Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bündelung
einzelner Leitungen eines Kabelbaums mit einer Vielzahl von isolierten Leitungen,
wobei die Leitungen am zu bündelnden Ende kein Kontaktteil aufweisen. Der Kabelbaum
ist für ein Fahrzeug vorgesehen und enthält weitere Leitungen, die mit Steckern und
Verbindern verbunden werden.
Stand der Technik
[0002] In modernen Kraftfahrzeugen, aber auch anderen Bereichen in denen Leitungssätze verwendet
werden, wird eine Vielzahl von Leitungen benötigt, um die einzelnen Verbraucher mit
elektrischer Energie zu versorgen und einen Datenaustausch zwischen Komponenten zu
ermöglichen. Die Fertigung von Kabelbäumen aus mehreren Leitungen soll umfassender
automatisiert werden.
[0003] Ein Schritt zur Automatisierung der Fertigung ist das greifergeführte Einführen von
Leitungen mit Kontaktteilen in einen Stecker. Hierzu kann ein Bestückungsvollautomat,
beispielsweise die Zeta 656 der Firma Komax, benutzt werden. Der Umfang der automatisierten
Fertigung durch den Bestückungsvollautomat beinhaltet aktuell Leitungen automatisch
zu schneiden, abzuisolieren (auch Teilabzug möglich) und Einzeladerdichtungen aufzubringen.
Weiterhin ist es am Bestückungsvollautomat möglich, dass ein Greifer mit Kontaktteilen
und evtl. Einzeladerdichtung versehene Leitungen in Stecker einführt, die auf einer
Palette in Haltevorrichtungen vorgehalten werden. Außerdem ist dazu aus der
DE 10 2013 014 753 A1 bekannt, dass die Sekundärverriegelung der Stecker nach erfolgter Bestückung durch
eine Einschiebeeinrichtung eingeschoben wird und deren korrekter Sitz automatisiert
abgefragt wird.
[0004] Der Bestückungsvollautomat kann Leitungen in Kammern stecken. Diese Leitungen werden
zuvor mit Kontaktteilen und evtl. Einzeladerdichtungen versehen oder sind durch Vorbehandlung
für ein kontaktteilloses Stecksystem geeignet.
[0005] Eine Kammer ist meist Teil eines Gehäuses und entspricht einem vordefinierten Raum,
der Kontaktteil und evtl. Einzeladerdichtung und Leitung aufnimmt und festhält. Aus
der
DE 40 02 193 A1 ist eine Zusatzvorrichtung zum Bestücken von Gehäusekammern von Gehäusen, die ihrerseits
an Klemmelementen einer Aufnahmeplatte befestigt sind, mit Kontaktelementen von Leitungen
bekannt. Auch die
EP 2 317 613 A1 zeigt einen Kabelgreifer, der ein Kabelende in ein Gehäuse einzuführen vermag, wobei
das Kabelende mit einer Hülse, Kappe oder Klemme versehen ist. Die
DE 10 2011 083 191 A1 zeigt zusätzlich, dass ein Greifer neben elektrischen Leiter auch einen Blindfaden
in eine Aufnahmekammer eines Steckers einführen kann.
[0006] Neben Steckern kommen auch Verbinder zum Einsatz, um zwei oder mehrere Leitungen
miteinander zu verbinden.
[0007] Ein Verbinder ist eine elektrisch leitende Verbindung zwischen Leitungen, mit dem
Ziel, ein Potential auf mehrere Leitungen zu verteilen. Ein Verbinder wird nicht in
eine Kammer gesteckt, abgesehen von Schneidklemm- oder Steckverbindern, die wie Gehäuse
mit Kammern verarbeitet werden, aber mit einem erheblichen Materialmehraufwand verbunden
sind. Kammerlose Verbinder sind üblicherweise Schweiß-, Crimp- oder Rohrverbinder,
wobei Schweißverbinder aufgrund des geringen Materialbedarfs und der Überwachungsfähigkeit
vorteilhaft sind.
[0008] Für Schweißverbinder (aber auch andere Verbindertypen) müssen aktuell Leitungen mit
der Hand gesammelt und manuell dem entsprechenden Betriebsmittel zum Verschweißen
zugeführt werden. Aufgrund der fehlenden praktikablen Lösungen stellen Verbinder ein
Hindernis bei der Automatisierung der Fertigung des Kabelbaums dar.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
die den Automatisierungsgrad der Kabelbaumfertigung erhöhen.
[0010] Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und dem Verfahren
mit den Merkmalen von Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den weiteren Patentansprüchen aufgeführt.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bündelung einzelner Leitungen eines Kabelbaums
umfasst eine Haltevorrichtung für einen Stecker und eine zusätzliche, in räumlicher
Nähe zum Stecker angeordnete Aufnahmevorrichtung mit zumindest einer Aufnahmekammer
für weitere Leitungen, die nicht einem Stecker zugeordnet sind. Die Aufnahmekammern
weisen eine Klemmvorrichtung für die Isolierung der Leitungen auf. Ein Greifer bewegt
die Leitungen gesteuert durch eine Steuereinrichtung, wobei eine erste Menge von Leitungen
in den Stecker und eine zweite Menge von Leitungen in die Aufnahmekammer bzw. die
Aufnahmekammern der Aufnahmevorrichtung eingeführt werden. Durch die gemeinsame Anordnung
von Stecker und Aufnahmevorrichtung kann eine vorhandene Funktionalität des Greifers
und der Steuereinrichtung zusätzlich dafür genutzt werden, weitere, nicht in den Stecker
einzuführende, sondern für einen Verbinder benötigte Leitungen für eine spätere Weiterverarbeitung
aufzusammeln und zu bündeln. Damit wird der Automatisierungsgrad der Kabelbaumfertigung
gesteigert, da das mühselige manuelle Aufsammeln der Leitungen für einen Verbinder
entfallen kann. Ein abgeschlossener Verbinder kann nachfolgend dadurch erzeugt werden,
dass die in der Aufnahmeeinrichtung gebündelten Leitungen anschließend miteinander
verschweißt werden.
[0012] Für die Nutzung des Klemmeffekts der Klemmvorrichtung, der durch eine Wechselwirkung
zwischen Aufnahmekammer und Isolation der Leitung entsteht, werden mehrere Ausführungsbeispiele
genannt. Die Dimensionierung der Aufnahmekammer, mit oder ohne innenliegender Feder,
und die Form (Hinterschnitt an einem abisolierten Zwischenabschnitt) bzw. Reibung
der Isolation gepaart mit dem Eigengewicht der Leitung, die die Leitung innerhalb
der Aufnahmekammer in eine gekippte Lage zieht, lassen eine sichere Klemmvorrichtung
entstehen.
[0013] Durch die Erhöhung des Automatisierungsgrades bei der Herstellung von Verbindern
erhöht sich auch der Umfang der Kabelbäume deutlich, die wirtschaftlich sinnvoll automatisierbar
ist. Bis zu 50 % der Leitungen eines Fahrzeugs haben auf mindestens einem Leitungsende
einen Verbinder.
[0014] Die automatisierte Verbinderfertigung führt zur Einsparung von Produktionsminuten
und somit zu einer Kostenreduzierung. Es hat sich gezeigt, dass die Zeitdauer der
manuellen Tätigkeiten pro Leitung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung deutlich
reduziert werden konnte.
[0015] Weiterhin führt die erfindungsgemäße Vorrichtung zu konstanter und erhöhter Qualität.
Es treten keine Verunreinigung der Litzen durch Berühren mit der Hand des Werkers
(Fett) und keine Besenbildung vor dem Schweißen auf. Auch werden die Leitungen bei
Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichmäßig ausgerichtet, so dass die einzelnen
Leitungen nicht zueinander verschoben sind, was für die Qualität eines anschließenden
Schweißprozesses wichtig ist.
[0016] Vorteilhafterweise sind die Haltevorrichtung und die Aufnahmevorrichtung nebeneinander,
parallel zueinander ausgerichtet und/oder an oder auf einer gemeinsamen Ebene ausgerichtet.
Damit wird es dem Greifer erleichtert, ohne zusätzliche lange Wege und ohne Behinderung
durch diese Vorrichtungen sowohl Stecker als auch Aufnahmevorrichtung zu erreichen.
Beispielsweise können Haltevorrichtung und Aufnahmevorrichtung auf einer gemeinsamen
Palette montiert sein.
[0017] Zur Befestigung in einem Stecker werden die Leitungen (erste Menge) mit einem Kontaktteil
versehen, währenddessen andere Leitungen (zweite Menge) für den Verbinder kontaktteillos
bleiben. Die Kontaktteile sorgen für eine gute Verankerung der Leitungen in der Kammer
bzw. im Stecker, der damit keine eigene Klemmkraft vorsehen muss. Ein kontaktteilloser
Verbinder hat den Vorteil, kostengünstiger zu sein, da das Anschlagen von Kontaktteilen
und das Steckergehäuse eingespart werden kann.
[0018] Es werden zumindest drei prinzipielle Varianten von Ausführungsbeispielen für die
Gestaltung der Aufnahmekammer mit Klemmvorrichtung vorgestellt.
[0019] In der ersten Variante werden die Leitungen für die Aufnahmevorrichtung nahe dem
Ende an einem Zwischenabschnitt abisoliert. Für die zweite und dritte Variante wird
das Ende der Leitung abisoliert.
[0020] In der ersten Variante umfasst die Aufnahmekammer einen einseitig geöffneten Schlitz.
In diesen Schlitz werden die Leitungen für den Verbinder von der offenen Seite kommend
eingeführt. Die Klemmvorrichtung entsteht durch Dimensionierung der Breite des Schlitzes
und der zuvor geschilderten Abisolierung eines Zwischenabschnitts der Leitung (dem
Teilabzug). In diesem Zwischenabschnitt ist der Querschnitt reduziert und passt in
den Schlitz. Dadurch dass beidseitig des Zwischenabschnitts die Isolierung erhalten
bleibt, ist die Leitung im Schlitz eingeklemmt.
[0021] Vorteilhafterweise sind dabei mehrere Schlitze nebeneinander angeordnet. Die Breiten
der jeweiligen Schlitze unterscheiden sich, so dass gemeinsame Leitungen mit unterschiedlichem
Querschnitt verarbeitet werden können. Die Breite des jeweiligen Schlitzes ist an
den Querschnitt der Leitung ohne Isolierung angepasst und übersteigt den Querschnitt
nur leicht und ist etwas geringer als der Querschnitt der Leitung mit Isolierung.
Die Länge der Schlitze ist so bemessen, dass auch mehrere Leitungen pro Schlitz übereinander
eingeführt und gehalten werden können.
[0022] Beispielsweise sind die Schlitze innerhalb einer vorderen Platte angeordnet und haben
eine Dicke von 5 bis 15 mm, insbesondere 8 bis 12 mm. Dies ist etwas weniger als die
Länge des Zwischenabschnitts der Abisolierung. Beim Abisolieren zur Erzeugung des
Zwischenabschnitts muss zum einen sichergestellt werden, dass die Restisolation am
Leiterende nicht von selbst abfällt, zum anderen soll die benötigte Kraft zum Abziehen
der Restisolation gering sein. Je dicker die vordere Platte bzw. die Aufnahmekammer,
umso mehr wird ein Verkeilen der Leitung in der Aufnahmekammer gefördert. Die genannte
Länge des Zwischenabschnitts und dadurch auch die genannte Dicke der vorderen Platte
bieten dafür einen guten Kompromiss. Wird die Leitung aus der Aufnahmekammer durch
einen Werker entfernt, werden die Isolationsreste vollständig abgezogen. Einer anschließenden
Weiterverarbeitung durch den Werker steht nichts im Wege.
[0023] In einer zweiten Variante sind mehrere Aufnahmekammern in der Aufnahmevorrichtung
vorgesehen. Diese Aufnahmekammern sind während des Einführens der Leitungen voneinander
separiert.
[0024] Die Klemmvorrichtung entsteht hierbei damit, dass die Leitungen mit Isolierung durch
ihr Eigengewicht zur der vom Greifer zugänglichen Seite herunterhängen und sich bei
entsprechender Dimensionierung, Tiefe der Kammer mindestens 3 mm, in der Aufnahmekammer
verkeilen. Alternativ zur Verkeilung kann die Klemmvorrichtung auch durch eine Klemmfeder
im Inneren der Aufnahmekammer erzeugt werden.
[0025] Vorteilhafterweise ist eine die Aufnahmekammern trennende Separierungseinrichtung
innerhalb der Aufnahmevorrichtung vorgesehen. Die Separierungseinrichtung ist beweglich
angeordnet, so dass die Aufnahmekammern in einer ersten Position einen gemeinsamen
Aufnahmeraum bilden und in einer zweiten Position voneinander getrennt sind. Während
des Einführens der Leitungen befindet sich die Separierungseinrichtung in der zweiten
Position, d.h. jede einzelne Leitung wird separat in je einer Aufnahmekammer gehalten.
Zum Entfernen der Leitungen, auch wenn diese eventuell schon miteinander z.B. durch
Schweißen verbunden worden sind, wird die erste Position eingenommen.
[0026] Vorteilhafterweise umfasst die Separierungseinrichtung ein herausstehendes Handstück,
das manuell oder durch ein bewegliches Teil der Vorrichtung bedient werden kann. Zum
Festlegen der ersten und/oder zweiten Position der Separierungseinrichtung können
in der Aufnahmevorrichtung Haltpunkte definiert sein, beispielsweise wirken eine Rastnut
in der Aufnahmevorrichtung mit einem Rasthaken in der Separierungseinrichtung zusammen
oder umgekehrt. Es ist auch möglich, einen Anschlag für die Separierungseinrichtung
vorzusehen, der die Bewegung der Separierungseinrichtung derartig begrenzt, dass die
Separierungseinrichtung in der ersten Position in der Aufnahmevorrichtung gehalten
wird und sich nicht von der Aufnahmevorrichtung lösen kann.
[0027] In der dritten Variante wird ein gemeinsamer Aufnahmeraum für ein Leitungsbündel
aus mehreren Leitungen genutzt. In diesen gemeinsamen Aufnahmeraum führt der Greifer
die Leitungen einzeln ein. Dabei wird ein Federelement passiert, das die Klemmvorrichtung
bildet und den gemeinsamen Aufnahmeraum zumindest teilweise verschließt. Die Leitungen
werden also entgegen der Federkraft an dem Federelement vorbei in den gemeinsamen
Aufnahmeraum geführt und dort durch die Federkraft gehalten. Das Federelement wird
beispielsweise durch mehrere elastische Fasern oder einen federnd gelagerten Körper
erzeugt.
[0028] Die Kabelbaumfertigung wird zusätzlich um einen weiteren Schritt automatisiert, wenn
eine Einrichtung zur Verbinderfertigung, wie zum Beispiel eine Schweißeinrichtung
in die Vorrichtung integriert wird. Die Schweißeinrichtung wird dabei vorteilhafterweise
nahe der Ebene von Haltevorrichtung und Aufnahmevorrichtung angeordnet und verschweißt
die Leitungen der zweiten Menge nachdem sie vollständig in die Aufnahmevorrichtung
eingeführt wurden. Die Leitungen werden dabei so ausgerichtet, dass sich die Leitungsenden
der Leitungen auf einer Ebene und nahe beieinander befinden.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bündelung einzelner Leitungen eines Kabelbaums
mit einer Vielzahl von isolierten Leitungen umfasst die folgenden Schritte, die durch
einen Greifer ausgeführt werden. Der Greifer wird dabei durch eine Steuereinrichtung
gesteuert. Nacheinander werden die Leitungen, sofern diese ein Kontaktteil umfassen,
in einen Stecker eingeführt, der in einer Haltevorrichtung befestigt ist oder, sofern
sie kontaktteillos sind in eine Aufnahmekammer eingeführt. Die Aufnahmekammern weisen
jeweils eine Klemmvorrichtung bezüglich einer Isolierung der Leitungen auf. Die ersten
und zweiten Mengen von Leitungen müssen nicht nacheinander, sondern können auch vermischt
bearbeitet werden, d.h. es müssen nicht erst alle Leitungen einer Menge bewegt werden,
bevor mit der Bearbeitung der anderen Menge begonnen werden kann. Soweit möglich,
werden zuerst Leitungen in die Aufnahmevorrichtung eingeführt, um diese bereits zu
einem Verbinder zu verschweißen, wenn noch weitere Leitungen in die Stecker eingeführt
werden.
Kurze Figurenbeschreibung
[0030]
- Figur 1
- zeigt eine Palette mit Haltevorrichtungen für Stecker,
- Figur 2
- zeigt eine Palette mit bestückten Steckern,
- Figur 3
- zeigt einen Greifer beim Einführen einer Leitung in einen Stecker,
- Figur 4
- zeigt eine Leitung mit abisoliertem Ende,
- Figur 5
- zeigt eine Leitung mit abisoliertem Zwischenabschnitt (Teilabzug),
- Figuren 6a, 6b
- zeigen Aufnahmevorrichtungen (erste Variante),
- Figuren 7a und 8
- zeigen eine Aufnahmevorrichtung (zweite Variante) und eine zugehörige Aufnahmekammer,
- Figuren 7b, 7c
- zeigen einen Prototypen der Aufnahmevorrichtung (zweite Variante),
- Figuren 9 und 10
- zeigen zwei Aufnahmevorrichtungen (dritte Variante)
- Figur 11
- zeigt einen Bestückungsvollautomat mit Palette und Schweissvorrichtung,
- Figur 12
- zeigt eine weitere Variante der Aufnahmevorrichtung (zweite Variante).
[0031] Moderne Bestückungsvollautomaten können die Leitungen auf die geforderte Länge zuschneiden,
die Leitungen an den Enden auf die geforderte Länge abisolieren und dabei die Isolierung
der Leitung auch nur teilweise abziehen und letztlich die Leitungsenden dann auch
mit Kontaktteilen und Einzeladerdichtung versehen. Dies kann auf beiden Enden einer
Leitung unterschiedlich erfolgen.
[0032] In Figur 1 ist eine Palette 11 nach dem Stand der Technik gezeigt, die in einen Bestückungsvollautomat
integriert werden kann. Auf der Palette 11 sind Haltevorrichtungen 1 für Stecker 13
befestigt. Damit kann der Bestückungsvollautomat die zuvor bearbeiteten Leitungen
direkt in die Stecker 13 einführen. Die Haltevorrichtungen 1 befinden sich auf einer
Ebene 12, die parallel zur Palette 11 angeordnet ist. Auf dieser Paletten 11 sind
(hier nicht gezeigt), wie später zu Figur 11 gezeigt, neben den Haltevorrichtungen
11 auch eine oder mehrere Aufnahmevorrichtungen 2 für weitere Leitungen, die zu einem
Verbindung verschweißt werden sollen, angeordnet.
[0033] In Figur 2 ist die Palette 11 nach dem Einführen der Leitungen 5 gezeigt. Durch ihr
Eigengewicht hängen die Leitungen 5 nach unten. Aus Figur 3 ist dann ersichtlich,
wie eine einzelne Leitung 5 mittels eines Greifers 3, der auch zur erfindungsgemäßen
Vorrichtung zählt, in den Stecker 13 eingeführt wird. Der Greifer 3 wird von einer
mit dem Greifer 3 verbundenen Steuereinrichtung 50 gesteuert. Die Steuereinrichtung
50 steuert die Bewegung des Greifers von der Aufnahme der Leitung 4 nach den vorangegangenen
Arbeitsschritten, z.B. des Zuschneidens und Abisolierens, bis zur genauen Positionierung
vor dem Stecker 13 bzw. einer später gezeigten Aufnahmekammer 21, 22, 23 einer Aufnahmevorrichtung
2 und dem Einführen in diese.
[0034] Damit die Leitung 5 im Stecker fest sitzt und auch später mit einem (nicht gezeigten)
Gegenstecker elektrisch kontaktiert werden kann, enthält eine solche Leitung 5 ein
Kontaktteil 10, das am Ende der Leitung 5 befestigt ist. Dieses Kontaktteil 10 federt
und verklemmt die Leitung 5 innerhalb einer Kontaktkammer des Steckers 13.
[0035] Leitungen 4, die nicht mit einem Stecker 13 verbunden werden sollen, erhalten kein
Kontaktteil 10, sondern werden über Verbinder zusammengefasst. Solche Leitungen 4
werden entsprechend Figuren 4 und 5 zwar abisoliert, entweder wird ein Ende 9 der
Leitung 4 von der Isolierung 6 befreit (Figur 4) oder es wird ein abisolierter Zwischenabschnitt
7 geschaffen, indem in die Isolierung 6 eingeschnitten und die Isolierung 6 teilweise
abgezogen wird. Diese Leitungen 4 sind kontaktteillos und werden so mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weiterverarbeitet.
[0036] Figur 6a zeigt eine Aufnahmevorrichtung 2 nach einer ersten Variante, die neben den
Haltevorrichtungen 1 auf der in Figuren 1 und 2 dargestellten Palette 11 montiert
wird. Die Aufnahmevorrichtung 2 befindet sich etwa in der gleichen Ebene 12 wie die
Haltevorrichtungen 1, so dass der Greifer 3 die Leitungen 4, 5 ohne Hindernisse entweder
den Steckern 13 in die Haltevorrichtungen 1 oder der Aufnahmevorrichtung 2 zuführen
kann. Die Aufnahmevorrichtung 2 besteht aus einer hinteren Platte 20 und einer vorderen
Platte 25, die über Stäbe 27 miteinander verbunden sind und voneinander beabstandet
sind. Der Abstand beträgt mehr als 15 mm, vorzugsweise 20 bis 30 mm. Alternativ kann
die vordere Platte 25 auch direkt an der Palette 11 mittels der Stäbe 27 befestigt
werden.
[0037] In die vordere Platte 25 sind mehrere (in Figur 6a drei) Schlitze 29 eingebracht,
so dass sich durch die Schlitze 29 und den Raum zwischen hinterer Platte und vorderer
Platte 25 mindestens eine Aufnahmekammer 21 bildet, die eine Leitung aufnehmen kann.
In Figur 6a ist gezeigt, dass die Schlitze 29 unterschiedliche Breiten 28 haben können,
so dass Leitungen 4 unterschiedlichen Querschnitts eingeführt und festgeklemmt werden
können. In diese Aufnahmekammer 21 wird eine Leitung 4, die entsprechend Figur 5 einen
abisolierten Zwischenabschnitt 7 aufweist, von oben eingeführt. Eine Dicke 26 der
vorderen Platte 25 ist dabei so bemessen, hier zwischen 8 und 12 mm, dass sie etwas
kleiner ist als die Länge des abisolierten Zwischenabschnitts 7 der Leitung 4. Damit
bildet sich durch den Schlitz 29 und Bemessung der Dicke der vorderen Platte eine
Klemmvorrichtung 15 aus, die die Leitung 4 ohne Kontaktteil in der Aufnahmevorrichtung
2 hält, begünstigt durch die Tatsache, dass das Eigengewicht der Leitung 4 die Leitung
4 im Schlitz 29 verkantet und die Isolation 6 der Leitung 4 eine weitere Bewegung
blockiert.
[0038] Nicht gezeigt ist eine weitere Verbesserung der vorderen Platte 25, die ein angespitztes
oberes Ende der Platte zwischen den Schlitzen 29 vorsieht, so dass das Einführen der
Leitung 4 von oben erleichtert wird. Das Anspitzen erfolgt sowohl seitlich als auch
in die Tiefe, zur Vorder- und Rückseite der vorderen Platte 25.
[0039] Figur 6b zeigt eine Abwandlung der Aufnahmevorrichtung 2 aus Figur 6a. Zum einen
ist auf die hintere Platte verzichtet worden, die Stäbe 27 werden direkt auf der in
den Figuren 1-3 gezeigten Palette 11 befestigt. Zum anderen ist eine größere Anzahl
von Schlitzen 29 (hier sieben) in der vorderen Platte 25 eingebracht. Damit ergibt
sich eine größere Vielfalt an Klemmmöglichkeiten.
[0040] Eine zweite Variante der Aufnahmevorrichtung 2 ist in den Figuren 7a und 7b gezeigt.
Die Ausführungsform nach Figur 7a zeigt beispielhaft sechs Aufnahmekammern 21, 22,
23 innerhalb von zwei Schlitzen, die jeweils einen gemeinsamen Aufnahmeraum 31 bilden.
Innerhalb eines gemeinsamen Aufnahmeraums 31 sind die Aufnahmekammern 21, 22, 23 durch
eine Separierungseinrichtung 30 getrennt. Die Separierungseinrichtung 30 umfasst auch
ein Handstück 33 mittels dessen die Separierungseinrichtung 30 zwischen einer ersten
und zweiten Position bewegt werden kann.
[0041] In Figur 7a ist die Separierungseinrichtung 30 in der zweiten Position dargestellt,
in der sie die Aufnahmekammern 21, 22, 23 trennt. Wird die Separierungseinrichtung
30 bis zu einem Anschlag 34 nach oben bewegt (bis zur ersten Position), dann wird
die Trennung der Aufnahmekammern 21, 22, 23 aufgehoben und zwei gemeinsame Aufnahmeräume
31 entstehen. In der zweiten Position werden die Leitungen 4 in die Aufnahmekammern
21, 22, 23 eingeführt und in der ersten Position werden die Leitungen aus der Aufnahmevorrichtung
2 für ein späteres Verschweißen zu einem Verbinder oder nach einem anschließend durchgeführten
Verschweißen gemeinsam zur Seite entnommen.
[0042] Innerhalb der Aufnahmekammern 21, 22, 23 ist nach Figur 8 eine Klemmfeder 32 angeordnet,
die dafür sorgt, dass die Leitung 4 mit ihrer Isolierung 6 an der Klemmfeder 32 reibt
und nach dem Einführen in die jeweilige Aufnahmekammer 21, 22, 23 nicht von allein
wieder herausfällt.
[0043] Eine alternative Ausführungsform innerhalb der zweiten Variante ist in Figur 7b dargestellt.
Die Aufnahmevorrichtung 2 weist wiederum eine vordere Platte 25 und eine hintere Platte
20 auf, wobei insbesondere bei der vorderen Platte 25 erkennbar ist, dass eine Platte
nicht eine durchgängige flächige Struktur haben muss. Die hintere Platte 20 dient
im Wesentlichen der Befestigung an der Palette 11 und die vordere Platte 25 stellt
eine Fingerstruktur zur Bildung der Aufnahmekammern 21, 22, 23 dar. Anders als in
Figur 7a ist die Separierungseinrichtung 30 nicht innerhalb der vorderen Platte 25
geführt, sondern davor. Figur 7b zeigt die Separierungseinrichtung 30 nahe der ersten
Position, also die Aufnahmekammern mit geöffneten gemeinsamen (hier senkrecht stehenden)
Schlitzen 29, die die gemeinsamen Aufnahmeräume 31 bilden. Rastnuten 35 kennzeichnen
die erste und zweite Position und wirken mit Rasthaken in der beweglichen Separierungseinrichtung
30 zusammen. Auch in dieser Ausführungsform ist ein Handstück 33 vorgesehen, mit dem
die Separierungseinrichtung 30 zwischen erster und zweiter Position bewegt werden
kann. Die Separierungseinrichtung 30 weist (hier waagerecht stehende) Finger auf,
die in der zweiten Position die Aufnahmekammern innerhalb eines Schlitzes 29 trennen
können.
[0044] Eine weitere Darstellung der Aufnahmevorrichtung 2 nach Figur 7b ist in Figur 7c
in Einbauposition gezeigt. Die Aufnahmevorrichtung 2 ist auf einer Palette 11 befestigt.
Die Separierungseinrichtung 30 kann vertikal zwischen den Rastnuten 35 für die erste
und zweite Position bewegt werden. In Figur 7c ist die Separierungseinrichtung 30
in der zweiten Position gezeigt, bei der die Leitungen 4 in der Aufnahmevorrichtung
2 gehalten werden, also die Aufnahmekammern 21, 22, 23 voneinander separiert sind.
[0045] Es hat sich gezeigt, dass die Aufnahmekammern in diesen Ausführungsbeispielen keine
Klemmfedern als Klemmvorrichtung benötigten. Die Klemmvorrichtung wird dadurch gebildet,
dass die Aufnahmekammern nur wenig größer als die Querschnitte der Leitungen 4 sind,
so dass die Leitungen 4 in den Aufnahmekammern durch ihr Eigengewicht, das die Leitungen
4 nach unten zieht, leicht schräg in den Aufnahmekammern hängen und sich so verklemmen.
[0046] Zwei Ausführungsbeispiele für die Aufnahmevorrichtung 2 nach der dritten Variante
sind in Figur 9 bzw. 10 gezeigt. In der Aufnahmevorrichtung 2 ist jeweils ein gemeinsamer
Aufnahmeraum 31 für eine Mehrzahl von Leitungen 4 vorgesehen. Innerhalb des gemeinsamen
Aufnahmeraums 31 sind Federelemente 40 angeordnet, die die Klemmvorrichtung 15 bilden.
Die Federelemente sind beidseitig an Wänden, die den gemeinsamen Aufnahmeraum 31 begrenzen,
der Aufnahmevorrichtung 2 angeordnet. Somit verbleibt nur ein schmaler Spalt, in den
von oben die Leitungen 4 nacheinander durch den Greifer 3 eingeführt werden. Die Kraft
der Federelemente 40 muss beim Einführen der Leitungen 4 leicht überstiegen werden.
Diese Kraft hindert die Leitungen 4 sich nach dem Einführen und Loslassen durch den
Greifer 3 aus der Aufnahmekammer 21 wieder selbst zu lösen. In Figur 9 werden die
Federelemente 40 aus zwei beidseitig angeordneten Körpern, die federnd an den Wänden
des gemeinsamen Aufnahmeraums 31 gelagert sind, gebildet, bei Figur 10 durch elastische
Fasern, die einen beidseitige besenartige Struktur bilden, es können jedoch auch andere
Komponenten als Federelemente 40 benutzt werden.
[0047] Figur 11 zeigt einen Ausschnitt eines Bestückungsvollautomaten mit einer Palette
11, auf der beispielhaft zwei Aufnahmevorrichtungen 2 (unabhängig von der gewählten
Variante) und eine Haltevorrichtung 1 für einen Stecker angeordnet sind. Die Haltevorrichtung
1 und Aufnahmevorrichtungen 2 sind in etwa der gleichen Ebene vom Greifer aus gesehen
angeordnet. Nachdem mehrere Leitungen 4, die ein Bündel formen, in der jeweiligen
Aufnahmevorrichtung 2 eingelegt sind, wird die Aufnahmevorrichtung 2 um 90° zur Seite
geklappt, so dass die Leitungsenden - wie aus Figur 11 ersichtlich - zwischen Schweissbacken
61 einer Schweißvorrichtung 60 zu liegen kommen. Die Schweißvorrichtung 60 kann nach
dem Verschweißen eines ersten Leitungsbündels zu einem Verbinder die Schweißbacken
61 zur nächsten Position - hier nach unten - verfahren. Alternative dazu kann sich
auch die Palette 11 in umgekehrter Richtung bewegen. In einer zweiten Position wird
dann ein zweites Leitungsbündel durch die Schweißvorrichtung 60 zu einem Verbinder
verschweißt.
[0048] Die zweite Variante der Aufnahmevorrichtung 2 (Figuren 7a-7c) wurde entsprechend
der Figur 12 weiterentwickelt. Im Vergleich zu Figur 11 ist die Aufnahmevorrichtung
2 statt senkrecht hier waagerecht dargestellt. Um einen gemeinsamen Aufnahmeraum 31,
der als Schlitz ausgeformt ist, ist eine zweifach bewegliche Grundplatte 38 angeordnet.
Die Grundplatte 38 ist um eine Achse 37 klappbar, wobei die Kraft für die Drehung
durch eine Feder 36 aufgebracht wird. Bezogen auf Figur 11 ist dies die 90° Drehung
von der Stellung, in der der gemeinsame Aufnahmeraum 31 wie die Stecker 1 in Sichtrichtung
geöffnet und zugänglich ist, hin zur Stellung, die die Leitungen 4 in seitlicher Richtung
in die Schweißbacken 61 der Schweißvorrichtung 60 führt.
[0049] Auf der Grundplatte 38 ist eine Separierungseinrichtung 30 mit einer Fingerstruktur
über ein Langloch befestigt, so dass die Separierungseinrichtung 30 in Figur 12 senkrecht
im Langloch um eine kurze Strecke verschiebbar ist. Durch diese Verschiebung wird
der gemeinsame Aufnahmeraum 31 in Aufnahmekammern 21, 22, 23 unterteilt, in die die
Leitungen 4 eingeführt werden, bzw. die Unterteilung aufgelöst. Die Aufnahmekammern
21, 22, 23 sind in ihrer Breite, Höhe und Länge so bemessen, dass die Leitungen 4
mit ihren Isolierungen ohne weitere Federn geklemmt bleiben, auch da die Leitungen
4 durch ihr Eigengewicht nach unten hängen und so das Leitungsende zwischen Separierungseinrichtung
30 und Grundplatte 38 verklemmt.
[0050] In der Stellung mit nach unten gefahrener Separierungseinrichtung 30, wie in Figur
12 dargestellt, werden die Leitungen 4 eingelegt und jede der bis zu sieben Leitungen
4 wird in einer individuellen Aufnahmekammer 21, 22, 23 geklemmt. Sind alle Leitungen
4 des Bündels eingelegt, erfolgt die 90° Drehung zur Schweißvorrichtung 60 hin. Nach
dem Verschweißen und Herstellen eines Verbinders bewegt sich die Separierungseinrichtung
30 nach oben, so dass alle Leitungen 4 entlang des gemeinsamen Aufnahmeraums 31 abgezogen
werden können. Dann dreht sich die Grundplatte 38 mit Separierungseinrichtung 30 zurück
in die Ausgangsstellung nach Figur 12. Diese letzte Bewegung entgegen der Federkraft
kann manuell durch einen Werker oder auch durch die Schweißvorrichtung 60 bewirkt
werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0051]
- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Aufnahmevorrichtung
- 3
- Greifer
- 4, 5
- Leitungen
- 6
- Isolierung
- 7
- Abisolierter Zwischenabschnitt
- 9
- Ende der Leitung
- 10
- Kontaktteil
- 11
- Palette
- 12
- Ebene
- 13
- Stecker
- 14
- Leitungsbündel
- 15
- Klemmvorrichtung
- 20
- Hintere Platte
- 21, 22, 23
- Aufnahmekammern
- 25
- Vordere Platte
- 26
- Dicke der vorderen Platte
- 27
- Stäbe
- 28
- Breite
- 29
- Schlitz
- 30
- Separierungseinrichtung
- 31
- Gemeinsamer Aufnahmeraum
- 32
- Klemmfeder
- 33
- Handstück
- 34
- Anschlag
- 35
- Rastnut
- 36
- Feder
- 37
- Drehachse
- 38
- Grundplatte
- 40
- Federelement
- 50
- Steuereinrichtung
- 60
- Schweißvorrichtung
- 61
- Schweißbacken
1. Vorrichtung zur Bündelung einzelner Leitungen eines Kabelbaums mit einer Vielzahl
von isolierten Leitungen (4, 5), mit
einer Haltevorrichtung (1) für einen Stecker (13),
einem Greifer (3) zum Bewegen der Leitungen (4, 5),
einer Steuereinrichtung (50) zur Steuerung des Greifers (3),
gekennzeichnet durch,
eine zusätzliche, außerhalb der Haltevorrichtung (1) für den Stecker (13) angeordnete
Aufnahmevorrichtung (2) mit zumindest einer Aufnahmekammer (21, 22, 23), wobei die
Aufnahmekammer (21, 22, 23) eine Klemmvorrichtung (15) bezüglich einer Isolierung
(6) der Leitungen (4,5) aufweist,
wobei durch den Greifer (3) eine erste Menge von Leitungen (4) in den Stecker (13) und eine zweite
Menge von Leitungen (5) in die Aufnahmekammer (21) bzw. die Aufnahmekammern (21, 22,
23) der Aufnahmevorrichtung (2) eingeführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Haltevorrichtung (1) und die Aufnahmevorrichtung
(2) parallel zueinander und/oder an einer gemeinsamen Ebene (12) ausgerichtet sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Haltevorrichtung (1) und
die Aufnahmevorrichtung (2) auf einer gemeinsamen Palette (11) montiert sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Leitungen (5) für den Stecker
(13) ein Kontaktteil (10) aufweisen und die Leitungen (4) für die Aufnahmevorrichtung
(2) kontaktteillos sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Leitungen (4) für die Aufnahmevorrichtung
(2) an einem aufnahmevorrichtungsseitigen Ende (9) oder nahe diesem Ende (9) an einem
Zwischenabschnitt (7) abisoliert sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Aufnahmekammer (21) einen
einseitig geöffneten Schlitz (29) umfasst.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei mehrere Schlitze (29) nebeneinander angeordnet
sind, sich die Breite (28) der jeweiligen Schlitze (29) unterscheidet und an einem
Querschnitt der Leitung (4) ohne Isolierung (6) angepasst ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Schlitze (29) innerhalb einer vorderen
Platte (25) angeordnet sind, die eine Dicke (26) von 5 bis 15 mm aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei mehrere Aufnahmekammern (21, 22,
23) vorgesehen sind und die Aufnahmekammern (21, 22, 23) eine Tiefe von mindestens
3 mm aufweisen oder zumindest eine Klemmfeder (32) im Inneren der Aufnahmekammer (21,
22, 23) enthalten.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei eine die Aufnahmekammern (21, 22, 23) trennende
Separierungseinrichtung (30) innerhalb der Aufnahmevorrichtung (2) derart beweglich
angeordnet ist, dass die Aufnahmekammern (21, 22, 23) in einer ersten Position einen
gemeinsamen Aufnahmeraum (31) bilden und in einer zweiten Position voneinander getrennt
sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Separierungseinrichtung (31) ein herausstehendes
Handstück (33) umfasst, das manuell oder durch den Greifer (3) zur Bewegung der Separierungseinrichtung
(30) dient.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Aufnahmevorrichtung (2)
einen Anschlag (34) umfasst, der die Bewegung der Separierungseinrichtung (30) derartig
begrenzt, dass die Separierungseinrichtung (30) in der ersten Position in der Aufnahmevorrichtung
(2) gehalten wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem gemeinsamen Aufnahmeraum (31)
für ein Leitungsbündel (14) aus mehreren Leitungen (4), in den der Greifer (3) die
Leitungen (4) einzeln einführt und dabei ein Federelement (40) passiert, das den gemeinsamen
Aufnahmeraum (40) zumindest teilweise verschließt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei das Federelement (40) durch mehrere elastische
Fasern oder einen federnd gelagerten Körper erzeugt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 2, mit einer nahe der Ebene (12) angeordneten Schweißeinrichtung,
die nach Einführen der zweiten Menge von Leitungen (4) in die Aufnahmevorrichtung
(2) diese untereinander verschweißt.
16. Verfahren zur Bündelung einzelner Leitungen eines Kabelbaums mit einer Vielzahl von
isolierten Leitungen (4, 5), mit den folgenden, durch eine Steuereinrichtung (50)
gesteuerten Schritte eines Greifers (3):
• Bewegen einer ersten Menge von Leitungen (5) in zumindest einen Stecker, der in
einer Haltevorrichtung (1) befestigt ist,
• Bewegen einer zweiten Menge von kontaktteillosen Leitungen (4) in zumindest eine
zusätzliche, außerhalb der Haltevorrichtung (1) für den Stecker (13) angeordnete Aufnahmekammer
(21, 22, 23), wobei die Aufnahmekammer (21, 22, 23) eine Klemmvorrichtung (15) bezüglich
einer Isolierung (6) der Leitungen (4, 5) aufweist.