberfläche und zumindest eine zweite,
vorzugsweise metallische, Oberfläche aufweist, die sich wenigstens bereichsweise in
zumindest einer Werkstoffeigenschaft voneinander unterscheiden. Dadurch kann ein Förderelement
aus einem metallischen Werkstoff bereitgestellt werden, das zumindest zwei, vorzugsweise
metallische, Oberflächen aufweist, die im Vergleich zueinander an unterschiedliche
Beanspruchungen oder Funktionen angepasst sind. Die Oberflächen können gezielt auf
ihre Funktion und/oder Beanspruchung ausgelegt oder angepasst werden, wodurch insbesondere
eine vorteilhafte Reibpaarung bereitgestellt werden kann. Zur Anpassung oder Auslegung
der Oberflächen können zur Herstellung des Förderelements vorteilhafte metallische
Werkstoffe und/oder vorteilhafte Verfahrensschritte und/oder eine vorteilhafte Reihenfolge
der Verfahrensschritte gewählt werden, durch die Herstellkosten eingespart und/oder
Herstelltoleranzen reduziert werden können. Durch die Verwendung eines solchen Förderelements
in einer Rotationspumpe können die Kosten für die Rotationspumpe reduziert werden.
Der Unterschied in zumindest einer Werkstoffeigenschaft ist vorzugsweise bewusst und/oder
gezielt hergestellt und/oder eingebracht und resultiert insbesondere nicht durch Herstelltoleranzen.
[0005] Vorzugsweise unterscheiden sich die zumindest eine erste Oberfläche und die zumindest
eine zweite Oberfläche wenigstens bereichsweise zumindest in einer physikalischen
Werkstoffeigenschaft voneinander.
[0006] Das Förderelement ist vorzugsweise einteilig ausgebildet. Unter "einteilig" soll
insbesondere in einem Stück geformt, wie beispielsweise durch ein Trennen aus einem
Rohling oder durch eine Herstellung aus einem Guss oder einem Metallpulver verstanden
werden. Das Förderelement weist vorteilhafterweise keine als Material aufgetragene
Beschichtung auf und ist vorteilhafterweise nicht aus mehreren separat gefertigten
Teilen gefügt. Die Begriffe "erste" und "zweite" sollen insbesondere zur Unterscheidung
dienen und stellen insbesondere keine Reihenfolge, beispielsweise im Hinblick auf
eine Anordnung, einer Größe, einer Belastung, einer Bearbeitung oder dergleichen dar.
[0007] Die zumindest eine erste Oberfläche und die zumindest eine zweite Oberfläche sind
vorzugsweise voneinander separate Flächen. Die zumindest eine erste Oberfläche und
die zumindest eine zweite Oberfläche sind vorzugsweise durch zumindest eine Kante
und/oder durch zumindest eine dritte Oberfläche voneinander separiert. Vorzugsweise
grenzen die zumindest eine erste Oberfläche und die zumindest eine zweite Oberfläche
direkt aneinander, wenn sie durch genau eine Kante voneinander separiert sind. Die
zumindest eine erste Oberfläche und die zumindest eine zweite Oberfläche sind vorzugsweise
winklig zueinander orientiert, insbesondere zumindest im Wesentlichen senkrecht zueinander
orientiert, wenn sie direkt aneinander angrenzen. Vorzugsweise grenzen die zumindest
eine erste Oberfläche und die zumindest eine zweite Oberfläche nicht direkt aneinander,
wenn sie durch mehr als eine Kante und/oder durch zumindest eine dritte Oberfläche
voneinander separiert sind. Die zumindest eine erste Oberfläche und die zumindest
eine zweite Oberfläche sind vorzugsweise zumindest im Wesentlichen parallel und beabstandet
zueinander orientiert, wenn sie nicht direkt aneinander angrenzen. Unter "vorgesehen"
soll insbesondere speziell ausgebildet, ausgelegt, ausgestattet und/oder angeordnet
verstanden werden.
[0008] Zur Reduzierung der Herstelltoleranzen wird vorgeschlagen, dass die erste Oberfläche
und die zweite Oberfläche sich wenigstens bereichsweise zumindest in einer Härte und/oder
in einer Dichte und/oder in einer Druckeigenspannung voneinander unterscheiden. Die
zumindest zwei Oberflächen können sich in der Härte und/oder der Dichte und/oder der
Druckeigenspannung insbesondere um zumindest 20%, vorteilhaft um zumindest 30% und
besonders vorteilhaft um zumindest 40% voneinander unterscheiden. Vorzugsweise beträgt
der Härteunterschied und/oder der Dichteunterschied und/oder der Druckeigenspannungsunterschied
maximal 50%.
[0009] Unterscheiden sich die Oberflächen in der Härte, ist vorzugsweise die härtere Oberfläche
der zumindest zwei Oberflächen im Vergleich zu der weicheren Oberfläche der zumindest
zwei Oberflächen maximal doppelt so hart. Die Härte ist vorzugsweise als eine Vickershärte,
insbesondere nach der Norm DIN EN ISO 6507-1:2006-03, ausgebildet. Die härtere Oberfläche
weist vorteilhaft eine Vickershärte von mindestens 600HV10 auf. Die weichere Oberfläche
weist vorteilhaft eine Vickershärte von mindestens 300HV10 auf.
[0010] Vorzugsweise wird in zumindest einem Verfahrensschritt die Härte und/oder die Dichte
und/oder die Druckeigenspannung zumindest einer der Oberflächen, insbesondere nachträglich,
d.h. vorzugsweise nach einem vorherigen Verfahrensschritt, in dem die Härte und/oder
die Dichte und/oder die Druckeigenspannung erhöht wird, reduziert. Zur Reduzierung
der Härte und/oder der Dichte und/oder der Druckeigenspannung kann ein Verfahrensschritt
gewählt werden, der zudem Ungenauigkeiten und/oder Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche
reduziert, wodurch kostengünstig die Härte und/oder die Dichte und/oder die Druckeigenspannung
und die Herstelltoleranzen reduziert werden können.
[0011] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die erste Oberfläche und/oder die zweite Oberfläche
durch eine Oberflächenschicht gebildet sind, die härter ist und/oder dichter ist und/oder
eine höhere Druckeigenspannung aufweist als ein unter der Oberflächenschicht liegender
Kernbereich, wodurch ein Förderelement bereitgestellt werden kann, das im Innern eine
hohe Zähigkeit und an den Oberflächen eine hohe Verschleißfestigkeit aufweist. Das
Förderelement ist vorzugsweise lediglich an seiner Oberfläche verdichtet und/oder
gehärtet und/oder mit einer höheren Druckeigenspannung versehen. Das Förderelement
ist vorzugsweise oberflächengehärtet, vorteilhaft nitriert und besonders vorteilhaft
gasnitriert. Alternativ ist das Förderelement oberflächenverdichtet, vorteilhaft oberflächenverformt
oder oberflächenverpresst. Beispielsweise kann eine Oberflächenverdichtung durch Nachverdichten
eines pulvermetallurgischen Förderelements, indem beispielsweise ein Verformen der
Oberfläche erfolgt, erfolgen. In einer weiteren Alternative ist das Förderelement
durch Verdichtungsstrahlen (Shot-Peening), insbesondere durch Kugelstrahlen, behandelt.
Vorzugsweise werden durch das Verdichtungsstrahlen in die Oberfläche des Förderelements
Druckeigenspannungen eingebracht bzw. induziert. Unter einer "Oberflächenschicht"
soll insbesondere eine Werkstoffschicht des metallischen Werkstoffs verstanden werden,
die durch eine Veränderung der Gitterstruktur und/oder des Gefüges des metallischen
Werkstoffs, wie beispielsweise durch Eindiffusion von Stoffen, wie Stickstoff, durch
Verdichtung des Werkstoffs, durch Veränderung der Oberflächenspannung und/oder der
Gleichen, resultiert. Die Oberflächenschicht ist insbesondere keine Überdeckung des
metallischen Werkstoffs und damit keine Beschichtung. Vorzugsweise sind der Kernbereich
und die Oberflächenschicht aus demselben metallischen Werkstoff.
[0012] Um zwei Oberflächen, die sich in einer Härte voneinander unterscheiden, bereitzustellen,
kann sich das Härteverfahren zum Härten der ersten Oberfläche von dem Härteverfahren
zum Härten der zweiten Oberfläche unterscheiden, wie beispielsweise in der Art des
Härteverfahrens und/oder durch Parameter des Härteverfahrens. Für pulvermetallurgische
Förderelemente kann sich beispielsweise der Pressdruck auf die erste Oberfläche von
dem Pressdruck auf die zweite Oberfläche unterscheiden und/oder es kann sich das Aufmass
des Förderelementrohlings gegenüber dem Werkzeug, mit dem die erste Oberfläche verformt
wird, von dem Aufmass des Förderelementrohlings gegenüber dem Werkzeug, mit dem die
zweite Oberfläche verformt wird, unterscheiden.
[0013] Ferner wird vorgeschlagen, dass die die erste Oberfläche bildende Oberflächenschicht
wenigstens bereichsweise härter ist und/oder dichter ist und/oder eine höhere Druckeigenspannung
aufweist als die die zweite Oberfläche bildende Oberflächenschicht, wodurch realisiert
werden kann, dass die zweite Oberfläche eine geringere Härte und/oder eine geringere
Dichte und/oder geringere Druckeigenspannung als die erste Oberfläche und eine höhere
Härte und/oder eine höhere Dichte und/oder eine höhere Druckeigenspannung als der
Kernbereich aufweist. Dadurch kann eine Oberfläche mit geringen Herstelltoleranzen
bereitgestellt werden, die eine ausreichend hohe Verschleißfestigkeit aufweist. Vorzugsweise
ist die erste Oberfläche als die härtere und/oder dichtere und/oder eine höhere Druckeigenspannung
aufweisende Oberfläche und die zweite Oberfläche als die weichere und/oder eine geringere
Dichte und/oder eine geringere Druckeigenspannung aufweisende Oberfläche ausgebildet.
[0014] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die die zweite Oberfläche bildende Oberflächenschicht
dünner ist als die die erste Oberfläche bildende Oberflächenschicht, wodurch die Herstellung
einer Oberfläche mit geringen Herstelltoleranzen und ausreichend hoher Verschleiß
festigkeit vereinfacht werden kann. Vorzugsweise ist die die zweite Oberfläche bildende
Oberflächenschicht mechanisch zumindest teilweise abgetragen, wodurch in nur einem
Verfahrensschritt die Härte und/oder die Dichte und/oder die Druckeigenspannung und
durch einen Härtevorgang und/oder Verdichtungsvorgang und/oder Druckeigenspannunginduziervorgang
resultierende Ungenauigkeiten der Oberfläche verringert werden können.
[0015] Vorzugsweise weist das Förderelement an der zweiten Oberfläche im Vergleich zur ersten
Oberfläche eine kleinere Nitrierhärtetiefe (Nht) auf. Die erste Oberfläche weist vorteilhaft
eine durch Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete Verbindungsschicht
(ε- und γ'-Eisennitride) auf. Vorzugsweise fehlt der zweiten Oberfläche eine durch
Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete Verbindungsschicht (ε- und
γ'-Eisennitride). Die durch Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete
Verbindungsschicht (ε- und γ'-Eisennitride) an der zweiten Oberfläche ist vorzugsweise
abgetragen.
[0016] Um Kosten zu reduzieren, kann das Förderelement zumindest eine Oberfläche aufweisen,
die gezogen ausgeführt ist, wodurch auf zumindest einen Bearbeitungsschritt, insbesondere
einen formgebenden Bearbeitungsschritt, nach einem Ziehvorgang verzichtet werden kann.
Vorzugsweise wird bei der Herstellung des Förderelements auf ein Schleifen, insbesondere
ein formgebendes Schleifen, einer durch den Ziehvorgang resultierenden Oberfläche
verzichtet, wodurch diese Oberfläche gezogen ausgeführt ist bzw. bleibt. Die gezogen
ausgeführte Oberfläche ist vorteilhaft zumindest im Wesentlichen so ausgeführt, insbesondere
in ihrer Form und/oder ihren Ausmaßen, wie sie aus dem Ziehvorgang resultiert. Grundsätzlich
ist aber eine Bearbeitung, insbesondere ein Gleitschleifen, der gezogen ausgeführten
Oberfläche denkbar, wobei dadurch die gezogene Ausführung der Oberfläche zumindest
nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Es ist grundsätzlich denkbar, die gezogen ausgeführte
Oberfläche zumindest in einem Bearbeitungsschritt nach dem Ziehvorgang zu bearbeiten,
in dem die aus dem Ziehvorgang resultierende Form und/oder die aus dem Ziehvorgang
resultierenden Ausmaße der gezogen ausgeführten Oberfläche zumindest nicht wesentlich
verändert werden. Durch die gezogen ausgeführte Oberfläche kann vorzugsweise eine
Oberfläche bereitgestellt oder erhalten werden, die durch den Ziehvorgang verursachte
Fehlstellen, die als Schmiertaschen fungieren können, aufweist, wodurch eine Reibung
an der Oberfläche gering gehalten werden kann. Durch den Verzicht des Bearbeitens,
insbesondere Schleifens, der gezogen ausgeführten Oberfläche kann vorteilhaft verhindert
werden, dass durch den Ziehvorgang verursachte taschenförmige Fehlstellen an dieser
Oberfläche entfernt oder reduziert werden. Die gezogen ausgeführte Oberfläche ist
vorzugsweise als eine Ziehfläche ausgebildet, deren Form und/oder Ausmaße vorteilhaft
zumindest im Wesentlichen aus dem Ziehvorgang resultieren. In dem Ziehvorgang wird
vorzugsweise ein Förderelementrohling durch eine Ziehmatrize, insbesondere eine formgebende
Ziehmatrize, oder die Ziehmatrize über den Förderelementrohling gezogen. Vorzugsweise
resultiert die gezogen ausgeführte Oberfläche, insbesondere die Form und/oder die
Ausmaße der gezogen ausgeführten Oberfläche, zumindest hauptsächlich aus einer plastischen
Um- oder Verformung.
[0017] Zur Reduzierung der Herstellkosten ist es weiter vorteilhaft, wenn das Förderelement
zumindest eine gewölbte Oberfläche aufweist, deren Wölbung zumindest im Wesentlichen
aus einem Ziehvorgang resultiert, wodurch bei der Herstellung des Förderelements auf
ein Schleifen, insbesondere ein Radiusschleifen, verzichtet werden kann. Ferner kann
dadurch eine Oberfläche bereitgestellt oder erhalten werden, die durch das Ziehen
verursachte Fehlstellen, die als Schmiertaschen fungieren können, aufweist, wodurch
eine Reibung an der Oberfläche gering gehalten werden kann. Durch den Verzicht des
Schleifens, insbesondere des Radiusschleifens, kann verhindert werden, dass durch
das Ziehen verursachte taschenförmige Fehlstellen an der Oberfläche entfernt oder
reduziert werden.
[0018] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die zweite Oberfläche als eine Gehäusegleitfläche
ausgebildet ist, die dazu vorgesehen ist, an einer Förderelementlauffläche eines Gehäusebodens
der Rotationspumpe oder eines Gehäusedeckels der Rotationspumpe zu gleiten, wodurch
eine besonders genaue Gehäusegleitfläche bereitgestellt werden kann. Vorzugsweise
ist die erste Oberfläche als eine Rotorgleitfläche, die dazu vorgesehen ist, an einer
Seitengleitfläche eines Rotorschlitzes zu gleiten, oder als eine Stellelementgleitfläche,
die dazu vorgesehen ist, an einer Förderelementlauffläche eines Stellelements der
Rotationspumpe zu gleiten, ausgebildet.
[0019] Weiter wird vorgeschlagen, dass der metallische Werkstoff ein Vergütungsstahl ist,
wodurch ein besonders vorteilhafter Werkstoff für das Förderelement gewählt werden
kann. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der metallische Werkstoff mit Chrom, Molybdän
und Vanadium legiert ist. Der metallische Werkstoff ist vorzugsweise ein mit Chrom,
Molybdän und Vanadium legierter Nitrierstahl. Der Nitrierstahl weist vorteilhaft einen
Kohlenstoffgehalt zwischen 0,26-0,34 % auf und weist einen Legierungsanteil von Chrom
zwischen 2,3-2,7 %, von Molybdän zwischen 0,15-0,25 % und von Vanadium zwischen 0,1-0,2
% auf.
[0020] Zur Bereitstellung eines pulvermetallurgischen Förderelements, das zumindest zwei
Oberflächen aufweist, die sich in ihrer Härte und/oder Dichte voneinander unterscheiden,
wird vorgeschlagen, dass lediglich eine der Oberflächen nachverdichtet ist oder die
zumindest zwei Oberflächen in unterschiedlichem Maß nachverdichtet sind. Für ein pulvermetallurgisch
hergestelltes Förderelement wird vorgeschlagen, dass lediglich ausgewählte Oberflächen
des pulvermetallurgischen Förderelements nachverdichtet sind oder die Oberflächen
des pulvermetallurgischen Förderelements in einem unterschiedlichen Maß nachverdichtet
sind. Das pulvermetallurgische Förderelement kann somit nachverdichtete Oberflächen
und nicht nachverdichtete Oberflächen aufweisen. Die Nachverdichtung kann beispielsweise
durch ein Aufmass des Förderelementrohlings gegenüber einem Werkzeug erfolgen, das
die zu verdichtende Oberfläche beim Durchdrücken verformt und verdichtet. Ferner kann
das Nachverdichten auch durch ein Rollieren erfolgen. Das pulvermetallurgische Förderelement
kann dabei gezogen ausgeführte und/oder geschliffene Oberflächen aufweisen.
[0021] Zur Bereitstellung eines metallischen Förderelements, das zumindest zwei Oberflächen
aufweist, die sich in ihrer Druckeigenspannung voneinander unterscheiden, wird vorgeschlagen,
dass lediglich eine der Oberflächen durch Verdichtungsstrahlen behandelt ist oder
die zumindest zwei Oberflächen in unterschiedlichem Maß durch Verdichtungsstrahlen
behandelt sind. Für ein metallisches Förderelement wird vorgeschlagen, dass lediglich
ausgewählte Oberflächen des Förderelements durch Verdichtungsstrahlen behandelt sind
oder die Oberflächen des Förderelements in einem unterschiedlichen Maß durch Verdichtungsstrahlen
behandelt sind. Das Förderelement kann somit bestrahlte Oberflächen und nicht bestrahlte
Oberflächen aufweisen. Um die Oberflächen in einem unterschiedlichen Maß durch Verdichtungsstrahlen
zu behandeln, können die Strahlparameter wie Auftreffwinkel, Strahlzeit, Strahldruck,
Abwurfgeschwindigkeit des Strahlmittels, Typ des Strahlmittels und/oder der Flächenüberdeckungsgrad
unterschiedlich sein. Das Förderelement kann dabei gezogen ausgeführte und/oder geschliffene
Oberflächen aufweisen.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Förderelement als ein Flügel für eine Flügelzellenpumpe
ausgebildet ist, wodurch eine besonders kostengünstige Flügelzellenpumpe bereitgestellt
werden kann. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass das Förderelement als ein Zahnrad
für eine Zahnradpumpe, als ein Pendel für eine Pendelschieberpumpe oder dergleichen
ausgebildet ist.
[0023] Zur Bereitstellung eines besonders vorteilhaften Förderelements, wird ein Förderelement
vorgeschlagen, das zwei geschliffen ausgeführte, harte Oberflächen, zwei gezogen ausgeführte,
harte Oberflächen und zwei geschliffen ausgeführte, weiche Oberflächen aufweist. Des
Weiteren ist ein Förderelement vorteilhaft, das zwei geschliffen ausgeführte, harte
Oberflächen, zwei geschliffen ausgeführte, harte Oberflächen, und zwei geschliffen
ausgeführte, weiche Oberflächen aufweist. Unter einer "harten Oberfläche" soll in
diesem Zusammenhang insbesondere eine Oberfläche verstanden werden, die härter ist
als der Kernbereich und/oder härter ist als die weiche Oberfläche. Unter einer "weichen
Oberfläche" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Oberfläche verstanden werden,
die härter ist als oder gleich hart ist wie der Kernbereich und weicher ist als die
harte Oberfläche.
[0024] Des Weiteren wird ein Verfahren zur Herstellung eines Förderelements für eine Rotationspumpe
eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines erfindungsgemäßen Förderelements, vorgeschlagen,
in dem ein aus einem metallischen Werkstoff gebildeter Förderelementrohling zuerst
oberflächengehärtet oder oberflächenverdichtet oder oberflächenverfestigt wird und
anschließend die gehärtete oder verdichtete oder verfestigte Oberflächenschicht wenigstens
an einer Oberfläche des Förderelementrohlings zumindest teilweise abgetragen wird.
Durch das Abtragen der gehärteten oder verdichteten oder verfestigten Oberflächenschicht
können durch die Oberflächenhärtung oder Oberflächenverdichtung oder Oberflächenverfestigung
resultierende Ungenauigkeiten an der Oberfläche reduziert werden, wodurch die Herstelltoleranzen
verringert und eine ausreichend hohe Verschleiß festigkeit erhalten werden können.
Das so hergestellte Förderelement weist dadurch eine Oberfläche mit geringen Herstelltoleranzen
auf, die im Vergleich zu zumindest einer weiteren Oberfläche eine geringere Härte
und/oder eine geringere Dichte und/oder eine geringere Druckeigenspannung umfasst.
Durch die Oberflächenhärtung oder Oberflächenverdichtung oder Oberflächenverfestigung
weist das Förderelement eine Oberflächenschicht auf, die härter ist und/oder dichter
ist und/oder eine höhere Druckeigenspannung aufweist als ein unter der Oberflächenschicht
liegender Kernbereich.
[0025] Das Förderelement bzw. der Förderelementrohling besteht vorzugsweise aus einem Vergütungsstahl.
Vorteilhaft ist das Förderelement bzw. der Förderelementrohling mit Chrom, Molybdän
und Vanadium legiert. Das Förderelement bzw. der Förderelementrohling besteht vorzugsweise
aus einem mit Chrom, Molybdän und Vanadium legierten Nitrierstahl. Der Nitrierstahl
weist vorteilhaft ein Kohlenstoffgehalt zwischen 0,26-0,34 % auf und weist einen Legierungsanteil
von Chrom zwischen 2,3-2,7 %, von Molybdän zwischen 0,15-0,25 % und von Vanadium zwischen
0,1-0,2 % auf.
[0026] Das Förderelement wird vorteilhaft durch ein Nitrieren, insbesondere Gasnitrieren,
oberflächengehärtet. Vorzugsweise wird durch das Abtragen der gehärteten Oberflächenschicht
die Nitrierhärtetiefe (Nht) reduziert. Durch das Abtragen der gehärteten Oberflächenschicht
wird vorteilhaft eine durch Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete
Verbindungsschicht (ε- und γ'-Eisennitride) zumindest teilweise abgetragen.
[0027] Für das Verfahren ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der Förderelementrohling
zum Abtragen der gehärteten und/oder verdichteten und/oder verfestigten Oberflächenschicht,
insbesondere nach dem Härtevorgang, und damit nach der Oberflächenhärtung oder Oberflächenverdichtung
oder Oberflächenverfestigung, geschliffen wird, wodurch die gehärtete und/oder verdichtete
und/oder verfestigte Oberflächenschicht kostengünstig abgetragen werden kann. Vorzugsweise
wird der Förderelementrohling zum Abtragen der gehärteten und/oder verdichteten und/oder
verfestigten Oberflächenschicht an seinen seine Haupterstreckung definierenden Oberflächen
geschliffen, wodurch realisiert werden kann, dass das Förderelement in seiner Haupterstreckung
besonders geringe Herstelltoleranzen aufweist. Die Haupterstreckung des montierten
Förderelements ist vorzugsweise parallel zu einer Rotationsachse eines Förderrotors
der Rotationspumpe orientiert.
[0028] Um Herstellkosten zu sparen, wird für das Verfahren vorgeschlagen, dass der Förderelementrohling
zur Bereitstellung zumindest einer gezogen ausgeführten Oberfläche vor dem Härtevorgang
in einem Ziehvorgang, insbesondere plastisch, verformt wird, wobei auf ein nachträgliches
Schleifen der gezogen ausgeführten Oberfläche verzichtet wird. Vorzugsweise wird auf
ein formgebendes Schleifen der gezogen ausgeführten Oberfläche verzichtet. Der Förderelementrohling
wird mit der zumindest einen gezogen ausgeführten Oberfläche, deren Form und/oder
Ausmaße, und insbesondere deren Radius, zumindest hauptsächliche aus dem Ziehvorgang
resultiert und vorteilhaft durch Bearbeitung zumindest wesentlich nicht verändert
wird, als das Förderelement verwendet. Grundsätzlich ist es denkbar, dass die gezogen
ausgeführte Oberfläche gleitgeschliffen und/oder entmagnetisiert wird. Weiter ist
für das Verfahren vorteilhaft, wenn auf ein Schleifen, insbesondere ein Radiusschleifen,
einer gewölbten Oberfläche des Förderelementrohlings verzichtet wird.
[0029] Weiter ist für das Verfahren vorteilhaft, wenn auf ein Schleifen, insbesondere ein
Radiusschleifen, einer gewölbten Oberfläche des Förderelementrohlings verzichtet wird.
Durch den Verzicht des Schleifens, insbesondere des Radiusschleifens, resultiert die
Wölbung einer gewölbten Oberfläche zumindest im Wesentlichen durch einen Ziehvorgang.
[0030] Ferner wird eine Rotationspumpe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Flügelzellenpumpe,
mit zumindest einem erfindungsgemäßen Förderelement vorgeschlagen, wodurch die Kosten
für die Rotationspumpe reduziert werden können. Die Rotationspumpe ist vorzugsweise
als eine Schmierölpumpe eines Kraftfahrzeugmotors oder eines Kraftfahrzeuggetriebes
ausgebildet.
[0031] Außerdem wird eine Verwendung des erfindungsgemäßen Förderelements in einer Rotationspumpe,
insbesondere einer Flügelzellenpumpe, eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen.
[0032] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Figuren
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Figuren, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0033] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Rotationspumpe mit demontiertem Gehäusedeckel, die mehrere erfindungsgemäße Förderelemente
aufweist,
- Fig. 2
- eines der erfindungsgemäßen Förderelemente und
- Fig. 3
- schematisch einen Verfahrensablauf zur Herstellung des erfindungsgemäßen Förderelements.
[0034] Die Figur 1 zeigt eine Rotationspumpe 2 eines Kraftfahrzeugs. Die Rotationspumpe
2 ist dazu vorgesehen ein Betriebsfluid zu fördern. Das Betriebsfluid ist als ein
Schmier- und/oder Kühlmittel ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Betriebsfluid
als ein Motorschmieröl ausgebildet. Die Rotationspumpe 2 ist einer Brennkraftmaschine
des Kraftfahrzeugs zugeordnet. Die Rotationspumpe 2 ist als eine Flügelzellenpumpe
ausgebildet. Grundsätzlich kann das Betriebsfluid auch als ein Betätigungsmittel ausgebildet
sein. Die Rotationspumpe 2 kann grundsätzlich einem Getriebe des Kraftfahrzeugs zugeordnet
sein.
[0035] Zur Förderung des Betriebsfluids weist die Rotationspumpe 2 einen Förderrotor 9 auf,
der in einem Betrieb der Rotationspumpe 2 um eine Rotationsachse 10 rotiert. Der Förderrotor
9 weist eine bezüglich der Rotationsachse 10 zentrale Rotorstruktur 11 und über den
Umfang der Rotorstruktur 11 verteilt angeordnete Förderelemente 1 auf. Die Rotorstruktur
11 weist zur verschieblichen Aufnahme der Förderelemente 1 mehrere Rotorschlitze auf.
In jedem Rotorschlitz ist jeweils ein Förderelement 1 verschieblich angeordnet.
[0036] Um eine Fördermenge an Betriebsfluid während dem Betrieb der Rotationspumpe 2 zu
verstellen, weist die Rotationspumpe 2 ein verstellbares Stellelement 12 auf. Das
Stellelement 12 umgibt den Förderrotor 9. Das Stellelement 12 weist eine dem Förderrotor
9 zugewandte Förderelementlauffläche 16 auf. Die Förderelemente 1 kontaktieren die
Förderelementlauffläche 16 gleitend. Der Förderrotor 9 und das Stellelement 12 sind
exzentrisch zueinander angeordnet. Zur Verstellung der Exzentrizität und damit der
Fördermenge ist das Stellelement 12 schwenkbar angeordnet. Das Stellelement 12 ist
als ein Stellring ausgebildet. Grundsätzlich kann das Stellelement 12 zur Verstellung
der Exzentrizität und damit der Fördermenge axial verschiebbar angeordnet sein. Das
Stellelement 12 kann grundsätzlich als ein Stellkolben ausgebildet sein.
[0037] Zur drehpositionsabhängigen Verschiebung der Förderelemente 1 senkrecht zur Rotationsachse
10 aus dem Rotorschlitz weist die Rotationspumpe 2 ein Stützelement 15 auf, das die
Förderelemente 1 direkt kontaktiert. Das Stützelement 15 ist dazu vorgesehen, die
Förderelemente 1 gegen die Förderelementlauffläche 16 des Stellelements 12 zu drücken.
Das Stützelement 15 ist als ein Stützring ausgebildet.
[0038] Die Rotationspumpe 2 weist ferner ein Gehäuse 13 auf. Der Förderrotor 9 und das Stellelement
12 sind innerhalb des Gehäuses 13 angeordnet. Das Gehäuse 13 weist einen Gehäuseboden
und einen Gehäusedeckel auf. Aus dem Gehäuseboden ragen einteilig in Richtung des
Gehäusedeckels bezüglich der Rotationsachse 10 axial Seitenwände heraus. In der Figur
1 ist der Gehäusedeckel nicht dargestellt, so dass die Funktionskomponenten der Rotationspumpe
2 sichtbar sind. Der Gehäuseboden und der Gehäusedeckel weisen jeweils eine dem Förderrotor
9 zugewandte Förderelementlauffläche auf. Die Förderelemente 1 kontaktieren die Förderelementlauffläche
des Gehäusebodens und die Förderelementlauffläche des Gehäusedeckels gleitend. Der
Gehäuseboden, der Gehäusedeckel und das Stellelement 12 schließen innerhalb des Stellelements
12 eine Förderkammer ein, in der während einem Betrieb der Rotationspumpe 2 das Betriebsfluid
durch die Förderelemente 1 von einer Saugseite zu einer Druckseite gefördert wird.
[0039] Das Gehäuse 13 und das Stellelement 12 schließen außerhalb des Stellelements 12 zumindest
eine hydraulische Stellkammer 17 ein. In der zumindest einen Stellkammer 17 ist während
dem Betrieb der Rotationspumpe 2 ein hydraulischer Druck aufbaubar, der zur Verstellung
der Exzentrizität und damit der Fördermenge auf das Stellelement 12 wirkt. Der Druck
in der zumindest einen Stellkammer 17 wirkt in Richtung geringere Exzentrizität und
damit in Richtung geringere Fördermenge.
[0040] Zur Rückstellung des Stellelements 12 weist die Rotationspumpe 2 ein Federelement
14 auf, das wirkungsmäßig mit dem Stellelement 12 verbunden ist. Das Federelement
14 wirkt dem hydraulischen Druck in der zumindest einen Stellkammer 17 und damit einer
auf das Stellelement 12 wirkenden und durch den Druck in der zumindest einem Stellkammer
17 resultierenden Stellkraft entgegen. Das Federelement 14 ist als eine Rückstellfeder
oder eine Regelfeder ausgebildet. Es wirkt als Druckfeder. In diesem Ausführungsbeispiel
ist das Federelement 14 als eine Schraubenfeder ausgebildet.
[0041] Die Förderelemente 1 sind als einteilige Flügel ausgebildet. Die Förderelemente 1
sind gänzlich aus einem metallischen Werkstoff gebildet. Die Förderelemente sind aus
einem einzigen metallischen Werkstoff gefertigt. Sie sind aus einem Vergütungsstahl
gebildet. Der Werkstoff der Förderelemente 1 ist ein mit Chrom, Molybdän und Vanadium
legierter Nitrierstahl. Das Förderelement 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel aus
dem Werkstoff 31CrMoV9. Die Förderelemente 1 sind analog zueinander ausgebildet, weswegen
im Folgenden lediglich eines der Förderelemente 1 näher beschrieben wird. Die Förderelemente
1 weisen keine durch Auftragen erzeugte Beschichtung auf und sind in diesem Sinne
unbeschichtet.
[0042] Das Förderelement 1 ist in der Figur 2 perspektivisch dargestellt. Das Förderelement
1 weist sechs Oberflächen 3, 4, 5, 6, 7, 8 auf. Jeweils zwei der Oberflächen 3, 4,
5, 6, 7, 8 sind parallel zueinander orientiert. Die zwei parallel zueinander orientierten
Oberflächen 3, 4, 5, 6, 7, 8 sind jeweils einander abgewandt. Die zwei parallel zueinander
orientierten Oberflächen 3, 4 weisen im Vergleich zu den anderen Oberflächen 5, 6,
7, 8 die größte Fläche auf. Die zwei parallel zueinander orientierten Oberflächen
5, 6 sind als gewölbte Oberflächen ausgebildet. Die zwei Oberflächen 5, 6 sind konvex.
Die Wölbung der Oberflächen 5, 6 resultiert im Wesentlichen aus einem Ziehvorgang.
Im Ziehvorgang kann das Förderelement 1 plastisch verformt werden, wodurch die gezogen
ausgeführten Oberflächen 5, 6 entstehen. Die zwei parallel zueinander orientierten
Oberflächen 7, 8 sind als Stirnflächen ausgebildet. Das Förderelement 1 weist eine
Haupterstreckung 19 auf, die in einem in der Rotationspumpe 2 montierten Zustand des
Förderelements 1 parallel zur Rotationsachse 10 orientiert ist. Die Haupterstreckung
19 ist die größte Erstreckung des Förderelements 1. Die zwei Oberflächen 7, 8 definieren
die Haupterstreckung 19 des Förderelements 1. Ein Abstand zwischen den zwei parallel
zueinander orientierten Oberflächen 7, 8 entspricht der Haupterstreckung 19. Die vier
Oberflächen 3, 4, 5, 6 bilden zusammen eine Mantelfläche des Förderelements 1. Die
Mantelfläche verläuft um eine parallel zur Haupterstreckung 19 orientierte Mittelachse
18 des Förderelements 1. Die zwei Oberflächen 7, 8 bilden eine Grund- bzw. Deckfläche.
Die Grund- und Deckfläche sind senkrecht zur Mittelachse 18 orientiert. Die Oberflächen
3, 4, 5, 6 sind jeweils parallel zur Haupterstreckung 19 orientiert. Die Oberflächen
7, 8 sind jeweils senkrecht zur Haupterstreckung 19 orientiert. Das Förderelement
1 ist als ein Quader ausgebildet.
[0043] Die Oberflächen 3, 4, 5, 6, 7, 8 sind jeweils als eine Reibfläche oder Gleitfläche
ausgebildet. Die zwei Oberflächen 3, 4 sind jeweils als eine Rotorgleitfläche ausgebildet.
Sie sind dazu vorgesehen, in einem im Rotorschlitz der Rotorstruktur 11 angeordneten
Zustand an einer Seitengleitfläche des Rotorschlitzes zu gleiten. In dem montierten
Zustand des Förderelements 1 sind die zwei Oberflächen 3, 4 in Umfangsrichtung der
Rotorstruktur 11 gerichtet.
[0044] Die Oberfläche 5 ist als eine Stützfläche ausgebildet. Sie kontaktiert in dem montierten
Zustand des Förderelements 1 das Stützelement 15. Das Förderelement 1 stützt sich
mit der Oberfläche 5 an dem Stützelement 15 ab. In dem montierten Zustand des Förderelements
1 ist die Oberfläche 5 in Radialrichtung der Rotorstruktur 11 gerichtet. Die Oberfläche
5 ist in dem montierten Zustand des Förderelements 1 senkrecht zur Rotationsachse
10 gerichtet. Sie ist der Rotationsachse 10 zugewandt.
[0045] Die Oberfläche 6 ist als eine Stellelementgleitfläche ausgebildet. Sie kontaktiert
in dem montierten Zustand des Förderelements 1 das Stellelement 12. Die Oberfläche
6 ist dazu vorgesehen, in dem montierten Zustand des Förderelements 1 an der Förderelementlauffläche
16 des Stellelements 12 zu gleiten. In dem montierten Zustand des Förderelements 1
ist die Oberfläche 6 in Radialrichtung der Rotorstruktur 11 gerichtet. Die Oberfläche
6 ist in dem montierten Zustand des Förderelements 1 senkrecht zur Rotationsachse
10 gerichtet. Sie ist der Rotationsachse 10 abgewandt.
[0046] Die zwei Oberflächen 7, 8 sind jeweils als eine Gehäusegleitfläche ausgebildet. Die
Oberfläche 7 kontaktiert in dem montierten Zustand des Förderelements 1 den Gehäusedeckel.
Sie ist dazu vorgesehen, in dem montierten Zustand des Förderelements 1 an der Förderelementlauffläche
des Gehäusedeckels zu gleiten. In dem montierten Zustand des Förderelements 1 ist
die Oberfläche 7 in Axialrichtung der Rotorstruktur 11 gerichtet. Die Oberfläche 7
ist in dem montierten Zustand des Förderelements 1 parallel zur Rotationsachse 10
gerichtet. Sie ist dem Gehäusedeckel zugewandt.
[0047] Die Oberfläche 8 kontaktiert in dem montierten Zustand des Förderelements 1 den Gehäuseboden.
Sie ist dazu vorgesehen, in dem montierten Zustand des Förderelements 1 an der Förderelementlauffläche
des Gehäusebodens zu gleiten. In dem montierten Zustand des Förderelements 1 ist die
Oberfläche 8 in Axialrichtung der Rotorstruktur 11 gerichtet. Die Oberfläche 8 ist
in dem montierten Zustand des Förderelements 1 parallel zur Rotationsachse 10 gerichtet.
Sie ist dem Gehäuseboden zugewandt.
[0048] Das Förderelement 1 ist oberflächengehärtet. Das Förderelement 1 ist an den Oberflächen
3, 4, 5, 6, 7, 8 härter als im Kern. Die Oberflächen 3, 4, 5, 6, 7, 8 sind jeweils
durch eine Oberflächenschicht gebildet, die härter ist als ein unter der Oberflächenschicht
liegender Kernbereich des Förderelements 1. Das Förderelement 1 ist nitriert. Es ist
gasnitriert.
Die Oberflächen 3, 4, 5, 6 unterscheiden sich von den Oberflächen 7, 8 in einer physikalischen
Werkstoffeigenschaft. Die physikalische Werkstoffeigenschaft, durch die sich die Oberflächen
3, 4, 5, 6 von den Oberflächen 7, 8 unterscheiden, ist als eine Härte, insbesondere
eine Vickershärte, ausgebildet. Die Oberflächen 3, 4, 5, 6 sind härter als die Oberflächen
7, 8. Die Mantelfläche des Förderelements 1 ist härter als die Grund- bzw. Deckfläche
des Förderelements 1. Die Oberflächen 3, 4, 5, 6 weisen eine Vickershärte HV10 von
größer als 600 auf. Die Oberflächen 7, 8 weisen eine Vickershärte HV10 von größer
als 300 auf. Die Vickershärte HV10 der Oberflächen 7, 8 ist kleiner als 600, insbesondere
kleiner als 500. Der Kern und die Oberflächenschichten sind aus demselben metallischen
Werkstoff. Das Förderelement 1 kann auch oberflächenverdichtet sein, insbesondere
dann, wenn das Förderelement 1 pulvermetallurgisch ausgebildet ist. Ferner ist es
auch denkbar, dass das Förderelement 1 an zumindest einer der Oberflächen 3, 4, 5,
6, 7, 8 induzierte Druckeigenspannungen aufweist, wodurch die Oberflächen 3, 4, 5,
6, 7, 8 im Vergleich zum Kern höhere Druckeigenspannungen aufweisen.
[0049] Die die Oberfläche 3, 4, 5, 6 bildende Oberflächenschicht ist härter als die die
Oberflächen 7, 8 bildende Oberflächenschicht. Die die Oberflächen 7, 8 bildende Oberflächenschicht
ist teilweise abgetragen. Die die Oberflächen 7, 8 bildende Oberflächenschicht ist
dünner als die die Oberflächen 3, 4, 5, 6 bildende Oberflächenschicht.
[0050] Die Nitrierhärtetiefe (Nht) an den Oberflächen 7, 8 ist jeweils kleiner als die Nitrierhärtetiefe
(Nht) an den Oberflächen 3, 4, 5, 6. Die Oberflächen 3, 4, 5, 6 weisen jeweils eine
durch Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete Verbindungsschicht (ε-
und γ'-Eisennitride) auf. Den Oberflächen 7, 8 fehlt eine solche durch Eindiffusion
von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete Verbindungsschicht (ε- und γ'-Eisennitride).
Die durch Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete Verbindungsschicht
(ε- und γ'-Eisennitride) an den Oberflächen 7, 8 ist mechanisch abgetragen.
[0051] In der Figur 3 ist schematisch ein Verfahrensablauf zur Herstellung des Förderelements
1 dargestellt. Das Verfahren zur Herstellung des Förderelements 1 umfasst wenigstens
drei Verfahrensschritte 20, 26, 27. Vorteilhaft weist das Verfahren mindestens einen
weiteren Verfahrensschritt 21, 22, 23, 24, 25 auf. Der mindestens eine Verfahrensschritt
21, 22, 23, 24, 25 erfolgt nach dem Verfahrensschritt 20 und vor den Verfahrensschritten
26, 27. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren zur Herstellung des Förderelements
1 mehrere Verfahrensschritte 21, 22, 23, 24, 25 zwischen den Verfahrensschritten 20,
26, 27 auf. Es weist mindestens fünf Verfahrensschritte 21, 22, 23, 24, 25 zwischen
den Verfahrensschritten 20, 26, 27 auf.
[0052] In dem Verfahrensschritt 20 wird durch einen Trennvorgang ein Förderelementrohling
an den Oberflächen 7, 8 aus einem metallischen Werkstoffprofil getrennt. Der Trennvorgang
in dem Verfahrensschritt 20 ist als ein adiabatisches Trennen ausgebildet. Nach dem
Verfahrensschritt 20 erfolgt in dem Verfahrensschritt 21 ein Gleitschleifen des Förderelementrohlings.
Nach dem Verfahrensschritt 21 wird der Förderelementrohling in dem Verfahrensschritt
22 vergütet. Nach dem Verfahrensschritt 22 wird der Förderelementrohling in dem Verfahrensschritt
23 an den Oberflächen 3, 4 geschliffen. Nach dem Verfahrensschritt 23 erfolgen in
dem Verfahrensschritt 24 ein Gleitschleifen und eine Entmagnetisierung des Förderelementrohlings.
Nach dem Verfahrensschritt 24 wird der Förderelementrohling in dem Verfahrensschritt
25 gewaschen.
[0053] Nach dem Verfahrensschritt 25 wird der Förderelementrohling in dem Verfahrensschritt
26 oberflächengehärtet, wodurch an den Oberflächen 3, 4, 5, 6, 7, 8 eine gehärtete
Oberflächenschicht entsteht. Unterhalb der gehärteten Oberflächenschicht weist der
Förderelementrohling einen im Vergleich zur Oberflächenschicht weicheren Kernbereich
auf. In dem Verfahrensschritt 26 erfolgt zur Oberflächenhärtung ein Gasnitrieren bzw.
Gasnitridieren des Förderelementrohlings.
[0054] Nach dem Verfahrensschritt 26 wird in dem Verfahrensschritt 27 die gehärtete Oberflächenschicht
lediglich an den zwei Oberflächen 7, 8 mechanisch teilweise abgetragen. In dem Verfahrensschritt
27 wird der gehärtete Förderelementrohling zum Abtragen der gehärteten Oberflächenschicht
an den Oberflächen 7, 8 geschliffen. Der gehärtete Förderelementrohling wird in dem
Verfahrensschritt 27 an seinen seine Haupterstreckung 19 definierenden Oberflächen
7, 8 geschliffen, wodurch die gehärtete Oberflächenschicht an den Oberflächen 7, 8
teilweise abgetragen wird. In dem Verfahrensschritt 27 wird durch das Abtragen der
gehärteten Oberflächenschicht die Nitrierhärtetiefe (Nht) an den Oberflächen 7, 8
reduziert. Durch das Abtragen der gehärteten Oberflächenschicht wird in dem Verfahrensschritt
27 eine durch Eindiffusion von Stickstoff oder Kohlenstoff gebildete Verbindungsschicht
(ε- und γ'-Eisennitride) an den Oberflächen 7, 8 mechanisch abgetragen.
[0055] Nach dem Verfahrensschritt 27 ist das Förderelement 1 grundsätzlich einsatzbereit.
Auf ein Schleifen, insbesondere Radiusschleifen, der gewölbten Oberflächen 5, 6 des
Förderelementrohlings wird verzichtet. Grundsätzlich kann nach dem Verfahrensschritt
27 zumindest ein weiterer Verfahrensschritt folgen, wie beispielsweise ein Vermessen.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Förderelement
- 2
- Rotationspumpe
- 3
- Oberfläche
- 4
- Oberfläche
- 5
- Oberfläche
- 6
- Oberfläche
- 7
- Oberfläche
- 8
- Oberfläche
- 9
- Förderrotor
- 10
- Rotationsachse
- 11
- Rotorstruktur
- 12
- Stellelement
- 13
- Gehäuse
- 14
- Federelement
- 15
- Stützelement
- 16
- Förderelementlauffläche
- 17
- Stellkammer
- 18
- Mittelachse
- 19
- Haupterstreckung
- 20
- Verfahrensschritt
- 21
- Verfahrensschritt
- 22
- Verfahrensschritt
- 23
- Verfahrensschritt
- 24
- Verfahrensschritt
- 25
- Verfahrensschritt
- 26
- Verfahrensschritt
- 27
- Verfahrensschritt
1. Förderelement für eine Rotationspumpe (2), vorzugsweise Flügelzellenpumpe, das aus
einem metallischen Werkstoff gebildet ist, wobei das Förderelement (1) zumindest eine
erste Oberfläche (3, 4, 5, 6) und zumindest eine zweite Oberfläche (7, 8) aufweist,
die sich wenigstens bereichsweise in zumindest einer Werkstoffeigenschaft voneinander
unterscheiden.
2. Förderelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oberfläche (3, 4, 5, 6) und die zweite Oberfläche (7, 8) sich wenigstens
bereichsweise zumindest in einer Härte und/oder in einer Dichte und/oder in einer
Druckeigenspannung voneinander unterscheiden.
3. Förderelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oberfläche (3, 4, 5, 6) und/oder die zweite Oberfläche (7, 8) durch eine
Oberflächenschicht gebildet sind, die härter ist und/oder dichter ist und/oder eine
höhere Druckeigenspannung aufweist als ein unter der Oberflächenschicht liegender
Kernbereich.
4. Förderelement nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die erste Oberfläche (3, 4, 5, 6) bildende Oberflächenschicht wenigstens bereichsweise
härter ist und/oder dichter ist und/oder eine höhere Druckeigenspannung aufweist als
die die zweite Oberfläche (7, 8) bildende Oberflächenschicht.
5. Förderelement nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die zweite Oberfläche (7, 8) bildende Oberflächenschicht dünner ist als die die
erste Oberfläche (3, 4, 5, 6) bildende Oberflächenschicht.
6. Förderelement nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die zweite Oberfläche (7, 8) bildende Oberflächenschicht zumindest teilweise abgetragen
ist.
7. Förderelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
zumindest eine gewölbte Oberfläche (5, 6), deren Wölbung zumindest im Wesentlichen
aus einem Ziehvorgang resultiert.
8. Förderelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Oberfläche (7,8) als eine Gehäusegleitfläche ausgebildet ist, die dazu
vorgesehen ist, an einer Förderelementlauffläche eines Gehäusebodens der Rotationspumpe
oder eines Gehäusedeckels der Rotationspumpe zu gleiten.
9. Förderelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der metallische Werkstoff ein Vergütungsstahl ist, wobei der metallische Werkstoff
vorzugsweise mit Chrom, Molybdän und Vanadium legiert ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Förderelements (1) für eine Rotationspumpe (2) eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Förderelements (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein aus einem metallischen Werkstoff gebildeter Förderelementrohling oberflächengehärtet
und/oder oberflächenverdichtet und/oder oberflächenverfestigt wird und anschließend
die gehärtete und/oder verdichtete oder verfestigte Oberflächenschicht wenigstens
an einer Oberfläche (7, 8) des Förderelementrohlings zumindest teilweise abgetragen
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Förderelementrohling zum Abtragen der gehärteten und/oder verdichteten und/oder
verfestigten Oberflächenschicht geschliffen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Förderelementrohling zum Abtragen der gehärteten und/oder verdichteten und/oder
verfestigten Oberflächenschicht an seinen seine Haupterstreckung (19) definierenden
Oberflächen (7, 8) geschliffen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf ein Schleifen einer gewölbten Oberfläche (5, 6) des Förderelementrohlings verzichtet
wird.
14. Rotationspumpe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere Flügelzellenpumpe, mit zumindest
einem Förderelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
15. Verwendung zumindest eines Förderelements (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder
eines durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13 hergestellten Förderelements
(1) in einer Rotationspumpe (2), insbesondere einer Flügelzellenpumpe, eines Kraftfahrzeugs.