[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1 und Verfahren zur Verwaltung von Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen
nach dem Oberbegriff von Anspruch 8.
[0002] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Verkehrszeichen (§ 39 STVO), Verkehrseinrichtungen
(§ 43 STVO), Wechsellichtzeichen (§ 37 STVO), Dauerlichtzeichen (§ 37 STVO), Grünpfeil
(§ 37 STVO), Gefahrzeichen (§ 40 STVO), Vorschriftzeichen (§ 41 STVO) und Richtzeichen
(§ 42 STVO) einheitlich allgemein als "Verkehrsbeeinflussungseinrichtung" bezeichnet.
Damit sind allerdings nicht nur Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen des Straßenverkehrs
umfasst, sondern auch solche des Luft-, Schifffahrts- und Schienenverkehrs und jeglichen
anderen Verkehrs ganz allgemein.
[0003] Verkehrszeichen (VZ) sind weltweit im Einsatz und regeln zumeist den Verkehr von
Fußgängern und Kraftwagen, sind aber auch im Flug-, Schiffs- und Schienenverkehr im
Einsatz.
[0004] Bekannt sind beispielsweise sogenannte vertikale Verkehrszeichen (vVZ), die zur Regelung
des Straßenverkehrs eingesetzt werden. So gibt es in Deutschland allein ca. 25 Mio.
ortsfeste vertikale Verkehrszeichen (ovVZ), wobei jedes Jahr ein neuer Bedarf von
ca. 1,4 Mio ovVZ besteht.
[0005] Gemäß Verkehrszeichen-Katalog, der Bestandteil der deutschen Straßenverkehrsordnung
ist, gibt es über 400 unterschiedliche Signalbilder auf den vVZ.
[0006] Hinsichtlich der ovVZ wird unterschieden zwischen Standardverkehrszeichen sowie VZ
mit variablem Bildinhalt. Die Bildinhalte sind dabei auf einem Bildträger angeordnet,
der je nach Größe der ovVZ Blechdicken von 2 oder 3 mm aufweist.
[0007] Außerdem unterscheidet man noch in Wechselverkehrszeichen, mehrfachverwendbare VZ
(temporäre VZ) und Güteschilder.
[0008] Zudem werden die Standard-VZ in Abhängigkeit von drei Geschwindigkeitsbereichen noch
in drei Größengruppen unterteilt.
[0009] Neben diesen allgemeinen Unterscheidungen gibt es außerdem spezielle Unterscheidungsmerkmale.
Beispielsweise unterscheidet man hinsichtlich der Bauform des Bildträgers die Standard-VZ
in Dreiecke, Quadrate, Rechtecke, Achtecke, Ronden, die jeweils flach, randverformt
sowie profilverstärkt ausgebildet sein können. Die Bildträger der VZ mit variablen
Bildinhalten sind profilverstärkt ausgeführt. In Abhängigkeit von der Schildfläche
gibt es dabei drei verschiedene Profilhöhen.
[0010] Die Bildinhalte sind zumeist auf Folien aufgedruckt, die dann wiederum auf die Bildträger
aufkaschiert werden. Solche Folien können als retroreflektierende Folien oder nicht
retroreflektierende Folien ausgebildet sein.
[0011] Die retroreflektierenden Folien werden anhand eines spezifischen Rückstrahlwertes
in drei Retroreflexionsklassen unterteilt. Aufgrund des konstruktiven Aufbaus der
Reflexfolie wird innerhalb der Reflexionsklassen noch nach Art des Aufbaus unterschieden.
[0012] In Deutschland sind beispielsweise Reflexfolien von fünf Herstellern für die Fertigung
von VZ zugelassen, die sich rein optisch voneinander unterscheiden (z.B. Wabenstruktur,
Prismenstruktur usw.).
[0013] Der Bildinhalt kann in zwei Druckverfahren auf die Folie appliziert werden: im Siebdruck
oder im Digitaldruck. Ergänzend dazu können die Beschriftung und ggf. Kontraststreifen
auch per Hand mittels Folie aufgeklebt werden.
[0014] Außerdem können bzw. müssen die bedruckten Folien mit einer Antitau- bzw. einer Antigraffitibeschichtung
versehen werden, was zumeist durch ein entsprechendes Laminat erfolgt.
[0015] Je nach Bauart des Bildträgers werden die VZ mit verschiedenen Schellen (Bandschellen,
Rohrschellen, Klemmschellen oder Spezialschellen) an Aufstellvorrichtungen befestigt.
Bei diesen einzelnen Schellenarten unterscheidet man noch verschiedene Ausführungen.
[0016] Als Aufstellvorrichtungen kommen im überwiegenden Maße zum Einsatz: Rohrpfosten,
Rohrrahmen, Rohrmasten, MSH-Masten, Gittermasten, Dreiecks- und Vierecksgittermasten,
Kragarme sowie Schilderbrücken. Diese wiederum unterscheiden sich in ihrer Dimensionierung,
in der Materialausführung und der Befestigungsart mit dem Baugrund.
[0017] Die standsichere Verankerung mit dem Baugrund kann mittels Bodenhülsen und/oder Betonsockelsteinen
sowie bewehrten Betonfundamenten erfolgen.
[0018] Diese Übersicht zeigt die Komplexität und Variationsvielfalt, der die Aufstellung
und technische Ausstattung eines Verkehrszeichens unterliegt.
[0019] Das Aufstellen von Verkehrszeichen ist hoheitliche Aufgabe des Staates, sei es der
Kommunen oder der Bundes-, Landes- oder Landkreisverwaltungen für Straßen und Verkehr.
[0020] Mit Einführung des neuen öffentlichen Haushalts- und Rechnungswesens (NÖHR) in den
öffentlichen Verwaltungen sind auch diese zur doppelten Buchführung und damit zum
doppischen Jahresabschluss verpflichtet. Verbunden damit ist auch eine Jahresinventur,
bei der somit auch alle Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen erfasst werden müssen,
was heutzutage noch händisch erfolgt.
[0021] Aufgrund der oben geschilderten Komplexität und Vielfalt der Verkehrszeichen stellt
sich dies für die öffentlichen Verwaltungen aus den verschiedensten Gründen als sehr
schwierig dar, sodass fast ausschließlich nur der Wert von einem Kilometer Straße
einschließlich aller Straßenausstattungen geschätzt wird. Eine genaue Angabe zu den
vorhanden Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen ist somit nicht möglich. Das kann
letztendlich auch zu beträchtlichen Einschränkungen in der Verkehrssicherheit führen,
wenn nämlich ein Verkehrszeichen bei einem Unfall beschädigt wird und unverzüglich
Ersatz beschafft werden muss. Außerdem kann die Unkenntnis zu dem zu ersetzenden Verkehrszeichen
einschließlich Aufstellvorrichtung zu erheblichen Zeitverzögerungen bei der Ersatzteilbeschaffung
führen.
[0022] Außerdem kann derzeit die Suche nach einem bestimmten Verkehrszeichen in den Lagerorten,
zum Beispiel der Bauhöfe oder der Verkehrssicherer, nur durch Inaugenscheinnahme im
Lager erfolgen, was viel Zeit in Anspruch nimmt und nicht immer erfolgreich ist, weil
sich das gesuchte Verkehrszeichen gar nicht an diesem Lagerort befindet.
[0023] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verkehrszeichen oder eine Verkehrseinrichtung
bereitzustellen, mit dem die oben genannten Nachteile überwunden werden und insbesondere
soll das Verkehrszeichen bzw. die Verkehrseinrichtung leicht ersetzt und inventarisiert
werden können.
[0024] Diese Aufgabe wird gelöst mit der erfindungsgemäßen Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
nach Anspruch 1 und dem erfindungsgemäßen Verwaltungsverfahren nach Anspruch 8. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0025] Die Erfinder haben erkannt, dass die gestellte Aufgabe dadurch besonders einfach
gelöst werden kann, wenn jeder Verkehrsbeeinflussungseinrichtung selbst ein Speicher
beigefügt ist, der entweder alle gewünschten Informationen über die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
enthält oder aber eine Repräsentante dieser Informationen.
[0026] Ein solcher "Speicher" ist im Rahmen dieser Erfindung jegliches Mittel, das solche
Informationen und Repräsentanten wiedergebbar enthält. Es kann sich beispielsweise
um einen optischen Speicher, beispielsweise in Form eines Barcodes oder Farbcodes
handeln, oder um einen elektrischen bzw. elektronischen Speicher.
[0027] "Repräsentante" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung im weitest gehenden
Sinne "Vertreter". Die Information ist also nicht direkt abgespeichert, sondern ein
Vertreter dieser Informationen. Vorzugsweise weist die Repräsentante eine kleinere
binäre Größe auf, als die damit repräsentierten Informationen selbst. Dadurch kann
das Auslesen aus dem Speicher wesentlich schneller erfolgen.
[0028] Die erfindungsgemäße Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, insbesondere Verkehrszeichen
mit einem Bildinhalt, der auf einem Bildträger angeordnet ist, oder Verkehrseinrichtung,
zeichnet sich daher dadurch aus, dass die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung einen
Speicher aufweist, in dem Informationen über die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
oder eine Repräsentante dieser Informationen hinterlegt sind.
[0029] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Speicher fernauslesbar
ausgebildet ist, wobei der Speicher bevorzugt einen passiven oder aktiven Transponder
umfasst, insbesondere einen RFID (radio-frequency identification)-Tag aufweist. Dann
lässt sich wesentlich schneller erkennen, welches bzw. ob die gesuchte Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
vorliegt. Beispielsweise kann man in einem Lager oder bei schon aufgestellten Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen
nach einer bestimmten Verkehrsbeeinflussungseinrichtung suchen oder man stellt für
eine Verkehrsbeeinflussungseinrichtung in einem Lager oder am Aufstellungsort fest,
um welche Verkehrsbeeinflussungseinrichtung es sich handelt, indem man die zugehörigen
Informationen feststellt.
[0030] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Speicher in Bezug auf
eine zum Verkehr weisende Frontseite an einer Seitenfläche oder Rückseite der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
angeordnet ist. Dann findet keine ggf. unerlaubte Beeinflussung beispielsweise des
Verkehrszeichens statt, die dessen optisch normierte Erscheinung verändert.
[0031] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass es sich um ein vertikales
Verkehrszeichen, insbesondere um ein ortsfestes vertikales Verkehrszeichen oder ein
temporäres Verkehrszeichen handelt. Solche Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen sind
in großen Mengen vorhanden und eine Inventarisierung bzw. einfache Ersetzung ist besonders
gewünscht.
[0032] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Informationen eine
oder mehrere Informationen aus der folgenden Gruppe umfassen: Art der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung,
beispielsweise des Verkehrszeichens bzw. der Verkehrseinrichtung, Bildinhalt, Bildmaterial,
Bildträger, Größe der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, Geschwindigkeitsbereich,
Bauform des Bildträgers, Bauart des Bildträgers, Reflexionsklasse des Bildinhaltes,
Herstellungsverfahren für den Bildinhalt, Beschichtung, Montageart der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung,
Aufstellvorrichtung der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, Stand der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung,
Standort der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung. Diese Informationen sind für die exakte
Nachbildung der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung besonders wichtig, es können allerdings
noch weitere oder andere Informationen bestehen.
[0033] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Repräsentante als Identifikationsnummer
ausgebildet ist, der die Informationen zugeordnet sind, wobei die Identifikationsnummer
bevorzugt aus den Informationen berechnet ist. Dann lassen sich die Informationen
besonders einfach der Repräsentante zuordnen. Die Berechnung kann beispielsweise als
Prüfsummenberechnung, bevorzugt in der Form eines Hash-Werts erfolgen. Anstelle eines
Hash-Wertes können aber auch andere Prüfsummen verwendet werden, wie Quersummen, Paritätsbits,
Fletchers Checksum, gewichtete Mittelwerte, zyklische Redundanzprüfungen und Polynomdivisionen.
Diese Identifikationsnummern sind eindeutig bestimmten Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen
zuordenbar, so dass die zugehörigen Informationen leicht und schnell aus einer Datenbank,
in der die Identifikationsnummern hinterlegt sind, ausgelesen werden können.
[0034] Unabhängiger Schutz wird beansprucht für das erfindungsgemäße Verfahren zum Verwalten
von Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen, insbesondere von Verkehrszeichen und/oder
Verkehrseinrichtungen, das sich dadurch auszeichnet, dass zumindest einer Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
ein Speicher mit Informationen über diese Verkehrsbeeinflussungseinrichtung oder mit
einer Repräsentante dieser Informationen angefügt wird.
[0035] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
verwendet wird.
[0036] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Informationen, bevorzugt
in Verknüpfung mit den zugehörigen Repräsentanten, in einer Datenbank hinterlegt sind.
Eine solche Datenbank kann beispielsweise deutschlandweit zentral oder auch für bestimmte
Kommunen bestehen, die eine entsprechende Inventarisierung benötigen. Möglichst sollten
auch Betreuungsfirmen einen Zugang zu dieser Datenbank haben.
[0037] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Speicher aus der Ferne,
bevorzugt im Vorüberbewegen, ausgelesen und die Informationen angezeigt werden.
[0038] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass bei Abgleich der Informationen
mit vorgegebenen, bevorzugt abgespeicherten, Informationen eine Meldung, bevorzugt
in Form eines Ton- oder Lichtsignals, erfolgt. Dadurch kann besonders einfach festgestellt
werden, ob eine bestimmte, ggf. schon inventarisierte Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
tatsächlich vorhanden ist bzw. um welche Verkehrsbeeinflussungseinrichtung es sich
tatsächlich handelt.
[0039] Zugleich kann auch der Standort überprüft werden, ob sich also die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
am zuvor registrierten Ort befindet. Hierzu wird vorzugsweise der Standort des Fundaments
der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung ermittelt. Dazu kann bevorzugt vorgesehen sein,
dass die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung einen GPS-Empfänger, beispielsweise in
der Form einer GPS-Maus (GNSS), aufweist, der insbesondere unmittelbar an der mit
dem Fundament verbunden Aufstellvorrichtung angeordnet ist. Der GPS-Empfänger ist
mit einer geeigneten Stromversorgung zu speisen, beispielsweise photovoltaisch. Andererseits
kann die GPS-Position auch mit einem externen Empfänger, der nicht mit der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
verbunden ist, ermittelt werden.
[0040] Solche Meldungen können folgende Inhalte wiedergeben:
- a) neue Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, die noch nicht inventarisiert ist,
- b) bekannte Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, die schon inventarisiert ist, und deren
abgespeicherte Informationen mit den tatsächlichen Informationen übereinstimmen, und
- c) bekannte Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, die schon inventarisiert ist, und deren
abgespeicherte Informationen mit den tatsächlichen Informationen zumindest teilweise
nicht übereinstimmen.
[0041] Weitere Vorteile sind die folgenden:
- Es wird die Wirtschaftlichkeit in den öffentlichen Verwaltungen verbessert, da sich
die Inventur- und Verwaltungsaufwendungen minimieren.
- Inventurangaben hinsichtlich der Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen und deren Aufstellvorrichtungen
sind genauer und der Bestand an Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen ist vollständig.
- Die Bestellung von Ersatz-Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen lässt sich ohne Recherchen
sofort und exakt im erforderlichen Maß erledigen.
- Bei Beschädigung einer Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, zum Beispiel durch einen
Unfall, lässt sich die Reaktionszeit für den Ersatz minimieren, was zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit beiträgt.
- Gesuchte Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen an einem bestimmten Standort lassen sich
wesentlich schneller finden bzw. lässt sich erst einmal feststellen, ob die gesuchte
Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen überhaupt am Ort vorhanden ist.
- Die Güteanforderungen an Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen und deren Aufstellvorrichtungen
können besser eingehalten, geprüft und durchgesetzt werden.
[0042] Die Kennzeichen und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit
der Figur deutlich werden. Es zeigt rein schematisch:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen in
der Form eines Verkehrszeichens.
[0043] Es ist in Fig. 1 zu erkennen, dass das Verkehrszeichen 1 eine Aufstellvorrichtung
3 aufweist, an der mittels einer nicht näher dargestellten Schelle ein Bildträger
5 montiert ist. Auf dem Bildträger 5 ist ein Bildinhalt 7 angeordnet. Der Bildinhalt
7 ist auf Folie ausgebildet, die mit einer Antigraffitibeschichtung versehen ist.
Die Aufstellvorrichtung 3 ist ein Rohrpfosten, der in einem Betonsockelstein 9 als
Stand fest angeordnet, nämlich eingegossen ist, wobei der Betonsockelstein 9 fest
in einem Untergrund 11 eingelassen ist.
[0044] Es handelt sich also um ein ortsfestes vertikales Verkehrszeichen 1, das als Gefahrzeichen
101 nach § 40 STVO eine Gefahrstelle (nicht gezeigt) markiert. Dazu ist der Bildträger
5 dreieckig ausgebildet und der Bildinhalt 7 zeigt ein rotes Dreieck 13 mit einem
darin angeordneten Ausrufezeichen 15.
[0045] Zusätzlich ist an der Unterseite 17 des Bildträgers 5 ein passiver Transponder in
der Form eines RFID-Tags 19 angeordnet. Durch diese Anordnungsart wird das Verkehrszeichen
1 in seiner dem Verkehr zugewandten Frontalansicht 18 nicht verändert, insbesondere
wird der Bildinhalt 7 nicht verändert. In der rein schematischen Darstellung erscheint
der RFID-Tag 19 überdimensional groß, was er in der Realität natürlich nicht ist,
stattdessen trägt er an der Unterseite 17 im Wesentlichen nicht auf.
[0046] Der RFID-Tag 19 enthält eine Identifikationsnummer, die eindeutig mit Informationen
über das Verkehrszeichen 1 verknüpft ist. Diese Verknüpfung ist in einer Datenbank
(nicht gezeigt) hinterlegt. Genauer gesagt, sind für die Identifikationsnummer folgende
Informationen hinterlegt: Art des Verkehrszeichens, Bildinhalt, Bildmaterial, Bildträger,
Größe des Verkehrszeichens, Geschwindigkeitsbereich, Bauform des Bildträgers, Bauart
des Bildträgers, Reflexionsklasse des Bildinhaltes, Herstellungsverfahren für den
Bildinhalt, Beschichtung, Montageart des Verkehrszeichens, Aufstellvorrichtung des
Verkehrszeichens, Stand des Verkehrszeichens, Standort des Verkehrszeichens.
[0047] Diese Informationen wurden vorab vom Hersteller bzw. Aufsteller des Verkehrszeichens
1 mit der Identifikationsnummer verknüpft und in der Datenbank eingetragen.
[0048] Nun kann jederzeit eine Feststellung der zu dem Verkehrszeichen 1 gehörenden Informationen
erfolgen. Dabei wird ein entsprechendes Lesegerät 21 verwendet, das zur Erreichung
hoher Reichweiten hochfrequente Radiowellen 23 aussendet, um den RFID-Tag 19 auszulesen
und dessen Identifikationsnummer zu ermitteln. Über ein geeignetes Programm (nicht
gezeigt), beispielsweise eine Applikation, die mit dem Lesegerät 21 verbunden ist,
erfolgt ein Zugriff auf die Datenbank und die der Identifikationsnummer zugeordneten
Informationen können auf einer geeigneten Anzeigevorrichtung (nicht gezeigt) angezeigt
werden. Zur Durchführung könnte das Lesegerät 21 beispielsweise mit einer geeignet
eingerichteten Mobilfunkeinrichtung, insbesondere einem Smartphone, verbunden sein.
[0049] Damit lassen sich sehr schnell alle relevanten Informationen zu dem Verkehrszeichen
1 bestimmen, so dass beispielsweise bei einem Unfall bedingten Schaden dieses Verkehrszeichen
1 sehr kurzfristig identisch ersetzt werden kann.
[0050] Andererseits könnte im Rahmen einer Inventur sehr schnell überprüft werden, ob das
inventarisierte Verkehrszeichen auch tatsächlich am Ort vorhanden ist, und ob es mit
den Informationen übereinstimmende Eigenschaften aufweist. Dabei könnte beispielsweise
eine geeignete Vorrichtung dann ein Signal, beispielsweise einen Signalton, ausgeben,
wenn das zur gesuchten Identifikationsnummer zugehörige Verkehrszeichen festgestellt
wurde. So kann das richtige Verkehrszeichen schnell im Vorrüberfahren ermittelt werden.
Anschließend können anhand der zur Identifikationsnummer hinterlegten Informationen
mit den tatsächlichen Eigenschaften des Verkehrszeichens 1 verglichen werden.
[0051] Auch wenn vorstehend spezielle Verkehrszeichen beschrieben wurden, ist doch klar,
dass die vorliegende Erfindung für sämtliche Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen vorteilhaft
einsetzbar ist.
[0052] Aus der vorstehenden Darstellung ist klar geworden, dass die erfindungsgemäße Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
sehr schnell und zuverlässig inventarisierbar und ggf. ersetzbar ist.
[0053] Soweit nichts anderes angegeben ist, können sämtliche Merkmale der vorliegenden Erfindung
frei und isoliert von anderen Merkmalen miteinander kombiniert werden. Auch die in
der Figurenbeschreibung beschriebenen Merkmale können, soweit nichts anderes angegeben
ist, als Merkmale der Erfindung frei und isoliert mit den übrigen Merkmalen, insbesondere
den Anspruchsmerkmalen, kombiniert werden. Dabei können gegenständliche Merkmale auch
formuliert als Verfahrensmerkmale Verwendung finden und Verfahrensmerkmale formuliert
als gegenständliche Merkmale.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Verkehrszeichen, Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
- 3
- Aufstellvorrichtung, Rohrpfosten
- 5
- Bildträger
- 7
- Bildinhalt
- 9
- Betonsockelstein, Stand
- 11
- Untergrund
- 13
- rotes Dreieck
- 15
- Ausrufezeichen
- 17
- Unterseite des Bildträgers 5
- 18
- Frontseite des Verkehrszeichens 1
- 19
- RFID-Tag, passiver Transponder, Speicher
- 21
- Lesegerät für RFID-Tag 19
- 23
- hochfrequente Radiowellen
1. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1), insbesondere Verkehrszeichen mit einem Bildinhalt
(7), der auf einem Bildträger (5) angeordnet ist, oder Verkehrseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) einen Speicher (19) aufweist, in dem Informationen
über die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) oder eine Repräsentante dieser Informationen
hinterlegt sind.
2. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (19) fernauslesbar ausgebildet ist, wobei der Speicher bevorzugt einen
passiven oder aktiven Transponder umfasst, insbesondere einen RFID-Tag (19) aufweist.
3. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (19) in Bezug auf eine zum Verkehr weisende Frontseite (18) an einer
Seitenfläche (17) oder Rückseite der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) angeordnet
ist.
4. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein vertikales Verkehrszeichen (1), insbesondere um ein ortsfestes vertikales
Verkehrszeichen (1) oder ein temporäres Verkehrszeichen handelt.
5. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen eine oder mehrere Informationen aus der Gruppe umfassen: Art der
Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1), Bildinhalt (7), Bildmaterial, Bildträger (5),
Größe der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, Geschwindigkeitsbereich, Bauform des
Bildträgers, Bauart des Bildträgers, Reflexionsklasse des Bildinhaltes, Herstellungsverfahren
für den Bildinhalt, Beschichtung, Montageart der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung,
Aufstellvorrichtung (3) der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1), Stand (9) der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung
(1), Standort der Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1).
6. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Repräsentante als Identifikationsnummer ausgebildet ist, der die Informationen
zugeordnet sind,
7. Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsnummer bevorzugt aus den Informationen berechnet ist.
8. Verfahren zum Verwalten von Verkehrsbeeinflussungseinrichtungen (1), insbesondere
von Verkehrszeichen und/oder Verkehrseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) ein Speicher (19) mit Informationen
über diese Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) oder mit einer Repräsentante dieser
Informationen angefügt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrsbeeinflussungseinrichtung (1) entsprechend einem der Ansprüche 1 bis
6 ausgebildet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen, bevorzugt in Verknüpfung mit der Repräsentaten, in einer Datenbank
hinterlegt sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (19) aus der Ferne (23), bevorzugt im Vorüberbewegen, ausgelesen und
die Informationen angezeigt werden
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei Abgleich der Informationen mit vorgegebenen Informationen eine Meldung, bevorzugt
in Form eines Ton- oder Lichtsignals, erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Meldung zumindest einen der folgenden Fälle wiedergibt:
a) neue Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, die noch nicht inventarisiert ist,
b) bekannte Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, die schon inventarisiert ist, und deren
abgespeicherte Informationen mit den tatsächlichen Informationen übereinstimmen, und
c) bekannte Verkehrsbeeinflussungseinrichtung, die schon inventarisiert ist, und deren
abgespeicherte Informationen mit den tatsächlichen Informationen zumindest teilweise
nicht übereinstimmen.