[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorsatzoptik für eine Lichtquelle zum Erzeugen einer
verzweigten Leuchtfläche.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer,
welches Lichtmodul zumindest eine Lichtquelle und eine Vorsatzoptik der zumindest
einer Lichtquelle zugeordnete Vorsatzoptik der eingangs genannten Art umfasst.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einem solchen
Lichtmodul oder mit einer eingangs genannten Vorsatzoptik.
[0004] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Kraftfahrzeugscheinwerfer
dieser Art.
[0005] Gestalterische Aspekte im modernen KFZ-Bau gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dabei
dürfen bei der Entwicklung neuer Designs von zum Beispiel Kraftfahrzeugscheinwerfern
und/ oder ihrer Komponenten (beispielsweise Lichtmodule oder andere Bauteile) funktionelle
Aspekte nicht vernachlässigt werden. Besonders bei sekundären Lichtfunktionen, wie
beispielsweise Signallichtfunktionen (Tagfahrlicht, Positionslicht und Fahrtrichtungsanzeiger),
ist es aufgrund der wenigen gesetzlich vorgeschriebenen Normen für das von einem entsprechenden
Lichtmodul (z.B. Signallichtmodul) erzeugte Lichtbild möglich, die Lichtmodule technisch
auf verschiedenste Art und Weise umzusetzen. Durch Form und Aussehen solcher Lichtmodule
wird einem Kraftfahrzeug oft ein Aussehen verliehen, das auf den Hersteller dieses
Kraftfahrzeug eindeutig schließen lässt.
[0006] Verwendung von Lichtleitern zum Erzeugen linear ausgedehnter, verzweigter Leuchtflächen
hat sich in der Praxis besonders bewährt. Bekannterweise lassen sich die Lichtleiter
in gewissen Rahmen biegen beziehungsweise gekrümmt ausführen, ohne dass es zu einem
Lichtaustritt an der Biegungsstelle beziehungsweise in den gekrümmten Abschnitten
kommt. Außerdem ist es möglich das Licht aus einem Lichtleiter gezielt, an einer oder
mehreren vorgegebenen Stelle(n) austreten zu lassen. Tritt das Licht beispielsweise
an mehreren Stellen eines kurvenförmig gebogenen Lichtleiters, entsteht bei einem
Betrachter der Eindruck einer homogen leuchtenden geschwungenen ununterbrochenen Linie.
Ein Nachteil bei der Verwendung von den Lichtleitern besteht darin, dass sie einstückig
ausgebildet sind. Aus diesem Grund wird beispielsweise für jedes Signallichtmodul
ein Lichtleiter beziehungsweise eine Lichtleiteranordnung entwickelt und hergestellt,
die sich nur sehr bedingt bis gar nicht für andere Signallichtmodule verwendet werden
kann. Ein weiterer bekannter Nachteil der Lichtleiter, dass sie sich nur bis zu einem
gewissen Grad biegen beziehungsweise gekrümmt ausführen lassen. Ab einem bestimmten
Winkel beziehungsweise Krümmungsradius können an der Biegungsstelle beziehungsweise
im gekrümmten Abschnitt große Lichtverluste durch Austreten von Licht aus dem Lichtleiter
auftreten. Dies hat oftmals zur Folge, dass der erwünschte Leuchteindruck, beispielsweise
eines homogen leuchtenden geschwungenen dünnen Bandes, nicht mehr erzielt wird. Eine
mögliche Maßnahme, um dem Problem zu begegnen, ist den Lichtleiter nicht zu biegen.
Allerdings führt das sehr oft dazu, dass das Lichtmodul, in dem der Lichtleiter verwendet
wird, einen größeren Bauraum benötigt und deshalb den bauraumtechnischen Anforderungen
nicht Rechnung tragen kann.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine Vorsatzoptik zu schaffen, welche
die oben genannten Nachteile des Standes der Technik beseitigt und eine Vorsatzoptik,
beispielsweise für ein Kraftfahrzeugscheinwerferlichtmodul, zur Verfügung stellt,
die modular aufgebaut werden kann, sich beliebig und im Wesentlichen ohne Lichtverluste
biegen lässt und beim Betrachter einen homogenen Leuchteindruck macht, wenn Licht
durch die Vorsatzoptik durchtritt.
[0008] Die Aufgabe wird mit einer eingangs genannten Vorsatzoptik erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Vorsatzoptik zumindest eine Mehrzahl lichtleitender Optikelemente
umfasst, wobei jedes lichtleitende Optikelement ein Lichteintrittsbereich, ein Lichtaustrittsbereich
und eine Mantelfläche aufweist, wobei die Mantelfläche den Lichteintrittsbereich und
den Lichtaustrittsbereich verbindet, der Lichtaustrittsbereich dem Lichteintrittsbereich
gegenüberliegt und einer Lichtaustrittsfläche zugeordnet ist, welche Lichtaustrittsfläche
durch eine umlaufende Begrenzungslinie begrenzt ist, wobei die Begrenzungslinie an
den Lichtaustrittsbereich angrenzt, und die Optikelemente derart aneinandergereiht
sind, dass die Lichtaustrittsflächen aller Optikelemente in einer gemeinsamen im Wesentlichen
planen Fläche liegen, wobei jedes Optikelement eine Anzahl (ein, zwei oder mehr) von
nächsten Nachbarn (nächsten Nachbar-Elementen) aufweist, wobei dessen Begrenzungslinie
eine Anzahl (ein, zwei oder mehr) von Abschnitten aufweist, die jeweils einem Abschnitt
der Begrenzungslinie eines nächsten Nachbarn zugeordnet sind, wobei einander zugeordnete
Abschnitte aneinanderliegen und einander entsprechende Kurvenverläufe aufweisen.
[0009] Unter einer "im Wesentlichen planen Fläche" wird eine Fläche verstanden, die auch
gekrümmt/ gewölbt sein kann, wobei die diese Krümmung/Wölbung charakterisierende Größe
(z.B. ein Krümmungsradius) groß bzw. gering im Vergleich zu einer charakteristischen
Größe, beispielsweise zu dem Durchmesser der Lichtaustrittsfläche, des Optikelements,
z.B. der Krümmungsradius/die Krümmung ist groß/gering im Vergleich zum Durchmesser
der Lichtaustrittsfläche des Optikelements.
[0010] Der Begriff "Vorsatzoptik" soll im Rahmen dieser Erfindung nicht einschränkend ausgelegt
sein. Eine Vorsatzoptik kann beispielsweise als ein Optikelement-System ausgebildet
sein, welches mehrere Optikelemente der oben genannten Art umfasst und einer oder
mehreren Lichtquellen oder lichtempfindlichen Elementen vorgesetzt sein kann.
[0011] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Lichteintrittsbereich
ein Bereich verstanden, der dem von einer oder mehreren Lichtquellen erzeugten und
auf die Vorsatzoptik gerichteten Licht zum Eindringen in das jeweilige lichtleitende
Optikelement zur Verfügung steht. Dabei dringt das Licht, welches nicht auf die Lichteintrittsbereiche
einfällt, in die Vorsatzoptik im Wesentlichen nicht ein.
[0012] Darüber hinaus wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff
Lichtaustrittsbereich ein Bereich verstanden, aus dem das durch den entsprechenden
Lichteintrittsbereich eingedrungene und sich im Wesentlichen ohne Verluste im lichtleitenden
Optikelement fortpflanzende Licht austritt. Durch die den Lichteintrittsbereich und
den Lichtaustrittsbereich verbindende Mantelfläche kann nur eine geringe Lichtmenge
austreten. Dabei wird unter dem Begriff eine geringe Lichtmenge, eine Menge Licht
verstanden, die das unter Verwendung von der Vorsatzoptik entstehende Lichtbild im
Wesentlichen nicht beeinflusst.
[0013] Der Lichtaustrittsbereich ist einer Lichtaustrittsfläche zugeordnet. Die Lichtaustrittsfläche
ist eine gedachte im Wesentlichen senkrecht zu der optischen Achse des Optikelements
ausgerichtete Fläche, die von einer umlaufenden Begrenzungslinie begrenzt ist und
entlang dieser Begrenzungslinie an den Lichtaustrittsbereich angrenzt. Dabei kann
die Lichtaustrittsfläche plan oder gewölbt/gekrümmt sein, wobei der Krümmungsradius
der Lichtaustrittsfläche groß im Vergleich zu der charakteristischen Größe des Optikelements
ist. Des Weiteren ist der Lichtaustrittsbereich der Lichtaustrittsfläche derart zugeordnet,
dass das gesamte durch den Austrittsbereich austretende Licht durch die Lichtaustrittsfläche
durchtritt. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter der charakteristischen
Größe eines Optikelements ein Durchmesser seiner Lichtaustrittsfläche verstanden.
Da die Lichtaustrittsfläche kein Kreis sein muss, ist die Definition eines Durchmessers
im verallgemeinerten Sinne, i.e. im Sinne eines Durchmessers einer Menge in einem
metrischen Raum, zu verstehen. Das Aneinanderreihen der Optikelemente ist dergestalt
ausgeführt, dass der Abstand zwischen nächsten Nachbarn klein im Vergleich zu der
charakteristischen Größe der Nachbarn, vorzugsweise verschwindend gering, ist.
[0014] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Nachbar(n)
stets der(die) nächste(n) Nachbar(n) verstanden, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben.
[0015] Die gemeinsame Fläche der Lichtaustrittsflächen der einzelnen Optikelemente kann
beispielsweise plan oder gekrümmt/ gewölbt (bestimmungsgemäß konvex / konkav) ausgebildet
sein und weist eine im Vergleich zu einer charakteristischen Größe der Optikelemente
kleine Krümmung auf.
[0016] Die eine Mehrzahl von Optikelementen aufweisende Vorsatzoptik hat den technischen
Effekt, dass die Vorsatzoptik modular aufgebaut werden und dadurch auf die baumraumtechnischen
und/ oder gestalterischen Anforderungen abstellen kann. Die Modularität der Vorsatzoptik
hat zur Folge, dass ihre Form durch Austauschen/Ersetzen/Hinzufügen von einzelnen
Optikelementen und/oder von ganzen Optikelement-Modulen sehr schnell variiert werden
kann. Die erfindungsgemäße Art des Aneinanderreihens der einzelnen Optikelemente sorgt
dafür, dass beim durchstrahlen des Lichts durch die gesamte Vorsatzoptik ein homogener
Leuchteindruck entsteht und die Vorsatzoptik als ein ganzes aussieht, ohne dass die
einzeln Optikelemente und/oder Lichtquellen wahrnehmbar sind.
[0017] Hinsichtlich eines lückenlosen Aneinanderreihens der Lichtaustrittsflächen und/ oder
Lichtaustrittsbereichen der Optikelemente kann es zweckmäßig sein, wenn die einander
zugeordneten, aneinanderliegenden Abschnitte kongruent zueinander ausgebildet sind.
Dabei können sich die einzelnen Lichtaustrittsflächen komplementieren und eine lückenlose
Gesamtlichtaustrittsfläche, die ein Teil der gemeinsamen Fläche ist, bilden. Auf die
möglichen bevorzugten Formen der Gesamtlichtaustrittsfläche (Ringe, verzweigte Ketten
mit oder ohne Schleifen usw.) wird in der Beschreibung weiter unten noch näher eingegangen.
Bei den lückenlos aneinandergefügten/aneinandergereihten Lichtaustrittsflächen und/oder
Lichtaustrittsbereichen der Optikelemente kann mithilfe von der Vorsatzoptik ein besonders
homogener Leuchteindruck erzielt werden, der sich beispielsweise durch Verringern
von Einschnürungen der Gesamtlichtaustrittsfläche ergibt.
[0018] Um einen Leuchteindruck eines länglich ausgedehnten Streifens einer im Wesentlichen
konstanten Dicke zu erreichen, kann es zweckdienlich sein, wenn die Mantelfläche eine
Anzahl von Bereichen aufweist, die jeweils einem Bereich der Mantelfläche eines nächsten
Nachbarn zugeordnet sind, wobei einander zugeordnete Bereiche aneinanderliegen und
einander entsprechende Flächenverläufe aufweisen. Dadurch können die durch das Aneinanderreihen
der Optikelemente entstehenden Einschnürungen einer beispielsweise verzweigten Gesamtlichtaustrittsfläche
verringert und ein besserer Leuchteindruck gewonnen werden.
[0019] In Bezug auf ein lückenloses aneinanderreihen der Optikelemente kann es zweckdienlich
sein, wenn die Mantelfläche eine Anzahl von Bereichen aufweist, die jeweils einem
Bereich der Mantelfläche eines nächsten Nachbarn zugeordnet sind, wobei einander zugeordnete,
aneinanderliegende Bereiche kongruent zueinander ausgebildet sind.
[0020] Bei einer in der Praxis bewährten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest
ein Abschnitt bogenförmig ausgebildet ist. Dabei kann es besonders vorteilhaft sein,
wenn der zumindest eine bogenförmige Abschnitt nach Innen der Lichtaustrittsfläche,
d.h. in Richtung Lichtaustrittsflächeninnere, gewölbt ist. Bei einem bogenförmigen
Abschnitt der Begrenzungslinie der Lichtaustrittsfläche kann das Optikelement an seinem
nächsten Nachbar beispielsweise um eine Achse verschwenkbar/rotierbar anliegen. Dabei
kann dem in Richtung Lichtaustrittsflächeninnere gewölbten bogenförmigen Abschnitt
des Optikelements ein in Richtung Lichtaustrittsflächenäußere gewölbter bogenförmiger
Abschnitt des nächsten Nachbarn zugeordnet sein und diesem entsprechen. Besonders
vorteilhaft dabei ist, wenn der bogenförmige Abschnitt zum Beispiel als ein Kreisbogen
ausgebildet ist. In diesem Fall kann der Radius des Kreises derart ausgewählt werden,
dass das Optikelement und der entsprechende nächste Nachbar um eine durch die Mitte
des Kreises senkrecht zur Kreisfläche verlaufende Achse zueinander verschwenkbar und/oder
rotierbar angeordnet sind. Dabei verläuft die Achse zu den optischen Achsen beider
Optikelemente im Wesentlichen parallel. Dies hat beispielsweise zum Vorteil, dass
bei einer Kette von aneinandergereihten/aneinandergefügten Optikelementen der Verlauf
dieser Kette beinah beliebig verändert werden kann. Mutatis mutandis würde dies bei
einem herkömmlichen Lichtleiter einer Biegung des Lichtleiters entsprechen und führt
oftmals zu unerwünschten Effekten wie Lichtverluste und/oder -streuung. Diese Effekte
treten hier nicht auf, da eine Rotation der Optikelemente zueinander die Lichtausbreitungsrichtung
nicht beeinflusst: das Licht breitet sich, wie oben bereits erwähnt, im Wesentlichen
senkrecht zu der gemeinsamen Fläche der Lichtaustrittsflächen aus, in welcher eine
Formänderung (beispielsweise Biegung) einer Anordnung (beispielsweise Kette) der aneinandergereihten
Optikelemente durch beispielsweise eben beschriebene Rotation erfolgen kann, und ist
deshalb von der Formänderung entkoppelt.
[0021] Darüber hinaus ist es denkbar, dass zumindest ein Abschnitt als eine Gerade ausgebildet
ist. Das Aneinanderreihen der als eine Gerade ausgebildeten Abschnitte erbringt zum
Beispiel den Vorteil, dass die Einschnürungen einer beispielsweise geradlinig ausgerichteten
Gesamtlichtaustrittsfläche verringert werden und dadurch ein homogenerer Leuchteindruck
(eines beispielsweise geradlinig ausgerichteten Streifens) erzielt werden.
[0022] Hinsichtlich der Herstellung der Optikelemente kann es vorteilhaft sein, wenn alle
Optikelemente im Wesentlichen gleich ausgebildet sind. Auf diese Weise können alle
Optikelemente beispielsweise durch ein Spritzgussverfahren unter Verwendung eines
einzigen Werkzeugs hergestellt werden.
[0023] In Hinblick auf den baumraumtechnischen Aspekt kann es zweckdienlich sein, wenn die
aneinandergereihten Optikelemente eine Kette bilden, wobei jedes Optikelement hinsichtlich
seiner benachbarten Optikelemente unter vorgegebenen Winkeln steht. Denkbar ist es,
dass jedes Optikelement zu jedem seiner Nachbar-Optikelemente unter einem anderen
Winkel steht.
[0024] Hinsichtlich der Größe der Vorsatzoptik-Lichtaustrittsfläche, d.h. der gemeinsamen
Lichtaustrittsfläche aller Optikelemente, kann es vorteilhaft sein, wenn die Kette
verzweigt ist.
[0025] Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn die Kette zumindest eine Schleife aufweist.
[0026] Um mit der Vorsatzoptik beispielsweise ein Kraftfahrzeugscheinwerferlichtmodul umranden
zu können, kann es opportun sein, wenn die Kette ringförmig, insbesondere O-förmig,
geschlossen ist.
[0027] Bei einer in der Praxis bewährten Ausführungsform kann es vorteilhaft sein, dass
die Optikelemente als TIR-Linsen (Abkürzung für engl. Total Internal Reflection),
vorzugsweise als (um die optische Achse der Linse) rotationssymmetrische TIR-Linsen,
ausgebildet sind.
[0028] Mit TIR-Linsen lässt sich ein im Wesentlichen parallel zu der optischen Achse der
Linse gerichteter Lichtstrahl erzeugen und die Homogenität des abgestrahlten Lichts
noch weiter erhöhen.
[0029] Darüber hinaus kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass die Mantelflächen eine Mehrzahl
von Polsteroptiken aufweisen. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest ein Teil
der Polsteroptiken an jeweils einer einem nächsten Nachbarn zugewandten Seite der
Mantelflächen angeordnet ist.
[0030] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Polsteroptik
ein optisches Element, beispielsweise eine Linse, verstanden, die wesentlich kleinere
charakteristische Größe als die charakteristische Größe des Optikelements aufweist
und dazu eingerichtet sein kann, das beispielsweise durch einen Durchstritt und/oder
eine Streuung an der Mantelfläche und/oder eine Transmission durch die Mantelfläche
erzeugte Fehllicht, d.h. das sich nicht parallel zu der optischen Achse des Optikelements
ausbreitende Licht, im Wesentlichen parallel zu der optischen Achse zu lenken. Solche
Polsteroptiken können beispielsweise als kleine Erhebungen an der Mantelfläche und
aus demselben Material, das vorzugsweise optisch dichter als Luft ist, wie das entsprechende
optische Element ausgebildet sein.
[0031] Durch das Anbringen der Polsteroptiken kann zwischen den aneinanderliegenden Optikelementen
der Vorsatzoptik ein im Vergleich mit der Größe des Optikelements kleiner Luftspalt
entstehen. Hinsichtlich der Verkleinerung dieses Luftspalts kann es zweckdienlich
sein, wenn der zumindest eine Teil der Polsteroptiken die Mantelfläche des nächsten
Nachbarn berührt.
[0032] Um die Größe der Vorsatzoptik zu verringern, kann es opportun sein, wenn die Optikelemente
einander berührend aneinandergereiht sind.
[0033] Bei einer in der Praxis bewährten Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass die
aneinandergereihten Optikelemente voneinander beabstandet sind.
[0034] Eine kleine (im Vergleich zu der charakteristischen Größe des Optikelements) Beabstandung
der Optikelemente, d.h. dass sich die Optikelemente nicht berühren, der Vorsatzoptik
bringt den Vorteil, dass es beim Einsetzten der Vorsatzoptik in einer mechanisch beweglichen
Umgebung, wie zum Beispiel in einem Kraftfahrzeugscheinwerfer, zu keinem Verschleiß
und zu keiner Beeinträchtigung der optischen Eigenschaften der einzelnen Optikelementen
beispielsweise durch Reibung und/oder gegenseitiges Stoßen kommt.
[0035] Hinsichtlich der Stabilität der Vorsatzoptik, kann es zweckmäßig sein, wenn zwischen
den aneinandergereihten Optikelementen eine Kleberschicht vorgesehen ist, welche Kleberschicht
jedes Optikelement mit seinen nächsten Nachbarn verbindet.
[0036] Die oben genannte Aufgabe wird außerdem mit einem Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Wesentlichen das gesamte von der zumindest
einen Lichtquelle erzeugte Licht durch die Lichteintrittsbereiche in die Vorsatzoptik
eintritt und, vorzugsweise im Wesentlichen ohne Verluste, aus den Lichtaustrittsbereichen
aus der Vorsatzoptik austritt.
[0037] Dabei ist der Begriff Lichtquelle nicht zu eng auszulegen. Im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Lichtquelle eine oder mehrere Einrichtungen
oder Vorrichtungen verstanden, die Licht zur Verfügung stellen kann/können, welches
auf die erfindungsgemäße Vorsatzoptik eintreffen kann. Eine solche Lichtquelle kann
beispielsweise umfassen: sowohl primär leuchtende Elemente, wie z.B. Glühbirnen, LEDs,
OLEDs, Laserlichtquellen als auch sekundär leuchtende Elemente, wie z.B. Lichtkonversionsmittel,
Lichtumlenkelemente, wie z. B. Spiegel, (steuerbare) Mikrospiegelarrays, Prismen,
lichtstrahlformende Elemente, wie z.B. Glasfaser, Blenden, und Lichtabbildungselemente,
wie z.B. eine Linsen-Einrichtung. Eine solche "Lichtquelle" wird als eine Lichtquelle
seitens der Vorsatzoptik gesehen: sie stellt der Vorsatzoptik Licht zur Verfügung,
welches die Vorsatzoptik abbildet.
[0038] Darüber hinaus kann in Bezug auf die Homogenität des vom Lichtmodul abgestrahlten
Lichts vorteilhaft sein, wenn das aus der Vorsatzoptik austretendes Licht als ein
im Wesentlichen parallel zueinander gerichtete Lichtstrahlen umfassendes, d.h. eine
kleine Étendue aufweisendes, Lichtbündel ausgebildet ist.
[0039] Bei einer in der Praxis bewährten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die
zumindest eine Lichtquelle als eine LED ausgebildet ist.
[0040] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Lichtmodul eine Mehrzahl von Lichtquellen
umfasst, wobei eine Lichtquellenanzahl größer als eine Optikelementenanzahl oder gleich
einer Optikelementenanzahl ist und jedem Optikelement zumindest zwei, vorzugsweise
drei, insbesondere mehr als drei, Lichtquellen zugeordnet sind oder genau eine Lichtquelle
zugeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform können die Lichtquellen, beispielsweise
LEDs, sehr nah an den Lichteintrittsflächen der Optikelemente, beispielsweise TIR-Linsen,
angeordnet sein. Dabei kann im Wesentlichen ganzes Licht jeder einzelnen Lichtquelle
in das dazugehörige Optikelement eingespeist werden. Dadurch können zum Beispiel die
Lichtverluste (Lichtübertragungsverluste) reduziert bzw. klein gehalten werden. Bei
einer Ausführungsform, bei der die Lichtquellenanzahl beispielsweise ein ganzzahliges
Vielfaches der Optikelementenanzahl ist, wobei jedem Optikelement beispielsweise die
gleiche Anzahl der Lichtquellen zugeordnet ist, können die einem Optikelement zugeordneten
Lichtquellen getrennt ansteuerbar sein und Licht in verschiedenen Farben abstrahlen.
Auf diese Art können unterschiedliche Lichtfunktionen wie Fahrtrichtungsanzeiger und
Tagfahrlicht in einem (und demselben) Lichtmodul realisiert werden.
[0041] Besonders in Hinblick auf die Kraftfahrzeugbeleuchtung kann es zweckmäßig sein, wenn
das Lichtmodul als ein Signallichtmodul ausgebildet ist.
[0042] Außerdem wird die oben genannte Aufgabe mit einem Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einer
erfindungsgemäßen Vorsatzoptik und/oder mir einem erfindungsgemäßen Lichtmodul gelöst.
[0043] Die oben genannten vorteilhaften Ausführungsformen können selbstverständlich getrennt
oder in einer Kombination auftreten. Kombinationen von den oben genannten Ausführungsformen
gehören zur Routine eines Fachmanns, können ohne sein erfinderisches Zutun realisiert
werden und gehören deshalb zu der Offenbarung dieses Schriftstücks.
[0044] Die Erfindung ist nachfolgend anhand beispielhafter Ausführungsformen, die nicht
einschränkend auszulegen sind, näher erläutert, die in einer Zeichnung veranschaulicht
sind. In dieser zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorsatzoptik in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Vorsatzoptik aus Fig. 1,
- Fig. 3(a)
- und (b) TIR-Linsen mit unterschiedlichen Lichteintritt und -austrittsbereichen,
- Fig. 4
- eine Vorsatzoptik mit einer verzweigten Leuchtfläche,
- Fig. 5
- einen Kraftfahrzeugscheinwerfer,
- Fig. 6(a) - (d)
- TIR-Linsen mit planen Mantelflächenbereichen,
- Fig. 7
- eine aus TIR-Linsen der Figuren 4(a) bis Fig. 4(d) gebildete Vorsatzoptik, und
- Fig. 8
- zwei benachbarte TIR-Linsen mit Polsteroptiken.
[0045] Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Fig. 1 zeigt eine Vorsatzoptik 1, die einer
erfindungsgemäßen Vorsatzoptik entsprechen kann. Die Vorsatzoptik 1 ist als kettenweise
aneinandergefügte (lückenlos aneinandergereihte) TIR-Optiken (TIR-Linsen) 2, welche
lichtleitenden Optikelementen entsprechen können, ausgebildet. Die TIR-Linsen 2 sind
kongruent zueinander ausgebildet, weisen eine charakteristische Größe von 10 bis 20
mm auf und können beispielsweise in einem Spritzgussverfahren mit einem einzigen Werkzeug
hergestellt werden. Dabei können auch TIR-Linsen verwendet werden, die sich in Größe
und Form unterscheiden. Darüber hinaus ist eine Verwendung anderer lichtleitender
Optikelemente, wie zum Beispiel Lichtleiterfasern, -röhre, -stäbe oder ähnliche, denkbar.
Jeder TIR-Linse 2 weist einen Lichteintrittsbereich 3, einen dem Lichteintrittsbereich
gegenüberliegenden Lichtaustrittsbereich 4 und eine den Lichteintrittsbereich 3 mit
dem Lichtaustrittsbereich 4 verbindende Mantelfläche 5. Der Lichtaustrittsbereich
4 ist jeweils einer Lichtaustrittsfläche 6 zugeordnet. Bei den in Fig. 1 gezeigten
TIR-Linsen 2 stimmen ihre Lichtaustrittsbereiche und Lichtaustrittsflächen überein.
Die Lichtaustrittsflächen aller TIR-Linsen bilden eine Gesamtlichtaustrittsfläche
60, welche in einer Fläche F liegt und als ein linear ausgedehntes, längliches Einschnürungen
61 aufweisendes Band ausgebildet ist (siehe auch Fig. 2). Dabei können die Lichtaustrittsflächen
6 und die Fläche F plan oder leicht gekrümmt ausgebildet sein. Unter leicht gekrümmt
ist zu verstehen, dass die Fläche F eine im Vergleicht zu der charakteristischen Größe
der TIR-Linsen geringe Krümmung aufweist. Bei anderen TIR-Linsentypen findet eine
solche Übereinstimmung nicht statt (vgl. Fig. 3(a) und Fig. 3(b)), da, wie es aus
dem Stand der Technik bekannt ist, die Form des Lichtaustrittsbereichs beispielsweise
an die Form des Lichteintrittsbereichs angepasst werden kann (siehe z.B.
Jin-Jia Chen, Chin-Tang Lin "Freeform surface design for a light-emitting diode-based
collimating lens", Optical Engineering 49 (9), 093001 (September 2010) und
Donglin Ma, Zexin Feng, and Rongguang Liang "Freeform illumination lens design using
composite ray mapping", Applied Optics Vol. 54, No. 3, 20 January 2015). Die Lichtaustrittsfläche 6 ist durch eine umlaufende, beispielsweise sichelförmige
(wie gezeigt), Begrenzungslinie 7 begrenzt und grenzt an diese Begrenzungslinie 7
den Lichtaustrittsbereich 4 an.
[0046] Die Mantelflächen 5 der TIR-Linsen 2 sind paraboloidförmig ausgebildet. Andersartig
ausgebildete Mantelflächen der TIR-Linsen sind durchaus vorstellbar. Zum Beispiel
können die Mantelflächen Facetten aufweisen, wobei jede Facette einen paraboloiden
Verlauf aufweisen kann. Dabei kann bei jeder Mantelfläche 5 eine oder mehr Ausnehmungen
8 vorgesehen sein, welche vorzugsweise dem, beispielsweise paraboloiden, Flächenverlauf
der Mantelfläche 5 entspricht/entsprechen. Diese Ausnehmung(en) 8 entspricht/entsprechen
den Bereichen, die jeweils einem Bereich der Mantelfläche eines nächsten Nachbarn
5a zugeordnet sind, wobei einander zugeordnete Bereiche aneinanderliegen und einander
entsprechende Flächenverläufe aufweisen können. Auf diese Weise können die TIR-Linsen
derart aneinandergereiht werden, dass die Ausnehmungen 8 die entsprechenden Mantelflächenbereiche
5a berühren und an diesen vorzugsweise im Wesentlichen lückenlos/ dicht anliegen.
Die Ausnehmung 8 erstreckt sich von der Mantelfläche 5 bis zu dem Lichtaustrittsbereich
4, wobei sie einen gemeinsamen Begrenzungslinienabschnitt 7b mit der Begrenzungslinie
7 der Lichtaustrittsfläche 6 aufweist. Wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigen, weist jede TIR-Linse
2 in der dargestellten Kettenanordnung zwei nächste Nachbarn auf. Dementsprechend
weist jede Begrenzungslinie 7 zwei Abschnitte 7a, 7b auf, die jeweils einem Abschnitt
der Begrenzungslinie 7 eines nächsten Nachbarn zugeordnet ist. Dabei liegen die einander
zugeordneten Abschnitte 7a, 7b aneinander und weisen einander entsprechende Kurvenverläufe
auf. An dieser Stelle muss angemerkt sein, dass jede TIR-Linse und auch jedes Optikelement
eine beliebige Anzahl (0,1, 2, 3, 4, 5, 6, usw.) an nächsten Nachbarn aufweisen kann,
dabei ist jedem nächsten Nachbar ein Abschnitt der Begrenzungslinie 7 zugeordnet.
Dadurch lassen sich beinah beliebig verzweigte Ketten (Ketten mit Schleifen, Ringe,
Ellipsen usw.) realisieren. Bei den in Fig. 2 gezeigten nächsten Nachbarn 2a, 2b ist
der Abschnitt 7b von der Begrenzungslinie der Lichtaustrittsfläche der TIR-Linse 2a
dem Abschnitt 7a zugeordnet. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Abschnitte 7a,
7b kongruent zueinander ausgebildet sind, sodass sie deckungsgleich aneinandergelegt
werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Abschnitte 7a, 7b derart ausgebildet
sind, dass die nächsten Nachbarn um eine zu der Fläche F im Wesentlichen senkrecht
verlaufende Achse verschwenkbar, insbesondere rotierbar, angeordnet sind. Fig. 2 zeigt
kreisbogenförmige Abschnitte 7a, 7b, wobei diese den gleichen Krümmungsradius aufweisen,
der dem Radius R des Lichtaustrittsbereichs einer TIR-Linse (ohne Ausnehmung in der
Mantelfläche) im Wesentlichen gleich ist. In diesem Fall ist die TIR-Linse 2b bezüglich
der benachbarten TIR-Linse 2a um ihre optische Achse OA rotierbar angeordnet (Fig.
2). Dies hat zum Vorteil, dass der Verlauf der Kette verändert werden kann, ohne eine
andere Form der TIR-Linse zu benötigen, was zu einer hohen Flexibilität und einer
hohen Anpassungsfähigkeit der Vorsatzoptik führt. Durch eine solche Rotation kann,
wenn erwünscht, zum Beispiel der Verlauf der Kette zwischen zwei vorgegebenen Punkten
geändert werden. Um beispielsweise den Verlauf der in Fig. 2 gezeigten Kette zwischen
den Punkten P1 und P4 zu ändern, um diesen zum Beispiel als einen geraden Abschnitt
auszuführen, kann zunächst die TIR-Linse 2d, deren optische Achse durch den Punkt
P2 verläuft, im Gegenuhrzeigersinn um ihre optische Achse um einen Winkel α
2 rotiert und anschließend die TIR-Linse 2e im Gegenuhrzeigersinn um ihre optische
Achse um einen weiteren Winkel α
1 rotiert werden. Durch Rotation um verschiedene Winkel α
1, ... , α
n können beinah beliebig verlaufende Ketten gebildet werden. Dadurch kann eine Vorsatzoptik
geschaffen werden, die eine beinah beliebige Formgebung haben kann und beispielsweise
an beinah jede Form eines Kraftfahrzeugscheinwerfergehäuses angepasst werden kann.
Um bei der Vorsatzoptik einen Eindruck von einer fortlaufenden Kette und nicht von
einzelnen aneinander gereihten Optikelementen zu schaffen, kann es zweckmäßig sein,
wenn der Abstand zwischen den nächsten Nachbarn den Wert von zwei charakteristischen
Größen der Lichtaustrittsfläche des Optikelements nicht übersteigt. Bei der in Fig.
2 gezeigten Ausführungsform liegt der Abstand D in einem Bereich zwischen einem Radius
und einem Durchmesser der Lichtaustrittsfläche der TIR-Linse (wenn die TIR-Linse keine
Ausnehmung aufweist).
[0047] Fig. 3(a) und (b) zeigen zwei von vielen TIR-Linsen nach dem Stand der Technik, die
unterschiedliche Lichteintritts- 3 und Lichtaustrittsbereiche 4 aufweisen. Dem Stand
der Technik ist zu entnehmen, dass die Form des Lichteintritts- mit der Form des Lichtaustrittsbereichs
zusammenhängt. So zeigt zum Beispiel Fig. 3 (b) eine herkömmliche TIR-Linse 2' bei
der die Form des Lichtaustrittsbereichs 4' anhand der runden Form des Lichteintrittsbereichs
3' und der Bedingung, dass aus der TIR-Linse 2' austretende Lichtstrahlen parallel
zu der optischen Achse der TIR-Linse 2' verlaufen, bestimmt wird. Darüber hinaus stellt
die TIR-Linse 2' der Fig. 3 (b) ein Beispiel einer TIR-Linse dar, bei der die Lichtaustrittsfläche
6' und der Lichtaustrittsbereich 4' nicht zusammenfallen.
[0048] Fig. 4 zeigt eine Vorsatzoptik 1' mit einer verzweigten Gesamtlichtaustrittsfläche
60'. Die Vorsatzoptik 1' weist eine Mehrzahl an TIR-Linsen 2 auf, wobei eine TIR-Linse
2" drei nächste Nachbarn aufweist und zur Realisierung einer Abzweigung dient. Dabei
sei es angemerkt, dass alle TIR-Linsen der Vorsatzoptik 1' gleich ausgebildet sind.
Dies ist auch bei der Vorsatzoptik 1 der Fig. 1 und Fig. 2 der Fall. Darüber hinaus
kann es vorgesehen sein, dass eine Vorsatzoptik gemäß der vorliegenden Erfindung mehrere
Zweige aufweist. Unter Verwendung von den TIR-Linsen 2 lassen sich verschiedenförmige
Vorsatzoptiken (z.B. in sich geschlossene, eine oder mehr Schleifen aufweisende usw.)
kreieren. Durch die verzweigte Gesamtlichtaustrittsfläche 60' wird bei einem Einsatz
der Vorsatzoptik 1' beispielsweise in einem Kraftfahrzeugscheinwerferlichtmodul eine
ebenfalls verzweigte Leuchtfläche erreicht.
[0049] Fig. 5 zeigt schematisch ein Beispiel eines Kraftfahrzeugscheinwerfers 100, welches
zumindest ein Lichtmodul 101 aufweist. Das Lichtmodul weist eine Mehrzahl von beispielsweise
an einer Leiterplatte 102 angeordneten LEDs 103, welche der zumindest einen Lichtquelle
entsprechen können. Dabei können die LEDs mit anderen Lichtquellen ersetzt werden.
Es ist durchaus denkbar, dass statt LEDs OLEDs oder mit Laserlicht beleuchtete Lichtkonversionsmittel
verwendet werden. Das von LEDs erzeugte Licht wird in eine Vorsatzoptik 1" eingekoppelt.
Dabei kann die Vorsatzoptik 1" als eine der oben genannten Vorsatzoptiken 1,1' der
Fig. 1 bzw. der Fig. 4 ausgebildet sein oder einer anderen der erfindungsgemäßen Vorsatzoptik
entsprechenden Vorsatzoptik entsprechen. Bei einem gleichzeitigen Einschalten der
LEDs 103 wird eine S-förmig verlaufende Leuchtfläche erzeugt, die der Form der Gesamtlichtaustrittsfläche
60" entspricht, wobei die Gesamtlichtaustrittsfläche 60" aus den Lichtaustrittsflächen
6 der einzelnen als TIR-Linsen 2 ausgebildeten Optikelemente gebildet ist. Es ist
anzumerken, dass bei einem nichtgleichzeitigen Einschalten der LEDs verschiedene Leuchtszenarien
verwirklicht werden können, die beispielsweise bei Signallichtmodulen ihre Anwendung
finden.
[0050] Fig. 6(a) bis Fig. 6(d) zeigen TIR-Linsen, deren Mantelflächen je zwei im Wesentlichen
planen zu der optischen Achse der TIR-Linse OA im Wesentlichen parallel verlaufenden
Bereiche 10a, 10b aufweisen. Dementsprechend weisen die Begrenzungslinien 7 der Lichtaustrittsflächen
dieser TIR-Linsen ebenfalls zwei geradlinigen Abschnitte 7c, 7d auf. Wie bereits oben
dargelegt, ist es vorteilhaft, wenn die Anzahl der Abschnitte der Anzahl der nächsten
Nachbarn entspricht und diese Abschnitte derart ausgebildet sind, dass sie den entsprechenden
Abschnitten der nächsten Nachbarn zugeordnet werden können. Die Abschnitte 7c, 7d
können zueinander parallel verlaufen. In diesem Fall lässt sich sehr schnell eine
als eine geradlinig verlaufende Kette ausgebildete Vorsatzoptik bilden, mit welcher
einen Eindruck eines leuchtenden Streifens besonders günstig geschaffen werden kann.
Alternativ können die geradlinigen Abschnitte 7c, 7d schräg zueinander verlaufen und
Teile der entsprechenden Schenkel eines Winkels β
1, β
2 sein (Fig. 6(c) und Fig. 6(d)). Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform einer Vorsatzoptik
1', welche eine Mehrzahl von TIR-Linsen 2' mit den Begrenzungslinien, die jeweils
zwei geradlinige Abschnitte 7c, 7d aufweisen, welche Abschnitte 7c, 7d unter einem
Winkel β
1, β
2 zueinander (als Teile der entsprechenden Schenkel des Winkels) angeordnet sind. Der
Fig. 7 kann des Weiteren entnommen werden, dass aus gleich ausgebildeten TIR-Linsen
2a', deren Mantelflächen plane Bereiche aufweisen, und deren Begrenzungslinien jeweils
zwei geradlinige zueinander nicht parallel verlaufende Abschnitte 7c, 7d aufweisen,
welche unter dem gleichen Winkel, z.B. unter dem Winkel β
1, zueinander stehen, besonders günstig eine ringförmige, O-förmige, Vorsatzoptik gebildet
werden kann. Es versteht sich, dass zum Bilden einer Vorsatzoptik unterschiedlich
ausgebildete TIR-Linsen 2a', 2b' verwendet werden können. Das heißt, es ist durchaus
denkbar, dass geradlinige, schräg zueinander verlaufende Abschnitte einer jeden TIR-Linse
in der Vorsatzoptik unter einem vorgegebenen Winkel β
1, β
2 zueinander stehen und dieser Winkel von TIR-Linse zu TIR-Linse variiert. Auf diese
Weise können beinah beliebig verlaufende Ketten gebildet werden, wenn mehrere TIR-Linsen
mit unterschiedlichen Winkeln β
1, ..., β
n verwendet werden. Dadurch kann eine Vorsatzoptik geschaffen werden, die eine beinah
beliebige Formgebung haben kann und beispielsweise an beinah jede Form eines Kraftfahrzeugscheinwerfergehäuses
angepasst werden kann.
[0051] Fig. 8 zeigt zwei benachbarten TIR-Linsen 2c, 2d, wobei eine TIR-Linse 2c eine Mehrzahl
von Polsteroptiken 11 aufweisende Ausnehmung 8 an der Mantelfläche umfasst. Der TIR-Linse
2c ist eine LED 103' zugeordnet, die der zumindest einen Lichtquelle entsprechen kann.
Die Polsteroptiken 11 können zum Beispiel dazu eingerichtet sein, das aus der Vorsatzoptik
austretende Licht parallel zu richten und um Streulicht/Fehllicht 12 zu vermeiden.
Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Polsteroptiken 11 in einem Bereich der
Ausnehmung 8 angeordnet sind, der in eine der optischen Achse der TIR-Linse parallele
Richtung gesehen nicht von der Mantelfläche der benachbarten TIR-Linse bedeckt ist.
In diesem Fall können die mithilfe von den Polsteroptiken 11 parallel zu der optischen
Achse gerichteten Lichtstrahlen 13 aus der Vorsatzoptik austreten, ohne eine Brechung
und/oder Reflexion an einer weiteren Fläche zu erfahren. Dabei sind liegen die TIR-Linsen
2c und 2d beabstandet aneinander, wodurch der Verschleiß der TIR-Linsen reduziert
wird.
[0052] Im Allgemeinen kann es bei einem Aneinanderreihen der Optikelemente (beispielsweise
TIR-Linsen) vorgesehen sein, dass die Optikelemente beabstandet aneinandergereiht
oder einander berührend aneinandergereiht sind. Bei den beabstandeten Optikelementen
ist es vorteilhaft, dass der Abstand im Vergleich zu der charakteristischen Größe,
zum Beispiel zu dem Durchmesser der Lichtaustrittsfläche, der Optikelemente klein
gehalten wird. Dabei werden die einzelnen Optikelemente der Vorsatzoptik nicht als
solche erkannt, die Vorsatzoptik wird als Ganzes wahrgenommen und es entsteht ein
homogener Leuchteindruck einer beispielsweise verzweigten Leuchtfläche.
1. Vorsatzoptik (1) für eine Lichtquelle zum Erzeugen einer verzweigten Leuchtfläche,
welche Vorsatzoptik (1) zumindest eine Mehrzahl lichtleitender Optikelemente (2) umfasst,
wobei jedes lichtleitende Optikelement (2)
* einen Lichteintrittsbereich (3),
* einen Lichtaustrittsbereich (4) und
* eine Mantelfläche (5) aufweist, wobei
- die Mantelfläche (5) den Lichteintrittsbereich (3) und den Lichtaustrittsbereich
(4) verbindet,
- der Lichtaustrittsbereich (4) dem Lichteintrittsbereich (3) gegenüberliegt und einer
Lichtaustrittsfläche (6) zugeordnet ist, welche Lichtaustrittsfläche (6) durch eine
umlaufende Begrenzungslinie (7) begrenzt ist, wobei die Begrenzungslinie (7) an den
Lichtaustrittsbereich (4) angrenzt, und
- die Optikelemente (2) derart aneinandergereiht sind, dass die Lichtaustrittsflächen
(6) aller Optikelemente (2) in einer gemeinsamen im Wesentlichen planen Fläche (F)
liegen, wobei jedes Optikelement (2) eine Anzahl von nächsten Nachbarn aufweist und
seine Begrenzungslinie (7) eine Anzahl von Abschnitten (7a, 7b) aufweist, die jeweils
einem Abschnitt der Begrenzungslinie eines nächsten Nachbarn zugeordnet sind, wobei
einander zugeordnete Abschnitte (7a, 7b) aneinanderliegen und einander entsprechende
Kurvenverläufe aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinandergereihten Optikelemente eine Kette bilden, wobei jedes Optikelement
(2d, 2a') hinsichtlich seiner benachbarten Optikelemente (2c, 2e; 2a', 2b') unter
vorgegebenen Winkeln (α1, α2; β1, β2) steht.
2. Vorsatzoptik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugeordneten, aneinanderliegenden Abschnitte (7a, 7b) kongruent zueinander
ausgebildet sind.
3. Vorsatzoptik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche (5) eine Anzahl von Bereichen (8) aufweist, die jeweils einem Bereich
der Mantelfläche (5a) eines nächsten Nachbarn zugeordnet sind, wobei einander zugeordnete
Bereiche aneinanderliegen und einander entsprechende Flächenverläufe aufweisen, vorzugsweise
kongruent zueinander ausgebildet sind.
4. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt (7a, 7b) bogenförmig ausgebildet ist und vorzugsweise dabei
nach innen der Lichtaustrittsfläche gewölbt ist.
5. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt als Gerade (7c, 7d) ausgebildet ist.
6. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass alle Optikelemente kongruent zueinander ausgebildet sind.
7. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette verzweigt ist und/oder zumindest eine Schleife aufweist oder ringförmig,
insbesondere O-förmig, geschlossen ist.
8. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Optikelemente als TIR-Linsen, vorzugsweise als rotationssymmetrische TIR-Linsen,
ausgebildet sind.
9. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelflächen eine Mehrzahl von Polsteroptiken (11) aufweisen, wobei vorzugsweise
zumindest ein Teil der Polsteroptiken (11) an jeweils einer einem nächsten Nachbarn
zugewandten Seite der Mantelflächen (8) angeordnet ist und beispielsweise die Mantelfläche
des nächsten Nachbarn berührt.
10. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Optikelemente (2) einander berührend aneinandergereiht sind oder voneinander
beabstandet sind.
11. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den aneinandergereihten Optikelementen (2) eine Kleberschicht vorgesehen
ist, welche Kleberschicht jedes Optikelement mit seinen nächsten Nachbarn verbindet.
12. Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer umfassend zumindest eine Lichtquelle,
beispielsweise LED-Lichtquelle, und eine der zumindest einer Lichtquelle zugeordnete
Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Lichtmodul nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Wesentlichen das gesamte von der zumindest einen Lichtquelle erzeugte Licht durch
die Lichteintrittsbereiche in die Vorsatzoptik eintritt und, vorzugsweise im Wesentlichen
ohne Verluste, aus den Lichtaustrittsbereichen aus der Vorsatzoptik austritt, wobei
vorzugsweise aus der Vorsatzoptik austretendes Licht als ein im Wesentlichen parallel
zueinander gerichtete Lichtstrahlen umfassendes Lichtbündel ausgebildet ist.
14. Lichtmodul nach Anspruch 12 oder Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.13Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden., dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtmodul eine Mehrzahl von Lichtquellen, beispielsweise LED-Lichtquellen, umfasst,
wobei eine Lichtquellenanzahl größer als eine Optikelementenanzahl oder gleich einer
Optikelementenanzahl ist und jedem Optikelement zumindest zwei, vorzugsweise drei,
insbesondere mehr als drei, Lichtquellen zugeordnet sind oder genau eine Lichtquelle
zugeordnet ist, und wobei das Lichtmodul vorzugsweise als ein Signallichtmodul ausgebildet
ist.
15. Kraftfahrzeugscheinwerfer mit zumindest einer Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche
1 bis 11 und/oder mit zumindest einem Lichtmodul nach einem der Ansprüche 12 bis 14.