[0001] Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen
sowie eine Einmalvorrichtung für eine Mischvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruchs der jeweiligen Kategorie.
[0002] Mischvorrichtungen zum Mischen oder Rühren von Substanzen, beispielsweise von zwei
Flüssigkeiten oder von einer Flüssigkeit mit einem Pulver oder von Flüssigkeiten oder
Suspensionen mit Gasen, werden in vielen technischen Gebieten eingesetzt. Bei vielen
Anwendungen kommt dabei der Reinheit des Mischbehälters, in welchem die Vermischung
stattfindet, sowie der darin befindlichen Komponenten eine sehr grosse Bedeutung zu.
Als Beispiele seien hier die Pharmaindustrie und die biotechnologische Industrie genannt.
Hier werden häufig Lösungen und Suspensionen hergestellt, die eine sorgfältige Durchmischung
der Substanzen verlangen.
[0003] In der Pharmaindustrie müssen beispielsweise bei der Herstellung von pharmazeutisch
wirksamen Substanzen höchste Ansprüche an die Reinheit gestellt werden, oft müssen
die mit den Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten sogar steril sein. Ähnliche
Anforderungen ergeben sich auch in der Biotechnologie, beispielsweise bei der Herstellung,
Behandlung oder Züchtung von biologischen Substanzen, Zellen oder Mikroorganismen,
wo ein extrem hohes Mass an Reinheit gewährleistet sein muss, um die Brauchbarkeit
des hergestellten Produkts nicht zu gefährden. Als ein weiteres Beispiel seien hier
Bioreaktoren genannt, in denen beispielsweise biologische Substitute für Gewebe oder
spezielle Zellen oder Mikroorganismen gezüchtet werden. Auch hier benötigt man Mischvorrichtungen,
um beispielsweise eine kontinuierliche Durchmischung der Nährflüssigkeit beziehungsweise
deren kontinuierliche Zirkulation im Mischbehälter zu gewährleisten. Dabei muss eine
sehr hohe Reinheit gewährleistet sein, um die Substanzen oder die erzeugten Produkte
vor Kontaminationen zu schützen.
[0004] Um die Reinheitserfordernisse für den Prozess möglichst gut erfüllen zu können, ist
man bemüht, die Anzahl der mit den jeweiligen Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten
einer Mischvorrichtung möglichst klein zu halten. Hierzu sind elektromagnetisch betriebene
Mischvorrichtungen bekannt, bei denen ein Rotor, der üblicherweise ein Flügelrad umfasst
oder antreibt, in dem Mischbehälter angeordnet ist. Ausserhalb des Mischbehälters
ist dann ein Stator vorgesehen, welcher mittels magnetischer bzw. elektromagnetischer
Felder den Rotor durch die Wand des Mischbehälters berührungslos antreibt und berührungslos
magnetisch in einer Sollposition lagert. Dieses "berührungslose" Konzept hat insbesondere
auch den Vorteil, dass keine mechanischen Lager oder Durchführungen in den Mischbehälter
benötigt werden, die eine Ursache von Verunreinigungen bzw. Kontaminationen bilden
können.
[0005] Eine besonders effiziente derartige Vorrichtung, mit welcher Substanzen in einem
Bioreaktor zirkuliert bzw. durchmischt werden, wird im Rahmen der
EP-B-2 065 085 offenbart. Hier bilden der Stator und der in dem Mischbehälter angeordnete Rotor
einen lagerlosen Motor. Mit dem Begriff lagerloser Motor ist dabei ein elektromagnetischer
Drehantrieb gemeint, bei welchem der Rotor vollkommen magnetisch bezüglich des Stators
gelagert ist, wobei keine separaten magnetischen Lager vorgesehen sind. Der Stator
ist dazu als Lager- und Antriebsstator ausgestaltet, der sowohl Stator des elektrischen
Antriebs als auch Stator der magnetischen Lagerung ist. Mit den elektrischen Wicklungen
des Stators lässt sich ein magnetisches Drehfeld erzeugen, welches zum einen ein Drehmoment
auf den Rotor ausübt, das dessen Rotation bewirkt, und welches zum anderen eine beliebig
einstellbare Querkraft auf den Rotor ausübt, sodass dessen radiale Position aktiv
steuerbar bzw. regelbar ist.
[0006] Der Rotor dieser Mischvorrichtung stellt einen Integralrotor dar, weil er sowohl
der Rotor des elektromagnetischen Antriebs ist, als auch der Rotor des Mischers. Neben
der berührungslosen magnetischen Lagerung bietet der lagerlose Motor ferner den Vorteil
einer sehr kompakten und platzsparenden Ausgestaltung.
[0007] Mit solchen berührungslos magnetisch gelagerten Mischern lässt sich die Anzahl der
mit den Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten stark reduzieren. Für besonders
empfindliche Anwendungen stellt die Reinigung bzw. das Sterilisieren dieser Komponenten
immer noch einen sehr grossen Zeit- Material- und Kostenaufwand dar. Daher geht man
häufig dazu über - wie dies auch in der bereits zitierten
EP-B-2 065 085 offenbart wird - die mit den Substanzen in Kontakt kommenden Komponenten als Einmal
(single-use) -teile für den Einmalgebrauch auszugestalten. Eine solche Mischvorrichtung
setzt sich dann aus einer Einmalvorrichtung und einer wiederverwendbaren Vorrichtung
zusammen. Dabei umfasst die Einmalvorrichtung diejenigen Komponenten, welche für den
Einmalgebrauch bestimmt sind, also beispielsweise den Mischbehälter mit dem Rotor,
und die wiederverwendbare Vorrichtung umfasst diejenigen Komponenten, die dauerhaft
also mehrfach verwendet werden, beispielsweise den Stator.
[0008] Bei der Ausgestaltung als Einmalteil ist der Mischbehälter häufig als flexibler Kunststoffbeutel
mit darin enthaltenem Rotor ausgestaltet. Diese Beutel werden oft schon bei der Herstellung
oder aber nach dem Verpacken und dem Lagern sterilisiert und dem Kunden in steriler
Form in der Verpackung zugestellt.
[0009] Bei der Herstellung bzw. der Konzipierung von Einmalteilen für den Einmalgebrauch
ist es ein wichtiges Kriterium, dass sie in möglichst einfacher Weise mit der wiederverwendbaren
Vorrichtung bzw. deren Komponenten zusammengesetzt werden können. Es ist wünschenswert,
dass dieses Zusammensetzen mit möglichst geringem Aufwand, mit wenigen Handgriffen,
rasch und vorzugsweise ohne Werkzeug erfolgen kann.
[0010] Ein anderer Aspekt ist es, dass diese Einmalteile möglichst wirtschaftlich und kostengünstig
gefertigt werden können. Hierbei wird insbesondere auch Wert auf preisgünstige, einfache
Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise handelsübliche Kunststoffe, gelegt. Auch ein
umweltbewusster Umgang sowie eine verantwortungsvolle Nutzung der zur Verfügung stehenden
Ressourcen sind wesentliche Aspekte bei der Konzeption von Einwegteilen.
[0011] Bei Mischvorrichtungen mit magnetisch gelagertem Rotor, sowohl in der Ausgestaltung
als Einmalteil als auch bei der Ausgestaltung für den Mehrfachgebrauch, können sich
daraus Probleme ergeben, dass die magnetische Lagerung nicht beliebig hoch belastbar
ist. Dies trifft insbesondere auch bei solchen Ausgestaltungen zu, bei welchem mindestens
ein Freiheitsgrad des Rotors nur passiv magnetisch durch Reluktanzkräfte stabilisiert
ist, also nicht aktiv ansteuerbar oder regelbar ist. Werden die diesen Freiheitsgrad
betreffenden Kräfte oder Momente auf den Rotor zu gross, so ist eine zuverlässige
magnetische Lagerung des Rotors nicht mehr gewährleistet. Als Beispiel seien hier
Verkippungen des Rotors bezüglich der durch die Solldrehachse festgelegten axialen
Richtung genannt. Werden die auf den Rotor im Betriebszustand einwirkenden Kippmomente
zu gross, so reichen die den Rotor stabilisierenden Reluktanzkräfte nicht mehr aus,
um genügend grosse Rückstellmomente zu erzeugen, welche die Verkippung des Rotors
rückgängig machen könnten.
[0012] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher eine Aufgabe der Erfindung, eine
Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen vorzuschlagen, die einen magnetisch
gelagerten Rotor umfasst, wobei der Rotor besser gegen Verkippungen stabilisiert ist.
Die Mischvorrichtung soll insbesondere auch so ausgestaltbar sein, dass sie eine Einmalvorrichtung
für den Einmalgebrauch und eine wiederverwendbare Vorrichtung für den Mehrfachgebrauch
umfasst. Ferner soll durch die Erfindung eine Einmalvorrichtung für eine solche Mischvorrichtung
vorgeschlagen werden.
[0013] Die diese Aufgabe lösenden Gegenstände der Erfindung sind durch die Merkmale des
unabhängigen Patentanspruchs der jeweiligen Kategorie gekennzeichnet.
[0014] Erfindungsgemäss wird also eine Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen
vorgeschlagen, mit einem Mischbehälter zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden
Substanzen, mit einem in dem Mischbehälter angeordneten Rotor, mit welchem mindestens
ein Flügel zum Mischen oder Rühren der Substanzen zur Rotation um eine axiale Richtung
antreibbar ist, sowie mit einem ausserhalb des Mischbehälters angeordneten Stator,
mit welchem der Rotor im Betriebszustand berührungslos magnetisch zur Rotation um
die axiale Richtung antreibbar und bezüglich des Stators magnetisch lagerbar ist,
wobei eine Kippsicherung für den Rotor vorgesehen ist, welche einen sich in axialer
Richtung erstreckenden Stab umfasst, der drehfest mit dem Rotor verbunden ist, sowie
ein bezüglich des Mischbehälters fixiertes Begrenzungselement, welches mit dem Stab
zusammenwirkt, wobei die Kippsicherung so ausgestaltet und angeordnet ist, dass der
Stab bezüglich des Begrenzungselements rotieren kann, und eine Verkippung des Rotors
durch einen körperlichen Kontakt zwischen dem Stab und dem Begrenzungselement begrenzt
ist.
[0015] Durch das Vorsehen der Kippsicherung ist es gewährleistet, dass der magnetisch gelagerte
Rotor besser und zuverlässiger gegen Verkippungen bezüglich der axialen Richtung stabilisiert
ist, weil seine maximal mögliche Verkippung mechanisch begrenzt wird. Solche Verkippungen
stellen zwei Freiheitsgrade der Bewegung des Rotors dar, welche beide durch die Kippsicherung
begrenzt werden. Dabei ist es ein wesentlicher Aspekt, dass sich das Begrenzungselement
und der Stab nur dann berühren, wenn die Verkippung des Rotors zu stark bzw. zu gross
wird. Ist der Rotor nicht oder nur geringfügig verkippt, so berühren sich der Stab
und das Begrenzungselement nicht, d. h. in diesem Zustand wird die magnetische Lagerung
des Rotors durch die Kippsicherung nicht beeinflusst. Die Kippsicherung dient also
nicht als vollwertiges Lager für den Rotor, sondern begrenzt seine maximal mögliche
Verkippung.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Stator als Lager- und Antriebsstator ausgestaltet,
mit welchem der Rotor im Betriebszustand berührungslos magnetisch antreibbar und zumindest
radial bezüglich des Stators berührungslos magnetisch lagerbar ist. Das heisst, zumindest
die Position des Rotors in der radialen Ebene ist durch eine aktive magnetische Lagerung
kontrollierbar. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders kostengünstige und auch
platzsparende, kompakte Ausgestaltung, weil der Stator nicht nur als Antriebsstator
ausgestaltet ist, sondern gleichzeitig der Stator für die magnetische Lagerung des
Rotors ist. Eine solche Ausgestaltung kann beispielsweise nach dem Prinzip des lagerlosen
Motors erfolgen, bei welcher der Rotor bezüglich dreier seiner Freiheitsgrade, nämlich
der Rotation um die axiale Richtung und seiner Position in der zur axialen Richtung
senkrechten radialen Ebenen aktiv magnetisch ansteuerbar ist.
[0017] Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Rotor im Betriebszustand bezüglich der axialen
Richtung passiv magnetisch stabilisiert ist und vorzugsweise bezüglich der axialen
Richtung zusätzlich passiv magnetisch gegen Verkippungen stabilisiert ist. Auch eine
solche Ausgestaltung ist nach dem Prinzip des lagerlosen Motors möglich. Zusätzlich
zu den drei aktiv magnetisch kontrollierbaren Freiheitsgraden sind dann die drei verbleibenden
Freiheitsgrade, nämlich die Position des Rotors in der axialen Richtung und die beiden
Freiheitsgrade der Verkippung, passiv magnetisch, also nicht ansteuerbar, durch Reluktanzkräfte
stabilisiert.
[0018] Vorzugsweise ist die Kippsicherung so ausgestaltet ist, dass bei einer Verkippung
des Rotors der Stab in Kontakt mit dem Begrenzungselement kommt, bevor der Rotor in
körperlichen Kontakt mit einer ihn umgebenden Wandung kommt. D. h. der Abstand bzw.
das Spiel zwischen dem Stab und dem Begrenzungselement ist so bemessen, dass der Stab
mit dem Begrenzungselement in Kontakt kommt und somit die weitere Verkippung des Rotors
unterbindet, bevor der Rotor die ihn umgebenden Wandung kontaktieren kann.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Begrenzungselement innenliegend an einer
der beiden axialen Begrenzungsflächen des Mischbehälters angeordnet. Dies stellt eine
konstruktiv besonders einfache Massnahme dar.
[0020] Gemäss einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Begrenzungselement dem
Rotor gegenüberliegend angeordnet, sodass sich der Stab bezüglich der axialen Richtung
im Wesentlichen durch den ganzen Mischbehälter erstreckt. Beispielsweise ist dazu
der Rotor im Bereich des Bodens des Mischbehälters im Stator angeordnet, während das
Begrenzungselement an der gegenüberliegenden Innenseite oder Innenwand des Mischbehälters
also an seiner oberen Begrenzungsfläche angeordnet ist. Der Stab erstreckt sich dann
vom Zentrum des Rotors in axialer Richtung durch den gesamten Mischbehälter und wird
dann von dem Begrenzungselement aufgenommen.
[0021] Eine bevorzugte Massnahme besteht darin, dass der Stab gegen eine Trennung von dem
Begrenzungselement gesichert ist. Nach Zusammenbau des Mischbehälters wird dadurch
nämlich verhindert, dass der Stab seine Wirkverbindung mit dem Begrenzungselement
ungewollt verliert, wodurch sich die Betriebssicherheit der Mischvorrichtung erhöht.
[0022] Eine vorteilhafte Möglichkeit, den Stab gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement
zu sichern, besteht darin, dass sich der Stab in axialer Richtung durch das Begrenzungselement
hindurch erstreckt. Das Begrenzungselement hat dazu beispielsweise eine kreisförmige
in axialer Richtung durchgängige Öffnung, durch welche der Stab beim Zusammenbau der
Mischvorrichtung hindurchgesteckt wird, sodass anschliessend das Begrenzungselement
den Stab vollständig umgibt.
[0023] Eine andere vorteilhafte Massnahme, den Stab gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement
zu sichern, besteht darin, dass der Stab an seinem dem Rotor abgewandten Ende ein
Abschlusselement aufweist, welches zur Aufnahme durch das Begrenzungselement ausgestaltet
ist.
[0024] Dabei ist es bevorzugt, wenn das Abschlusselement über eine Schnappverbindung in
das Begrenzungselement einführbar ist. Dazu ist das Abschlusselement mit einem Durchmesser
versehen, der grösser ist als der Durchmesser des Rests des Stabs. Das Abschlusselement
kann dann durch eine Öffnung des Begrenzungselements in dieses eingeführt werden,
wobei die Öffnung einen Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Durchmesser
des Abschlusselements und grösser als der Durchmesser des Rests des Stabs. Nach dem
Einschnappen des Abschlusselements ist dadurch gewährleistet, dass der Stab in dieser
Öffnung frei, d.h. kontaktlos rotieren kann, wenn der Rotor nicht verkippt ist.
[0025] Zur Realisierung der Schnappverbindung ist es insbesondere bevorzugt, wenn das Abschlusselement
kugelförmig oder kegelstumpfförmig ausgestaltet ist, weil dann der Stab bei einem
Kontakt mit dem Begrenzungselement auf diesem abrollen kann.
[0026] Eine andere vorteilhafte Massnahme, den Stab gegen eine Trennung von dem Begrenzungselement
zu sichern, besteht darin, dass das Begrenzungselement einen Stift umfasst, welcher
sich in axialer Richtung erstreckt, und welcher in das Ende des Stabs einführbar ist.
Dabei können der Stift und das ihn aufnehmende Ende des Stabs so ausgestaltet sein,
dass der Stift über eine Schnappverbindung in den Stab eingeführt wird.
[0027] Um eine besonders gute Durchmischung der Substanzen im Mischbehälter bzw. ein effizientes
Rühren der Substanzen zu realisieren, ist es vorteilhaft, wenn an dem Stab eine Mehrzahl
von Flügeln zum Mischen oder Rühren der Substanzen vorgesehen ist.
[0028] Insbesondere im Hinblick auf eine Ausgestaltung als Einmalteil ist es vorteilhaft,
wenn das Begrenzungselement formstabil ausgestaltet ist und aus einem Kunststoff hergestellt
ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung. Aus dem
gleichen Grunde ist es auch bevorzugt, wenn der Stab und alle Flügel aus einem Kunststoff
hergestellt sind.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Mischvorrichtung Komponenten,
die als Einmalteile für den Einmalgebrauch ausgestaltet sind. Dazu hat die Mischvorrichtung
eine Einmalvorrichtung, die für den Einmalgebrauch ausgestaltet ist, sowie eine wiederverwendbaren
Vorrichtung, die für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist, wobei die Einmalvorrichtung
den Mischbehälter, den Rotor, alle Flügel, sowie die Kippsicherung umfasst, wobei
der Mischbehälter als flexibler Mischbehälter ausgestaltet und aus einem Kunststoff
hergestellt ist, und wobei die wiederverwendbare Vorrichtung den Stator umfasst, sowie
einen Stützbehälter zur Aufnahme des Mischbehälters.
[0030] Durch die Erfindung wird ferner eine Einmalvorrichtung vorgeschlagen für eine erfindungsgemässe
Mischvorrichtung, welche die wiederverwendbare Vorrichtung umfasst, die für den Mehrfachgebrauch
ausgestaltet ist, wobei die Einmalvorrichtung für den Einmalgebrauch ausgestaltet
ist, und den flexiblen Mischbehälter zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden
Substanzen umfasst, welcher aus einem Kunststoff hergestellt ist, sowie den in dem
Mischbehälter angeordneten Rotor, mit welchem der mindestens eine Flügel zum Mischen
oder Rühren der Substanzen zur Rotation um die axiale Richtung antreibbar ist, sowie
die Kippsicherung für den Rotor, welche den sich in axialer Richtung erstreckenden
Stab umfasst, der drehfest mit dem Rotor verbunden ist, und das bezüglich des Mischbehälters
fixierte Begrenzungselement, welches mit dem Stab zusammenwirkt, wobei die Kippsicherung
so ausgestaltet und angeordnet ist, dass der Stab bezüglich des Begrenzungselements
rotieren kann, und eine Verkippung des Rotors durch einen körperlichen Kontakt zwischen
dem Stab und dem Begrenzungselement begrenzt ist, wobei ferner die Einmalvorrichtung
für das Zusammenwirken mit der wiederverwendbaren Vorrichtung ausgestaltet ist, und
in den Stützbehälter der wiederverwendbaren Vorrichtung einsetzbar ist, wobei der
Rotor durch den Stator der wiederverwendbaren Einrichtung berührungslos durch ein
magnetisches Drehfeld um die axiale Richtung antreibbar und bezüglich des Stators
magnetisch lagerbar ist.
[0031] Weitere vorteilhafte Massnahmen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen (teilweise im Schnitt):
- Fig. 1:
- eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung,
- Fig. 2:
- eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung,
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung,
- Fig. 4:
- eine Aufsicht auf das Begrenzungselement des dritten Ausführungsbeispiels aus der
axialen Richtung,
- Fig. 5:
- eine Schnittdarstellung eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Mischvorrichtung, und
- Fig. 6 - 8
- verschiedene Varianten für die Ausgestaltung der Kippsicherung, jeweils in einer Schnittdarstellung.
[0033] Fig. 1 zeigt in einer Längsschnittdarstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Mischvorrichtung, die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet
ist. Derartige Mischvorrichtungen 1 können insbesondere in der pharmazeutischen Industrie
und in der biotechnologischen Industrie Verwendung finden. Speziell eignet sich die
erfindungsgemässe Mischvorrichtung auch für solche Anwendungen, bei denen ein sehr
hohes Mass an Reinheit oder Sterilität derjenigen Komponenten wesentlich ist, die
mit den zu mischenden Substanzen in Kontakt kommen. Die erfindungsgemässe Mischvorrichtung
1 kann auch als Bioreaktor oder als Fermenter ausgestaltet ist. Es versteht sich jedoch,
dass die Erfindung nicht auf solche Ausgestaltungen beschränkt ist, sondern ganz allgemein
Mischvorrichtungen betrifft, mit denen Medien oder Substanzen gemischt oder gerührt
werden. Insbesondere können diese Substanzen Fluide oder Feststoffe, vorzugsweise
Pulver, sein. Die erfindungsgemässe Mischvorrichtung 1 eignet sich zum Mischen oder
Rühren von Flüssigkeiten untereinander und/oder zum Mischen von mindestens einer Flüssigkeit
mit einem Pulver oder sonstigen Feststoff und/oder zum Mischen von Gasen mit Flüssigkeiten
und/oder Feststoffen.
[0034] Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel umfasst die Mischvorrichtung
1 einen Mischbehälter 2 zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden Substanzen,
welcher formstabil ausgestaltet ist und vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt
ist. Beispiele für geeignete Kunststoffe werden weiter hinten noch genannt. Der Mischbehälter
2 kann mehrere Einlässe und Auslässe für flüssige, gasförmige oder feste Substanzen
oder für die Aufnahme von Sonden oder Messsensoren aufweisen, die in Fig. 1 aus Gründen
der besseren Übersicht nicht dargestellt sind.
[0035] Der Mischbehälter 2 weist zwei axiale Begrenzungsflächen auf, nämlich einen Boden
22 (darstellungsgemäss unten in Fig. 1) und eine Decke 23 (darstellungsgemäss oben
in Fig. 1). In dem Mischbehälter 2 ist an seinem Boden 22 ein scheiben- oder ringförmiger
Rotor 3 angeordnet, mit welchem mehrere Flügel 6 zu einer Rotation um eine axiale
Richtung A angetrieben werden können, welche die Substanzen in dem Mischbehälter 2
mischen oder rühren. Ausserhalb des Mischbehälters 2 ist ein Stator 4 mit mehreren
Spulenkernen 41 vorgesehen, die Spulen oder Wicklungen 42 tragen, mit welchem der
Rotor 3 im Betriebszustand berührungslos magnetisch antreibbar ist. Vorzugsweise ist
der Stator 4 als Lager- und Antriebsstator ausgestaltet, mit welchem der Rotor 3 im
Betriebszustand berührungslos magnetisch antreibbar und bezüglich des Stators 4 berührungslos
magnetisch lagerbar ist. Der Stator 4 und der Rotor 3 bilden somit einen elektromagnetischen
Drehantrieb, der vorzugsweise nach dem Prinzip des lagerlosen Motors ausgestaltet
ist.
[0036] Bei einem lagerlosen Motor ist der Rotor 3 berührungslos magnetisch antreibbar und
berührungslos magnetisch bezüglich des Stators 4 lagerbar. Dazu ist der Stator 4 als
Lager- und Antriebsstator ausgestaltet, mit welchem der Rotor 3 im Betriebszustand
berührungslos magnetisch um eine Solldrehachse antreibbar - also in Rotation versetzbar-
und bezüglich des Stators 4 berührungslos magnetisch lagerbar ist. Mit der Solldrehachse
wird diejenige Achse bezeichnet, um welche sich der Rotor 3 im Betriebszustand dreht,
wenn sich der Rotor 3 bezüglich des Stators 4 in einer zentrierten und unverkippten
Lage befindet. Diese Solldrehachse definiert die axiale Richtung A, d.h. die axiale
Richtung A ist die Richtung der Solldrehachse. Üblicherweise stimmt die die axiale
Richtung A festlegende Solldrehachse mit der Mittelachse des Stators 4 überein. Mit
einer radialen Richtung wird eine zur axialen Richtung senkrechte Richtung bezeichnet.
[0037] Der lagerlose Motor ist dem Fachmann mittlerweile hinlänglich bekannt, sodass eine
detaillierte Beschreibung seiner Funktion nicht mehr notwendig ist. Mit dem Begriff
lagerloser Motor ist gemeint, dass der Rotor 3 vollkommen magnetisch gelagert ist,
wobei keine separaten Magnetlager vorgesehen sind. Der Stator 4 ist dazu als Lager-
und Antriebsstator ausgestaltet, er ist also sowohl Stator des elektrischen Antriebs
als auch Stator der magnetischen Lagerung. Dabei umfasst der Stator 4 die Wicklungen
42, mit denen sich ein magnetisches Drehfeld erzeugen lässt, welches zum einen ein
Drehmoment auf den Rotor 3 ausübt, das dessen Rotation bewirkt, und welches zum anderen
eine beliebig einstellbare Querkraft auf den Rotor 3 ausübt, sodass dessen radiale
Position -also seine Position in der zur axialen Richtung A senkrechten radialen Ebene-
aktiv steuerbar bzw. regelbar ist. Somit sind zumindest drei Freiheitsgrade des Rotors
3 aktiv regelbar. Bezüglich seiner axialen Auslenkung in axialer Richtung A ist der
Rotor 3 zumindest passiv magnetisch, das heisst nicht ansteuerbar, durch Reluktanzkräfte
stabilisiert. Auch bezüglich der verbleibenden zwei Freiheitsgrade, nämlich Verkippungen
bezüglich der zur Solldrehachse senkrechten radialen Ebene kann der Rotor 3 -je nach
Ausführungsform - ebenfalls passiv magnetisch stabilisiert sein.
[0038] Beim lagerlosen Motor wird im Unterschied zu klassischen Magnetlagern die magnetische
Lagerung und der Antrieb des Motors über elektromagnetische Drehfelder realisiert,
deren Summe zum einen ein Antriebsmoment auf den Rotor 3 erzeugen, sowie eine beliebig
einstellbare Querkraft, mit welcher die radiale Position des Rotors 3 regelbar ist.
Diese Drehfelder können entweder separat - also mit unterschiedlichen Spulen -, generiert
werden, oder die Drehfelder können durch rechnerische Überlagerung der benötigten
Ströme und dann mithilfe eines einzigen Spulensystems generiert werden.
[0039] Zur Platzierung des Rotors 3 im Mischbehälter 2 weist der Mischbehälter 2 an seinem
Boden 22 einen im wesentlichen zylindrischen Becher 21 auf, der sich bezüglich des
Mischbehälters 2 als Auswölbung nach aussen erstreckt, und im Zentrum des Bodens 22
angeordnet ist. Der zylindrische Becher 21 ist vorzugsweise formstabil und aus einem
Kunststoff gefertigt. Der Rotor 3 ist in dem Becher 21 angeordnet.
[0040] Der Stator 4 ist so angeordnet, dass er den Becher 21 in Umfangsrichtung vollständig
umgibt, sodass der Rotor 3 zentral zwischen den von den Spulenkernen 41 gebildeten
Statorpolen 43 angeordnet ist.
[0041] Der Rotor 3 umfasst einen magnetisch wirksamen Kern 31, welcher über magnetische
Felder mit dem Stator 4 wechselwirkt, um den Rotor 3 magnetisch anzutreiben und zu
lagern. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der magnetisch wirksame Kern 31 des
Rotors 3 ein ringförmiger Permanentmagnet, dessen Magnetisierung in Fig. 1 durch die
beiden Pfeile ohne Bezugszeichen angezeigt ist. Der magnetisch wirksame Kern 31 ist
mit einer Ummantelung 32 versehen, welche aus Kunststoff besteht.
[0042] Im Folgenden wird mit der magnetischen Rotorebene C die magnetische Mittelebene des
magnetisch wirksamen Kerns 31 des Rotors 3 bezeichnet. Dies ist diejenige Ebene senkrecht
zur axialen Richtung A, in welcher der Rotor 3 bzw. der magnetisch wirksame Kern 31
des Rotors 3 im Betriebszustand gelagert wird, wenn der Rotor 3 nicht verkippt ist.
In der Regel ist die magnetische Rotorebene C die geometrische Mittelebene des magnetisch
wirksamen Kerns 31 des Rotors 3, die senkrecht zur axialen Richtung A liegt. Diejenige
Ebene, in welcher der Rotor 3 im Betriebszustand gelagert wird, wird auch als radiale
Ebene bezeichnet. Die radiale Ebene definiert die x-y -Ebene eines kartesischen Koordinatensystems,
dessen z-Achse in axialer Richtung A verläuft. Ist der Rotor 3 also nicht verkippt,
so stimmt die radiale Ebene mit der magnetischen Rotorebene C überein.
[0043] Der Becher 21 weist in axialer Richtung A eine Tiefe auf, die etwas grösser ist als
Erstreckung des magnetisch wirksamen Kerns 31 des Rotors 3 in axialer Richtung A.
Somit kann der Rotor 3 beim Aktivieren des elektromagnetischen Drehantriebs durch
die magnetischen Kräfte vom Boden des Bechers 21 abgehoben und in eine zentrierte
Position zwischen den Statorpolen 43 gebracht werden, wo der Rotor 3 dann kontaktlos
bezüglich des Bechers 21 rotieren kann.
[0044] Der Stator 4 ist in einem im Wesentlichen zylindrischen Spalttopf 5 angeordnet, welcher
an seiner darstellungsgemässen Oberseite eine zentral angeordnete, ebenfalls zylindrische
Ausnehmung 51 aufweist, welche so bemessen ist, dass sie den Becher 21 aufnehmen kann.
Im zusammengesetzten Zustand ist der Becher 21 des Mischbehälters 2 koaxial mit dem
Spalttopf 5 bzw. der Ausnehmung 51 angeordnet. Die Abmessungen des Spalttopfs 5 und
des Bechers 21 sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass der Spalttopf 5 den Becher
21 im zusammengesetzten Zustand eng umschliesst und mit seiner Mantelfläche an der
Mantelfläche des Bechers 21 anliegt.
[0045] Der Spalttopf 5 ist integraler Bestandteil eines Statorgehäuses 52 oder er ist fest
mit dem Statorgehäuse 52 verbunden, welches den Stator 4 aufnimmt. Der Stator 4 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel mittels einer thermisch leitfähigen Vergussmasse im
Statorgehäuse 52 eingegossen und somit im Statorgehäuse 52 fixiert.
[0046] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der von dem Stator 4 und dem Rotor
3 gebildete Drehantrieb als sogenannter Tempelmotor ausgestaltet. Das Charakteristische
einer Ausgestaltung als Tempelmotor ist es, dass der Stator 4 eine Mehrzahl von separaten
Spulenkernen 41 umfasst, von denen jeder einen stabförmigen Längsschenkel umfasst,
welcher sich von einem ersten Ende in axialer Richtung A bis zu einem zweiten Ende
erstreckt, wobei alle ersten Enden - gemäss der Darstellung in Fig. 1 sind dies die
unteren Enden - durch einen Rückschluss 44 miteinander verbunden sind. Dabei umfasst
der Rückschluss 44 mehrere Segmente, von denen jedes jeweils das erste Ende eines
Spulenkerns 41 mit dem ersten Ende des benachbarten Spulenkerns 41 verbindet. Dabei
sind die individuellen Spulenkerne 41 vorzugsweise so angeordnet, dass sie den Rotor
3 kreisförmig umgeben und auf diesem Kreis äquidistant angeordnet sind. Im Betrieb
ist der Rotor 3 zwischen den zweiten Enden der Spulenkerne 41, welche die radial nach
innen gerichteten Statorpole 43 aufweisen, berührungslos magnetisch gelagert. Die
zueinander parallel ausgerichteten Längsschenkel der Spulenkerne 41, die sich alle
parallel zur axialen Richtung A erstrecken, und welche den Rotor 3 umgeben, sind es,
welche dem Tempelmotor seinen Namen gegeben haben, weil diese parallelen Längsschenkel
an die Säulen eines Tempels erinnern.
[0047] Ein weiteres Merkmal des Tempelmotors ist es, dass die Wicklungen 42 des Stators
4 jeweils um die Längsschenkel der Spulenkerne 41 angeordnet sind und somit ausserhalb
der magnetischen Rotorebene C angeordnet sind, darstellungsgemäss unterhalb der magnetischen
Rotorebene C. Vorzugsweise sind die Wicklungen 42 vollständig unterhalb des magnetisch
wirksamen Kerns 31 angeordnet. Die Wicklungen 42 sind also nicht in der Ebene angeordnet,
in welcher der Rotor 3 im Betriebszustand angetrieben und gelagert wird. Im Unterschied
zu anderen elektromagnetischen Drehantrieben, bei welchen die Wicklungen des Stators
so angeordnet sind, dass die Spulenachsen jeweils in der magnetischen Rotorebene liegen,
also in der Ebene, in welcher der Rotor angetrieben und gelagert wird, sind beim Tempelmotor
die Wicklungen 42 des Stators 2 so angeordnet, dass die Achsen der Wicklungen 42 senkrecht
auf der magnetischen Rotorebene C stehen und somit parallel zur axialen Richtung A
ausgerichtet sind.
[0048] Es versteht sich natürlich, dass die Erfindung nicht auf solche Ausgestaltungen als
Tempelmotor beschränkt ist. Es sind auch zahlreiche andere Ausgestaltungen des Stators
4 möglich. Wesentlich ist nur, dass der Rotor 3 im Betriebszustand berührungslos magnetisch
zur Rotation um die axiale Richtung antreibbar ist.
[0049] Erfindungsgemäss weist die Mischvorrichtung 1 eine Kippsicherung 7 auf, mit welcher
die Verkippung des Rotors 3 im Betriebszustand begrenzbar ist. Mit einer Verkippung
des Rotors 3 ist dabei gemeint, dass die magnetische Mittelebene C des Rotors nicht
mehr genau senkrecht auf der axialen Richtung A steht, sondern mit dieser einen von
90° verschiedenen Winkel einschliesst. Dies ist gleichbedeutend damit, dass die magnetische
Rotorebene C und die radiale Ebene, in welcher der Rotor 3 gelagert wird, nicht mehr
deckungsgleich und nicht mehr parallel zueinander sind, sondern einen von Null verschiedenen
Winkel miteinander einschliessen.
[0050] Mit einer axialen Verschiebung des Rotors 3 ist gemeint, dass der unverkippte Rotor
3 in axialer Richtung A verschoben ist, ohne dabei verkippt zu sein. In diesem Fall
ist die magnetische Rotorebene C noch parallel zur radialen Ebene, aber nicht mehr
deckungsgleich mit dieser.
[0051] Die Kippsicherung 7 umfasst einen sich in axialer Richtung A erstreckenden Stab 8,
der drehfest mit dem Rotor 3 verbunden ist, sowie ein bezüglich des Mischbehälters
2 fixiertes Begrenzungselement 9, welches mit dem Stab 8 zusammenwirkt. Dabei ist
die Kippsicherung 7 so ausgestaltet und angeordnet, dass der Stab 8 mit geringem Spiel
bezüglich des Begrenzungselements 9 rotieren kann, und eine Verkippung des Rotors
3 durch einen körperlichen Kontakt zwischen dem Stab 8 und dem Begrenzungselement
9 begrenzt ist.
[0052] Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist der zylindrisch ausgestaltete
Stab 8 im Zentrum des Rotors 3 angeordnet, sodass die Achse des Stabs 8 bei unverkipptem
Rotor 3 mit der axialen Richtung A zusammenfällt. Der Stab 8 erstreckt sich bezüglich
der axialen Richtung A durch den gesamten Mischbehälter 2. Das Begrenzungselement
9 ist innenliegend an der Decke 23 des Mischbehälters angeordnet, und zwar so, dass
das Zentrum des Begrenzungselements 9 mit dem Zentrum des Rotors 3 fluchtet. Das Begrenzungselement
9 ist hier als Hülse ausgestaltet, deren innerer Durchmesser ID grösser ist als der
Durchmesser D des Stabs 8. Beim Zusammensetzen der Mischvorrichtung 1 wird der Stab
8 in das Begrenzungselement 9 eingeführt, wobei die Länge des Stabs 8 und sein Durchmesser
D so bemessen sind, dass zwischen der inneren Wandung des Begrenzungselements 9 und
dem Stab 8 ein Spiel S existiert. Bezüglich der axialen Richtung A ist der Stab 8
so bemessen, dass er auch in axialer Richtung A kontaktfrei von dem Begrenzungselement
9 aufgenommen wird.
[0053] Der Rotor 3 ist bezüglich Verkippungen passiv magnetisch, d. h. nicht ansteuerbar,
im Stator 4 stabilisiert. Das heisst, wenn es im Betriebszustand zu einer Verkippung
des Rotors 3 kommt, so werden dadurch magnetische Rückstellkräfte hervorgerufen, welche
ein Drehmoment bezüglich der axialen Richtung A auf den Rotor 3 bewirken, das den
Rotor 3 in seine unverkippte Stellung zurück bewegt. Diese magnetischen Rückstellkräfte
sind üblicherweise Reluktanzkräfte, welche durch die Verkippung des Rotors 3 generiert
werden. Diese passive magnetische Stabilisierung des Rotors 3 gegen Verkippungen soll
auch durch das Begrenzungselement 9 nicht beeinflusst werden. Der Rotor 3 rotiert
im Betriebszustand berührungslos im Stator 4 und auch der Stab 8 rotiert bei verkippungsfreiem
Rotor 3 berührungslos in dem Begrenzungselement 9. Kommt es im Betrieb zu einer Verkippung
des Rotors 3, so wird diese zunächst durch die passive magnetische Stabilisierung
des Rotors 3 kompensiert, welche den Rotor 3 in seine unverkippte Lage zurückbewegt,
ohne dass es zu einem körperlichen Kontakt zwischen dem Stab 8 und dem Begrenzungselement
9 kommt.
[0054] Erst wenn die Verkippung des Rotors 3 zu gross, bzw. zu stark wird, kommt es zu einem
körperlichen Kontakt zwischen dem Begrenzungselement 9 und dem Stab 8, welcher dann
die maximale Verkippung des Rotors 3 begrenzt. Wird der Rotor 3 im Betrieb zu stark
verkippt, so kommt der Stab 8 in körperlichen Kontakt mit dem Begrenzungselement 9,
wodurch eine weitere Zunahme der Verkippung des Rotors 3 verhindert wird.
[0055] Dabei ist es wesentlich, dass der Stab 8 bei unverkippten Rotor 3 und bei Verkippungen
des Rotors 3, die von seiner passiven magnetischen Lagerung rückgängig gemacht werden
können, berührungslos in dem Begrenzungselement 9 rotieren kann. Erst wenn die Verkippung
des Rotors 3 zu gross werden könnte, verhindert der körperliche Kontakt zwischen dem
Stab 8 und dem Begrenzungselement 9 eine weitere Zunahme der Verkippung des Rotors
3.
[0056] Die Kippsicherung 7 ist somit kein vollwertiges Lager für den Rotor 3, sondern lediglich
eine Begrenzung für die Verkippung des Rotors 3.
[0057] Das Spiel S zwischen dem Stab 8 und dem Begrenzungselement 9 ist vorzugsweise so
bemessen, dass der Stab 8 in Kontakt mit dem Begrenzungselement 9 kommt, bevor der
Rotor 3 in körperlichen Kontakt mit der Wandung des Bechers 21 kommt.
[0058] Ein weiteres Kriterium für die Bestimmung eines geeigneten Spiels S zwischen dem
Stab 8 und dem Begrenzungselement 9 ist es, dass ein körperlicher Kontakt zwischen
dem Rotor 3 und der ihn umgebenden Wandung oder dem Boden des Bechers 21 vermieden
werden soll. Es lässt sich in einfacher Weise bestimmen, wie stark der Rotor 3 verkippt
werden kann, bevor es zu einem solchen Kontakt mit dem Becher 21 kommt. Das Spiel
S wird dann so gewählt, dass ein Kontakt zwischen dem Rotor 3 und dem Becher 21 sicher
vermieden wird.
[0059] Der Stab 8 ist vorzugsweise auch aus einem Kunststoff hergestellt und kann entweder
als integraler Bestandteil an die Ummantelung 32 des Rotors 3 angeformt sein oder
- wie dies die Darstellung in Fig. 1 zeigt - der Stab 8 wird als separate Komponente
hergestellt, welche dann in eine zentrale Öffnung des Rotors 3 eingesteckt wird, sodass
der Stab 8 drehfest mit dem Rotor 3 verbunden ist. Natürlich ist es auch möglich,
den Stab 8 mit dem Rotor 3 zu verkleben oder zu verschweissen. Ferner ist es möglich,
das der Stab 8 aus einem Metall, beispielsweise einem Edelstahl oder Aluminium besteht.
Das vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Begrenzungselement 9 kann als separates
Bauteil hergestellt und dann an der Decke 23 des Mischbehälters 2 fixiert werden,
beispielsweise durch Verschweissen oder Verkleben. Es ist natürlich auch möglich,
dass das Begrenzungselement 9 als integraler Bestandteil der Decke 23 hergestellt
wird. Natürlich kann auch das Begrenzungselement ganz oder teilweise aus einem metallischen
Material bestehen.
[0060] Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist in dem Mischbehälter
2 eine Mehrzahl von Flügeln 6 zum Mischen oder Rühren der Substanzen vorgesehen. Die
Flügel 6 sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und an dem Stab 8 angeordnet
und befestigt. Dabei sind die Flügel 6 bezüglich der axialen Richtung A auf verschiedenen
Höhen angeordnet, sodass die Flügel 6 in axialer Richtung A über den gesamten Mischbehälter
2 verteilt sind. Hierdurch lässt sich eine besonders homogene Durchmischung der Substanzen
im Mischbehälter 2 realisieren. Da der Stab 8 mit den darauf befestigten Flügeln 6
drehfest mit dem Rotor 3 verbunden ist, sind die Flügel 6 durch die Rotation des Rotors
3 zur Rotation um die axiale Richtung A antreibbar. Die Flügel 6 können als separate
Komponenten gefertigt werden, die dann mit dem Stab 8 verbunden werden, beispielsweise
durch Verschweissen oder Verkleben, oder die Flügel 6 können integraler Bestandteil
des Stabs 8 sein.
[0061] Abweichend von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist es natürlich auch
möglich, dass alle Flügel 6 zu einem Flügelrad zusammengefasst sind und ein oder mehrere
solche Flügelräder an dem Stab 8 vorgesehen sind. Ferner ist es möglich, alternativ
oder ergänzend die Flügel direkt auf dem Rotor 3 bzw. direkt auf der Ummantelung 32
des Rotors vorzusehen.
[0062] Fig. 2 zeigt in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede
zu dem vorangehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel eingegangen. Insbesondere
haben die Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie sie bereits im Zusammenhang mit
dem vorangehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel erläutert sind. Es versteht
sich, dass alle vorangehenden Erläuterungen in gleicher Weise oder in sinngemäss gleicher
Weise auch für das zweite Ausführungsbeispiel gelten.
[0063] Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel ist hier als Bioreaktor ausgestaltet.
Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Rotor 3 und der Stator 4 an der Decke 23 des Mischbehälters 2 angeordnet. Der
Becher 21 ist im Zentrum der Decke 23 angeordnet und wiederum - in Bezug auf den Mischbehälter
2 - als Ausstülpung nach aussen ausgestaltet. Der Spalttopf 5 mit dem darin angeordneten
Stator 4 ist dementsprechend aussen auf dem Deckel 23 angeordnet, sodass seine Ausnehmung
51 den Becher 21 mit dem darin angeordneten Rotor 3 in sinngemäss gleicher Weise aufnimmt
bzw. umschliesst wie dies schon für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben wurde.
[0064] Das Begrenzungselement 9 ist dem Zentrum des Rotors 3 gegenüberliegend am Boden 22
des Mischbehälters 2 fixiert, sodass das Begrenzungselement 9 das Ende des Stabs 8
aufnehmen kann.
[0065] Der Mischbehälter 2 ist in einem Fuss 10 angeordnet, welcher dem Mischbehälter 2
einen sicheren Stand gibt.
[0066] In Fig. 2 sind nun mit beispielhaftem Charakter auch noch weitere Komponenten der
Mischvorrichtung dargestellt, die z. B. bei einer Ausgestaltung als Bioreaktor vorgesehen
sein können. So ist eine Zuführung 26 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des
Mischbehälters 2 erstreckt und durch welche Substanzen in den Mischbehälter 2 einbringbar
sind. Ferner ist eine Gaszuführung 25 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des
Mischbehälters 2 erstreckt, und durch welche ein Gas, beispielsweise Sauerstoff in
den Mischbehälter einbringbar ist. Weiterhin ist eine Gasabführung 24 mit einem Gasfilter
vorgesehen, welche sich durch die Wandung des Mischbehälters 2 erstreckt. Über die
Gasabführung 24 können Gase, wie beispielsweise Kohlendioxid, welche z. B. bei biologischen
Prozessen in dem Mischbehälter 2 generiert werden, aus diesem abgeführt werden. Auch
ist eine weitere Durchführung27 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des Mischbehälters
2 erstreckt und welche für die Aufnahme von Sonden 271 oder Messsensoren verwendbar
ist, mit denen Parameter während des Mischprozesses überwacht werden können, z. B.
pH-Wert, Temperatur, Druck, Konzentrationen etc.. Am Boden 22 des Mischbehälters 2
ist eine Abführung 28 vorgesehen, welche sich durch die Wandung des Mischbehälters
2 erstreckt und durch welche Substanzen aus dem Mischbehälter 2 abführbar sind oder
mittels welcher der Mischbehälter 2 entleert werden kann. Es können auch noch weitere
Durchführungen 29 vorgesehen sein, die für unterschiedliche Zwecke nutzbar sind.
[0067] Fig. 3 zeigt in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ein drittes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede
zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen. Insbesondere haben
die Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie sie bereits im Zusammenhang mit den vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen erläutert sind. Es versteht sich, dass alle vorangehenden
Erläuterungen in gleicher Weise oder in sinngemäss gleicher Weise auch für das dritte
Ausführungsbeispiel gelten.
[0068] Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den beiden ersten im Wesentlichen
dadurch, dass sich der Stab 8 bezüglich der axialen Richtung A nicht durch den gesamten
Mischbehälter 2 hindurch erstreckt, sondern innerhalb des Mischbehälters 2, also deutlich
beabstandet von seiner Decke 23 endet.
[0069] Das Begrenzungselement 9 ist hier am Boden 22 des Mischbehälters 2 vorgesehen und
fixiert. Zum besseren Verständnis zeigt Fig. 4 noch eine Aufsicht auf das Begrenzungselement
9 der in Fig. 3 dargestellten Mischvorrichtung 1. Das Begrenzungselement 9 umfasst
einen zentralen Ring 91 zur Aufnahme des Stabs 8. Dabei ist der innere Durchmesser
ID des Rings 91 grösser ist als der Durchmesser D des Stabs 8. Beim Zusammensetzen
der Mischvorrichtung 1 wird der Stab 8 durch den Ring 91 hindurch geführt, wobei der
Durchmesser D des Stabs so bemessen ist, dass zwischen der inneren Wandung des Rings
91 und dem Stab 8 das Spiel S existiert, das durch die Differenz des Innendurchmessers
ID des Rings 91 und des Durchmessers D des Stabs 8 festgelegt ist. Bei dieser Ausgestaltung
erstreckt sich also der Stab 8 in axialer Richtung A durch das Begrenzungselement
9 hindurch.
[0070] Das Begrenzungselement 9 umfasst ferner eine Mehrzahl, hier vier Arme 92 welche äquidistant
verteilt jeweils am radial äusseren Rand des Rings 91 beginnen und sich von dort zunächst
in radialer Richtung und dann in axialer Richtung A bis zum Boden 22 des Mischbehälters
2 erstrecken, wo sie jeweils fixiert sind. Je nachdem wie lang der Stab 8 ist, können
die Arme 92 des Begrenzungselements 9 auch an der Decke 22 des Mischbehälters 2 fixiert
sein.
[0071] Natürlich ist es auch bei solchen Ausgestaltungen, bei welchen sich der Stab 8 bezüglich
der axialen Richtung A nicht durch den ganzen Mischbehälter 2 hindurch erstreckt,
möglich, das Begrenzungselement 9 so auszugestalten, dass es ein Ende des Stabs 8
aufnimmt und nicht vollständig von dem Stab 8 durchdrungen wird.
[0072] Fig. 5 zeigt in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ein viertes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede
zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen. Insbesondere haben
die Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie sie bereits im Zusammenhang mit den vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen erläutert sind. Es versteht sich, dass alle vorangehenden
Erläuterungen in gleicher Weise oder in sinngemäss gleicher Weise auch für das vierte
Ausführungsbeispiel gelten.
[0073] Das vierte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Mischvorrichtung 1 ist speziell
für Anwendungen mit Einmalgebrauch ausgestaltet. Um die Reinheit bzw. die Sterilität
derjenigen Komponenten der Mischvorrichtung 1 zu gewährleisten, die mit den zu mischenden
oder zu rührenden Substanzen in Kontakt kommen, umfasst das vierte Ausführungsbeispiel
eine Einmalvorrichtung, die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet ist und
für den Einmalgebrauch ausgestaltet ist, sowie eine wiederverwendbare Vorrichtung,
die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 60 bezeichnet ist und die für den dauerhaften
Gebrauch, also den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist. Dabei umfasst die Einmalvorrichtung
20 diejenigen Komponenten, welche während des Mischvorgangs mit den zu mischenden
Substanzen in Kontakt kommt. Dies sind insbesondere der Mischbehälter 2, der Rotor
3, alle Flügel 6 sowie die Kippsicherung 7.
[0074] Mit dem Begriff "Einmalvorrichtung" und anderen Zusammensetzungen mit dem Bestandteil
"Einmal", wie z. B. Einmalteil, Einmalkomponente usw., sind dabei solche Komponenten
bzw. Teile gemeint, die für den Einmalgebrauch ausgestaltet sind, die also bestimmungsgemäss
nur ein einziges Mal benutzt werden können und dann entsorgt werden. Für eine neue
Anwendung muss dann ein neues, bisher unbenutztes Einmalteil eingesetzt werden. Bei
der Konzipierung bzw. der Ausgestaltung der Einmalvorrichtung 20 sind es daher wesentliche
Aspekte, dass die Einmalvorrichtung 20 möglichst einfach und wirtschaftlich herstellbar
ist, wenige Kosten verursacht und aus möglichst preisgünstig erhältlichen Materialen
herstellbar ist. Ein anderer wesentlicher Aspekt ist es, dass die Einmalvorrichtung
20 in möglichst einfacher Weise mit der wiederverwendbaren Vorrichtung 60 zu der Mischvorrichtung
1 zusammenfügbar ist. Die Einmalvorrichtung 20 soll also in sehr einfacher Weise ersetzt
werden können, ohne dass dafür ein hoher Montageaufwand notwendig ist. Besonders bevorzugt
soll die Einmalvorrichtung 20 ohne die Verwendung von Werkzeugen mit der wiederverwendbaren
Vorrichtung 60 zusammenfügbar bzw. von dieser trennbar sein.
[0075] Auch ist es ein wichtiger Aspekt, dass die Einmalvorrichtung 20 nach ihrem Gebrauch
möglichst einfach zu entsorgen ist. Daher werden solche Materialien bevorzugt, die
eine möglichst geringe Umweltbelastung, insbesondere auch bei der Entsorgung mit sich
bringen.
[0076] Bei der Ausgestaltung mit der Einmalvorrichtung 20 ist der Mischbehälter 2 als flexibler
Mischbehälter 2 ausgestaltet, welcher aus einem Kunststoff hergestellt ist. Der Mischbehälter
2 ist vorzugsweise ein flexibler Beutel, beispielsweise ein Plastik- oder ein Kunststoffsack,
der zusammengefaltet werden kann, sodass er bei der Lagerung möglichst wenig Platz
beansprucht. Der Mischbehälter 2 weist bei dem vierten Ausführungsbeispiel mehrere
Ein- oder Auslässe 11 auf, die wie vorangehend beschrieben beispielsweise zum Zu-
und Abführen von Substanzen und Gasen oder für die Aufnahme von Sonden oder Messsensoren
nutzbar sind. Dabei sind beispielsweise an manchen der Ein- oder Auslässen 11 in an
sich bekannter Weise Schläuche oder schlauartige Fortsetzungen vorgesehen, die aus
Kunststoff hergestellt sind und mit dem Mischbehälter 2 verschweisst sind, sodass
durch diese Schläuche Substanzen zu- oder abführbar sind. Andere Ein- oder Auslässe
11 können auch in an sich bekannter Weise als selbstdichtende Durchgänge ausgestaltet
sein.
[0077] Insbesondere können an dem Mischbehalter 2 sogenannte Sampling Ports 111 angeklebt
oder angeschweisst sein. Dabei handelt es sich um kurze schlauchartige Kunststoffgebilde,
durch welche beispielsweise Proben aus dem Mischbehälter 2 entnommen werden können.
Jeder Sampling Port 111 ist dabei üblicherweise in an sich bekannter Art an seinem
aus dem Mischbehälter 2 herausragenden Ende mit einer Klemme gesichert, sodass keine
ungewünschten Substanzen durch diese Sampling Ports 111 in das Innere des Mischbehälters
2 gelangen können.
[0078] Auch kann an dem Mischbehälter 2 die Gasabführung 24 mit dem Gasfilter vorgesehen
sein, wobei auch der Gasfilter für den Einmalgebrauch ausgelegt ist.
[0079] Der zylindrische Becher 21 für die Aufnahme des Rotors 3 ist vorzugsweise formstabil
und aus einem Kunststoff gefertigt. Er kann aber beispielsweise auch in Form eines
flexiblen Schlauches oder Beutels aus Kunststofffolie ausgestaltet sein. Die Kippsicherung
7 sowie alle Flügel 6 sind formstabil ausgestaltet und vorzugsweise aus einem Kunststoff
gefertigt. Die formstabilen Teile, welche an dem Mischbehälter 2 fixiert sind, also
insbesondere der Becher 21 und das Begrenzungselement 9 können mittels Verkleben oder
Verschweissen fluiddicht mit dem flexiblen Mischbehälter 2 verbunden werden. Es ist
natürlich auch bei der Ausgestaltung für den Einmalgebrauch möglich, die Kippsicherung
7 ganz oder teilweise aus einem metallischen Werkstoff herzustellen. So kann das Begrenzungselement
9 beispielsweise eine metallische Hülse, z. B. aus Aluminium sein. Auch der Stab 8
kann bei der Ausgestaltung für den Einmalgebrauch aus einem metallischen Werkstoff
bestehen, um beispielsweise eine grössere Stabilität zu gewährleisten. Da sowohl das
Begrenzungselement 9 als auch der Stab 8 sehr einfach ausgestaltete Komponenten sind,
insbesondere bezüglich ihrer Geometrie, können sie auch sehr kostengünstig hergestellt
werden.
[0080] Die wiederverwendbare Vorrichtung 60 umfasst einen formstabilen Stützbehälter 61
zur Aufnahme des Mischbehälters 2, sowie den Stator 4. Der Stützbehälter 61 weist
an seinem Boden mehrere Füsse 62 auf, auf denen der Stützbehälter 61 steht. Ferner
ist im Boden mindestens eine Öffnung 12 vorgesehen, sodass Substanzen aus dem Mischbehälter
2 abgeführt bzw. in diesen eingebracht werden können. An seiner Oberseite ist der
im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltete Stützbehälter 61 offen oder optional -wie
in Fig. 5 gezeigt - mit einem abnehmbaren Deckel 63 versehen, sodass der Mischbehälter
2 problemlos in den Stützbehälter 61 eingebracht werden kann. Ferner können an der
Wand des Stützbehälters 61 Fenster 64 vorgesehen sein, durch welche ein optischer
Zugang zu dem Mischbehälter 2 möglich ist.
[0081] Am Boden des Stützbehälters 61 ist zentral der im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltete
Spalttopf 5 und das Statorgehäuse 52 mit dem darin enthaltenen Stator 4 angeordnet.
Der Spalttopf 5 ist in das Statorgehäuse 52 integriert oder an diesem fixiert. Der
Spalttopf 5 erstreckt sich in Richtung seiner Zylinderachse darstellungsgemäss nach
unten, sodass er im zusammengesetzten Zustand koaxial den Becher 21 aufnehmen kann.
Die Abmessungen des Spalttopfs 5 und des Bechers 21 sind dabei so aufeinander abgestimmt,
dass die Ausnehmung 51 des Spalttopfs 5 den Becher 21 im zusammengesetzten Zustand
eng umschliesst und mit ihrer Mantelfläche an der Mantelfläche des Bechers 21 anliegt.
[0082] Das Statorgehäuse 52 mit dem Spalttopf 5 ist vorzugsweise mittels Schrauben am Boden
des Stützbehälters 61 fixiert.
[0083] In dem Statorgehäuse 52 ist der Stator 4 angeordnet, welcher als Lager- und Antriebsstator
ausgestaltet ist, mit welchem der Rotor 3 im Betriebszustand berührungslos antreibbar
und bezüglich des Stators 3 berührungslos magnetisch lagerbar ist.
[0084] Das Zusammensetzen der Einmalvorrichtung 20 und der wiederverwendbaren Vorrichtung
60 zu der Mischvorrichtung 1 ist äusserst einfach, sowie schnell und insbesondere
ohne Werkzeuge durchführbar. Dazu wird der üblicherweise für die Lagerung zusammengefaltete
oder um den Stab 8 herum gewickelte Mischbehälter 2 mit dem darin befindlichen Rotor
3, dem Begrenzungselement 9 und den Flügeln 6 seiner Verpackung entnommen, in den
Stützbehälter 61 eingelegt und der Becher 21 mit dem Rotor 3 in den Spalttopf 5 eingesetzt.
Falls der Stab 8 noch nicht mit dem Rotor 3 verbunden ist, wird der Stab 8 in den
Rotor 3 eingesetzt und dann in Wirkverbindung mit dem Begrenzungselement 9 gebracht.
Optional wird der Deckel 63 aufgesetzt, um den Stützbehälter 61 zu verschliessen.
Schon dann ist die Mischvorrichtung 1 bereit für die Anwendung. Nach der Anwendung
wird der Mischbehälter 2 mit dem Becher 21, dem Stab 8, dem Begrenzungselement 9 und
dem Rotor 3 einfach aus dem Stützbehälter 61 herausgezogen. Der Becher 21 löst sich
dabei einfach vom Spalttopf 5 ab. Diese besonders einfache und problemlose Verbindung
bzw. Trennung der Einmalvorrichtung 20 mit bzw. von der wiederverwendbaren Vorrichtung
60 trägt somit einem wesentlichen Aspekt der Ausgestaltung für den Einmalgebrauch
Rechnung.
[0085] Insbesondere bei der Ausgestaltung des Mischbehälters 2 als flexibler Mischbehälter
2 kann es vorteilhaft sein, wenn das Begrenzungselement 9 eine Fixierung 90 umfasst,
mit welchem das Begrenzungselement bezüglich der wiederverwendbaren Vorrichtung 60
fixierbar ist. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst diese Fixierung
90 einen Stift oder einen Gewindestift, welcher durch eine entsprechende Öffnung im
Deckel 63 der wiederverwendbaren Vorrichtung 60 greift und dann mittels einer Mutter
oder einer anderen geeigneten Massnahme am Deckel 63 fixiert wird.
[0086] Der Rotor 3 kann - wie in Fig. 5 gezeigt - mit einem Permanentmagneten als magnetisch
wirksamen Kern 31 ausgestaltet sein. Insbesondere bei der Ausgestaltung als Einmalteil
kann es je nach Anwendung aber auch vorteilhaft sein, den Rotor 3 permanentmagnetfrei,
also ohne Permanentmagnete und spulenfrei auszugestalten. Der magnetisch wirksame
Kern 31 ist dann beispielsweise aus einem weichmagnetischen Material wie Eisen, Nickel-Eisen
oder Silizium-Eisen gefertigt. Diese Massnahme ermöglicht eine kostengünstige Ausgestaltung
des Rotors 3 als Einmalteil, denn insbesondere sind für die Herstellung des Rotors
3 keine Seltenen Erden wie z. B. Neodym oder Samarium, bzw. Verbindungen oder Legierungen
dieser notwendig, die häufig für die Herstellung von Permanentmagneten verwendet werden.
[0087] Bei solchen Ausgestaltungen, bei welchen der Rotor 3 ohne Permanentmagnete ausgestaltet
ist, ist es besonders bevorzugt, wenn im Stator 4 ein oder mehrere Permanentmagnet(e)
vorgesehen ist/sind, um einen permanentmagnetischen Vormagnetisierungsfluss zu generieren,
sodass nicht der gesamte für den Antrieb und die Lagerung benötigte magnetische Fluss
als elektromagnetischer Fluss generiert werden muss.
[0088] Da die Komponenten der Einmalvorrichtung 20, also der Mischbehälter 2, der Rotor
3, alle Flügel 6 und die Kippsicherung 7 für den Einmalgebrauch ausgelegt sind, sollten
die aus Kunststoff gefertigten Teile aus einem möglichst preisgünstigen, handelsüblichen
Kunststoff hergestellt werden. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist es, dass die Einmalvorrichtung
20 bzw. ihre Komponenten für gewisse Anwendungsbereiche sterilisierbar sein müssen.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Einmalvorrichtung 20 gamma-sterilisierbar
ist. Bei dieser Art der Sterilisierung wird das zu sterilisierende Element mit Gamma-Strahlung
beaufschlagt. Der Vorteil der Gamma-Sterilisierung, beispielsweise im Vergleich zur
Dampfsterilisierung, liegt insbesondere darin, dass die Sterilisierung auch durch
die Verpackung hindurch erfolgen kann. Gerade bei Einmalteilen ist es eine gängige
Praxis, dass die Teile nach ihrer Herstellung in die Verpackung gebracht werden und
dann noch eine Zeit lagern, bevor sie an den Kunden ausgeliefert werden. In solchen
Fällen erfolgt die Sterilisierung durch die Verpackung hindurch, was bei einer Dampfsterilisierung
oder anderen Verfahren nicht möglich ist.
[0089] Die Einmalvorrichtung 20 bietet andererseits durch ihre nur einmalige Verwendbarkeit,
den grossen Vorteil, dass man bei der Konstruktion keinen Wert auf eine gute Reinigbarkeit
der Einmalvorrichtung 20 legen muss, weil die Einmalvorrichtung bei bestimmungsgemässem
Gebrauch nicht gereinigt werden muss. Ferner ist es in der Regel nicht notwendig,
dass die Einmalvorrichtung 20 bzw. ihre Komponenten mehr als einmal sterilisierbar
sein müssen. Dies ist insbesondere bei der Gamma-Sterilisierung ein grosser Vorteil,
weil die Beaufschlagung mit Gamma-Strahlung bei Kunststoffen zu Degradationen führen
kann, sodass eine mehrfache Gamma-Sterilisierung den Kunststoff unbrauchbar machen
kann.
[0090] Da in der Regel bei Einmalteilen auf eine Sterilisierung unter hohen Temperaturen
und /oder unter hohem (Dampf-) Druck verzichtet werden kann, können kostengünstigere
Kunststoffe eingesetzt werden, beispielsweise solche, die keine hohen Temperaturen
aushalten, oder die nicht mehrfach hohen Temperatur- und Druckwerten ausgesetzt werden
können.
[0091] Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte ist es daher bevorzugt, für die Herstellung
der Einmalvorrichtung 20 solche Kunststoffe zu verwenden, die zumindest einmal gamma-sterilisierbar
sind. Die Materialien sollten dabei gammastabil für eine Dosis von mindestens 40 kGy
sein, um eine einmalige Gamma-Sterilisierung zu ermöglichen. Bei der Gamma-Sterilisierung
sollten zudem keine giftigen Stoffe entstehen. Zudem ist es bevorzugt, wenn alle Materialien,
die mit den zu mischenden bzw. den durchmischten Substanzen in Berührung kommen, USP
Class VI Standards erfüllen.
[0092] Für die Herstellung des flexiblen Mischbehälters 2 sind beispielsweise folgende Kunststoffe
bevorzugt: PolyEthylene (PE), Low Density PolyEthylene (LDPE), Ultra Low Density PolyEthylene
(ULDPE), Ethylene Vinyl Acetate (EVA), PolyEthylene Terephthalate (PET), PolyVinylChlorid
(PVC), PolyPropylene (PP), PolyUrethan (PU), Silicone
Für die Herstellung des Bechers 21, der Kippsicherung 7, der Flügel 6 und der aus
Kunststoff bestehenden Teile des Rotors 3, also z. B. die Ummantelung 32, sind beispielsweise
folgende Kunststoffe bevorzugt: PolyEthylene (PE), PolyPropylene (PP), Low Density
PolyEthylene (LDPE), Ultra Low Density PolyEthylene (ULDPE), Ethylene Vinyl Acetate
(EVA), PolyEthylene Terephthalate (PET), PolyVinylChlorid (PVC), PolyVinyliDene Fluoride
(PVDF), Acrylonitrile Butadiene Styrene (ABS), PolyAcryl, PolyCarbonate (PC).
[0093] Diese genannten Kunststoffe eignen sich unter anderen auch für die Herstellung eines
formstabilen Mischbehälters 2, der für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist.
[0094] Weniger geeignete oder sogar ungeeignete Materialien für die Herstellung der Kunststoffteile
der Einmalvorrichtung 20 sind beispielsweise die unter dem Markennamen Teflon bekannten
Materialien Polytetrafluoroethylene (PTFE) und und Perfluoralkoxy-Polymere (PFA).
Bei diesen Materialien besteht nämlich bei der Gamma-Sterilisierung die Gefahr, dass
gefährliche Gase austreten, wie beispielsweise Fluor, das dann giftige oder schädliche
Verbindungen wie Flusssäure (HF) bilden kann.
[0095] Ist der Mischbehälter 2 für den Mehrfachgebrauch konzipiert, so kann er natürlich
auch aus PTFE oder PFA oder auch aus einem Metall, beispielsweise Edelstahl oder auch
aus Glas hergestellt sein.
[0096] Auch ist es bevorzugt, wenn die aus Kunststoff bestehenden Komponenten mittels eines
Spritzgiessverfahrens herstellbar sind, weil dies eine besonders kostengünstige Art
der Herstellung ist.
[0097] Im Folgenden werden anhand der Fig. 6, 7 und 8 beispielhaft noch verschiedene Varianten
für die Ausgestaltung des Begrenzungselements 9 erläutert, die für alle der vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiele geeignet sind. Wie bereits erläutert, wirken der
Stab 8 und das Begrenzungselement 9 vorzugsweise so zusammen, dass der Stab 8 gegen
eine Trennung von dem Begrenzungselement 9 gesichert ist. Neben der bereits beschriebenen
Variante mit dem Ring 91 des Begrenzungselements 9, bei welcher sich der Stab 8 in
axialer Richtung durch das Begrenzungselement 9 hindurch erstreckt, zeigen die Fig.
6-8 Ausführungsformen, bei denen das Begrenzungselement 9 mit dem Rotor 3 abgewandten
Ende des Stabs 8 zusammenwirkt.
[0098] Bei den in den Fig. 7 und 8 dargestellten Varianten ist dabei das Begrenzungselement
9 so ausgestaltet, dass das dem Rotor 3 abgewandte Ende des Stabs 8 von dem Begrenzungselement
9 aufgenommen wird, während die in Fig. 6 gezeigte Variante einer Ausführungsform
entspricht, bei welcher das dem Rotor 3 abgewandte Ende des Stabs 8 so ausgestaltet
ist, dass es einen Teil des Begrenzungselements 9 umschliesst.
[0099] Die in Fig. 6 dargestellte Variante des Begrenzungselements 9 umfasst einen Stift
93, welcher aus einem Grundkörper 94 des Begrenzungselements 9 in axialer Richtung
A herausragt. Dieser Stift 93 weist an seinem dem Grundkörper 94 abgewandten Ende
einen Kugelkopf 95 auf, welcher zum Zusammenwirken mit dem Stab 8 ausgestaltet ist.
Das mit diesem Stift 94 zusammenwirkende Ende des Stabs 8 ist hohl ausgestaltet und
umfasst eine Zunge 82 an seinem Ende, welche die Öffnung des Stabs 8 so begrenzt,
dass der von der Zunge 82 gebildete Durchlass einerseits grösser ist als der Durchmesser
DS des Stifts und andererseits kleiner als der Durchmesser des Kugelkopfs 95. Somit
lässt sich der Kugelkopf 95 in Form einer Schnappverbindung in das Ende des Stabs
8 einführen und ist anschliessend berührungsfrei in diesem Ende des Stabs 8 aufgenommen,
solange der Rotor 3 unverkippt oder in einer durch die passiv magnetische Lagerung
ausgleichbaren Verkippung orientiert ist. Erst wenn die Verkippung des Rotors 3 zu
stark bzw. zu gross wird, legt sich der Kugelkopf 95 an die innere Wandung des Stabs
8 an, rollt auf dieser ab und begrenzt somit die maximal mögliche Verkippung des Rotors
3. Die Verkippung des Rotors 3 ist in Fig. 6 durch den Doppelpfeil ohne Bezugszeichen
angedeutet.
[0100] Bei den in den Fig. 7 und 8 dargestellten Varianten für das Begrenzungselement 9
handelt es sich um Varianten, bei welchen das dem Rotor 3 abgewandte Ende des Stabs
8 von dem Begrenzungselement 9 aufgenommen wird. Bei diesen beiden Varianten ist der
Stab 8 an seinem dem Rotor 3 abgewandten Ende mit einem Abschlusselement 81 versehen,
welches zur Aufnahme durch das Begrenzungselement 9 ausgestaltet ist. Dabei ist die
Wirkverbindung zwischen dem Ende des Stabs 8 und dem Begrenzungselement 9 vorzugsweise
durch eine Schnappverbindung realisiert.
[0101] Bei der in Fig. 7 dargestellten Variante ist das Abschlusselement 81 kegelstumpfförmig
ausgestaltet. Das Begrenzungselement 9 weist einen als Klaue 98 ausgestalteten Bereich
mit einer zentralen Eintrittsöffnung 99 auf, die so bemessen ist, dass der Durchmesser
der Eintrittsöffnung 99 grösser ist als der Durchmesser D des Stabs 8, aber kleiner
als der maximale Durchmesser des kegelstumpfförmigen Abschlusselements 81. Die Klaue
98 bildet eine Kegelfläche 96 um die Eintrittsöffnung 99 herum, durch welche das Abschlusselement
81 in das Begrenzungselement 9 einführbar ist. Unterhalb der Klaue 98 ist eine Kavität
97 vorgesehen, die so ausgestaltet ist, dass sich das Abschlusselement 81 kontaktlos
in der Kavität 97 bewegen kann, solange die Verkippung des Rotors 3 den vorgebbaren
Grenzwert nicht überschreitet, der durch die Kapazität der passiv magnetischen Stabilisierung
des Rotors 3 gegeben ist. Falls dieser Grenzwert überschritten wird, kommt das Abschlusselement
81 in körperlichen Kontakt mit dem Begrenzungselement 9 und behindert so eine weitere
Zunahme der Verkippung des Rotors 3. Dabei ist es vorteilhaft, dass das kegelstumpfförmige
Abschlusselement 81 auf der Innenfläche des Begrenzungselements 9 abrollen kann.
[0102] Die in Fig. 8 dargestellte Variante zeigt eine Ausgestaltung, bei welcher das Abschlusselement
81 als Kugelkopf ausgestaltet ist.
[0103] Das vorzugsweise formstabile Begrenzungselement 9 kann - wie in Fig. 8 dargestellt
- durch Verschweissen oder Verkleben mit dem Mischbehälter 2 verbunden und bezüglich
diesem fixiert werden.
[0104] Insbesondere die in den Fig. 7 und 8 dargestellten Varianten bieten den zusätzlichen
Vorteil, dass durch diese Ausgestaltung auch die Verschiebung des Rotors 3 in axialer
Richtung A begrenzt ist, und zwar sowohl für Verschiebungen des Rotors 3 in axialer
Richtung A nach oben als auch für Verschiebungen des Rotors 3 in axialer Richtung
A nach unten.
1. Mischvorrichtung zum Mischen oder Rühren von Substanzen mit einem Mischbehälter (2)
zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden Substanzen, mit einem in dem Mischbehälter
(2) angeordneten Rotor (3), mit welchem mindestens ein Flügel (6) zum Mischen oder
Rühren der Substanzen zur Rotation um eine axiale Richtung (A) antreibbar ist, sowie
mit einem ausserhalb des Mischbehälters (2) angeordneten Stator (4), mit welchem der
Rotor (3) im Betriebszustand berührungslos magnetisch zur Rotation um die axiale Richtung
(A) antreibbar und bezüglich des Stators (4) magnetisch lagerbar ist, gekennzeichnet durch eine Kippsicherung (7) für den Rotor (3), welche einen sich in axialer Richtung (A)
erstreckenden Stab (8) umfasst, der drehfest mit dem Rotor (3) verbunden ist, sowie
ein bezüglich des Mischbehälters (2) fixiertes Begrenzungselement (9), welches mit
dem Stab (8) zusammenwirkt, wobei die Kippsicherung (7) so ausgestaltet und angeordnet
ist, dass der Stab (8) bezüglich des Begrenzungselements (9) rotieren kann, und eine
Verkippung des Rotors (3) durch einen körperlichen Kontakt zwischen dem Stab (8) und
dem Begrenzungselement (9) begrenzt ist.
2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Stator (4) als Lager- und Antriebsstator
ausgestaltet ist, mit welchem der Rotor (3) im Betriebszustand berührungslos magnetisch
antreibbar und zumindest radial bezüglich des Stators (4) berührungslos magnetisch
lagerbar ist.
3. Mischvorrichtung nach Anspruch 2, bei welcher der Rotor (3) im Betriebszustand bezüglich
der axialen Richtung (A) passiv magnetisch stabilisiert ist und vorzugsweise bezüglich
der axialen Richtung (A) zusätzlich passiv magnetisch gegen Verkippungen stabilisiert
ist.
4. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kippsicherung (7)
so ausgestaltet ist, dass bei einer Verkippung des Rotors (3) der Stab (8) in Kontakt
mit dem Begrenzungselement (9) kommt, bevor der Rotor (3) in körperlichen Kontakt
mit einer ihn umgebenden Wandung kommt.
5. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Begrenzungselement
(9) innenliegend an einer der beiden axialen Begrenzungsflächen (22, 23) des Mischbehälters
(2) angeordnet ist.
6. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Begrenzungselement
(9) dem Rotor (3) gegenüberliegend angeordnet ist, sodass sich der Stab (8) bezüglich
der axialen Richtung (A) im Wesentlichen durch den ganzen Mischbehälter (2) erstreckt.
7. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Stab (8) gegen
eine Trennung von dem Begrenzungselement (9) gesichert ist.
8. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei sich der Stab (8) in
axialer Richtung (A) durch das Begrenzungselement (9) hindurch erstreckt.
9. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem der Stab (8)
an seinem dem Rotor (3) abgewandten Ende ein Abschlusselement (81) aufweist, welches
zur Aufnahme durch das Begrenzungselement (9) ausgestaltet ist.
10. Mischvorrichtung nach Anspruch 8, wobei das Abschlusselement (81) über eine Schnappverbindung
in das Begrenzungselement (9) einführbar ist.
11. Mischvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Abschlusselement (81) kugelförmig
oder kegelstumpfförmig ausgestaltet ist.
12. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, wobei das Begrenzungselement (9) einen
Stift (93) umfasst, welcher sich in axialer Richtung (A) erstreckt, und welcher in
das Ende des Stabs (8) einführbar ist.
13. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an dem Stab (8) eine
Mehrzahl von Flügeln (6) zum Mischen oder Rühren der Substanzen vorgesehen ist.
14. Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Einmalvorrichtung
(20), die für den Einmalgebrauch ausgestaltet ist, sowie mit einer wiederverwendbaren
Vorrichtung (60), die für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist, wobei die Einmalvorrichtung
(20) den Mischbehälter (2), den Rotor (3), alle Flügel (6), sowie die Kippsicherung
(7) umfasst, wobei der Mischbehälter (2) als flexibler Mischbehälter (2) ausgestaltet
und aus einem Kunststoff hergestellt ist, und wobei die wiederverwendbare Vorrichtung
(60) den Stator (4) umfasst, sowie einen Stützbehälter (61) zur Aufnahme des Mischbehälters
(2).
15. Einmalvorrichtung für eine Mischvorrichtung gemäss Anspruch 14, welche die wiederverwendbare
Vorrichtung (60) umfasst, die für den Mehrfachgebrauch ausgestaltet ist, wobei die
Einmalvorrichtung (20) für den Einmalgebrauch ausgestaltet ist, und den flexiblen
Mischbehälter (2) zur Aufnahme der zu mischenden oder zu rührenden Substanzen umfasst,
welcher aus einem Kunststoff hergestellt ist, sowie den in dem Mischbehälter (2) angeordneten
Rotor (3), mit welchem der mindestens eine Flügel (6) zum Mischen oder Rühren der
Substanzen zur Rotation um die axiale Richtung (A) antreibbar ist, sowie die Kippsicherung
(7) für den Rotor (3), welche den sich in axialer Richtung (A) erstreckenden Stab
(8) umfasst, der drehfest mit dem Rotor (3) verbunden ist, und das bezüglich des Mischbehälters
(2) fixierte Begrenzungselement (9), welches mit dem Stab (8) zusammenwirkt, wobei
die Kippsicherung (7) so ausgestaltet und angeordnet ist, dass der Stab (8) bezüglich
des Begrenzungselements (9) rotieren kann, und eine Verkippung des Rotors (3) durch
einen körperlichen Kontakt zwischen dem Stab (8) und dem Begrenzungselement (9) begrenzt
ist, wobei ferner die Einmalvorrichtung (20) für das Zusammenwirken mit der wiederverwendbaren
Vorrichtung (60) ausgestaltet ist, und in den Stützbehälter (61) der wiederverwendbaren
Vorrichtung (60) einsetzbar ist, wobei der Rotor (3) durch den Stator (4) der wiederverwendbaren
Einrichtung (60) berührungslos durch ein magnetisches Drehfeld um die axiale Richtung
(A) antreibbar und bezüglich des Stators (4) magnetisch lagerbar ist.