Stand der Technik
[0001] Vorrichtungen zur Anbringung eines Personenrückhaltesystems in einem Verkehrsmittel
sind bekannt, beispielsweise zur Anbringung einer Sicherheitsgurtanordnung zur Personensicherung
und von Komponenten eines dazugehörigen Personensitzes im Verkehrsmittel.
[0002] In Verkehrsmitteln wie Fahrzeugen beispielsweise Personenkraftwagen, Kleinbussen,
Wohnmobilen oder Camping-Mobilen werden solche Vorrichtungen als eine Baueinheit für
einen nach der Herstellung des Fahrzeugs nachträglichen Einbau im Fahrzeuginneren
bereitgestellt. Die Vorrichtung mit dem daran vorhandenen Personenrückhaltesystem
muss für im Fahrzeug auftretende maximale Belastungssituationen ausgelegt sein, die
insbesondere im Zusammenhang mit Unfallszenarien im Straßenverkehr auftreten können.
[0003] Bei der Auslegung der Vorrichtung sind insbesondere Sicherheits- bzw. Stabilitätskriterien
zu erfüllen, welche zum Beispiel für eine Zulassung der Vorrichtung bzw. des Fahrzeugs
erforderlich sind. Die kostengünstige und wirtschaftlich vorteilhafte Ausbildung bzw.
Herstellung der Vorrichtung stellt dabei eine besondere Herausforderung dar.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend beschriebenen
Art bzw. eine Personensitzanordnung für ein Verkehrsmittel technisch und wirtschaftlich
vorteilhaft bereitzustellen. Insbesondere sollen Stabilitätskriterien und ein gewünschtes
Verhalten der Vorrichtung im praxisrelevanten Belastungsfall vorteilhaft erfüllt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0006] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung.
[0007] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Anordnung eines Personenrückhaltesystems
in einem Verkehrsmittel, um mit dem Personenrückhaltesystem eine in dem Verkehrsmittel
sitzende Person zu sichern, wobei die Vorrichtung eine Stützanordnung mit einer Vertikalstütze
umfasst.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise als Basisgestell beziehungsweise
als Gurt- und Sitzgestell ausgebildet, insbesondere in der Art einer Grundstruktur
für eine Sitzanordnung im Verkehrsmittel beziehungsweise für eine Fahrzeugsitzanordnung.
[0009] Die Stützanordnung bildet einen mechanisch belastbaren Teil eines Sitzgestells als
Unterkonstruktion eines Personensitzes bzw. Fahrzeugsitzes. Die Vorrichtung kann genau
eine Vertikalstütze umfassen, umfasst jedoch in der Regel zwei oder mehr als zwei
Vertikalstützen. Die jeweilige Vertikalstütze ist mit ihrem unteren Ende unmittelbar
oder über eine Zwischenanordnung auf einem Bodenabschnitt des Verkehrsmittels aufrecht
stehend fixierbar. Die Stützanordnung bzw. die Vertikalstütze kann mit ihrer Längsachse
senkrecht oder dazu leicht geneigt vorhanden sein, gegebenenfalls über Neigungsverstellmittel
der Vorrichtung verstellbar in der Neigung.
[0010] Die betreffende Vorrichtung ist insbesondere als Einbauvorrichtung in der Art eines
rahmenartigen Gestells ausgebildet, umfassend Freilassungen, die von parallel und
winklig zueinander ausgerichteten, miteinander verbundenen länglichen Profilen umrahmt
sind. Die Profile bestehen vorzugsweise aus einem metallischen Material.
[0011] Die Vorrichtung zur Anordnung des Personenrückhaltesystems in dem Verkehrsmittel
ist vorzugsweise derart ausgelegt und ausgebildet, in dem Verkehrsmittel beziehungsweise
in einem Kraftfahrzeug an dem Bodenabschnitt des Verkehrsmittel befestigt zu werden.
Bevorzugt so, dass die Befestigung der Vorrichtung allein an dem Bodenabschnitt beispielsweise
an einer Bodenplatte im Verkehrsmittel lösbar oder unlösbar fixierbar ist zum Beispiel
anschraubbar oder verschweißbar.
[0012] An der im Fahrzeug eingebauten Vorrichtung sind vorzugsweise Komponenten des Personenrückhaltesystems
beziehungsweise der Sicherheitsgurtanordnung und des Sitzes anbringbar. Derartige
Komponenten umfassen zum Beispiel einen an einem ersten Ende eines Sicherheitsgurts
angreifenden Gurtaufroller, eine Gurtumlenkanordnung zur Richtungsänderung des daran
vorbeigeführten Gurts, eine Fixierung für ein zweites Gurtende und/oder ein Gurtschloss,
an dem eine Einsteckteil, mit welchem der Gurt als Schlaufe ausziehbar ist, lösbar
einrastbar ist. Als Sicherheitsgurtanordnungen kommen insbesondere Zweipunkt- oder
andere Mehrpunkt-Gurtsysteme beispielsweise Dreipunkt-Gurtsysteme in Frage.
[0013] Die vorgeschlagene Vorrichtung muss konstruktiv bzw. mechanisch ausgelegt sein, um
maximal tolerierbaren Belastungen insbesondere bei dynamischen Belastungsvorgängen
einen ausreichenden Widerstand entgegensetzen zu können, also entsprechende Kräfte
und Momente aufnehmen und weitergeben zu können.
[0014] Dies ist Voraussetzung zur Erhaltung der Sicherheit einer Person, welche mit einer
Sicherheitsgurtanordnung sicherbar ist, wobei die Sicherheitsgurtanordnung an der
im Verkehrsmittel fixierten Vorrichtung aufgenommenen ist, samt Komponenten eines
entsprechenden Personensitzes. Die Vorrichtung ist demgemäß vorzugsweise so ausgestaltet,
eine innere Gerüststruktur eines fest in einem Verkehrsmittel installierten Personensitzes
zu bilden.
[0015] Für eine vergleichsweise höhere Stabilität der Vorrichtung, z. B. für eine erweiterte
Einsatzmöglichkeit auf einen Personensitz mit zwei oder mehr Sitzplätzen, kann die
Vorrichtung zum Beispiel genau zwei parallele Vertikalstützen umfassen, die vorzugsweise
identisch aufgebaut sind. Die Vertikalstützen sind gegebenenfalls mit einer Querstrebe
der Stützanordnung verbunden. Die Vorrichtung kann eine, zwei oder mehr vorzugsweise
gleichartige Querstreben aufweisen, welche mit der einen oder mit den mehreren Vertikalstützen
verbunden sind.
[0016] Die Vertikalstütze bildet vorzugsweise einen Teil einer Rückenlehnen-Grundstruktur
der Vorrichtung. Die Rückenlehnen-Grundstruktur der Vorrichtung ist ausgebildet, zusammen
mit daran anbaubaren Elementen eine Rückenlehne einer mit der Vorrichtung bildbaren
Sitzanordnung insbesondere eines Fahrzeugsitzes zu bilden.
[0017] In der Regel umfasst die Vorrichtung genau zwei Vertikalstützen, die seitlich beziehungsweise
horizontal voneinander beabstandet sind. Gegebenenfalls kann an einzelnen Längspositionen
wie z. B. am unteren Endbereich und/oder am oberen Endbereich der Vertikalstützen
eine Verbindung der Vertikalstützen miteinander vorhanden sein.
[0018] Die Vertikalstütze ist in der Grundform vorzugsweise ein schmales Längsprofil, das
vorzugsweise zumindest abschnittsweise als zur Längsachse der Vertikalstütze umfänglich
geschlossenes oder überwiegend geschlossenes Hohlprofil ausgebildet ist, zum Beispiel
in einer einfachen Grundform ein Vierkant- oder Rohr-Hohlprofil. Eine Wand der Vertikalstütze
umgibt demgemäß das innere Hohlvolumen der Vertikalstütze. Gegenüber einer Vollmaterial-Vertikalstütze
ist die hohle Vertikalstütze mit einem verringerten Materialeinsatz herstellbar, was
ein geringeres Gewicht bedingt bei einer vergleichsweise hohen Steifigkeit und Stabilität.
[0019] Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Vertikalstütze mit einer Materialausnehmung
in einer Wand der Vertikalstütze versehen ist. Unter einer Materialausnehmung ist
vorzugsweise eine komplette Durchgreifung der Wand bzw. die Bildung eines materialfreien
Lochs in der Wand gemeint. Damit ist ein insbesondere plastisches Verformungsverhalten
der Vertikalstütze in einem Belastungsfall beeinflussbar bzw. ein Soll-Verformungsbereich
z. B. mit einem Biegeabschnitt der Vertikalstütze definiert vorgebbar. Vorzugsweise
erstreckt sich die Materialausnehmung an der betreffenden Stelle der Vertikalstütze
über eine Vorderseite der Vertikalstütze und über zumindest einen an die Vorderseite
anschließenden seitlichen Bereich der Vertikalstütze. Insbesondere erstreckt sich
die Materialausnehmung vorzugsweise durchgehend auf der Vorderseite und auf zwei seitlich
an die Vorderseite anschließende gegenüberliegende seitliche Bereiche der Vertikalstütze.
Gegebenenfalls kann ein vergleichsweise schmaler Materialsteg die Materialausnehmung
punktuell unterbrechen z. B. im Bereich des Abschnitts der Materialausnehmung, der
auf der Vorderseite der Vertikalstütz vorhanden ist. Die Vorderseite ist bezogen auf
einen Nutzzustand zu verstehen, z. B. wenn die Vorrichtung in dem Verkehrsmittel eingebaut
ist. Ein mit der Vorrichtung bildbarer Personensitz weist demgemäß eine Sitzstruktur
mit Sitzfläche auf, welche sich an der Vorderseite der Vorrichtung und dementsprechend
an der Seite der Vorderseite der Vertikalstütze ausbildet.
[0020] Bevorzugt sind sämtliche Vertikalstützen der Vorrichtung mit einer Materialausnehmung
versehen. Insbesondere kann vorgegeben werden, ab welcher Höhe einer mechanischen
Belastung bzw. bei welcher Art der Belastungen auf die Vorrichtung beim im Verkehrsmittel
eingebauten Nutzzustand des dazugehörigen Personensitzes eine plastische Verformung
bzw. ein plastisches Verbiegen der Stützstruktur bzw. der Vertikalstütze stattfindet.
Die Materialausnehmung ist vorzugsweise so abgestimmt, dass ein gewolltes vorzugsweise
kontinuierliches plastisches Verformen der Vertikalstütze in einem für eine in dem
dazugehörigen Personensitz sitzende und mit dem Personenrückhaltesystem gesicherte
Person tolerierbaren Maß erfolgt. Außerdem können andere Teile der Vorrichtung gegen
ein ungewolltes Verformen geschützt werden, da aufgrund der Materialausnehmung die
an der Vorrichtung wirksame Energie allein zur Verformung der Vertikalstütze führt.
[0021] Die Wand der Vertikalstütze, in welcher die Materialausnehmung vorhanden ist, kann
eine Außen-, eine Innen- und/oder eine Zwischenwand der Vertikalstütze sein, was weiter
unten im Zusammenhang mit einem Mehrfach-Hohlprofilelement erklärt ist.
[0022] Vorzugsweise ist die Materialausnehmung nachträglich in die ansonsten fertiggestellte
Vertikalstütze eingebracht zum Beispiel durch einen Säge-, Bohr-, Stanz- oder Laser-Bearbeitungsschritt.
Damit können an der Vorrichtung gezielt und abgestimmt auf den jeweiligen Einsatzzweck
der Vorrichtung die vorzugsweise mehreren Materialausnehmungen ausgebildet werden.
Eine Materialausnehmung bildet in der Wand der Vertikalstütze eine materialfreie Öffnung
und schwächt die mechanische Stabilität der Vertikalstütze an der entsprechenden Stelle
in einem vorgebbaren bzw. definierten und vergleichsweise geringen Maß. Die Materialausnehmung
kann eine rechteckförmige oder eine kreisrunde oder eine andere Grundform aufweisen.
[0023] Die materialfreien Bereiche wie zum Beispiel Schlitze unterbrechen die Wand der Vertikalstütze
nur in einem vorgebbaren Maß. Mit dem damit ebenfalls vorgegebenen verbleibenden Materialbereich
der Wand der Vertikalstütze wird im Nahbereich der Materialausnehmung ein Verformungsabschnitt
der Vertikalstütze im mechanischen Belastungsfall bereitgestellt. Der aufgrund der
Materialausnehmung fehlende Materialabschnitt bildet einen Freiraum, der Platz für
eine Verformung der Vertikalstütze bereitstellt bzw. die Verformung erleichtert. Der
verbleibende Materialbereich der Wand der Vertikalstütze wird im Belastungsfall definiert
verbogen. Die Vertikalstütze besteht vorzugsweise aus einem plastisch vergleichsweise
gut verformbaren Material bzw. zum Beispiel aus einem Metall- bzw. einem Stahlmaterial
und/oder einem Aluminiummaterial und/oder einem Kunststoffmaterial. Bei einer Belastung
wie einem Aufprallereignis des Verkehrsmittels wird eine andernfalls mögliche unkontrollierte
Verformung der Vertikalstütze, die keine erfindungsgemäße Materialausnehmung aufweist,
wird vermieden.
[0024] Abhängig von der Größe, Form und Anordnung der zumindest einen Materialausnehmung
bzw. durch zwei oder mehr Materialausnehmungen der Vertikalstütze wird ein Verformungsverhalten
der Vertikalstütze definiert vorgebbar.
[0025] Es ist überdies vorteilhaft, dass eine Abmessung eines in der Vertikalstütze gebildeten
materialfreien Bereichs abgestimmt ist auf ein insbesondere plastisches Verformungsverhalten
der Vertikalstütze bei einer mechanischen Belastung. Die mechanische Belastung betrifft
ein kurzzeitiges Hochbelastungsszenario, wobei die Vorrichtung danach repariert bzw.
zumindest teilweise ausgetauscht werden muss.
[0026] Mit der Erfindung kann die Vertikalstütze gezielt auf eine im Praxisfall regelmäßig
auftretende Belastung insbes. bei einem Unfallszenario des Verkehrsmittels abgestimmt
ausgebildet werden. Eine Abmessung eines materialfreien Bereichs ist insbesondere
eine Länge, eine Breite und/oder eine Tiefe des materialfreien Bereichs in der Wand
der Vertikalstütze.
[0027] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Materialausnehmung in einer Wand der Vertikalstütze
mehrere voneinander getrennte materialfreie Bereiche umfasst. Insbesondere sind die
mehreren Materialausnehmungen in einer Wand der Vertikalstütze voneinander in Längsrichtung
der Vertikalstütze beabstandet.
[0028] Alternativ ist es auch vorteilhaft, wenn in einer Vertikalstütze genau eine Materialausnehmung
vorhanden ist. Die Materialausnehmung kann z. B. schlitzartig, fensterartig bzw. viereckig
oder lochartig sein oder eine beliebige andere Forma aufweisen.
[0029] Vorzugsweise sind zwei, drei, vier oder fünf Materialausnehmung in der Vertikalstütze
ausgestaltet. Bevorzugt sind die mehreren Materialausnehmungen in der Vertikalstütze
gleichartig bzw. identisch untereinander. Die mehreren voneinander getrennten Bereiche
sind vorzugsweise als Querschlitze bzw. Horizontalschlitze in der Vertikalstütze gebildet.
[0030] Die jeweilige Materialausnehmung kann bezogen auf eine vierkantförmige Vertikalstütze
auf einer Vorderseite der Vertikalstütze über die gesamte Vorderseite sich erstrecken
und über die begrenzenden Kanten weiterführen in zwei gegenüberliegende Seitenwände
der Vertikalstütze. In den Seitenwänden kann die Materialausnehmung sich zum Beispiel
über die halbe Tiefe der Seitenwände erstrecken. Bei einer z. B. schmalen Form der
Materialausnehmung ergibt sich so beispielsweise eine durchgehende streifenförmige
Aussparung in drei zueinander rechtwinklig stehenden benachbarten bzw. U-förmigen
Wänden der Vertikalstütze. Auf der Vorderseite der Vertikalstütze kann die Aussparung
durch einen vergleichsweise schmalen Materialsteg unterbrochen sein, was weiter unten
zu einer anderen vorteilhaften Variante der Erfindung noch diskutiert ist.
[0031] Eine weitere vorteilhafte Abwandlung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass die
Materialausnehmung in einer Wand der Vertikalstütze schlitzförmig ausgebildet ist.
Eine Schlitzausnehmung ist in der Wand der Vertikalstütze, welche vorzugsweise aus
einem Metallmaterial besteht, einfach und flexibel an unterschiedlichen Stellen einbringbar
insbesondere in einer jeweils gewünschten Schlitzlänge und Schlitzbreite, zum Beispiel
durch Sägen oder Lasern. Auch lassen sich zum Beispiel auf einem betreffenden Längs-Abschnitt
der Vertikalstütze eine Mehrzahl von Schlitzen in vorgebbaren Abständen zueinander
einbringen, womit jeweils ein gewünschtes Verformungsverhalten der Vertikalstütze
insbesondere bei einer mechanischen Zugbelastung der Vertikalstütze exakt und individuell
vorgebbar ist. Im Nutzzustand der Vorrichtung bei in dem Verkehrsmittel eingebautem
Personensitz mit Personenrückhaltesystem findet als praxisrelevante Beanspruchung
im Belastungsfall der Stützanordnung bzw. der Vertikalstütze z. B. regelmäßig eine
mechanische Zugbelastung nach vorne an der Vertikalstütze statt. Dabei wird die Vertikalstütze
über das Personenrückhaltesystem belastet, wobei im Belastungsfall Kräfte und Momente
aufgrund der im Personensitz gesicherten Person über einen Gurt des Personenrückhaltesystems
in die Vertikalstützen eingeleitet werden.
[0032] Bei einer an der Vertikalstütze zum Beispiel vorne offenen Materialausnehmung, welche
z. B. als Schlitz quer zur Längsrichtung der Vertikalstütze ausgebildet ist, sind
die beiden Enden des Schlitzes über einen verbleibenden Teil der Wand der Vertikalstütze
voneinander getrennt. Der verbleibende Teil der Wand der Vertikalstütze zwischen den
beiden Schlitzenden befindet sich beispielsweise bei einer Vierkant-Vertikalstütze
auf einer Rückwand und zwei gegenüberliegenden Seitenwänden der Vertikalstütze. Der
U-förmige Schlitz erstreckt sich dabei über die komplette Vorderseite der Vertikalstütze
und einen Teil der Tiefe der beiden Seitenwände. Der Schlitz reicht mit seinen beiden
Enden jeweils in einer zugehörigen Seitenwand der Vertikalstütze.
[0033] Eine Materialausnehmung wie ein Schlitz kann alternativ auch nur auf der Vorderseite
der Vertikalstütze ausgebildet sein oder nur in einer oder beiden Seitenwänden.
[0034] In der Regel bleibt die Rückseite der Vertikalstütze bzw. eine in Sitzrichtung der
Person des dazugehörigen Personensitzes rückwärtige Seite der Vertikalstütze frei
von erfindungsgemäßen Materialausnehmungen. Damit wird ein gewolltes Verformungsverhalten
der Vertikalstütze bei bestimmungsgemäßer kritischer Zug-Belastung nach vorne erreicht,
wonach sich ein oberer Endabschnitt der Vertikalstütze nach vorne bzw. in Richtung
der Zugbelastung an der Vertikalstütze verbiegt. Verformungen an anderen Bereichen
bzw. Elementen der Vorrichtung können gegebenenfalls gezielt ausgeschlossen werden,
da die an der Vertikalstütze wirkende Energie aufgrund der Materialausnehmungen nur
zu einer Verformung der dazugehörigen Abschnitte der Vertikalstütze führt.
[0035] Vorteilhaft ist ein Abstand zwischen zwei benachbarten materialfreien Bereichen vorgebbar
abgestimmt auf ein Verformungsverhalten der Vertikalstütze bei einer mechanischen
Belastung.
[0036] Nach einer anderen vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist die Materialausnehmung
fensterartig ausgebildet. Zum Beispiel kann genau eine fensterartige Materialausnehmung
vorgesehen sein oder es sind mehrere fensterartige Materialausnehmungen an einer Vertikalstütze
vorhanden. Vorzugsweise erstreckt sich die fensterartige Materialausnehmung über eine
Vorderseite der Vertikalstütze und über zumindest einen seitlich an die Vorderseite
anschließenden Abschnitt der Vertikalstütze, vorzugswese über zwei seitlich anschließende
Seitenbereiche der Vertikalstütze. Die Höhe des materialfreien Fensters in der Vertikalstütze
beträgt vorzugsweise mehrere Zentimeter zum Beispiel 5 bis 20 Zentimeter.
[0037] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist darin zu sehen, dass
in eine Materialausnehmung ein Einsetzteil eingesteckt ist, zum Beispiel in eine fensterartige
Materialausnehmung.
[0038] Vorzugsweise besteht das zur Vertikalstütze insbesondere separate Einsteckteil aus
einem anderen Material als die Vertikalstütze bzw. deren Wand. Das Einsetzteil kann
als Verformungselement ausgestaltet sein, das sich bei praxisrelevanter Belastung
der Vertikalstütze auf eine vorgebbare bzw. gewünschte Weise verformt. Bei geringeren
Belastungen der Vertikalstütze trägt das Einsetzteil zur Stabilisierung der Vertikalstütze
bei, verglichen mit einer Vertikalstütze, bei welcher in der Materialausnehmung kein
Einsetzteil vorhanden ist. Das Verformungselement ist bevorzugt aus einem vergleichsweise
gut elastisch und/oder plastisch verformbaren Material gebildet wie z. B. einem Gummi-
oder Kunststoff-Material oder einem anderen weichen Material. Das Verformungselement
ist insbesondere leichter verformbar bzw. weicher als das Material der Vertikalstütze.
Das Verformungselement kann alternativ ein Federelement sein.
[0039] Das Verformungselement ist vorzugsweise ein speziell auf die Materialausnehmung abgestimmt
ausgebildetes Element zum Beispiel ein Spritzgussteil. Das Verformungselement ist
im eingesetzten Zustand in der Materialausnehmung insbesondere nicht überstehend zu
Rändern der Materialausnehmung, welche an die Materialausnehmung heranreichen. Das
Verformungselement kann selbst Vertiefungen und Erhöhungen aufweisen bzw. konturiert
und/oder hohl sein.
[0040] Vorteilhafterweise ist eine schlitzförmige Materialausnehmung auf einer Vorderseite
der Vertikalstütze durch einen Materialbereich unterbrochen. Vorzugsweise ist der
Materialbereich ein originärer Materialbereich der Wand der Vertikalstütze. Der Materialbereich
kann alternativ auch z. B. nachträglich als Schweißverbindung bzw. Schweißpunkt zwischen
gegenüberliegenden Rändern der Materialausnehmung gebildet sein. Mit dem Materialbereich
z. B. der Wand der Vertikalstütze, der vorzugsweise als Materialbrücke bzw. Materialsteg
ausgebildet ist, kann eine ungewollte geringe Verformung der Vertikalstütze durch
zum Belastungsfall vergleichsweise geringe Belastungen vermieden werden. Denn der
Materialsteg der Wand der Vertikalstütze, welcher den Schlitz auf der Vorderseite
der Vertikalstütze an einer Stelle unterbricht, stabilisiert die Vertikalstütze geringfügig
derart, dass erst dann eine plastische Verformung der Vertikalstütze erfolgt, wenn
ein bestimmungsgemäßer Belastungsfall auftritt, bei dem sich die Vertikalstütze aufgrund
der schlitzförmigen Materialausnehmung bzw. aufgrund der Schlitzung plastisch verformen
soll. Der Materialsteg stellt insbesondere vorteilhaft sicher, dass bei der Montage
oder beim Transport der Vorrichtung an der Vertikalstütze wirkende Kräfte und Momente
zu keiner vergleichsweise geringen Verbiegung der Vorrichtung führen.
[0041] Im bestimmungsgemäßen Belastungsfall hingegen stellt der Materialsteg keinen relevanten
Widerstand gegen eine bestimmungsgemäße bzw. stärkere plastische Verformung der Vertikalstütze
bereit. Dabei verformt sich der Materialsteg plastisch, wie auch weitere Bereiche
der Vertikalstütze im Nahbereich der Materialausnehmung auf gewünschte bzw. vorgebbare
Weise.
[0042] Der Materialsteg trennt die schlitzförmige Materialausnehmung demgemäß in zwei Teilschlitze.
Der Materialsteg ist auf der Vorderseite der Vertikalstütze z.B. mittig ausgebildet,
jedoch über einen vergleichsweise geringen Teil der Gesamtlänge der Vorderseite der
z. B. Vierkant-Vertikalstütze. Der Schlitz erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte
Vorderseite und einen Teil der beiden daran winklig anschließenden Seitenwände, zum
Beispiel über etwa die halbe Tiefe der Seitenwände. Der vorderseitige Materialsteg
weist vorzugsweise eine Breite in der Größenordnung der Schlitzbreite auf, vorzugsweise
circa 1 bis circa 3 Millimeter.
[0043] Gegebenenfalls kann nach dem Transport bzw. nach der Montage der Vorrichtung in dem
Verkehrsmittel der Materialbereich bzw. der Materialsteg entfernt werden, z. B. der
Schweißpunkt mit einer Schleifscheibe durchtrennt werden.
[0044] Der Teil der Vertikalstütze oberhalb einer Materialausnehmung bzw. eines Schlitzes
kann sich nach vorne bzw. zumindest so weit nach unten verbiegen, bis der obere Rand
der Ausnehmung bzw. der obere Schlitzrand an dem gegenüberliegenden unteren Rand bzw.
Schlitzrand anstößt. Bei mehreren Materialausnehmungen ergibt sich ein geringer Verbiegeweg
der Vertikalstütze durch jede einzelne Materialausnehmung, so dass ein in der Summe
entsprechend größerer maximal bzw. insgesamt möglicher Verbiegeweg der Vertikalstütze
bzw. eine Gesamtverbiegung ergibt.
[0045] Alternativ zu genau einem Materialsteg sind zwei oder drei Materialstege bezogen
auf eine Schlitzerstreckung denkbar, so dass sich auf einer Längsachse der Schlitzung
drei oder vier Teilschlitze ergeben.
[0046] Nach einer modifizierte Form des Erfindungsgegenstandes ist an der Vertikalstütze
ein Zusatzelement vorhanden, welches ausgebildet ist, dass ein Eingreifabschnitt des
Zusatzelements passend in die Materialausnehmung in der Wand der Vertikalstütze eingreift.
Das Zusatzelement ist vorzugsweise lösbar an der Vertikalstütze anbringbar.
[0047] Damit kann ein ungewolltes plastisches Verformen der Vorrichtung bzw. der Vertikalstütze
aufgrund der durch die Materialausnehmung bedingten verringerten mechanischen Stabilität
der Vertikalstütze unterbunden werden. Mit dem wirkenden Eingreifabschnitt wird eine
höhere Stabilität der Vertikalstütze gegenüber dem Zustand mit der Materialausnehmung
insbesondere in der Größenordnung der Vertikalstütze ohne Materialausnehmung bereitgestellt.
Beispielsweise kann die Vorrichtung vor deren Montage zum Beispiel durch ein Umkippen
und Aufschlagen auf dem Untergrund oder beim Transport durch wirkende Kräfte zur Transportfixierung
durch die Materialausnehmung bedingt plastisch verbogen werden, was mit dem angesetzten
Zusatzelement vermieden ist. Das Zusatzelement ist beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial
und platzsparend gestaltet, so dass das Zusatzelement außen oder innen lösbar an der
Vertikalstütze ansteckbar ist. Dabei ist für eine Materialausnehmung bzw. vorzugsweise
für sämtliche an der Vertikalstütze vorhandenen Materialausnehmungen jeweils ein abgestimmt
ausgestalteter Eingreifabschnitt, zum Beispiel ein vorstehender Materialbereich in
der Abmessung der Breite der Materialausnehmung bzw.in der Schlitzbreite, für einen
leicht klemmenden Eingriff in die zugehörige Materialausnehmung vorhanden. Im Steckzustand
ist der Eingreifabschnitt zwischen den Rändern der Materialausnehmung bzw. zwischen
den Schlitzrändern eingeklemmt. Damit wird die Materialausnehmung statisch stabilisiert
und damit die Vertikalstütze gegen ein plastisches Verformen gesichert. Nach dem Transport
bzw. im nutzzustand der Vorrichtung kann dann das Zusatzelement entfernt werden.
[0048] Gemäß einer anderen alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind als Materialausnehmungen
z. B. regelmäßig geformte Ausstanzungen oder eine oder mehrere Bohrungen in der Art
eines Lochmusters in der Wand der Vertikalstütze vorhanden.
[0049] Die verschiedenen Arten und Formen der Materialausnehmungen können an einer Vertikalstütze
auch kombiniert vorhanden sein.
[0050] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Materialausnehmung in der Wand der Vertikalstütze
in einem Bereich der Vertikalstütze vorhanden ist, welcher sich unterhalb eines an
der Vertikalstütze vorbereitet vorhandenen Anbringbereichs für eine Umlenkung eines
Gurtes des Personenrückhaltesystems befindet. Vorzugsweise sind mehrere Schlitze bzw.
mehrere Querschlitze in dem Bereich der Vertikalstütze vorhanden, der sich unterhalb
an dem Anbringbereich für die Gurtumlenkung anschließt. Der Anbringbereich kann z.B.
ein Flachmetallstück umfassen, das an der Vertikalstütze angebracht ist z. B. daran
außen zungenartig abstehend.
[0051] Bezogen auf einen Abstand bzw. eine Höhe zwischen einer insbes. horizontalen Auflagestruktur
der Vorrichtung für eine Sitzfläche des mit der Vorrichtung bildbaren Personensitzes
und dem vorbereitet vorhandenen Anbringbereich für eine Umlenkung eines Gurtes des
Personenrückhaltesystems sind vorzugsweise mehrere Materialausnehmungen innerhalb
eines vorgebbaren Längsabschnitts der Vertikalstütz vorhanden, wobei der Längsabschnitt
vorzugsweise zwischen 10 und 20 Prozent des genannten Abstandes beträgt.
[0052] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Modifikation der Erfindung ist die Vertikalstütze
in Längsrichtung betrachtet innerhalb eines Endabschnitts der Vertikalstütze mit einer
Materialausnehmung in einer Wand der Vertikalstütze versehen, vorzugsweise geschlitzt
ausgebildet. Der Endabschnitt kann z. B. 20 bis 40 Prozent der Länge der Vertikalstütze
ausmachen.
[0053] Es ist außerdem von Vorteil, wenn die Vertikalstütze als Mehrfach-Hohlprofilelement
aufgebaut ist, wobei das Mehrfach-Hohlprofilelement über seine zumindest wesentliche
Erstreckung zwei miteinander längsseitig verbundene Hohlkörper umfasst.
[0054] Die zwei oder mehr Hohlkörper pro Vertikalstütze erhöht die Stabilität der Vorrichtung
auf vorteilhafte Weise bei vergleichsweise geringem Gewicht. Insbesondere ist bezogen
auf bekannte solche Vorrichtungen die höhere mechanische Stabilität möglich bei gleichen
Abmessungen bzw. ohne dass die erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber bekannten Vorrichtungen
größere Abmessungen bzw. Außenmaße der Vorrichtung bzw. der Vertikalstütze aufweist.
[0055] Auch ist es vorteilhaft, dass an der Vertikalstütze eine längliche Querstrebe aufgenommen
ist, die winklig zur Vertikalstütze ausgerichtet ist. Die Querstrebe als Teil der
Stützstruktur kann im Grundaufbau insbesondere als Hohlprofil und bezüglich der einen
oder der mehreren Materialausnehmungen wie die Vertikalstütze aufgebaut sein, insbesondere
als Einfach-Hohlprofil oder als Mehrfach-Hohlprofilelement, wobei das Mehrfach-Hohlprofilelement
über seine zumindest wesentliche Erstreckung zwei miteinander längsseitig verbundene
Hohlkörper umfasst.
[0056] Die Querstrebe ist vorzugsweise durchgehend ausgebildet und steht bevorzugt an der
einen oder den mehreren Vertikalstützen horizontal bzw. seitlich über, beispielsweise
beidseitig oder einseitig. Demgemäß ist die Querstrebe in der Regel länger als ein
Aufstellmaß bzw. ein Abstand der beiden Vertikalstützen.
[0057] Bei einer ersten typischen erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei senkrecht im Verkehrsmittel
aufstellbaren Vertikalstützen und einer horizontal gerichteten Querstrebe beträgt
die Länge der Vertikalstützen bzw. die Höhe im montierten Zustand etwa 1,10 Meter
bis ca. 1,30 Meter, wobei die Vertikalstützen über einen Abstand von z. B. ca. 30
bis 40 Zentimeter voneinander seitlich beabstandet sind. Eine Länge der Querstrebe
liegt bevorzugt bei ca. 70 bis 90 Zentimeter.
[0058] Es ist überdies vorteilhaft, dass eine Abmessung eines durch die Schlitzung im Mehrfach-Hohlprofilelement
gebildeten materialfreien Bereichs vorgebbar abgestimmt ist auf ein Verformungsverhalten
des Mehrfach-Hohlprofilelementes bei einer mechanischen Belastung. Damit kann das
Mehrfach-Hohlprofilelement gezielt auf eine im Praxisfall zu erwartende Belastung
abgestimmt ausgebildet werden.
[0059] Überdies ist es vorteilhaft, wenn eine Abmessung des durch die Schlitzung im Mehrfach-Hohlprofilelement
gebildeten materialfreien Bereichs eine Länge, eine Breite und/oder eine Tiefe des
materialfreien Bereichs ist.
[0060] Die Angabe von zwei Hohlkörpern ist so zu verstehen, dass das Mehrfach-Hohlprofileelement
mindestens zwei Hohlkörper umfasst bzw. ein Mehrfach-Hohlprofilelement zwei, drei
und mehr Hohlkörper umfassen kann, vorzugsweise untereinander identische Hohlkörper.
[0061] Die zwei oder mehr Hohlkörper pro Vertikalstütze oder Querstrebe erhöht die Stabilität
der Vorrichtung auf vorteilhafte Weise. Insbesondere ist bezogen auf bekannte solche
Vorrichtungen mit Einfachprofilen die höhere mechanische Stabilität möglich bei gleichen
Abmessungen bzw. ohne dass die erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber bekannten Vorrichtungen
größere Abmessungen bzw. Außenmaße der Vorrichtung bzw. der Vertikalstütze und/oder
der Querstrebe aufweist.
[0062] Bei einer zu bekannten Vorrichtungen vergleichbaren Stabilität kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung gegebenenfalls mit geringeren Abmessungen der Vertikalstütze bzw. der
Querstrebe und damit mit einem geringeren Materialeinsatz bzw. mit geringerem Gewicht
bereitgestellt werden.
[0063] Ein gegenüber bekannten Vorrichtungen weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu
sehen, dass sich mit vergleichbarem oder gegebenenfalls nur geringfügig höherem Materialeinsatz
signifikant höhere Stabilitätswerte der Stützstruktur realisieren lassen. Vorzugsweise
weist das Mehrfach-Hohlprofil für die Vertikalstütze und/oder die Querstrebe konkret
die gleichen oder zumindest nahezu gleichen Außenmaße auf wie die Außenmaße von bisher
verwendeten Vertikalstützen bzw. Querstreben.
[0064] Typische Längen- und Breitenmaße bzw. Seitenmaße des rechteckigen oder quadratischen
Querschnitts des Mehrfach-Hohlprofils beträgt ca. 30 bis 40 Millimeter. Eine Wanddicke
jedes Hohlkörpers der zwei oder mehr Hohlkörper des Mehrfach-Hohlprofilelements liegt
in der Regel im einstelligen Millimeterbereich.
[0065] Vorzugsweise ist das Mehrfach-Hohlprofil so ausgebildet, dass die Masse der aus dem
gebildeten erfindungsgemäßen Vertikalstütze bzw. Querstrebe gleich oder nur vergleichsweise
gering höher ist als die Masse bisheriger Vertikalstützen bzw. Querstreben bei Erfüllung
der Vorgaben für den gleichen Einsatzzweck.
[0066] Für eine flexible Gestaltung der Vorrichtung kann wahlweise nur die eine oder die
mehreren Vertikalstützen oder nur die eine oder die mehreren Querstreben aus dem Mehrfach-Hohlprofil
gebildet sein.
[0067] Es kann sowohl die Vertikalstütze als auch die Querstrebe aus dem Mehrfach-Hohlprofil
bestehen.
[0068] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung genau zwei parallele Vertikalstützen
und genau eine Querstrebe, wobei beide Vertikalstützen und die Querstrebe aus einem
Mehrfach-Hohlprofil gebildet sind. Vorzugsweise bestehen beide Vertikalstützen und
die Querstrebe aus jeweils einem Doppel-Hohlprofilelement, vorzugsweise alle drei
Elemente aus einem identisch aufgebauten Mehrfach-Hohlprofil bzw. aus einem identisch
aufgebauten Doppel-Hohlprofil. Lediglich in der Länge, der Verbindungsart an weiteren
Elementen der Vorrichtung und/oder durch nach der Herstellung der Vertikalstützen
und der Querstrebe vorgenommene Anpassungen an den Vertikalstützen und der Querstrebe
können sich die drei Mehrfach-Hohlprofilelemente gegebenenfalls geringfügig individuell
unterscheiden.
[0069] Vorzugsweise bestehen die beiden Vertikalstützen und die Querstrebe aus einem Doppel-Hohlprofilelement,
das aus zwei miteinander verbundenen Vierkant-Rechteck-Hohlprofilen gebildet ist.
Der Außenquerschnitt des aus den beiden Vierkant-Rechteck-Hohlprofilen gebildeten
Doppel-Hohlprofilelements ist vorzugsweise rechteckig oder quadratisch oder zumindest
angenähert quadratisch. Die Länge des Rechteckquerschnitts des Vierkant-Rechteck-Hohlprofils
macht z.B. vorzugsweise das Doppelte der Breite des Rechteckquerschnitts aus.
[0070] Beispielsweise sind vorzugsweise zwei identische Vierkant-Rechteck-Hohlprofile derart
miteinander verbunden, dass eine Längs-Außenseite des einen Vierkant-Rechteck-Hohlprofils
der Längs-Außenseite des anderen Vierkant-Rechteck-Hohlprofils zugewandt ist, und
die Längs-Außenseiten aneinander anliegen können, wobei zur Bildung des Doppel-Hohlprofilelements
die beiden Vierkant-Rechteck-Hohlprofile in dieser parallelen Ausrichtung zueinander
miteinander verbunden sind. Die Verbindung der beiden Vierkant-Rechteck-Hohlprofile,
wenn diese aus einem schweißbaren Material bestehen, kann vorzugsweise durch mehrere
einzelne Schweißpunkte über die Länge des Doppel-Hohlprofilelements entlang der jeweiligen
benachbarten Längskanten der beiden Vierkant-Rechteck-Hohlprofile realisiert sein
oder durch eine längliche Schweißnaht. Auch ein Verlöten, Verkleben, Verschrauben
oder Vernieten ist möglich.
[0071] Die gegenüber bisherigen Anordnungen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bereitstellbare
erhöhte Stabilität basiert insbesondere auf dem Konstruktionsmerkmal, dass das Mehrfach-Hohlprofilelement
vorteilhaft derart an der Vorrichtung ausgerichtet werden kann, dass im eingebauten
Zustand der Vorrichtung im Verkehrsmittel eine äußere Beanspruchung in einem Belastungsfall
durch die Struktur des Mehrfach-Hohlprofilelements vorteilhaft aufgenommen werden
kann.
[0072] Im Belastungsfall kommen in der Regel insbesondere Zugkräfte und Momente in einer
vorgegebenen Richtung an der Vorrichtung zur Wirkung. Damit kann das Mehrfach-Hohlprofilelement
der Vertikalstütze bzw. der Querstrebe so ausgerichtet werden, dass eine Mehrzahl
von in Richtung der Belastung wirkende Versteifungsabschnitte des Mehrfach-Hohlprofilelements
wirksam sind.
[0073] Die Versteifungsabschnitte werden im Wesentlichen durch die Wandungen des Mehrfach-Hohlprofilelements
gebildet, deren Wandebene parallel zur Belastungsrichtung ausgerichtet ist.
[0074] Denn diese Wandungen in Richtung parallel zu einer zum Beispiel Zugbelastung auf
das Mehrfach-Hohlprofilelement stellen einen vergleichsweise hohen mechanischen Widerstand
gegen eine plastische Verformung oder einen Materialbruch bereit.
[0075] Im eingebauten Zustand der Vorrichtung in dem Verkehrsmittel entspricht die relevante
Belastungsrichtung in der Regel einer Sitzrichtung der gesicherten Person bzw. der
Fahrrichtung des Verkehrsmittels bzw. des Fahrzeugs. Bei einem Fahrzeug tritt eine
maximale Belastung z. B. bei einem Aufprall des fahrenden Fahrzeugs gegen ein Hindernis
auf. Aufgrund der abgebremsten bewegten Masse der im Fahrzeug sitzenden und gesicherten
Person wird über die Sicherheitsgurte des Personenrückhaltesystems eine ruckartig
wirkende Zugkraft bzw. ein daraus resultierendes Moment in der Belastungsrichtung
bzw. in Fahrrichtung an der erfindungsgemäßen Vorrichtung wirksam und damit an den
Mehrfach-Hohlprofilelementen der Vertikalstütze bzw. der Querstrebe wirksam.
[0076] Ein wesentlicher Anteil dieser Belastung wird vorteilhaft von den Wandungen der Mehrfach-Hohlprofilelemente
aufgenommen, ohne dass diese sich wesentlich bzw. so dass diese sich in einem tolerierbaren
Maß plastisch verformen. Die Materialausnehmungen können dementsprechend ausgebildet
sein. Das Mehrfach-Hohlprofilelement stellt hierfür vorteilhaft mehrere parallel ausgerichtete
und damit gleichwirkende bzw. gemeinsam versteifend wirkende Wandabschnitte bereit.
Bei einem Mehrfach-Hohlprofilelement aus zwei längsseitig verbundenen vierkantförmigen
Hohlkörpern sind dies zwei im Inneren des Mehrfach-Hohlprofilelements vorhandene parallele
Innenwandungen und zwei gegenüberliegende Außenseiten bildende Außenwandungen, die
parallel zu den Innenwandungen ausgerichtet sind. Die insgesamt vier parallelen Innen-
und Außenwandungen sind in Belastungsrichtung hoch versteifend wirksam.
[0077] Gegenüber zum Beispiel einem einfachen Vierkant-Hohlprofilelement ist mit einem erfindungsgemäßen
Doppel-Hohlprofilelement daher eine deutliche Stabilitätssteigerung erreichbar bzw.
sind vier anstelle von zwei parallelen Wandungen versteifend wirksam, bei vorzugsweise
gleichen Außenabmessung des erfindungsgemäßen Doppel-Hohlprofilelements gegenüber
einem einfachen Hohlprofilelement.
[0078] Vorzugsweise stimmt die Außenabmessung der mit einem Mehrfach-Hohlprofilelement gebildeten
Vertikalstütze bzw. Querstrebe mit der Außenabmessung bekannter Vertikalstützen und
Querstreben überein. Damit können auf bisher genutzte Vorrichtungen abgestimmte Komponenten
des Personenrückhaltesystems bzw. der Personensitzanordnung vorteilhaft in unveränderter
Form an der erfindungsgemäßen Vorrichtung wie bislang angebracht werden, so dass kein
Zusatzaufwand nötig wird. Auch die Einbindung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
dem Verkehrsmittel, zum Beispiel an Befestigungsstellen, die ggf. auf bisherige Vorrichtungen
abgestimmt im Bodenbereich des Verkehrsmittels vorbereitet sind, kann bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wie bisher erfolgen.
[0079] Jeder Hohlkörper des Mehrfach-Hohlprofilelements weist vorzugsweise ein Hohlvolumen
auf, das sich in Längsrichtung des Hohlkörpers, welche vorzugsweise mit der Längsrichtung
des Mehrfach-Hohlprofils zusammenfällt, durchgehend beziehungsweise insbesondere nahezu
komplett durchgehend erstreckt. Damit ergibt sich im Inneren des Mehrfach-Hohlprofilelements
entsprechend der Anzahl der vorhandenen Hohlkörper eine Anzahl von in Längsrichtung
des Mehrfach-Hohlprofilelements durchgehender Hohlvolumina. Die zwei oder mehr Hohlvolumina
sind voneinander über doppelte Wandabschnitte getrennt voneinander.
[0080] Gegebenenfalls kann ein Mehrfach-Hohlprofil auch durch mehrfaches Umbiegen eines
flachen Blechmaterials gebildet sein.
[0081] Die Hohlkörper eines Mehrfach-Hohlprofilelements sind vorzugsweise identisch untereinander.
[0082] Jeder Hohlkörper weist eine Hohlkörperwand auf, welche über die Länge des Hohlkörpers
zum Hohlvolumen des Hohlkörpers vorzugsweise durchgehend umfänglich geschlossen ist,
zum Beispiel als Rohr- bzw. Hohlprofil.
[0083] Das Mehrfach-Hohlprofilelement ist vorzugsweise ein Mehrkant-Rohr bzw. ein Mehrkant-Hohlkörper
bzw. ein Hohlkörper mit geraden Wandungsabschnitten. Dabei ist unter einem Mehrfach-Hohlprofilelement
zu verstehen, dass im Inneren des Mehrfach-Hohlprofilelements bzw. innerhalb des Hohlvolumens
eine Wand, vorzugsweise eine zweilagige Wand bzw. Doppel-Wand vorhanden ist bzw. bei
drei oder mehr Hohlkörpern zwei oder mehr doppelte bzw. benachbarte Wandabschnitte
vorzugsweise durchgehend vorhanden sind. Eine erste Wand der doppelten Wand wird von
einem Hohlkörper und die zweite Wand der doppelten Wand wird von dem anderen Hohlkörper
gebildet.
[0084] Das Mehrfach-Hohlprofilelement kann alternativ auch ein Rohr mit rundem oder elliptischem
oder einem anderen Querschnitt mit gebogen verlaufenden Abschnitten sein. Zwei Rohre
sind dabei ihrer Länge nach miteinander zu dem Mehrfach-Hohlprofilelement verbunden
zum Beispiel verschweißt.
[0085] Das Mehrfach-Hohlprofilelement der Vertikalstütze ist vorzugsweise aus genau zwei
Hohlkörpern gebildet.
[0086] Auch das Mehrfach-Hohlprofilelement der Querstrebe ist vorzugsweise aus genau zwei
Hohlkörpern gebildet.
[0087] Ein Mehrfach-Hohlprofilelement kann auch mehr als zwei vorzugsweise drei oder vier
Hohlkörper umfassen, wobei zumindest jeweils zwei benachbarte Hohlkörper der Länge
nach miteinander verbunden sind.
[0088] Es ist überdies vorteilhaft, dass das Mehrfach-Hohlprofilelement aus zumindest zwei
gleichartigen Hohlkörpern zusammengebaut ist. Vorzugsweise sind die zwei Hohlkörper
identisch. Damit kann der Herstellungsaufwand was die Bildung des Mehrfach-Hohlprofilelements
angeht minimiert werden.
[0089] Vorteilhafterweise ist das Mehrfach-Hohlprofilelement aus genau zwei vorzugsweise
identischen Hohlkörpern herstellbar. Dies ist im Hinblick auf eine wirtschaftliche
Herstellung und eine hohe Stabilität eine bevorzugte Variante der Erfindung.
[0090] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass der Hohlkörper erste gegenüberliegende Hohlkörperwandungen und zweite gegenüberliegende
Hohlkörperwandungen aufweist. Vorzugsweise sind die ersten Hohlkörperwandungen und
die zweiten Hohlkörperwandungen winklig zueinander ausgerichtet. Damit lassen sich
die Mehrfach-Hohlprofilelemente mit den Hohlkörpern so ausgerichtet räumlich bereitstellen,
dass die Ebenen der Hohlkörperwandungen zumindest angenähert in Richtung von entsprechenden
unterschiedlichen Hauptbelastungsrichtungen verlaufen. Damit ist die Vorrichtung hoch
mechanisch belastbar und gleichzeitig platz- und materialsparend bereitstellbar.
[0091] Die Hohlkörper sind vorzugsweise einstückig bzw. zwei aneinander anschließende Hohlkörperwandungen
gehen über Randbereiche mit einem Umbiege-Abschnitt ineinander über.
[0092] Vorzugsweise sind zwei erste parallele und zwei zweite parallele gegenüberliegende
Hohlkörperwandungen vorhanden, welche über ein materialfreies Hohlvolumen des Hohlkörpers
voneinander beabstandet sind.
[0093] Falls gewünscht, kann zum Beispiel zu Dämmzwecken das Hohlvolumen eines Hohlkörpers
mit einem Material ausgefüllt werden zum Beispiel mit einem Schaumstoff.
[0094] Vorzugsweise ist das Mehrfach-Hohlprofilelement in Längsrichtung des Mehrfach-Hohlprofilelements
betrachtet innerhalb eines Endabschnitts des Mehrfach-Hohlprofilelements mit einer
Materialausnehmung in einer Wand des Mehrfach-Hohlprofilelements versehen vorzugsweise
geschlitzt ausgebildet.
[0095] Die Materialaussparung kann mehrere voneinander getrennte Bereiche umfassen zum Beispiel
Schlitze. Vorzugsweise ist ein oberer Endabschnitt der einen oder der zwei oder mehr
Vertikalstützen mit einer Materialausnehmung in einer Wand des Mehrfach-Hohlprofilelements
versehen vorzugsweise geschlitzt ausgebildet. Besonders bevorzugt sind mehrere Schlitze
in einem oberen Endabschnitt der Vertikalstützen vorhanden. Zusätzlich oder alternativ
kann die Querstrebe in einem Endabschnitt oder vorzugsweise in beiden Endabschnitten
mit einer Materialausnehmung in einer Wand des Mehrfach-Hohlprofilelements versehen
sein vorzugsweise geschlitzt ausgebildet bzw. mit mehreren Schlitzen bzw. Aussparungen
versehen sein.
[0096] Eine Materialaussparung in einer Wand des Mehrfach-Hohlprofilelements bedeutet, dass
in einer Wand eines Hohlkörpers vorzugsweise in Wänden der mehreren Hohlkörper die
Materialaussparung vorhanden ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Materialaussparung
auf beide Hohlkörper bzw. erstreckt sich ein Schlitz durch eine Vorderseiten des Mehrfach-Hohlprofilelements
weiter nach hinten. Der Schlitz ist vorzugsweise in beiden Hohlkörpern ausgebildet
insbesondere zusammenhängend über z. B. circa eine halbe Tiefe des Mehrfach-Hohlprofilelements.
[0097] Auch ist es von Vorteil, wenn das Mehrfach-Hohlprofilelement in Längsrichtung des
Mehrfach-Hohlprofilelements betrachtet innerhalb eines Endabschnitts des Mehrfach-Hohlprofilelements
geschlitzt ausgebildet ist, wobei der geschlitzte Endabschnitt des Mehrfach-Hohlprofilelements
eine Länge zwischen 20 und 40 Prozent der Gesamtlänge des Mehrfach-Hohlprofilelements
ausmacht.
[0098] Es ist auch vom Vorteil, dass das geschlitzte Mehrfach-Hohlprofilelement in einem
Endabschnitt mehrere materialfreie Einschnitte aufweist. Die mehreren materialfreien
Einschnitte sind vorzugsweise nicht miteinander verbunden. Damit kann gezielt und
feinstufig eine gewünschte Verformung im Belastungsfall der Hohlprofilelemente vorgegeben
werden.
[0099] Besonders bevorzugt weisen bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit genau zwei
Vertikalstützen beide Vertikalstützen im jeweils oberen Endabschnitt, vorzugsweise
innerhalb eines Viertels oder eines Drittels der Gesamtlänge der Vertikalstütze, mehrere
in Längsrichtung der Vertikalstütze voneinander beabstandete bzw. voneinander getrennte
Materialausnehmungen bzw. Schlitze auf. Vorzugsweise sind beide Vertikalstützen identisch
mit Materialaussparungen versehen. Vorzugsweise sind in einer Vertikalstütze drei
bis 8, bzw. genau 5, genau 6 oder genau 7 Materialaussparungen bzw. Schlitze ausgebildet.
Die Schlitze spannen jeweils parallele voneinander beabstandete Ebenen auf, welche
winklig zur Längsachse der Vertikalstütze vorzugsweise rechtwinklig zur Längsachse
verlaufen.
[0100] Aufgrund der Materialausnehmungen bzw. der Schlitzung im einfach- oder Mehrfach-Hohlprofil
kann eine Person, welche mit dem an der Vorrichtung vorhandenen Personenrückhaltesystems
gesichert ist, in einem Belastungsfall auf die Vorrichtung wie einem Aufprallunfall
des Verkehrsmittels vor unerwünschten Verletzungen geschützt werden, indem die Grundhaltefunktion
der Vorrichtung sicher erhalten bleibt bzw. die Vorrichtung nicht bricht oder ggf.
sogar aus dem Bodenbereich des Verkehrsmittels herausgerissen wird. Denn mit den materialfreien
Bereichen bzw. Schlitzen kann auf einfache Weise und systematisch beziehungsweise
vorgebbar eine einzelne oder mehrere Soll-Verformungsstelle im Einfach- oder Mehrfach-Hohlprofilelement
ausgebildet werden. Damit wird im Belastungsfall zwangsweise eine tolerierbare Verformung
der Hohlprofile erzwungen, so dass dabei Energie umgewandelt wird und somit keine
Energiespitze auftritt, die zum plötzlichen Versagen bzw. Brechen der Vorrichtung
führt bzw. es ausgeschlossen ist, dass die Vorrichtung aus dem Bodenbereich des Fahrzeugs
herausgerissen wird. Denn an den materialfreien Bereichen bzw. Schlitzen kommt es
zu einer plastischen Verformung im geschlitzten Bereich des Einfach- oder Mehrfach-Hohlprofilelements,
womit ausgeschlossen ist, dass der betreffende Bauteilabschnitt bricht. Damit findet
eine Energieumwandlung in einem Belastungsfall wie einem Aufprallunfall des Verkehrsmittels
in kontrollierter Weise statt, wobei die Verformung in einem vorgebbaren bzw. tolerierbaren
Maß gehalten wird. Die Vorgabe ist abhängig von der Art bzw. Anzahl der materialfreien
Bereiche bzw. Schlitze.
[0101] Die Schlitzrichtung liegt vorzugsweise entlang einer Ebene quer oder schräg zur Längsrichtung
des Einfach- oder Mehrfach-Hohlprofilelements. Vorzugsweise wird die Schlitzung im
Zustand der beiden miteinander längsseitig verbundenen Hohlkörper nachträglich spanabhebend
im Einfach- oder Mehrfach-Hohlprofilelement eingebracht, beispielsweise durch Fräsen
oder Sägen.
[0102] Eine alternative bevorzugte Ausbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass
ein Abstand zwischen zwei durch jeweils einen Schlitz im Mehrfach-Hohlprofilelement
gebildeten materialfreien Bereichs vorgebbar abgestimmt auf ein Verformungsverhalten
des Mehrfach-Hohlprofilelementes bei einer mechanischen Belastung. Ein Abstand zwischen
zwei Schlitzen liegt vorzugsweise zwischen 10 und 60 Millimeter.
[0103] Schließlich ist es vorteilhaft, dass eine Auslegerstütze vorhanden ist, welche mit
der Vertikalstütze und/oder der Querstrebe verbunden ist und ein Fußabschnitt der
Auslegerstütze im Bodenbereich des Verkehrsmittels abstützbar ist, wobei die Auslegerstütze
ein Einfach-Hohlprofil umfasst oder ein Mehrfach-Hohlprofilelement umfasst, welches
zwei längsseitig verbundene Hohlkörper umfasst, vorzugsweise gemäß dem Mehrfach-Hohlprofilelement
der Vertikalstütze und/oder der Querstrebe ausgebildet ist.
[0104] Die Erfindung betrifft außerdem eine Personensitzanordnung für ein Verkehrsmittel
mit einer Vorrichtung gemäß einer der oben beschriebenen Ausbildungsformen.
[0105] Des Weiteren erstreckt sich die Erfindung auf ein Verkehrsmittel mit einer Personensitzanordnung
bzw. mit einer Vorrichtung in einer der oben diskutierten Ausgestaltungen.
Figurenbeschreibung
[0106] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand schematisiert dargestellter
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
[0107] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht schräg von oben einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einer ersten Ausführungsform,
- Figur 2
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 von vorne,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht schräg von vorne einer alternativen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 4
- die Vorrichtung gemäß Figur 3 von der Seite,
- Figur 5
- einen Schnitt durch die Vorrichtung aus Figur 4 gemäß der Linie A-A in Figur 4 vergrößert
dargestellt,
- Figur 6
- einen Teil eines Ausschnitts aus Figur 5,
- Figur 7
- einen Ausschnitt durch ein alternatives Mehrfach-Hohlprofilelement einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 8
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung von vorne,
- Figur 9
- die Vorrichtung gemäß Figur 8 im Schnitt gemäß Linie B-B in Figur 8,
- Figur 10
- einen Ausschnitt einer zur Vorrichtung gemäß der Figuren 8 und 9 leicht abgewandelten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung perspektivisch schräg von vorne,
- Figur 11
- einen vergrößerten Ausschnitt der Vorrichtung gemäß Figur 10,
- Figur 12
- einen Abschnitt einer Vertikalstütze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 13 und 14
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Seite und
von vorne und
- Figur 15
- einen Abschnitt einer alternativen Vertikalstütze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0108] In den Figuren sind für sich entsprechende Teile unterschiedlicher Ausführungsformen
teilweise die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0109] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anordnung eines Personenrückhaltesystems
in einem Verkehrsmittel. Die Vorrichtung ist beispielhaft als Gestell für die Anbringung
eines Personen-Sicherheitsgurtsystems bzw. als Gurtgestell 1 ausgebildet. Ein alternatives
Gurtgestell 26 zeigen die Figuren 3 und 4. Am Gurtgestell 1, 26 lassen sich Komponenten
eines Einfach- oder vorzugsweise Doppel-Fahrzeugsitzes befestigen, wie Rücken- und
Armlehnen, Sitzpolster oder Sitz-Verstellmittel. Das Gurtgestellt 1, 26 ist geeignet,
in einem Inneren des Verkehrsmittels wie einem Personenkraftfahrzeug zum Beispiel
in einem Innenraum eines Kleinbusses oder eines Wohnmobils eingebaut zu werden, was
vorzugsweise oberhalb bzw. an einem Bodenbereich im Verkehrsmittel erfolgt.
[0110] Das Gurtgestell 1, 26 ist bevorzugt in der Art einer Fachwerkstruktur ausgestaltet
und umfasst eine Stützanordnung 2 mit einer Vertikalstütze oder hier beispielhaft
zwei Vertikalstützen 3 und 4, die sich im Einbauzustand im Verkehrsmittel in senkrechter
Ausrichtung befinden, sowie eine Querstrebe 5. Die Querstrebe 5 ist mit der Stützanordnung
2 verbunden, vorzugsweise in etwa einer halben vertikalen Höhe der Stützanordnung
2.
[0111] Die erste Vertikalstütze 3, die zweite Vertikalstütze 4 und die Querstrebe 5 sind
erfindungsgemäß als Mehrfach-Hohlprofilelement 6, 7 und 8 aufgebaut, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel des Gurtgestells 1 jeweils gleichartig ausgebildet sind, hier
vorzugsweise als Doppel- bzw. Zweifach- oder Zwillings-Hohlprofil.
[0112] Das Hohlprofilelement 6 umfasst rohrförmige Hohlkörper 6a, 6b, das Hohlprofilelement
7 umfasst die Hohlkörper 7a, 7b und das Hohlprofilelement 8 umfasst rohrförmige Hohlkörper
8a, 8b.
[0113] Die Ausbildung der Hohlprofilelemente 6 bis 8 ist anhand des Hohlprofilelements 6
nachfolgend konkret erläutert (siehe auch Figur 6) .
[0114] Die jeweiligen Hohlkörper 6a und 6b des Hohlprofilelements 6 sind untereinander vorzugsweise
identisch, hier jeweils als Hohlprofilelement 6 mit rechteckigem Querschnitt gebildet,
wobei ein über die Länge des jeweiligen Hohlkörpers 6a und 6b sich erstreckendes Innen-
bzw. Hohlvolumen HV von den Außenwänden des jeweiligen Hohlkörpers 6a, 6b umschlossen
ist.
[0115] Die entlang von Hohlkörper-Längskanten verbundenen Außenwände des jeweiligen Hohlkörpers
6a, 6b umfassen zwei zueinander parallele gegenüberliegende streifenförmige Längsseiten
Li, L und dazu rechtwinklig ausgerichtet zwei zueinander parallele gegenüberliegende
streifenförmige kürzere Breitseiten B. Der Hohlkörper 6a mit seiner Längsseite Li
verbunden mit der Längsseite Li des Hohlkörpers 6b.
[0116] Die miteinander verbundenen flachen vorzugsweise ebenen Längsseiten Li der beiden
Hohlkörper 6a, 6b sind im verbundenen Zustand in gegenseitiger flächiger Anlage oder
geringfügig über einen Spalt mit geringer Spaltbreite von z. B. bis ca. einem Millimeter
beabstandet voneinander. Die Verbindung der beiden Hohlkörper 6a, 6b bzw. deren einander
zugewandten Längsseiten Li kann lösbar zum Beispiel durch eine Schraubverbindung oder
nicht lösbar zum Beispiel durch Vernieten oder stoffschlüssig durch Verschweißen mit
einer Schweißverbindung SV (s. Fig. 6), Verlöten oder Verkleben erfolgen.
[0117] Um ein Mehrfach-Hohlprofilelement zu bilden, kann das Hohlprofilelement 6 alternativ
auch anders gebildet sein, zum Beispiel aus einem Materialstück hergestellt sein,
wie z. B. einem ursprünglich ebenen Materialsteifen bzw. Blechstreifen, der mehrfach
umgebogenen ist, so dass sich eine hohle Grundstruktur des Hohlprofilelements 6 mit
z. B. zwei jeweils für sich umrandeten Hohlvolumina HV ergibt. Wesentlich für die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist dabei, dass mindestens zwei im Inneren des Hohlprofilelements
6 vorhandene nebeneinander liegende Längsseiten Li ausgebildet sind, vorzugsweise
paarweise miteinander verbunden. Die wenigstens zwei inneren Längsseiten Li sind vorzugsweise
zumindest über die wesentliche Länge des Hohlprofilelements 6 ausgestaltet.
[0118] Wenn ein alternatives erfindungsgemäßes Mehrfach Hohlprofilelement 35 gemäß Figur
7 zum Beispiel ausgehend von dem Hohlprofilelement 6 gemäß Figur 6 anstatt aus zwei
aus zum Beispiel drei gleichen Hohlkörpern 6a, 6b, 6c besteht, die jeweils mit Längsseiten
Li verbunden sind, dann weist das alternative Mehrfach-Hohlprofilelement 35 vier innere
Längsseiten Li auf, die zwei jeweils paarweise verbundene innere Längsseiten Li bilden.
Im Inneren des alternativen Mehrfach-Hohlprofilelements 35 sind dann drei getrennte
Hohlvolumina HV vorhanden.
[0119] Die inneren Längsseiten Li zusammen mit den äußeren Längsseiten L stellen bei einer
Belastung auf das Gurtgestell 1 bzw. 26 in den Belastungsrichtungen R, die quer auf
das Gurtgestell 1 und damit die Vertikalstützen 3 und 4 wirken, eine vergleichsweise
hohe mechanische Stabilität bzw. eine hohe Versteifungswirkung bereit. Eine Belastung
in Belastungsrichtung R ist insbesondere durch ein Brems- oder Aufprallereignis gegeben,
wenn eine Person in einem am Gurtgestell 1 angebrachten Fahrzeugsitz sitzt und mit
einem am Gurtgestell1 befestigten Sicherheitsgurtsystem gesichert ist. Dabei werden
Zug- und/oder Druckkräfte oder Momente am Gurtgestell wirksam, insbesondere in Belastungsrichtung
R. Die entsprechenden Kräfte werden aufgrund der sich in Fahrtrichtung FR des Verkehrsmittels
sich ruckartig bewegenden und abgebremsten Masse der gesicherten Person über das Sicherheitsgurtsystem
in das Gurtgestell 1 eingeleitet.
[0120] Die Vertikalstützen 3, 4 mit den dem Mehrfach-Hohlprofilelement 6 oder eine Vertikalstütze
mit dem Mehrfach-Hohlprofilelement 35 sind vorzugsweise so ausgerichtet, dass die
von den Längsseiten L bzw. Li aufgespannte Ebenen quer zur Horizontalen und parallel
zur Belastungsrichtung R ausgerichtet sind. Die Ebenen der Breitseiten B entsprechend
quer zu den Ebenen der Längsseiten L.
[0121] Die Querstrebe 5 ist mit den Ebenen ihrer Längsseiten des Mehrfach-Hohlprofilelements
8 vorzugsweise parallel zur Horizontalen ausgerichtet.
[0122] Die beiden parallel in Längsrichtung senkrecht stehenden Vertikalstützen 3 und 4
stehen mit ihrem unteren Ende auf einem nach oben offenen U-förmigen Fußelement 9,
welches unterseitig an einem Bodenbereich beispielsweise einem Fahrzeugboden aufliegend
fixierbar ist. Die unteren Enden der beiden Vertikalstützen 3 und 4 sind beispielsweise
an dem Fußelement 9 angeschraubt oder angeschweißt.
[0123] Zwischen den oberen Enden der Vertikalstützen 3 und 4 ist ein streifenförmiges flaches
Verbindungsblech 10 vorgesehen, das jeweils endseitig an den Enden der Vertikalstützen
3 und 4 befestigt ist. Die Vertikalstützen 3, 4 mit dem Fußelement 9 und dem Verbindungsblech
10 bildet eine Rahmenstruktur mit einer Umrahmung, die eine zur Belastungsrichtung
R senkrecht stehende materialfreie Rahmenebene geschlossen umrahmt. Im unteren Drittel
der Höhe der Vertikalstützen 3 und 4 ist außerdem eine Strebe 11 innen zwischen gegenüberliegenden
Längsseiten L der beiden Vertikalstützen 3 und 4 fest angebracht vorhanden.
[0124] Die Querstrebe 5 ist als Mehrfach-Hohlprofilelement 8 bzw. Doppel-Hohlprofil gestaltet
und in ihrer Längserstreckung winklig bzw. senkrecht zur Längserstreckung der Vertikalstützen
3 und 4 horizontal ausgerichtet. Die beiden Hohlprofile 8a und 8b sind jeweils mit
rechteckiger Grundform, vorzugsweise identisch mit den Hohlprofilen 6a, 6b bzw. 7a,
7b. Die Ebenen der Längsseiten L sind horizontal ausgerichtet.
[0125] Die Querstrebe 5 ist rückwärtig mit einem Befestigungsabschnitt 5a versehen zur Verbindung
an den beiden Vertikalstützen 3 und 4.
[0126] Das Gurtgestell 1 bzw. 26 ist vorzugsweise aus einem hochfesten zum Beispiel metallischen
Werkstoff beispielsweise aus einem Stahlmaterial gebildet.
[0127] Für eine gezielte Verformung unter Belastung in einem Belastungsfall insbesondere
durch eine Zugbelastung in Belastungsrichtung R sind Sollbiegestellen bzw. Verformungszonen
VZ am Gurtgestell 1, 26 vorzugsweise in den Vertikalstützen 3, 4 und der Querstrebe
5 vorgesehen. Die Verformungszonen sind beispielsweise durch Materialwandschwächungen
und/oder durch materialfreie Aussparungen wie Löcher oder Schlitze in den Wandungen
der Vertikalstützen 3, 4 und/oder der Querstrebe 5 ausbildbar. In den Figuren sind
in den Verformungszonen VZ der Querstrebe 5 keine Materialeinschnitte oder dergleichen
ausgeführt.
[0128] Bei den Gurtgestellen 1 und 26 ist beispielhaft im oberen Drittel der Länge der Vertikalstützen
3 und 4 jeweils eine Schlitzung 12 bzw. 13 mit einer Mehrzahl von Schlitzen vorgesehen.
Die Schlitzungen 12 bzw. 13 sind gleichartig ausgebildet. Die Schlitzung 12 umfasst
vom oberen Ende der Vertikalstütze 3 aus betrachtet zum Beispiel die Schlitze 14 bis
19. Jeder Schlitz 14 bis 19 bildet einen materialfreien Bereich bzw. Spalt in der
Vertikalstütze 3. Die der Schlitzung 12 entsprechende Schlitzung 13 in der Vertikalstütze
4 umfasst beispielsweise die Schlitze 20 bis 25.
[0129] Die Schlitze 14 bis 25 können zueinander unterschiedlich gestaltet sein oder gleichartig
bzw. identisch. Die am Gurtgestell 1 und 26 gezeigten Schlitze 14 bis 25 sind identisch
was insbesondere eine Schlitzbreite, eine Schlitztiefe von der vorderen offenen Seite
nach hinten und was die Längsposition entlang der Vertikalstützen 3 und 4 angeht.
[0130] Eine Spaltbreite der Schlitze 14 bis 25 liegt beispielsweise im Bereich von Millimetern
zum Beispiel zwischen 1 und 2 mm. Die Schlitze 14 bis 25 erstrecken sich hier beispielhaft
von einer Vorderseite der Vertikalstützen 3 und 4 senkrecht zur Längserstreckung der
Vertikalstützen 3 und 4 nach hinten über beispielsweise etwa eine halbe Tiefe der
Vertikalstützen 3 und 4.
[0131] Sämtliche Schlitze 14 bis 25 sind gerade Schlitze und senkrecht beziehungsweise quer
zur Längsachse der Vertikalstützen 3 und 4 ausgebildet, wobei einzelne oder sämtliche
Schlitze auch einen nicht geradlinigen bzw. gebogenen Verlauf aufweisen und/oder schräg
zur Längsachse der Vertikalstützen 3 und 4 gerichtet sein können.
[0132] Wird bei einem Belastungsfall auf das Gurtgestell 1, 26 in Belastungsrichtung R eine
Zugkraft an den Vertikalstützen 3, 4 wirksam, können die jeweiligen geschlitzten oberen
Endabschnitte der Vertikalstützen 3, 4 definiert bzw. in einem vorbestimmbaren Maß
sich verformen, vorzugsweise sich kontinuierlich verbiegen, und dabei Energie zur
Verformung des Materials der Vertikalstützen 3, 4 abgeführt werden, was für eine gesicherte
Person in einer dazugehörigen Fahrzeugsitz unkritisch ist, da die oberen Endabschnitte
der Vertikalstützen 3, 4 in Richtung D nach vorne nur etwas verbogen werden (s. Fig.
4). Damit wird im Belastungsfall am Gurtgestell 1, 26 wirkende Energie abgeführt bzw.
in Verformungs- und Reibungswärme umgewandelt, so dass sichergestellt wird, dass das
Gurtgestell 1, 26 durch eine vorgebbare Deformation durch plastische Verformung nicht
aus dem Bodenbereich des Fahrzeugs herausgerissen wird, was unerwünschte bzw. kritische
Schadensfolgen für die gesicherte Person mit sich bringen würde. Ein Herausreißen
des Gurtgestells könnte bei nicht geschlitztem Gurtgestell bzw. bei nicht geschlitzten
Vertikalstützen 3, 4 mit höherer Wahrscheinlichkeit stattfinden bzw. würde bereits
bei einer am Gurtgestell vergleichsweise geringeren wirkenden Energie stattfinden,
bei welcher das erfindungsgemäße geschlitzte Gurtgestell 1, 26 sich lediglich kontrolliert
verformen würde.
[0133] Zur kontrollierten vorgebbaren Verformung der Vertikalstützen 3, 4 und/oder der Querstrebe
5 bestehen diese aus einem geeigneten Material zum Beispiel aus einem plastisch vorteilhaft
verformbaren Stahlmaterial.
[0134] Zur gezielten Vorgabe der Verformung des Gurtgestells 1, 26 im Belastungsfall kann
unter anderem die Anzahl der Schlitze und/oder können die Abstände zwischen zwei benachbarten
Schlitzen entsprechend gewählt werden.
[0135] Die Abstände zwischen den Schlitzen 14 bis 19 an der Vertikalstütze 3 und die Abstände
zwischen den Schlitzen 20 bis 25 an der Vertikalstütze 4 ist identisch. Demgemäß ist
von einem oberen Ende der Vertikalstütze 3 bzw. 4 der erste Schlitz 14 und der zweite
Schlitz 15 mit einem geringeren Abstand in Längsrichtung der Vertikalstützen 3, 4
versehen, als die jeweiligen Abstände zwischen den anderen Schlitzen 15 bis 19 bzw.
21 bis 25.
[0136] Figur 3 zeigt eine alternative erfindungsgemäße Vorrichtung, welche als Gurtgestell
26 ausgebildet ist. Das Gurtgestell 26 ist gegenüber dem Gurtgestell 1 erweitert und
umfasst eine zum Gurtgestell 1 identisch ausgebildete Struktur und zusätzlich eine
weitere Struktur, die eine Auslegerstütze 27 umfasst, womit das Gurtgestell 26 gegenüber
dem Gurtgestell 1 mechanisch noch stabiler ausgebildet und flexibler bzw. universeller
einsetzbar ist.
[0137] Die mit der Querstrebe 5 verbindbare Auslegerstütze 27 weist an ihrem oberen Ende
ein U-förmiges Verbindungsblech 28 auf, das im mittleren Bereich der Querstrebe 5
diese vorne, oben und unten umgreift, um die Auslegerstütze 27 mit der Querstrebe
5 zu verbinden. Vom Verbindungsblech 28 erstreckt sich ein räumlich schräg ausgerichteter
erster Abschnitt 29 bis zu einem Winkelbereich 30, an den sich ein vertikaler Fußabschnitt
31 mit einer endseitigen Fußplatte 32 anschließt, der mit dem Bodenbereich eines Fahrzeuges
verbindbar ist.
[0138] Die Auslegerstütze 27 umfasst eine Grundstruktur, die wahlweise bzw. vorzugsweise
aus einem Mehrfach-Hohlprofilelement 33 gebildet ist, welches vorzugsweise zwei Hohlkörper
33a und 33b umfasst. Die Hohlkörper 33a und 33b sind vorzugsweise identisch zum Beispiel
entsprechend der im Querschnitt rechteckigen Hohlkörpern 6a, 6b aufgebaut, allerdings
mit einem abgewinkelten Verlauf mit dem oberen längeren geraden Abschnitt 29 und dem
kürzeren geraden Fußabschnitt 31.
[0139] Außerdem ist im Winkelbereich 30 außen an der Auslegerstütze 27 ein Verstärkungselement
34 vorgesehen.
[0140] Das Fußelement 9 ist über Öffnungen 9a an einem Fahrzeugboden fixierbar.
[0141] Die Figuren 8 und 9 zeigen eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung, die als Gurtgestell
36 mit einer Stützanordnung 37 ausgebildet ist.
[0142] Die Stützanordnung 37 umfasst zwei aufrecht stehende, parallel ausgerichtete hohle
Vertikalstützen 38, 39 aus einem Stahl-Hohl-Vierkantprofil.
[0143] Zum platzsparenden Zusammenklappen des Gurtgestells 36 sind eine obere Gelenkanordnung
40 und eine untere Gelenkanordnung 41 mit jeweils im Nutzzustand horizontalen Gelenkachsen
vorhanden. In vertikaler Richtung zwischen den beiden Gelenkanordnungen 40 und 41
ist an der Stützanordnung 37 beidseitig jeweils ein L-förmiges Auflageprofil 42 bzw.
43 zur Anordnung einer Sitzflächenstruktur des mit dem Gurtgestell 36 bildbaren Personensitzes
vorhanden. Unterhalb der unteren Gelenkanordnung 41 sind weitere Elemente der Stützanordnung
37 mit jeweils seitlichen Stützstreben 44 und 45 vorgesehen, die unterseitig an einem
Fahrzeugboden fixierbar sind.
[0144] Zur Anbringung eines Gurtumlenkers eines Personenrückhaltesystems (nicht dargestellt)
mit einer Sicherheitsgurtanordnung ist am oberen Endabschnitt der Vertikalstütze 38
eine Anbringanordnung 46 in Form eines umgebogenen Blechabschnitts mit einer Schrauböffnung
47 ausgebildet. Die Anbringanordnung 46 ist an der Vertikalstütze 38 zum Beispiel
angeschweißt.
[0145] In beiden Vertikalstützen 38, 39 sind hinsichtlich eines Belastungsfalls zum vorgegebenen
plastischen Verformungsverhalten der Stützanordnung 37 bzw. der Vertikalstützen 38,
39 Materialausnehmungen vorhanden, welche jeweils sechs identische und horizontal
beabstandete Schlitze 48 umfassen.
[0146] Figur 10 zeigt mit der Darstellung von verdeckten Kanten ein alternatives erfindungsgemäßes
Gurtgestell 49 im Ausschnitt, das sich vom Gurtgestell 36 lediglich in der Anzahl
und in der Ausbildung der Materialausnehmungen in den Vertikalstützen 38 und 39 unterscheidet.
In beiden Vertikalstützen 38, 39 sind identische schlitzförmig Materialausnehmungen
vorhanden, welche jeweils vier Schlitze 50, 51, 52 und 53 umfassen. Die Schlitze 50-53
durchgreifen die Wand der Vertikalstütze 38 komplett. Nachfolgend sind die Zusammenhänge
für die Vertikalstütze 38 beschrieben, was auch auf die Vertikalstütze 39 übertragbar
ist.
[0147] Die Schlitze 50-53 sind in einem oberen Abschnitt der Vertikalstütze 38 vorhanden
und untereinander identisch und im Nutzzustand des Gurtgestells 49 bei senkrecht gestellten
Vertikalstützen 38, 39 horizontal bzw. quer zur Längsachse der Vertikalstützen 38
und 39 ausgerichtet.
[0148] In der Regel werden die Schlitze 50-53 nachträglich in das ursprünglich umfänglich
zur Längsachse geschlossene Hohl-Vierkantprofil der Vertikalstütze 38 durch einen
Säge-Bearbeitungsvorgang oder dergleichen eingebracht.
[0149] Die Schlitze 50-53 bilden streifenförmige materialfreie Bereiche in einer Vorderwand
54 und in gegenüberliegenden Seitenwänden 55 und 56 der vierkantförmigen hohlen Vertikalstütze
38. Die Länge des jeweiligen Schlitzes 50-53 in den Seitenwänden 55, 56 erstreckt
sich in den Seitenwänden 55, 56 jeweils bis etwas über die halbe Seitenwand-Breite,
kann aber auch kürzer oder länger sein, abhängig davon, welches plastische Verformungsverhalten
der Vertikalstützen 38, 39 gewünscht ist bzw. vorgegeben werden soll. Entsprechend
kann eine Schlitzbreite SB der Schlitze 50-53 in Längsrichtung der Vertikalstütze
38 variabel vorgegeben sein. Die durchgehend einheitliche Schlitzbreite SB liegt in
der dargestellten Ausführungsform zum Beispiel im Bereich der Wandstärke der Wände
54-57 der Vertikalstütze 38, 39 zum Beispiel zwischen ca. 1 und 5 Millimeter, vorzugsweise
bei circa 3 Millimeter.
[0150] Eine Rückwand 57 der Vertikalstütze 38 ist von den Schlitzen 50-53 nicht betroffen
und bleibt von zur Verformungsbeeinflussung bestimmten erfindungsgemäßen Materialausnehmungen
frei.
[0151] Am Gurtgestell 36 können gegebenenfalls beispielsweise zur Anbringung von an dem
Gurtgestell 36 befestigbaren Anbauelementen vorhandene Öffnungen in der Stützanordnung
37 bzw. in den Vertikalstützen 38, 39 haben nichts mit den erfindungsgemäßen Materialausnehmungen
zu tun. Solche Öffnungen wie zum Beispiel Schrauböffnungen sind im Nutzzustand ohnehin
in der Regel in ihrer Wirkung auf ein plastisches Verformen der Vertikalstützen irrelevant
bzw. von dazugehörigen durchgreifenden Eingreifelementen wie z. B. Steckelementen
oder Schrauben zumindest im Wesentlichen ausgefüllt und wirken sich damit nicht merklich
auf das plastische Verformungsverhalten der Stützanordnung aus, auf welches die vorliegende
Erfindung abzielt.
[0152] Jeder der U-förmigen Schlitze 50-53 ist mittig zur Vorderwand 54 von einem Materialsteg
58 unterbrochen, so dass der jeweilige Schlitz 50-53 aus zwei vom Materialsteg 58
getrennten Teilschlitzen bzw. zwei Teil-Materialausnehmungen gebildet ist. Die Materialstege
58 sind vorzugsweise ein verbleibender Teil der Vorderwand 54, können aber auch anderweitig
z. B. durch einen nachträglich gesetzten Schweißpunkt bereitgestellt werden. Die grundlegend
gewünschte Funktion bzw. Wirkung der Schlitze 50-53 im Hinblick auf das gewünschte
vorgebbare plastische Verformungsverhalten der Vertikalstütze 38 bleibt für den betreffenden
Belastungsfall aber trotz der Materialstege 58 erhalten.
[0153] Jeder der zum Beispiel ca. 1 bis 3 Millimeter breiten Materialstege 58 dient lediglich
zur Stabilisierung der Vertikalstütze 38 bei geringen insbesondere länger andauernden
Zug- oder Druckbelastungen auf die Vertikalstütze 38, damit diese sich nicht vergleichsweise
gering plastisch verformt. Dies ist insbesondere ein praxisrelevantes Szenario wie
einem Umkippen und eine folgende Kollision des Gurtgestells mit einem Hindernis oder
Belastungen beim Transport bzw. ggf. bei der Montage des Gurtgestells 49. Mit den
Materialstegen 58 wird ein Verbiegen der Vertikalstütze 38 bei geringeren Belastungen
ausgeschlossen, die bezüglich der Belastungs-Stärke und Belastungs-Dynamik nicht mit
den Belastungsfällen vergleichbar sind, auf welche die Erfindung abzielt.
[0154] Die Materialstege 58 wirken sich demgemäß nicht bzw. nicht nachteilig auf das mit
den Schlitzen 50-53 bewusst gewollte plastische Verformungsverhalten bei einem insbesondere
stoßartigen Belastungsfall wie einem Unfall des betreffenden Verkehrsmittels aus.
In diesen Fällen werden die vergleichsweise schmalen Materialstege 58 selbst neben
anderen Bereichen der Vertikalstütze 38 plastisch verformt bzw. verbogen.
[0155] Im praxisrelevanten kurzzeitig auftretenden Belastungsfall auf das Gurtgestell 49
bzw. auf eine damit gebildete PersonenSitzanordnung mit einem Personenrückhaltesystem
mit gesicherter Person in einem Fahrzeug, zum Beispiel bei einem Auffahr-Aufprall
des Fahrzeugs auf ein Hindernis, werden Momente bzw. Zugkräfte am Gurtgestell 49 in
Belastungsrichtung R wirksam. Dabei werden die Vertikalstützen 38, 39 belastet und
nach vorne in Richtung P1 bzw. in Fahrtrichtung FR des Fahrzeugs beansprucht und aufgrund
der Schlitze 50-53 während der Belastungsdauer vorzugsweise kontinuierlich plastisch
verformt bzw. verbogen. Die beiden Vertikalstützen 38 und 39 verformen sich dabei
vorzugsweise gleichartig in einem für die gesicherte Person unkritischen Maß.
[0156] Der obere Teil des Gurtgestells 49 bzw. der Stützstruktur 37 mit den Vertikalstützen
38, 39 wird unter der Wirkung der beschleunigten bzw. abgebremsten Masse der gesicherten
Person über Gurtabschnitte des Personenrückhaltesystem plastisch verbogen. Die betreffende
Energie führt zum Verbiegen und zu Verformungsarbeit im plastisch verformbaren Stahlmaterial
der Vertikalstützen 38, 39 im Nahbereich der Schlitze 50-53.
[0157] Figur 12 zeigt einen Ausschnitt eines oberen End-Abschnitts einer Vertikalstütze
59 eines alternativen erfindungsgemäßen Gurtgestells, wobei gegebenenfalls weitere
Elemente des Gurtgestells an der Vertikalstütze 59 weggelassen sind. Die allseitig
doppelwandige Vertikalstütze 59 ist durch zwei passend gestaltete und insbesondere
ohne merkliches Spiel ineinandergesteckte und fest verbundene Vierkant-Hohlprofile
60 und 61 gebildet, welche quer zur Längsrichtung der Vertikalstütze 59 mehrere Materialausnehmungen
bzw. U-förmige Schlitze 62 aufweist. Die zum Beispiel neun Schlitze 62 durchtrennen
sowohl das innere Vierkant-Hohlprofil 60 als auch das äußere Vierkant-Hohlprofile
61. Jeder Schlitz 62 ist entsprechend der Schlitze 50-53 gemäß Figur 10 und 11 in
einer Vorderwand 63 und in gegenüberliegenden Seitenwänden 64 und 65 der Vertikalstütze
59 ausgestaltet.
[0158] Die oberen sechs Schlitze 62 und die unteren drei Schlitze 62 sind jeweils zueinander
mit gleichem Abstand in Längsrichtung der Vertikalstütze 59 vorhanden. Zwischen dem
untersten der oberen sechs Schlitze 62 und dem obersten der unteren drei Schlitze
62 ist ein etwa dreifacher Abstand ausgebildet.
[0159] Des Weiteren zeigen die Figuren 13 und 14 eine weitere alternative erfindungsgemäße
Vorrichtung, die als Gurtgestell 66 mit einer Stützanordnung 67 für einen damit herstellbaren
gurtintegrierten Personensitz ausgebildet ist. Die Stützanordnung 67 umfasst zwei
aufrecht stehende untereinander einstückig verbundene Vertikalstützen 68, 69, die
durch Abschnitte eines bügelförmigen Einfach-Rohr-Hohlprofils 70 gebildet sind. Die
nach unten gerichteten freien Enden des Einfach-Rohr-Hohlprofils 70 enden versetzt
oberhalb zu einer Sitzflächenauflage SA des Gurtgestells 66. Das Gurtgestell 66 ist
ausgebildet, mit der Unterseite der Sitzflächenauflage SA auf einem unten anschließenden
Sitzkasten (nicht gezeigt) befestigt zu werden, der auf einem Fahrzeugboden fixierbar
ist.
[0160] Auf gleicher Höhe der beiden Vertikalstützen 68 und 69 sind Materialausnehmungen
in Form von jeweils drei identischen Schlitzen 71 vorhanden. Die Schlitze 71 sind
in den Vertikalstützen 68, 69 vorderseitig und seitlich ausgebildet. Damit können
sich bei einer Zugbelastung in Belastungsrichtung R die Vertikalstützen 68, 69 gemäß
P2 nach vorne definiert aber unkritisch für eine gesicherte Person plastisch verformen
bzw. verbiegen. Die beiden Vertikalstützen 68, 69 verbiegen sich nach vorne um einen
durch die Schlitze 71 gezielt mechanisch geschwächten Soll-Biegebereich BB der jeweiligen
Vertikalstütze 68 bzw. 69.
[0161] Die Schlitze 71 sind vorteilhaft in einem Abschnitt der Vertikalstützen 68, 69 unterhalb
einer Anbringanordnung 72 für die Anbringung einer Gurtumlenkung des Personenrückhaltesystems
ausgebildet.
[0162] Figur 15 zeigt eine alternative hohle Vierkant-Vertikalstütze 73 mit einer fensterartigen
Materialausnehmung 74 und einem darin eingesetzten Einsetzteil 75, aus z. B. einem
Spritzgussteil, das als sich verformendes Verformungselement im Belastungsfall der
Vertikalstütze 73 dient. Das Einsetzteil 75 ist lamellenartig bzw. ziehharmonikaartig
aufgebaut.
Bezugszeichenliste:
| 1 |
Gurtgestell |
37 |
Stützanordnung |
| 2 |
Stützanordnung |
38 |
Vertikalstütze |
| 3, 4 |
Vertikalstütze |
39 |
Vertikalstütze |
| 5 |
Querstrebe |
40 |
Gelenkanordnung |
| 5a |
Befestigungsabschnitt |
41 |
Gelenkanordnung |
| 6 |
Mehrfach-Hohlprofilelement |
42 |
Auflageprofil |
| 6a |
Hohlkörper |
43 |
Auflageprofil |
| 6b |
Hohlkörper |
44 |
Stützstrebe |
| 6c |
Hohlkörper |
45 |
Stützstrebe |
| 7 |
Mehrfach-Hohlprofilelement |
46 |
Anbringanordnung |
| 7a |
Hohlkörper |
47 |
Schrauböffnung |
| 7b |
Hohlkörper |
48 |
Schlitz |
| 8 |
Mehrfach-Hohlprofilelement |
49 |
Gurtgestell |
| 8a |
Hohlkörper |
50 |
Schlitz |
| 8b |
Hohlkörper |
51 |
Schlitz |
| 9 |
Fußelement |
52 |
Schlitz |
| 9a |
Öffnung |
53 |
Schlitz |
| 10 |
Verbindungsblech |
54 |
Vorderwand |
| 11 |
Strebe |
55 |
Seitenwand |
| 12 |
Schlitzung |
56 |
Seitenwand |
| 13 |
Schlitzung |
57 |
Rückwand |
| 14-19 |
Schlitz |
58 |
Materialsteg |
| 20-25 |
Schlitz |
59 |
Vertikalstütze |
| 26 |
Gurtgestell |
60 |
Vierkant-Hohlprofil |
| 27 |
Auslegerstütze |
61 |
Vierkant-Hohlprofil |
| 28 |
Verbindungsblech |
62 |
Schlitz |
| 29 |
Abschnitt |
63 |
Vorderwand |
| 30 |
Winkelbereich |
64 |
Seitenwand |
| 31 |
Fußabschnitt |
65 |
Seitenwand |
| 32 |
Fußplatte |
66 |
Gurtgestell |
| 33 |
Mehrfach-Hohlprofilelement |
67 |
Stützanordnung |
| 33a |
Hohlkörper |
68 |
Vertikalstütze |
| 33b |
Hohlkörper |
69 |
Vertikalstütze |
| 34 |
Verstärkungselement |
70 |
Einfach-Rohr-Hohlprofil |
| 35 |
Mehrfach-Hohlprofilelement |
71 |
Schlitz |
| 36 |
Gurtgestell |
72 |
Anbringanordnung |
| |
|
73 |
Vertikalstütze |
| |
|
74 |
Materialausnehmung |
| |
|
75 |
Einsetzteil |
1. Vorrichtung (1, 26, 36, 49, 66) zur Anordnung eines Personenrückhaltesystems in einem
Verkehrsmittel, um mit dem Personenrückhaltesystem eine in dem Verkehrsmittel sitzende
Person zu sichern, wobei die Vorrichtung eine Stützanordnung (2, 37, 67) mit einer
Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) mit einer Materialausnehmung in einer
Wand (54-56) der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abmessung eines in der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) gebildeten
materialfreien Bereichs abgestimmt ist auf ein Verformungsverhalten der Vertikalstütze
(3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) bei einer mechanischen Belastung.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausnehmung in einer Wand (54-56) der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59;
68, 69) mehrere voneinander getrennte materialfreie Bereiche umfasst.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausnehmung in einer Wand (54-56) der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59;
68, 69) schlitzförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausnehmung (74) fensterartig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine schlitzförmige Materialausnehmung auf einer Vorderseite der Vertikalstütze (3,
4; 38, 39; 59; 68, 69) durch einen Materialbereich (58) unterbrochen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) ein Zusatzelement vorhanden ist,
welches ausgebildet ist, dass ein Eingreifabschnitt des Zusatzelements passend in
die Materialausnehmung in der Wand (54-56) der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68,
69) eingreift.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausnehmung in der Wand der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69)
in einem Bereich der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) vorhanden ist, welcher
sich unterhalb eines an der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) vorbereitet
vorhandenen Anbringbereichs (46,72) für eine Umlenkung eines Gurtes des Personenrückhaltesystems
befindet.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) in Längsrichtung betrachtet innerhalb
eines Endabschnitts der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) mit einer Materialausnehmung
in einer Wand der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) versehen ist, vorzugsweise
geschlitzt ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalstütze (3, 4; 59) als Mehrfach-Hohlprofilelement aufgebaut ist, wobei
das Mehrfach-Hohlprofilelement über seine zumindest wesentliche Erstreckung zwei miteinander
längsseitig verbundene Hohlkörper (7a, 7b; 60, 61) umfasst.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) eine längliche Querstrebe (5) aufgenommen
ist, die winklig zur Vertikalstütze (3, 4; 38, 39; 59; 68, 69) ausgerichtet ist.
12. Personensitzanordnung für ein Verkehrsmittel mit einer Vorrichtung (1, 26, 36, 49,
66) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Verkehrsmittel mit einer Personensitzanordnung nach Anspruch 12 oder mit einer Vorrichtung
(1, 26, 36, 49, 66) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.