[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrisch heizbaren Florteppich umfassend einen Flor,
der aus einem in einem Erstrücken verankerten Polmaterial gebildet ist, und ein auf
der dem Flor abgewandten Seite des Erstrückens angeordnetes und an eine Stromquelle
anschliessbares flächiges Heizelement. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren
zur Herstellung des Florteppichs sowie ein Verfahren zur Einstellung einer gewünschten
Heizleistung des Florteppichs. Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung
des Florteppichs zur Verlegung auf dem Fussboden eines Innenraums, insbesondere eines
Büro- oder Gewerberaums.
[0002] Fussbodenheizungen sind schon von alters her bekannt und werden seit einigen Jahrzehnten
gerade in Büro- oder Gewerberäumlichkeiten standardmässig eingesetzt. So gewährleisten
Fussbodenheizungen nicht nur einen hohen Komfort für die im Raum anwesenden Personen,
sondern ermöglichen im Übrigen auch einen hohen architektonischen Freiheitsgrad in
der Raumgestaltung.
[0003] Bei den Fussbodenheizungen wird im Allgemeinen zwischen Warmwasser-Heizungen und
Elektroheizungen unterschieden.
[0004] Bei der Warmwasserheizung werden im oder unter dem Heizestrich des zu beheizenden
Fussbodens Rohre verlegt, die im Betrieb von Warmwasser durchströmt werden, welches
dabei Wärme auf das umliegende Material abgibt und derart den Fussboden beheizt. Nachteilig
an solchen Heizungen ist, dass das Einrichten der benötigten Infrastruktur relativ
aufwendig ist.
[0005] Im Gegensatz zu diesen wassergebundenen Heizsystemen wird/werden bei den Elektroheizungen
ein Widerstandskabel oder Folien mit eingearbeiteten Heizleitern unter dem Fussbodenbelag
verlegt.
[0006] Gerade bei Fussböden, die mit Teppichen ausgestattet sind, weisen aber sowohl die
wassergebundenen Heizsystemen wie auch die elektrisch betriebenen Fussbodenheizungen
den Nachteil auf, dass aufgrund der bei der Wärmeübertragung vom Heizelement auf den
Fussboden und dann vom Fussboden auf den Teppich auftretenden Verluste ein relativ
grosser Teil der theoretisch nutzbaren Wärmeenergie zur Beheizung der Nutzfläche des
Teppichs nicht zur Verfügung steht.
[0007] Um eine bessere Wärmeübertragung auf die Nutzfläche des Teppichs zu ermöglichen,
wäre es theoretisch von Interesse, das Widerstandskabel oder den Heizleiter im Teppich
selbst anzubringen.
[0008] Allerdings hat sich dies in der Vergangenheit als schwierig erwiesen, zumal die auf
den Teppich wirkenden Lasten durch Personen und/oder Möbel rasch zu einer Beschädigung
oder gar einem Bruch des Widerstandskabels bzw. des Heizleiters führen können.
[0009] Vor diesem Hintergrund wird in der
US 4,063,069 ein Bodenbelag mit einem gewobenen Teppich aus elektrisch nichtleitenden Fasern vorgeschlagen,
in dem ein elektrisches Heizelement als Schussfaden eingewoben ist. Das Heizelement
ist dabei aus einem sich aus einer Vielzahl von Kupferelementen zusammensetzenden
Kabel gebildet, welches mit einer Schicht aus Polytetrafluorethylen gebildet ist,
um Krafteinwirkungen besser standzuhalten.
[0010] Problematisch an einem solchen Bodenbelag ist allerdings, dass die stromleitenden
Fasern direkt in Kontakt mit dem Menschen kommen und somit über ein relativ hohes
Gefahrenpotential für Stromunfälle bergen.
[0011] Weiter wird in
DE 1 635 508 ein elektrisch heizbarer Bodenbelag offenbart, welcher ein elektrisch leitfähiges
Flächengebilde mit eingearbeiteten Metalldrähten aufweist, das beidseitig von einer
abdeckenden Folie eingeschlossen ist, auf die oberseitig eine Gewebeabdeckung und
darauf ein PVC-beschichtetes Nylon-Gewebe und unterseitig eine Vliesabdeckung und
darüber ein PVC-beschichtetes Nylon-Gewebe angeordnet ist. Auf diesen Belag kann ein
Tufting-Teppich aufkaschiert werden. Nachteilig an dieser Technologie wie auch an
der in der
US 4,063,069 beschriebenen Technologie ist, dass keine vollständige Homogenität in der Wärmeverteilung
erzielt werden kann.
[0012] Im Übrigen ist in der in der
DE 1 635 508 beschriebenen Technologie der Wärmeverlust von den Metalldrähten zum Tufting-Teppich
relativ gross, was einerseits daran liegt, dass die um die Metalldrähte angeordneten
Lufteinschlüsse thermisch isolierend wirken und zwischen dem Flächengebilde und dem
Tufting-Teppich zwei Gewebeschichten mit relativ geringer thermischer Leitfähigkeit
vorliegen. Gemäss der
DE 1 635 508 liege der Stromverbrauch bei 300 bis 500 Watt pro Stunde und Quadratmeter Bodenbelagsfläche;
als Betriebsspannung wird eine Stromspannung von 220 Volt genannt.
[0013] Vor diesem Hintergrund liegt die erfindungsgemäss zu lösende Aufgabe darin, einen
elektrisch heizbaren Florteppich zur Verfügung zu stellen, welcher auch bei niedriger
Versorgungsspannung eine homogene Wärmeverteilung und eine relativ hohe Temperatur
auf der Nutzfläche ermöglicht.
[0014] Gerade im Hinblick auf die in der
US 4,063,069 beschriebene Technologie soll der Florteppich im Übrigen eine hohe Sicherheit gegenüber
Stromunfällen gewährleisten und selbst bei der Einwirkung hoher Lasten eine geringe
Schadensanfälligkeit aufweisen.
[0015] Die erfindungsgemässe Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
[0016] Gemäss Anspruch 1 betrifft die Erfindung somit einen elektrisch heizbaren Florteppich
umfassend einen Flor, der aus einem in einem Erstrücken verankerten Polmaterial gebildet
ist, und ein auf der dem Flor abgewandten Seite des Erstrückens angeordnetes und an
eine Stromquelle anschliessbares flächiges Heizelement.
[0017] Erfindungsgemäss umfasst das Heizelement ein elektrisch leitfähige Fasern und elektrisch
isolierende Fasern enthaltendes Faservlies und mindestens zwei auf oder im Faservlies
angeordnete Anschlusselektroden zur Herstellung des Kontakts mit der Stromquelle.
Zudem ist zwischen dem Heizelement und dem Erstrücken eine flüssigkeitsundurchlässige
Schutzschicht angeordnet.
[0018] Im Faservlies sind die elektrisch leitfähigen Faser und elektrisch isolierenden Fasern
in der Regel ungeordnet in einer Art und Weise angeordnet, dass sich jeweils zueinander
benachbarte Fasern berühren. Aufgrund der ungeordneten Anordnung der Fasern bzw. der
zwischen den einzelnen leitfähigen Fasern ergebenden Kontaktierung ergibt sich ein
elektrisch hochleitfähiges Netzwerk.
[0019] Insbesondere können elektrisch leitfähige Fasern kettenartig eine elektrisch leitfähige
Brücke zwischen den Anschlusselektroden ausbilden, sodass bei anliegender Spannung
ein Stromfluss durch das Faservlies hindurch zustande kommt. Dabei wird Wärme erzeugt,
welche vom Faservlies über die flüssigkeitsundurchlässige Schicht auf den Erstrücken
und von dort über das den Flor bildende Polmaterial auf die Nutzfläche des Flors übertragen
wird.
[0020] Letztendlich wird dadurch, dass die elektrisch leitfähigen Fasern eine Vielzahl an
elektrisch leitfähigen Brücken ausbilden, eine sehr homogene Wärmeverteilung erhalten.
[0021] Wie erwähnt ist im Übrigen zwischen dem Heizelement und dem Erstrücken erfindungsgemäss
eine flüssigkeitsundurchlässige Schutzschicht angeordnet. Somit kann auch für den
Fall, dass die Nutzfläche des Florteppichs mit Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in
Berührung kommt, eine hohe Sicherheit vor Stromunfällen gewährleistet werden.
[0022] Von der Erfindung werden explizit Ausführungsformen mitumfasst, in welchen das Heizelement
nicht über die gesamte Fläche des Florteppichs vorliegt. Denkbar ist insbesondere,
dass mehrere Heizelemente horizontal, d.h. in einer Ebene parallel zur Florteppichebene
voneinander beabstandet angeordnet sind. In dieser Ausführungsform sind in der Regel
auch die den Heizelementen zugeordneten Schutzschichten horizontal voneinander beabstandet
angeordnet. Somit ist gemäss dieser bevorzugten Ausführungsform der Florteppich nicht
über seine gesamte Fläche flüssigkeitsdicht ausgestaltet, sondern nur in jenen Bereichen,
in denen ein Heizelement bzw. eine flüssigkeitsundurchlässige Schutzschicht vorliegt.
Dies kann insbesondere für Anwendungsfälle von Vorteil sein, in welchen vertikal ein
gewisser Flüssigkeits- bzw. Dampfdurchtritt durch den Florteppich gewährleistet werden
soll, allerdings ohne einen Flüssigkeitsdurchtritt zum Heizelement zu ermöglichen.
[0023] Wie oben erwähnt und weiter unten im Detail beschrieben wird, weist das erfindungsgemässe
Faservlies eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit auf. Konkret erlaubt es die vorliegende
Erfindung, Leistungen in einer Grössenordnung von bis zu mehreren Kilowatt pro Quadratmeter
mit einer Versorgungsspannung von lediglich 42 Volt Wechselspannung zu erhalten. Somit
kann eine ausreichend hohe Heizleistung auch mit einer Versorgungsspannung erzielt
werden, die für den Menschen im normalen Anwendungsfall als nicht bedrohlich gilt,
was zusätzlich zu einer hohen Sicherheit des Florteppichs beiträgt.
[0024] In der Regel ist die Schutzschicht elektrisch isolierend und vorzugsweise aus einem
Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen
und/oder Polypropylen, einem Polyester und Kombinationen davon gebildet. Vorzugsweise
ist die Schutzschicht als Folie ausgestaltet, um eine dünne Ausgestaltung des Florteppichs
insgesamt und damit letztendlich eine hohe Wärmeübertragung auf die Nutzfläche zu
ermöglichen. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schutzschicht als Folie
mit einer Foliendicke von höchstens 200 µm, bevorzugter von höchstens 150 µm, noch
bevorzugter von höchstens 100 µm und am bevorzugtesten von höchstens 50 µm ausgestaltet.
Dadurch wird nebst einer hohen Wärmeübertragung auch eine optimale Flexibilität der
Schutzschicht und letztendlich des Florteppichs gewährleistet. Besonders bevorzugt
beträgt das Flächengewicht der Schutzschicht dabei weniger als 50 g/m
2.
[0025] Der Florteppich ist darauf ausgerichtet, auf jedwelchen Fussböden verlegt zu werden,
im Speziellen eignet er sich aber für den Fussboden eines Büro- oder Gewerberaums.
Insbesondere ist der Florteppich zum Verlegen auf einem Fussboden ohne integrierte
Fussbodenheizung geeignet, da dabei die erfindungsgemäss erhaltenen Vorteile besonders
stark ins Gewicht fallen. Die erfindungsgemäss erreichbare Verminderung des Energiebedarfs
zum Erzielen einer vorgegebenen Heizleistung ist insbesondere im Vergleich zu Umluftheizungen
(Airconditioning) und bestehenden elektrischen Radiatoren besonders augenfällig.
[0026] Der Begriff «Florteppich», wie er im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, schliesst sowohl Schlingenflorteppiche als auch Schnittflorteppiche
(Veloursteppiche) sowie deren Kombinationen mit ein. Ein Florteppich im Sinne der
vorliegenden Erfindung wird mittels Tuften hergestellt.
[0027] Der Begriff «Polmaterial» bezeichnet das beim Tuften in den Erstrücken eingearbeitete
Material. Dieses liegt fadenförmig vor und kann ein oder mehrere verschiedene Garne
umfassen, wie weiter unten ausgeführt wird.
[0028] Der Begriff «Erstrücken», wie er im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist breit auszulegen um umfasst jeglichen flächigen Träger, insbesondere textilen
Träger, in welchem das Polmaterial verankert werden kann. Der Erstrücken kann insbesondere
als Gewebe, Gewirke, Vlies und/oder Kombinationen davon vorliegen.
[0029] Um einerseits eine gute thermische Isolation zum Fussboden hin zu erhalten und andererseits
eine hohe Formstabilität zu gewährleisten, umfasst der Florteppich in der Regel einen
auf der dem Flor abgewandten Seite des Erstrückens angeordneten Zweitrücken. Das Heizelement
ist dabei zwischen dem Erstrücken und dem Zweitrücken angeordnet. Gerade hinsichtlich
dieser Ausführungsform ist besonders bevorzugt, dass das Heizelement beidseitig von
der Schutzschicht umhüllt ist.
[0030] Gemäss der besonders bevorzugten Ausführungsform, in welcher das Heizelement beidseitig
von der Schutzschicht umhüllt ist, bildet die Schutzschicht eine feuchtigkeitsdichte
Umhüllung oder Verpackung. Bei dieser Umhüllung oder Verpackung kann es sich insbesondere
um ein Folienbehältnis handeln, in welches das Heizelement eingeführt wird und welches
nach dem Einführen feuchtigkeitsdicht verschlossen, insbesondere laminiert wird. So
wird das Folienbehältnis vorzugsweise derart verschlossen, dass Lufteinschlüsse zwischen
dem Heizelement und der Schutzschicht minimiert oder gänzlich verhindert werden, was
insbesondere mittels Laminierung bewerkstelligt werden kann.
[0031] Der Zweitrücken kann insbesondere aus einem Gewebe, Gewirke, Vlies und/oder Kombinationen
davon gebildet sein, im Speziellen aus einem Polyolefin-Gewirke wie etwa dem unter
dem Handelsnamen Texback® erhältlichen Material.
[0032] Gemäss dieser Ausführungsform ist der Zweitrücken somit aus einem Material gebildet,
welches dem Florteppich eine hohe dimensionale Stabilität zu verleihen vermag, welche
eine sehr einfache Verlegung ohne aufwendige Verklebung mit dem Fussboden ermöglicht.
So bilden sich bei Verwendung eines entsprechenden Zweitrückens auch bei lediglich
punktueller Verklebung mit dem Fussboden keinerlei Blasen oder Falten. Im Übrigen
können durch die Verwendung der genannten Materialien gute thermische Isolationseigenschaften
erhalten werden.
[0033] Um zu gewährleisten, dass auch bei relativ niedriger angelegter Spannung ein Stromfluss
erhalten wird, weist das Faservlies vorzugweise eine je nach konkreten Vliesmaterialien
variierende Mindestdichte an Fasern auf. Durch Einstellung der Mindestdichte der enthaltenen
Fasern, insbesondere der elektrisch leitfähigen Fasern, wird erreicht, dass sich diese
in einer Weise berühren, damit eine ausreichende Anzahl an elektrisch leitenden Brücken
erhalten wird.
[0034] Die Mindestdichte an Fasern ist von den konkret verwendeten Fasern abhängig. Insbesondere
beträgt der Volumenanteil der elektrisch leitfähigen Fasern im Faservlies mindestens
1 Vol.-%, vorzugsweise mindestens 5 Vol.-% und am bevorzugtesten mindestens 7,5 Vol.-%.
[0035] Als elektrisch leitfähige Fasern können rein metallische Fasern und/oder metallisch
beschichtete Fasern mit einem elektrisch isolierenden Kern verwendet werden. Als metallisch
beschichtete Fasern können insbesondere etwa silberbeschichtete Kunststofffasern,
im Speziellen silberbeschichtete Polyamidfasern zum Einsatz kommen.
[0036] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform werden als elektrisch leitfähige Fasern
Edelstahlfasern und/oder silberbeschichtete Polyamidfasern verwendet. Diesbezüglich
ist besonders bevorzugt, dass das Faservlies eine Fasermischung umfassend Edelstahlfasern
und silberbeschichtete Polyamidfasern enthält.
[0037] Für ein Edelstahlfasern und/oder silberbeschichtete Polyamidfasern enthaltendes Faservlies
liegt der Gewichtsanteil an Edelstahlfasern in der Regel im Bereich von 5 bis 15 Gew.-%,
bevorzugt von 8 bis 12 Gew.-%, am meisten bevorzugt von 9 bis 10 Gew.-%, während der
Gewichtsanteil an silberbeschichteten Polyamidfasern vorzugsweise im Bereich von 1
bis 5 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 4 Gew.-% und am meisten bevorzugt bei ca. 3 Gew.-% liegt,
wobei sich die Prozentangaben jeweils auf das Gesamtgewicht der Fasern beziehen. Insbesondere
können als Edelstahlfasern Fasern des Typ R.Stat/S und als silberbeschichtete Polyamidfasern
Fasern des Typ SilveR.Stat® (beide der Fa. R.Stat, Lyon) verwendet werden. Denkbar
ist etwa, dass für die Herstellung des Faservlieses 3 Gew.-% SilveR.Stat®-Fasern sowie
19 Gew.-% eines Fasergemischs bestehend aus 50 Gew.-% an Polyamidfasern und 50 Gew.-%
an R.Stat/S-Fasern verwendet wird.
[0038] Je nach Anwendungsfall kann der Anteil an Edelstahlfasern bzw. an silberbeschichteten
Polyamidfasern angepasst werden, um die erwünschten Eigenschaften zu erhalten. So
wird etwa für den Fall, dass der Florteppich eine hohe Festigkeit und eine hohe Hitzebeständigkeit
aufweisen soll, ein relativ hoher Anteil an Edelstahlfasern verwendet.
[0039] Als elektrisch isolierende Fasern werden vorzugsweise Polyamidfasern und/oder Polyolefinfasern
verwendet. Der Gewichtsanteil an elektrisch isolierenden Fasern im Faservlies beträgt
vorzugsweise mehr als 80 Gew.-%, vorzugweise mehr als 85 Gew.-%, besonders bevorzugt
mehr als 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt mehr als 95 Gew.-%.
[0040] Im Resultat weist das erfindungsgemässe Faservlies eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit
auf und erreicht selbst bei einer relativ niedrigen Versorgungsspannung von etwa 42
Volt Gleichspannung Leistungen in einer Grössenordnung von bis zu mehreren kW/m
2.
[0041] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist das Faservlies ein Flächengewicht von
maximal 110 g/m
2 auf. Aufgrund des dadurch erreichbaren tiefen Flächengewichts des Florteppichs kann
dieser für einen breiten Anwendungsbereich eingesetzt werden.
[0042] Besonders bevorzugt weist das Faservlies ein Flächengewicht von höchstens 45 g/m
2, bevorzugter höchstens 35 g/m
2, noch bevorzugter höchstens 25 g/m
2 auf. Am bevorzugtesten beträgt das Flächengewicht des Faservlieses höchstens 18 g/m
2.
[0043] Vorzugsweise wird die Schutzschicht direkt, also ohne weitere Zwischenlagen, mittels
eines Klebstoffs mit dem Erstrücken und wahlweise mit dem Zweitrücken verbunden, um
eine möglichst gute Wärmeübertragung von Heizelement auf den Erstrücken und letztendlich
auf die Nutzfläche des Florteppichs zu ermöglichen.
[0044] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Schutzschicht mittels eines
Schmelzklebstoffs mit dem Erstrücken und wahlweise mit dem Zweitrücken verbunden.
Dabei ergeben sich in der Klebeschicht und zwischen den zu verklebenden Schichten,
also zwischen Klebeschicht und Erstrücken und Klebeschicht und Heizelement, kaum Lufteinschlüsse,
welche eine optimale Wärmeübertragung auf die Nutzfläche des Florteppichs negativ
beeinträchtigen würden.
[0045] Um die Wärmeübertragung vom Heizelement auf die Nutzfläche des Florteppichs weiter
zu optimieren, ist das Polmaterial mindestens teilweise aus einer einen thermisch
leitenden Füllstoff enthaltenden Polymerfaser gebildet. Typischerweise ist das Polmaterial
aus einer Mischung aus einen thermisch leitenden Füllstoff enthaltenden Polymerfasern
und Polymerfasern ohne einen solchen Füllstoff gebildet.
[0046] Für die einen thermisch leitenden Füllstoff enthaltende Polymerfaser wird vorzugsweise
eine Polyamidfaser, insbesondere eine Bornitrid enthaltende Polyamidfaser, verwendet.
Konkret kann für diese Zwecke Bornitrid in der für den Fachmann unter der Bezeichnung
BN-511 bekannten Form verwendet werden. Denkbar ist etwa, dass das Polmaterial aus
einem Garngemisch bestehend aus 90 Gew.-% eines BCF-Garn (Bulked Continuous Filament-Garn)
aus Polyamid 6 (mit 126 Einzelfasern) und 10 Gew.-% eines BCF-Garns aus mit Bornitrid
angereichertem Polyamid 6 (mit 12 Einzelfasern) gebildet wird.
[0047] Diesbezüglich ist weiter bevorzugt, dass der Anteil an Bornitrid in der Polyamidfaser
mindestens 5 Gew.-%, bevorzugt mindestens 10 Gew.-%, am bevorzugtesten ca. 15 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyamidfaser beträgt. Für Polyamidfasern mit einem
Anteil an Bornitrid von 5 Gew.-% wurde eine thermische Leitfähigkeit von 0,58 W/mK
festgestellt, was gegenüber der Polyamidfaser ohne Bornitrid eine Erhöhung um einen
Faktor von ca. 2.5 darstellt. Für Polyamidfasern mit einem Anteil an Bornitrid von
15 Gew.-% beträgt die thermischen Leitfähigkeit sogar ca. 0.78 W/mK.
[0048] Wie erwähnt wird als Polymerfaser des Polmaterials insbesondere eine Polyamidfaser
verwendet. Dabei können insbesondere Polyamid 6 und/oder Polyamid 6.6. zum Einsatz
kommen. Diese Polyamide sind dem Fachmann bekannt und unterscheiden sich grundlegend
in ihrem jeweiligen Herstellungsprozess. So wird Polyamid 6 mittels Ringöffnungspolymerisation
aus ε-Caprolactam mit Wasser als Starter erhalten, während Polyamid 6.6 mittels Polykondensation
von Hexamethylendiamin und Adipinsäure unter Wasserabspaltung hergestellt wird.
[0049] Weiter ist bevorzugt, dass der Anteil an einen thermisch leitenden Füllstoff enthaltenden
Polymerfasern im Polmaterial, insbesondere der Anteil an Bornitrid enthaltenden Polyamidfasern
im Polmaterial, im Bereich von 2 bis 35 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Polmaterials
liegt. Diesbezüglich hat sich überraschenderweise gezeigt, dass bereits bei einem
Gehalt von 16 Gew.-% an thermisch leitenden Polyamidfasern (enthaltend 10 Gew.-% and
Bornitrid) im Polmaterial im Vergleich zu einem Florteppich ohne solche thermisch
leitenden Polyamidfasern eine Erhöhung der thermischen Leitfähigkeit von 24% ergibt.
[0050] In der Regel ist der Erstrücken (d.h. der Träger) aus einem Gewebe oder einem Faservlies
gebildet.
[0051] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Erstrücken auf seiner dem Flor
abgewandten Seite einen Vorstrich, insbesondere einen einen thermisch leitenden Füllstoff
enthaltenden Vorstrich, vorzugsweise einen Bornitrid enthaltenden Vorstrich. Konkret
kann für diese Zwecke Bornitrid in der für den Fachmann unter der Bezeichnung BN-482
bekannten Form verwendet werden.
[0052] Ein entsprechender Vorstrich erlaubt eine verbesserte Verankerung des Polmaterials
im Erstrücken. Für den einen thermisch leitenden Füllstoff enthaltenden Vorstrich
hat sich im Übrigen gezeigt, dass damit die Wärmeübertragung vom Heizelement auf die
Nutzfläche merklich erhöhen lässt.
[0053] Eine weitere Optimierung der Wärmeübertragung kann zudem über die Einstellung der
Dichte der aus dem Erstrücken und dem Flor bestehenden Florschicht erhalten werden.
Konkret liegt die Dichte der Florschicht vorzugsweise bei mindestens 1400 g/m
2, bevorzugt bei mindestens 1600 g/m
2, am bevorzugtesten bei mindestens 1800 g/m
2. So wurde für eine Dichte von 1950 g/m
2 im Vergleich zu einer Dichte von 1400 g/m
2 bei gleicher Florhöhe eine Erhöhung der thermischen Leitfähigkeit von 17% festgestellt.
[0054] Des Weiteren ist für eine Optimierung der Wärmeübertragung bevorzugt, eine vorgegebene
Maximaldicke der Florschicht nicht zu überschreiten. Dies, weil im Rahmen der vorliegenden
Erfindung festgestellt wurde, dass innerhalb eines Dickebereichs der Florschicht von
4,5 mm bis 6,5 mm der thermische Widerstand mit abnehmender Dicke nahezu linear abnimmt.
So weist gemäss einer bevorzugten Ausführungsform die Florschicht eine Dicke von höchstens
6,5 mm, vorzugweise höchstens 6,0 mm, bevorzugter höchstens 5,5 mm, am bevorzugtesten
5,0 mm auf. Um dennoch ausreichend hohe mechanische Eigenschaften der Florschicht
zu gewährleisten, liegt deren Minimaldicke vorzugweise bei ca. 4,5 mm. Somit liegt
die Dicke der Florschicht bevorzugt in einem Bereich von 4,5 mm bis 6,5 mm, bevorzugter
von 4,5 mm bis 6,0 mm, noch bevorzugter von 4,5 mm bis 5,5 mm und am bevorzugtesten
von 4,5 mm bis 5,0 mm.
[0055] Aufgrund der im Resultat stark verbesserten Wärmeübertragung kann erfindungsgemäss
relativ rasch die erwünschte Temperatur auf der Nutzfläche des Florteppichs erzielt
werden.
[0056] Wie erwähnt weist das Heizelement der vorliegenden Erfindung mindestens zwei unabhängig
voneinander auf oder im Faservlies angeordnete Anschlusselektroden auf. Im Betrieb
fungieren diese als Plus- bzw. Minuspol und sind über entsprechende Speiseleitungen
mit der Stromquelle verbunden.
[0057] In der Regel weist der erfindungsgemässe Florteppich zudem ein Steuergerät auf, mittels
welchem die Stromzufuhr und/oder die Spannung einstellbar ist, um einen für die Erreichung
der gewünschten Heizleistung benötigten Stromfluss in der Vorrichtung zu gewährleisten.
[0058] Gemäss einer konkreten bevorzugten Ausführungsform ist das Steuergerät derart ausgestaltet,
dass zur Erhöhung der Heizleistung bei einer bestimmten anliegenden bzw. anzulegenden
Spannung, der Betriebsspannung, das Steuergerät kurzzeitig, d.h. für eine Dauer im
Bereich von 1 Millisekunde (ms) bis 3 Sekunden (s), die Spannung um den Spannungsstoss
dU
1 erhöht, um anschliessend zur Ausgangsspannung, insbesondere der Betriebsspannung,
zurückzukehren.
[0059] In diesem Zusammenhang ist bevorzugt, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist,
den Spannungsstoss dU
1 beim Einschalten des Heizelements abzugeben, insbesondere bei jedem Einschalten des
Heizelements. Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Spannungsstoss
dabei unmittelbar nach dem Einschaltvorgang, um anschliessend zur Betriebsspannung
bzw. der Ausgangsspannung zurückzukehren.
[0060] Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist das Steuergerät weiter derart ausgestaltet,
dass
- i) für den Fall, dass der Istwert der Heizleistung nach wie vor unter dem Sollwert
liegt, das Steuergerät einen erneuten Spannungsstoss dU2 erzeugt, wobei dU2 grösser als dU1 ist;
- ii) für den Fall, dass der Istwert der Heizleistung immer noch unter dem Sollwert
liegt, das Steuergerät einen erneuten Spannungsstoss dU3 erzeugt, wobei dU3 grösser als dU2 ist; und
- iii) für den Fall, dass der Istwert der Heizleistung nach wie vor unter dem Sollwert
liegt, die vorbeschriebenen Schritte n-mal wiederholt werden, wobei der Spannungsstoss
dUn grösser ist als dUi mit i=1 (bis n-1) ist.
[0061] Das Konzept ist vor dem Hintergrund zu verstehen, dass die im Faservlies enthaltenen
elektrisch leitfähigen Fasern korrodieren und/oder oxidieren können, wobei die dadurch
entstehende Zunahme im Widerstand in der Summe so stark werden kann, dass der Stromfluss
unterbrochen wird. Dieser Effekt der oxidations- und/oder korrosionsbedingten Erhöhung
des Widerstands zwischen benachbarten Fasern kann insbesondere mit zunehmender Benützungsdauer
eintreten.
[0062] Diese hochohmigen Oxidations- bzw. Korrosionsschichten können nun erfindungsgemäss
durch Erhöhung der Spannung durchbrochen werden, was vorliegend - in Anlehnung an
den etwa aus der Datenübermittlungstechnologie bekannten Effekt des "Kontaktfrittens"
- als "Fritten" bezeichnet wird.
[0063] Konkret wurde gefunden, dass bei Erhöhung der Spannung auf eine Durchbruchsspannung
und dem dabei auftretenden Durchbruch durch die Oxidations- bzw. Korrosionsschicht
dünne Kanäle für den Stromfluss zwischen zwei benachbarten leitfähigen Fasern erzeugt
werden, was vorliegend als "A-Fritten" bezeichnet wird. Für das A-Fritten wird kurzzeitig
eine relativ hohe Spannung angelegt. Vorzugsweise wird eine Spannung von höher als
10 Volt angelegt. In der Terminologie der oben beschriebenen Ausführungsform, gemäss
welcher zur Erhöhung der Heizleistung die Spannung kurzzeitig mittels eines Steuergeräts
um den Spannungsstoss dU
1 erhöht wird, beträgt dU
1 somit vorzugsweise mehr als 10 Volt, und liegt besonders bevorzugt in einem Bereich
zwischen 10 Volt und 70 Volt.
[0064] Aus der hohen Dichte des durch die dünnen Kanäle fliessenden Stroms resultiert eine
Erwärmung der entsprechenden leitfähigen Faser, was zu einer weiteren Zerstörung der
Oxidations- bzw. Korrosionsschicht führt. Schliesslich bilden sich aufgrund dieses
als "B-Fritten" bezeichneten Vorgangs Metallbrücken zwischen den Fasern, wodurch eine
weitere Erhöhung der Heizleistung erhalten wird. Die Spannung für das B-Fritten liegt
im Bereich von höchstens 300 mV.
[0065] Mit anderen Worten dient das Steuergerät somit dazu, das elektrische Eigenschaftsprofil
des Faservlieses zu ändern, wobei die elektrische Leitfähigkeit des Faservlieses erhöht
bzw. der elektrische Widerstand des Faservlieses verringert wird. Konkret verändert
das Steuergerät den Widerstand des Faservlieses, indem die Spannung kurzzeitig bzw.
in kurzzeitigen Schritten über die Betriebsspannung des Faservlieses erhöht wird.
So kann die Spannung in aufeinanderfolgenden Schritten jeweils erhöht werden, bis
die Betriebsspannung den für die Erreichung der gewünschten Heizleistung benötigten
Stromfluss im Faservlies gewährleistet.
[0066] Durch die kurzzeitige Erhöhung der Spannung über die Betriebsspannung des Faservlieses,
also durch den Spannungsstoss, kommt es - wie bereits oben beschrieben wurde - zum
"Durchbruch" und zur Bildung von (weiteren) Brücken, so dass folglich die Leitfähigkeit
des Faservlieses ansteigt bzw. der Widerstand des Faservlieses sinkt. Nach der kurzzeitigen
Erhöhung der Spannung regelt das Steuergerät diese wieder auf die Betriebsspannung
ein, sodass bei gleicher Betriebsspannung die Heizleistung des Faservlieses wieder
angestiegen ist.
[0067] Anschliessend wird ermittelt, ob die erste kurzzeitige Erhöhung der Spannung über
die Betriebsspannung des Faservlieses ausreicht, um den für die Erreichung der gewünschten
Heizleistung benötigten Stromfluss im Faservlies zu gewährleisten. Wenn das nicht
der Fall ist, erhöht das Steuergerät über einen erneuten Spannungsstoss kurzzeitig
und schrittweise die Spannung über die Betriebsspannung des Faservlieses. Die Spannung
des erneuten Spannungsstosses ist dabei höher als die vorhergehende Spannungserhöhung.
Dabei erfolgen die kurzzeitigen und schrittweisen Spannungserhöhungen über die Betriebsspannung
so lange, bis der für die Erreichung der gewünschten Heizleistung benötigte Stromfluss
im Faservlies hergestellt ist.
[0068] Wie beschrieben ist auch denkbar, dass die gewünschte Heizleistung auch bereits nach
einem einmaligen Spannungsstoss erhalten wird. Wie oben erwähnt kann das Steuergerät
somit insbesondere derart ausgestaltet werden, um beim Einschalten des Heizelements
jeweils einen einmaligen Spannungsstoss abzugeben. So wurde im Rahmen der Erfindung
festgestellt, dass dadurch eine markante Erhöhung der Heizleistung erhalten werden
kann.
[0069] Gerade bei der Verwendung von Edelstahlfasern als leitfähige Fasern hat sich gezeigt,
dass der Effekt des Frittens mit einem einmaligen Durchbruch dauerhaft ausgeschaltet
werden kann. Dies kann dadurch erklärt werden, dass Edelstahlfasern, insbesondere
rostfreie Edelstahlfasern, welche an sich ein oxidationsfreies Material darstellen,
lediglich eine minimale Oxidations- bzw. Korrosionsschicht und somit eine sehr geringe
Widerstandserhöhung bilden, welche aufgrund der hohen Anzahl an Kontaktpunkten aber
in der Summe, d.h. über die Gesamtdistanz zwischen Plus- und Minuspol, einen beträchtlichen
Effekt zeigen kann. Im Rahmen der Erfindung wurde allerdings überraschenderweise festgestellt,
dass nach dem Durchbruch der korrodierten und/oder oxidierten Kontaktpunkte der Fasern
mittels einer angelegten Durchbruchsspannung diese Kontaktpunkte aktiviert werden,
in der Weise, dass an genau diesen durchgebrochenen Kontaktpunkten eine Art Plasmaentladung
und Mikroverschweissung stattfindet, wodurch permanent leitfähige Brücken erzeugt
werden, welche zu einer nennenswerten Erhöhung des Stromflusses beitragen.
[0070] Die Dauer des einzelnen Spannungsstosses wird an die jeweils vorherrschenden Bedingungen
angepasst. Im Rahmen der Erfindung hat sich allerdings gezeigt, dass die Dauer eines
einzelnen Spannungsstosses in der Regel zwischen 1 ms und 3 s beträgt. Besonders bevorzugt
ist eine Dauer des Spannungsstosses im Millisekundenbereich, worunter im Kontext der
vorliegenden Erfindung eine Dauer von weniger als 1 Hundertstelsekunde verstanden
wird.
[0071] Wie vorgängig erwähnt, erfolgt durch den Spannungsstoss bei erhöhter Spannung ein
Durchbruch und demzufolge die Ausbildung einer elektrisch leitfähigen Brücke zwischen
Fasern, die bei niedrigerer Spannungen unterbrochen und damit elektrisch nicht-leitend
sind. Die Erprobungen haben zudem gezeigt, dass bei einem Spannungsstoss von einer
oder mehr Millisekunden die sukzessive Ausbildung von Brücken und demzufolge die Ausbildung
von mehreren Strombahnen zuverlässig bewerkstelligt werden kann. Auf der anderen Seite
haben Messungen ergeben, dass eine Zeitspanne von 3 Sekunden selbst bei relativ grossen
Flächen und relativ grossen Abständen zwischen Plus- und Minuspol ausreichend ist,
damit eine Vielzahl von Verästelungen ausgebildet werden.
[0072] Denkbar ist etwa, dass bei einer Sicherheitskleinspannung (SELV) von z.B. 42 Volt
Wechselspannung während 500 ms (Millisekunden) ein Gleichspannungsstoss in der Grössenordnung
von 62 Volt aufgegeben wird. Somit kann der erfindungsgemässe Florteppich innerhalb
der Kriterien einer Sicherheitskleinspannung betrieben werden.
[0073] Konkret wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden, dass bei einer Betriebsspannung
von 42 Volt Wechselspannung mit einem kurzzeitigen Spannungsstoss von 36 Volt Gleichspannung
eine Erhöhung der Heizleistung von bis zu 40% erhalten werden kann.
[0074] Die Bestimmung der Heizleistung erfolgt in der Regel mittels eines Temperatursensors.
[0075] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist im erfindungsgemässen Florteppich
somit ein Temperatursensor eingebettet. Insbesondere kann der Temperatursensor etwa
in der Schutzschicht, vorzugsweise in der Schutzschicht auf der dem Flor abgewandten
Seite des Heizelements, angeordnet sein. Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Thermoelement bzw. der Temperatursensor an das Steuergerät zur Regelung der
Spannung angeschlossen. Somit kann mittels des Temperatursensors ermittelt werden,
ob die mittels des Steuergeräts ausgebrachte Heizleistung dem gewünschten Wert entspricht.
Liegt die Temperatur zu niedrig, kann das Steuergerät in die Lage versetzt werden,
die Heizleistung wie oben beschrieben zu erhöhen. Allerdings muss die ermittelte Temperatur
nicht zwingend zur Ansteuerung des Steuergeräts eingesetzt werden, sondern kann auch
dazu genutzt werden, die Informationen lediglich anzuzeigen oder zu vermitteln.
[0076] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegen mehrere Temperatursensoren
vor, die an das Steuergerät angeschlossen sind. Denkbar ist etwa, dass nebst dem im
Florteppich eingebetteten Temperatursensor mindestens ein weiterer Temperatursensor
an der Decke des zu beheizenden Raums und mindestens ein weiterer Temperatursensor
im Raum zwischen der Decke und dem Florteppich angeordnet ist. Dies erlaubt es, ein
Temperaturprofil zu erstellen und die Heizleistung des Florteppichs unter Berücksichtigung
der Behaglichkeitsnorm EN-ISO 7730 einzustellen.
[0077] Der Begriff "Steuergerät", wie er im Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, umfasst jegliche elektronische Geräte zur Steuerung der Spannung und der Stromstärke
in der Vorrichtung.
[0078] Bevorzugt ist die Spannung und damit der Stromfluss am Steuergerät manuell und/oder
automatisch einstellbar. Am Steuergerät kann Gleichspannung oder Wechselspannung anliegen.
Vorzugsweise liegt Wechselspannung an, da die Verwendung von Wechselspannung den weiteren
Vorteil bietet, dass Polarisationseffekte und/oder galvanische Prozesse an den Elektroden
vermieden werden.
[0079] Weiter ist bevorzugt, dass der Stromfluss horizontal durch das Faservlies verläuft,
d.h. dass Plus- und Minuspol in derselben Ebene des Faservlieses angeordnet sind.
Plus- und Minuspol sind dabei in einem bestimmten Abstand zueinander angeordnet, den
der Fachmann je nach den vorliegenden Bedingungen anzupassen weiss. In der Regel sind
Plus- und Minuspol in einem Abstand zwischen 25 cm und 100 cm voneinander angeordnet,
vorzugsweise in einem Abstand von ca. 50 cm.
[0080] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist der Pluspol an einem Rand des Faservlieses
angeordnet, während der Minuspol am gegenüberliegenden Rand angeordnet ist. Um eine
relativ grosse Fläche zu beheizen, sind vorzugsweise mehrere Faservliese nebeneinander
angeordnet und miteinander kontaktiert. Bei Fortsetzung der oben genannten Orientierung
des Faservlieses wechseln sich Plus- und Minuspol miteinander ab. Dabei weisen die
Anschlusselektroden gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform den im Wesentlichen
gleichen Abstand zueinander auf, damit die Teilwiderstände der Vliesabschnitte gleich
sind.
[0081] Alternativ kann der Stromfluss vertikal durch das Faservlies erfolgen. In diesem
Fall sind Plus- und Minuspol in unterschiedlichen horizontalen Ebenen des Vlieses
angeordnet.
[0082] Im Fall, dass der Stromfluss vertikal durch das Faservlies zu erfolgen hat, kann
etwa ein elektrisch leitendes Gewebe vorliegen, welches vorzugsweise unmittelbar,
d.h. ohne Zwischenschicht, auf dem Faservlies aufliegt und vollflächig mit diesem
kontaktiert ist. Dabei kann das Gewebe auf einer der beiden Seiten einer einzelnen
Faservlieslage aufliegen. Bevorzugt ist in diesem Fall allerdings, dass das Faservlies
zwei Faservlieslagen ausbildet und das Gewebe zwischen den beiden Faservlieslagen
angeordnet ist.
[0083] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind im Gewebe elektrische Leitungen
in Schuss- und/oder in Kettrichtung integriert. Denkbar ist diesbezüglich etwa, dass
Litzen, Drähte, leitfähige Garne und/oder leitfähige Zwirne im Gewebe eingewebt sind.
Diesbezüglich ist weiter bevorzugt, dass die Litzen und/oder Drähte mit den Fasern
des Faservlieses vernadelt, vernäht, kalandert, geklebt und/oder beflammt werden,
um eine optimale Kontaktierung zu ermöglichen. Dabei werden die Litzen und/oder Drähte
des Gewebes im Vernadelungsprozess direkt mit den elektrischen leitfähigen Fasern
kontaktiert, indem sie die elektrisch leitfähigen Zuleitungen durchdringen und optimal
die Oberfläche der Zuleitungen nutzen. Die Kontaktierung ist weiter durch Prozessschritte
fixierbar, wie beispielsweise Kalandern, Beflammen, Needle Loom Finish und/oder Kaschierung.
[0084] Das Faservlies kann zusätzlich als sensorisches Vlies ausgestaltet sein, wobei dieses
auf eine festgelegte Querempfindlichkeit einstellbar ist. Das Faservlies reagiert
somit auf eine Änderung des jeweiligen Zustands mit einer Änderung des Flächenwiderstands
an der Oberfläche und/oder des Volumendurchgangswiderstands. So werden durch Kompression
des Faservlieses, dessen Stauchhärte gezielt eingestellt ist, die elektrischen Eigenschaften
des Faservlieses verändert, womit das Faservlies auch als Druck- und/oder Kraftsensor
figurieren kann. Ein Faservlies mit dem Eigenschaftsprofil eines Drucksensors dient
beispielsweise der intelligenten Überwachung und/oder der Interkommunikation von Fussbodensystemen.
Analoges gilt für die Dehnung des Faservlieses, wobei ähnliche Effekte auftreten.
[0085] Denkbar ist etwa, dass durch Hinzufügung von hochleitfähigen Additiven zum Fasermaterial,
wie beispielsweise Silber bzw. Silber enthaltende Fasern, ein elektrisches Basisnetz
erhalten wird, welches in weiteren Prozessschritten fixierbar ist. Auf diese Weise
ist eine Querempfindlichkeit einstellbar, welche bei der Herstellung definiert wird.
Die Fixierung bzw. die Querempfindlichkeit auf Feuchte, Druck und/oder Dehnung erfolgt
beispielsweise mittels Kalandern, Beflammen, Needle Loom Finish und/oder Kaschierung
von Folien bzw. mittels Pulverbeschichtung.
[0086] Nebst dem beschriebenen Florteppich betrifft die vorliegende Erfindung gemäss einem
weiteren Aspekt zudem ein Verfahren zur Herstellung des Florteppichs. Dieses umfasst
die Schritte, dass
- a. ein Erstrücken vorgelegt wird, in welchem ein einen Flor bildendes Polmaterial
eingearbeitet wird;
- b. die aus dem Erstrücken und dem Polmaterial bestehende Florschicht mit einem einen
thermisch leitenden Füllstoff enthaltenden Vorstrich, insbesondere mit Bornitrid versetztem
Latex, zur Verankerung des Polmaterials im Erstrücken vorgestrichen wird; und
- c. ein von einer Schutzschicht umhülltes Heizelement, welches ein elektrisch leitfähige
Fasern und elektrisch isolierende Fasern enthaltendes Faservlies und mindestens zwei
auf oder im Faservlies angeordnete Anschlusselektroden umfasst, mit der Florschicht
permanent verbunden wird.
[0087] Analog zu obigen Ausführungen umfasst das Verfahren in der Regel den weiteren Schritt,
dass das Heizelement auf der dem Flor bzw. der Florschicht abgewandten Seite mit dem
Zweitrücken permanent verbunden wird.
[0088] Die permanente Verbindung der Schutzfolie mit dem Erstrücken und wahlweise dem Zweitrücken
erfolgt bevorzugt mittels eines Heissschmelzverfahrens.
[0089] Vorzugsweise wird das Heizelement in der von einer Oberfolie und einer Unterfolie
gebildeten Schutzschicht eingeschweisst. Dabei werden beim Verschweissen Lufteinschlüsse
soweit wie möglich und notwendig vermieden bzw. entfernt.
[0090] Alle weiteren für den Florteppich als bevorzugt beschriebenen Merkmale stellen analog
bevorzugte Merkmale des Verfahrens dar und
vice versa.
[0091] Nebst dem beschriebenen Florteppich bzw. dem Verfahren zu dessen Herstellung betrifft
die vorliegende Erfindung gemäss einem weiteren Aspekt auch ein Verfahren zur Einstellung
einer gewünschten Heizleistung des Florteppichs bei einer anliegenden oder anzulegenden
Spannung, der Betriebsspannung, wie im Zusammenhang mit dem Steuergerät des Florteppichs
beschrieben wurde.
[0092] Gemäss dem Verfahren wird mittels eines an das Heizelement angeschlossenen Steuergeräts
die Spannung um den Spannungsstoss dU
1 erhöht, um anschliessend zur Ausgangsspannung, insbesondere der Betriebsspannung
zurückzukehren. Vorzugsweise wird der Spannungsstoss dabei beim Einschalten des Heizelements
abgegeben.
[0093] Gemäss einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren die weiteren Schritte,
dass
- I) für den Fall, dass der Istwert der Heizleistung nach wie vor unter dem Sollwert
liegt, das Steuergerät einen erneuten Spannungsstoss dU2 erzeugt, wobei dU2 grösser als dU1 ist;
- II) für den Fall, dass der Istwert der Heizleistung immer noch unter dem Sollwert
liegt, das Steuergerät einen erneuten Spannungsstoss dU3 erzeugt, wobei dU3 grösser als dU2 ist; und
- III) für den Fall, dass der Istwert der Heizleistung nach wie vor unter dem Sollwert
liegt, die Erzeugung eines Spannungsstosses mittels des Steuergeräts n-mal wiederholt
wird, wobei der Spannungsstoss dUn grösser ist als dUi mit i = 1 bis n-1.
[0094] Um eine möglichst hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wird eine Betriebsspannung
von maximal 42 Volt Wechselspannung oder maximal 120 Volt Gleichspannung, vorzugsweise
maximal 65 Volt Gleichspannung, eingestellt. Der Spannungsstoss erfolgt vorzugsweise
im Millisekundenbereich. Wie oben beschrieben ist insbesondere denkbar, bei angelegter
Wechselspannung einen Gleichspannungsstoss hinzuzuaddieren. Des Weiteren ist denkbar,
während des Spannungsstosses die Wechselspannungsfrequenz zu minimieren, um den Effekt
des Frittens zu erhöhen.
[0095] Wie ebenfalls erwähnt erfolgt die Ermittlung der einzustellenden Heizleistung gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform mittels mindestens eines Temperatursensors, der
im Florteppich eingebettet ist. Besonders bevorzugt liegen nebst dem/den im Florteppich
eingebetteten Temperatursensor(en) weitere Temperatursensoren vor, von denen mindestens
einer an der Decke des zu beheizenden Raums und mindestens einer im Raum zwischen
der Decke und dem Florteppich angeordnet ist.
[0096] Gemäss einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung im Übrigen die Verwendung des
Florteppichs auf dem Fussboden eines Innenraums, insbesondere eines Büro- oder Gewerberaums,
wie oben dargelegt.
[0097] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Figur weiter illustriert.
[0098] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemässen Florteppichs.
[0099] Der gezeigte Florteppich 2 umfasst einen Flor 4, der aus einem in einem Erstrücken
6 verankerten Polmaterial 8 gebildet ist. In der gezeigten Ausführungsform liegt der
Florteppich 2 als Schlingenflorteppich vor; in diesem sind die vom Polmaterial gebildeten
Polnoppen 9 schlaufenförmig ausgebildet. Selbstverständlich ist aber denkbar, dass
der Florteppich als Schnittflorteppich ausgebildet ist, in welchem die Polnoppen geschnitten
sind. Der Erstrücken 6 kann in Form eines Vlieses oder - wie gezeigt - eines Gewebes
vorliegen und bildet zusammen mit dem Flor 4 eine Florschicht 7.
[0100] Der Florteppich umfasst des Weiteren einen auf der dem Flor 4 abgewandten Seite des
Erstrückens 6 angeordneten Zweitrücken 10.
[0101] Zwischen dem Erstrücken 6 und dem Zweitrücken 10 - und somit auf der dem Flor 4 abgewandten
Seite des Erstrückens 6 - ist ein an eine Stromquelle anschliessbares flächiges Heizelement
12 angeordnet. Dieses umfasst erfindungsgemäss ein Faservlies 14, auf oder in welchem
Anschlusselektroden 16a, 16b zur Herstellung des Kontakts mit der Stromquelle angeordnet
sind.
[0102] Das Faservlies 14 enthält elektrisch leitfähige Faser und elektrisch isolierende
Fasern. Dabei bilden die elektrisch leitfähigen Fasern kettenartig eine elektrisch
leitfähige Brücke zwischen den Anschlusselektroden 16a, 16b aus, sodass bei anliegender
Spannung ein Stromfluss durch das Faservlies 14 hindurch zustande kommt.
[0103] Das Heizelement 12 ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform beidseitig von
einer flüssigkeitsundurchlässigen, elektrisch isolierenden Schutzschicht 18 in Form
einer Oberfolie 181 und einer Unterfolie 182 umhüllt.
[0104] Weiter umfasst der Erstrücken 6 in der konkreten Ausführungsform auf seiner dem Flor
4 abgewandten Seite einen Vorstrich, welcher Bornitrid als thermisch leitenden Füllstoff
enthält.
[0105] Während des Betriebs wird durch den zwischen den Anschlusselektroden 16a, 16b fliessenden
Strom Wärme erzeugt, welche vom Faservlies 14 über die Oberfolie 181 und den Vorstrich
durch den Erstrücken 6 auf den Flor 4 übertragen wird. Von dort wird die Wärme über
das den Flor bildende Polmaterial 8 auf die Nutzfläche 20 des Flors 4 übertragen.
[0106] Dadurch, dass sowohl im Vorstrich als auch im Polmaterial 8 Bornitrid enthalten ist,
wird die Wärmeübertragung merklich erhöht.
[0107] In der gezeigten Ausführungsform ist im Übrigen ein Temperatursensor 22 eingebettet,
welcher an ein Steuergerät zur Regelung der Stromzufuhr und/oder der Spannung angeschlossen
ist. Im konkreten Fall ist der Temperatursensor 22 zwischen der Unterfolie 182 und
dem Heizelement angeordnet und an ein Steuergerät (nicht gezeigt) angeschlossen. Der
Temperatursensor 22 erlaubt es zu ermitteln, ob die ausgebrachte Heizleistung dem
gewünschten Wert entspricht und im Bedarfsfall das Steuergerät in einer Weise anzusteuern,
um die Heizleistung zu erhöhen.
Bezugszeichenliste
[0108]
- 2
- Florteppich
- 4
- Flor
- 6
- Erstrücken
- 7
- Florschicht
- 8
- Polmaterial
- 9
- Polnoppen
- 10
- Zweitrücken
- 12
- Heizelement
- 14
- Faservlies
- 16a, 16b
- Anschlusselektroden
- 18; 181, 182
- Schutzschicht; Oberfolie, Unterfolie
- 20
- Nutzfläche
- 22
- Temperatursensor
1. Elektrisch heizbarer Florteppich umfassend einen Flor (4), der aus einem in einem
Erstrücken (6) verankerten Polmaterial (8) gebildet ist, und ein auf der dem Flor
(4) abgewandten Seite des Erstrückens (6) angeordnetes und an eine Stromquelle anschliessbares
flächiges Heizelement (12), dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (12) ein elektrisch leitfähige Fasern und elektrisch isolierende
Fasern enthaltendes Faservlies (14) und mindestens zwei auf oder im Faservlies angeordnete
Anschlusselektroden (16a, 16b) zur Herstellung des Kontakts mit der Stromquelle umfasst
und zwischen dem Heizelement (12) und dem Erstrücken (6) eine flüssigkeitsundurchlässige
Schutzschicht (18) angeordnet ist.
2. Florteppich nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Florteppich einen auf der dem Flor (4) abgewandten Seite des Erstrückens (6)
angeordneten Zweitrücken (10) umfasst und das Heizelement (12) zwischen dem Erstrücken
(6) und dem Zweitrücken (10) angeordnet ist.
3. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (18) elektrisch isolierend ist und vorzugsweise aus einem Material
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen
und/oder Polypropylen, einem Polyester und Kombinationen davon gebildet ist.
4. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (12) beidseitig von der Schutzschicht (18) umhüllt ist.
5. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (18) mittels eines Schmelzklebstoffs mit dem Erstrücken (6) und
wahlweise mit dem Zweitrücken (10) verbunden ist.
6. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polmaterial (8) mindestens teilweise aus einer einen thermisch leitenden Füllstoff
enthaltenden Polymerfaser, insbesondere einer einen thermisch leitenden Füllstoff
enthaltenden Polyamidfaser, vorzugsweise einer Bornitrid enthaltenden Polyamidfaser,
gebildet ist.
7. Florteppich nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Bornitrid in der Polyamidfaser mindestens 5 Gew.-%, bevorzugt mindestens
10 Gew.-%, am bevorzugtesten ca. 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyamidfaser
beträgt.
8. Florteppich nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an einen thermisch leitenden Füllstoff enthaltenden Polymerfasern im Polmaterial,
insbesondere der Anteil an Bornitrid enthaltenden Polyamidfasern im Polmaterial, im
Bereich von 2 bis 35 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Polmaterials liegt.
9. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er ferner ein Steuergerät aufweist, mittels welchem die Stromzufuhr und/oder die
Spannung einstellbar ist, um einen für die Erreichung der gewünschten Heizleistung
benötigten Stromfluss in der Vorrichtung zu gewährleisten.
10. Florteppich nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist, dass zur Erhöhung der Heizleistung bei einer
bestimmten anliegenden oder anzulegenden Spannung, der Betriebsspannung, das Steuergerät
kurzzeitig die Spannung um den Spannungsstoss dU1 erhöht, um anschliessend zur Ausgangsspannung, insbesondere der Betriebsspannung,
zurückzukehren.
11. Florteppich nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist, den Spannungsstoss dU1 beim Einschalten des Heizelements abzugeben.
12. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass darin ein Temperatursensor (22) eingebettet ist, welcher vorzugsweise an das Steuergerät
zur Regelung der Stromzufuhr und/oder der Spannung angeschlossen ist.
13. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Faservlies (14) eine Fasermischung umfassend Edelstahlfasern und silberbeschichtete
Polyamidfasern enthält.
14. Florteppich nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil an Edelstahlfasern im Bereich von 5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt von
8 bis 12 Gew.-%, am meisten bevorzugt von 9 bis 10 Gew.-%, und der Gewichtsanteil
an silberbeschichteten Polyamidfasern im Bereich von 1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 2 bis
4 Gew.-% und am meisten bevorzugt bei ca. 3 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der
Fasern liegt.
15. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Erstrücken (6) auf seiner dem Flor (4) abgewandten Seite einen Vorstrich umfasst,
welcher einen thermisch leitenden Füllstoff, insbesondere Bornitrid, enthält.
16. Florteppich nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zweitrücken (10) mindestens teilweise aus einem Gewebe, einem Gewirke, einem
Vlies oder Kombinationen davon gebildet ist, und insbesondere aus einem Polyolefin-Gewirke
gebildet ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Florteppichs (2) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche
umfassend die Schritte, dass
a. ein Erstrücken (6) vorgelegt wird, in welchem ein einen Flor (4) bildendes Polmaterial
(8) eingearbeitet wird;
b. die aus dem Erstrücken (6) und dem Polmaterial (8) bestehende Florschicht (7) mit
einem einen thermisch leitenden Füllstoff enthaltenden Vorstrich, insbesondere mit
Bornitrid versetztem Latex, zur Verankerung des Polmaterials (8) im Erstrücken (6)
vorgestrichen wird; und
c. ein von einer Schutzschicht (18) umhülltes Heizelement (12), welches ein elektrisch
leitfähige Fasern und elektrisch isolierende Fasern enthaltendes Faservlies (14) und
mindestens zwei auf oder im Faservlies angeordnete Anschlusselektroden (16a, 16b)
umfasst, mit der Florschicht (7) permanent verbunden wird, insbesondere mittels eines
Heissschmelzverfahrens.
18. Verfahren zur Einstellung einer gewünschten Heizleistung eines Florteppichs gemäss
einem der Ansprüche 1 bis 17 bei einer bestimmten anliegenden oder anzulegenden Spannung,
der Betriebsspannung, wobei mittels eines an das Heizelement angeschlossenen Steuergeräts
die Spannung um den Spannungsstoss dU1 erhöht wird, um anschliessend zur Ausgangsspannung, insbesondere der Betriebsspannung,
zurückzukehren.
19. Verwendung des Florteppichs (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 17 auf dem Fussboden
eines Innenraums, insbesondere eines Büro- oder Gewerberaums.