[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lawinensonde, umfassend einen Spitzenabschnitt
mit einer Spitze, einen Griffabschnitt mit einem Handgriff und einen zwischen dem
Spitzenabschnitt und dem Griffabschnitt als länglicher Körper ausgebildeten Rohrabschnitt.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage einer solchen Lawinensonde.
[0002] Lawinensonden werden zur Ortung verschütteter Opfer in einem Lawinenkegel eingesetzt.
Sie dienen hauptsächlich zur Feinortung des Opfers, d. h. mit der Sonde lässt sich
die Lage und insbesondere die genaue Verschüttungstiefe des Opfers feststellen. Dabei
wird die Lawinensonde senkrecht in den Schnee gesteckt, bis der Untergrund, der Körper
des verschütteten Lawinenopfers oder die Sondenlänge erreicht ist. Die Sondenlänge
ist somit vor allem bei Lawinenabgängen mit großen Schneemassen und demzufolge großen
Verschüttungstiefen der Lawinenopfer ein begrenzender Faktor bei der Suche derselben.
Die Länge herkömmlicher Sonden von meist zwei bis drei Metern reicht oftmals nicht
aus, um das gesuchte Lawinenopfer zu erreichen.
[0003] Bekannte Lawinensonden sind aus mehreren, zusammenfügbaren, insbesondere verschraubbaren
Segmenten aufgebaut, welche sich beispielsweise in einem Rucksack einfach verstauen
lassen und durch weitere, mitzuführende Sondensegmente beliebig erweiterbar sind.
[0004] Ein Nachteil dieser bekannten Lawinensonden liegt zum einen darin, dass das Zusammenfügen,
insbesondere Zusammenschrauben, vieler Sondensegmente zeitaufwendig ist, die Suche
nach verschütteten Lawinenopfern jedoch sehr schnell erfolgen muss. Zum anderen sind
relativ viele Sondensegmente, beispielsweise im Rucksack, mitzuführen, jedoch ist
es vorteilhaft für Wintersportler, möglichst wenig Gewicht mitzuführen. Auch das Packmaß
bzw. der Stauraum eines Rucksacks ist begrenzt.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lawinensondensystem
bereitzustellen, welches eine Suche von Lawinenverschütteten unter großen Schneemassen
ermöglicht, welches gleichzeitig ein niedriges Gewicht aufweist und wenig Stauraum
benötigt.
[0006] Die Erfindungsaufgabe wird gelöst durch eine Lawinensonde, umfassend einen Spitzenabschnitt
mit einer Spitze, einem Griffabschnitt mit einem Handgriff und einem zwischen dem
Spitzenabschnitt und dem Griffabschnitt als länglicher Körper ausgebildeten Rohrabschnitt,
wobei die Lawinensonde an dem spitzenseitigen Ende erste Kopplungsmittel und an ihrem
griffseitigen Ende zweite Kopplungsmittel umfasst, wobei die ersten und die zweiten
Kopplungsmittel komplementär zueinander ausgebildet sind.
[0007] "Komplementär" bedeutet hier, dass die ersten Kopplungsmittel einer ersten Lawinensonde
mit den zweiten Kopplungsmitteln einer zweiten Lawinensonde koppelbar sind oder umgekehrt.
Durch diese Ausgestaltung der Lawinensonde ist es möglich, dass im Falle einer Suche
nach verschütteten Lawinenopfern zwei Lawinensonden der oben beschriebenen Art, beispielsweise
von zwei an der Suche beteiligten Personen, schnell und einfach aneinandergefügt werden
können. Somit wird die bei der Suche zur Verfügung stehende Lawinensondenlänge verdoppelt,
ohne dass eine einzelne Person zusätzliche Lawinensondensegmente mitzuführen hat,
welche einerseits höheres mitzuführendes Gewicht und andererseits größeren benötigten
Stauraum, beispielsweise im Rucksack, des an einer Suche nach Lawinenverschütteten
beteiligten Wintersportlers bedeuten.
[0008] Vorzugsweise ist die Lawinensonde aus einer Mehrzahl hohler, zusammenfügbarer Sondensegmente
aufgebaut, was ebenfalls dazu beiträgt, die Lawinensonde auf ein kompaktes Packmaß
reduzieren zu können.
[0009] Als besonders vorteilhaft wird eine Lawinensonde angesehen, welche ein in dem Inneren
der Sondensegmente verlaufendes Verbindungsseil umfasst, dessen eines Ende mit einem
aus Spitzen- und Griffabschnitt der Lawinensonde verbunden ist und dessen anderes
Ende mit einer an dem anderen aus Spitzen- und Griffabschnitt angeordneten Spannvorrichtung
zum Spannen und Fixieren des Verbindungsseils verbunden ist, wobei die Sondensegmente
in einem ungespannten Zustand des Verbindungsseils zueinander beweglich sind und in
einem gespannten Zustand des Verbindungsseils koaxial zusammengefügt aneinander gehalten
werden und wobei das Vebindungsseil in dem gespannten Zustand durch die Spannvorrichtung
fixierbar ist. Durch diese Ausgestaltung wird ein selbsttätiges Ineinanderschieben
der Sondensegmente an ihren Enden gewährleistet, da sie sich bei einem Zug an der
Spannvorrichtung übereinander schieben durch das Fixieren des Verbindungsseils in
dieser übereinander geschobenen Position bleiben. Damit ist der Zusammenbau einer
einzelnen Lawinensonde besonders einfach und schnell möglich und die einzelnen Sondensegmente
werden durch das Verbindungsseil auch in einem nicht gespannten Zustand beweglich
aneinandergehalten, ohne dass der Verlust eines einzelnen Sondensegments auftreten
kann.
[0010] Ferner kann die Lawinensonde so aufgebaut sein, dass die ersten Kopplungsmittel den
Rohrabschnitt der Lawinensonde mit der Spitze verbinden. Die Spitze kann von der Lawinensonde
entkoppelbar sein und die ersten Kopplungsmittel können verdeckt von der Spitze angeordnet
sein, sodass die ersten Kopplungsmittel zugänglich sind, wenn die Spitze von der Lawinensonde
entkoppelt ist. Dadurch können durch Entkoppeln der Lawinensondenspitze von der Lawinensonde
die ersten Kopplungsmittel freigelegt werden und eine Kopplung mit einer weiteren
Lawinensonde wird ermöglicht.
[0011] Außerdem kann die Lawinensonde so aufgebaut sein, dass die zweiten Kopplungsmittel
den Rohrabschnitt der Lawinensonde mit dem Handgriff verbinden. Der Handgriff kann
von der Lawinensonde entkoppelbar sein und die zweiten Kopplungsmittel können verdeckt
von dem Handgriff angeordnet sein, sodass die zweiten Kopplungsmittel zugänglich sind,
wenn der Handgriff von der Lawinensonde entkoppelt ist. Dadurch können durch Entkoppeln
des Handgriffs von der Lawinensonde die zweiten Kopplungsmittel freigelegt werden
und eine Kopplung der zweiten Kopplungsmittel mit ersten Kopplungsmitteln an dem Spitzenabschnitt
einer zweiten Lawinensonde wird ermöglicht.
[0012] Alternativ können die ersten Kopplungsmittel an der Spitze vorgesehen sein und zugänglich
sein, ohne dass die Spitze von der Lawinensonde entkoppelt ist. Bei dieser vorteilhaften
Ausgestaltung entfällt das Entkoppeln der zumeist relativ kleinen Lawinensondenspitze.
Beispielsweise kann ein Außengewinde direkt auf die Spitze der Lawinensonde geschnitten
sein, welches mit einem entsprechenden am Griffabschnitt einer zweiten Lawinensonde
bereitgestellten Innengewinde komplementär ist. Insbesondere bei kalten Temperaturen
erleichtert diese Ausgestaltung das Zusammenfügen zweier Lawinensonden, da z. B. mit
kalten Fingern das Entkoppeln der Lawinensondenspitze kompliziert und zeitaufwendig
sein kann.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können die zweiten
Kopplungsmittel an dem Handgriff vorgesehen sein und zugänglich sein, ohne dass der
Handgriff von der Lawinensonde entkoppelt ist. Somit entfällt das Entkoppeln des Handgriffs
bei der Montage mit einer zweiten Lawinensonde. Auch dies bringt eine Zeitersparnis
in einem Lawinennotfall mit sich.
[0014] Vorzugsweise können die ersten Kopplungsmittel der Lawinensonde als eines aus Innen-
und Außengewinde ausgebildet sein und die zweiten Kopplungsmittel als das andere aus
Innen- und Außengewinde ausgebildet sein. Eine Kopplung zweier Lawinensonden mittels
Zusammenschrauben stellt in diesem Zusammenhang eine besonders sichere und einfache
Verbindung beider Lawinensonden dar.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft nach einem weiteren Gesichtspunkt ferner ein Verfahren
zur Montage einer Lawinensonde, umfassend eine erste Lawinensonde und eine zweite
Lawinensonde, wobei der Spitzenabschnitt der ersten Lawinensonde mit dem Griffabschnitt
der zweiten Lawinensonde fest montiert wird oder umgekehrt, sodass die Rohrabschnitte
der ersten und zweiten Lawinensonde koaxial verlaufen. Durch dieses Verfahren wird
gewährleistet, dass bei einer Suche nach von Lawinen verschütteten Personen zwei Lawinensonden
der oben beschriebenen Art, beispielsweise von zwei an der Suche beteiligten Personen,
schnell und einfach aneinandergefügt werden können. Somit wird wiederum die bei der
Suche zur Verfügung stehende Lawinensondenlänge verdoppelt, ohne dass eine einzelne
Person zusätzliche Lawinensondensegmente mitzuführen hat, welche einerseits höheres
mitzuführendes Gewicht und andererseits größeren benötigten Stauraum, beispielsweise
im Rucksack, des an einer Suche nach Lawinenverschütteten beteiligten Wintersportlers
bedeuten. Mit oben beschriebener Montage ist es somit theoretisch möglich, eine unbegrenzte
Anzahl an Lawinensonden solcher Art zu koppeln.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Lawinensondensystem mit zwei Lawinensonden gemäß einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht einer Spitze einer der Lawinensonden gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Schnittansicht erster Kopplungsmittel einer der Lawinensonden gemäß Figur 1,
- Figur 4a
- eine Seitenansicht eines Handgriffs einer der Lawinensonden gemäß Figur 1,
- Figur 4b
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A des in Figur 4a dargestellten Handgriffs,
- Figur 5a
- eine Seitenansicht zweiter Kopplungsmittel einer der Lawinensonden gemäß Figur 1,
- Figur 5b
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der in Figur 5a dargestellten zweiten Kopplungsmittel,
- Figur 6
- ein Lawinensondensystem mit zwei Lawinensonden gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
- Figur 7
- eine Seitenansicht einer Spitze, umfassend erste Kopplungsmittel, einer der Lawinensonden
gemäß Figur 6,
- Figur 8
- eine Schnittansicht zweiter Kopplungsmittel einer der Lawinensonden gemäß Figur 6,
- Figur 9a
- eine Seitenansicht eines Handgriffs einer der Lawinensonden gemäß Figur 6,
- Figur 9b
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A des in Figur 9a dargestellten Handgriffs,
- Figur 10
- ein Lawinensondensystem mit zwei Lawinensonden gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
- Figur 11a
- eine Seitenansicht eines Handgriffs, umfassend zweite Kopplungsmittel, einer der Lawinensonden
gemäß Figur 10, und
- Figur 11b
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A des in Figur 11a dargestellten Handgriffs.
[0017] Eine Lawinensonde 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung umfasst
einen Spitzenabschnitt 12 mit einer Spitze 14, einen Griffabschnitt 16 mit einem Handgriff
18 und einen zwischen dem Spitzenabschnitt 12 und dem Griffabschnitt 16 als länglicher
Körper ausgebildeten Rohrabschnitt 20. Die Lawinensonde weist an ihrem spitzenseitigen
Ende erste Kopplungsmittel 22 und an ihrem griffseitigen Ende zweite Kopplungsmittel
24 auf, welche komplementär zueinander ausgebildet sind. Dabei dient die Spitze 14
beispielsweise dazu, dass die Sonde einfacher in den Schnee eindringen kann und durch
den Handgriff 18 kann die erforderliche Kraft, um die Spitze 14 der Lawinensonde 10
in den Schnee zu treiben, besser in den Rohrabschnitt 20 und in die Spitze 14 der
Lawinensonde 10 eingeleitet werden.
[0018] Die Lawinensonde 10 kann aus einer Mehrzahl hohler Sondensegmente 30 aufgebaut sein,
welche beispielsweise durch Ineinanderstecken, Verschrauben etc. zusammengefügt werden
können.
[0019] Besonders vorteilhaft sind diese Sondensegmente 30 ineinandersteckbar ausgebildet
und durch ein nicht gezeigtes Verbindungsseil miteinander verbunden, welches in dem
Inneren der Segmente 30 verläuft, an einem Ende der Lawinensonde 10 fest mit einem
der Sondensegmente 30 verbunden ist und an einem anderen Ende mit einer nicht gezeigten
Spannvorrichtung verbunden ist, mittels welcher das Seil gespannt und in einem gespannten
Zustand fixiert werden kann. Bei einem Zug an der Spannvorrichtung schieben sich die
Sondensegmente selbsttätig übereinander und bilden koaxial zueinander den Rohrabschnitt
20. Durch das Fixieren des Verbindungsseils in diesem Zustand bleiben die Sondensegmente
30 in dieser Position. Die Spannvorrichtung kann zum Beispiel so ausgebildet sein,
dass ein endseitiges Sondensegment, welches entweder an dem spitzenseitigen Ende oder
an dem griffseitigen Ende bereitgestellt ist, einen kleineren Durchmesser aufweist
als zumindest das angrenzende Sondensegment, sich in einem ungespannten Zustand des
Verbindungsseils relativ weit innerhalb dieses angrenzenden Sondensegments befindet
und bei einem Zug an dem Seil aus dem anderen Sondensegment herausgezogen wird. Durch
die Vergrößerung der Lawinensondenlänge kann so das Verbindungsseil gespannt und die
Lawinensondensegmente 30 können koaxial zueinander verbunden werden. Durch eine Rastvorrichtung
kann die Spannvorrichtung in der gespannten Stellung fixiert werden.
[0020] Figur 1 zeigt ein Lawinensondensystem mit zwei solcher Lawinensonden 10, 10a gemäß
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
verbinden die ersten Kopplungsmittel 22, 22a jeweils die Rohrabschnitte 20, 20a der
beiden Lawinensonden 10, 10a mit den Spitzen 14, 14a und die zweiten Kopplungsmittel
24, 24a verbinden jeweils die Rohrabschnitte 20, 20a mit den Handgriffen 18, 18a der
Lawinensonden 10, 10a. Die Kopplungsmittel 22, 22a, 24, 24a können beispielsweise
durch Kleben, Verschrauben oder durch Presssitze etc. fest mit den Enden der Rohrabschnitte
20, 20a verbunden oder einstückig mit denselben ausgebildet sein. Durch Entkoppeln
der Spitze 14, 14a einer der Sonden 10, 10a und des Handgriffs 18, 18a der anderen
der Sonden 10, 10a werden die ersten Kopplungsmittel 22, 22a einer der Sonden 10,
10a bzw. die zweiten Kopplungsmittel 24, 24a der anderen der Sonden 10, 10a freigelegt.
Diese Kopplungsmittel 22, 22a, 24, 24a sind jeweils komplementär zueinander ausgebildet
und somit können die beiden Lawinensonden 10, 10a fest aneinander montiert werden,
so dass ihre Rohrabschnitte 20, 20a koaxial verlaufen.
[0021] Figur 2 zeigt die Spitze 14 einer ersten Lawinensonde 10. Die Spitze 14 weist ein
Außengewinde 26 auf, welches komplementär zu einem Innengewinde 28 des in Figur 3
gezeigten ersten Kopplungsmittels 22 ausgebildet ist.
[0022] Zur Montage des oben beschriebenen Verbindungsseils kann das erste Kopplungsmittel
22 direkt an das Innengewinde 28 koaxial anschließend eine Bohrung 32 aufweisen, deren
Durchmesser kleiner ist als der des Innengewindes 28, und kann ferner an die Bohrung
32 koaxial anschließend eine Bohrung 34 aufweisen, deren Durchmesser wiederum kleiner
ist als der der Bohrung 32. Das oben beschriebene Verbindungsseil kann bei entkoppelter
Sondenspitze 14 durch das Innengewinde 28 sowie die Bohrungen 32 und 34 in das Innere
des Rohrabschnitts 20 der Lawinensonde 10 eingeführt werden und vorteilhaft durch
eine Verdickung, in einer besonders einfachen Variante einem Knoten im Seil, welche
größer ist als der Durchmesser der Bohrung 34, an dem Übergang 36 der Bohrung 32 zur
Bohrung 34 fixiert werden.
[0023] In ähnlicher Weise ist an dem in den Figuren 4a und 4b gezeigten T-förmigen Handgriff
18 ein Innengewinde 38 und an dem in den Figuren 5a sowie 5b dargestellten zweiten
Kopplungsmittel 24 ein dazu komplementäres Außengewinde 40 vorgesehen, um beide Elemente
koppeln und entkoppeln zu können. Zur Befestigung des Verbindungsseils sind innerhalb
des zweiten Kopplungsmittels 24, beginnend an der Seite, an welcher das Außengewinde
40 vorgesehen ist, wiederum eine Bohrung 42 größeren Durchmessers sowie eine Bohrung
44 kleineren Durchmessers angeordnet, an deren Übergang 46 das Verbindungsseil, beispielsweise
durch eine Verdickung desselben, in Richtung des Rohrabschnitts 20 der Lawinensonde
10 gestoppt wird.
[0024] Alternativ kann das Verbindungsseil aber auch in anderer geeigneter Weise an dem
Spitzenabschnitt 12 oder dem daran angrenzenden Rohrabschnitt 20 beziehungsweise an
dem Griffabschnitt 16 oder an dem daran angrenzenden Rohrabschnitt 20 befestigt sein,
beispielsweise durch eine Klebeverbindung, eine Klemmverbindung oder eine Hakenverbindung.
[0025] Figur 6 zeigt ein Lawinensondensystem mit zwei Lawinensonden 110, 110a gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Besonders vorteilhaft sind
bei diesem Ausführungsbeispiel die ersten Kopplungsmittel 122 direkt an der in Figur
7 gezeigten Spitze 114 vorgesehen und zugänglich, ohne dass die Spitze 114 von der
Lawinensonde 110 entkoppelt ist. Insbesondere kann ein Außengewinde 122 direkt auf
die Spitze 114 geschnitten sein und somit die ersten Kopplungsmittel dieser Ausführungsform
darstellen.
[0026] Figur 7 zeigt ferner, dass in der Spitze 114 an einer dem Rohrabschnitt 20 zugewandten
Seite ein Sackloch 148 sowie ein Schlitz 150 bereitgestellt sein können. Dadurch wird
bei diesem Ausführungsbeispiel ein seitliches Einführen des oben beschriebenen Verbindungsseils
in den Rohrabschnitt 20 der Lawinensonde 110 ermöglicht. Die Abmessungen des Schlitzes
150 ist kleiner als der Durchmesser des Sacklochs 148 und somit wird eine Verdickung,
zum Beispiel ein Knoten, des Verbindungsseils am Übergang zwischen Sackloch 148 und
Schlitz 150 festgehalten. Dieses seitliche Montieren des Verbindungsseils ist erforderlich,
da die Spitze 114 aus Vollmaterial gebildet ist und fest mit dem ersten Kopplungsmittel
122 verbunden ist bzw. als das erste Kopplungsmittel 122 ausgebildet ist. Eine Montage,
wie im zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, in Längsrichtung der Lawinensonde
ist dadurch nicht möglich. Alternativ kann das Verbindungsseil aber auch in anderer
geeigneter Weise an der Spitze 114 oder dem daran angrenzenden Rohrabschnitt 20 befestigt
sein, beispielsweise durch eine Klebeverbindung, eine Klemmverbindung oder eine Hakenverbindung.
[0027] Das direkt an der Spitze 114 bereitgestellte erste Kopplungsmittel 122, welches insbesondere
durch ein auf die Spitze 114 geschnittenes Außengewinde gebildet ist, ist mit einem
in Figur 8 gezeigten, am Griffabschnitt 116 der Lawinensonde 110 vorgesehenen zweiten
Kopplungsmittel 124 koppelbar. Das zweite Kopplungsmittel 124 ist im Wesentlichen
so aufgebaut, wie das in Figur 3 dargestellte erste Kopplungsmittel 22 des zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiels. So umfasst das zweite Kopplungsmittel 124 ein zu dem ersten
Kopplungsmittel 122 komplementär ausgebildetes Innengewinde 128, im Anschluss daran
in Richtung des Rohrabschnitts 20 vorzugsweise eine Bohrung 132, deren Durchmesser
kleiner ist als der des Innengewindes 128, und an die Bohrung 132 angrenzend vorzugsweise
eine Bohrung 134, deren Durchmesser wiederum kleiner ist als der der Bohrung 132,
um das zweite Kopplungsmittel 124 mit dem ersten Kopplungselement 122 koppeln sowie
das Verbindungsseil aufnehmen und befestigen zu können. Alternativ kann das Verbindungsseil
aber auch in anderer geeigneter Weise an dem Griffabschnitt 112 oder dem daran angrenzenden
Rohrabschnitt 20 befestigt sein, beispielsweise durch eine Klebeverbindung, eine Klemmverbindung
oder eine Hakenverbindung.
[0028] Die Figuren 9a und 9b zeigen einen T-förmig ausgebildeten Handgriff 118, welcher
ein Außengewinde 126 aufweist, welches komplementär zu dem Innengewinde 128 des zweiten
Kopplungsmittels 124 ausgebildet ist. Das Außengewinde 126 des Handgriffs 118 ist
vorteilhaft von einer äußeren Wandung 152 des Handgriffs 118 umgeben.
[0029] Als besonders vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel ist anzusehen, dass ei einer
in Figur 6 gezeigten Montage zweier Lawinensonden 110, 110a die relativ klein ausgebildete
Spitze 114, 114a nicht vom Rohrabschnitt 20, 20a entkoppelt werden muss, sondern nach
Entkoppeln lediglich des Handgriffs 118, 118a einer der zwei Sonden 110, 110a diese
Lawinensonde 110, 110a mittels ihrer zweiten Kopplungsmittel 124, 124a direkt mit
der Spitze 114, 114a der anderen der zwei Lawinensonden 110, 110a, insbesondere durch
Verschrauben, gekoppelt werden kann. Vor allem bei niedrigen Temperaturen stellt es
eine große Erleichterung dar, die relativ klein ausgebildete Lawinensondenspitze 114,
114a nicht abnehmen bzw. abschrauben zu müssen.
[0030] Figur 10 zeigt ein Lawinensondensystem mit zwei Lawinensonden 210, 210a gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Umgekehrt als beim zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel ist hier eine Lawinensondenspitze 214, 214a einer
von zwei Lawinensonden 210, 210a abnehmbar, insbesondere abschraubbar, bereitgestellt
und ein Handgriff 218, 218a muss bei der Montage der beiden Lawinensonden 210, 210a
nicht entkoppelt werden. Daraus ergeben sich im Wesentlichen dieselben Vorteile wie
beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel.
[0031] Der in den Figuren 11 a und 11 b dargestellte Handgriff 218 umfasst wie die in Figur
7 dargestellte Spitze 114 ein Sackloch 248 sowie einen Schlitz 250, welche im Schaft
des Handgriffs 218 in Richtung des Rohrabschnitts 20 der Lawinensonde 210 zum Aufnehmen
und Befestigen des oben beschriebenen Verbindungsseils bereitgestellt sind.
[0032] Es ist anzumerken, dass sich die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So ist beispielsweise auch denkbar, dass sowohl eine Lawinensondenspitze
als auch ein Griff einer Lawinensonde bei einer Montage zweier baugleicher Lawinensonden
an dem jeweiligen Spitzen-und Griffabschnitt verbleiben können. Auch andere Kombinationen
oder Ausgestaltungen sind denkbar.
1. Lawinensonde (10; 110; 210) umfassend einen Spitzenabschnitt (12; 112; 212) mit einer
Spitze (14; 114; 214), einen Griffabschnitt (16; 116; 216) mit einem Handgriff (18;
118; 218) und einen zwischen dem Spitzenabschnitt (12; 112; 212) und dem Griffabschnitt
(16; 116; 216) als länglicher Körper ausgebildeten Rohrabschnitt (20),
wobei die Lawinensonde (10; 110; 210) an ihrem spitzenseitigen Ende erste Kopplungsmittel
(22; 122; 222) und an ihrem griffseitigen Ende zweite Kopplungsmittel (24; 124; 224)
umfasst, wobei die ersten und die zweiten Kopplungsmittel (22, 24; 122, 124; 222,
224) komplementär zueinander ausgebildet sind.
2. Lawinensonde (10; 110; 210) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lawinensonde aus einer Mehrzahl hohler, zusammenfügbarer Sondensegmente (30)
aufgebaut ist.
3. Lawinensonde ((10; 110; 210) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lawinensonde ein in dem Inneren der Sondensegmente (30) verlaufendes Verbindungsseil
umfasst, dessen eines Ende mit einem aus Spitzen- und Griffabschnitt (12, 16; 112,
116; 212, 216) der Lawinensonde verbunden ist und dessen anderes Ende mit einer an
dem anderen aus Spitzen- und Griffabschnitt angeordneten Spannvorrichtung zum Spannen
und Fixieren des Verbindungsseils verbunden ist, wobei die Sondensegmente in einem
ungespannten Zustand des Verbindungsseils zueinander beweglich sind und in einem gespannten
Zustand des Verbindungsseils koaxial zusammengefügt aneinander gehalten werden und
wobei das Verbindungsseil in dem gespannten Zustand durch die Spannvorrichtung fixierbar
ist.
4. Lawinensonde (10; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kopplungsmittel (22; 222) den Rohrabschnitt (20) der Lawinensonde mit
der Spitze (14; 214) verbinden.
5. Lawinensonde (10; 210) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (14; 214) von der Lawinensonde entkoppelbar ist und die ersten Kopplungsmittel
(22; 222) verdeckt von der Spitze angeordnet sind, so dass die ersten Kopplungsmittel
zugänglich sind, wenn die Spitze von der Lawinensonde entkoppelt ist.
6. Lawinensonde (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Kopplungsmittel (24; 124) den Rohrabschnitt (20) der Lawinensonde mit
dem Handgriff (18; 118) verbinden.
7. Lawinensonde (10; 110) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (18; 118) von der Lawinensonde entkoppelbar ist und die zweiten Kopplungsmittel
(24; 124) verdeckt von dem Handgriff angeordnet sind, so dass die zweiten Kopplungsmittel
zugänglich sind, wenn der Handgriff von der Lawinensonde entkoppelt ist.
8. Lawinensonde (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kopplungsmittel (122) an der Spitze (114) vorgesehen sind und zugänglich
sind, ohne dass die Spitze von der Lawinensonde entkoppelt ist.
9. Lawinensonde (210) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Kopplungsmittel (224) an dem Handgriff (218) vorgesehen sind und zugänglich
sind, ohne dass der Handgriff von der Lawinensonde entkoppelt ist.
10. Lawinensonde (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kopplungsmittel (22; 122; 222) als eines aus Innen- und Außengewinde ausgebildet
sind und die zweiten Kopplungsmittel (24; 124; 224) als das andere aus Innen- und
Außengewinde ausgebildet sind.
11. Verfahren zur Montage einer Lawinensonde (10, 10a; 110, 110a; 210, 210a), umfassend
eine erste Lawinensonde (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
eine zweite Lawinensonde (10a; 110a; 210a) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzenabschnitt (12; 112; 212) der ersten Lawinensonde (10; 110; 210) an dem
Griffabschnitt (16a; 116a; 216a) der zweiten Lawinensonde (10a; 110a; 210a) fest montiert
wird, so dass die Rohrabschnitte (20, 20a) der ersten und der zweiten Lawinensonde
(10, 10a; 110, 110a; 210, 210a) koaxial verlaufen.