[0001] Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Doppelantrieb zum Verstellen von
relativ zueinander schwenkbeweglichen Stützteilen einer Stützeinrichtung zum Abstützen
einer Boxspring-Matratze oder eines Polsterbetts relativ zueinander.
[0002] Doppelantriebe sind, beispielsweise zur Verwendung mit Lattenrosten, allgemein bekannt.
Sie weisen einen Grundkörper auf, der insbesondere als Gehäuse ausgebildet sein kann
und an bzw. in dem zwei Antriebseinheiten angeordnet sind, die jeweils ein Abtriebsorgan
aufweisen, das in Montageposition des Doppelantriebs mit einem Schwenkelement in Form
einer Schwenkwelle zusammenwirkt, die mit einem zu verstellenden Stützteil zum Verschwenken
desselben in Wirkungsverbindung steht. Die Schwenkwelle ist Teil eines Verstellbeschlags,
der Teil einer zu verstellenden Stützeinrichtung, beispielsweise eines Lattenrostes,
ist. Das Abtriebsorgan ist bei den bekannten Möbelantrieben in der Regel durch eine
linear bewegliche Spindelmutter gebildet. Um die lineare Bewegung der Spindelmutter
in eine Schwenkbewegung der Schwenkwelle umzusetzen, ist auf die Schwenkwelle drehfest
ein Anlenkhebel aufgesetzt. Zum Verstellen eines Stützteiles der Stützeinrichtung
drückt die Spindelmutter gegen den Anlenkhebel, so dass die Schwenkwelle verschwenkt
und dadurch in der gewünschten Weise das Stützteil verstellt wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen elektromotorischen Doppelantrieb
anzugeben, bei dem die Montage an der Stützeinrichtung vereinfacht ist.
[0004] Die Erfindung stellt einen Doppelantrieb bereit, der für eine werkzeuglose Montage
an einer Stützeinrichtung für eine Boxspring-Matratze oder ein Polsterbett ausgebildet
ist. Auf diese Weise ist die Montage des Doppelantriebs an der Stützeinrichtung einfach
gestaltet und kann schnell vorgenommen werden.
[0005] Erfindungsgemäß kann bei der Montage des Doppelantriebs der jeweilige Schwenkhebel
an dem zugeordneten Stützteil befestigt, beispielsweise mit dem Stützteil verschraubt
werden. Um die Montage weiter zu vereinfachen, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung vor, dass wenigstens ein Schwenkhebel des Doppelantriebs das zugeordnete
Stützteil lose beaufschlagt. Auf diese Weise erübrigt sich eine Befestigung an dem
Stützteil.
[0006] Zweckmäßigerweise ist jeder Schwenkhebel mittels eines zugeordneten Abtriebsorgans
zum Verschwenken des zugeordneten Stützteiles verschwenkbar, wie dies eine vorteilhafte
Weiterbildung vorsieht.
[0007] Bei der vorgenannten Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn das Abtriebsorgan linear
beweglich ist. Entsprechende Linearantriebe stehen als relativ einfache und kostengünstige
Baugruppen zur Verfügung und sind zum Aufbringen großer Kräfte geeignet.
[0008] Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Abtriebsorgan
eine Spindelmutter ist, die verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf einer
ortsfesten Gewindespindel angeordnet ist, die in Drehantriebsverbindung mit einem
Elektromotor der Antriebseinheit steht, wie dies eine vorteilhafte Weiterbildung vorsieht.
[0009] In kinematischer Umkehrung der vorgenannten Ausführungsform kann das Abtriebsorgan
jedoch auch eine Gewindespindel sein, die verdrehsicher in ihrer Axialrichtung beweglich
gelagert ist und auf der eine ortsfeste Spindelmutter angeordnet ist, die in Drehantriebsverbindung
mit einem Elektromotor der Antriebseinheit steht.
[0010] Entsprechende Spindeltriebe stehen als relativ einfache und kostengünstige Standardbaugruppen
zur Verfügung und sind zum Aufbringen großer Kräfte geeignet.
[0011] Der Grundkörper des Doppelantriebs kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen
in vielfältiger Weise ausgestaltet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
sieht insoweit vor, dass der Grundkörper des Doppelantriebs als Gehäuse, vorzugsweise
aus Kunststoff, ausgebildet ist. Durch das Gehäuse sind in dem Gehäuse aufgenommene
Bauteile des Doppelantriebs geschützt.
[0012] Um bei der vorgenannten Ausführungsform die Herstellung des Gehäuses zu vereinfachen,
sieht eine vorteilhafte Weiterbildung vor, dass das Gehäuse aus zwei Halbschalen besteht.
[0013] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an den Enden
des Grundkörpers Auflageelemente gebildet sind, mit denen der Grundkörper in Montageposition
des Doppelantriebs auf querverlaufenden Streben der Stützeinrichtung aufliegt. Auf
diese Weise ist die Montage besonders einfach gestaltet, in dem in einem ersten Montageschritt
der Grundkörper auf die Streben aufgelegt wird.
[0014] Bei der vorgenannten Ausführungsform ist es grundsätzlich möglich, die Auflageelemente
an den Streben zu befestigen. Um die Montage noch weiter zu vereinfachen, sieht eine
vorteilhafte Weiterbildung vor, dass die Auflageelemente in Montageposition des Doppelantriebs
lose auf den Streben aufliegen. Auf diese Weise erübrigt sich eine Befestigung an
den Streben.
[0015] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht Befestigungsmittel zur
werkzeuglosen Befestigung des mittleren Stützteils an dem Grundkörper des Doppelantriebs
vor.
[0016] Hierbei können die Befestigungsmittel beispielsweise und insbesondere eine werkzeuglose
betätigbare Schraubvorrichtung aufweisen, wie dies eine andere Weiterbildung vorsieht.
[0017] Um eine Befestigung des Grundkörpers an dem mittleren Stützteil der Stützeinrichtung
weiter zu vereinfachen, sieht eine andere vorteilhafte Weiterbildung vor, dass Befestigungslaschen
zur Schraubbefestigung des Grundkörpers an dem ortsfesten mittleren Stützteil der
Stützeinrichtung an den Grundkörper angeformt oder an dem Grundkörper ausgebildet
sind. Eine erfindungsgemäße elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung zum Abstützen
einer Boxspring-Matratze oder eines Polsterbettes ist im Anspruch 14 angegeben. Sie
weist einen erfindungsgemäßen Doppelantrieb auf.
[0018] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte schematisierte
Zeichnung näher erläutert, in der Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Doppelantriebs
und einer erfindungsgemäßen Stützeinrichtung dargestellt sind. Dabei bilden alle in
der Beschreibung beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Patentansprüchen
beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger geeigneter Kombination
miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in
den Patentansprüchen und deren Rückbezügen sowie unabhängig von ihrer Beschreibung
bzw. Darstellung in der Zeichnung.
[0020] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen elektromotorisch
verstellbaren Stützeinrichtung zum Abstützen einer Boxspring-Matratze mit einem ersten
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelantriebs in Form eines Doppelantriebs,
wobei die Stützeinrichtung in der Enlage der Verstellbewegung gezeigt ist, die einer
maximal verstellten Position entspricht,
- Fig. 2
- in gleicher Darstellung wie Fig. 1 die Stützeinrichtung gemäß Fig. 1, wobei Stützteile
der Stützeinrichtung weggelassen sind,
- Fig. 3
- in gleicher Darstellung wie Fig. 2 die Stützeinrichtung gemäß Fig. 2, wobei zusätzlich
ein Rahmen der Stützeinrichtung weggelassen ist,
- Fig. 4
- in gegenüber Fig. 3 vergrößertem Maßstab eine Einzelheit aus Fig. 3,
- Fig. 5
- in gleicher Darstellung wie Fig. 3 die Stützeinrichtung gemäß Fig. 3, wobei der als
Profilschiene ausgebildete Grundkörper des Möbelantriebs weggelassen ist,
- Fig. 6
- in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit aus Fig.5,
- Fig. 7
- eine Perspektivansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Doppelantriebs, wobei Schwenkhebel des Doppelantriebs in einer Ausgangslage der Verstellbewegung
dargestellt sind,
- Fig. 8
- in gleicher Darstellung wie Fig. 7 den Doppelantrieb gemäß Fig. 7, wobei die Schwenkhebel
in der Endlage der Verstellbewegung dargestellt sind,
- Fig. 9
- in gleicher Darstellung wie Fig. 8 den Doppelantrieb gemäß Fig. 8, wobei eine Halbschale
eines Gehäuses des Doppelantriebs weggelassen ist,
- Fig. 10
- in gleicher Darstellung wie Fig. 9, jedoch in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit
aus Fig. 9,
- Fig. 11
- in gleicher Darstellung wie Fig. 10 den Doppelantrieb gemäß Fig. 10, wobei aus Gründen
der Veranschaulichung ein Druckstück einer Antriebseinheit des Doppelantriebs weggelassen
ist,
- Fig. 12:
- in gleicher Darstellung wie Fig. 10 für sich genommen das Druckstück,
- Fig. 13
- in gleicher Darstellung wie Fig. 9 den Doppelantrieb in der in Fig. 7 dargestellten
Ausgangslage der Verstellbewegung und
- Fig. 14
- in gleicher Darstellung wie Fig. 8, jedoch in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit
aus Fig. 8.
[0021] Zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen elektromotorisch
verstellbaren Stützeinrichtung, die mit einem Ausführungsbeispiel eines elektromotorischen
Doppelantriebs versehen ist, wird nachfolgend auf die Fig. 1 bis 6 Bezug genommen.
[0022] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen elektromotorisch verstellbaren
Stützeinrichtung 2 zum Abstützen einer Boxspring-Matratze dargestellt. Die Boxspring-Matratze
selbst ist zur Vereinfachung der Darstellung in der Zeichnung nicht gezeigt.
[0023] Die Stützeinrichtung 2 weist einen Rahmen 4 und relativ zueinander schwenkverstellbare,
plattenfömige Stützteile auf, die ein ortsfestes mittleres Stützteil 6 aufweisen,
mit dessen einem Ende gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar
ein Oberkörperstützteil 8 verbunden ist. Mit dem dem Oberkörperstützteil 8 abgewandten
Ende des mittleren Stützteils 6 ist gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse
verschwenkbar ein Beinstützteil 10 verbunden, an das ein Wadenstützteil 12 angelenkt
ist.
[0024] In Fig. 2 sind zur Vereinfachung der Darstellung in die Stützteile 6 bis 12 weggelassen.
In Fig. 3 ist zusätzlich noch der Rahmen 4 der Stützeinrichtung 2 weggelassen
[0025] Der Aufbau eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Doppelantriebs 14
wird nachfolgend erläutert. Der Doppelantrieb 14 weist einen Grundkörper 16 auf, der
bei diesem Ausführungsbeispiel als C-Profilschiene ausgebildet ist. An dem Grundkörper
16 sind zwei Antriebseinheiten 18, 18' angeordnet, wobei die Antriebseinheit 18 dem
Oberkörperstützteil 8 zum Verstellen desselben und die Antriebseinheit 18' dem Beinstützteil
10 und dem Wadentützteil 12 zum Verstellen derselben zugeordnet sind. Nachfolgend
wird ausschließlich die Antriebseinheit 18 näher erläutert. Die Antriebseinheit 18'ist
entsprechend aufgebaut und wird daher hier nicht näher erläutert.
[0026] Die Antriebseinheit 18 weist einen Elektromotor 20 auf, der über ein Schneckengetriebe
mit einer Gewindespindel 22 in Drehantriebsverbindung steht, auf der verdrehsicher
und in Axialrichtung der Gewindespindel 22 linear beweglich eine Spindelmutter 24
angeordnet ist, die das Abtriebsorgan der Antriebseinheit 18 bildet. Zum Verschwenken
des Oberkörperstützteils 8 relativ zu dem mittleren Stützteil 6 ist ein Schwenkelement
in Form eines Schwenkhebels 26 vorgesehen, der um eine Schwenkachse 28 schwenkbar
an dem Grundkörper 16 des Doppelantriebs 14 gelagert ist. Das der Schwenkachse 28
abgewandte Ende des Schwenkhebels 26 trägt Rollen 30, 30', auf denen sich das Oberkörperstützteil
8 mit seiner der Boxspring-Matratze abgewandten Seite abstützt, so dass der Schwenkhebel
26 das Oberkörperstützteil 8 lose beaufschlagt.
[0027] Mit dem Schwenkhebel 26 ist beabstandet zu dessen Enden gelenkig ein Ende eines Aufstellhebels
32 verbunden, dessen anderes Ende durch die Spindelmutter 24 lose beaufschlagt wird.
Ausgehend von einer Ausgangslage der Verstellbewegung, die einer Liegeposition der
Stützeinrichtung 2 entspricht und in der das Oberkörperstützteil 8 zusammen mit dem
mittleren Stützteil 6 und dem Beinstützteil 10 sowie dem Wadenstüzteil 12 eine im
wesentlichen horizontale Stützebene aufspannt, treibt der Elektromotor 20 die Gewindespindel
22 derart an, dass sich die Spindelmutter 24 in der Zeichnung nach rechts bewegt und
gegen das zugewandte Ende des Aufstellhebels 32 drückt, wodurch sich der Aufstellhebel
32 aufstellt. Hierdurch wird der Schwenkhebel 26 in der Zeichnung im Uhrzeigersinn
verschwenkt, so dass das Oberkörperstützteil in der gewünschten Weise verschwenkt
wird.
[0028] Die Rückstellung aus der in der Zeichnung dargestellten Endlage der Verstellbewegung
in die Ausgangslage vollzieht sich bei eingeschalteten Elektromotor 20, jedoch unter
der Gewichtskraft des Oberkörperstützteils 8 bzw. einer auf der Stützeinrichtung 2
ruhenden Person.
[0029] Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, weist der Schwenkhebel 26 auf seiner der Spindelmutter
24 und dem Aufstellhebel 32 zugewandten Seite eine in Längsrichtung des Schwenkhebels
26 verlaufende Ausnehmung 34 auf, die so ausgebildet ist, dass in der Ausgangslage
der Verstellbewegung, in der das Oberkörperstützteil 8 im wesentlichen horizontal
angeordnet ist, die Spindelmutter 24 und der Aufstellhebel 32 in der Ausnehmung 34
aufgenommen sind.
[0030] Dadurch, dass der Schwenkhebel 26 schwenkbar an dem Grundkörper 16 des Doppelantriebs
14 gelagert ist, erübrigt sich ein separater Verstellbeschlag. Auf diese Weise ergibt
sich ein besonders einfacher Aufbau.
[0031] Erfindungsgemäß ist der Doppelantrieb 14 für eine werkzeuglose Montage an der Stützeinrichtung
2 ausgebildet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Stützeinrichtung
2 quer zu ihrer Längsrichtung verlaufende Streben 36, 36' (vgl. insbesondere Fig.
2 und Fig. 3) auf. An den Enden der Profilschiene, die den Grundkörper 16 des Doppelantriebs
14 bildet, sind Auflagerelemente 38, 38' angeordnet, mit denen sich der Grundkörper
16 in der in der Zeichnung dargestellten Montageposition des Doppelantriebs 14 auf
den Streben 36, 36' abstützt. Entsprechend den jeweiligen Anforderungen können die
Auflagerelemente 38, 38' über geeignete Befestigungsmittel an den Streben 36, 36'
befestigt werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel legen die Auflagerelemente
38, 38' jedoch lose auf den Streben 36, 36' auf. Der Abstand zwischen voneinander
weg weisenden vertikalen Flächen der Auflagerelemente 38, 38' entspricht dabei im
wesentlichen der lichten Weite zwischen den Querstreben 36, 36'. Ggf. kann der Doppelantrieb
14 hierbei leicht klemmend zwischen den Querstreben 36, 36'gehalten sein.
[0032] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind ferner Befestigungsmittel zur werkzeuglosen
Befestigung des mittleren Stützteils 6 an dem Grundkörper 16 des Doppelantriebs 14
vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel eine werkzeuglos handbetätigbare Schraubvorrichtung
aufweisen. Die Schraubvorrichtung weist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
im Sinne einer werkzeuglosen Befestigung sind Flügelschrauben auf, von denen in Fig.
6 lediglich eine Flügelschraube 42 erkennbar ist. Die Flügelschrauben sind in an dem
mittleren Stützteil 6 angeordnete Muttern 40, 40' einschraubbar.
[0033] Zur Demontage des Doppelantriebs 14, beispielsweise zu Wartungszwecken, ist es lediglich
erforderlich, die Flügelschrauben 42, 42' zu lösen und die Auflagerelemente 38, 38'
von den Streben 36, 36' abzuheben. Die Montage und Demontage des Doppelantriebs 14
sind damit völlig werkzeuglos und besonders einfach zu bewerkstelligen.
[0034] Der dem Beinstützteil 10 und dem Wadenstützteil 12 zugeordnete Schwenkhebel 26' trägt
an seinen Enden eine parallel zu der Schwenkachse des Schwenkhebels 26' verlaufende
Achse 44 (vgl. Fig. 3), die in Montageposition des Doppelantriebs 14 in Aufnahmen
46, 46' aufgenommen ist, die an der Unterseite des Wadenstützteils 12 befestigt sind.
Auf diese Weise werden beim Verschwenken des Schwenkhebels 26 das Beinstützteil 10
und das Wadenstützteil 14 verstellt.
[0035] Eigenständige erfinderische Bedeutung hat auch ein Verfahren zur Notabsenkung eines
mittels eines erfindungsgemäßen Möbelantriebs verstellten Stützteiles. Fällt beispielsweise
in der in Fig. 6 dargestellten Verstelllage des Schwenkhebels 26 und damit des Oberkörperstützteils
8 der Strom aus, so kann der Schwenkhebel 26 von Hand in Fig. 6 im Uhrzeigersinn bewegt
werden, so dass der Aufstellhebel 32 außer Eingriff von der Spindelmutter 24 kommt
und der Schwenkhebel 26 damit von den Antriebsstrang der Antriebseinheit 18 entkoppelt
ist. Daran anschließend kann der Schwenkhebel 26 in der Zeichnung entgegen dem Uhrzeigersinn
bewegt werden, wobei sich das Oberkörperstützteil zurück in die Ausgangslage bewegt
und der Aufstellhebel 32 über die Spindelmutter 24 in der Zeichnung nach links hinweg
gleitet. In der am Ende dieser Bewegung wieder erreichten Ausgangslage der Verstellbewegung
sind der Aufstellhebel 32 und die Spindelmutter 24 in der Ausnehmung 34 des Schwenkhebels
26 aufgenommen.
[0036] Um den Schwenkhebel 26 wieder in Antriebsverbindung mit dem Antriebsstrang der Antriebseinheit
18 zu bringen, ist es lediglich erforderlich, den Elektromotor 20 so anzusteuern,
dass die Spindelmutter 24 in der Zeichnung nach links zurück in ihre Ausgangslage
fährt. Dabei unterfährt sie den Aufstellhebel 32, so dass dieser über die Spindelmutter
24 hinweggleitet und wieder in Eingriff mit dem dem Elektromotor 20 zugewandten Ende
der Spindelmutter 24 kommt und die Antriebsverbindung somit wieder hergestellt ist.
Um diesen Vorgang zu erleichtern, kann der Aufstellhebel 32 an der Unterseite seines
freien Endes mit einer Anlaufschräge 46 versehen sein, wie aus Fig. 6 ersichtlich.Die
Notabsenkung ist damit besonders einfach gestaltet.
[0037] Zur Erläuterung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Möbelantriebs
wird nachfolgend auf die Figuren 7 bis 14 Bezug genommen.
[0038] In Fig. 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Doppelantriebs
14 dargestellt, an dessen Grundkörper 16 in Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel
Schwenkelemente in Form von Schwenkhebeln 26, 26 jeweils um eine Schwenkachse 28,
28' schwenkbar gelagert befestigt sind. In weiterer Übereinstimmung mit dem ersten
Ausführungsbeispiel ist der Doppelantrieb 14 für eine werkzeuglose Montage an einer
Stützeinrichtung für eine Boxspring-Matratze oder ein Polsterbett ausgebildet, wie
dies für das erste Ausführungsbeispiel erläutert worden ist. Fig. 7 zeigt den Doppelantrieb
14 in einer Ausgangslage der Verstellbewegung mit einer Position der Schwenkhebel
26, 26, die einer Verstelllage der Stützeinrichtung entspricht, in der die Stützteile
eine im Wesentlichen horizontale Stützebene aufspannen.
[0039] Fig. 8 zeigt den Doppelantrieb gemäß Fig. 7 in einer Position der Schwenkhebel 26,
26', die einer Endlage der Verstellbewegung entspricht, in der die Stützteile relativ
zueinander maximal verstellt sind.
[0040] Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel
zunächst dadurch, dass der Grundkörper 16 als Gehäuse 50 ausgebildet ist, in dem die
den Schwenkhebeln 26, 26' zugeordneten Antriebseinheiten aufgenommen sind. Das Gehäuse
50 besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Halbschalen 52, 52'
aus Kunststoff. Die Halbschalen 52, 52' sind miteinander schraubverbunden bzw. schraubverbindbar.
[0041] An den in Längsrichtung gelegenen Enden des Gehäuses 50 sind Auflagerelemente 38,
38' in das Gehäuse eingeformt, mit denen der Doppelantrieb 14 in Montageposition auf
quer verlaufenden Streben einer Stützeinrichtung aufliegt und sich an diesen abstützt
(vgl. die Bezugszeichen 36, 36' in Fig. 3).
[0042] Zur Befestigung an einem ortsfesten mittleren Stützteil einer Stützeinrichtung sind
an die Halbschalen 52, 52' Befestigungslaschen 54, 54' angeformt, wie in Fig. 8 und
besonders gut in Fig. 14 erkennbar.
[0043] Die Montage des Doppelantriebs 14 an einer Stützeinrichtung vollzieht sich prinzipiell
in der gleichen Art und Weise wie in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel erläutert.
Hierzu wird der Doppelantrieb 14 mittels der Auflagerelemente 38, 38' auf die quer
verlaufenden Streben der Stützeinrichtung aufgelegt. Daran anschließend kann der Doppelantrieb
14 über die Befestigungslaschen 54, 54' mit seinem Gehäuse mit einem ortsfesten mittleren
Stützteil einer Stützeinrichtung verschraubt werden. Die Verschraubung kann insbesondere
über eine werkzeuglos betätigbare Schraubvorrichtung hergestellt werden.
[0044] Anhand der Figuren 9 bis 12 werden nachfolgend die Antriebseinheiten 18, 18' des
Doppelantriebs 14 näher erläutert.
[0045] Fig. 9 zeigt den Doppelantrieb 14 in der Verstelllage entsprechend Fig. 1, wobei
aus Gründen der Erläuterung des Aufbaus der Antriebseinheiten 18, 18' die Halbschale
52 des Gehäuses 16 weggelassen ist. Nachfolgend wird ausschließlich die Antriebseinheit
18 näher erläutert, die Antriebseinheit 18' ist entsprechend aufgebaut und wird daher
nicht näher erläutert.
[0046] Die Antriebseinheit 18 weist eine drehbar in dem Gehäuse 16 gelagerte, ortsfeste
Spindelmutter 56 auf, die auf eine in dem Gehäuse 16 verdrehsicher gelagerte und in
ihrer Axialrichtung bewegliche Gewindespindel 58 aufgesetzt ist. Mit der Spindelmutter
56 ist drehfest ein Schneckenrad 60 verbunden, das mit einer Schnecke 62 in Eingriff
steht, die mit der Antriebswelle eines Elektromotors der Antriebseinheit 18 in Eingriff
steht, so dass sich die Gewindespindel 58 entsprechend der Drehrichtung der Antriebswelle
des Elektromotors in Fig. 10 nach links oder rechts bewegt.
[0047] Zur Spannungsversorgung und Ansteuerung der Antriebseinheiten 18, 18' sind in der
Zeichnung nicht näher dargestellte Spannungsversorgungs- und Ansteuerungsmittel vorgesehen,
deren grundsätzlicher Aufbau dem Fachmann jedoch allgemein bekannt ist und daher hier
nicht näher erläutert wird.
[0048] Auf das der Schwenkachse 28 zugewandte Ende der Gewindespindel 58 ist ein Druckstück
64 aufgesetzt.
[0049] Abweichend von dem ersten Ausführungsbeispiel ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Schwenkhebel 26 als zweiarmiger Hebel ausgebildet, dessen erster Hebelarm 66 das
zugeordnete zu verstellende Stützteil lose beaufschlagt und dessen zweiter Hebelarm
68 mit dem durch das Druckstück 64 gebildete Antriebsorgan der Antriebseinheit 18
in Antriebsverbindung steht.
[0050] Zwischen dem zweiten Hebelarm 68 und dem Druckstück 64 der Antriebseinheit 18 ist
eine Lasche 70 angeordnet, deren erstes Ende entfernt zu der Schwenkachse 28 gelenkig
mit dem zweiten Hebelarm 68 verbunden ist und deren zweites Ende von dem Druckstück
64 druckbeaufschlagbar ist bzw. während der Verstellbewegung druckbeaufschlagt wird.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel beaufschlagt das Druckstück das zweite Ende
der Lasche 70 mittels einer Eingriffsfläche lose.
[0051] Fig. 11 zeigt die Antriebseinheit 18, wobei zur Erläuterung das Druckstück 64 weggelassen
ist.
[0052] Fig. 12 zeigt das Druckstück 64 für sich genommen, wobei insbesondere eine Eingriffsfläche
72 des Druckstücks 64 erkennbar ist.
[0053] Aus Fig. 11 und Fig. 12 sowie einem Vergleich von Fig. 11 mit Fig. 12 ist ersichtlich,
dass die Eingriffsfläche 72 und das zweite Ende der Lasche in Querschnitt profiliert
und zueinander komplementär geformt sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Eingriffsfläche 64 im Querschnitt konkav und das zweite Ende der Lasche entsprechend
komplementär konvex geformt, wobei die Eingriffsfläche 72 und das Ende der Lasche
70 im Querschnitt kreisbogenförmig ausgebildet sind.
[0054] Zum Vorspannen des zweiten Endes der Lasche 70 gegen die Eingriffsfläche 72 des Druckstücks
64 sind Federmittel vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel zwischen einer
Innenwandung des Gehäuses 50 und der Lasche 70 wirkende Zugfeder in Form einer Schraubenfeder
74 gebildet sind.
[0055] Zum Verstellen des Schwenkhebels 26 und damit des zugeordneten Stützteiles aus der
in Fig. 7 dargestellten Ausgangslage der Verstellbewegung in Richtung auf die in Fig.
8 dargestellte Endlage der Verstellbewegung treibt der Elektromotor die Spindelmutter
56 derart an, dass sich die Gewindespindel 58 mit dem Druckstück 64 in Fig. 10 nach
links bewegt. Hierbei drückt das Druckstück 64 gegen das zweite Ende der Lasche 70.
Mittels der Schraubenfeder 74 ist dabei das zweite Ende der Lasche 70 in Eingriff
mit der Eingriffsfläche 72 gehalten. Während der Bewegung des Druckstücks 64 in Fig.
10 nach links verschwenkt der Schwenkhebel 26 in Fig. 10 im Uhrzeigersinn, so dass
in der gewünschten Weise das von dem Schwenkhebel 26 beaufschlagte Stützteil verschwenkt
wird.
[0056] Falls bei verstellter Stützeinrichtung der Strom ausfällt, kann der Schwenkhebel
26 mit dem dadurch verstellten Stützteil im Sinne einer Notausrückung (Notabsenkung)
wie folgt von Hand zurückgestellt werden:
Zum Durchführen einer Notabsenkung wird der Schwenkhebel 26 über die in Fig. 10 dargestellte
Endlage der Verstellbewegung hinaus von Hand in Fig. 10 im Uhrzeigersinn bewegt, wobei
das zweite Ende der Lasche 70 von der Eingriffsfläche 72 des Druckstücks 64 außer
Eingriff kommt. Durch die Schraubenfeder 74 wird hierbei die Lasche 70 nach oben gezogen.
[0057] Die Lasche 70 ist an ihrem unteren Ende mit einem Griffelement 76 versehen, das durch
eine in dem Gehäuse 50 gebildete Öffnung zugänglich ist, wie dies aus Fig. 8 ersichtlich
ist. Mittels des Griffelementes 76 kann die Lasche 70 nach unten gezogen und aus der
Bewegungsbahn des Druckstücks 64 herausbewegt werden. Daran anschließend kann der
Schwenkhebel mit dem dadurch verstellten Stützteil in Fig. 10 entgegen dem Uhrzeigersinn
zurückverstellt werden, wobei sich die Lasche 70 außerhalb des Gehäuses 50 unter das
stillgesetzte Druckstück bewegt.
[0058] Um die Lasche 70 wieder in Eingriff mit der Eingriffsfläche 72 zu bringen und die
Antriebseinheit 18 damit wieder zu aktivieren, kann der Schwenkhebel 26 von Hand in
Fig. 10 im Uhrzeigersinn bewegt werden, wobei die Lasche 70 unter der Wirkung der
Schraubenfeder 74 wieder in Eingriff mit der Eingriffsfläche 72 des Druckstücks 64
gelangt.
[0059] Auf diese Weise ist eine Notabsenkung realisiert, die für sich genommen eine eigenständige
erfinderische Bedeutung hat.
[0060] In Fig. 13 ist der Abstand der Schwenkachsen 28, 28' zueinander mit "A" gekennzeichnet.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die für sich genommen bei Doppelantrieben
jeglicher Art eine eigenständige erfinderische Bedeutung besitzt, ist der Abstand
"A" größer als 620 mm. Auf diese Weise ergeben sich bei der Verstellung von Stützteilen
einer Stützeinrichtung besonders günstige Verhältnisse.
1. Elektromotorischer Doppelantrieb (14) für eine verstellbare Stützeinrichtung (2) zum
Abstützen einer Boxspring-Matratze oder eines Polsterbetts , die einen Rahmen (4)
und relativ zueinander schwenkverstellbare, plattenfömige Stützteile (6-12) aufweist,
die wenigstens ein ortsfestes mittleres Stützteil aufweisen, mit dessen einem Ende
gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar ein Oberkörperstützteil
(8) und mit dessen anderem Ende gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar
ein Beinstützteil (10) verbunden ist,
wobei der Doppelantrieb (14) einen Grundkörper (16) aufweist, an dem zwei Antriebseinheiten
(18, 18') angeordnet sind, wobei jede Antriebseinheit (18, 18') in Montageposition
des Doppelantriebs (14) mit einem Schwenkhebel (26, 26') antriebstechnisch verbunden
ist,
wobei die Schwenkhebel (26, 26') schwenkbar gelagert an dem Grundkörper befestigt
sind und jeweils mit einem zu verstellenden Stützteil in Wirkungsverbindung stehen
zum Verstellen desselben und
wobei der Doppelantrieb (14) für eine werkzeuglose Montage an der Stützeinrichtung
(2) ausgebildet ist.
2. Doppelantrieb nach Anspruch 1, wobei wenigstens ein Schwenkhebel (26) in Montageposition
des Doppelantriebs (14) das zugeordnete Stützteil lose beaufschlagt.
3. Möbelantrieb nach Anspruch 1 oder 2, wobei jeder Schwenkhebel (26, 26) mittels eines
zugeordneten Abtriebsorganes zum Verschwenken des zugeordneten Stützteiles verschwenkbar
ist.
4. Möbelantrieb nach Anspruch 3, wobei das oder jedes Abtriebsorgan linear beweglich
ist.
5. Möbelantrieb nach Anspruch 4, wobei das Abtriebsorgan eine Spindelmutter (24) ist,
die verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf einer Gewindespindel (22) angeordnet
ist, die in Drehantriebsverbindung mit einem Elektromotor (20) der Antriebseinheit
steht,
6. Doppelantrieb nach Anspruch 4, wobei das Abtriebsorgan eine Gewindespindel ist, die
verdrehsicher und in ihrer Axialrichtung beweglich gelagert ist und auf der eine ortsfeste
Spindelmutter angeordnet ist, die in Drehantriebsverbindung mit einem Elektromotor
der Antriebseinheit steht.
7. Doppelantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (16)
des Doppelantriebs (14) als Gehäuse (50), vorzugsweise aus Kunststoff, ausgebildet
ist.
8. Doppelantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet wobei das Gehäuse (50) aus zwei Halbschalen (52, 52') besteht.
9. Doppelantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem an den Enden des Grundkörpers
(16) Auflagerelemente gebildet sind, mit denen der Grundkörper (16) in Montageposition
des Doppelantriebs (14) auf quer verlaufenden Streben (36, 36') der Stützeinrichtung
(2) aufliegt.
10. Doppelantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagerelemente (38, 38') in Montageposition des Doppelantriebs (14) lose auf
den Streben (36, 36') aufliegen.
11. Doppelantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Befestigungsmittel zur
werkzeuglosen Befestigung des mittleren Stützteils (6) an dem Grundkörper (16) des
Doppelantriebs (14) vorgesehen sind.
12. Doppelantrieb nach Anspruch 11, wobei die Befestigungsmittel eine werkzeuglos handbetätigbare
Schraubvorrichtung aufweisen.
13. Doppelantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an den Grundkörper (16)
Befestigungslaschen (54, 54') zur Schraubbefestigung des Grundkörpers (16) an dem
ortsfesten mittleren Stützteil angeformt sind oder an dem Grundkörper (16) ausgebildet
sind.
14. Elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung zum Abstützen einer Boxspring-Matratze
oder eines Polsterbetts, die einen einem Doppelantrieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.