[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneckenzentrifuge zur nassmechanischen Trennung von
Feststoffen nach ihrer Dichte mit einer rotierenden zylindrischen Trommel mit zwei
konischen damit verbundenen Trommeln und Öffnungen für den Austrag der getrennten
Stoffe als Sinkgut und Schwimmgut und der Trennflüssigkeit, und einer rotierenden
Welle mit Öffnungen für den Eintrag der zu trennenden Feststoffe, wobei die Welle
zwei gegenläufige Schneckenwendel aufweist, wobei in axialer Richtung zwischen der
Eintragsöffnung für die zu trennenden Stoffe und der Austragsöffnung für das Sinkgut
eine Stauscheibe auf der Welle angeordnet ist, wobei der außenliegende Wendel der
Schnecke für das Sinkgut eine Überdeckung mit der innenliegenden Wendel der Schnecke
für das Schwimmgut aufweist, wobei die Wendel gegenläufig sind.
[0002] Derartige Schneckenzentrifugen sind z.B. aus der
EP 0 553 793 B1 bekannt. Derartige Maschinen sind im Durchsatz für das Leichtgut bzw. Schwimmgut
begrenzt. Bei einer Steigerung des etablierten Durchsatzes verblockt die Maschine
mit dem Produkt. Weitere ähnliche Maschinen sind aus der
DE 195 16 636 A1 oder der
EP 1485 205 B1 bekannt. Derartige Maschinen dienen zu einer 3 PhasenTrennung von Stoffgemischen,
z.B. unterschiedliche Kunststofffraktionen und eine Trennflüssigkeit. Durch geeignete
Wahl der Trennflüssigkeit in der Dichte können in mehrstufigen Verfahren auch mehrere
unterschiedliche Fraktionen getrennt werden. Weiters beschreibt die
DE 3134935 A1 eine Dekanterzentrifuge zur Trennung von einer Feststoffphase und zwei Flüssigphasen.
Eine Abtrennung von Leichtgut bzw. Schwimmgut ist hier nicht möglich. Auch die Dekantierzentrifuge
der
DE 2612696 ermöglicht keine Abtrennung von Schwimmgut. Sie trennt leichte und schwere Feststoffe,
die sich absetzen bzw. durch die Schwerkraft an den Innenumfang der Zentrifugentrommel
getragen werden. Die
US 2528974 beschreibt einen Zentrifugalseparator zur Trennung von Feststoff und Flüssigkeit,
womit ebenfalls keine Dreiphasen Trennung möglich ist. Der Spiralseparator der
US4781822 trennt zwei Sorten von Partikeln entsprechend der Dichte bzw. der Größe.
[0003] Ziel der Erfindung ist es daher eine bessere Trennung und höhere Durchsatzleistung
bei einer Dreiphasen Trennung zu erreichen.
[0004] Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke für das Schwimmgut
als mehrgängige Schnecke ausgeführt ist. Damit kann der Durchsatz bei gleicher Trennqualität
und Produktrestfeuchte stark erhöht werden, wobei auch eine deutliche Reduktion von
Verstopfung/Verblockung der Maschine trotz höherer Durchsätze erreicht wird.
[0005] Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schneckenwendel
für das Sinkgut bis zur Trommel reicht und der Schneckenwendel für das Schwimmgut
einen kleineren Außendurchmesser aufweist als der Innendurchmesser des Schneckenwendel
der Schnecke für das Sinkgut. Durch diese Maßnahme und die Gegenläufigkeit der beiden
Schnecken kann das Leichtgut, das auf der Trennflüssigkeit aufschwimmt, von dem inneren
Wendel zum Leichtgutaustrag transportiert werden, während das Schwergut absinkt, sich
an der Trommelwand sammelt und von dem äußeren Wendel zum gegenüberliegenden Austrag
transportiert wird. Die Trennflüssigkeit wird hierbei gesondert über Düsen abgeschieden.
[0006] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Teil
der Überdeckung der Schneckenwendel für das Sinkgut direkt mit dem Wendel für das
Schwimmgut verbunden, vorzugsweise verschweißt, ist. Damit werden keinerlei zusätzliche
Stützen erforderlich, die die Wege des separierten Gutes beeinträchtigen könnten.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Schnecke für das Sinkgut als mehrgängige Schnecke ausgeführt ist. Bei einer geeigneten
Wahl von Gängen und Steigung kann die Gesamtkapazität einer Schnecke gesteigert werden.
[0008] Die vom jeweiligen Wendelgang geförderte Produktmenge (das Produkt-"Haufwerk" vor
dem Wendel) ist im Vergleich zum eingängigen Wendel deutlich reduziert. Dies unterstützt
die Stabilität des Prozesses, die Trennung der Produktfraktionen, den Transport derjeweiligen
Fraktion und die Abtrennung vom Trennmedium bei deutlich erhöhten Produktdurchsätzen.
[0009] Die Erfindung wird nun im Folgenden anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben,
wobei
Fig. 1 eine Schneckenzentrifuge nach dem Stand der Technik
Fig. 2 eine Schneckenzentrifuge nach der Erfindung
Fig. 3 einen Schnitt durch Fig. 2 entlang Linie III-III
zeigt.
[0010] In Fig. 1 besteht die Trennvorrichtung 10 aus einer zylindrischen an beiden Enden
konischen Trommel 11. Innerhalb der Trommel 11 befindet sich eine zweiteilige Transportschnecke
12 mit Schneckenwendeln 13 zum Austrag des Sinkgutes 16 und mit Schneckenwendeln 23
zum Austrag des Schwimmgutes 17. Durch unterschiedliche Gestaltung der Schneckenwendeln,
z.B. äußerer Durchmesser, gegenläufige Wendeln, werden das Sinkgut 16 und das Schwimmgut
17 zu entgegengesetzt angeordneten Austragsöffnungen 14, 15 transportiert: das Sinkgut
16 zu einer oder mehreren Austragsöffnungen 14, das Schwimmgut 17 zu einer oder mehreren
Austragsöffnungen 15. Die vom Sinkgut und vom Schwimmgut abgetrennte Trennflüssigkeit
18 wird über eine oder mehrere Düsen 19 auf der Schwergutseite der Trennvorrichtung
10 ausgetragen. Eine Stauscheibe 20 verhindert, dass während des Trennvorgangs das
Schwimmgut 17 von den Wendeln 13 für das Sinkgut 16 mit erfasst werden kann und zum
Sinkgutaustrag 14 gelangt. Das zu trennende Gemisch aus Feststoffen und Trennflüssigkeit
wird über ein axial angeordnetes Aufgaberohr 21 durch eine oder mehrere Aufgabeöffnungen
22 in den Behälterinnenraum aufgegeben. Durch Rotation der Trommel 11 und der Transportschnecke
12 wird das Gemisch, beispielsweise Suspension, in Rotation versetzt und in der Suspension
ein Zentrifugalfeld erzeugt. Die Transportschnecke 12 wird dabei üblicherweise mit
einer von der Trommeldrehzahl abweichenden Drehzahl angetrieben. Infolge des Dichteunterschieds
der Feststoffe und der Trennflüssigkeit findet in kurzer Zeit eine Trennung der Feststoffe
statt, wobei der leichte Feststoff (Schwimmgut 17) sich an der Oberfläche der Trennflüssigkeit
18 anordnet und der schwere Feststoff (Sinkgut 16) zur inneren Mantelfläche der Trommel
11 absinkt. Das Schwimmgut wird nun von dem Schneckenwendel 23 erfasst und zur Austragsöffnung
15 gefördert, das Sinkgut 16 wird durch den Schneckenwendel 13 erfasst, zur Austragsöffnung
14 gefördert und infolge des konischen Verlaufes der Mantelfläche der Trommel 11 aus
der Trennflüssigkeit herausgehoben und über die Austragsöffnung 14 aus der Trommel
11 herausgefördert. Der konische Teil der Trommel 11 im Bereich der Austragsöffnung
15 erleichtert die Abscheidung des Schwimmgutes 17 von der Trennflüssigkeit 18.
[0011] Fig. 2 zeigt nun eine Schneckenzentrifuge nach der Erfindung wobei eine analoge Darstellung
zu Fig. 1 gewählt wurde. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in
Fig. 1 versehen. Um eine Verbesserung im Durchsatz bei gleicher Trennselektivität
und Restfeuchte zu erlangen, wird der Transport des Sinkgutes 16 über Wendel 13 zur
Austragsöffnung 14 um zusätzliche Parallel-Wendel 13' ergänzt. Diese Erweiterung besteht
aus einem oder mehreren zusätzlichen schmalen (Band-) Wendel(n) 13', welche(r) parallel
zur Wendel 13 um den Wendel 23 (und 23') für das Schwimmgut 17 herum angeordnet ist.
Durch die Gegenläufigkeit erfolgt eine bessere Trennung der Feststoffe. Die Wendel(n)
13,13' wird bzw. werden dabei an verschiedenen Punkten mit den Wendeln 23, 23' verbunden,
beispielsweise verschweißt. Dadurch sind die Wendel 13,13' abgestützt, es sind keine
separaten Stützen erforderlich, die die Wendelgänge der Schnecke einengen können und
zu Verstopfung/Verblockung der Maschine führen können. Erfindungsgemäß ist der Schneckenwendel
23, 23' für das Schwimmgut 17 zweigängig ausgeführt, wodurch eine bessere Förderung
und damit ein höherer Durchsatz erzielt werden können. Als zu verarbeitendes Produkt
(Aufgabegut) werden häufig Kunststoffgemische von unterschiedlicher Dichte eingesetzt,
die in Schwimm- und Sinkgut-fraktionen aufgetrennt werden sollen. Die Auftrennung
führt je nach Anwendung zu einer Trennselektivität von deutlich über 99% der einzelnen
Fraktionen. So können neben stückigen Kunststoffgemischen oder-folien auch Fasermaterialien
wie z.B. Teppichreste u.a. aus Polypropylen, Polyamid und Latex in einem zweistufigen
Verfahren aufgetrennt und somit einer Wiederverwertung zugeführt werden. Auch werden
die getrennten Feststoffe während des Trennprozesses vor ihrem Austrag zu gewissem
Grad einer Waschung unterzogen. Für eine noch effektivere Trennung können die beide
Schneckenwendelgruppen für Sink- und Schwimmgut je nach Bedarfsfall auch mit für den
Prozess notwendigen unterschiedlichen Steigungen installiert werden, wodurch sich
die Maschine perfekt auf den Prozess abstimmen lässt.
[0012] In Fig. 3 ist ein Schnitt durch Fig. 2 entlang der Linie III-III dargestellt. Sie
zeigt dabei einen Schnitt durch die einzelnen Schneckenwendel. Im oberen Teil ist
der Schnitt durch den ersten Wendel 23 der Schnecke 12 zur Abtrennung des Schwimmgutes
17 dargestellt. Im unteren Teil erkennt man einen Schnitt durch den zweiten Wendel
23' für das Schwimmgut. Es können aber auch noch weitere Schneckenwendel eingesetzt
werden, so dass die Schnecke dann gegebenenfalls auch drei oder mehr Schneckengänge
aufweist. Am äußeren Umfang ist der Wendel 13' für das Sinkgut 16 dargestellt. Bei
einem eingängigen Wendel für das Sinkgut 16 tritt nur der Wendel 13' wie im oberen
Teil dargestellt auf. Bei einem zweigängigen Wendel ist auch noch Wendel 13" wie im
unteren Teil der Zeichnung gezeigt, vorhanden.
[0013] Die Erfindung ist nicht durch die Beispiele in den Zeichnungen beschränkt. Die Kanten
der Wendeln können auch durch Verschleißstücke vor zu starkem Verschleiß geschützt
werden.
[0014] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Erfindung eine Schneckenzentrifuge zur
nassmechanischen Trennung von Feststoffen nach ihrer Dichte betrifft, die eine rotierende
zylindrische Trommel mit zwei konischen damit verbundenen Trommeln aufweist, mit Öffnungen
für den Austrag der getrennten Stoffe als Sinkgut und Schwimmgut und der Trennflüssigkeit,
und einer rotierenden Welle, mit Öffnungen für den Eintrag der zu trennenden Feststoffe,
wobei die Welle zwei gegenläufige Schneckenwendel aufweist, wobei in axialer Richtung
zwischen der Eintragsöffnung für die zu trennenden Stoffe und der Austragsöffnung
für das Sinkgut eine Stauscheibe auf der Welle angeordnet ist. Außerdem weist der
außenliegende Wendel der Schnecke für das Sinkgut eine Überdeckung mit dem innenliegenden
ein- oder mehrgängigen Wendel der Schnecke für das Schwimmgut auf, wobei die Wendel
gegenläufig sind. Der außenliegende Wendel der Schnecke für das Sinkgut kann auch
mehrgängig sein. Dadurch lässt sich ein besonders hoher Durchsatz bei weiterhin hoher
selektiver Trennung und gleich niedriger Restfeuchte erreichen. Die Erfindung betrifft
auch eine Transportschnecke für eine derartige Schneckenzentrifuge.
1. Schneckenzentrifuge zur nassmechanischen Trennung von Feststoffen nach ihrer Dichte
mit einer rotierenden zylindrischen Trommel (11) mit zwei konischen damit verbundenen
Trommeln, mit Öffnungen (14, 15) für den Austrag der getrennten Stoffe als Sinkgut
(16) und Schwimmgut (17) und der Trennflüssigkeit (18), und einer rotierenden Welle
(12) mit Öffnungen (22) für den Eintrag der zu trennenden Feststoffe, wobei die Welle
(12) zwei gegenläufige Schneckenwendel (13, 13', 13", 23, 23') aufweist, wobei in
axialer Richtung zwischen der Eintragsöffnung (22) für die zu trennenden Stoffe und
der Austragsöffnung (14) für das Sinkgut (16) eine Stauscheibe (20) auf der Welle
angeordnet ist, wobei der außenliegende Wendel (13', 13") der Schnecke für das Sinkgut
(16) eine Überdeckung mit dem innenliegenden Wendel (23, 23') der Schnecke für das
Schwimmgut (17) aufweist, wobei die Wendel (13, 13', 13", 23, 23') gegenläufig sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke für das Schwimmgut (17) als mehrgängige Schnecke ausgeführt ist.
2. Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneckenwendel (13, 13', 13") für das Sinkgut (16) bis zur Trommel (11) reicht
und der Schneckenwendel (23, 23') für das Schwimmgut (17) einen kleineren Außendurchmesser
aufweist als der Innendurchmesser des Schneckenwendel (13', 13") der Schnecke für
das Sinkgut (16).
3. Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil der Überdeckung des Schneckenwendel (13', 13") für das Sinkgut (16) direkt
mit dem Schneckenwendel (23, 23') für das Schwimmgut (17) verbunden, vorzugsweise
verschweißt, ist.
4. Schneckenzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke für das Sinkgut (16) als mehrgängige Schnecke ausgeführt ist.
5. Transportschnecke für eine Schneckenzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (12) zwei gegenläufige Schneckenwendel (13, 13', 13", 23, 23') aufweist,
wobei der außenliegende Wendel (13', 13") der Schnecke für das Sinkgut (16) eine Überdeckung
mit der innenliegenden Wendel (23, 23') der Schnecke für das Schwimmgut (17) aufweist,
wobei die Wendel (13, 13', 13", 23, 23') gegenläufig sind und die Schnecke für das
Schwimmgut (17) als mehrgängige Schnecke ausgeführt ist.
6. Transportschnecke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke für das Sinkgut (16) als mehrgängige Schnecke ausgeführt ist.