Mischvorrichtung sowie Einmalvorrichtung für eine solche Mischvorrichtung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen
sowie eine Einmalvorrichtung für eine Mischvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruchs der jeweiligen Kategorie.
[0002] Mischvorrichtungen zum Mischen oder Rühren von Substanzen, beispielsweise von zwei
Flüssigkeiten oder von einer Flüssigkeit mit einem Pulver oder von Flüssigkeiten oder
Suspensionen mit Gasen, werden in vielen technischen Gebieten eingesetzt. Bei vielen
Anwendungen kommt dabei der Reinheit des Mischbehälters, in welchem die Vermischung
stattfindet, sowie der darin befindlichen Komponenten eine sehr grosse Bedeutung zu.
Als Beispiele seien hier die Pharmaindustrie und die biotechnologische Industrie genannt.
Hier werden häufig Lösungen und Suspensionen hergestellt, die eine sorgfältige Durchmischung
der Substanzen verlangen.
[0003] In der Pharmaindustrie müssen beispielsweise bei der Herstellung von pharmazeutisch
wirksamen Substanzen höchste Ansprüche an die Reinheit gestellt werden, oft müssen
die mit den Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten sogar steril sein. Ähnliche
Anforderungen ergeben sich auch in der Biotechnologie, beispielsweise bei der Herstellung,
Behandlung oder Züchtung von biologischen Substanzen, Zellen oder Mikroorganismen,
wo ein extrem hohes Mass an Reinheit gewährleistet sein muss, um die Brauchbarkeit
des hergestellten Produkts nicht zu gefährden. Als ein weiteres Beispiel seien hier
Bioreaktoren genannt, in denen beispielsweise biologische Substitute für Gewebe oder
spezielle Zellen oder Mikroorganismen gezüchtet werden. Auch hier benötigt man Mischvorrichtungen,
um beispielsweise eine kontinuierliche Durchmischung der Nährflüssigkeit beziehungsweise
deren kontinuierliche Zirkulation im Mischbehälter zu gewährleisten. Dabei muss eine
hohe Reinheit gewährleistet sein, um die Substanzen oder die erzeugten Produkte vor
Kontaminationen zu schützen.
[0004] Um die Reinheitserfordernisse für den Prozess möglichst gut erfüllen zu können, ist
man bemüht, die Anzahl der mit den jeweiligen Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten
einer Mischvorrichtung möglichst klein zu halten. Hierzu sind elektromagnetisch betriebene
Mischvorrichtungen bekannt, bei denen ein Rotor, der üblicherweise ein Flügelrad umfasst
oder antreibt, in dem Mischbehälter angeordnet ist. Ausserhalb des Mischbehälters
ist dann ein Stator vorgesehen, welcher mittels magnetischer bzw. elektromagnetischer
Felder den Rotor durch die Wand des Mischbehälters berührungslos antreibt und berührungslos
magnetisch in einer Sollposition lagert. Dieses "berührungslose" Konzept hat insbesondere
auch den Vorteil, dass keine mechanischen Lager oder Durchführungen in den Mischbehälter
benötigt werden, die eine Ursache von Verunreinigungen bzw. Kontaminationen bilden
können.
[0005] Eine besonders effiziente derartige Vorrichtung, mit welcher Substanzen in einem
Bioreaktor zirkuliert bzw. durchmischt werden, wird im Rahmen der
EP-B-2 065 085 offenbart. Hier bilden der Stator und der in dem Mischbehälter angeordnete Rotor
einen lagerlosen Motor. Mit dem Begriff lagerloser Motor ist dabei ein elektromagnetischer
Drehantrieb gemeint, bei welchem der Rotor vollkommen magnetisch bezüglich des Stators
gelagert ist, wobei keine separaten magnetischen Lager vorgesehen sind. Der Stator
ist dazu als Lager- und Antriebsstator ausgestaltet, der sowohl Stator des elektrischen
Antriebs als auch Stator der magnetischen Lagerung ist. Mit den elektrischen Wicklungen
des Stators lässt sich ein magnetisches Drehfeld erzeugen, welches zum einen ein Drehmoment
auf den Rotor ausübt, das dessen Rotation bewirkt, und welches zum anderen eine beliebig
einstellbare Querkraft auf den Rotor ausübt, sodass dessen radiale Position aktiv
steuerbar bzw. regelbar ist.
[0006] Der Rotor dieser Mischvorrichtung stellt einen Integralrotor dar, weil er sowohl
der Rotor des elektromagnetischen Antriebs ist, als auch der Rotor des Mischers. Neben
der berührungslosen magnetischen Lagerung bietet der lagerlose Motor ferner den Vorteil
einer sehr kompakten und platzsparenden Ausgestaltung.
[0007] Mit solchen berührungslos magnetisch gelagerten Mischern lässt sich die Anzahl der
mit den Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten stark reduzieren. Für besonders
empfindliche Anwendungen stellt die Reinigung bzw. das Sterilisieren dieser Komponenten
immer noch einen sehr grossen Zeit- Material- und Kostenaufwand dar. Daher geht man
häufig dazu über - wie dies auch in der bereits zitierten
EP-B-2 065 085 offenbart wird - die mit den Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten als Einmal
(single-use) -teile für den Einmalgebrauch auszugestalten. Eine solche Mischvorrichtung
setzt sich dann aus einer Einmalvorrichtung und einer wiederverwendbaren Vorrichtung
zusammen. Dabei umfasst die Einmalvorrichtung diejenigen Komponenten, welche für den
Einmalgebrauch bestimmt sind, also beispielsweise den Mischbehälter mit dem Rotor,
und die wiederverwendbare Vorrichtung umfasst diejenigen Komponenten, die dauerhaft
also mehrfach verwendet werden, beispielsweise den Stator.
[0008] Bei der Ausgestaltung als Einmalteil ist der Mischbehälter häufig als flexibler Kunststoffbeutel
mit darin enthaltenem Rotor ausgestaltet. Diese Beutel werden oft schon bei der Herstellung
oder aber nach dem Verpacken und dem Lagern sterilisiert und dem Kunden in steriler
Form in der Verpackung zugestellt.
[0009] Bei der Herstellung bzw. der Konzipierung von Einmalteilen für den Einmalgebrauch
ist es ein wichtiges Kriterium, dass sie in möglichst einfacher Weise mit der wiederverwendbaren
Vorrichtung bzw. deren Komponenten zusammengesetzt werden können. Es ist wünschenswert,
dass dieses Zusammensetzen mit möglichst geringem Aufwand, mit wenigen Handgriffen,
rasch und vorzugsweise ohne Werkzeug erfolgen kann.
[0010] Ein anderer Aspekt ist es, dass diese Einmalteile möglichst wirtschaftlich und kostengünstig
gefertigt werden können. Hierbei wird insbesondere auch Wert auf preisgünstige, einfache
Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise handelsübliche Kunststoffe, gelegt. Auch ein
umweltbewusster Umgang sowie eine verantwortungsvolle Nutzung der zur Verfügung stehenden
Ressourcen sind wesentliche Aspekte bei der Konzeption von Einwegteilen.
[0011] Bei Mischvorrichtungen mit magnetisch gelagertem Rotor, sowohl in der Ausgestaltung
als Einmalteil als auch bei der Ausgestaltung für den Mehrfachgebrauch, können sich
daraus Probleme ergeben, dass die magnetische Lagerung nicht beliebig hoch belastbar
ist. Dies trifft insbesondere auch bei solchen Ausgestaltungen zu, bei welchem mindestens
ein Freiheitsgrad des Rotors nur passiv magnetisch durch Reluktanzkräfte stabilisiert
ist, also nicht aktiv ansteuerbar oder regelbar ist. Werden die diesen Freiheitsgrad
betreffenden Kräfte oder Momente auf den Rotor zu gross, so ist eine zuverlässige
magnetische Lagerung des Rotors nicht mehr gewährleistet. Als Beispiel seien hier
Verkippungen des Rotors bezüglich der durch die Solldrehachse festgelegten axialen
Richtung genannt. Werden die auf den Rotor im Betriebszustand einwirkenden Kippmomente
zu gross, so reichen die den Rotor stabilisierenden Reluktanzkräfte nicht mehr aus,
um genügend grosse Rückstellmomente zu erzeugen, welche die Verkippung des Rotors
rückgängig machen könnten.
[0012] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher eine Aufgabe der Erfindung, eine
Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen vorzuschlagen, die einen magnetisch
gelagerten Rotor umfasst, wobei der Rotor besser gegen Verkippungen stabilisiert ist.
Die Mischvorrichtung soll insbesondere auch so ausgestaltbar sein, dass sie eine Einmalvorrichtung
für den Einmalgebrauch und eine wiederverwendbare Vorrichtung für den Mehrfachgebrauch
umfasst. Ferner soll durch die Erfindung eine Einmalvorrichtung für eine solche Mischvorrichtung
vorgeschlagen werden.
[0013] Die diese Aufgabe lösenden Gegenstände der Erfindung sind durch die Merkmale des
unabhängigen Patentanspruchs der jeweiligen Kategorie gekennzeichnet.
[0014] Erfindungsgemäss wird also eine Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen
vorgeschlagen, mit einem Mischbehälter zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden
Substanzen, mit einem in dem Mischbehälter angeordneten Rotor, mit welchem mindestens
ein Flügel zum Mischen oder Rühren der Substanzen zur Rotation um eine axiale Richtung
antreibbar ist, sowie mit einem ausserhalb des Mischbehälters angeordneten Stator,
mit welchem der Rotor im Betriebszustand berührungslos magnetisch zur Rotation um
die axiale Richtung antreibbar und bezüglich des Stators magnetisch lagerbar ist,
wobei ein sich in axialer Richtung erstreckender Stab vorgesehen ist, der drehfest
mit dem Rotor verbunden ist, sowie ein bezüglich des Mischbehälters fixiertes mechanisches
Begrenzungselement, welches mit dem Stab zusammenwirkt, wobei das Begrenzungselement
so ausgestaltet und angeordnet ist, dass der Stab bezüglich des Begrenzungselements
rotieren kann, und eine Verkippung des Rotors durch einen körperlichen Kontakt zwischen
dem Stab und dem Begrenzungselement zumindest begrenzt ist.
[0015] Durch das Vorsehen des Stabs und des Begrenzungselements ist es gewährleistet, dass
der magnetisch gelagerte Rotor besser und zuverlässiger gegen Verkippungen bezüglich
der axialen Richtung stabilisiert ist, weil seine maximal mögliche Verkippung mechanisch
zumindest begrenzt wird. Solche Verkippungen des Rotors bezüglich der axialen Richtung,
bei denen die Ebene, in welcher der Rotor rotiert, nicht mehr senkrecht auf der axialen
Richtung steht, stellen zwei Freiheitsgrade der Bewegung des Rotors dar, welche beide
durch das Begrenzungselement im Zusammenwirken mit dem Stab begrenzt werden.
[0016] Der Stab kann dabei einstückig gefertigt sein und eine fixierte, d.h. nicht veränderbare
Länge in axialer Richtung haben. Alternativ ist es aber auch möglich, dass der Stab
mehrere, konzentrisch ineinander angeordneten Teile, beispielsweise Rohre umfasst,
welche in axialer Richtung relativ zueinander verschiebbar sind, so dass der Stab
in bekannter Weise, ähnlich einer Teleskopantenne, in seiner Länge ausziehbar oder
auf die Länge der einzelnen Rohre zusammen schiebbar ist.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Stator als Lager- und Antriebsstator ausgestaltet,
mit welchem der Rotor im Betriebszustand berührungslos magnetisch antreibbar und zumindest
radial bezüglich des Stators berührungslos magnetisch lagerbar ist. Das heisst, zumindest
die Position des Rotors in der radialen Ebene ist durch eine aktive magnetische Lagerung
kontrollierbar. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders kostengünstige und auch
platzsparende, kompakte Ausgestaltung, weil der Stator nicht nur als Antriebsstator
ausgestaltet ist, sondern gleichzeitig der Stator für die magnetische Lagerung des
Rotors ist. Eine solche Ausgestaltung kann beispielsweise nach dem Prinzip des lagerlosen
Motors erfolgen, bei welcher der Rotor bezüglich dreier seiner Freiheitsgrade, nämlich
der Rotation um die axiale Richtung und seiner Position in der zur axialen Richtung
senkrechten radialen Ebenen aktiv magnetisch ansteuerbar ist.
[0018] Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Rotor im Betriebszustand bezüglich der axialen
Richtung passiv magnetisch stabilisiert ist und vorzugsweise bezüglich der axialen
Richtung zusätzlich passiv magnetisch gegen Verkippungen stabilisiert ist. Auch eine
solche Ausgestaltung ist nach dem Prinzip des lagerlosen Motors möglich. Zusätzlich
zu den drei aktiv magnetisch kontrollierbaren Freiheitsgraden sind dann die drei verbleibenden
Freiheitsgrade, nämlich die Position des Rotors in der axialen Richtung und die beiden
Freiheitsgrade der Verkippung, passiv magnetisch, also nicht ansteuerbar, durch Reluktanzkräfte
stabilisiert.
[0019] Gemäss einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist das Begrenzungselement als Kippbegrenzung
ausgestaltet, derart, dass der Stab im Betriebszustand bei unverkipptem Rotor kontaktfrei
bezüglich der Kippbegrenzung rotiert, und dass eine Verkippung des Rotors durch einen
körperlichen Kontakt zwischen dem Stab und der Kippbegrenzung begrenzt wird. Bei dieser
ersten bevorzugten Ausgestaltung ist es ein wesentlicher Aspekt, dass sich das Begrenzungselement
und der Stab im Betriebszustand nur dann berühren, wenn die Verkippung des Rotors
zu stark bzw. zu gross wird. Ist der Rotor nicht oder nur geringfügig verkippt, so
berühren sich der Stab und das Begrenzungselement nicht, d. h. in diesem Zustand wird
die magnetische Lagerung des Rotors durch die Kippbegrenzung nicht unterstützt, weil
diese keine Kräfte auf den Stab bzw. den Rotor ausübt, welche zur Lagerung des Rotors
beitragen. Der Stab rotiert kontaktlos bezüglich der Kippbegrenzung und berührt diese
nicht. Erst wenn die Verkippung des Rotors zu gross wird, kontaktiert der Stab die
Kippbegrenzung, wodurch eine weitere Zunahme der Verkippung des Rotors effizient vermieden
wird. Die Kippbegrenzung stellt also kein vollwertiges Lager für den Rotor dar, sondern
begrenzt seine maximal mögliche Verkippung.
[0020] Bei dieser ersten Ausgestaltung sind der Stab und die Kippbegrenzung vorzugsweise
so ausgestaltet, dass bei einer Verkippung des Rotors der Stab in Kontakt mit dem
Begrenzungselement kommt, bevor der Rotor in körperlichen Kontakt mit einer ihn umgebenden
Wandung kommt. D. h. der Abstand bzw. das Spiel zwischen dem Stab und dem als Kippbegrenzung
ausgestalteten Begrenzungselement ist so bemessen, dass der Stab mit dem Begrenzungselement
in Kontakt kommt und somit die weitere Verkippung des Rotors unterbindet, bevor der
Rotor die ihn umgebenden Wandung kontaktieren kann.
[0021] Gemäss einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung ist das Begrenzungselement als mechanisches
Lager für den Stab ausgestaltet, vorzugsweise als mechanisches Radiallager.
[0022] Bei dieser zweiten bevorzugten Ausgestaltung ist also das Begrenzungselement als
vollwertiges mechanisches Lager ausgestaltet, welches den drehfest mit dem Rotor verbundenen
Stab lagert. Auch durch diese Ausgestaltung des Begrenzungselements als mechanisches
Lager und insbesondere als mechanisches Radiallager lässt sich die Verkippung des
Rotors im Betriebszustand zumindest begrenzen. Im Unterschied zu der ersten bevorzugten
Ausgestaltung ist dabei der Stab im Betriebszustand typischerweise auch dann mit dem
Begrenzungselement in Kontakt, wenn der Rotor nicht verkippt ist, derart, wie das
von mechanischen Lagern bekannt ist.
[0023] Prinzipiell eignen sich für die Ausgestaltung des Begrenzungselements als mechanisches
Lager alle an sich bekannten Ausführungsformen von mechanischen Lagern, insbesondere
alle an sich bekannten radialen mechanischen Lager, denn es ist bevorzugt, wenn das
mechanische Lager als Radiallager ausgestaltet ist und nicht zur axialen Lagerung
des Rotors beiträgt. Insbesondere bevorzugt ist das mechanische Lager als Wälzlager,
beispielsweise als Kugellager, oder als Gleitlager oder als fluidgeschmiertes Lager
oder als hydrodynamisches Lager ausgestaltet. Bei der Ausgestaltung als fluidgeschmiertes
oder hydrodynamisches Lager ist es dabei bevorzugt, dass im Betriebszustand ein in
der Mischvorrichtung vorhandenes Fluid für die Schmierung des Lagers verwendet wird.
[0024] Eine weitere bevorzugte Massnahme bei der Ausgestaltung des Begrenzungselements als
mechanisches Lager ist es, wenn das mechanische Lager als Pendellager ausgestaltet
ist, welches Verkippungen des Stabs aufnehmen kann. Solche Pendellager an sich sind
aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Sie haben die Eigenschaft, dass sie
zusätzlich zu den radialen Lagerkräften auch Kippmomente aufnehmen können, welche
bei einer Verkippung des Rotors über den Stab auf das mechanische Lager übertragen
werden.
[0025] Das Pendellager kann beispielsweise in an sich bekannter Weise als Pendelkugellager
-mit oder ohne Welle zwischen den Lagerkörpern -, oder als Pendelrollenlager oder
als Pendelgleitlager oder als sphärisches Gleitlager oder als Gelenkgleitlager ausgestaltet
sein.
[0026] Die folgenden bevorzugten Massnahmen oder Ausgestaltungen beziehen sich allgemein
auf das Begrenzungselement, also sowohl auf die erste Ausgestaltung als Kippbegrenzung
als auch auf die zweite Ausgestaltung als mechanisches Lager.
[0027] Eine bevorzugte Massnahme besteht darin, dass das Begrenzungselement innenliegend
an einer der beiden axialen Begrenzungsflächen des Mischbehälters angeordnet ist.
Dies stellt eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung dar.
[0028] Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Begrenzungselement dem Rotor
gegenüberliegend angeordnet, sodass sich der Stab bezüglich der axialen Richtung im
Wesentlichen durch den ganzen Mischbehälter erstreckt. Beispielsweise ist dazu der
Rotor im Bereich des Bodens des Mischbehälters im Stator angeordnet, während das Begrenzungselement
an der gegenüberliegenden Innenseite oder Innenwand des Mischbehälters also an seiner
oberen Begrenzungsfläche angeordnet ist. Der Stab erstreckt sich dann vom Zentrum
des Rotors in axialer Richtung durch den gesamten Mischbehälter und wird dann von
dem Begrenzungselement aufgenommen.
[0029] Eine bevorzugte Massnahme besteht darin, dass der Stab gegen eine Trennung von dem
Begrenzungselement gesichert ist. Nach Zusammenbau des Mischbehälters wird dadurch
nämlich verhindert, dass der Stab seine Wirkverbindung mit dem Begrenzungselement
ungewollt verliert, wodurch sich die Betriebssicherheit der Mischvorrichtung erhöht.
[0030] Eine vorteilhafte Möglichkeit, den Stab gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement
zu sichern, besteht darin, dass sich der Stab in axialer Richtung durch das Begrenzungselement
hindurch erstreckt. Das Begrenzungselement hat dazu beispielsweise eine kreisförmige
in axialer Richtung durchgängige Öffnung, durch welche der Stab beim Zusammenbau der
Mischvorrichtung hindurchgesteckt wird, sodass anschliessend das Begrenzungselement
den Stab vollständig umgibt.
[0031] Eine andere vorteilhafte Massnahme, den Stab gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement
zu sichern, besteht darin, dass der Stab an seinem dem Rotor abgewandten Ende ein
Abschlusselement aufweist, welches zur Aufnahme durch das Begrenzungselement ausgestaltet
ist.
[0032] Dabei ist es bevorzugt, wenn das Abschlusselement über eine Schnappverbindung in
das Begrenzungselement einführbar ist. Dazu ist das Abschlusselement beispielsweise
mit einem Durchmesser versehen, der grösser ist als der Durchmesser des Rests des
Stabs. Das Abschlusselement kann dann durch eine Öffnung des Begrenzungselements in
dieses eingeführt werden, wobei die Öffnung einen Durchmesser aufweist, der kleiner
ist als der Durchmesser des Abschlusselements und grösser als der Durchmesser des
Rests des Stabs. Nach dem Einschnappen des Abschlusselements ist dadurch gewährleistet,
dass der Stab, falls das Begrenzungselement als Kippbegrenzung ausgestaltet ist, in
dieser Öffnung frei, d.h. kontaktlos rotieren kann, wenn der Rotor nicht verkippt
ist. Bei der Ausgestaltung des Begrenzungselements als mechanisches Lager verhindert
das Einschnappen, dass sich der Stab während des Betriebs von mechanischen Lager trennen
kann.
[0033] Zur Realisierung der Schnappverbindung ist es insbesondere bevorzugt, wenn das Abschlusselement
kugelförmig oder kegelstumpfförmig ausgestaltet ist, weil dann der Stab bei einem
Kontakt mit dem Begrenzungselement auf diesem abrollen kann.
[0034] Eine andere vorteilhafte Massnahme, den Stab gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement
zu sichern, besteht darin, dass das Begrenzungselement einen Stift umfasst, welcher
sich in axialer Richtung erstreckt, und welcher in das Ende des Stabs einführbar ist.
Dabei können der Stift und das ihn aufnehmende Ende des Stabs so ausgestaltet sein,
dass der Stift über eine Schnappverbindung in den Stab eingeführt wird.
[0035] Um eine besonders gute Durchmischung der Substanzen im Mischbehälter bzw. ein effizientes
Rühren der Substanzen zu realisieren, ist es vorteilhaft, wenn an dem Stab eine Mehrzahl
von Flügeln zum Mischen oder Rühren der Substanzen vorgesehen ist.
[0036] Insbesondere im Hinblick auf eine Ausgestaltung als Einmalteil ist es vorteilhaft,
wenn das Begrenzungselement formstabil ausgestaltet ist und aus einem Kunststoff hergestellt
ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung. Aus dem
gleichen Grunde ist es auch bevorzugt, wenn der Stab und alle Flügel aus einem Kunststoff
hergestellt sind.
[0037] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Mischvorrichtung Komponenten,
die als Einmalteile für den Einmalgebrauch ausgestaltet sind. Dazu hat die Mischvorrichtung
eine Einmalvorrichtung, die für den Einmalgebrauch ausgestaltet ist, sowie eine wiederverwendbaren
Vorrichtung, die für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist, wobei die Einmalvorrichtung
den Mischbehälter, den Rotor, alle Flügel, den Stab, sowie das Begrenzungselement
umfasst, wobei der Mischbehälter als flexibler Mischbehälter ausgestaltet und aus
einem Kunststoff hergestellt ist, und wobei die wiederverwendbare Vorrichtung den
Stator umfasst, sowie einen Stützbehälter zur Aufnahme des Mischbehälters.
[0038] Durch die Erfindung wird ferner eine Einmalvorrichtung vorgeschlagen für eine erfindungsgemässe
Mischvorrichtung, welche Mischvorrichtung die wiederverwendbare Vorrichtung umfasst,
die für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist, wobei die Einmalvorrichtung für den
Einmalgebrauch ausgestaltet ist, und den flexiblen Mischbehälter zur Aufnahme der
zu mischenden oder zu rührenden Substanzen umfasst, welcher aus einem Kunststoff hergestellt
ist, sowie den in dem Mischbehälter angeordneten Rotor, mit welchem der mindestens
eine Flügel zum Mischen oder Rühren der Substanzen zur Rotation um die axiale Richtung
antreibbar ist, sowie den sich im Betriebszustand in axialer Richtung erstreckenden
Stab, der drehfest mit dem Rotor verbunden ist, und das bezüglich des Mischbehälters
fixierte Begrenzungselement, welches mit dem Stab zusammenwirkt, wobei das Begrenzungselement
so ausgestaltet und angeordnet ist, dass der Stab im Betriebszusatnd bezüglich des
Begrenzungselements rotieren kann, und eine Verkippung des Rotors durch einen körperlichen
Kontakt zwischen dem Stab und dem Begrenzungselement zumindest begrenzt ist, wobei
ferner die Einmalvorrichtung für das Zusammenwirken mit der wiederverwendbaren Vorrichtung
ausgestaltet ist, und in den Stützbehälter der wiederverwendbaren Vorrichtung einsetzbar
ist, wobei der Rotor durch den Stator der wiederverwendbaren Einrichtung berührungslos
durch ein magnetisches Drehfeld um die axiale Richtung antreibbar und bezüglich des
Stators magnetisch lagerbar ist.
[0039] Weitere vorteilhafte Massnahmen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
[0040] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen (teilweise im Schnitt):
- Fig. 1:
- eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung,
- Fig. 2:
- eine Ausgestaltung des Begrenzungselements als Wälzlager,
- Fig. 3:
- eine Ausgestaltung des Begrenzungselements als Gleitlager,
- Fig. 4:
- eine Ausgestaltung des Begrenzungselements als Pendellager,
- Fig. 5:
- eine Ausgestaltung des Begrenzungselements als Pendelgleitlager,
- Fig. 6:
- einen Schnitt durch das Begrenzungselement aus Fig. 5 entlang der Schnittlinie VI-VI
in Fig. 5;
- Fig. 7:
- eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung,
- Fig. 8:
- eine Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung,
- Fig. 9:
- eine Aufsicht auf das Begrenzungselement des dritten Ausführungsbeispiels aus der
axialen Richtung,
- Fig. 10:
- eine Schnittdarstellung eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung, und
- Fig. 11 - 14:
- verschiedene Varianten für die Ausgestaltung des Begrenzungselements, jeweils in einer
Schnittdarstellung.
[0041] Fig. 1 zeigt in einer Längsschnittdarstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Mischvorrichtung, die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet
ist. Derartige Mischvorrichtungen 1 können insbesondere in der pharmazeutischen Industrie
und in der biotechnologischen Industrie Verwendung finden. Speziell eignet sich die
erfindungsgemässe Mischvorrichtung auch für solche Anwendungen, bei denen ein sehr
hohes Mass an Reinheit oder Sterilität derjenigen Komponenten wesentlich ist, die
mit den zu mischenden Substanzen in Kontakt kommen. Die erfindungsgemässe Mischvorrichtung
1 kann auch als Bioreaktor oder als Fermenter ausgestaltet ist. Es versteht sich jedoch,
dass die Erfindung nicht auf solche Ausgestaltungen beschränkt ist, sondern ganz allgemein
Mischvorrichtungen betrifft, mit denen Medien oder Substanzen gemischt oder gerührt
werden. Insbesondere können diese Substanzen Fluide oder Feststoffe, vorzugsweise
Pulver, sein. Die erfindungsgemässe Mischvorrichtung 1 eignet sich zum Mischen oder
Rühren von Flüssigkeiten untereinander und/oder zum Mischen von mindestens einer Flüssigkeit
mit einem Pulver oder sonstigen Feststoff und/oder zum Mischen von Gasen mit Flüssigkeiten
und/oder Feststoffen.
[0042] Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel umfasst die Mischvorrichtung
1 einen Mischbehälter 2 zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden Substanzen,
welcher formstabil ausgestaltet ist und vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt
ist. Beispiele für geeignete Kunststoffe werden weiter hinten noch genannt. Der Mischbehälter
2 kann mehrere Einlässe und Auslässe für flüssige, gasförmige oder feste Substanzen
oder für die Aufnahme von Sonden oder Messsensoren aufweisen, die in Fig. 1 aus Gründen
der besseren Übersicht nicht dargestellt sind.
[0043] Der Mischbehälter 2 weist zwei axiale Begrenzungsflächen auf, nämlich einen Boden
22 (darstellungsgemäss unten in Fig. 1) und eine Decke 23 (darstellungsgemäss oben
in Fig. 1).
[0044] In dem Mischbehälter 2 ist an seinem Boden 22 ein scheiben- oder ringförmiger Rotor
3 angeordnet, mit welchem mehrere Flügel 6 zu einer Rotation um eine axiale Richtung
A angetrieben werden können, welche die Substanzen in dem Mischbehälter 2 mischen
oder rühren. Ausserhalb des Mischbehälters 2 ist ein Stator 4 mit mehreren Spulenkernen
41 vorgesehen, die Spulen oder Wicklungen 42 tragen, mit welchem der Rotor 3 im Betriebszustand
berührungslos magnetisch antreibbar ist. Vorzugsweise ist der Stator 4 als Lager-
und Antriebsstator ausgestaltet, mit welchem der Rotor 3 im Betriebszustand berührungslos
magnetisch antreibbar und bezüglich des Stators 4 berührungslos magnetisch lagerbar
ist. Der Stator 4 und der Rotor 3 bilden somit einen elektromagnetischen Drehantrieb,
der vorzugsweise nach dem Prinzip des lagerlosen Motors ausgestaltet ist.
[0045] Bei einem lagerlosen Motor ist der Rotor 3 berührungslos magnetisch antreibbar und
berührungslos magnetisch bezüglich des Stators 4 lagerbar. Dazu ist der Stator 4 als
Lager- und Antriebsstator ausgestaltet, mit welchem der Rotor 3 im Betriebszustand
berührungslos magnetisch um eine Solldrehachse antreibbar - also in Rotation versetzbar-
und bezüglich des Stators 4 berührungslos magnetisch lagerbar ist. Mit der Solldrehachse
wird diejenige Achse bezeichnet, um welche sich der Rotor 3 im Betriebszustand dreht,
wenn sich der Rotor 3 bezüglich des Stators 4 in einer zentrierten und unverkippten
Lage befindet. Diese Solldrehachse definiert die axiale Richtung A, d.h. die axiale
Richtung A ist die Richtung der Solldrehachse. Üblicherweise stimmt die die axiale
Richtung A festlegende Solldrehachse mit der Mittelachse des Stators 4 überein. Mit
einer radialen Richtung wird eine zur axialen Richtung senkrechte Richtung bezeichnet.
[0046] Der lagerlose Motor ist dem Fachmann mittlerweile hinlänglich bekannt, sodass eine
detaillierte Beschreibung seiner Funktion nicht mehr notwendig ist. Mit dem Begriff
lagerloser Motor ist gemeint, dass der Rotor 3 vollkommen magnetisch gelagert ist,
wobei keine separaten Magnetlager vorgesehen sind. Der Stator 4 ist dazu als Lager-
und Antriebsstator ausgestaltet, er ist also sowohl Stator des elektrischen Antriebs
als auch Stator der magnetischen Lagerung. Dabei umfasst der Stator 4 die Wicklungen
42, mit denen sich ein magnetisches Drehfeld erzeugen lässt, welches zum einen ein
Drehmoment auf den Rotor 3 ausübt, das dessen Rotation bewirkt, und welches zum anderen
eine beliebig einstellbare Querkraft auf den Rotor 3 ausübt, sodass dessen radiale
Position -also seine Position in der zur axialen Richtung A senkrechten radialen Ebene-
aktiv steuerbar bzw. regelbar ist. Somit sind zumindest drei Freiheitsgrade des Rotors
3 aktiv regelbar. Bezüglich seiner axialen Auslenkung in axialer Richtung A ist der
Rotor 3 zumindest passiv magnetisch, das heisst nicht ansteuerbar, durch Reluktanzkräfte
stabilisiert. Auch bezüglich der verbleibenden zwei Freiheitsgrade, nämlich Verkippungen
bezüglich der zur Solldrehachse senkrechten radialen Ebene kann der Rotor 3 -je nach
Ausführungsform - ebenfalls passiv magnetisch stabilisiert sein.
[0047] Beim lagerlosen Motor wird im Unterschied zu klassischen Magnetlagern die magnetische
Lagerung und der Antrieb des Motors über elektromagnetische Drehfelder realisiert,
deren Summe zum einen ein Antriebsmoment auf den Rotor 3 erzeugen, sowie eine beliebig
einstellbare Querkraft, mit welcher die radiale Position des Rotors 3 regelbar ist.
Diese Drehfelder können entweder separat - also mit unterschiedlichen Spulen -, generiert
werden, oder die Drehfelder können durch rechnerische Überlagerung der benötigten
Ströme oder Spannungen und dann mithilfe eines einzigen Spulensystems generiert werden.
[0048] Zur Platzierung des Rotors 3 im Mischbehälter 2 weist der Mischbehälter 2 an seinem
Boden 22 einen im wesentlichen zylindrischen Becher 21 auf, der sich bezüglich des
Mischbehälters 2 als Auswölbung nach aussen erstreckt, und im Zentrum des Bodens 22
angeordnet ist. Der zylindrische Becher 21 ist vorzugsweise formstabil und aus einem
Kunststoff gefertigt. Der Rotor 3 ist in dem Becher 21 angeordnet.
[0049] Der Stator 4 ist so angeordnet, dass er den Becher 21 in Umfangsrichtung vollständig
umgibt, sodass der Rotor 3 zentral zwischen den von den Spulenkernen 41 gebildeten
Statorpolen 43 angeordnet ist.
[0050] Der Rotor 3 umfasst einen magnetisch wirksamen Kern 31, welcher über magnetische
Felder mit dem Stator 4 wechselwirkt, um den Rotor 3 magnetisch anzutreiben und zu
lagern. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der magnetisch wirksame Kern 31 des
Rotors 3 ein ringförmiger Permanentmagnet, dessen Magnetisierung in Fig. 1 durch die
beiden Pfeile ohne Bezugszeichen angezeigt ist. Der magnetisch wirksame Kern 31 ist
mit einer Ummantelung 32 versehen, welche aus Kunststoff besteht.
[0051] Im Folgenden wird mit der magnetischen Rotorebene C die magnetische Mittelebene des
magnetisch wirksamen Kerns 31 des Rotors 3 bezeichnet. Dies ist diejenige Ebene senkrecht
zur axialen Richtung A, in welcher der Rotor 3 bzw. der magnetisch wirksame Kern 31
des Rotors 3 im Betriebszustand gelagert wird, wenn der Rotor 3 nicht verkippt ist.
In der Regel ist die magnetische Rotorebene C die geometrische Mittelebene des magnetisch
wirksamen Kerns 31 des Rotors 3, die senkrecht zur axialen Richtung A liegt. Diejenige
Ebene, in welcher der Rotor 3 im Betriebszustand gelagert wird, wird auch als radiale
Ebene bezeichnet. Die radiale Ebene definiert die x-y -Ebene eines kartesischen Koordinatensystems,
dessen z-Achse in axialer Richtung A verläuft. Ist der Rotor 3 also nicht verkippt,
so stimmt die radiale Ebene mit der magnetischen Rotorebene C überein.
[0052] Der Becher 21 weist in axialer Richtung A eine Tiefe auf, die etwas grösser ist als
Erstreckung des magnetisch wirksamen Kerns 31 des Rotors 3 in axialer Richtung A.
Somit kann der Rotor 3 beim Aktivieren des elektromagnetischen Drehantriebs durch
die magnetischen Kräfte vom Boden des Bechers 21 abgehoben und in eine zentrierte
Position zwischen den Statorpolen 43 gebracht werden, wo der Rotor 3 dann kontaktlos
bezüglich des Bechers 21 rotieren kann.
[0053] Der Stator 4 ist in einem im Wesentlichen zylindrischen Spalttopf 5 angeordnet, welcher
an seiner darstellungsgemässen Oberseite eine zentral angeordnete, ebenfalls zylindrische
Ausnehmung 51 aufweist, welche so bemessen ist, dass sie den Becher 21 aufnehmen kann.
Im zusammengesetzten Zustand ist der Becher 21 des Mischbehälters 2 koaxial mit dem
Spalttopf 5 bzw. der Ausnehmung 51 angeordnet. Die Abmessungen des Spalttopfs 5 und
des Bechers 21 sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass der Spalttopf 5 den Becher
21 im zusammengesetzten Zustand eng umschliesst und mit seiner Mantelfläche an der
Mantelfläche des Bechers 21 anliegt.
[0054] Der Spalttopf 5 ist integraler Bestandteil eines Statorgehäuses 52 oder er ist fest
mit dem Statorgehäuse 52 verbunden, welches den Stator 4 aufnimmt. Der Stator 4 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel mittels einer thermisch leitfähigen Vergussmasse im
Statorgehäuse 52 eingegossen und somit im Statorgehäuse 52 fixiert.
[0055] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der von dem Stator 4 und dem Rotor
3 gebildete Drehantrieb als sogenannter Tempelmotor ausgestaltet. Das Charakteristische
einer Ausgestaltung als Tempelmotor ist es, dass der Stator 4 eine Mehrzahl von separaten
Spulenkernen 41 umfasst, von denen jeder einen stabförmigen Längsschenkel umfasst,
welcher sich von einem ersten Ende in axialer Richtung A bis zu einem zweiten Ende
erstreckt, wobei alle ersten Enden - gemäss der Darstellung in Fig. 1 sind dies die
unteren Enden - durch einen Rückschluss 44 miteinander verbunden sind. Dabei umfasst
der Rückschluss 44 mehrere Segmente, von denen jedes jeweils das erste Ende eines
Spulenkerns 41 mit dem ersten Ende des benachbarten Spulenkerns 41 verbindet. Dabei
sind die individuellen Spulenkerne 41 vorzugsweise so angeordnet, dass sie den Rotor
3 kreisförmig umgeben und auf diesem Kreis äquidistant angeordnet sind. Im Betrieb
ist der Rotor 3 zwischen den zweiten Enden der Spulenkerne 41, welche die radial nach
innen gerichteten Statorpole 43 aufweisen, berührungslos magnetisch gelagert. Die
zueinander parallel ausgerichteten Längsschenkel der Spulenkerne 41, die sich alle
parallel zur axialen Richtung A erstrecken, und welche den Rotor 3 umgeben, sind es,
welche dem Tempelmotor seinen Namen gegeben haben, weil diese parallelen Längsschenkel
an die Säulen eines Tempels erinnern.
[0056] Ein weiteres Merkmal des Tempelmotors ist es, dass die Wicklungen 42 des Stators
4 jeweils um die Längsschenkel der Spulenkerne 41 angeordnet sind und somit ausserhalb
der magnetischen Rotorebene C angeordnet sind, darstellungsgemäss unterhalb der magnetischen
Rotorebene C. Vorzugsweise sind die Wicklungen 42 vollständig unterhalb des magnetisch
wirksamen Kerns 31 angeordnet. Die Wicklungen 42 sind also nicht in der Ebene angeordnet,
in welcher der Rotor 3 im Betriebszustand angetrieben und gelagert wird. Im Unterschied
zu anderen elektromagnetischen Drehantrieben, bei welchen die Wicklungen des Stators
so angeordnet sind, dass die Spulenachsen jeweils in der magnetischen Rotorebene liegen,
also in der Ebene, in welcher der Rotor angetrieben und gelagert wird, sind beim Tempelmotor
die Wicklungen 42 des Stators 2 so angeordnet, dass die Achsen der Wicklungen 42 senkrecht
auf der magnetischen Rotorebene C stehen und somit parallel zur axialen Richtung A
ausgerichtet sind.
[0057] Es versteht sich natürlich, dass die Erfindung nicht auf solche Ausgestaltungen als
Tempelmotor beschränkt ist. Es sind auch zahlreiche andere Ausgestaltungen des Stators
4 möglich. Wesentlich ist nur, dass der Rotor 3 im Betriebszustand berührungslos magnetisch
zur Rotation um die axiale Richtung antreibbar ist.
[0058] Erfindungsgemäss weist die Mischvorrichtung 1 einen sich in axialer Richtung A erstreckenden
Stab 8 auf, sowie ein bezüglich des Mischbehälters 2 fixiertes mechanisches Begrenzungselement
9, welches mit dem Stab 8 zusammenwirkt, um eine Verkippung des Rotors 3 im Betriebszustand
zumindest zu begrenzen. Mit einer Verkippung des Rotors 3 ist dabei gemeint, dass
die magnetische Rotorebene C des Rotors nicht mehr genau senkrecht auf der axialen
Richtung A steht, sondern mit dieser einen von 90° verschiedenen Winkel einschliesst.
Dies ist gleichbedeutend damit, dass die magnetische Rotorebene C und die radiale
Ebene, in welcher der Rotor 3 gelagert wird, nicht mehr deckungsgleich und nicht mehr
parallel zueinander sind, sondern einen von Null verschiedenen Winkel miteinander
einschliessen.
[0059] Mit einer axialen Verschiebung des Rotors 3 ist gemeint, dass der unverkippte Rotor
3 in axialer Richtung A verschoben ist, ohne dabei verkippt zu sein. In diesem Fall
ist die magnetische Rotorebene C noch parallel zur radialen Ebene, aber nicht mehr
deckungsgleich mit dieser.
[0060] Der sich in axialer Richtung A erstreckenden Stab 8 ist drehfest mit dem Rotor 3
verbunden und wirkt mit dem bezüglich des Mischbehälters 2 fixierten Begrenzungselement
9 zusammen. Dabei sind grundsätzlich zwei unterschiedliche Ausführungsformen möglich.
[0061] Gemäss einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist das Begrenzungselement 9 als Kippbegrenzung
91 ausgestaltet. Damit ist gemeint, dass der Stab 8 im Betriebszustand bei unverkipptem
Rotor 3 - wenn also die magnetische Rotorebene C des Rotors 3 senkrecht auf der axialen
Richtung A steht - kontaktfrei bezüglich der Kippbegrenzung 91 rotiert. Erst bei einer
Verkippung des Rotors 3 kommt der Stab 8 in körperlichen Kontakt mit dem als Kippbegrenzung
91 ausgestalteten Begrenzungselement 9, wodurch die Verkippung des Rotors 3 begrenzt
wird.
[0062] Gemäss einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung ist das Begrenzungselement 9 als mechanisches
Lager 92 für den Stab 8 ausgestaltet, insbesondere als Radiallager. Bei dieser zweiten
bevorzugten Ausgestaltung ist das Begrenzungselement 9 also ein an sich bekanntes
mechanisches Lager 92, sodass auch bei unverkipptem Rotor 3 ein Kontakt zwischen dem
Begrenzungselement 9 und dem von ihm gelagerten Stab 8 besteht.
[0063] Sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten bevorzugten Ausgestaltung kann der
Stab 8 einstückig und mit einer konstanten nicht veränderbaren Länge in axialer Richtung
A gefertigt sein. Alternativ ist es aber auch möglich, dass der Stab 8 mehrere, konzentrisch
ineinander angeordneten Teile oder Segmente, beispielsweise Rohre, umfasst, welche
in axialer Richtung A relativ zueinander verschiebbar sind, so dass der Stab in bekannter
Weise, ähnlich einer Teleskopantenne, in seiner Länge ausziehbar oder auf die Länge
der einzelnen Teile oder Segmente zusammen schiebbar ist.
[0064] Bei der ersten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als Kippbegrenzung 91, welche
in Fig. 1 dargestellt ist, rotiert der Stab 8 im Betriebszustand bei unverkipptem
Rotor 3 mit geringem Spiel kontaktfrei bezüglich des als Kippbegrenzung 91 ausgestalteten
Begrenzungselements 9 und eine Verkippung des Rotors 3 wird durch einen körperlichen
Kontakt zwischen dem Stab 8 und dem Begrenzungselement 9 begrenzt.
[0065] Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist der zylindrisch ausgestaltete
Stab 8 im Zentrum des Rotors 3 angeordnet, sodass die Achse des Stabs 8 bei unverkipptem
Rotor 3 mit der axialen Richtung A zusammenfällt. Der Stab 8 erstreckt sich bezüglich
der axialen Richtung A durch den gesamten Mischbehälter 2. Das Begrenzungselement
9 ist innenliegend an der Decke 23 des Mischbehälters angeordnet, und zwar so, dass
das Zentrum des Begrenzungselements 9 mit dem Zentrum des Rotors 3 fluchtet. Das Begrenzungselement
9 ist hier als Hülse ausgestaltet, deren innerer Durchmesser ID grösser ist als der
Durchmesser D des Stabs 8. Beim Zusammensetzen der Mischvorrichtung 1 wird der Stab
8 in das Begrenzungselement 9 eingeführt, wobei die Länge des Stabs 8 und sein Durchmesser
D so bemessen sind, dass zwischen der inneren Wandung des Begrenzungselements 9 und
dem Stab 8 ein Spiel S existiert. Bezüglich der axialen Richtung A ist der Stab 8
so bemessen, dass er auch in axialer Richtung A kontaktfrei von dem Begrenzungselement
9 aufgenommen wird.
[0066] Der Rotor 3 ist bezüglich Verkippungen passiv magnetisch, d. h. nicht ansteuerbar,
im Stator 4 stabilisiert. Das heisst, wenn es im Betriebszustand zu einer Verkippung
des Rotors 3 kommt, so werden dadurch magnetische Rückstellkräfte hervorgerufen, welche
ein Drehmoment bezüglich der axialen Richtung A auf den Rotor 3 bewirken, das den
Rotor 3 in seine unverkippte Stellung zurück bewegt. Diese magnetischen Rückstellkräfte
sind üblicherweise Reluktanzkräfte, welche durch die Verkippung des Rotors 3 generiert
werden. Diese passive magnetische Stabilisierung des Rotors 3 gegen Verkippungen soll
auch durch das Begrenzungselement 9 nicht beeinflusst werden. Der Rotor 3 rotiert
im Betriebszustand berührungslos im Stator 4 und auch der Stab 8 rotiert bei verkippungsfreiem
Rotor 3 berührungslos in dem als Kippbegrenzung 91 ausgestalteten Begrenzungselement
9. Kommt es im Betrieb zu einer Verkippung des Rotors 3, so wird diese zunächst durch
die passive magnetische Stabilisierung des Rotors 3 kompensiert, welche den Rotor
3 in seine unverkippte Lage zurückbewegt, ohne dass es zu einem körperlichen Kontakt
zwischen dem Stab 8 und dem Begrenzungselement 9 kommt.
[0067] Erst wenn die Verkippung des Rotors 3 zu gross, bzw. zu stark wird, kommt es zu einem
körperlichen Kontakt zwischen dem als Kippbegrenzung 91 ausgestalteten Begrenzungselement
9 und dem Stab 8, welcher dann die maximale Verkippung des Rotors 3 begrenzt. Durch
diesen körperlichen Kontakt mit dem Begrenzungselement 9 wird eine weitere Zunahme
der Verkippung des Rotors 3 verhindert.
[0068] Bei dieser ersten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als Kippbegrenzung
91 ist es charakteristisch, dass der Stab 8 bei unverkippten Rotor 3 und bei Verkippungen
des Rotors 3, die von seiner passiven magnetischen Lagerung rückgängig gemacht werden
können, berührungslos in dem Begrenzungselement 9 rotieren kann. Erst wenn die Verkippung
des Rotors 3 zu gross werden könnte, verhindert der körperliche Kontakt zwischen dem
Stab 8 und dem Begrenzungselement 9 eine weitere Zunahme der Verkippung des Rotors
3.
[0069] Die Kippbegrenzung 91 ist somit kein vollwertiges Lager für den Rotor 3, sondern
lediglich eine Begrenzung für die Verkippung des Rotors 3.
[0070] Das Spiel S zwischen dem Stab 8 und der Kippbegrenzung 91 ist vorzugsweise so bemessen,
dass der Stab 8 in Kontakt mit der Kippbegrenzung 91 kommt, bevor der Rotor 3 in körperlichen
Kontakt mit der Wandung oder dem Boden des Bechers 21 kommt. Es lässt sich in einfacher
Weise bestimmen, wie stark der Rotor 3 verkippt werden kann, bevor es zu einem solchen
Kontakt mit dem Becher 21 kommt. Das Spiel S wird dann so gewählt, dass ein Kontakt
zwischen dem Rotor 3 und dem Becher 21 sicher vermieden wird.
[0071] Der Stab 8 ist vorzugsweise auch aus einem Kunststoff hergestellt und kann entweder
als integraler Bestandteil an die Ummantelung 32 des Rotors 3 angeformt sein oder
- wie dies die Darstellung in Fig. 1 zeigt - der Stab 8 wird als separate Komponente
hergestellt, welche dann in eine zentrale Öffnung des Rotors 3 eingesteckt wird, sodass
der Stab 8 drehfest mit dem Rotor 3 verbunden ist. Natürlich ist es auch möglich,
den Stab 8 mit dem Rotor 3 zu verkleben oder zu verschweissen. Ferner ist es möglich,
dass der Stab 8 aus einem Metall, beispielsweise einem Edelstahl oder Aluminium besteht.
Wie bereits erwähnt, kann der Stab 8 einstückig mit einer nicht veränderbaren Länge
in axialer Richtung A ausgestaltet sein, oder der Stab 8 umfasst mehrere, konzentrisch
ineinander angeordnete Segmente, die relativ zueinander in axialer Richtung A bewegbar
sind, sodass der Stab 8 teleskopartig zusammengeschoben bzw. auseinander gezogen werden
kann. Die vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Kippbegrenzung 91 kann als separates
Bauteil hergestellt und dann an der Decke 23 des Mischbehälters 2 fixiert werden,
beispielsweise durch Verschweissen oder Verkleben. Es ist natürlich auch möglich,
dass die Kippbegrenzung 91 als integraler Bestandteil der Decke 23 hergestellt wird.
Natürlich kann auch die Kippbegrenzung 91 ganz oder teilweise aus einem metallischen
Material bestehen.
[0072] Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist in dem Mischbehälter
2 eine Mehrzahl von Flügeln 6 zum Mischen oder Rühren der Substanzen vorgesehen. Die
Flügel 6 sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und an dem Stab 8 angeordnet
und befestigt. Dabei sind die Flügel 6 bezüglich der axialen Richtung A auf verschiedenen
Höhen angeordnet, sodass die Flügel 6 in axialer Richtung A über den gesamten Mischbehälter
2 verteilt sind. Hierdurch lässt sich eine besonders homogene Durchmischung der Substanzen
im Mischbehälter 2 realisieren. Da der Stab 8 mit den darauf befestigten Flügeln 6
drehfest mit dem Rotor 3 verbunden ist, sind die Flügel 6 durch die Rotation des Rotors
3 zur Rotation um die axiale Richtung A antreibbar. Die Flügel 6 können als separate
Komponenten gefertigt werden, die dann mit dem Stab 8 verbunden werden, beispielsweise
durch Verschweissen oder Verkleben, oder die Flügel 6 können integraler Bestandteil
des Stabs 8 sein.
[0073] Abweichend von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist es natürlich auch
möglich, dass alle Flügel 6 zu einem Flügelrad zusammengefasst sind und ein oder mehrere
solche Flügelräder an dem Stab 8 vorgesehen sind. Ferner ist es möglich, alternativ
oder ergänzend die Flügel direkt auf dem Rotor 3 bzw. direkt auf der Ummantelung 32
des Rotors vorzusehen.
[0074] Wie bereits erwähnt kann gemäss einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung das Begrenzungselement
9 auch als mechanisches Lager 92 ausgestaltet sein, welches ein vollwertiges Lager,
insbesondere ein vollwertiges Radiallager für den Stab 8 bildet. Im Folgenden werden
für das in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel nur die Unterschiede erläutert,
welche sich ergeben, wenn das Begrenzungselement 9 gemäss der zweiten Ausgestaltung
ein mechanisches Lager 92 ist. Ansonsten gelten die vorangehenden Erläuterungen in
gleicher oder sinngemäss gleicher Weise auch für diese zweite bevorzugte Ausgestaltung.
[0075] Fig. 2 zeigt in einer sehr schematischen Darstellung einen Teil der Decke 23 des
Mischbehälters 2 mit dem daran befestigten Begrenzungselement 9, das als mechanisches
Lager 92 ausgestaltet ist, sowie das Ende des Stabs 8, welches von dem mechanischen
Lager 92 gelagert wird. Dabei ist es bevorzugt, wenn das Lager 92 primär als Radiallager
ausgestaltet ist und nicht als Axiallager für den Stab 8. Das mechanische Lager 92
gemäss Fig. 2 ist als Wälzlager ausgestaltet, das in an sich bekannter Weise einen
inneren Lagerkörper 921 umfasst, welcher drehfest mit dem Stab 8 verbunden ist, sodass
der innere Lagerkörper 921 gemeinsam mit dem Stab 8 rotiert, einen äusseren Lagerkörper
922, welcher stationär bezüglich des Mischbehälters 2 ist, also beispielsweise an
der Decke 23 fixiert ist, sowie eine Mehrzahl von Wälzkörpern 923, welche zwischen
dem im Betriebszustand rotierenden inneren Lagerkörper 921 und dem stationären äusseren
Lagerkörper 922 angeordnet sind. Dabei können die Wälzkörper 923 alle an sich von
Wälzlagern bekannten Ausgestaltungen haben. Die Wälzkörper 923 können insbesondere
Kugeln sein (Kugellager) oder auch zylindrische oder kegelförmige bzw. kegelstumpfförmige
Wälzkörper 923. Durch das mechanische Lager 92 wird der Stab 8 in an sich bekannter
Weise gelagert. Im Unterschied zu der ersten bevorzugten Ausgestaltung ist also der
Stab 8 während des Betriebs ständig - auch bei unverkipptem Rotor 3 - in körperlichem
Kontakt mit dem mechanischen Lager 92.
[0076] Natürlich gibt es bezüglich der Ausgestaltung des mechanischen Lagers 92 zahlreiche
Varianten, es ist auch keinesfalls notwendig, dass das mechanische Lager 92 als Wälzlager
ausgestaltet ist. So ist es beispielsweise auch möglich, das mechanische Lager 92
als ein Gleitlager oder als ein fluidgeschmiertes Lager oder als ein hydrodynamisches
Lager auszugestalten.
[0077] Fig. 3 zeigt eine besonders einfache Variante, bei welcher das mechanische Lager
92 als Gleitlager ausgestaltet ist. Das Lager 92 ist dabei als eine an dem Deckel
23 des Mischbehälters 2 fixierte Hülse ausgestaltet, welche das Ende des Stabs 8 aufnimmt.
Dabei ist der Innendurchmesser der Hülse im Wesentlichen gleich gross wie der Durchmesser
des Stabs 8, sodass der Stab 8 während des Betriebs entlang der inneren Wandung der
Hülse gleitet. Das axiale Ende des Stabs 8, genauer gesagt seine axiale Endfläche
ist dabei nicht in Kontakt mit der Hülse, sondern lediglich die Mantelfläche des Stabs
8. Die in Fig. 3 dargestellte Variante des mechanischen Lagers 92 entspricht von ihrem
Aufbau im Wesentlichen dem in Fig. 1 dargestellten Begrenzungselement 9, wobei jedoch
das Spiel S zwischen der Hülse des Lagers 92 und dem Stab 8 bei der in Fig. 3 dargestellten
Ausgestaltung Null oder zumindest nahezu Null ist, sodass eine Gleitdichtung realisiert
wird. Als Materialien für die beiden Gegenlaufpartner, nämlich die Hülse des Lagers
92 und den Stab 8 eignen sich alle für Gleitdichtungen üblichen Materialien; so können
beispielsweise die Hülse des Lagers 92 und der Stab 8 aus einem Kunststoff gefertigt
sein, wobei natürlich für beide Komponenten 92, 8 auch unterschiedliche Kunststoffe
verwendet werden können. Die Hülse des Lagers 92 kann beispielsweise aus den unter
dem Markennamen Teflon bekannten Materialien Polytetrafluoroethylen (PTFE) oder Perfluoralkoxy-Polymere
(PFA) gefertigt sein, die gute Gleit- bzw. Reibeigenschaften haben. Es eignen sich
aber auch andere Materialpaarungen, beispielsweise Metall/Polyethylen (PE) oder andere
Kombinationen aus Metall/Kunststoff. Dabei ist dann vorzugsweise der Stab 8 aus einem
Metall gefertigt und die Hülse des Lagers 92 aus einem Kunststoff. Lager, bzw. Hülsen
und Stäbe, welche nicht aus Fluoropolymeren wie PTFE oder PFA bestehen, bzw. keine
Teile aus diesen Materialien umfassen, sind besonders geeignet, wenn die Mischvorrichtung
1 oder Teile davon mit Gammastrahlen sterilisiert werden sollen.
[0078] Bei der zweiten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als mechanisches
Lager 92 ist es insbesondere bevorzugt, wenn das mechanische Lager 92 als Pendellager
ausgestaltet ist, welches zusätzlich Verkippungen des Stabs 8 aufnehmen kann. Pendellager
an sich sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Als ein Beispiel illustriert
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau einer Ausgestaltung, bei welcher das mechanische Lager
92 als Pendelkugellager, also als ein Wälzlager ausgestaltet ist. Der innere Lagerkörper
921, welcher drehfest mit dem im Betriebszustand rotierenden Stab 8 verbunden ist,
ist im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet, während die innenliegende Begrenzungsfläche
des stationären äusseren Lagerkörpers 922, welche dem inneren Lagerkörper 921 zugewandt
ist, gekrümmt und insbesondere sphärisch gekrümmt ausgestaltet ist. Kommt es nun zu
einer Verkippung des Stabs 8, so können die als Kugeln ausgestalteten Wälzkörper 923
auf der gekrümmten Begrenzungsfläche des äusseren Lagerkörpers 922 abrollen, wie dies
durch die Pfeile mit dem Bezugszeichen P in Fig. 4 angedeutet ist. Auf diese Weise
kann das Pendelkugellager auch Kippmomente aufnehmen bzw. ausgleichen, die von einer
Verkippung des Stabs 8 in das Lager 92 eingebracht werden.
[0079] Auch bei der Ausgestaltung als Pendellager können die Wälzkörper 923 in an sich bekannter
Weise alternativ in Form von Rollen oder Zylindern ausgestaltet sein.
[0080] Auch bei der Ausgestaltung des mechanischen Lagers 92 als Gleitlager ist es bevorzugt,
wenn das mechanische Lager 92 als Pendellager ausgestaltet ist Hierfür eignen sich
prinzipiell alle an sich bekannten Ausführungsformen von Pendelgleitlagern, wie z.B.
sphärische Gleitlager oder Gelenkgleitlager.
[0081] In Fig. 5 ist in einer schematischen Darstellung eine besonders einfache Ausgestaltung
des mechanischen Lagers 92 als Pendelgleitlager dargestellt. Zusätzlich zeigt Fig.
6 noch einen Schnitt entlang der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5.
[0082] Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausgestaltung ist das als mechanisches
Lager 92 ausgestaltete Begrenzungselement 9 aussenliegend an der Decke 23 des Mischbehälters
2, also ausserhalb des Mischbehälters 2 angeordnet. Es versteht sich natürlich, dass
das Begrenzungselement 9 bzw. das Lager 92 in sinngemäss gleicher Weise auch innenliegend
an der Decke 23 oder an dem Boden 22 des Mischbehälters 2 angeordnet sein kann.
[0083] Bei der Ausgestaltung gemäss Fig. 5 und Fig. 6 ist der äussere Lagerkörper 922 des
mechanischen Lagers 92 als eine Scheibe 922', beispielsweise als kreisförmige Scheibe
922', ausgestaltet, welche in ihrem Zentrum eine Öffnung 925 aufweist, durch welche
hindurch sich der Stab 8 erstreckt. Der Stab 8 bildet bei dieser Ausgestaltung selbst
den inneren Lagerkörper. Dabei ist die Öffnung 925 in der Scheibe 922' bezüglich ihres
Durchmessers so bemessen, dass der Stab 8 an der innenliegenden Begrenzung der Öffnung
925 anliegt, sodass hierdurch ein Gleitlager realisiert ist. Vorzugsweise ist die
Begrenzung der Öffnung 925 abgerundet ausgestaltet, so wie dies in Fig. 5 dargestellt
ist. Diese in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellte Ausgestaltung stellt ein einfaches Pendelgleitlager
dar, weil der Stab 8 in der Öffnung 925 Kippbewegungen ausführen kann. Auch bei der
Ausgestaltung als Pendelgleitlager 92 können die beiden Gegenlaufpartner beide aus
Kunststoff gefertigt sein, oder einer der beiden Gegenlaufpartner kann aus Metall
und der andere aus Kunststoff gefertigt sein.
[0084] Die Scheibe 922' ist hier aussen am Mischbehälter 2, nämlich auf seiner Decke 23
angebracht und kann beispielsweise mittels Verkleben oder Verschweissen auf der Decke
23 des Mischbehälters 2 befestigt werden. Damit während des Betriebs keine Flüssigkeit
oder kein Gas aus dem Mischbehälter 2 entlang des Stabs 8 in die Umgebung austreten
kann, ist auf der Scheibe 922' eine Abschlusskappe 926 vorgesehen, welche vorzugsweise
aus einem Kunststoff hergestellt ist, und welche das darstellungsgemäss obere Ende
des Stabs 8 vollständig umgibt. Die Abschlusskappe 926 ist fluiddicht mit der Scheibe
922' verbunden, beispielsweise durch Verkleben, Verschweissen oder sonst eine geeignete
dichtende Verbindung, z.B. eine Schnappverbindung.
[0085] Damit der Stab 8 während des Betriebs nicht aus der Öffnung 925 herausrutschen kann
und somit gegen eine Trennung von der mechanischen Dichtung 92 gesichert ist, weist
der Stab 8 an seinem dem Rotor 3 abgewandten Ende vorzugsweise ein Abschlusselement
81 auf, dessen Durchmesser grösser ist als der Durchmesser der Öffnung 925. Bei der
Montage des Stabs 8 kann dieses Abschlusselement 81 aufgrund elastischer Verformungen
durch die Öffnung 925 hindurchbewegt werden.
[0086] Die nun folgenden Erläuterungen weiterer Ausführungsbeispiele und Varianten der Erfindung
gelten in gleicher oder sinngemäss gleicher Weise sowohl für die erste bevorzugte
Ausgestaltung, bei welcher das Begrenzungselement 9 als Kippbegrenzung 91 ausgestaltet
ist, als auch für die zweite bevorzugte Ausgestaltung, bei welcher das Begrenzungselement
9 als mechanisches Lager 92 ausgestaltet ist. Es wird daher-abgesehen von explizit
erwähnten Ausnahmen - im Folgenden allgemein auf das Begrenzungselement 9 Bezug genommen,
wobei dieses jeweils sowohl als Kippbegrenzung 91 als auch als mechanisches Lager
92 ausgestaltet sein kann.
[0087] Fig. 7 zeigt in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede
zu dem vorangehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel eingegangen. Insbesondere
haben die Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie sie bereits im Zusammenhang mit
dem vorangehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel erläutert sind. Es versteht
sich, dass alle vorangehenden Erläuterungen in gleicher Weise oder in sinngemäss gleicher
Weise auch für das zweite Ausführungsbeispiel gelten.
[0088] Das in Fig. 7 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel ist hier als Bioreaktor ausgestaltet.
Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Rotor 3 und der Stator 4 an der Decke 23 des Mischbehälters 2 angeordnet. Der
Becher 21 ist im Zentrum der Decke 23 angeordnet und wiederum - in Bezug auf den Mischbehälter
2 - als Ausstülpung nach aussen ausgestaltet. Der Spalttopf 5 mit dem darin angeordneten
Stator 4 ist dementsprechend aussen auf dem Deckel 23 angeordnet, sodass seine Ausnehmung
51 den Becher 21 mit dem darin angeordneten Rotor 3 in sinngemäss gleicher Weise aufnimmt
bzw. umschliesst wie dies schon für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben wurde.
[0089] Das Begrenzungselement 9 ist dem Zentrum des Rotors 3 gegenüberliegend am Boden 22
des Mischbehälters 2 fixiert, sodass das Begrenzungselement 9 das Ende des Stabs 8
aufnehmen kann.
[0090] Der Mischbehälter 2 ist in einem Fuss 10 angeordnet, welcher dem Mischbehälter 2
einen sicheren Stand gibt.
[0091] In Fig. 7 sind nun mit beispielhaftem Charakter auch noch weitere Komponenten der
Mischvorrichtung 1 dargestellt, die z. B. bei einer Ausgestaltung als Bioreaktor vorgesehen
sein können. So ist eine Zuführung 26 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des
Mischbehälters 2 erstreckt und durch welche Substanzen in den Mischbehälter 2 einbringbar
sind. Ferner ist eine Gaszuführung 25 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des
Mischbehälters 2 erstreckt, und durch welche ein Gas, beispielsweise Sauerstoff in
den Mischbehälter 2 einbringbar ist. Weiterhin ist eine Gasabführung 24 mit einem
Gasfilter vorgesehen, welche sich durch die Wandung des Mischbehälters 2 erstreckt.
Über die Gasabführung 24 können Gase, wie beispielsweise Kohlendioxid, welche z. B.
bei biologischen Prozessen in dem Mischbehälter 2 generiert werden, aus diesem abgeführt
werden. Auch ist eine weitere Durchführung27 vorgesehen, welche sich durch die Wandung
des Mischbehälters 2 erstreckt und welche für die Aufnahme von Sonden 271 oder Messsensoren
verwendbar ist, mit denen Parameter während des Mischprozesses überwacht werden können,
z. B. pH-Wert, Temperatur, Druck, Konzentrationen etc.. Am Boden 22 des Mischbehälters
2 ist eine Abführung 28 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des Mischbehälters
2 erstreckt und durch welche Substanzen aus dem Mischbehälter 2 abführbar sind oder
mittels welcher der Mischbehälter 2 entleert werden kann. Es können auch noch weitere
Durchführungen 29 vorgesehen sein, die für unterschiedliche Zwecke nutzbar sind.
[0092] Fig. 8 zeigt in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ein drittes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede
zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen. Insbesondere haben
die Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie sie bereits im Zusammenhang mit den vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen erläutert sind. Es versteht sich, dass alle vorangehenden
Erläuterungen in gleicher Weise oder in sinngemäss gleicher Weise auch für das dritte
Ausführungsbeispiel gelten.
[0093] Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den beiden ersten im Wesentlichen
dadurch, dass sich der Stab 8 bezüglich der axialen Richtung A nicht durch den gesamten
Mischbehälter 2 hindurch erstreckt, sondern innerhalb des Mischbehälters 2, also deutlich
beabstandet von seiner Decke 23 endet.
[0094] Das Begrenzungselement 9 ist hier am Boden 22 des Mischbehälters 2 vorgesehen und
fixiert. Zum besseren Verständnis zeigt Fig. 9 noch eine Aufsicht auf das Begrenzungselement
9 der in Fig. 8 dargestellten Mischvorrichtung 1. Das Begrenzungselement 9 umfasst
einen zentralen Ring 93 zur Aufnahme des Stabs 8.
[0095] Dabei ist im Falle der ersten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9
als Kippbegrenzung 91 der innere Durchmesser ID des Rings 93 grösser als der Durchmesser
D des Stabs 8. Beim Zusammensetzen der Mischvorrichtung 1 wird der Stab 8 durch den
Ring 93 hindurch geführt, wobei der Durchmesser D des Stabs so bemessen ist, dass
zwischen der inneren Wandung des Rings 93 und dem Stab 8 das Spiel S existiert, das
durch die Differenz des Innendurchmessers ID des Rings 93 und des Durchmessers D des
Stabs 8 festgelegt ist. Bei dieser Ausgestaltung erstreckt sich also der Stab 8 in
axialer Richtung A durch das Begrenzungselement 9 hindurch.
[0096] Im Falle der zweiten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als mechanisches
Lager 92 ist der innere Durchmesser ID des Rings 93 gleich oder fast gleich gross
wie der Durchmesser des Stabs 8, sodass das Spiel S Null oder annähernd Null ist.
Der Ring 93 bildet dann ein mechanisches Gleitlager 92 für den Stab 8, vorzugsweise
ein fluidgeschmiertes Gleitlager 92, welches von dem oder von einem der Prozessfluide
geschmiert wird, welche sich im Betriebszustand in dem Mischbehälter 2 befinden. Dabei
kann es vorteilhaft sein, wenn in dem Ring 93 ein ringförmiger Einsatz (nicht dargestellt)
vorgesehen ist, der aus einem für Gleitreibung besonders geeigneten Material beispielsweise
einem Kunststoff wie dem bereits erwähnten Teflon gefertigt ist.
[0097] Für beide bevorzugten Ausgestaltungen, nämlich als Kippbegrenzung 91 oder als mechanisches
Lager 92, umfasst das Begrenzungselement 9 ferner eine Mehrzahl, hier vier Arme 94,
welche äquidistant verteilt jeweils am radial äusseren Rand des Rings 93 beginnen,
und sich von dort zunächst in radialer Richtung und dann in axialer Richtung A bis
zum Boden 22 des Mischbehälters 2 erstrecken, wo sie jeweils fixiert sind. Je nachdem
wie lang der Stab 8 ist, können die Arme 94 des Begrenzungselements 9 auch an der
Decke 22 des Mischbehälters 2 fixiert sein.
[0098] Natürlich ist es auch bei solchen Ausgestaltungen, bei welchen sich der Stab 8 bezüglich
der axialen Richtung A nicht durch den ganzen Mischbehälter 2 hindurch erstreckt,
möglich, das Begrenzungselement 9 so auszugestalten, dass es ein Ende des Stabs 8
aufnimmt und nicht vollständig von dem Stab 8 durchdrungen wird.
[0099] Fig. 10 zeigt in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ein viertes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede
zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen. Insbesondere haben
die Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie sie bereits im Zusammenhang mit den vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen erläutert sind. Es versteht sich, dass alle vorangehenden
Erläuterungen in gleicher Weise oder in sinngemäss gleicher Weise auch für das vierte
Ausführungsbeispiel gelten.
[0100] Das vierte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1 ist speziell
für Anwendungen mit Einmalgebrauch ausgestaltet. Um die Reinheit bzw. die Sterilität
derjenigen Komponenten der Mischvorrichtung 1 zu gewährleisten, die mit den zu mischenden
oder zu rührenden Substanzen in Kontakt kommen, umfasst das vierte Ausführungsbeispiel
eine Einmalvorrichtung, die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet ist und
für den Einmalgebrauch ausgestaltet ist, sowie eine wiederverwendbare Vorrichtung,
die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 60 bezeichnet ist und die für den dauerhaften
Gebrauch, also den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist. Dabei umfasst die Einmalvorrichtung
20 diejenigen Komponenten, welche während des Mischvorgangs mit den zu mischenden
Substanzen in Kontakt kommt. Dies sind insbesondere der Mischbehälter 2, der Rotor
3, alle Flügel 6, der Stab 8 und das Begrenzungselement 9.
[0101] Mit dem Begriff "Einmalvorrichtung" und anderen Zusammensetzungen mit dem Bestandteil
"Einmal", wie z. B. Einmalteil, Einmalkomponente usw., sind dabei solche Komponenten
bzw. Teile gemeint, die für den Einmalgebrauch ausgestaltet sind, die also bestimmungsgemäss
nur ein einziges Mal benutzt werden können und dann entsorgt werden. Für eine neue
Anwendung muss dann ein neues, bisher unbenutztes Einmalteil eingesetzt werden. Bei
der Konzipierung bzw. der Ausgestaltung der Einmalvorrichtung 20 sind es daher wesentliche
Aspekte, dass die Einmalvorrichtung 20 möglichst einfach und wirtschaftlich herstellbar
ist, wenige Kosten verursacht und aus möglichst preisgünstig erhältlichen Materialen
herstellbar ist. Ein anderer wesentlicher Aspekt ist es, dass die Einmalvorrichtung
20 in möglichst einfacher Weise mit der wiederverwendbaren Vorrichtung 60 zu der Mischvorrichtung
1 zusammenfügbar ist. Die Einmalvorrichtung 20 soll also in sehr einfacher Weise ersetzt
werden können, ohne dass dafür ein hoher Montageaufwand notwendig ist. Besonders bevorzugt
soll die Einmalvorrichtung 20 ohne die Verwendung von Werkzeugen mit der wiederverwendbaren
Vorrichtung 60 zusammenfügbar bzw. von dieser trennbar sein.
[0102] Auch ist es ein wichtiger Aspekt, dass die Einmalvorrichtung 20 nach ihrem Gebrauch
möglichst einfach zu entsorgen ist. Daher werden solche Materialien bevorzugt, die
eine möglichst geringe Umweltbelastung, insbesondere auch bei der Entsorgung mit sich
bringen.
[0103] Bei der Ausgestaltung mit der Einmalvorrichtung 20 ist der Mischbehälter 2 als flexibler
Mischbehälter 2 ausgestaltet, welcher aus einem Kunststoff hergestellt ist. Der Mischbehälter
2 ist vorzugsweise ein flexibler Beutel, beispielsweise ein Plastik- oder ein Kunststoffsack,
der zusammengefaltet werden kann, sodass er bei der Lagerung möglichst wenig Platz
beansprucht. Der Mischbehälter 2 weist bei dem vierten Ausführungsbeispiel mehrere
Ein- oder Auslässe 11 auf, die wie vorangehend beschrieben beispielsweise zum Zu-
und Abführen von Substanzen und Gasen oder für die Aufnahme von Sonden oder Messsensoren
nutzbar sind. Dabei sind beispielsweise an manchen der Ein- oder Auslässen 11 in an
sich bekannter Weise Schläuche oder schlauartige Fortsetzungen vorgesehen, die aus
Kunststoff hergestellt sind und mit dem Mischbehälter 2 verschweisst sind, sodass
durch diese Schläuche Substanzen zu- oder abführbar sind. Andere Ein- oder Auslässe
11 können auch in an sich bekannter Weise als selbstdichtende Durchgänge ausgestaltet
sein.
[0104] Insbesondere können an dem Mischbehälter 2 sogenannte Sampling Ports 111 angeklebt
oder angeschweisst sein. Dabei handelt es sich um kurze schlauchartige Kunststoffgebilde,
durch welche beispielsweise Proben aus dem Mischbehälter 2 entnommen werden können.
Jeder Sampling Port 111 ist dabei üblicherweise in an sich bekannter Art an seinem
aus dem Mischbehälter 2 herausragenden Ende mit einer Klemme gesichert, sodass keine
ungewünschten Substanzen durch diese Sampling Ports 111 in das Innere des Mischbehälters
2 gelangen können.
[0105] Auch kann an dem Mischbehälter 2 die Gasabführung 24 mit dem Gasfilter vorgesehen
sein, wobei auch der Gasfilter für den Einmalgebrauch ausgelegt ist.
[0106] Der zylindrische Becher 21 für die Aufnahme des Rotors 3 ist vorzugsweise formstabil
und aus einem Kunststoff gefertigt. Er kann aber beispielsweise auch in Form eines
flexiblen Schlauches oder Beutels aus Kunststofffolie ausgestaltet sein. Das Begrenzungselement
9, der Stab 8 sowie alle Flügel 6 sind formstabil ausgestaltet und vorzugsweise aus
einem Kunststoff gefertigt. Die formstabilen Teile, welche an dem Mischbehälter 2
fixiert sind, also insbesondere der Becher 21 und das Begrenzungselement 9 können
mittels Verkleben oder Verschweissen fluiddicht mit dem flexiblen Mischbehälter 2
verbunden werden. Es ist natürlich auch bei der Ausgestaltung für den Einmalgebrauch
möglich, den Stab 8 und oder das Begrenzungselement 9 ganz oder teilweise aus einem
metallischen Werkstoff herzustellen. So kann das Begrenzungselement 9 beispielsweise
eine metallische Hülse, z. B. aus Aluminium sein. Auch der Stab 8 kann bei der Ausgestaltung
für den Einmalgebrauch aus einem metallischen Werkstoff bestehen, um beispielsweise
eine grössere Stabilität zu gewährleisten. Da sowohl das Begrenzungselement 9 als
auch der Stab 8 sehr einfach ausgestaltete Komponenten sind, insbesondere bezüglich
ihrer Geometrie, können sie auch sehr kostengünstig hergestellt werden.
[0107] Die wiederverwendbare Vorrichtung 60 umfasst einen formstabilen Stützbehälter 61
zur Aufnahme des Mischbehälters 2, sowie den Stator 4. Der Stützbehälter 61 weist
an seinem Boden mehrere Füsse 62 auf, auf denen der Stützbehälter 61 steht. Ferner
ist im Boden mindestens eine Öffnung 12 vorgesehen, sodass Substanzen aus dem Mischbehälter
2 abgeführt bzw. in diesen eingebracht werden können. An seiner Oberseite ist der
im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltete Stützbehälter 61 offen oder optional -wie
in Fig. 10 gezeigt - mit einem abnehmbaren Deckel 63 versehen, sodass der Mischbehälter
2 problemlos in den Stützbehälter 61 eingebracht werden kann. Ferner können an der
Wand des Stützbehälters 61 Fenster 64 vorgesehen sein, durch welche ein optischer
Zugang zu dem Mischbehälter 2 möglich ist.
[0108] Am Boden des Stützbehälters 61 ist zentral der im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltete
Spalttopf 5 und das Statorgehäuse 52 mit dem darin enthaltenen Stator 4 angeordnet.
Der Spalttopf 5 ist in das Statorgehäuse 52 integriert oder an diesem fixiert. Der
Spalttopf 5 erstreckt sich in Richtung seiner Zylinderachse darstellungsgemäss nach
unten, sodass er im zusammengesetzten Zustand koaxial den Becher 21 aufnehmen kann.
Die Abmessungen des Spalttopfs 5 und des Bechers 21 sind dabei so aufeinander abgestimmt,
dass die Ausnehmung 51 des Spalttopfs 5 den Becher 21 im zusammengesetzten Zustand
eng umschliesst und mit ihrer Mantelfläche an der Mantelfläche des Bechers 21 anliegt.
[0109] Das Statorgehäuse 52 mit dem Spalttopf 5 ist vorzugsweise mittels Schrauben am Boden
des Stützbehälters 61 fixiert.
[0110] In dem Statorgehäuse 52 ist der Stator 4 angeordnet, welcher als Lager- und Antriebsstator
ausgestaltet ist, mit welchem der Rotor 3 im Betriebszustand berührungslos antreibbar
und bezüglich des Stators 3 berührungslos magnetisch lagerbar ist.
[0111] Das Zusammensetzen der Einmalvorrichtung 20 und der wiederverwendbaren Vorrichtung
60 zu der Mischvorrichtung 1 ist äusserst einfach, sowie schnell und insbesondere
ohne Werkzeuge durchführbar. Dazu wird der üblicherweise für die Lagerung zusammengefaltete
oder um den Stab 8 herum gewickelte Mischbehälter 2 mit dem darin befindlichen Rotor
3, dem Begrenzungselement 9 und den Flügeln 6 seiner Verpackung entnommen, in den
Stützbehälter 61 eingelegt und der Becher 21 mit dem Rotor 3 in den Spalttopf 5 eingesetzt.
Falls der Stab 8 noch nicht mit dem Rotor 3 verbunden ist, wird der Stab 8 in den
Rotor 3 eingesetzt und dann in Wirkverbindung mit dem Begrenzungselement 9 gebracht.
Optional wird der Deckel 63 aufgesetzt, um den Stützbehälter 61 zu verschliessen.
Schon dann ist die Mischvorrichtung 1 bereit für die Anwendung. Nach der Anwendung
wird der Mischbehälter 2 mit dem Becher 21, dem Stab 8, dem Begrenzungselement 9 und
dem Rotor 3 einfach aus dem Stützbehälter 61 herausgezogen. Der Becher 21 löst sich
dabei einfach vom Spalttopf 5 ab. Diese besonders einfache und problemlose Verbindung
bzw. Trennung der Einmalvorrichtung 20 mit bzw. von der wiederverwendbaren Vorrichtung
60 trägt somit einem wesentlichen Aspekt der Ausgestaltung für den Einmalgebrauch
Rechnung.
[0112] Insbesondere bei der Ausgestaltung des Mischbehälters 2 als flexibler Mischbehälter
2 kann es vorteilhaft sein, wenn das Begrenzungselement 9 eine Fixierung 90 umfasst,
mit welchem das Begrenzungselement bezüglich der wiederverwendbaren Vorrichtung 60
fixierbar ist. Bei dem in Fig. 10 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst diese
Fixierung 90 einen Stift oder einen Gewindestift, welcher durch eine entsprechende
Öffnung im Deckel 63 der wiederverwendbaren Vorrichtung 60 greift und dann mittels
einer Mutter oder einer anderen geeigneten Massnahme am Deckel 63 fixiert wird.
[0113] Der Rotor 3 kann - wie in Fig. 10 gezeigt - mit einem Permanentmagneten als magnetisch
wirksamen Kern 31 ausgestaltet sein. Insbesondere bei der Ausgestaltung als Einmalteil
kann es je nach Anwendung aber auch vorteilhaft sein, den Rotor 3 permanentmagnetfrei,
also ohne Permanentmagnete und spulenfrei auszugestalten. Der magnetisch wirksame
Kern 31 ist dann beispielsweise aus einem weichmagnetischen Material wie Eisen, Nickel-Eisen
oder Silizium-Eisen gefertigt. Diese Massnahme ermöglicht eine kostengünstige Ausgestaltung
des Rotors 3 als Einmalteil, denn insbesondere sind für die Herstellung des Rotors
3 keine Seltenen Erden wie z. B. Neodym oder Samarium, bzw. Verbindungen oder Legierungen
dieser notwendig, die häufig für die Herstellung von Permanentmagneten verwendet werden.
[0114] Bei solchen Ausgestaltungen, bei welchen der Rotor 3 ohne Permanentmagnete ausgestaltet
ist, ist es besonders bevorzugt, wenn im Stator 4 ein oder mehrere Permanentmagnet(e)
vorgesehen ist/sind, um einen permanentmagnetischen Vormagnetisierungsfluss zu generieren,
sodass nicht der gesamte für den Antrieb und die Lagerung benötigte magnetische Fluss
als elektromagnetischer Fluss generiert werden muss.
[0115] Da die Komponenten der Einmalvorrichtung 20, also der Mischbehälter 2, der Rotor
3, alle Flügel 6, der Stab 8 und das Begrenzungselement 9 für den Einmalgebrauch ausgelegt
sind, sollten die aus Kunststoff gefertigten Teile aus einem möglichst preisgünstigen,
handelsüblichen Kunststoff hergestellt werden. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist
es, dass die Einmalvorrichtung 20 bzw. ihre Komponenten für gewisse Anwendungsbereiche
sterilisierbar sein müssen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Einmalvorrichtung
20 gamma-sterilisierbar ist. Bei dieser Art der Sterilisierung wird das zu sterilisierende
Element mit Gamma-Strahlung beaufschlagt. Der Vorteil der Gamma-Sterilisierung, beispielsweise
im Vergleich zur Dampfsterilisierung, liegt insbesondere darin, dass die Sterilisierung
auch durch die Verpackung hindurch erfolgen kann. Gerade bei Einmalteilen ist es eine
gängige Praxis, dass die Teile nach ihrer Herstellung in die Verpackung gebracht werden
und dann noch eine Zeit lagern, bevor sie an den Kunden ausgeliefert werden. In solchen
Fällen erfolgt die Sterilisierung durch die Verpackung hindurch, was bei einer Dampfsterilisierung
oder anderen Verfahren nicht möglich ist.
[0116] Die Einmalvorrichtung 20 bietet andererseits durch ihre nur einmalige Verwendbarkeit,
den grossen Vorteil, dass man bei der Konstruktion keinen Wert auf eine gute Reinigbarkeit
der Einmalvorrichtung 20 legen muss, weil die Einmalvorrichtung bei bestimmungsgemässem
Gebrauch nicht gereinigt werden muss. Ferner ist es in der Regel nicht notwendig,
dass die Einmalvorrichtung 20 bzw. ihre Komponenten mehr als einmal sterilisierbar
sein müssen. Dies ist insbesondere bei der Gamma-Sterilisierung ein grosser Vorteil,
weil die Beaufschlagung mit Gamma-Strahlung bei Kunststoffen zu Degradationen führen
kann, sodass eine mehrfache Gamma-Sterilisierung den Kunststoff unbrauchbar machen
kann.
[0117] Da in der Regel bei Einmalteilen auf eine Sterilisierung unter hohen Temperaturen
und /oder unter hohem (Dampf-) Druck verzichtet werden kann, können kostengünstigere
Kunststoffe eingesetzt werden, beispielsweise solche, die keine hohen Temperaturen
aushalten, oder die nicht mehrfach hohen Temperatur- und Druckwerten ausgesetzt werden
können.
[0118] Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte ist es daher bevorzugt, für die Herstellung
der Einmalvorrichtung 20 solche Kunststoffe zu verwenden, die zumindest einmal gamma-sterilisierbar
sind. Die Materialien sollten dabei gammastabil für eine Dosis von mindestens 40 kGy
sein, um eine einmalige Gamma-Sterilisierung zu ermöglichen. Bei der Gamma-Sterilisierung
sollten zudem keine giftigen Stoffe entstehen. Zudem ist es bevorzugt, wenn alle Materialien,
die mit den zu mischenden bzw. den durchmischten Substanzen in Berührung kommen, USP
Class VI Standards erfüllen.
[0119] Für die Herstellung des flexiblen Mischbehälters 2 sind beispielsweise folgende Kunststoffe
bevorzugt: PolyEthylene (PE), Low Density PolyEthylene (LDPE), Ultra Low Density PolyEthylene
(ULDPE), Ethylene Vinyl Acetate (EVA), PolyEthylene Terephthalate (PET), PolyVinylChlorid
(PVC), PolyPropylene (PP), PolyUrethan (PU), Silicone
[0120] Für die Herstellung des Bechers 21, des Stabs 8, des Begrenzungselements 9, der Flügel
6 und der aus Kunststoff bestehenden Teile des Rotors 3, also z. B. die Ummantelung
32, sind beispielsweise folgende Kunststoffe bevorzugt: PolyEthylene (PE), PolyPropylene
(PP), Low Density PolyEthylene (LDPE), Ultra Low Density PolyEthylene (ULDPE), Ethylene
Vinyl Acetate (EVA), PolyEthylene Terephthalate (PET), PolyVinylChlorid (PVC), PolyVinyliDene
Fluoride (PVDF), Acrylonitrile Butadiene Styrene (ABS), PolyAcryl, PolyCarbonate (PC).
[0121] Diese genannten Kunststoffe eignen sich unter anderen auch für die Herstellung eines
formstabilen Mischbehälters 2, der für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist.
[0122] Weniger geeignete oder sogar ungeeignete Materialien für die Herstellung der Kunststoffteile
der Einmalvorrichtung 20 sind beispielsweise die unter dem Markennamen Teflon bekannten
Materialien Polytetrafluoroethylene (PTFE) und und Perfluoralkoxy-Polymere (PFA).
Bei diesen Materialien besteht nämlich bei der Gamma-Sterilisierung die Gefahr, dass
gefährliche Gase austreten, wie beispielsweise Fluor, das dann giftige oder schädliche
Verbindungen wie Flusssäure (HF) bilden kann.
[0123] Ist der Mischbehälter 2 für den Mehrfachgebrauch konzipiert, so kann er natürlich
auch aus PTFE oder PFA oder auch aus einem Metall, beispielsweise Edelstahl oder auch
aus Glas hergestellt sein.
[0124] Auch ist es bevorzugt, wenn die aus Kunststoff bestehenden Komponenten mittels eines
Spritzgiessverfahrens herstellbar sind, weil dies eine besonders kostengünstige Art
der Herstellung ist.
[0125] Im Folgenden werden anhand der Fig. 11, 12 und 13 beispielhaft noch verschiedene
Varianten für die Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 erläutert, die für alle
der vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele geeignet sind. Wie bereits erläutert,
wirken der Stab 8 und das Begrenzungselement 9 vorzugsweise so zusammen, dass der
Stab 8 gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement 9 gesichert ist. Neben der bereits
beschriebenen Variante mit dem Ring 93 des Begrenzungselements 9, bei welcher sich
der Stab 8 in axialer Richtung durch das Begrenzungselement 9 hindurch erstreckt,
zeigen die Fig. 11-13 Ausführungsformen, bei denen das Begrenzungselement 9 mit dem
dem Rotor 3 abgewandten Ende des Stabs 8 zusammenwirkt.
[0126] Bei den in den Fig. 12 und 13 dargestellten Varianten ist dabei das Begrenzungselement
9 so ausgestaltet, dass das dem Rotor 3 abgewandte Ende des Stabs 8 von dem Begrenzungselement
9 aufgenommen wird, während die in Fig. 11 gezeigte Variante einer Ausführungsform
entspricht, bei welcher das dem Rotor 3 abgewandte Ende des Stabs 8 so ausgestaltet
ist, dass es einen Teil des Begrenzungselements 9 umschliesst.
[0127] Die in Fig. 11 dargestellte Variante des Begrenzungselements 9 umfasst einen Stift
95, welcher aus einem Grundkörper 96 des Begrenzungselements 9 in axialer Richtung
A herausragt. Dieser Stift 95 weist an seinem dem Grundkörper 96 abgewandten Ende
einen Kugelkopf 97 auf, welcher zum Zusammenwirken mit dem Stab 8 ausgestaltet ist.
Das mit diesem Stift 95 zusammenwirkende Ende des Stabs 8 ist hohl ausgestaltet und
umfasst eine Zunge 82 an seinem Ende, welche die Öffnung des Stabs 8 so begrenzt,
dass der von der Zunge 82 gebildete Durchlass einerseits grösser ist als der Durchmesser
DS des Stifts und andererseits kleiner als der Durchmesser des Kugelkopfs 97. Somit
lässt sich der Kugelkopf 97 in Form einer Schnappverbindung in das Ende des Stabs
8 einführen.
[0128] Bei der ersten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als Kippbegrenzung
91 ist der Durchmesser des Kugelkopfs 97 so bemessen, dass der Kugelkopf 97 nach seinem
Einführen in das Ende des Stabs 8 berührungsfrei in diesem Ende des Stabs 8 aufgenommen
ist, solange der Rotor 3 unverkippt oder in einer durch die passiv magnetische Lagerung
ausgleichbaren Verkippung orientiert ist. Erst wenn die Verkippung des Rotors 3 zu
stark bzw. zu gross wird, legt sich der Kugelkopf 97 an die innere Wandung des Stabs
8 an, rollt auf dieser ab und begrenzt somit die maximal mögliche Verkippung des Rotors
3. Die Verkippung des Rotors 3 ist in Fig. 11 durch den Doppelpfeil ohne Bezugszeichen
angedeutet.
[0129] Bei der zweiten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als mechanisches
Lager 92 ist der Durchmesser des Kugelkopfs 97 so bemessen, dass der Kugelkopf 97
nach seinem Einführen in das Ende des Stabs 8 ständig - also auch bei unverkipptem
Rotor 3 - an der inneren Wandung des Stabs 8 anliegt und so mit dieser inneren Wandung
in Form eines Gleitlagers zusammenwirkt.
[0130] Bei den in den Fig. 12 und 13 dargestellten Varianten für das Begrenzungselement
9 handelt es sich um Varianten, bei welchen das dem Rotor 3 abgewandte Ende des Stabs
8 von dem Begrenzungselement 9 aufgenommen wird. Bei diesen beiden Varianten ist der
Stab 8 an seinem dem Rotor 3 abgewandten Ende mit dem Abschlusselement 81 versehen,
welches zur Aufnahme durch das Begrenzungselement 9 ausgestaltet ist. Dabei ist die
Wirkverbindung zwischen dem Ende des Stabs 8 und dem Begrenzungselement 9 vorzugsweise
durch eine Schnappverbindung realisiert.
[0131] Bei der in Fig. 12 dargestellten Variante ist das Abschlusselement 81 kegelstumpfförmig
ausgestaltet. Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere für die erste bevorzugte
Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 als Kippbegrenzung 91. Das Begrenzungselement
9 weist dann einen als Klaue 98 ausgestalteten Bereich mit einer zentralen Eintrittsöffnung
982 auf, die so bemessen ist, dass der Durchmesser der Eintrittsöffnung 982 grösser
ist als der Durchmesser D des Stabs 8, aber kleiner als der maximale Durchmesser des
kegelstumpfförmigen Abschlusselements 81. Die Klaue 98 bildet eine Kegelfläche 981
um die Eintrittsöffnung 982 herum, durch welche das Abschlusselement 81 in das Begrenzungselement
9 einführbar ist. Unterhalb der Klaue 98 ist eine Kavität 99 vorgesehen, die so ausgestaltet
ist, dass sich das Abschlusselement 81 kontaktlos in der Kavität 99 bewegen kann,
solange die Verkippung des Rotors 3 den vorgebbaren Grenzwert nicht überschreitet,
der durch die Kapazität der passiv magnetischen Stabilisierung des Rotors 3 gegeben
ist. Falls dieser Grenzwert überschritten wird, kommt das Abschlusselement 81 in körperlichen
Kontakt mit dem Begrenzungselement 9 und behindert so eine weitere Zunahme der Verkippung
des Rotors 3. Dabei ist es vorteilhaft, dass das kegelstumpfförmige Abschlusselement
81 auf der Innenfläche des Begrenzungselements 9 abrollen kann.
[0132] Die in Fig. 13 dargestellte Variante zeigt eine Ausgestaltung, bei welcher das Abschlusselement
81 als Kugelkopf ausgestaltet ist. Bei der ersten bevorzugten Ausgestaltung des Begrenzungselements
9 als Kippbegrenzung 91 ist der Durchmesser des Kugelkopfs 81 so bemessen, dass der
Kugelkopf 81 nach seinem Einführen in die Klaue 98 berührungsfrei in der Kavität 99
aufgenommen ist, solange der Rotor 3 unverkippt oder in einer durch die passiv magnetische
Lagerung ausgleichbaren Verkippung orientiert ist. Erst wenn die Verkippung des Rotors
3 zu stark bzw. zu gross wird, legt sich der Kugelkopf 81 an die Wandung der Kavität
99 an, rollt auf dieser ab und begrenzt somit die maximal mögliche Verkippung des
Rotors 3. Die Verkippung des Rotors 3 ist in Fig. 13 durch den Doppelpfeil ohne Bezugszeichen
angedeutet.
[0133] Ist die in Fig. 13 dargestellte Variante gemäss der zweiten bevorzugten Ausgestaltung
des Begrenzungselements 9 als mechanisches Lager 92 ausgestaltet, ist der Durchmesser
des Kugelkopfs 81 so bemessen, dass der Kugelkopf 81 nach seinem Einführen in die
Kavität 99 ständig - also auch bei unverkipptem Rotor 3 - an der Wandung der Kavität
anliegt und so mit dieser Wandung in Form eines Gleitlager zusammenwirkt.
[0134] Das vorzugsweise formstabile Begrenzungselement 9 kann - wie in Fig. 13 dargestellt
- durch Verschweissen oder Verkleben mit dem Mischbehälter 2 verbunden und bezüglich
diesem fixiert werden.
[0135] Insbesondere die in den Fig. 12 und 13 dargestellten Varianten bieten den zusätzlichen
Vorteil, dass durch diese Ausgestaltung auch die Verschiebung des Rotors 3 in axialer
Richtung A begrenzt ist, und zwar sowohl für Verschiebungen des Rotors 3 in axialer
Richtung A nach oben als auch für Verschiebungen des Rotors 3 in axialer Richtung
A nach unten.
[0136] Fig. 14 zeigt eine Variante, die insbesondere für die zweite bevorzugte Ausgestaltung
des Begrenzungselements 9 als mechanisches Lager 92 geeignet ist. Diese Variante entspricht
sinngemäss etwa der in Fig. 13 dargestellten, wobei in Fig. 14 speziell eine Ausgestaltung
als Gleitlager aus Kunststoff zeigt, bei welcher das als Kugelkopf ausgestaltete Abschlusselement
81 in die Klaue 98 einschnappt, sodass das axiale Spiel des Stabs 8 ebenfalls beschränkt
wird.