[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für das automatische Öffnen und
Schließen von Kraftfahrzeugtüren, insbesondere einer Schiebetür. Insbesondere eignet
sich die vorgeschlagene Lösung für das nachträgliche Nachrüsten von Kraftfahrzeugen
(Kfz) und deren Schiebetüren, welche serienmäßig über keine Betätigungseinrichtung
für das automatische Öffnen und Schließen der Tür verfügen, d.h. diese Türen werden
manuell geöffnet und geschlossen.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Betätigungseinrichtungen für das automatische Öffnen
und Schließen von Kraftfahrzeug Schiebetüren bekannt. Diese bestehen aus einer Antriebseinheit,
welche sich aus Antriebsmotor, z.B. Elektromotor, Getriebe und einer Sicherheitskupplungen.
zusammensetzt. Befestigt wird die Antriebseinheit an der Fahrzeugseitenwand. Als kraftübertragende
Elemente der Betätigungseinrichtung werden in der Regel Seile verwendet, die Seile
werden über Führungen und Umlenkungen geführt und über ein Antriebsrad, welches als
Wickelspule gestaltet ist angetrieben. Diese Einheit bildet die Führungseinheit, auch
dieses System wird an der Seitenwand befestigt und bildet somit zusammen mit der Antriebseinheit
die Betätigunseinrichtung.
[0003] Das Seil bzw. kraftübertragende Element ist mit der Schiebetür verbunden. Die Schiebetür
selbst ist fahrzeugseitig bzw. statisch über Führungen und Rollen aufgenommen und
translatorisch verschiebbar.
[0004] Bei den bekannten Systemen ist ein grosser Platzbedarf notwendig, d.h. die Antriebseinheit,
ragt in den Fahrgastinnenraum und nimmt viel Platz in Anspruch.
Zu dem sind die Systeme derart gestaltet, dass auch Teile der Führungseinheit (Führungen,
Umlenkungen, Hebel etc.) im Fahrzeug inneren als auch außerhalb des Fahrzeuges angebracht
bzw. verlaufen oder geführt werden.
Damit verbunden sind Öffnungen bzw. Freischnitte an der Fahrzeugseitenwand, die Öffnungen
müssen aufwendig gegen Umwelteinflüsse abgedichtet werden wie z.B. Wasser, Schmutz,
Eis. Falls diese Medien ins Fahrzeuginnere gelangen können diese zu Schäden, erhöhtem
Verschleiß oder Fehlfunktion führen.
[0005] Zudem ist auch die Mechanik, welche außen am Fahrzeug verläuft bzw. außenliegend
ist, empfindlich gegen Umwelteinflüsse. Die Bauteile müssen aufwendig und kostenintensiv
mittels Abdeckungen und Blenden, die am Fahrzeug angebracht werden gegen die oben
aufgeführten Einflüsse geschützt werden.
[0006] Zudem müssen die zusätzliche Blenden und Abdeckungen das Risiko verhindern, dass
sich Personen an Bauteilen verletzen können.
[0007] Die Betätigungseinrichtung, insbesondere Nachrüstlösungen werden in der Regel an
der mittleren Führungsschiene der Schiebetür integriert. Nachteilig ist hierbei auch
dass die bekannten Lösungen erheblich in die Fahrzeugstruktur, tragende Bauteile eingegeriffen
wird, indem diese Beschnitten werden, um die Mechanik der Anbaulösungen in das Fahrzeuginnere
zu montieren und platzieren, hierbei werden durch die Blechschnitte tragende Bauteilstrukturen
verletzt, diese Maßnahmen beeinflussen die Crashsicherheit des Fahrzeuges negativ.
[0008] Eine derartige elektrische Antriebsvorrichtung mit den oben aufgeführten Nachteilen,
welche sich insbesondere auch für Nachrüsten von Schiebetüren empfiehlt ist aus der
DE 43 41 153 A1 bekannt.
Aufgabe
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Betätigungseinrichtung vorzuschlagen,
welche einen flexiblen Einsatz für die automatische Betätigung von Schiebetüren ermöglicht.
Die sehr einfach und kostengünstig aufgebaut ist und zusätzlich auch einfach als Nachrüstlösung
in ein Kfz eingebaut werden kann. Hierbei die Fahrzeugstruktur nicht zu verändern
bzw. in der Statik und somit Crashsicherheit zu schwächen. Das System soll zu dem
wenig Platz benötigt d.h. keinen nutzbaren Raum im Kfz belegen, gegen Umwelteinflüsse
geschützt sein, somit wird die Zuverlässigkeit des Systems gegenüber den bekannten
Lösungen erhöht wird.
Die Aufgabe wird, ausgehend von einer Betätigungseinrichtung, einem Kraftfahrzeug
bzw. einem Nachrüstverfahren, durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche gelöst.
[0010] Durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0011] Dementsprechend dient die erfindungsmäßige Betätigungseinrichtung der automatischen
Tür Öffnung bzw. Schließung einer Kraftfahrzeug Schiebetür, wie sie beispielsweise
bei einem PKW, Kleinbus oder Van, einem Caravan, einem Wohnwagen, einem Campingfahrzeug,
einem Transporter oder dergleichen eingesetzt wird. Speziell bei Wohnmobilen gibt
es Fahrzeughersteller, welche serienmäßig keine elektrische Schiebetür anbieten.
Mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung kann die Schiebetür automatisch,
d.h. motorisch betrieben in eine geschlossene Türposition bzw. in eine geöffnete Position
bewegt werden und sehr einfach auch in einem Nachrüstverfahren nachgerüstet werden
ohne die Fahrzeugstruktur durch zusätzlich eingebrachte Öffnungen und Löcher zu schwächen.
[0012] Zu dem ist die vorgeschlagene Erfindung, im Falle einer Reparatur oder Wartung sehr
einfach und gut bei geöffneter Schiebetür von außen zugänglich, da die Betätigungseinrichtung
und Führungsschiene 2,3 zwischen Schweller und Fahrzeugboden platziert ist und dieser
Bauraum bei geöffneter Tür sehr gut zugänglich wird. Bei den bekannten Lösungen ist
ein erheblicher Aufwand für die Demontage der Blenden und Abdeckungen notwendig, speziell
bei Wohnmobilen ist die Betätigungseinrichtung durch Möbel bzw. Küchenblöcke verbaut
und für Reparaturen und Wartung ein sehr hoher Demontageaufwand notwendig um an die
Mechanik der Betätigungseinrichtung zu gelangen.
[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann ein Mischbetrieb
zwischen manueller Türöffnung und - schließung als auch automatischer d.h. motorisch
betriebenen Türöffnung- und -Schließung dargestellt werden. Der Anwender bzw. Bediener
kann die automatische Türöffnung bzw. Schließung über Funk, oder Taster, Handy oder
Tablett auslösen, oder die Schiebetür je nach belieben und Situation auch manuell
in der üblichen Art und Weise durch die eigene "Muskelkraft" manuell öffnen bzw. schließen,
indem der Aussen- oder Innengriff der Schiebetür betätigt wird. Durch die Betätigung
des Griffes wird über einen Seilzug und einen beweglichen Mitnehmerstift 9 die Schiebetür
von den Mitnehmerwinkel 8 entkoppelt und somit die Verbindung und Kraftfluss zum Mitnehmerwinkel
unterbrochen, die Tür kann nun in gewohnter Weise manuell bewegt werden. Die Entkopplung
des Mitnehmerelementes kann auch über einen Hebel erfolgen. Dieser kann unmittelbar
am Mitnehmerelement (Mitnehmerstift) angebracht sein und separat oder über einen Seilzug
betätigt werden. Durch diese Gestaltung kann die Schiebetür immer, auch bei nicht
vorhandener Fahrzeugspannung und insbesondere auch in Notfällen bzw. Unfällen manuell
geöffnet und somit auch notentriegelt werden.
Besonders vorteilhaft ist hierbei die Nachrüstung diese Systems in Fahrzeuge mit manuell
betätigten Schiebetüren, weil hier der Seilzug in der Regel schon serienmäßig in der
Tür verlegt ist, dieser wird als Entkopplungslement für die Türfeststellung bei geöffneter
Tür benötigt. Bei einer Nachrüstung wird die Schiebetür durch die Selbsthemmung der
Betätigungseinrichtung in Position gehalten, somit kann dieser Seilzug "zweckentfremdet"
werden für die Entkopplung bzw. Betätigung des Mitnehmerstiftes 9.
[0014] Bedingt durch die Anordnung und Einbaulage der Betätigungseinrichtung zwischen Fahrzeugboden
und Schweller, liegen alle Bauteile bei geschlossener Schiebetür im Fahrzeug inneren,
die Betätigungseinrichtung wird sogar durch Fahrzeugseitige Türdichtung der Schiebetür
vor Umwelteinflüssen geschützt, wie, Staub, Schmutz, Wasser Eis, Temperaturunterschiede.
Diese Bauweise erhöht die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des Systems.
[0015] Die Führungseinheit wird durch eine gerade Führungsschiene 2,3 gebildet, die Umlenkung
der eingesetzten Kette oder Riemens erfolgt innerhalb dieser Führungsschiene. Die
Kette bzw. Riemens wird über einen Mitnehmerwinkel 8 zusammengehalten, d.h. es müssen
keine endlos Ketten bzw. Riemen eingesetzt werden, was wiederum die Montage vereinfacht.
Der Mitnehmerwinkel 8 ist formschlüssig in der Führungsschiene 2,3 geführt, somit
werden in Betrieb auftretende Querkräfte, die während der Türöffnung bzw. Türschließung
auftreten von der Kette 5 bzw. Riemen 6 ferngehalten.
[0016] Anstelle der Kette 5 bzw. Riemen 6 kann sehr vorteilhaft auch eine Spindel 6a eingesetzt
werden. Auf der Spindel wird eine Spindelmutter eingebaut, die Spindelmutter wird
durch die Einfassung in der Führungsschiene bei Drehung der Spindel in translatorische
Bewegung gesetzt. Der Mitnehmerwinkel 8 ist mit der Spindelmutter fest verbunden,
bzw. der Stift ist direkt in der Spindelmutter eingebracht.
[0017] Beim Öffnen der Schiebetür wird diese immer auch in Querrichtung zur Kfz Fahrtrichtung
über die Serienführungselemente der Tür bewegt bzw. versetzt. Dies hat den Vorteil,
dass die Tür dann seitlich entlang der Fahrzeugseitenwand in den Führungsschienen
geführt werden kann. Die vorgeschlagene, ebene Führungsschiene 2,3 kann diesen Querversatz
nicht darstellen. Die Aufgabe wird erfinderisch gelöst, indem der Mitnehmerwinkel
8 mittels Mitnehmerstift 9 mit der Zugmechanik 7 verbunden ist. Die Verbindung ist
formschlüssig, die Zugmechanik kann sich um den Mitnehmerstift 9 drehen. Die Zugmechanik
7 ist auf der Gegenseite mit der Türhalterung 4 wiederum gelenkig gekoppelt. Die Türhalterung
4 ist in ihrer Verlängerung mit dem Führungsprofil der eigentlichen Türführung im
unteren Bereich über eine Rolle 25 gekoppelt. Beim Öffnen der Tür erfolgt nun der
Längenausgleich bzw. Querversatz zur Führungsschiene 2,3 über die gelenkige Anordnung
der Zugmechanik 7.
[0018] Die Zugmechanik 7 zieht bei einer Türöffnung an der Türhalterung 4, somit wird die
Schiebetür geöffnet. Bei einer Türschließung drückt die Zugmechanik 7 gegen die Türhalterung
4, die Tür wird geschlossen.
[0019] Die Führungsschienen 2,3 werden im Fahrzeug über eine Schrauben und geringer Blechbearbeitung
mit dem Fahrzeugboden flächig verschraubt.
Die Schrauben sind auch bei späteren Wartungsarbeiten bzw. Reparaturen gut zugänglich
und kann sehr schnell ein und ausgebaut werden.
[0020] Aufgrund der beengten Bauraumverhältnisse und der Aufgabenstellung keinen nutzbaren
Bauraum im Fahrzeuginneren durch die Mechanik der Betätigungseinrichtung zu belegen,
wird das Getriebe/Antrieb 16 senkrecht und koplanar zur Führungsschiene 2,3 angebaut.
Der vorhandene Freiraum, wie er sich in jedem Fahrzeug mit Gestaltung des Führungsprofiles
1 ergibt genutzt.
[0021] Für den Fall, dass eine Spindel und Spindelmutter in der Führungsschiene verbaut
wird, kann der Motor direkt an das Antriebsgehäuse bzw. Getriebe angeschraubt werden,
d.h. die Achse des Motors steht in diesem Fall senkrecht zur Spindel bzw. auch Führunsschiene.
Dementsprechend kann der Motor platzsparend untergebracht werden. Zudem ist bei dieser
Anordnung auch genügend Raum für die in der Führung gelagerte Türhalterung bzw. das
an der Türhalterung angekoppelte Mitnehmerelement gelassen.
[0022] Für den Fall, dass aufgrund von beengten Bauraumverhältnisse für den elektrischen
Motor 20 unmittelbar am Getriebe 16 kein Platz ist wird die Aufgabe wie folgt erfinderisch
gelöst. Der Antriebsmotor wird über eine flexible Welle 19 aus diesem Bereich geführt
wird und z.B. oberhalb, innerhalb des Fahrzeuges geschützt, verdrehsicher montiert
werden kann. Hierbei ergeben sich vorteilhafte Positionen des Motors 20 z.B. innerhalb
der Freiräume an der Kraftfahrzeugsäule, oder unter Kunststoffverkleidungen der Kraftfahrzeugsäulen.
Der vorteilhafte Einsatz einer flexiblen Welle ermöglicht eine lageunabhängige Positionierung
des Motors 20 gegenüber des Getriebes 16, zu dem ist die Lösung nicht kritisch bezüglich
Montagetoleranzen des Motors 20, da die flexible Welle auch ein hervorragendes Element
für Toleranzausgleich darstellt. Eventuelle Öffnungen an der Karosse zur Durchführung
in Hohlräume an der Kraftfahrzeugsäule benötigen lediglich kleine Durchmesser weiten,
welche die Festigkeit der Fahrzeugstruktur insbesondere bei Nachrüstungen nicht beeinträchtigen.
[0023] Durch die oben beschriebene Bauweise wird die oben beschriebene Aufgabenstellung
gelöst.
- Einfache Bauweise
- Es werden keine Abdeckungen Blenden etc. zum Schutz vor Verletzungen benötigt.
- Kostengünstige Betätigungseinrichtung
- Betätigungseinrichtung komplett im Fahrzeuginnenraum, keine außenliegende Mechanik,
welche Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.
- Keine Blechbearbeitung bzw. keine Öffnungen an außenliegenden Blechen
[0024] Die Führungseinheit als auch die komplette Betätigungseinrichtung kann auch vorteilhaft
als komplett vormontierte Einheit in das Fahrzeug integriert werden, dieser hat den
Vorteil, dass Fahrzeugtoleranzen überbrückt bzw. in der Toleranzkette ausgeglichen
werden.
[0025] Als besonders vorteilhaft, zeigt sich die Bauweise mit Spindel, Spindelmutter und
Führungseinheit mit angeflanschten Motor an der Antriebseinheit, diese Einheit kann
als Ganzes, einteilig in den Bauraum, Montageplatz eingesetzt werden.
[0026] Innerhalb der Getriebeeinheit befindet sich eine Überlastkupplung 21, um Beschädigungen,
äussere Einflüsse vom Getriebe fernzuhalten.
[0027] Bei Missbrauch bzw. beim Einklemmen von Personen ist es von Vorteil die Schiebetür
sehr schnell anzuhalten um den Nachlauf bzw. Bewegungsenergie von der Person fernzuhalten.
Die Bewegungsenergie der Tür kann z.B. auch durch eine magnetische Bremse aufgenommen
werden, hierbei wird entgegen der Bewegungsrichtung der Tür eine Reaktionskraft generiert.
Als Lösung sind auch Bremsbacken denkbar, welche sich wie bei einer Kfz Scheibenbremse
bei Detektion von Notfällen wie z.B. über Schaltleisten, schließen und die Tür in
Ihrer Bewegung bzw. Trägheit abrupt stoppen. Als Position für die Bremsungsbacken
bietet sich hierbei ein Ritzel innerhalb der Führungsschiene 2,3 an.
[0028] Bei ausgekoppelten Mitnehmerstift 9, d.h. Funktionsweise manuelle Türverstellung,
wird die Zugmechanik 7 mittels einer Feder 24, vorzugsweise eine Schenkelfeder gegen
die Führungsschiene gedrückt.
Und in der rotatorischen Lage definiert wird.
Dadurch wird sichergestellt, dass beim Überfahren d.h. manuellen Bewegung der Tür,
und bei nicht betätigtem Türgriff, sich das System
wieder formschlüssig findet, d.h. der Mitnehmerstift 9 in den Mitnehmerwinkel 8 gegen
die Druckfeder 10 am Mitnehmerstift 9 einrastet. Somit kann die Tür wieder elektrisch
betätigt werden.
Lösung
[0029] Die Lösung dieser Aufgabe ist eine schienengeführte Zugmechanik 7 die an der unteren
Führung 1 der Schiebetür angeordnet ist und mit folgenden Zug-Druck mitteln angetrieben
werden kann: einem Zahnriemen 6 oder einer Kette 5, oder einer Spindel 6a und Spindelmutter
6b. Der an den Zugmitteln angeordnete Mitnehmerwinkel 8 ist über einen, an der Zugmechanik
7 angeordneten und durch einen Seilzug 11, ausrückbaren Mitnehmerstift 9 mit der verstellbaren
Türhalterung 4 verbunden. Der Mitnehmerwinkel 8 ist in der Führungsschiene 2,3 formschlüssig
geführt. Der Mitnehmerwinkel kann gleichzeitig auch als Spindelmutter 6b gestaltet
werden, bei dem Antriebselement Spindel 6a. Diese Mechanik 7 kann über den eingebauten
Mitnehmerstift 9 und dem an der Tür angeordneten Zugmechanismus 7 mit der Tür entriegelt
werden, so dass beim Ausfall der Stromversorgung, Notfall etc. die Tür manuell geöffnet
werden kann. Denkbar ist auch, dass eine Mitnehmeröffnung, etwa im Zugmechanikhebel,
vorgesehen ist, in welche zur Kopplung ein Teil der Türhalterung oder des Antriebselements
(z.B. Kette, Spindel, Riemen oder dergleichen) gelenkig eingreift. Ein Mischbetrieb
ist wahlweise durch den Anwender auch Möglich. Die an den Enden der Führungsschienen
2 oder 3 angeordneten Zahnriemenscheiben 14 oder Kettenräder 13 lenken den Zahnriemen
6 oder Kette 5 um. Eine Zahnriemenscheibe oder Kettenrad wird über ein Getriebe 16
angetrieben, so dass die in der Schiene angeordnete Zugvorrichtung linear verstellt
wird. Besonders Vorteilhaft ist die Ausführung als Antriebselement Spindel 6a und
Spindelmutter 6b, da hier keine Umlenkungen erforderlich sind und der Bauraumbedarf
sehr gering ist. Die Spindel 6a und Spindelmutter 6b können große Kräfte aufnehmen,
zudem ist über die Steigung der Spindel eine Veränderung der Geschwindigkeit einstellbar
ohne den Bauraum zu verändern. Dieses Getriebe 16 wird über eine Überlastmechanik
21 mit einem elektrischen Motor 20 über eine flexibel Welle 19 angetrieben. Die Verbindung
zwischen dem Schneckenrad 17 und dem angetriebenen Zahnriemenrad 14 oder Kettenrad
13 erfolgt über eine justierbare Überlastsicherung.
Der elektrische Motor 20 ist vorzugsweise in einem geschützten Raum verdrehsicher
eingebaut und ist mit dem Antriebsgetriebe 16 über eine flexible Welle 19 verbunden.
[0030] Um ein überspringen des Riemen 14, oder Kette 5 zu vermeiden, werden diese in der
Regel vorgespannt eingebaut, erfinderisch wurde die Aufgabe in der Form gelöst, dass
die Spannvorrichtung 12 und die Spannung innerhalb der Betätigungseinrichtung bzw.
Führungsschiene 2,3 dargestellt werden. Die Spannvorrichtung 12 kann sehr einfach
über eine Exzenterordnung realsiert werden. Über die Drehung des Exzenter wird das
Kettenrad 13 oder Zahnriemenrad 14 in Längsrichtung bewegt und somit die Kette 5,
oder der Zahnriemen 6 vorgespannt.
[0031] Bei beengten Bauraumverhältnissen und um einen besseren Kraftfluss im System zu bekommen
kann besonders einfach die Führungsschiene zweiteilig ausgeführt werden, hierbei werden
zwei Schienen eingesetzt, eine Schiene liegt auf dem Fahrzeugboden auf und die zweite
Schiene liegt auf dem Schwellerblech des Fahrzeuges auf. Beide Schienen befinden sich
nach wie vor innerhalb der Bodengruppe zwischen Schweller und Fahrzeugboden. Durch
diese Bauweise wird erreicht, dass zusätzlicher Platz für den Mitnehmerstift 9 , Mitnehmerwinkel
8 und insbesondere für die Zugmechanik 7 geschaffen wird. Die Anordnung der aufgeführten
Elemente liegt bei dieser Bauart zwischen bzw. innerhalb der zweiteiligen Schiene.
Insbesondere bei Nachrüstungen kann dadurch vermieden werden, dass die Türhalterung
4 geändert werden muss, d.h. das Serienbauteil kann als Kraftübertragendes Element
weiter verwendet werden. Bei Änderungen an diesem Bauteil werden neue Konformitätsabnahmen
für die Schiebetür notwendig.
[0032] Diese Bauweise hat auch einen weiteren Vorteil, durch die zweiteilige Ausführung
bzw. auseinandergezogene Bauweise befindet sich das Langloch der Führungsschiene 3
für den Mitnahmerwenkel 9 auf der zum Fahrzeugboden hinzeigenden Seite, d.h. das Führungssystem
wird weiterhin verbessert weil sich dadurch ein zusätzlicher Schutz allein durch die
Drehung des Langloches nach unten gegen das Eindringen von Schmutzpartikeln in die
Schiene ergibt.
[0033] Als weitere Lösung wird die Antriebseinheit mit Spindel 6a und Spindelmutter vorgeschlagen,
diese Einheit benötigt keine Umlenkungen und kann auf sehr beengten Platzverhältnissen
eingebaut werden. Die inneren Kräfte werden über die Führungsschiene 2 aufgenommen
und über deren Befestigung in die Fahrzeugstruktur eingeleitet.
Ausführungsbeispiele
[0034] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend bildlich dargestellt.
Fig. 1 Isoansicht im Detail auf die Antriebsseite der Betätigungseinrichtung
Fig. 2 Isoansicht der ganzen Betätigungseinrichtung
Fig. 3 Schnittansicht durch die Antriebsseite
Fig. 4 Schnittansicht durch das Getriebe
Fig. 5 Seitenansicht der Betätigungseinrichtung
Fig. 6 Detailansicht die Antriebsseite der Betätigungseinrichtung,
In diesem Bild ist zu erkennen, in welcher Stellung sich die Bauteile bei ausgrückter
bzw. geöffneter Tür befindet, insbesondere die Relativbewegung des Elementes Zugmechanik
7. Die Zugmechanik wird über die Feder 24 in Position vorgespannt.
Fig. 7 Längsschnitt durch die Führungsschiene. In dieser Ansicht ist der Mitnehmerstift
9 und Mitnahmewinkel 8 im Eingriff dargestellt.
Fig. 8. Isoansicht der Betätigungseinrichtung bei zweiteiliger Gestaltung der Führungsschiene,
d.h. die Türhalterung, Zugmechanik 7, Mitnehmerwinkel 8 und Mitnehmerstift 9 befinden
in der Lage bzw. Anordnung zwischen den beiden Schienen.
Fig. 9. Schnittansicht der zweiteiligen, bzw. doppelten Gestaltung der Führungsschiene
3. Die Türhalterung, Zugmechanik 7, Mitnehmerwinkel 8 und Mitnehmerstift 9 befinden
in der Lage bzw. Anordnung zwischen den beiden Schienen.
Fig. 10. Seitenansicht er zweiteiligen, bzw. doppelten Gestaltung der Führungsschiene
3
Fig. 11. Schnittansicht der Betätigungseinrichtung, bei welcher das Antriebselement
Spindel 6a und Spindelmutter 6b eingesetzt wird. Geführt in der Führungsschiene 2.
Mit Darstellung der Anlenkung Motor und Getriebe 16. Darstellung Spindelmuuter 6b
mit Aufnahme für Mitnehmerstift 9.
Fig. 12. Draufsicht auf die Betätigungseinrichtung, bei welcher das Antriebselement
Spindel 6a und Spindelmutter 6b eingesetzt wird.
Motor 20 und Spindel 6a bilden einen Winkel von 90°.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 1
- Führungsprofil /Schiebetür Fahrzeug
- 2
- Führungsschiene einfach
- 3
- Führungsschiene doppelt
- 4
- Türhalterung
- 5
- Zugmittel Kette
- 6
- Zugmittel Zahnriemen
6a Zugmittel Spindel
6b Spindelmutter
- 7
- Zugmechanik
- 8
- Mitnehmerwinkel
- 9
- Mitnehmerstift
- 10
- Druckfeder
- 11
- Entriegelungszug
- 12
- Spannvorrichtung
- 13
- Kettenrad
- 14
- Zahnriemenrad
- 15
- Angetriebenes Zahnriemenrad / bzw. Kettenrad
- 16
- Antrieb/Getriebe
- 17
- Schneckenrad
- 18
- Schneckenwelle
- 19
- Flexible Antriebswelle
- 20
- Elektrischer Motor / Antrieb
- 21
- Überlastmechanik
- 22
- Einstellfeder
- 23
- Ausrückstift
- 24
- Andrückfeder
- 25
- Rolle
1. Betätigungseinrichtung zum Öffnen und/oder Schließen einer Kraftfahrzeug-Seitentür,
umfassend:
• wenigstens eine Führungsschiene (2, 3) zur Anbringung im Bereich der Unter- und/oder
Oberkante der Kraftfahrzeug-Seitentüröffnung, welche dazu ausgebildet ist, wenigstens
abschnittsweise neben, insbesondere wenigstens abschnittsweise parallel zur Führung
(1) einer Türhalterung (4) der Kraftfahrzeug-Seitentür angebracht zu werden,
• ein Mitnehmerelement (8, 9) zum Ankoppeln an die Türhalterung,
• ein Antriebselement (20) zum Verfahren des Mitnehmerelements (9) entlang der Führungsschiene.
2. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (20) zur Kraftübertragung auf das Mitnehmerelement (8, 9) eine
Kette (5) und/oder einen Riemen (6) und/oder eine Spindel (6a) umfasst,
und/oder dass das Mitnehmerelement als Spindelmutter (6b) ausgebildet ist, welche
mit der Spindel und/oder der Führungsschiene in Wirkverbindung steht, um das Mitnehmerelement
über die Spindel anzutreiben.
3. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement und/oder die Kette und/oder der Riemen und/oder die Spindel und/oder
die Spindelmutter und/oder eine Umlenkvorrichtung (13, 14, 15) zum Umlenken der Kette
und/oder des Riemens wenigstens teilweise in der wenigstens einen Führungsschiene
gelagert ist/sind.
4. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Löseeinheit (11) vorgesehen ist, um die Ankopplung des Mitnehmerelements (9)
an das Antriebselement und/oder an die Türhalterung zu lösen, wobei insbesondere die
Löseeinheit einen Seilzug umfasst, über dessen Betätigung die Ankopplung des Mitnehmerelements
lösbar ist, und/oder dass die Löseeinheit einen Hebel umfasst, über dessen Betätigung
die Ankopplung des Mitnehmerelements lösbar ist
5. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mitnehmerelement einen Mitnehmerstift (9) und/oder Mitnehmerbolzen und/oder eine
Mitnahmeöffnung umfasst, um an das Antriebselement und/oder die Türhalterung anzukoppeln,
wobei der Mitnehmerstift und/oder der Mitnehmerbolzen und/oder die Mitnahmeöffnung
über die Löseeinheit lösbar, insbesondere aus dem Eingriff in das Antriebselement
und/oder in die Türhalterung und/oder aus dem Eingriff des Antriebselements und/oder
der Türhalterung in die Mitnahmeöffnung lösbar, ausgebildet sind.
6. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement eine Druckfeder (10) zur Vorspannung des Mitnehmerstifts und/oder
Mitnehmerbolzens und/oder der Mitnahmeöffnung aufweist.
7. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement durch einen Zugmechanikhebel (7) an der Türhalterung drehbar
gelagert ist, wobei insbesondere der Zugmechanikhebel:
• an der Türhalterung drehbar gelagert ist und/oder
• gegenüber der Türhalterung vorgespannt, vorzugsweise über eine Feder vorgespannt
ist.
8. Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2, 3) als Profilrohr und/oder wenigstens zweiteilig und/oder
als gerade verlaufende Schiene ausgebildet ist
9. Karosserie mit einer Kraftfahrzeug-Seitentür, die mit einer Türhalterung verbunden
ist, und mit einer Führung der Türhalterung, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche zum Öffnen und/oder
Schließen der Kraftfahrzeug-Seitentür vorgesehen ist.
10. Karosserie nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Führungsschiene (2, 3) zwischen dem Schweller und dem Fahrzeugboden
angeordnet ist.
11. Karosserie nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Führungsschiene in einem der der Schiebetür im geschlossenen
Zustand verdeckten Bereich angeordnet ist.
12. Karosserie nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Führungsschiene (2, 3) an der der Schiebetür und/oder der nach
außen gewandten Seite der Führung (1) der Türhalterung (4) angebracht ist.
13. Karosserie nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (1) der Türhalterung (4) in ihrem Verlauf abschnittsweise von der Führungsschiene
einen unterschiedlichen Abstand aufweist, insbesondere kurvenförmig abweicht.
14. Fahrzeug mit einer Karosserie nach einem der vorgenannten Ansprüche und/oder mit einer
Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche zum Öffnen und/oder Schließen
der Kraftfahrzeug-Seitentür.
15. Nachrüstverfahren zum Nachrüsten einer Betätigungseinrichtung zum Öffnen und/oder
Schließen einer Kraftfahrzeug-Seitentür an einem Kraftfahrzeug mit einer Karosserie,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Betätigungseinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche verwendet wird,
wobei:
• die Führungsschiene (2, 3) im Bereich der Unter- und/oder Oberkante der Kraftfahrzeug-Seitentüröffnung
und wenigstens abschnittsweise neben, insbesondere wenigstens abschnittsweise parallel
zur Führung (1) einer Türhalterung (4) der Kraftfahrzeug-Seitentür, vorzugsweise zwischen
Schweller und Fahrzeugboden, angebracht wird und
• das Mitnehmerelement (8, 9) an die Türhalterung (4) angekoppelt wird, wobei insbesondere
• ein im Kraftfahrzeug angebrachter Seilzug zur Entkopplung der Türfeststellung bei
geöffneter Tür dazu verwendet wird, das Mitnehmerelement (9) zu lösen.