[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Stopfaggregat für eine Gleisstopfmaschine mit
auf einem, in einem Stopfaggregatrahmen höhenverstellbar geführten, Träger angeordneten,
als Schwinghebel ausgebildeten Stopfwerkzeugpaaren, deren zum Eintauchen in ein Schotterbett
bestimmte untere Stopfpickelenden mit einem Schwingungsantrieb gegenläufig antreibbar
und hydraulisch zueinander beistellbar sind, wobei jedem der Stopfwerkzeuge eines
Stopfwerkzeugpaares ein Hydraulikzylinder zugeordnet ist, wobei die Hydraulikzylinder
sowohl den Beistellantrieb als auch den Schwingungsantrieb der Stopfwerkzeuge bilden
und zur Betätigung der Hydraulikzylinder Hydraulikzylinderansteuerventile vorgesehen
sind, die vorzugsweise direkt am Hydraulikzylinder angeordnet sind. Außerdem kann
zur kontinuierlichen Öffnungsweiteneinstellung ein verstellbarer Öffnungsweitenzylinder
oder ein Öffnungsweitendistanzsensor vorgesehen sein.
[0002] Stopfaggregate penetrieren mit Stopfwerkzeugen den Schotter eines Gleisbettes im
Bereich zwischen zwei Schwellen (Zwischenfach), im Bereich des Auflagers der Schwelle
im Schotter unter der Schiene und verdichten den Schotter durch eine dynamische Vibration
der Stopfpickel zwischen den zueinander beistellbaren gegenüberliegenden Stopfpickeln.
Stopfaggregate können in einem Arbeitszyklus eine, zwei oder mehr Schwellen stopfen
(
DE 24 24 829 A,
EP 1 653 003 A2). Gemäß der Lehre der
EP 1 653 003 A2 sind die als Linearantrieb wirksamen Beistellantriebe derart ausgeführt, dass diese
nicht nur eine lineare Beistellbewegung, sondern gleichzeitig auch in einer aus der
AT 339 358, der
EP 0 331 956 oder der
US 4 068 595 bekannten Weise die für die Stopfpickel erforderliche Vibration erzeugen. Damit können
die Beistellgeschwindigkeit, die Schwingungsamplitude, deren Form und die Frequenz
vorgegeben werden. Das Patent
AT 513973 B1 beschreibt einen hydraulischen Linearantrieb der Beistellzylinder wobei jedem der
Beistellzylinder ein Wegsensor zur Bestimmung der Hydraulikzylinderstellung zugeordnet
ist.
[0003] Die Bewegungen eines Stopfaggregates umfassen das vertikale Eintauchen der Stopfpickel
in den Schotter, die Beistellbewegung bei welcher die Stopfpickelenden zueinander
geschlossen werden und die überlagerte dynamische Schwingung welche die eigentliche
Verdichtung der Schotterkörner bewirkt. Bekannt ist es für die Beistellbewegung Hydraulikzylinder
zu verwenden, die über Pleuel mit einer Vibrationswelle mit Exzentrizität verbunden
sind und die der Beistellbewegung die vibratorische Schwingung überlagern (
AT 369 455 B). Diese Vibrationswellen und Pleuel sind über Wälzlager gelagert, die regelmäßiger
teurer Wartung bedürfen. Andere bekannte Lösungen verwenden eine lineare Anregung
über Hydraulikzylinder. Dabei werden zwei Hydraulikzylinder in Serie mechanisch gekoppelt.
Der eine Hydraulikzylinder führt die Beistellbewegung aus, der andere die vibratorische
Bewegung. Die Größe der dabei entstehenden Schwingung wird mechanisch und durch die
hydraulische Anregung bestimmt. Die Größe der Amplitude kann nicht frei eingestellt
werden.
[0005] Optimale Stopffrequenzen zur Verdichtung liegen bekanntermaßen zwischen 25-40 Hz,
wobei ein Eindringen der Stopfpickel in normalen Schotter mit höheren Frequenzen leichter
möglich ist, da nur ein geringerer Eintauchstoß auftritt und damit die Beanspruchung
der Lagerungen des Stopfpickelaggregates verringert werden kann. Bei irregulären stark
verunreinigten harten Schotterbettungen trifft dies nicht mehr zu. Hier sind andere
Einstellungen von Frequenz und Amplitude vorteilhaft.
[0006] Die heute im Einsatz befindlichen Stopfaggregate weisen einen sehr hohen und kostspieligen
Wartungsaufwand auf. Typischerweise werden die Aggregate jede Saison zumindest partiell
überholt und gewartet. Nach 1-2 Überholungen müssen die Aggregate durch neue ersetzt
werden. Zusätzlich ist es bekannt Stopfaggregate mit rotierenden Vibrationswellen
mit Schwungscheibe auszurüsten, damit die Frequenz bei zunehmender Verdichtung des
Schotters nicht allzu sehr abfällt. Bekannt ist auch, dass bei der Ansteuerung der
Beistellzylinder die Amplitude durch die Elastizität der Hydraulikschläuche abnimmt
und damit die Verdichtungswirkung sinkt. Aus verschiedenen Untersuchungen ist bekannt,
dass abfallende Stopfamplituden bzw. eine abnehmende Verdichtfrequenz die Verdichtung
beeinträchtigen und ebenfalls das Eindringen in den Schotter reduzieren. Bei der unter
AT 513973 B1 beschriebenen Ausführung eines Linearantriebes mit Wegsensor werden die beschriebenen
Nachteile zwar vermieden, aber der in den Hydraulikzylinder eingebaute Wegsensor unterliegt
sehr hohen Beschleunigungen und erhöht daher die Lebensdauerkosten. Zum anderen entspricht
die Regelung der Amplitude und Beistellbewegung mit Hilfe eines Wegsensors einer indirekten
Methode und verkompliziert diese. Konstruiert werden Proportionalventile oder Servoventile
für die direkte Druck- oder Durchflussregelung oder einer Kombination aus beidem.
Gesteuert werden diese meist elektrisch über eine Stromschleife (0-20mA, 4-20mA) oder
einen Spannungseingang (0-10V, ±10V).
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Stopfaggregate der eingangs geschilderten
Art mit einfachen Mitteln derart weiterzubilden, dass die Standfestigkeit des Vibrationsantriebes
durch den Einsatz nur eines Hydraulikbeistellzylinders erheblich erhöht wird, wobei
aber gleichzeitig auf den Einsatz hochbeanspruchter Wegsensoren im Zylinder und eine
indirekte komplizierte Regelung mit den damit verbundenen Nachteilen verzichtet werden
kann.
[0008] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass im Hydraulikzylinderölversorgungskreislauf
wenigstens ein Mittel zur Bestimmung des Öldurchflusses, insbesondere ein Öldurchflusssensor,
vorgesehen ist und dass die Ansteuerung der Hydraulikzylinder in Abhängigkeit der
Öldurchflussdaten öldurchflussabhängig derart erfolgt, dass ein vorgegebener Beistellweg
der Stopfwerkzeuge erreicht wird. Jedem der Stopfwerkzeuge eines Stopfwerkzeugpaares
ist ein Hydraulikzylinder zugeordnet, wobei die Hydraulikzylinder den Beistellantrieb
als auch den Schwingungsantrieb der Stopfpickel bilden und die Ansteuerung des Proportional-
oder Servoventils direkt über den elektrischen Ventileingang erfolgt. An diesen Steuereingang
werden nun die Signale elektrisch derart vorgegeben dass sich die gewünschten Durchflüsse
durch die Beistellzylinder ergeben.
[0009] Die Mittel zur Bestimmung des Öldurchflusses ermöglichen die Regelbarkeit der Hydraulikzylinder(stellungen).
In einem vorteilhaften Fall kann der Durchfluss im Hydraulikzylinderansteuerventil
gemessen werden, beispielsweise durch eine Auswertung der im Ventil gemessenen Stellung
des Ventilkolbens.
[0010] Zur Einstellung einer beliebigen Öffnungsweite des Stopfaggregates wird ein Anschlagshilfszylinder
eingebaut der hydraulisch vorgespannt ist. Andererseits werden die beiden Zylinderdrücke
mittels Drucksensoren gemessen. Beim Hochfahren des Aggregates wird die Vibration
ausgeschaltet und die Hydraulikzylinder geöffnet. Hat das Aggregat die obere Lage
erreicht fährt das Aggregat zusammen bis ein mechanischer Anschlag am Beistellzylinder
auf der Kolbenseite auf den vorher durch den Bediener eingestellten Anschlagshilfszylinder
trifft. Dadurch steigt der Druck im Beistellzylinder kurzfristig an. Dieser Druckanstieg
wird durch die Steuerung detektiert und ausgewertet und die Beistellbewegung gestoppt.
Alternativ dazu kann mit z.B. einem Laserdistanzsensor oder einem anderen Distanzsensor
zum Anschlag die Öffnungsweite gemessen werden und bei der vorgegeben Sollweite wird
der Beistellzylinder beim Zusammenfahren gestoppt und in dieser Position gehalten.
Eine weitere Alternative ist so genannte Stoßklappen einzubauen die z.B. über Druckluftzylinder
als mechanische Anschläge eingeschwenkt werden.
[0011] Die Hydraulikzylinderkolbenstange wird dann so lange eingezogen bis der mechanische
Anschlag erreicht ist. In diesem Falle hat man keine kontinuierlich einstellbare Öffnungsweite
mehr sondern nur zwei Öffnungsweiten. Dies entspricht den heute meistens verwendeten
Stopfaggregaten die immer noch Stoßklappen aufweisen. Falls Distanzsensoren zur Steuerung
der Öffnungsweite eingesetzt werden, dann können diese auch zur Messung des Beistellweges
verwendet werden.
[0012] Gemäß der Erfindung wird für die Beistellbewegung und die vibratorische Bewegung
wenigstens eines Stopfpickels (gegebenenfalls auch von mehreren synchron angetriebenen
Stopfpickeln mehrerer Stopfpickelpaare) ein einziger gemeinsamer Hydraulikzylinder
verwendet.
[0013] Zur Betätigung der Hydraulikzylinder empfehlen sich Hydraulikzylinderansteuerventile
insbesondere Servo- oder Proportionalventile, die direkt am Hydraulikzylinder angeordnet
sind. Die Hydraulikleitungen sollten so kurz wie möglich sein, damit die Elastizität,
die Speicherwirkung (Dämpfung) der Hydraulikschläuche unter der Stoßbelastung, niedrig
gehalten wird. Typische Anforderungen sind Amplituden von 3-6 mm an den Stopfpickelenden
bei einer maximalen Frequenz von 50 Hz. Verdichtamplituden nahe der oberen Grenze
eignen sich beispielsweise für lockeren Schotter (nach Gleisreinigung und Gleisumbau
oder Gleisneubau) besser.
[0014] Die Steuerung/Regelung gibt die Schwingung, die Schwingungsamplitude und die Schwingungsfrequenz,
in Abhängigkeit von der Höhen- und der Beistelllage der Stopfpickelenden vor. Der
linearen Beistellbewegung entspricht ein konstanter Öldurchfluss mit Druck auf der
A-Seite des Ventils. Dieser konstante Ölfluss Q
Bei errechnet sich mit der gewünschten Beistellgeschwindigkeit v
Bei und der Zylinderrohrfläche Az wie folgt

[0015] Der benötigte Ölfluss für die Vibrationserzeugung errechnet sich mit der Vibrationsamplitude
A und der Frequenz f der Schwingung wie folgt

[0016] Der Solldurchfluss wird durch einen elektrischen Signalverlauf vorgegeben. Dazu wird
für die lineare Beistellbewegung der wie oben entsprechende der Beistellbewegung erforderliche
konstante Durchfluss dem das Vorzeichen wechselnden Vibrationsöldurchfluss superponiert.
Die Amplitude der Wechselspannung für den Öldurchfluss entspricht dann der Vibrationsamplitude
und die Frequenz der Wechselspannung der Stopffrequenz.
[0017] Falls an Stelle der Durchflusssteuerung eine Drucksteuerung angewendet werden soll,
dann gilt der folgende Zusammenhang zwischen Druck und Durchfluss:
- Q ...
- tatsächlicher Volumenstrom
- QN ...
- Nennvolumenstrom
- Δp ...
- Druckabfall je Steuerkante Ventil
- ΔpN ...
- Nenndruckabfall pro Steuerkante Profil
[0018] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist die einfache Bauweise. Zudem ist die Stopfaggregatöffnungsweite,
also der Abstand zwischen den Stopfpickelenden, stufenlos einstellbar und ist eine
beliebige freie Vorwahl der Stopffrequenz, beispielsweise ein Eintauchen der Pickel
mit 50 Hz für einen geringen Eintauchstoß und ein Verdichten mit 35 Hz in Arbeitsstellung
zur Verminderung des Verschleißes und des Lärms, problemlos möglich. Eine kontinuierliche
Einstellung der Stopfamplitude und deren Signalform (Rechteck, Sinus, Dreieck, Sägezahn)
erlaubt eine optimale Anpassung an die jeweiligen Oberbauverhältnisse. Ist ein Regelkreislauf
vorgesehen erfolgt eine automatische Nachregelung der Stopfbewegung bei Widerstandsänderungen
durch den Regelkreislauf, womit eine Einhaltung der gewünschten Stopfamplituden und
Frequenzen sichergestellt ist.
[0019] Üblicherweise wird von der Steuerung/Regelung die Beistellbewegung gesteuert und/oder
geregelt. Wenn der Schotter aber schon hoch verdichtet ist, dann wird die Ist-Bewegung
von der Soll-Bewegung zwangsweise abweichen. Um den Schotter dann dennoch gezielt
verdichten zu können, empfiehlt es sich, wenn die Steuerung/Regelung die Schwingung,
die Schwingungsamplitude und die Schwingungsfrequenz, in Abhängigkeit vom Vergleich
des Soll-Durchflusses zum Ist-Durchfluss, insbesondere mit einem Durchflussmesser,
den Öldurchfluss entsprechend nachregelt. Mit Hilfe der Drucksensoren kann die erreichte
Verdichtkraft gemessen werden. Ist der maximal mögliche Verdichtgrad erreicht, ist
der optimale Zeitpunkt das Stopfen zu beenden. Andernfalls wird das verdichtete Auflager
durch Abfluss von verdichtetem Schotter flächenmäßig verkleinert.
[0020] Die Verdichtarbeit ist proportional zur Schotterbetthärte. Die Verdichtarbeit W kann
wie folgt aus dem gemessenen Durchfluss, der Stopfzeit und dem gemessenen Zylinderdruck
angegeben werden:

[0021] Mit der Durchflussmessung und der Druckmessung im Hydraulikkreislauf kann so die
Verdichtung des Schotterbettes berechnet werden. Dazu werden die Messsignale wie angegeben
numerisch integriert.
[0022] Mit der Erfindung sind verschiedene Betriebsarten der Stopfaggregate oder der Einzelpickelsysteme
möglich, wie insbesondere unterschiedliche Frequenz, unterschiedliche Amplituden u.
dgl. für verschiedene Schotterbetthärten. Es sind auch Aussagen über den Zustand des
Schotterbettes (locker, verkrustet, verschmutzt) über die Verdichtarbeit möglich.
Auf eine Änderung der Schotterbettverhältnisse kann unmittelbar und automatisch reagiert
werden. So könnte in lockerer Bettung die Beistellgeschwindigkeit zu Beginn erhöht
werden und auch die Amplitude vergrößert werden. Wird die Bettung durch das Stopfen
dichter können Amplitude und Frequenz stufenlos nachjustiert werden. Die Druckmessung
der beiden Kammern des Hydraulikzylinders erlaubt die Angabe der erreichten Verdichtung
(durch Angabe der Verdichtkraft). Die so gemessene Verdichtkraft ist indirekt auch
eine Aussage über die Schotterqualität und die Bettungsverhältnisse. So kann abgerundeter
Schotter z.B. nicht so hoch verdichtet werden wie grobkörniger Basalt.
[0023] Üblicherwise ist jedem Zylinder ein Hydraulikzylinderansteuerventil zugeordnet. Für
eine Einschwellenstopfmaschine sind daher acht, für eine Zweischwellenstopfmaschine
schon sechzehn und für eine Dreischwellenstopfmaschine zweiunddreißig Zylinder mit
den zugeordneten Hydraulikzylinderansteuerventilen erforderlich. Neben den damit einhergehenden
Kosten steigt mit der Anzahl der eingesetzten Ventile natürlich auch die Fehleranfälligkeit.
[0024] Zur Reduzierung dieser Fehleranfälligkeit wird vorgeschlagen, dass wenigstens zwei
Hydraulikzylinder an ein gemeinsames Hydraulikzylinderansteuerventil angeschlossen
ist, wobei zwischen dem Hydraulikzylinderansteuerventil und den Hydraulikzylindern
ein Mengenteiler vorgesehen ist. Ein dann erforderliches, etwas größeres Ventil bedingt
weniger Verlust- und Wärmeleistung als dies zwei einzelne verursachen würden. Der
Mengenteiler teilt den Ölstrom in exakt zwei gleiche Teile auf. Es besteht zudem die
Möglichkeit auch mehrere Hydraulikzylinder an ein Hydraulikzylinderansteuerventil
anzuschließen, womit die Verluste nochmals verringert werden können.
[0025] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Stopfaggregat in Seitenansicht,
- Fig. 2
- ein Ausschnitt eines Stopfaggregates mit schematischem Hydraulikzylinderölversorgungskreislauf
in Seitenansicht,
- Fig. 3
- ein Schema eines Beistellzylinders mit angegebener Schwingungsamplitude,
- Fig. 4
- ein Schema eines Beistellzylinders mit Beistellgeschwindigkeit,
- Fig. 5
- ein Schema zur Bestimmung der wirkenden Ölflüsse,
- Fig. 6
- ein Ventilansteuerschema mit Arbeitspunkten,
- Fig. 7
- ein Schema einer Steuerungs-/ Regeleinrichtung und
- Fig. 8
- eine Konstuktionsvariante eines erfindungsgemäßen Hydraulikzylinderölversorgungskreislaufes.
[0026] Ein Stopfaggregat 3 (Fig. 1, 2) für eine Gleisstopfmaschine umfasst unter anderem
auf einem Träger 23 angeordnete, als Schwinghebel ausgebildete Stopfwerkzeugpaare
4, 5 mit Stopfwerkzeugen 6, 17 deren zum Eintauchen in ein Schotterbett 19 bestimmte
untere Stopfpickelenden 17 mit einem Schwingungsantrieb 4, 5 gegenläufig antreibbar
und hydraulisch zueinander, mit einem Beistellweg 20, beistellbar sind. Die Stopfwerkzeuge
4, 5, 6, 17 sind als zweiarmige Hebel ausgebildet. Ein Arm des jeweiligen Stopfwerkzeuges
6 wird von einem Stopfpickel 17 gebildet und an diesem greift ein Hydraulikzylinder
5 an, der andern Ends an einem Träger 23 gelagert ist. Über Drucksensoren 11 werden
die Zylinderdrücke gemessen. Der Zylinder 5 wird über ein Servoventil oder ein Proportionalventil
12 elektrisch angesteuert 13. Im Hydraulikzylinderölversorgungskreislauf befindet
sich ein Öldurchflusssensor 14. Der Druck wird über eine Hydraulikpumpe 15 erzeugt.
Das Öl wird durch die Pumpe 15 aus dem Hydrauliktank 16 angesaugt über den Öldurchflusssensor
14 zum Steuerventil 12 geführt. Je nach Aussteuerung des Ventils 12 wird entweder
der A-Anschluss oder der B-Anschluss mit Druck versorgt.
[0027] Die Beistellbewegung findet statt, wenn die A-Seite mit Druck beaufschlagt wird,
die Öffnungsbewegung wenn die B-Seite mit Druck beaufschlagt wird. Der Schotter 19
wird durch den Stopfpickel 17 unterhalb der Schwelle 18 verdichtet. Die Verdichtbewegung
20 des Pickels 17 besteht aus einer kontinuierlichen Schließbewegung 22 und einer
überlagerten Schwingbewegung 21. Ein hydraulisch vorgespannter Stellungszylinder 8
mit integriertem Wegsensor 24 kann vom Bediener kontinuierlich auf die gewünschte
Öffnungsweite 25 eingestellt werden. Beim Hochfahren in Arbeitsstellung schließt nun
der Beistellzylinder 5 solange bis der mechanische Anschlag 7 auf dem Anschlag 9 auftritt.
Der Widerstand erzeugt eine Druckspitze im Beistellzylinder 5 die über die Druckaufnehmer
11 gemessen wird. Die Elektronik 25 detektiert diese Druckspitze und schaltet automatisch
die weitere Bewegung des Beistellzylinders 5 ab. Mit dieser Einrichtung kann jede
gewünschte Öffnungsweite 25 durch den Bediener eingestellt werden. Die Beistellbewegung
des Beistellzylinders 3 ist durch 22 ersichtlich.
[0028] Alternativ zum Stellungszylinder 8 kann z. B. ein berührungsloser Laserdistanzmesser
10 oder ein anderer Positionssensor eingesetzt werden, der den Abstand des mechanischen
Anschlages 7 misst. Bei Erreichen der vorgegebenen gewünschten Öffnungsweite 25 wird
ebenfalls der Beistellzylinder 5 abgeschaltet. In der oberen Arbeitsstellung ist die
Vibration immer abgeschaltet. 29 kennzeichnet schematisch die Position des Stopfaggregates
3 in der oberen Arbeits-Ruhestellung. Die Höhe Δh bezeichnet man als Stopftiefe. 30
stellt schematisch einen einschwenkbaren mechanischen Anschlag dar, oft auch als Stoßklappe
bezeichnet. Eingeschwenkt liefert sie den normalen Öffnungswinkel wie er bei Einzelschwellen
verwendet wird. Liegen allerdings Doppelschwellen vor (bei einem Schienenstoß) dann
werden die Stoßklappen 37 ausgeschwenkt und die Stopfarme werden weiter geöffnet.
[0029] Fig. 3 zeigt schematisch einen Beistellzylinder mit der Zylinderrohrfläche A
z und der Kolbenfläche A
k. Der Beistellzylinder bewegt sich schwingend mit der Amplitude A.
[0030] Fig. 4 zeigt schematisch einen Beistellzylinder der sich beistellend mit der Beistellgeschwindigkeit
v
B bewegt. Beim Arbeiten überlagern sich die Schwingung mit der Amplitude A und die
kontinuierliche Beistellbewegung v
B.
[0031] Im oberen Diagramm (Fig. 5) ist der Ölfluss Q
Vib der für die Vibration mit der Periodendauer T gebraucht wird in Abhängigkeit von
der Zeit t aufgetragen. Druck auf Ventilanschluss P-A heißt verdichtende vorwärts
gerichtete Schwingungsbewegung unten am Pickel 17. Druck auf Ventilanschluss P-B meint
schwingende nicht verdichtende Rückzugbewegung. Das Diagramm in der Mitte zeigt den
zeitlichen Verlauf für den erforderlichen Ölfluss Q
Bei für eine konstante Beistellbewegung. Im unteren Diagramm schließlich sind die beiden
Ölflüsse überlagert dargestellt. Der konstante Beistellfluss wirkt sich wie ein Offset
für den Vibrationsölfluss Q
VibA, Q
VibB aus. Es ergibt sich (siehe unteres Diagramm) damit ein Ölfluss der zwischen Q
min und Q
max schwankt.
[0032] Fig. 6 zeigt die Steuerkennlinie eines Steuerventils. Vertikal aufgetragen ist der
Durchfluss. Horizontal das Steuersignal in %. Positiver Durchfluss 2, P-A bedeutet
Ausschieben der Kolbenstange und damit Verdichten, negativer Durchfluss 1, P-B bedeutet
Durchflussumkehr und Einziehen der Kolbenstange. Dem Diagramm kann entnommen werden,
dass sich der Arbeitspunkt bei Q
Bei befindet und um diesen Arbeitspunkt die Ölflüsse für die Schwingung sich bewegen.
Im gezeichneten Fall würde der Sollwert mit der Beistellfrequenz f zwischen ca. -20%
und 80% schwanken. Die sich ergebenden Flüsse wären Q
min mit negativer Aussteuerung und Q
max mit positiver Aussteuerung. Die Sollwertvorgabe in % erfolgt elektrisch z.B. durch
eine Stromschleife von 0-20mA. 0mA (-100%) würde dabei volle negative Aussteuerung,
bei 10mA (0%) würde sich kein Durchfluss einstellen und bei 20mA (100%) volle positive
Aussteuerung.
[0033] Fig. 7 zeigt schematisch eine Steuer-/Regelungseinrichtung 25. An die Steuer-/Regelungselektronik
25 sind die Drucksensoren 11, der Durchflusssensor 14 und die Positionssensoren 10,
24 angeschlossen. Der Bediener kann über Touchdisplay 26 oder ein Keyboard 28 die
Amplitude A, die Frequenz f und die Beistellgeschwindigkeit v
B eingeben. Über einen Steuerausgang wird das Steuerventil 12 angesteuert. Die Recheneinheit
kann einen Soll-Ist-Vergleich 27 des gewünschten Durchflusses mit dem gemessenen Ist-Durchfluss
durchführen und so nachsteuern, dass sich die gewünschte Verdichtungsamplitude und
die gewünschte Beistellgeschwindigkeit ergeben.
[0034] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 sind zwei Hydraulikzylinder 4, 5 an ein gemeinsames
Hydraulikzylinderansteuerventil 12 angeschlossen, wobei zwischen dem Hydraulikzylinderansteuerventil
12 und den Hydraulikzylindern 4, 5 ein Mengenteiler 31 vorgesehen ist. Zwischen dem
Mengenteiler 31 und den Hydraulikzylindern 4, 5 ist je ein Öldurchflusssensor 14 angeordnet.
Es könnte allerdings auch lediglich ein Öldurchflusssensor vor dem Mengenteiler 31
vorgesehen sein.
1. Stopfaggregat (3) für eine Gleisstopfmaschine mit auf einem, in einem Stopfaggregatrahmen
höhenverstellbar geführten, Träger (23) angeordneten, als Schwinghebel ausgebildeten
Stopfwerkzeugpaaren, deren zum Eintauchen in ein Schotterbett (19) bestimmte untere
Stopfpickelenden (17) mit einem Schwingungsantrieb (4, 5) gegenläufig antreibbar und
hydraulisch zueinander beistellbar sind, wobei jedem der Stopfwerkzeuge (6) eines
Stopfwerkzeugpaares ein Hydraulikzylinder (5) zugeordnet ist, wobei die Hydraulikzylinder
(4, 5) sowohl den Beistellantrieb als auch den Schwingungsantrieb der Stopfwerkzeuge
(6) bilden und zur Betätigung der Hydraulikzylinder (4, 5) Hydraulikzylinderansteuerventile
(12) vorgesehen sind, die vorzugsweise direkt am Hydraulikzylinder (4, 5) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Hydraulikzylinderölversorgungskreislauf wenigstens ein Mittel zur Bestimmung des
Öldurchflusses, insbesondere ein Öldurchflusssensor (14), vorgesehen ist und dass
die Ansteuerung der Hydraulikzylinder (4, 5) in Abhängigkeit der Öldurchflussdaten
öldurchflussabhängig erfolgt.
2. Stopfaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Stopfaggregatrahmen (23) ein hydraulisch vorgespannter Anschlagzylinder (8) mit
Anschlag (9) und Drucksensoren (11) zur Druckmessung der Zylinderdrücke aufgebaut
sind.
3. Stopfaggregat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den hydraulisch vorgespannten Anschlagzylinder (8) ein Wegsensor (24) integriert
ist.
4. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wegsensor (10) als Laserdistanzmesser ausgebildet aufgebaut ist der die Öffnungsweite
(25) des Beistellzylinders (4, 5) misst.
5. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wegsensor (10) als Ultraschalldistanzsensor ausgebildet aufgebaut ist der die
Öffnungsweite (25) des Beistellzylinders (4, 5) misst.
6. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wegsensor (10) als Seilzuggeber ausgebildet aufgebaut ist der die Öffnungsweite
(25) des Beistellzylinders (4, 5) misst.
7. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein fixer Anschlag (30) ein- und ausschwenkbar ist, der zwei Öffnungsweiten (25)
des Beistellzylinders (4, 5) vorgibt.
8. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung/ Regelung (25) die Schwingung (21), die Schwingungsamplitude (A) und
die Schwingfrequenz (f) in Abhängigkeit vom, insbesondere mit einem Durchflussmesser
(14), gemessenen Durchfluss vorgibt.
9. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikzylinderansteuerventile (12) Servo- oder Proportionalventile sind.
10. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikzylinderstellung von einer Steuerung/Regelung (25) in Abhängigkeit des
Durchflusses (14, QSoll) vorgebbar ist.
11. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass einer linearen Beistellbewegung (vB) des Hydraulikzylinders (4, 5) eine Schwingung (21) überlagert ist.
12. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung/Regelung (25) die Schwingung (21), die Schwingungsamplitude (A) und
die Schwingungsfrequenz (f), in Abhängigkeit von der Höhenlage (Δh) der Stopfpickel
(17) vorgibt.
13. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung/Regelung (25) die Schwingung (21), die Schwingungsamplitude (A) und
die Schwingungsfrequenz (f), in Abhängigkeit vom Druckabfall je Steuerkante (Δp),
dem Nennvolumen (QN) und dem Nenndruckabfall (ΔpN) des Steuerventils vorgibt.
14. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gegennzeichnet, dass der
Distanzsensor (10) den Beistellweg (20) misst.
15. Stopfaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gegennzeichnet, dass wenigstens
zwei Hydraulikzylinder (4, 5) an ein gemeinsames Hydraulikzylinderansteuerventil (12)
angeschlossen sind, wobei zwischen dem Hydraulikzylinderansteuerventil (12) und den
Hydraulikzylindern (4, 5) ein Mengenteiler (31) vorgesehen ist.