[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Audiosignals von einem
Sender zu einem Empfänger. Die Erfindung betrifft ferner ein Hörgerät sowie ein Hörgerätesystem
mit zwei derartigen Hörgeräten. Das Hörgerät ist bevorzugt ein Hörhilfegerät.
[0002] Personen, die unter einer Verminderung des Hörvermögens leiden, verwenden üblicherweise
ein Hörhilfegerät. Hierbei wird meist mittels eines elektromechanischen Schallwandlers
ein Umgebungsschall erfasst. Die erfassten elektrischen Signale werden mittels einer
Verstärkerschaltung bearbeitet und mittels eines weiteren elektromechanischen Wandlers
in den Gehörgang der Person eingeleitet. Es sind unterschiedliche Arten von Hörhilfegeräten
bekannt. Die sogenannten "Hinter-dem-Ohr-Geräte" werden zwischen Schädel und Ohrmuschel
getragen. Die Einleitung des verstärkten Schallsignals in den Gehörgang erfolgt hierbei
mittels eines Schallschlauchs. Eine weitere gebräuchliche Ausgestaltung eines Hörhilfegeräts
ist ein "im-Ohr-Gerät", bei dem das Hörhilfegerät selbst in den Gehörgang eingeführt
wird. Mittels dieses Hörhilfegeräts wird folglich der Gehörgang zumindest teilweise
verschlossen, sodass außer den mittels des Hörhilfegeräts erzeugten Schallsignalen
kein weiterer Schall - oder lediglich in stark vermindertem Maß Schall - in den Gehörgang
eindringen kann.
[0003] Sofern die Person unter einer Beeinträchtigung des Hörvermögens beider Ohren leidet,
wird ein Hörgerätesystem mit zwei derartigen Hörhilfegerät herangezogen. Hierbei ist
jedem der Ohren jeweils eines der Hörhilfegeräte zugeordnet. Um der Person ein räumliches
Hören zu ermöglichen, ist es erforderlich, dass die mit einem der Hörhilfegeräte erfassten
Audiosignale dem jeweils anderen Hörhilfegerät zur Verfügung gestellt werden. Hierbei
ist einerseits ein Übertragen mit lediglich einem vergleichsweise geringen Zeitversatz
gefordert. Andererseits wirkt der Kopf der Person als Dämpfung, weswegen die Übertragungsrate
zwischen den Hörhilfegeräten begrenzt ist. Zudem ist wegen der begrenzten Energiespeicher
der Hörhilfegeräte und der ansonsten zu starken Belastung der Person eine Sendeleistung
begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren zum
Übertragen eines Audiosignals von einem Sender zu einem Empfänger sowie ein besonders
geeignetes Hörgerät als auch ein besonders geeignetes Hörgerätesystem mit zwei Hörgeräten
anzugeben, wobei insbesondere eine Audioqualität verbessert ist, und wobei vorzugsweise
eine Übertragungsrate verringert ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale
des Anspruchs 1 sowie hinsichtlich des Hörgeräts durch die Merkmale des Anspruchs
14 und hinsichtlich des Hörgerätesystems durch die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0006] Das Verfahren dient dem Übertragen eines Audiosignals von einem Sender zu einem Empfänger,
wobei der Sender oder der Empfänger vorzugsweise ein Bestandteil eines Hörgeräts ist.
Das jeweils verbleibende Element, also der Sender bzw. der Empfänger, ist geeigneterweise
ein Bestandteil eines weiteren Bauteils eines das Hörgerät aufweisenden Hörgerätesystems.
[0007] Beispielsweise ist das Hörgerät ein Kopfhörer oder umfasst einen Kopfhörer. Besonders
bevorzugt ist das Hörgerät jedoch ein Hörhilfegerät. Das Hörhilfegerät dient der Unterstützung
einer unter einer Verminderung des Hörvermögens leidenden Person. Mit anderen Worten
ist das Hörhilfegerät ein medizinisches Gerät, mittels dessen beispielsweise ein partieller
Hörverlust ausgeglichen wird. Das Hörhilfegerät ist beispielsweise ein "receiver-in-the-canal"
- Hörhilfegerät (RIC; Ex-Hörer- Hörhilfegerät), ein Im-Ohr-Hörhilfegerät, wie ein
"in-the-ear"- Hörhilfegerät, ein "in-the-canal"- Hörhilfegerät (ITC) oder ein "complete-in-canal"-
Hörhilfegerät (CIC), eine Hörbrille, ein Taschenhörhilfegerät, ein Knochenleitungs-Hörhilfegerät
oder ein Implantat. Besonders bevorzugt ist das Hörhilfegerät ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear" - Hörhilfegerät), das hinter einer Ohrmuschel getragen wird.
[0008] Das Verfahren sieht vor, dass senderseitig ein zu dem Audiosignal korrespondierendes
Eingangssignal zeitlich in Zeitfenster unterteilt wird, wobei die Länge der Zeitfenster
vorzugsweise gleich ist. Die Länge der Zeitfenster ist beispielsweise zwischen 0,5ms
und 2ms und insbesondere gleich 1 ms. Das Eingangssignal ist vorzugsweise das Audiosignal
oder in Teil hiervon. Beispielsweise wird das Audiosignal in unterschiedliche Eingangssignale
zerlegt, wobei jedes Eingangssignal jeweils in unterschiedliche Zeitfenster unterteilt
wird. Die Zeitfenster, beispielsweise deren Länge, unterscheiden sich insbesondere
bei unterschiedlichen Eingangssignalen. Für ein bestimmtes Zeitfenster wird das Eingangssignal
senderseitig in eine Anzahl von Kanälen aufgeteilt. Die Kanäle sind hierbei beispielsweise
Frequenzkanäle. Senderseitig wird jedem Frequenzkanal ein aktueller Kanalwert zugeordnet.
Der aktuelle Kanalwert ist beispielsweise eine Amplitude und/oder ein Phase oder ein
Signalpegel. Der aktuelle Kanalwert ist insbesondere ein komplexer Wert und weist
einen reellen und einen imaginären Teil auf.
[0009] Senderseitig wird anhand von vorhergehenden Kanalwerten eine Anzahl von Prognosewerten
für die aktuellen Kanalwerte erstellt, wobei jedem der aktuellen Kanalwerte einer
der Prognosewerte zugeordnet wird. Beispielsweise erfolgt die Erstellung derart, dass
ein Unterschied zwischen dem jeweiligen Prognosewert und dem zugeordneten aktuellen
Kanalwert möglichst gering ist. Zumindest jedoch ist jedem der Prognosewerte eineindeutig
einer der aktuellen Kanalwerte zugeordnet. Mit anderen Worten werden genauso viele
Prognosewerte erstellt, wie aktuelle Kanalwerte vorhanden sind. Die vorhergehenden
Kanalwerte wurden einem zeitlich vorhergehenden Zeitfenster, beispielsweise dem zeitlich
direkt vorhergehenden Zeitfenster zugeordnet. Mit anderen Worten wurde ein zeitlich
vorhergehendes Zeitfenster bereits in die Anzahl der Kanäle aufgeteilt und jedem dieser
Kanäle eben ein vorhergehender Kanalwert zugeordnet. Sofern das Verfahren beispielsweise
das erste Mal ausgeführt wird, wird zur Initialisierung beispielsweise der Wert null
(0) für sämtliche vorhergehende Kanalwerte herangezogen. Sobald das erste Mal ein
zweites Zeitfenster vorhanden ist, sind beispielsweise dem zeitlich ersten Zeitfenster
die vorhergehenden Kanalwerte und dem nachfolgenden Zeitfenster die aktuellen Kanalwerte
zugeordnet. Beispielsweise wird zur Erstellung der Prognosewerte eine Anzahl von zeitlich
vorhergehenden Kanalwerten herangezogen, wobei beispielsweise für jeden der Prognosewerte
eine Anzahl von vorhergehenden Kanalwerten herangezogen wird, die dem gleichen zeitlich
vorhergehenden Zeitfenster zugeordnet sind. Alternativ oder in Kombination hierzu
wird für jeden der Prognosewerte eine Anzahl von vorhergehenden Kanalwerten herangezogen,
die unterschiedlichen zeitlich vorhergehenden Zeitfenstern zugeordnet sind.
[0010] Senderseitig wird ein Referenzwert bestimmt, wobei der Referenzwert eine bestimmte
Eigenschaft aufweist, und beispielsweise von einem bestimmten, vorgegebenen Wert nicht
oder lediglich in einem geringen Maße abweicht. Alternativ weicht der Referenzwert
von dem bestimmten, vorgegebenen Wert am geringsten ab. Ferner wird senderseitig einem
Prognosewerte ein Verstärkungsfaktor zugeordnet, der anhand des Referenzwerts ermittelt
wird. Der diesem Prognosewert zugeordnete aktuelle Kanalwert wird mittels des Verstärkungsfaktors
zu einem angepassten Kanalwert abgeändert. Zusammenfassend wird folglich einem der
Prognosewerte ein Verstärkungsfaktor zugeordnet, und der Verstärkungsfaktor wird verwendet,
um den aktuellen Kanalwert, der dem gleichen Prognosewert zugeordnet ist, zu dem angepassten
Kanalwert abzuändern. Beispielsweise wird der aktuelle Kanalwert mit dem Verstärkungsfaktor
multipliziert oder aber der Verstärkungsfaktor wird zur Erstellung des angepassten
Kanalwerts zu dem zugeordneten aktuellen Kanalwert addiert. Sofern der aktuelle Kanalwert
beispielsweise ein komplexer Wert ist, wird der Verstärkungsfaktor vorzugsweise sowohl
auf den reellen als auch auf den imaginären Anteil angewandt, also beide Teile mittels
des gleichen Verstärkungsfaktors abgeändert. Zusammenfassend wird der aktuelle Kanalwert
als Argument einer Funktion verwendet, die zumindest als einen Parameter den Verstärkungsfaktor
aufweist. Das Ergebnis der Funktion ist der angepasste Kanalwert.
[0011] Senderseitig wird der angepasste Kanalwert einem angepassten Datensatz zugeordnet.
Folglich weist der angepasste Datensatz den angepassten Kanalwert. Beispielsweise
weist der angepasste Datensatz weitere Werte auf, wobei der angepasste Datensatz vorzugsweise
genauso viele Werte aufweist, wie aktuelle Kanalwerte vorhanden sind. Ein zu dem angepassten
Datensatz korrespondierender Übertragungswert wird von dem Sender zu dem Empfänger
übertragen, wobei der Übertragungswert zweckmäßigerweise zunächst senderseitig anhand
des angepassten Datensatzes erstellt wird. Der Übertragungswert weist vorzugsweise
eine geringere Dimensionalität, oder höchsten die gleiche Dimensionalität, wie der
angepasste Datensatz auf, und ist beispielsweise ein eindimensionaler Wert.
[0012] Empfängerseitig wird anhand des Übertragungswerts ein rekonstruierter angepasster
Datensatz erstellt, der zu dem senderseitig vorhandenen angepassten Datensatz korrespondiert.
Hierfür wird insbesondere die Umkehrfunktion zur Erstellung des Übertragungswerts
anhand des angepassten Datensatzes ausgeführt. Der auf diese Weise erstellte rekonstruierte
angepasste Datensatz entspricht somit im Wesentlichen dem senderseitig vorhandenen
angepassten Datensatz, wobei Unterschiede vorzugsweise lediglich aufgrund der Erstellung
des Übertragungswerts vorhanden sind. Insbesondere würde, sofern die Funktion zur
Erstellung des Übertragungswerts auf den rekonstruierten angepassten Datensatz angewandt
würde, erneut der Übertragungswert erhalten werden. Der rekonstruierte Datensatz weist
somit einen rekonstruierten angepassten Kanalwert auf, der zu dem angepassten Kanalwert
korrespondiert, und insbesondere gleich dem angepassten Kanalwert ist.
[0013] Ferner wird empfängerseitig anhand von rekonstruierten vorhergehenden Kanalwerten
eine Anzahl von empfängerseitigen Prognosewerten erstellt, wobei die rekonstruierten
vorhergehenden Kanalwerte insbesondere zu den senderseitig vorhandenen vorhergehenden
Kanalwerten korrespondieren und geeigneterweise diesen entsprechen. Beispielsweise
werden die empfängerseitigen Prognosewerte anhand der gleichen Berechnungsvorschrift
erstellt wie die Prognosewerte, die senderseitig vorhanden sind. Die rekonstruierten
vorhergehenden Kanalwerte sind zweckmäßigerweise bei einer vorhergehenden Ausführung
des Verfahrens rekonstruiert worden und sind insbesondere einem zeitlich vorhergehenden
Fenster zugeordnet, vorzugsweise dem gleichen zeitlich vorhergehenden Zeitfenster,
dem die senderseitig vorhergehenden Kanalwerte zugeordnet sind. Beispielsweise wird
beim erstmaligen Ausführen des Verfahrens den rekonstruierten vorhergehenden Kanalwerten
null (0) zugeordnet.
[0014] Insbesondere entspricht die Anzahl der empfängerseitigen Prognosewerte der Anzahl
der Prognosewerte, die senderseitig vorhanden sind. Dem rekonstruierten angepassten
Kanalwert wird einer der empfängerseitigen Prognosewerte zugeordnet. Insbesondere
wird dem rekonstruierten angepassten Kanalwert derjenige empfängerseitige Prognosewert
zugeordnet, der anhand der gleichen Daten erstellt wurde, wie der Prognosewert, der
dem senderseitig vorhandenen angepasste Kanalwert zugeordnet ist. Ferner wird empfängerseitig
ein empfängerseitiger Referenzwert bestimmt, wobei zur Bestimmung des empfängerseitigen
Referenzwerts die gleiche Vorgehensweise wie zur Bestimmung des auf Seiten des Senders
vorhandenen Referenzwerts gewählt wird.
[0015] Ferner wird empfängerseitig dem rekonstruierten angepassten Kanalwert ein empfängerseitiger
Verstärkungsfaktor zugeordnet. Hierfür wird zunächst dem empfängerseitigen Prognosewert,
der dem rekonstruierten angepassten Kanalwert zugeordnet ist, der empfängerseitige
Verstärkungsfaktor zugordnet, und über diesen wird dem angepassten Kanalwert eben
der empfängerseitige Verstärkungsfaktor zugeordnet. Zudem wird empfängerseitig der
rekonstruierte angepasste Kanalwert mittels des empfängerseitigen Verstärkungsfaktors
zu einem rekonstruierten Kanalwert abgeändert. Hierbei wird insbesondere eine Umkehrfunktion
zu der Funktion durchgeführt, mittels derer der senderseitig vorhanden aktuelle Kanalwert
zu dem angepassten Kanalwert abgeändert wird. Mit anderen Worten wird der angepasste
Kanalwert durch den empfängerseitigen Verstärkungsfaktor geteilt oder der empfängerseitige
Verstärkungsfaktor von dem rekonstruierten angepassten Kanalwert abgezogen. Mit anderen
Worten wird die Umkehroperation herangezogen. Alternativ hierzu wird die gleiche Berechnungsvorschrift
verwendet, jedoch der empfängerseitige Verstärkungsfaktor ist das inverse Element.
Zusammenfassend korrespondiert der rekonstruierten Kanalwert zu dem aktuellen Kanalwert,
dem senderseitig der Verstärkungsfaktor zugeordnet ist, und insbesondere entsprechen
sich die beiden Kanalwerte, wobei etwaige Unterschiede vorzugsweise lediglich aufgrund
der Erstellung des Übertragungswerts vorhanden sind.
[0016] Empfängerseitig wird der rekonstruierte Kanalwert zu einem rekonstruierten Ausgangssignal
hinzugefügt/zusammengefasst. Insbesondere werden noch weitere Werte des rekonstruierten
angepassten Datensatzes oder anhand des rekonstruierten angepassten Datensatzes erstellte
Werte zu dem rekonstruierten Ausgangssignal zusammengefasst/hinzugefügt. Insbesondere
entspricht das rekonstruierte Ausgangssignal dem auf die Kanäle aufgeteilten Eingangssignal/der
Gesamtheit der aktuellen Kanalwerte. Beispielsweise wird empfängerseitig das rekonstruierte
Ausgangssignal weiter bearbeitet und die einzelnen Kanäle zusammengefasst und beispielsweise
in den Zeitbereich transferiert, sofern die Kanäle einzelnen Frequenzen entsprechen.
Beispielsweise werden die Kanalwerte des rekonstruierten Ausgangssignals bei erneutem
Ausführen des Verfahrens als rekonstruierte vorhergehende Kanalwerte herangezogen
und anhand dieser zumindest die empfängerseitigen Prognosewerte erstellt. Insbesondere
wird das Verfahren nach Ablauf des bestimmten Zeitfensters erneut ausgeführt.
[0017] Aufgrund der Anpassung des aktuellen Kanalwerts mittels des Verstärkungsfaktors kann
ein Rauschen, welches aufgrund der Erstellung des Übertragungswerts eingeführt wird,
geeignet auf die aktuellen Kanalwerte bzw. rekonstruierten Kanalwerte aufgeteilt werden,
sodass eine Audioqualität erhöht ist. Aufgrund der Verwendung des Übertragungswerts
ist eine zu übertragende Datenmenge verringert. Da die Verstärkungsfaktoren sowohl
auf Empfänger- als auch auf Senderseite ermittelt werden, ist ein Übertragen dieses
Werts nicht erforderlich, was eine erforderliche Übertragungsrate bei der Übertragung
verringert.
[0018] Beispielsweise wird der Referenzwert einem bestimmten aktuellen Kanalwert und/oder
einem der Prognosewerte zugeordnet, wobei insbesondere keine Anpassung dieses aktuellen
Kanalwerts mittels eines Verstärkungsfaktors erfolgt, sofern dieser aktuelle Kanalwert
dem angepassten Datensatz zugeordnet wird.
[0019] Zweckmäßigerweise wird der empfängerseitige Referenzwert einem der empfängerseitigen
Prognosewerte zugeordnet. Beispielsweise wird als Referenzwert ein fester Wert (z.B.
0dB), das Minimum der Prognosewerte oder der einem bestimmten Kanal zugeordnete Prognosewert
herangezogen. Besonders bevorzugt jedoch wird als Referenzwert das Maximum der Prognosewerte
herangezogen. Mit anderen Worten wird der größte der Prognosewerte bestimmt, sowohl
auf Seiten des Senders, als auch insbesondere auf Seiten des Empfängers. Zweckmäßigerweise
wird hierbei senderseitig der aktuelle Kanalwert, dem das Maximum der Prognosewerte
zugeordnet ist, dem angepassten Datensatz ebenfalls zugeordnet, und empfängerseitig
wird anhand des Übertragungswerts der rekonstruierte angepasste Datensatz mit dem
rekonstruierten angepassten Kanalwert, der zu dem angepassten Kanalwert korrespondiert,
und mit einem rekonstruierten unangepassten Kanalwert, der zu dem dem Maximum der
Prognosewerte zugeordneten aktuellen Kanalwert korrespondiert, erstellt. Empfängerseitig
werden der rekonstruierte Kanalwert und der rekonstruierte unangepasste Kanalwert
zu dem rekonstruierten Ausgangssignal zusammengefasst. Aufgrund der Verwendung des
Maximums wird der aktuelle Kanalwert, der dem größten der Prognosewerte zugeordnet
ist, und der höchstwahrscheinlich ebenfalls der größte der aktuellen Kanalwerte ist,
nicht verändert, wohingegen zumindest einer der übrigen aktuellen Kanalwerte verändert
wird. Insbesondere wird hierbei der Verstärkungsfaktor derart gewählt, dass die Abweichung
zwischen dem zugeordneten Prognosewert und dem Referenzwert größer als eine Abweichung
zwischen dem Referenzwert und dem mittels des Verstärkungsfaktors abgeänderten Prognosewerts
wäre. Folglich wird auch höchstwahrscheinlich eine Abweichung zwischen dem angepassten
Kanalwert und dem dem Referenzwert zugeordneten aktuellen Kanalwert verringert, weswegen
ein etwaiges bei der Erstellung des Übertragungswerts eingebrachtes Rauschen lediglich
in verringertem Maße im rekonstruierten Kanalwert vorhanden ist. Geeigneterweise wird
der empfängerseitig vorhandene rekonstruierte unangepasste Kanalwert nicht verändert.
[0020] Vorzugsweise ist der Verstärkungsfaktor derart gewählt, dass eine Abweichung zwischen
dem diesen zugeordneten Prognosewert und dem Referenzwert größer als eine Abweichung
zwischen dem Referenzwert und dem mittels des Verstärkungsfaktors abgeänderten Prognosewerts
wäre. Mit anderen Worten würde bei einer Anwendung des Verstärkungsfaktors auf den
Prognosewerts, dem der Verstärkungsfaktor zugeordnet ist, die Abweichung zwischen
dem Referenzwert und dem eben abgeänderten Prognosewert verringert werden. Sofern
folglich eine Abweichung zwischen den Prognosewerten und den aktuellen Kanalwerten
vergleichsweise gering ist, ist daher auch eine Abweichung zwischen dem angepassten
Kanalwert und dem aktuellen Kanalwert, dem das Maximum der Prognosewerte zugeordnet
ist, verringert. Sofern aufgrund der Erstellung des Übertragungswerts ein Rauschen
eingebracht wird, welches in Abhängigkeit des aktuellen Kanalwerts ist, dem der Referenzwert
zugeordnet ist, ist somit aufgrund der Verwendung des Verstärkungsfaktors sowie des
empfängerseitigen Verstärkungsfaktors das Rauschen, welches der rekonstruierte Kanalwert
aufweist, verringert.
[0021] Zweckmäßigerweise ist der rekonstruierte unangepasste Kanalwert dem gleichen Kanal
zugeordnet, wie der aktuelle Kanalwert, dem der Referenzwert zugeordnet ist. Beispielsweise
ist der rekonstruierten Kanalwert dem gleichen Kanal zugeordnet, der senderseitig
dem aktuellen Kanalwert zugeordnet ist, dem der Verstärkungsfaktor zugeordnet ist.
Vorzugsweise wird als Prognosewert der dem gleichen Kanal zugeordnete vorhergehende
Kanalwert herangezogen. Mit anderen Worten wird als Prognosewert für jeden der aktuellen
Kanalwerte der jeweilige vorhergehende Kanalwert herangezogen. Auf diese Weise ist
ein Aufwand zur Erstellung der Prognosewerte verringert. Sofern das Eingangssignal
somit vergleichsweise geringe Schwankungen aufweist, ist eine Abweichung zwischen
dem Prognosewert und dem jeweiligen zugeordneten aktuellen Kanalwert vergleichsweise
gering. Insbesondere werden als empfängerseitige Prognosewerte ebenfalls die rekonstruierten
vorhergehenden Kanalwerte herangezogen, wobei hierbei ebenfalls die Zuordnung zu den
jeweiligen Kanälen berücksichtigt wird.
[0022] In einer Alternative hierzu wird zur Erstellung der Prognosewerte bzw. der empfängerseitigen
Prognosewerte eine lineare Vorhersage herangezogen, wobei beispielsweise eine Anzahl
von zeitlich vorhergehenden Kanalwerten verwendet wird. Mit anderen Worten ist jeder
der Prognosewerte mittels einer Linearkombination erstellt, wobei beispielsweise eine
Anzahl von zeitlich vorhergehenden Kanalwerten herangezogen wird.
[0023] Geeigneterweise wird anhand des empfängerseitigen Referenzwerts bestimmt, welcher
der Werte des angepassten Datensatzes der rekonstruierte unangepasste Kanalwert ist.
Hierbei werden zunächst die empfängerseitigen Prognosewerte erstellt und jedem der
Werte des rekonstruierten angepassten Datensatzes einer der empfängerseitigen Prognosewerte
zugeordnet. Der Wert des rekonstruierten angepassten Datensatzes, dem der empfängerseitige
Referenzwert zugeordnet ist, wird als rekonstruierter unangepasster Kanalwert herangezogen.
Alternativ ist jedem Wert des rekonstruierten angepassten Datensatzes ein Index oder
dergleichen zugeordnet, aufgrund dessen eine Zuordnung zu den jeweiligen Kanälen erfolgt.
[0024] Besonders bevorzugt wird der Verstärkungsfaktor anhand des Prognosewerts erstellt,
dem der Verstärkungsfaktor zugeordnet wird. Geeigneterweise wird der empfängerseitige
Verstärkungsfaktor anhand des empfängerseitigen Prognosewerts erstellt, dem der rekonstruierte
angepasste Kanalwert zugeordnet ist. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, die
Verstärkungsfaktoren oder hierzu korrespondierende Werte zwischen dem Empfänger und
dem Sender zu übertragen, was eine zu übertragende Datenmenge weiter verringert. Insbesondere
wird die gleiche Rechenvorschrift zur Erstellung des Verstärkungsfaktors bzw. des
empfängerseitigen Verstärkungsfaktors verwendet.
[0025] Geeigneterweise wird der Verstärkungsfaktor anhand der Differenz zwischen dem Referenzwert
und dem Prognosewert erstellt. Mit anderen Worten wird zunächst die Differenz zwischen
dem Referenzwert und dem Prognosewert erstellt, dem der Verstärkungsfaktor zugeordnet
werden soll. Anhand dieser Differenz wird der Verstärkungsfaktor ermittelt. Insbesondere
ist der Verstärkungsfaktor die Differenz, die beispielsweise mittels eines Faktors
multipliziert ist, wobei der Faktor zweckmäßigerweise konstant gewählt ist. Insbesondere
wird empfängerseitig ebenfalls die Differenz zwischen dem empfängerseitigen Prognosewert,
dem der rekonstruierte angepasste Kanalwert zugeordnet werden soll, und dem empfängerseitigen
Referenzwert bestimmt, und der empfängerseitige Verstärkungsfaktor wird anhand dieser
Differenz ermittelt. Insbesondere ist der empfängerseitige Verstärkungsfaktor die
Differenz, die beispielsweise mit einem Faktor multipliziert ist. Auf diese Weise
ist die Ermittlung des Verstärkungsfaktors vergleichsweise einfach. Zudem ist auf
diese Weise eine Anpassung des angepassten Kanalwerts derart, dass eine Abweichung
zu dem dem Referenzwert zugeordneten aktuellen Kanalwert verringert ist. Hierbei werden
auch aktuelle Änderungen des Eingangssignals berücksichtig, was beispielsweise bei
eine festen Vorgabe der Verstärkungsfaktoren nicht der Fall wäre.
[0026] Insbesondere wird jedem der übrigen Prognosewerte jeweils ein Verstärkungsfaktor
zugeordnet, und vorzugsweise werden diese jeweils mittels des zugeordneten Verstärkungsfaktors
angepasst und dem angepassten Datensatz zugeordnet. Empfängerseitig ist somit eine
Anzahl an rekonstruierten angepassten Kanalwerten vorhanden, wobei jedem dieser ein
empfängerseitiger Verstärkungsfaktor zugeordnet wird, anhand dessen jeweils rekonstruierten
Kanalwerte erstellt werden, die zu dem rekonstruierten Ausgangssignal zusammengefasst
werden. Mit anderen Worten werden sämtliche aktuellen Kanalwerte mit Ausnahme desjenigen
aktuellen Kanalwerts, dem der Referenzwert zugeordnet ist, mittels des jeweiligen
Verstärkungsfaktors abgeändert, und die auf diese Weise angepassten Kanalwerte werden
mittels des Übertragungswerts übertragen. Auf Seiten des Empfängers wird anhand der
rekonstruierten angepassten Kanalwerte sowie der empfängerseitig vorhandenen Verstärkungsfaktoren
das rekonstruierten Ausgangssignal erstellt, welches somit insbesondere dem Eingangssignal
entspricht. Der angepasste Datensatz weist hierbei lediglich einen einzigen aktuellen
Kanalwert auf, nämlich denjenigen, dem der Referenzwert zugeordnet ist. Insbesondere
wird empfängerseitig der empfängerseitige Referenzwert bestimmt, sodass vergleichsweise
einfach bestimmbar ist, welcher der Werte des rekonstruierten angepassten Datensatzes
nicht mit einem Verstärkungsfaktor verändert werden soll.
[0027] Bevorzugt werden den empfängerseitigen Prognosewerte sowie die Prognosewerte, die
auf Seiten des Senders vorhanden sind, sowie der Verstärkungsfaktor als auch der empfängerseitige
Verstärkungsfaktor im Wesentlichen gleichzeitig erstellt. Auf diese Weise ist eine
Zeitdauer, die zum Übertragen des Audiosignals verwendet wird, verringert. Insbesondere
ist eine Zeitdauer zwischen Erfassung des Eingangssignals und Erstellung des rekonstruierten
Ausgangssignals auf diese Weise verkürzt.
[0028] Vorzugsweise unterscheiden sich die einzelnen Verstärkungsfaktoren und die einzelnen
empfängerseitigen Verstärkungsfaktoren. Zweckmäßigerweise werden diese jeweils anhand
des jeweiligen Prognosewerts sowie des Referenzwerts bzw. des empfängerseitigen Prognosewerts
sowie des empfängerseitigen Referenzwerts bestimmt, zweckmäßigerweise anhand deren
Differenz. Geeigneterweise ist der Verstärkungsfaktor

[0029] Hierbei ist w ein konstanter Faktor und ΔL
i bezeichnet die Differenz zwischen dem Referenzwert und dem i-ten Prognosewert bzw.
dem empfängerseitigen Referenzwert und dem i-ten empfängerseitigen Prognosewert, wobei
i den jeweiligen Kanal kennzeichnet, dem der jeweilige Prognosewert bzw. empfängerseitige
Prognosewert zugeordnet ist. Auf diese Weise werden im Wesentlichen sämtliche aktuelle
Kanalwerte auf ein beinahe gleiches Level mit dem aktuellen Kanalwert angepasst, welchem
der Referenzwert zugeordnet ist. Somit weisen sämtliche Werte des angepassten Datensatzes
im Wesentlichen die gleiche Größe auf, weswegen ein etwaiges Rauschen im Wesentlichen
gleichmäßig auf sämtliche rekonstruierten angepassten Kanalwerte und den rekonstruierten
unangepassten Kanalwert aufgeteilt wird. Nach Anwendung der empfängerseitigen Verstärkungsfaktoren
ist somit das Rauschen bei den rekonstruierten Kanalwerten geringer als bei dem rekonstruierten
unangepassten Kanalwert. Insbesondere, sofern als Referenzwert das Maximum herangezogen
wird, ist daher bei vergleichsweise kleinen aktuellen Kanalwerten ein Rauschen verringert,
was eine Audioqualität verbessert.
[0030] Beispielsweise wird das Eingangssignal mittels einer Fouriertransformation in die
Frequenzkanäle aufgeteilt. Besonders bevorzugt jedoch werden Bandpassfilter herangezogen,
die vorzugsweise in einer Filterbank zusammengefasst sind. Alternativ oder in Kombination
hierzu wird als Eingangssignal eine Differenz zwischen einem prognostiziertem Audiosignal
und dem tatsächlichen Audiosignal herangezogen, wobei hierfür beispielsweise das Audiosignal
zunächst in die Kanäle oder hiervon abweichende Kanäle aufgeteilt wird, und das prognostiziertem
Audiosignal mittels einer linearen Vorhersage erstellt wird.
[0031] Zusammenfassend wird das prognostizierte Audiosignal anhand der Formel

oder

ermittelt. x̂(n) bezeichnet hierbei die die Kanäle des prognostizierten Audiosignals.
a
i bezeichnet einen Koeffizienten,
A eine Koeffizientenmatrix und
y die Gesamtheit der Werte, die zur Erstellung herangezogen werden, insbesondere die
zeitlich vorhergehenden Wert des in die Kanäle aufgeteilten Audiosignals. Der Erstellungszeitpunkt
ist hierbei n - i, und die verwendete Anzahl ist N. Eine Art von linearer Vorhersage
ist beispielsweise in "
Benesty, J., Chen, J., & Huang, Y. (Arden). (2008). Linear Prediction. In J. Benesty,
M. M. Sondhi, & Y. (Arden) Huang (Eds.), Springer Handbook of Speech Processing (pp.
111-125) Springer Verlag" offenbart, insbesondere in Kapitel 7.2 (Seite 112 - 113), insbesondere Formel 7.6,
sowie insbesondere in Kapitel 7.9 (Seite 120 -124), insbesondere Formel 7.108. Als
Eingangssignal wird Beispielsweise die Gesamtheit der Differenz zwischen dem jeweiligen
x̂(n) und dem korrespondierenden
y(n) herangezogen.
[0032] Beispielsweise wird der Übertragungswert mittels Quantisierung des angepassten Datensatzes
erstellt. Hierbei wird dem angepassten Datensatz der Übertragungswert zugeordnet,
der zweckmäßigerweise lediglich eine diskrete Anzahl an unterschiedlichen Werten annehmen
kann. Mit anderen Worten ist der Übertragungswert ein diskreter Wert.
[0033] Bevorzugt werden senderseitig anhand des Übertragungswerts sowie anhand des Verstärkungsfaktors
ein senderseitiger rekonstruierter Kanalwert und ein senderseitiger rekonstruierter
unangepasster Kanalwert erstellt. Der senderseitiger rekonstruierte Kanalwert entspricht
dem rekonstruierten Kanalwert, der auf Seiten des Empfängers vorhanden ist, und der
senderseitige rekonstruierte unangepasste Kanalwert entspricht dem rekonstruierten
unangepassten Kanalwert, der auf Seiten des Empfängers vorhanden ist. Der senderseitige
rekonstruierte Kanalwert und der senderseitige rekonstruierte unangepasste Kanalwert
sind auf Seiten des Senders vorhanden.
[0034] Mit anderen Worten wird senderseitig ebenfalls anhand des Übertragungswerts und des
Verstärkungsfaktors das rekonstruierte Ausgangssignal erstellt, wobei dieses aufgrund
der Quantisierung und dem hierdurch bedingten eingeführten Rauschen geringfügig von
dem Eingangssignal abweichen kann. Bei einer zeitlich nachfolgenden Übertragung werden
der senderseitige rekonstruierte Kanalwert und der senderseitige rekonstruierte unangepasste
Kanalwert als die zeitlich vorhergehender Kanalwerte oder zumindest als ein Teil hiervon
herangezogen. Auf diese Weise werden aufgrund der Quantisierung bedingte Abweichungen
zwischen dem Ausgangssignal und dem Eingangssignal bei der Erstellung der Prognosewerte
berücksichtigt, weswegen auch bei einem wiederholten Ausführen des Verfahrens eine
maximale Abweichung zwischen dem Eingangssignal und dem rekonstruierten Ausgangssignal
gering bleibt, und somit eine hohe Qualität beim Übertragen des Audiosignals vorhanden
ist.
[0035] Geeigneterweise wird eine skalare Quantisierung herangezogen. Besonders bevorzugt
ist die Quantisierung eine Vektorquantisierung. Geeigneterweise wird eine sog. gain-shape
Vektorquantisierung herangezogen. Das quantisierte Signal wird hierbei aufgeteilt
in die Signalform/Vektorform (shape) und einen Skalierungsfaktor (gain). Eine besonders
geeignete Form der gain-shape Vektorquantisierung stellt die logarithmische Vektorquantisierung
dar, insbesondere die (sphärisch-) logarithmische Vektorquantisierung. Hierbei sind
mögliche Signalformen/Vektorformen Punkte auf einer (potentiell) hochdimensionalen
Einheitskugel (d.h. mit Radius 1). Der Skalierungsfaktor wird hierbei logarithmisch
quantisiert, beispielsweise mit dem bekannten A-law. Als Signalformen/Vektorformen
kommen auch andere Formen in Betracht, wie beispielsweise (hochdimensionale) Pyramiden
oder Würfel. Eine sphärisch-logarithmische Vektorquantisierung ist beispielsweise
aus "
B. Matschkal and J. B. Huber, "Spherical logarithmic quantization", IEEE Trans. Audio,
Speech, and Language Processing, vol. 18, pp. 126-140, Jan. 2010" bekannt, insbesondere aus Kapitel III, wobei ein Beispiel in Kapitel IV offenbart
ist, insbesondere in Fig. 8 und 9.
[0036] Das Hörgerät weist eine Kommunikationseinrichtung zum Senden und/oder Empfangen eines
Audiosignals auf. Hierfür umfasst die Kommunikationseinrichtung einen Sender bzw.
einen Empfänger. Die Kommunikationseinrichtung ist geeignet sowie vorgesehen und eingerichtet,
ein Verfahren zum Übertragen eines Audiosignals von dem Sender bzw. zu dem Empfänger
durchzuführen. Das Verfahren sieht hierbei vor, dass senderseitig ein zu dem Audiosignal
korrespondierendes Eingangssignal für ein bestimmtes Zeitfenster in eine Anzahl von
Kanälen aufgeteilt wird, und dass senderseitig jedem Kanal ein aktueller Kanalwert
zugeordnet wird. Ferner wird senderseitig anhand von vorhergehenden Kanalwerten, die
einem zeitlich vorhergehenden Zeitfenster zugeordnet sind, eine Anzahl von Prognosewerten
erstellt, wobei jedem aktuellen Kanalwert einer der Prognosewerte zugeordnet wird,
und senderseitig wird ein Referenzwert bestimmt. Senderseitig wird einem der Prognosewerte
ein anhand des Referenzwerts ermittelter Verstärkungsfaktor zugeordnet, und der diesem
Prognosewert zugeordnet aktuelle Kanalwert wird mittels des Verstärkungsfaktors zu
einem angepassten Kanalwert abgeändert. In einem weiteren Arbeitsschritt wird senderseitig
der angepasste Kanalwert einem angepassten Datensatz zugeordnet. Ein zu dem angepassten
Datensatz korrespondierender Übertragungswert wird von dem Sender zu dem Empfänger
übertragen.
[0037] Empfängerseitig wird anhand des Übertragungswerts ein rekonstruierter angepasster
Datensatz mit einem rekonstruierten angepassten Kanalwert, der zu dem angepassten
Kanalwert korrespondiert erstellt. Anhand von rekonstruierten vorhergehenden Kanalwerten,
die insbesondere dem zeitlich vorhergehenden Zeitfenster zugeordnet sind, wird empfängerseitig
eine Anzahl von empfängerseitigen Prognosewerten erstellt, wobei dem rekonstruierten
angepassten Kanalwert einer der empfängerseitigen Prognosewerten zugeordnet wird.
Ferner wird insbesondere empfängerseitig ein empfängerseitiges Referenzwert, insbesondere
der empfängerseitigen Prognosewerte, bestimmt, und empfängerseitig wird dem rekonstruierten
angepassten Kanalwert anhand des zugeordneten empfängerseitigen Prognosewerts ein
empfängerseitiger Verstärkungsfaktor zugeordnet, der vorzugsweise anhand des empfängerseitigen
Referenzwerts ermittelt wird. Empfängerseitig wird der rekonstruierte angepasste Kanalwert
mittels des empfängerseitigen Verstärkungsfaktors zu einem rekonstruierten Kanalwert
abgeändert. In einem weiteren Arbeitsschritt wird empfängerseitig der rekonstruierte
Kanalwert zu einem rekonstruierten Ausgangssignal zusammengefasst.
[0038] Sofern die Kommunikationseinrichtung lediglich den Sender umfasst, werden hierbei
insbesondere lediglich die senderseitigen Arbeitsschritte sowie ein Arbeitsschritt
zum Übertragen der Abweichungen durchgeführt. Falls die Kommunikationseinrichtung
lediglich den Empfänger aufweist, werden insbesondere lediglich die empfängerseitigen
Arbeitsschritte sowie ein Arbeitsschritt zum Empfangen der Abweichungen durchgeführt.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Übertragung drahtlos, beispielsweise induktiv oder mittels
Funk.
[0039] Das Hörgerät umfasst bevorzugt einen Sensor, mittels dessen bei Betrieb ein Audiosignal
erfasst wird. Der Sensor ist bevorzugt ein elektromechanischer Schallwandler, wie
ein Mikrofon. Beispielsweise ist das Eingangssignal das Audiosignal, oder das Eingangssignal
wird anhand des Audiosignals erstellt. Beispielsweise ist das Eingangssignal ein Teil
des Audiosignals, oder entspricht einem bestimmten Frequenzbereich des Audiosignals.
Zur Erstellung des Eingangssignals aus dem Audiosignals umfasst das Hörgerät beispielsweise
einen Signalverarbeitungseinheit und/oder Filter. Das Hörgerät umfasst bevorzugt eine
Verstärkerschaltung, mittels derer das Audiosignal/ Ausgangssignal/ rekonstruierte
Ausgangssignal verstärkt werden kann. Vorzugsweise umfasst das Hörgerät einen Aktor,
mittels dessen ein Schallsignal erstellt wird, wie einen Lautsprecher, und der zur
Ausgabe des Ausgangssignals bzw. des rekonstruierten Ausgangssignals geeignet, und
beispielsweise vorgesehen und geeignet ist.
[0040] Beispielsweise ist das Hörgerät ein Kopfhörer oder umfasst einen Kopfhörer. Besonders
bevorzugt ist das Hörgerät jedoch ein Hörhilfegerät. Das Hörhilfegerät dient der Unterstützung
einer unter einer Verminderung des Hörvermögens leidenden Person. Mit anderen Worten
ist das Hörhilfegerät ein medizinisches Gerät, mittels dessen beispielsweise ein partieller
Hörverlust ausgeglichen wird. Das Hörhilfegerät ist beispielsweise ein "receiver-in-the-canal"
- Hörhilfegerät (RIC; Ex-Hörer- Hörhilfegerät), ein Im-Ohr-Hörhilfegerät, wie ein
"in-the-ear"- Hörhilfegerät, ein "in-the-canal"- Hörhilfegerät (ITC) oder ein "complete-in-canal"-
Hörhilfegerät (CIC), eine Hörbrille, ein Taschenhörhilfegerät, ein Knochenleitungs-Hörhilfegerät
oder ein Implantat. Besonders bevorzugt ist das Hörhilfegerät ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear" - Hörhilfegerät), das hinter einer Ohrmuschel getragen wird.
[0041] Das Hörgerät ist insbesondere vorgesehen und eingerichtet, am menschlichen Körper
getragen zu werden. Mit anderen Worten umfasst das Hörgerät bevorzugt eine Haltevorrichtung,
mittels dessen eine Befestigung am menschlichen Körper möglich ist. Sofern es sich
bei dem Hörgerät um ein Hörhilfegerät handelt, ist das Hörgerät vorgesehen und eingerichtet,
beispielsweise hinter dem Ohr oder innerhalb eines Gehörgangs angeordnet zu werden.
Insbesondere ist das Hörgerät kabellos und dafür vorgesehen und eingerichtet, zumindest
teilweise in einen Gehörgang eingeführt zu werden. Beispielsweise ist das Hörgerät
ein Bestandteil eines Hörgerätesystems, das ein weiteres Hörgerät oder ein weiteres
Gerät umfasst, wie ein Richtmikrofon oder ein sonstiges, ein Mikrofon aufweisendes
Gerät. Hierbei umfasst das Gerät vorzugsweise den Sender und das Hörgerät den Empfänger,
und die Übertragung des Audiosignals zwischen dem Sender und dem Empfänger erfolgt
gemäß dem Verfahren.
[0042] Das Hörgerätesystem umfasst bevorzugt zwei Hörgeräte, die jeweils eine Kommunikationseinrichtung
aufweisen, die zum Senden und/oder Empfangen eines Audiosignals gemäß dem obigen Verfahren
vorgesehen und eingerichtet sind. Hierbei ist das Hörgerätesystem geeignet sowie vorgesehen
und eingerichtet, Audiosignale zwischen den beiden Hörgeräten mittels deren jeweiliger
Kommunikationseinrichtungen zu übertragen, wobei obiges Verfahren durchgeführt wird.
Insbesondere weist jede der Kommunikationseinrichtungen jeweils einen Sender und einen
Empfänger auf, und die Audiosignale werden zwischen den beiden Kommunikationseinrichtungen
übertragen, zumindest von einem der Hörgeräte zu dem verbleibenden. Zweckmäßigerweise
erfolgt die Übertragung drahtlos, beispielsweise induktiv oder mittels Funk.
[0043] Besonders bevorzugt ist das Hörgerätesystem ein Hörhilfesystem. Das Hörhilfesystem
dient der Unterstützung einer unter Verminderung des Hörvermögens leidenden Person.
Mit anderen Worten ist das Hörhilfesystem ein medizinisches Gerät, mittels dessen
beispielsweise ein partieller Hörverlust ausgeglichen wird. Das Hörhilfesystem umfasst
zweckmäßigerweise ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät, das hinter einer Ohrmuschel getragen
wird, ein "receiver-in-the-canal" - Hörhilfegerät (RIC; Ex-Hörer- Hörhilfegerät),
ein Im-Ohr- Hörhilfegerät, wie ein "in-the-ear"- Hörhilfegerät, ein "in-the-canal"-
Hörhilfegerät (ITC) oder ein "complete-in-canal"- Hörhilfegerät (CIC), eine Hörbrille,
ein Taschenhörhilfegerät, ein Knochenleitungs-Hörhilfegerät oder aber ein Implantat.
Das Hörgerätesystem ist insbesondere vorgesehen und eingerichtet, am menschlichen
Körper getragen zu werden. Mit anderen Worten umfasst das Hörgerätesystem bevorzugt
eine Haltevorrichtung, mittels dessen eine Befestigung am menschlichen Körper ermöglicht
ist. Sofern es sich bei dem Hörgerätesystem um ein Hörhilfesystem handelt, ist zumindest
eines der Hörgeräte vorgesehen und eingerichtet, beispielsweise hinter dem Ohr oder
innerhalb eines Gehörgangs angeordnet zu werden. Insbesondere ist das Hörgerätesystem
kabellos und dafür vorgesehen und eingerichtet, zumindest teilweise in einen Gehörgang
eingeführt zu werden. Besonders bevorzugt umfasst das Hörgerätesystem einen Energiespeicher,
mittels dessen eine Energieversorgung bereitgestellt ist.
[0044] Zusammenfassend sieht die Erfindung insbesondere vor, dass das Audiosignal in Frequenzkanäle
zerlegt wird. Im Anschluss erfolgt die Bildung eines Vektors aus einer Menge von Kanalwerten
und ein eines Referenzwertes sowie die Anwendung eines Verstärkungsfaktors auf alle
Elemente des Vektors, wobei sich die Verstärkungsfaktoren vorzugsweises unterscheiden.
Falls der Referenzwert ein aktueller Kanalwert ist, wird vorzugsweise auf diesen kein
Verstärkungsfaktor angewendet. Es erfolgt die Berechnung des Verstärkungsfaktors als
Funktion vorhergehender (vergangener, "rekonstruierter") Kanalwerte und daher die
Verwendung von Information, die sowohl sender- als auch empfangsseitig vorliegt. Unter
vorhergehendem Kanalwert wird hierbei beispielswiese ein quantisierter Kanalwert oder
ein rekonstruierter Kanalwert im Sinne einer prädiktiven Kodierung (also als Summe
von Abweichung und Prognose) verstanden. Die derart angepassten Kanalwerte werden
vektorquantisiert. Im Anschluss wird der inverse Verstärkungsfaktor auf die nun quantisierten
Werte angewandt.
[0045] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen Weiterbildungen und Vorteile
sind sinngemäß auch auf das Hörgerät bzw. das Hörgerätesystem zu übertragen und umgekehrt.
[0046] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Hörgerätesystem mit zwei Hörgeräten,
- Fig. 2
- ein Verfahren zum Übertragen eines Audiosignals zwischen den beiden Hörgeräten,
- Fig. 3
- ein zu dem Audiosignal korrespondierendes Eingangssignal,
- Fig. 4
- das in eine Anzahl von Kanälen aufgeteilte Eingangssignal,
- Fig. 5
- aktuelle Kanalwerte,
- Fig. 6
- Prognosewerte,
- Fig. 7
- einen angepassten Datensatz,
- Fig. 8
- schematisch ausschnittsweise das Hörgerätesystem, und
- Fig. 9
- einen rekonstruierten angepassten Datensatz und ein rekonstruiertes Ausgangssignal.
[0047] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0048] In Fig. 1 ist ein Hörgerätesystem 2 mit zwei baugleichen Hörhilfegeräten 4 dargestellt,
die vorgesehen und eingerichtet sind, hinter einem Ohr eines Benutzers getragen zu
werden. Mit anderen Worten handelt es sich jeweils um ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
("Behind-the-Ear" - Hörhilfegerät), welches einen nicht dargestellten Schallschlauch
aufweist, der in das Ohr eingeführt wird. Jedes Hörhilfegerät 4 umfasst ein Gehäuse
6, das aus einem Kunststoff gefertigt ist. Innerhalb des Gehäuses 6 ist ein Mikrofon
8 mit zwei elektromechanischen Schallwandlern 10 angeordnet. Mittels der beiden elektromechanischen
Schallwandler 10 ist es ermöglicht, eine Richtcharakteristik des Mikrofons 8 zu verändern,
indem ein zeitlicher Versatz zwischen den mittels des jeweiligen elektromechanischen
Schallwandlers 10 erfassten akustischen Signalen verändert wird. Die beiden elektromechanischen
Schallwandler 10 sind mit einer Signalverarbeitungseinheit 12 signaltechnisch gekoppelt,
die eine Verstärkerschaltung umfasst. Die Signalverarbeitungseinheit 12 ist mittels
Schaltungselementen gebildet, wie zum Beispiel elektrischen und/oder elektronischen
Bauteilen.
[0049] Ferner ist mit der Signalverarbeitungseinheit 12 ein Lautsprecher 14 signaltechnisch
gekoppelt, mittels dessen die mit den Mikrofonen 8 aufgenommenen und/oder mittels
der Signalverarbeitungseinheit 12 bearbeiteten Audiosignale 16 als Schallsignale ausgegeben
werden. Diese Schallsignale werden mittels des nicht nähe dargestellten Schallschlauchs
in das Ohr eines Benutzers des Hörgerätesystems 2 geleitet.
[0050] Jedes der Hörhilfegeräte 4 weist ferner einen Sender 18 und einen Empfänger 20 auf,
mittels derer ein Austausch von Datensignalen 22 zwischen den beiden Hörhilfegeräten
4 erfolgt. Der Austausch erfolgt drahtlos, beispielsweise mittels Funk oder induktiv.
Die Signalverarbeitungseinheit 12, der Sender 18 und der Empfänger 20 bilden hierbei
zusammen jeweils im Wesentlichen eine Kommunikationseinrichtung 24. Aufgrund des Austauschs
der Datensignale 22 ist es ermöglicht dem Träger des Hörgerätesystems 2 ein räumliches
Hörgefühl zu vermitteln. Zusammenfassend ist das Hörgerätesystem 2 binaural ausgestaltet.
[0051] In Fig. 2 ist ein Verfahren 26 gezeigt, gemäß dessen die Audiosignale 16 zwischen
den beiden Hörgeräten 4 mittels deren jeweiliger Kommunikationseinrichtung 24 übertragen
werden. In einem ersten Arbeitsschritt 28 wird mittels eines der Hörhilfegeräte 4
das Audiosignal 16 empfangen. In einem sich anschließenden zweiten Arbeitsschritt
30 wird hieraus ein Eingangssignal 32 erstellt, das folglich zu dem Audiosignal 16
korrespondiert und das in Figur 3 beispielhaft dargestellt ist. Hierfür wird das Audiosignal
16 insbesondere gefiltert. Ferner wird das Eingangssignal 32 in Zeitfenster 34 unterteilt,
die die gleiche zeitliche Länge aufweisen und die beispielsweise gleich einer Millisekunde
ist. Sobald das zeitlich letzte Zeitfenster 34 beendet ist, wird dieses Zeitfenster
34 in eine Anzahl von Kanälen 36 aufgeteilt, wie beispielsweise in Figur 4 dargestellt.
Die Kanäle 36 sind Frequenzkanäle und zur Aufteilung des Eingangssignals 32 in die
einzelnen Frequenzkanäle 36 werden Frequenzpassfilter 38 herangezogen, die innerhalb
der Signalverarbeitungseinheit 16 vorhanden sind. Ferner umfasst das Eingangssignal
32 lediglich die Kanäle 36, wohingegen das Audiosignal 16 die Kanäle 36 und noch weitere
Frequenzkanäle aufweist. Jedem der Frequenzkanäle 36 wird ein bestimmter aktueller
Kanalwert 40 zugeordnet. Zusammenfassend wird im zweiten Arbeitsschritt 30 das Eingangssignal
32 in die einzelnen Frequenzkanäle 36 aufgeteilt und mittels der Zuordnung des aktuellen
Kanalwerts 40 diskretisiert.
[0052] Ferner wird nach Ausführung des ersten Arbeitsschritts 16 auf Seiten des Senders
18 ein dritter Arbeitsschritt 42 ausgeführt, bei dem zeitlich vorhergehende Kanalwerte
44 befüllt werden. Diese sind beispielsweise in einem vorhergehenden Durchlauf des
Verfahrens 26 ermittelt worden oder, sofern das Verfahren 26 noch nicht ausgeführt
wurde, es werden hierfür Standardwerte herangezogen, wie Null (0). Auch wird auf Seiten
des Empfängers 20 ein vierter Arbeitsschritt 46 ausgeführt, bei dem rekonstruierte
vorhergehende Kanalwerte 48 bestimmt werden. Dieses entsprechen den zeitlich vorhergehenden
Kanalwerten 44 und sind auf die gleiche Weise ermittelt, wie die zeitlich vorhergehenden
Kanalwerte 44.
[0053] In Fig. 5 sind die aktuellen Kanalwerte 40 dargestellt, von denen jeder jeweils einem
Kanal 36 zugeordnet ist. Einer der aktuellen Werte 40 ist hierbei vergleichsweise
groß. Bei einer Anwendung einer sphärisch logarithmischen Quantisierung auf das Eingangssignal
32 würde ein erstes Rauschlevel 50 aufgrund des erhöhten aktuellen Kanalwerts 40 eingeführt
werden, welches in weiten Teilen größer als die verbleibenden aktuellen Kanalwerte
40 ist, sodass diese übermäßig verfälscht würden.
[0054] In einem fünften Arbeitsschritt 52 wird daher senderseitig anhand der vorhergehenden
Kanalwerte 44 eine Anzahl von Prognosewerten 54 erstellt, wobei jeder der Prognosewerte
54 einem der Kanäle 36 und somit ebenfalls einem der aktuellen Kanalwerte 40 zugeordnet
ist, wie in Fig. 6 dargestellt. Als Prognosewert 54 wird der dem gleichen Kanal 36
zugeordnete zeitlich vorhergehende Kanalwert 44 herangezogen.
[0055] In einem sich daran anschließenden sechsten Arbeitsschritt 56 wird ein Referenzwert
58 der Prognosewerte 54 bestimmt, wobei als Referenzwert 58 das Maximum der Prognosewerte
54 herangezogen wird. Mit anderen Worten wird der größte der Prognosewerte 54, und
somit der größte der vorhergehenden Kanalwerte 44 bestimmt.
[0056] Den übrigen Prognosewerten 54 wird in einem siebten Arbeitsschritt 60 jeweils ein
Verstärkungsfaktor 62 zugeordnet, wobei sich die Verstärkungsfaktoren 62 unterscheiden.
Somit sind den Kanälen 36 für das Zeitfenster 34 Verstärkungsfaktoren 62 zugeordnet,
wobei jeder der Verstärkungsfaktoren 62 genau einem der aktuellen Kanalwerte 40 zugeordnet
ist - mit Ausnahme des aktuellen Kanalwerts 40, dem der Referenzwert 58 zugeordnet
ist. Jeder der Verstärkungsfaktoren 62 wird hierbei mit der Formel

ermittelt, wobei w einen beliebigen Faktor zwischen null (0) und eins (1), beispielsweise
0,5 bezeichnet. Gi ist der Verstärkungsfaktor 62, der dem Kanal 36 mit dem Index i
zugeordnet ist. ΔL
i bezeichnet die Differenz 64 zwischen dem Referenzwert 58 und dem Prognosewert 54,
der dem Kanal 36 mit dem Index i zugeordnet ist. Folglich unterscheiden sich sämtliche
der Verstärkungsfaktoren 62 und der jeweilige Verstärkungsfaktor 62 ist anhand des
jeweils zugeordneten Prognosewerts 54 erstellt, dem der Verstärkungsfaktor 62 zugeordnet
ist.
[0057] In einem sich anschließenden achten Arbeitsschritt 68 wird jeder der aktuellen Kanalwerte
40 mittels desjenigen Verstärkungsfaktors 54 abgeändert, der dem jeweils zugeordneten
Prognosewert 54 zugeordnet und anhand dessen erstellt ist. Somit wird jeder der aktuellen
Kanalwerte 40 mit Ausnahme desjenigen aktuellen Kanalwerts 40, dem der Referenzwert
58 zugeordnet ist, und dem folglich keiner der Verstärkungsfaktoren 62 zugeordnet
ist, zu einem angepassten Kanalwert 70 abgeändert. Der jeweilige aktuelle Kanalwert
40 wird mit dem jeweils zugeordneten Verstärkungsfaktor 62 multipliziert, wie beispielsweise
schematisch in Fig. 8 dargestellt. Somit ist der jeweilige Verstärkungsfaktor 54 derart
gewählt, dass eine Abweichung zwischen dem zugeordneten Prognosewert 54 und dem Referenzwert
58 größer als eine Abweichung zwischen dem Referenzwert 58 und dem mittels des Verstärkungsfaktors
54 abgeänderten Prognosewerts wäre. Da die aktuellen Kanalwerte 40 meist lediglich
vergleichsweise gering von dem jeweiligen zeitlich vorhergehenden Kanalwert 44 abweichen,
ist somit auch die Abweichung zwischen dem aktuellen Kanalwert 40, dem der Referenzwert
58 zugeordnet ist, und den angepassten Kanalwerten 70 verringert.
[0058] Die angepassten Kanalwerte 70 sowie der aktuelle Kanalwert 40, dem der Referenzwert
58 zugeordnet ist, werden einem angepassten Datensatz 72 zugeordnet, der somit ein
Vektor ist, der genauso viele Elemente aufweist, wie aktuelle Kanalwerte 40 vorhanden
sind. In einem neunten Arbeitsschritt 74 wird der angepasste Datensatz 72 mittels
einer sphärisch logarithmischen Quantisierung quantisiert und ein Übertragungswert
76 gebildet, der folglich eindimensional ist. Mit anderen Worten wird der Übertragungswert
76 mittels Quantisierung des angepassten Datensatzes 72 erstellt, wobei als Quantisierung
die sphärisch logarithmische Quantisierung herangezogen wird. Aufgrund der Quantisierung
wird ein zweites Rauschlevel 78 in den angepassten Datensatz 72 eingeführt. Der Übertragungswert
76 wird als Bestandteil des Datensignals 22 zu dem verbleibenden Hörgerät 4 übertragen.
[0059] Der Übertragungswert 76 wird mittels des Empfängers 20 empfangen und es wird ein
zehnter Arbeitsschritt 80 ausgeführt, bei dem empfängerseitig anhand des Übertragungswerts
76 ein rekonstruierter angepasster Datensatz 82 erstellt wird, der in Fig. 9 gezeigt
ist. Dieser entspricht mit Ausnahme von etwaigem Rauschen, welches aufgrund der Quantisierung
eingebracht wurde, dem angepassten Datensatz 72. Mit anderen Worten weist der rekonstruierte
angepasste Datensatz 82 eine zur Anzahl der angepassten Kanalwerte 70 korrespondierende
Anzahl an rekonstruierten angepassten Kanalwerten 84 auf, wobei jeder der rekonstruierten
angepassten Kanalwerte 84 zu einem der angepassten Kanalwerte 70 korrespondiert und
insbesondere diesem entspricht. Ferner weist der rekonstruierte angepasste Datensatz
82 einen rekonstruierten unangepassten Kanalwert 86 auf, der zu dem dem Referenzwert
58 der Prognosewerte 54 zugeordneten aktuellen Kanalwert 40 korrespondiert und somit
im Wesentlichen der einzige aktuelle Kanalwert 40 ist, der mit Ausnahme der Quantisierung
im Wesentlichen unverändert von Seiten des Senders 18 zur Seite des Empfängers 20
übertragen wurde.
[0060] In einem elften Schritt 88 wird empfängerseitig anhand der rekonstruierten vorhergehenden
Kanalwerte 48 eine Anzahl von empfängerseitigen Prognosewerten 90 erstellt, wobei
den rekonstruierten angepassten Kanalwerten 84 und dem rekonstruierten unangepassten
Kanalwert 86 jeweils einer der empfängerseitigen Prognosewerte 90 zugeordnet wird.
In einem zwölften Arbeitsschritt 92 wird ein Maximum der empfängerseitigen Prognosewerte
92 bestimmt, und auf diese Weise innerhalb sämtlicher Werte des rekonstruierten angepassten
Datensatzes 82 der rekonstruierte unangepasste Kanalwert 86 identifiziert. In einem
sich anschließenden dreizehnten Arbeitsschritt 94 wird anhand der empfängerseitigen
Prognosewerte 90 sowie des empfängerseitigen Maximums der empfängerseitigen Prognosewerte
90 empfängerseitige Verstärkungsfaktoren 96 bestimmt. Jeder der empfängerseitigen
Verstärkungsfaktoren 96 wird jeweils einem der rekonstruierten angepassten Kanalwerte
84 sowie den jeweils empfängerseitigen Prognosewerten 90 zugeordnet. Da die rekonstruierten
vorhergehenden Kanalwerte 48 im Wesentlichen den vorhergehenden Kanalwerten 44 entsprechen,
entsprechen sich die Prognosewerte 54 sowie die empfängerseitigen Prognosewerte 90.
Zur Bestimmung der empfängerseitigen Verstärkungsfaktoren 96 wird die gleiche Berechnungsvorschrift
herangezogen wie zur Bestimmung der Verstärkungsfaktoren 62, die auf Seiten des Senders
18 vorhanden ist. Der empfängerseitige Verstärkungsfaktor 96, der dem senderseitigen
Verstärkungsfaktor 62 entspricht, ist hierbei dem gleichen Kanal 36 zugeordnet.
[0061] Zusammenfassend entsprechen der elfte, zwölfte und dreizehnte Arbeitsschritt 88,92,94
im Wesentlichen dem fünften, sechsten und siebten Arbeitsschritt 52,56,60, wobei jedoch
unterschiedliche Eingangsdaten herangezogen werden, nämlich einmal die zeitlich vorhergehenden
Kanalwerte 44 und das andere Mal die rekonstruierten vorhergehenden Kanalwerte 48,
die jedoch aufgrund des vierten Arbeitsschritts 46 sowie des dritten Arbeitsschritts
42 gleich sind. Somit ist jeder Verstärkungsfaktor 62 gleich dem senderseitigen Verstärkungsfaktor
96, der dem jeweils gleichen Kanal 36 zugeordnet ist. Eine Übertragung des Verstärkungsfaktors
96 von Seiten des Senders 18 zu Seiten des Empfängers 20 ist nicht erforderlich.
[0062] In einem vierzehnten Arbeitsschritt 98 wird empfängerseitig jeder der rekonstruierten
angepassten Kanalwerte 84 mittels des jeweils zugeordneten empfängerseitigen Verstärkungsfaktors
96 zu einem rekonstruierten Kanalwert 100 abgeändert und mit dem rekonstruierten unangepassten
Kanalwert 86 zu einem rekonstruierten Ausgangssignal 102 zusammengefasst, welches
somit mit Ausnahme von aufgrund Quantisierung eingebrachten Rauschens den aktuellen
Kanalwerten 40 entspricht, die auf Seiten des Senders 18 vorhanden sind. Hierbei ist
aufgrund der Quantisierung ein drittes Rauschlevel 104 vorhanden, welches bei jedem
der Kanäle 36 unterschiedlich ist. So befindet sich das dritte Rauschlevel 104 jeweils
unterhalb des rekonstruierten Kanalwerts 100 bzw. des rekonstruierten unangepassten
Kanalwerts 86, weswegen eine Audioqualität erhöht ist. Bei erneutem Ausführen des
Verfahrens 26 wird das rekonstruierte Ausgangssignal 102 zumindest teilweise als die
rekonstruierten vorhergehenden Kanalwerte 48 herangezogen. In einem sich anschließenden
fünfzehnten Arbeitsschritt 106 wird das rekonstruierte Ausgangssignal 102 in den Zeitbereich
transferiert und mittels des Lautsprechers 14 ausgegeben.
[0063] Ferner wird ein sechzehnter Arbeitsschritt 108 auf Seiten des Senders 18 ausgeführt,
bei dem anhand des Übertragungswerts 76 sowie der Verstärkungsfaktoren 62 senderseitig
rekonstruierte Kanalwerte 110 sowie ein senderseitig rekonstruierter unangepasster
Kanalwert 112 erstellt werden, die zu den rekonstruierten Kanalwerten 100 bzw. dem
rekonstruierten unangepassten Kanalwert 86 korrespondieren. Mit anderen Worten wird
das rekonstruierte Ausgangssignal 102 auch auf Seiten des Senders 18 erstellt. Die
senderseitig rekonstruierten Kanalwerte 110 sowie der senderseitig rekonstruierte
unangepasste Kanalwert 112 werden bei einer zeitlich nachfolgenden Übertragung als
die zeitlich vorhergehenden Kanalwerte 44 herangezogen. Auf diese Weise ist eine etwaige
Abweichung, welche aufgrund der sphärisch logarithmischen Quantisierung im rekonstruierten
Ausgangssignal 102 vorhanden ist, auch auf Seiten des Empfängers 18 vorhanden, weswegen
bei einer nachfolgenden Übertragung eine Abweichung verringert ist.
[0064] Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle
im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf
andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 2
- Hörgerätesystem
- 4
- Hörhilfegerät
- 6
- Gehäuse
- 8
- Mikrofon
- 10
- Schallwandler
- 12
- Signalverarbeitungseinheit
- 14
- Lautsprecher
- 16
- Audiosignal
- 18
- Sender
- 20
- Empfänger
- 22
- Datensignal
- 24
- Kommunikationseinrichtung
- 26
- Verfahren
- 28
- erster Arbeitsschritt
- 30
- zweiter Arbeitsschritt
- 32
- Eingangssignal
- 34
- Zeitfenster
- 36
- Frequenzkanal
- 38
- Frequenzpassfilter
- 40
- aktueller Kanalwert
- 42
- dritter Arbeitsschritt
- 44
- zeitlich vorhergehende Kanalwerte
- 46
- vierter Arbeitsschritt
- 48
- rekonstruierte vorhergehende Kanalwerte
- 50
- erstes Rauschlevel
- 52
- fünfter Arbeitsschritt
- 54
- Prognosewert
- 56
- sechster Arbeitsschritt
- 58
- Referenzwert
- 60
- siebter Arbeitsschritt
- 62
- Verstärkungsfaktor
- 64
- Differenz
- 68
- achter Arbeitsschritt
- 70
- angepasster Kanalwert
- 72
- angepasster Datensatz
- 74
- neunter Arbeitsschritt
- 76
- Übertragungswert
- 78
- zweites Rauschlevel
- 80
- zehnter Arbeitsschritt
- 82
- rekonstruierter angepasster Datensatz
- 84
- rekonstruierter angepasster Kanalwert
- 86
- rekonstruierter unangepasster Kanalwert
- 88
- elfter Arbeitsschritt
- 90
- empfängerseitiger Prognosewert
- 92
- zwölfter Arbeitsschritt
- 94
- dreizehnter Arbeitsschritt
- 96
- empfängerseitiger Verstärkungsfaktor
- 98
- vierzehnter Arbeitsschritt
- 100
- rekonstruierter Kanalwert
- 102
- rekonstruiertes Ausgangssignal
- 104
- drittes Rauschlevel
- 106
- fünfzehnter Arbeitsschritt
- 108
- sechzehnter Arbeitsschritt
- 110
- senderseitiger rekonstruierter Kanalwert
- 112
- senderseitiger rekonstruierter unangepasster Kanalwert
1. Verfahren (26) zum Übertragen eines Audiosignals (16) von einem Sender (18) zu einem
Empfänger (20), bei dem
- senderseitig ein zu dem Audiosignal (16) korrespondierendes Eingangssignal (32)
für ein bestimmtes Zeitfenster (34) in eine Anzahl von Kanälen (36) aufgeteilt wird,
- senderseitig jedem Kanal (36) ein aktueller Kanalwert (40) zugeordnet wird,
- senderseitig anhand von vorhergehenden Kanalwerten (44), die einem zeitlich vorhergehenden
Zeitfenster (34) zugeordnet sind, eine Anzahl von Prognosewerten (54) erstellt wird,
wobei jedem aktuellen Kanalwert (40) einer der Prognosewerte (54) zugeordnet wird,
- senderseitig ein Referenzwert (58) bestimmt wird,
- senderseitig einem der Prognosewerte (54) ein anhand des Referenzwerts (58) ermittelter
Verstärkungsfaktor (62) zugeordnet wird, und der diesem Prognosewert (54) zugeordnet
aktuelle Kanalwert (40) mittels des Verstärkungsfaktors (62) zu einem angepassten
Kanalwert (70) abgeändert wird,
- senderseitig der angepasste Kanalwert (70) einem angepassten Datensatz (72) zugeordnet
wird,
- ein zu dem angepassten Datensatz (72) korrespondierender Übertragungswert (76) von
dem Sender (18) zu dem Empfänger (20) übertragen wird,
- empfängerseitig anhand des Übertragungswerts (76) ein rekonstruierter angepasster
Datensatz (82) mit einem rekonstruierten angepassten Kanalwert (84), der zu dem angepassten
Kanalwert (44) korrespondiert, erstellt wird,
- empfängerseitig anhand von rekonstruierten vorhergehenden Kanalwerten (48), eine
Anzahl von empfängerseitigen Prognosewerten (90) erstellt wird, wobei dem rekonstruierten
angepassten Kanalwert (84) einer der empfängerseitigen Prognosewerten (90) zugeordnet
wird,
- empfängerseitig dem rekonstruierten angepassten Kanalwert (84) anhand des zugeordneten
empfängerseitigen Prognosewerts (90) ein empfängerseitiger Verstärkungsfaktor (96)
zugeordnet wird,
- empfängerseitig der rekonstruierte angepasste Kanalwert (84) mittels des empfängerseitigen
Verstärkungsfaktors (96) zu einem rekonstruierten Kanalwert (100) abgeändert wird,
und
- empfängerseitig der rekonstruierte Kanalwert (100) zu einem rekonstruierten Ausgangssignal
(102) hinzugefügt wird.
2. Verfahren (26) nach Anspruch1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Referenzwert (58) das Maximum der Prognosewerte (54) herangezogen wird.
3. Verfahren (26) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass senderseitig der aktuelle Kanalwert (40), dem das Maximum (58) der Prognosewerte
(54) zugeordnet ist, dem angepassten Datensatz (72) zugeordnet werden,
- dass empfängerseitig anhand des Übertragungswerts (76) der rekonstruierter angepasster
Datensatz (82) mit dem rekonstruierten angepassten Kanalwert (84), der zu dem angepassten
Kanalwert (44) korrespondiert, und mit einem rekonstruierten unangepassten Kanalwert
(86), der zu dem dem Maximum (58) der Prognosewerte (54) zugeordneten aktuellen Kanalwert
(40) korrespondiert, erstellt wird, und
- dass empfängerseitig der rekonstruierte Kanalwert (100) und der rekonstruierte unangepasste
Kanalwert (86) zu dem rekonstruierten Ausgangssignal (102) zusammengefasst werden.
4. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verstärkungsfaktor (54) derart gewählt ist, dass eine Abweichung zwischen dem
diesem zugeordneten Prognosewert (54) und dem Referenzwert (58) größer als eine Abweichung
zwischen dem Referenzwert (54) und dem mittels des Verstärkungsfaktors (62) abgeänderten
Prognosewerts (54) wäre.
5. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Prognosewert (54) der dem gleichen Kanal (36) zugeordnete vorhergehende Kanalwert
(44) herangezogen wird.
6. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verstärkungsfaktor (62) und der empfängerseitige Verstärkungsfaktor (96) anhand
des Prognosewerts (54), dem der Verstärkungsfaktor (62) zugeordnet wird, bzw. anhand
des empfängerseitigen Prognosewerts (90), der dem rekonstruierten angepassten Kanalwert
(84) zugeordnet ist, erstellt wird.
7. Verfahren (26) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verstärkungsfaktor anhand der Differenz (64) zwischen dem Referenzwert (58) und
dem Prognosewert (54) erstellt wird.
8. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem der übrigen Prognosewerte (54) jeweils ein Verstärkungsfaktor (62) zugeordnet
wird, wobei sich die Verstärkungsfaktoren (62) insbesondere unterscheiden.
9. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufteilung des Eingangssignals (32) in die Frequenzkanäle (36) mittels Bandpassfiltern
(38) erfolgt.
10. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Übertragungswert (76) mittels Quantisierung des angepassten Datensatz (72) erstellt
wird.
11. Verfahren (26) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass senderseitig anhand des Übertragungswerts (76) sowie des Verstärkungsfaktors (62)
ein senderseitiger rekonstruierter Kanalwert (110) erstellt werden, der zu dem rekonstruierter
Kanalwert (100) korrespondiert, und der bei einer zeitlich nachfolgenden Übertragung
als einer der zeitlich vorhergehenden Kanalwerte (44) herangezogen werden.
12. Verfahren (26) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Quantisierung eine Vektorquantisierung herangezogen wird.
13. Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Quantisierung eine sphärische logarithmische Quantisierung herangezogen wird.
14. Hörgerät (4), insbesondere Hörhilfegerät, mit einer Kommunikationseinrichtung (24),
die zum Senden und/oder Empfangen eines Audiosignals (16) gemäß einem Verfahren (26)
nach einem der Ansprüche 1 bis 13 vorgesehen und eingerichtet ist.
15. Hörgerätesystem (2) mit zwei Hörgeräten (4) nach Anspruch 14, das vorgesehen und eingerichtet
ist, Audiosignale (16) zwischen den beiden Hörgeräten (4) mittels deren Kommunikationseinrichtungen
(24) gemäß einem Verfahren (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zu übertragen.