[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Personenförderanlage, mit einem Förderboden,
der sich im Ein-/Ausstiegsbereich einer Hauptförderanlage entlang der Bewegungsbahn
der Fahrbetriebsmittel der Hauptförderanlage erstreckt und neben den Fahrbetriebsmitteln
herlaufend antreibbar ist.
[0002] Bei Personenförderanlagen ist es bekannt, im Ein- und/oder Ausstiegsbereich mit den
Fahrbetriebsmitteln mitlaufende Förderböden zu verwenden, um das Einsteigen und/oder
Aussteigen der Personen zu erleichtern, ohne die Fahrbetriebsmittel vollständig anhalten
zu müssen. Beim Einstieg steigen die Passagiere von einer ortsfesten Plattform nach
Art eines Bahnsteigs auf das bewegte Förderband und von dort in das vorbeifahrende
Fahrbetriebsmittel, während umgekehrt beim Ausstieg die Passagiere von dem vorbeifahrenden
Fahrbetriebsmittel auf das mitlaufende Förderband steigen und von dort auf den ortsfesten
Bahnsteig. Durch einen solchen mitlaufenden Förderboden kann die Geschwindigkeit des
vorbeifahrenden Fahrbetriebsmittels kompensiert oder zumindest stark reduziert werden,
sodass die Passagiere sicher in das Fahrbetriebsmittel einsteigen bzw. aus diesem
aussteigen können.
[0003] Ein schnelles Ein- und Aussteigen ohne komplettes Anhalten der Fahrbetriebsmittel
ist nicht nur bei umlaufend betriebenen Förderanlagen wie Skiliftanlagen beispielsweise
in Form von Sesselliften oder Umlaufgondelbahn sehr hilfreich, die mit hohen Umlaufgeschwindigkeiten
fahren müssen, um hohe Förderleistungen zu erreichen. Auch bei Förderanlagen, die
zumindest im Ein-/Ausstiegsbereich langsam fahren, wie beispielsweise die Züge einer
Achterbahn, die Gondeln eines Riesenrads oder die Kabinen anderer Freizeitparkanlagen,
ist das Ein- und Aussteigen über einen mitlaufenden Förderboden sehr hilfreich, insbesondere
wenn die Fahrbetriebsmittel recht groß ausgebildet sind, sodass eine größere Zahl
von Personen zunächst auszusteigen und eine dann wieder größere Anzahl von Personen
einzusteigen hat, oder die Fahrbetriebsmittel jeweils von einem nachfolgenden Fahrbetriebsmittel
recht dicht verfolgt werden.
[0004] Ein solcher mitwandernder Förderboden kann auch dazu genutzt werden, die zusteigenden
Personen in den Einstiegsbereich kontrolliert zuzuführen bzw. aussteigende Personen
kontrolliert wegzuführen, sodass es im Ein-/Ausstiegsbereich selbst keinen Personenstau
gibt.
[0005] Beispielsweise zeigt die Schrift
EP 20 96 015 B1 einen Förderboden, der um die Kurve fährt und Passagiere in die Bewegungsbahn eines
Sessellifts bringt, der die Passagiere dann vom Förderboden aufnimmt bzw. umgekehrt
darauf absetzt.
[0006] Damit der Übertritt der Passagiere vom Förderboden auf die Fahrbetriebsmittel bzw.
umgekehrt störungsfrei klappt, müssen die Passagiere auf den richtigen Abschnitt des
Förderbodens positioniert werden. Bei Förderböden von Skiliften wird dies meist durch
eine Zugangsschranke geregelt, deren zeitliches Aufgehen auf das Einfahren eines Fahrbetriebsmittels
abgestimmt wird, sodass bei Aufgehen der Schranke zügig auf den Förderboden gehende
Passagiere passend dem Fahrbetriebsmittel zugeführt werden.
[0007] Bei größeren Fahrbetriebsmitteln ist eine solche Schrankenlösung jedoch schwierig,
da es bei beispielsweise mehr als einem Dutzend Passagiere durch Unachtsamkeit Einzelner
oder Personen, die durch Handicaps nicht rasch genug vortreten können, zu mehr oder
minder größeren Verzögerungen kommen kann. Insofern ist das Nadelöhr einer Schranke
mit einem zeitlich kurzen Öffnungsfenster für den Übertritt bei größeren Fahrbetriebsmitteln
für größere Personengruppen ungeeignet bzw. schwierig umzusetzen.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Personenförderanlage der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der
Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere
soll ein einfacher, sicherer und intuitiver Übertritt zwischen Förderboden und Fahrbetriebsmittel
auch für größere Personengruppen ermöglicht werden.
[0009] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Personenförderanlage gemäß Anspruch
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0010] Es wird also vorgeschlagen, unmittelbar an dem Förderband Übertrittsmarkierungen
vorzusehen, die jeweils den als Übertrittsbereich passenden Förderbandabschnitt markieren,
und die genannten Übertrittsmarkierungen durch eine Markierungssteuervorrichtung bei
Einfahrt eines Fahrbetriebsmittels umzuschalten bzw. zu aktivieren und mit den Fahrbetriebsmitteln
mitlaufen zu lassen. Das Umschalten bei Einfahren eines Fahrbetriebsmittels signalisiert
den Passagieren rechtzeitig den Bereich des Förderbodens, in dem der Übertritt sicher
erfolgen kann. Durch das Mitlaufenlassen mit den Fahrbetriebsmitteln erkennen die
Passagiere intuitiv, dass der Übertritt sozusagen fliegend, also im laufenden Betrieb
des Förderbodens erfolgen soll und die Anlage nicht komplett stehenbleiben wird. Zudem
zeigt die Markierung - anders als ein plötzliches Aufgehen einer Schranke - über einen
längeren Zeitraum den passenden Übertrittsbereich des Förderbands an, sodass auch
Passagiere, die kurzzeitig unaufmerksam waren, den Übertrittsbereich noch erreichen.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Übertrittsmarkierungen Lichtsignalmarkierungen
umfassen, die unterschiedlich hell und/oder in unterschiedlichen Lichtfarben geschaltet
werden können. Solche Lichtsignalmarkierungen sind besonders leicht sichtbar und können
das intuitive Erfassen der Passagiere unterstützen, beispielsweise dadurch, dass kognitiv
leicht erfassbare Lichtfarben geschaltet werden. Insbesondere kann ein jeweiliger
Übertrittsbereich des Förderbodens durch grünes Licht markiert und ein Nicht-Übertrittsbereich
durch rotes Licht markiert werden. Dem genannten, beispielsweise grün markierten Übertrittsbereich
nachlaufend oder vorauslaufend kann eine gelbe Lichtmarkierung geschaltet werden,
die sozusagen den Vorbereitungs- bzw. Übergangsbereich markiert.
[0012] Um ein ablenkungsfreies Erfassen zu ermöglichen und die Betriebssicherheit zu erhöhen,
können die Übertrittsmarkierungen vorteilhafterweise entlang eines Randabschnitts
des Förderbodens unmittelbar am Boden angeordnet sein, insbesondere bündig mit dem
Förderboden in den Boden versenkt angeordnet sein. Hierdurch können die übertretenden
Passagiere den Förderboden im Blick behalten und müssen die Augen nicht auf ein entfernt
angebrachtes Markierungssignal wenden. Das Markierungssignal springt sozusagen von
selbst ins Auge, wenn die übertretenden Passagiere den wandernden Förderboden im Blick
haben.
[0013] Die Übertrittsmarkierungen können am sich bewegenden Förderboden selbst angebracht
sein, sodass sie sich mit dem Förderboden mitbewegen. In vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung können die Übertrittsmarkierungen jedoch auch feststehend am Boden angeordnet
sein, insbesondere unmittelbar neben dem Förderboden, sodass der Förderboden an den
feststehenden Markierungen vorbeiwandert. Um dennoch das Mitlaufen der Übertrittsmarkierungen
zu ermöglichen, können die genannten Übertrittsmarkierungen mehrere Markierungsmodule
umfassen, die entlang dem Förderboden hintereinander angeordnet sind und separat ansteuerbar
bzw. schaltbar sind, derart, dass die Übertrittsmarkierungen nacheinander umgeschaltet
bzw. aktiviert und wieder zurückgeschaltet bzw. deaktiviert werden, sodass der Eindruck
einer mitlaufenden Übertrittsmarkierung entsteht.
[0014] Insbesondere können die genannten Markierungsmodule eine Vielzahl von punktförmigen
Lichtquellen, insbesondere verschiedenfarbige LEDs umfassen, die entlang einem Randabschnitt
des Förderbodens verteilt angeordnet sind. Die genannten Lichtquellen können nach
Art eines laufenden Leuchtfeuers mit passender Geschwindigkeit angesteuert werden,
sodass ein sich mit den Fahrbetriebsmitteln mitbewegendes Lichtsignal entsteht, welches
den Übertrittsbereich des ebenfalls mitlaufenden Förderbodens markiert.
[0015] Je nach Ausgestaltung der Hauptförderanlage bzw. deren Fahrbetriebsmittel kann die
Fördergeschwindigkeit des Förderbodens unterschiedlich gewählt bzw. variiert werden.
Für langsamer einfahrende Fahrbetriebsmittel wie beispielsweise den Zug einer Achterbahn
oder der Gondel eines Riesenrads kann es vorteilhaft sein, wenn der Förderboden mit
einer Geschwindigkeit betrieben wird, die im Wesentlichen der Einfahr- bzw. Einstiegs-
und/oder Ausstiegs-Fahrgeschwindigkeit der Fahrbetriebsmittel entspricht.
[0016] Der Förderboden und die Fahrbetriebsmittel können also zum Einsteigen oder Aussteigen
im Wesentlichen ohne Geschwindigkeitsdifferenz nebeneinander herfahren, wodurch das
Übertreten zwischen Förderboden und Fahrbetriebsmittel besonders einfach wird.
[0017] Die Übertrittsmarkierungen können hierbei ebenfalls mit einer Geschwindigkeit mitbewegt
werden, die im Wesentlichen der Fördergeschwindigkeit des Förderbodens oder der Fördergeschwindigkeit
der Fahrbetriebsmittel entspricht, sodass insbesondere der direkt an das Fahrbetriebsmittel
angrenzende Abschnitt des Förderbodens als Übertrittsbereich markiert werden kann.
[0018] Bei im Ein-/Ausstiegsbereich schneller fahrenden Fahrbetriebsmitteln wie beispielsweise
einer Umlaufgondelbahn kann es auch sinnvoll sein, den Förderboden mit einer im Vergleich
zur Fahrgeschwindigkeit der Fahrbetriebsmittel geringeren Fördergeschwindigkeit zu
betreiben, um den Übertritt vom Bahnsteig auf das Förderband bzw. umgekehrt zu erleichtern.
Beispielsweise kann der Förderboden um 10% bis 30% langsamer fahren als die Fahrbetriebsmittel.
In diesem Fall können die Übertrittsmarkierungen mit der Geschwindigkeit des Förderbodens
bewegt werden, wobei ein Bereich markiert werden kann, der zunächst in Fahrtrichtung
betrachtet vor den Fahrbetriebsmitteln liegt und sozusagen von dem schneller einlaufenden
Fahrbetriebsmittel eingeholt wird.
[0019] Umgekehrt ist es auch möglich, den Förderboden mit einer Fördergeschwindigkeit zu
betreiben, die größer ist als die Einfahr- bzw. Einstiegs- und/oder Ausstiegsgeschwindigkeit
des Fahrbetriebsmittels, beispielsweise um 10% bis 30%, sodass der Förderboden sozusagen
von hinten ein einfahrendes Fahrbetriebsmittel einholt. In diesem Fall kann es sinnvoll
sein, die Übertrittsmarkierung wiederum mit der höheren Fördergeschwindigkeit des
Förderbodens mitzubewegen, wobei ein Förderbodenbereich markiert werden kann, der
zunächst nachlaufend das jeweilige Fahrbetriebsmittel einholt.
[0020] Die Übertrittsmarkierung muss jedoch nicht zwangsweise mit der Geschwindigkeit des
Förderbodens mitbewegt werden. In Weiterbildung der Erfindung kann auch vorgesehen
sein, dass die Übertrittsmarkierung schneller oder langsamer läuft als der Förderboden,
insbesondere dann, wenn zwischen Förderboden und Fahrbetriebsmittel im Einstiegsbereich
bzw. Ausstiegsbereich eine Geschwindigkeitsdifferenz gegeben ist. Insbesondere können
die Übertrittsmarkierungen mit den einfahrenden bzw. sich im Einstiegs- und/oder Ausstiegsbereich
bewegenden Fahrbetriebsmitteln mitlaufen. Ein auf dem Förderband stehender Passagier
sieht die sich relativ zum Förderboden bewegende Markierung und kann insofern erkennen,
dass ein leichtes Mitlaufen oder ein leichtes Entgegenlaufen nötig bzw. hilfreich
ist, um den Übertritt zeitlich passend zu erledigen.
[0021] Die Markierungssteuervorrichtung zum Ansteuern der Übertrittsmarkierungen arbeitet
vorteilhafterweise in Abhängigkeit eines Einfahrsignals eines Einfahrsensors, der
das Einfahren eines Fahrbetriebsmittels erfasst. In Abhängigkeit des Einfahrsignals
kann die Markierungssteuervorrichtung die Übertrittsmarkierungen umschalten bzw. aktivieren
und in der passenden Mitlauf-Geschwindigkeit mitbewegen.
[0022] Die Steuerung der Mitlauf-Geschwindigkeit der Übertrittsmarkierungen kann beispielsweise
fest vorgegeben bzw. in Abhängigkeit eines einmal eingestellten Geschwindigkeitswerts
des Förderbodens und/oder des Fahrbetriebsmittels im Übertrittsbereich festgelegt
werden. Alternativ kann die Mitlauf-Geschwindigkeit der Übertrittsmarkierungen auch
in Abhängigkeit einer tatsächlichen Fördergeschwindigkeit des Förderbodens und/oder
einer tatsächlichen Fördergeschwindigkeit der Fahrbetriebsmittel im Übertrittsbereich
eingestellt werden, wobei die tatsächliche Fördergeschwindigkeit des Förderbodens
bzw. der Fahrbetriebsmittel sensorisch erfasst oder von Antriebssteuervorrichtungen
des Förderbodens bzw. der Fahrbetriebsmittel bereitgestellt werden kann.
[0023] Um einen großen Ein-/Ausstiegsbereich zu haben und im Wesentlichen die gesamte Länge
des Förderbodens zum Einsteigen bzw. Aussteigen nutzen zu können, ist in vorteilhafter
Weiterbildung eine Plattform im Sinne eines Bahnsteigs vorgesehen, die sich auf der
Seite des Förderbodens erstreckt, die den einfahrenden Fahrbetriebsmitteln der Hauptförderanlage
abgewandt ist. Vorteilhafterweise ist also ein Betreten des Förderbodens von der stehenden
Plattform her bzw. umgekehrt ein Verlassen des Förderbodens auf die Plattform in einer
Übertrittsrichtung quer zur Förderrichtung des Förderbodens vorgesehen.
[0024] Vorteilhafterweise kann sich die genannte Plattform im Wesentlichen entlang der gesamten
Länge des Förderbodens und/oder im Wesentlichen entlang der gesamten Länge des Einstiegsbereichs
der Hauptförderanlage erstrecken. Hierdurch wird ein großer Einstiegs- bzw. Ausstiegsbereich
geschaffen, der das Zusteigen bzw. Absteigen einer größeren Personenzahl in kurzer
Zeit ermöglicht. Durch die genannten Übertrittsmarkierungen ist trotzdem sichergestellt,
dass die Personen am richtigen Abschnitt des Förderbodens positioniert werden.
[0025] Die genannten Übertrittsmarkierungen, die den Übertrittsbereich zu den Fahrbetriebsmitteln
markieren, können in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung auf der Seite des Förderbodens
angeordnet sein, der zwischen dem Förderboden und dem Fahrbetriebsmitteln der Hauptförderanlage
liegen.
[0026] Zusätzlich oder alternativ können auch zwischen dem Förderboden und der genannten
Plattform Markierungen vorgesehen sein, insbesondere in Form der genannten Lichtsignalmarkierungen
beispielsweise in Form einer Reihe von LEDs oder anderer punktförmiger Lichtquellen,
um den Übertrittsbereich zwischen stehender Plattform und wanderndem Förderboden zu
markieren.
[0027] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Markierungssteuervorrichtung
dabei derart ausgebildet sein, dass die Markierungen auf der Fahrbetriebsmittelseite
des Förderbodens anders als und/oder unabhängig von den Markierungen auf der Plattformseite
des Förderbodens angesteuert werden können.
[0028] Insbesondere kann die Markierungssteuervorrichtung derart ausgebildet sein, dass
auf der Fahrbetriebsmittelseite des Förderbodens die Übertrittsbereiche zu den Fahrbetriebsmitteln
in einer ersten Farbe, beispielsweise grün markiert werden, während die Nicht-Übertrittsbereiche
zwischen aufeinanderfolgenden Fahrbetriebsmitteln in einer anderen Farbe, beispielsweise
rot markiert werden. Die genannten Übertritts- und Nicht-Übertrittsmarkierungen werden
vorteilhafterweise in der zuvor erläuterten Weise mitlaufend bewegt.
[0029] Auf der Plattformseite können andere Markierungen, beispielsweise orange blinkende
oder in einer anderen Farbe leuchtende Markierungen geschaltet werden, die ebenfalls
mitbewegt werden können. Die plattformseitigen Markierungen können ebenfalls bei Einfahrt
eines Fahrbetriebsmittels in einen anderen Zustand geschaltet werden, beispielsweise
von kontinuierlich rot leuchtend auf zunächst gelb blinkend und dann grün blinkend.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische, perspektivische Darstellung einer Personenförderanlage nach einer
vorteilhaften Ausführung der Erfindung, bei der zwischen einem Bahnsteig und den vorbeifahrenden
Fahrbetriebsmitteln einer Freizeiparkanlage ein mit den genannten Fahrbetriebsmitteln
mitlaufender Förderboden vorgesehen ist,
- Fig. 2:
- Eine ausschnittsweise, perspektivische Darstellung eines Fahrbetriebsmittels und des
daran angrenzenden Förderbodens und der am Förderboden angeordneten Übertrittsmarkierungen,
die mit dem Fahrbetriebsmittel mitlaufen.
[0031] Wie Fig. 1 zeigt, kann eine Hauptförderanlage 2 mehrere Fahrbetriebsmittel 3 beispielsweise
in Form von Kabinen, Zügen, Gondeln und dergleichen umfassen, die entlang einer Bewegungsbahn
4 durch einen Einstiegs- und Ausstiegsbereich fahren, ohne vollständig anzuhalten.
Die genannten Fahrbetriebsmittel 3 können in den Ein-/Ausstiegsbereich 5 gegenüber
ihrer restlichen Fahrstrecke eine reduzierte Geschwindigkeit fahren, wie dies beispielsweise
bei einer auskuppelnden Umlaufgondelbahn oder den Zügen einer Achterbahn der Fall
ist. Die Fahrbetriebsmittel 3 können jedoch auch mit ihrer normalen, das heißt auch
im übrigen Streckenbereich gefahrenen Geschwindigkeit durch den Ein-/Ausstiegsbereich
5 fahren, wie dies beispielsweise bei einem Riesenrad der Fall sein kann.
[0032] Die genannte Bewegungsbahn 4 kann im Ein-/Ausstiegsbereich 5 einen geraden Verlauf
besitzen, wie dies der Pfeil 6 in Fig. 1 andeutet. Alternativ kann die Bewegungsbahn
4 jedoch auch einen gekrümmten oder gebogenen Verlauf im Ein-/Ausstiegsbereich 5 besitzen,
sowie dies beispielsweise bei Umlaufgondelbahnen der Fall ist.
[0033] Die Passagiere 7 warten auf die kommenden Fahrbetriebsmittel 3 auf einem stehenden
Bahnsteig bzw. einer ruhenden Plattform 8, die sich entlang der Bewegungsbahn 4 neben
dieser Bewegungsbahn erstreckt. Beim Aussteigen aus den Fahrbetriebsmitteln 3 betreten
die Passagiere 7 die genannte Plattform 8.
[0034] Der Einstieg und der Ausstieg kann grundsätzlich von derselben Seite her über dieselbe
Plattform 8 erfolgen. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, von einer Seite
her einzusteigen und zur anderen Seite hin auszusteigen, wenn zwei Plattformen 8 auf
gegenüberliegenden Seiten der Bewegungsbahn 4 der Fahrbetriebsmittel 3 vorgesehen
sind. Bei solchen doppelseitigen Plattformen kann jedoch auch vorgesehen sein, sowohl
das Einsteigen von beiden Seiten her als auch das Aussteigen zu beiden Seiten hin
zu ermöglichen.
[0035] Wie Fig. 1 zeigt, ist zwischen einer jeweiligen Plattform 8 und der Bewegungsbahn
4 der Fahrbetriebsmittel 3 ein Förderboden 9 vorgesehen, der mit den vorbeifahrenden
Fahrbetriebsmitteln 3 mitläuft, wie dies der Pfeil 10 andeutet. Der Förderboden 9
kann beispielsweise von einem Förderband gebildet sein, kann jedoch auch andere Ausbildungen
besitzen, beispielsweise in Form von Segmentförderern wie Schuppenförderern oder Trittkastenförderern
ähnlich Rolltreppen.
[0036] Der Förderboden 9 ist vorteilhafterweise in seinem Verlauf an die Bewegungsbahn 4
der Fahrbetriebsmittel 3 angepasst, also beispielsweise gerade wie in den Figuren,
oder bogenförmig bzw. gekrümmt, wenn die Bewegungsbahn 4 gekrümmt verläuft.
[0037] Der Förderboden 9 kann vorteilhafterweise mit im Wesentlichen derselben Geschwindigkeit
angetrieben werden wie die Fahrbetriebsmittel 3, sodass zwischen Förderboden 9 und
Fahrbetriebsmitteln 3 keine Relativgeschwindigkeit im Ein-/Ausstiegsbereich 5 vorliegt.
Wie eingangs erläutert, kann alternativ jedoch der Förderboden 9 auch schneller oder
langsamer als die Fahrbetriebsmittel 3 angetrieben werden.
[0038] Wie Fig. 2 zeigt, ist an dem Förderboden 9 eine Markierungsvorrichtung 11 vorgesehen,
die auf zumindest einer Seite, vorzugsweise auf beiden Seiten des Förderbodens 9 angeordnete
Licht- bzw. LED-Leisten 12 umfassen kann. Allgemein kann die Markierungsvorrichtung
11 eine Vielzahl von punktförmigen Lichtquellen oder Lichtquellenmodulen umfassen,
die in Reihe hintereinander entlang Randabschnitten des Förderbodens 9 angeordnet
sind, insbesondere auf beiden Seiten desselben.
[0039] Vorteilhafterweise können die genannten Lichtquellen 13, insbesondere LEDs, in verschiedenen
Farben leuchten bzw. verschiedenfarbig leuchtend ausgebildet sein, um Markierungen
in verschiedenen Farben erzeugen zu können.
[0040] Wie Fig. 2 zeigt, können insbesondere die fahrbetriebsmittelseitigen Lichtquellen
13, die den Übertrittsbereich zwischen dem Förderboden 9 und den Fahrbetriebsmitteln
3 markieren, wahlweise grünes und rotes Licht abgeben, um den Übertrittsbereich des
Förderbodens 9 an einem Fahrbetriebsmittel 3 und den Nicht-Übertrittsbereich zwischen
hintereinander fahrenden Fahrbetriebsmitteln 3 unterschiedlich zu markieren.
[0041] Die Markierungsvorrichtung 11 umfasst hierbei eine Markierungssteuervorrichtung 14,
die die Lichtquellen 13 einzeln oder gruppenweise separat ansteuern kann, insbesondere
dergestalt dass die Übertrittsbereiche 15 zu den Fahrbetriebsmitteln 3 grün leuchten
und die Nicht-Übertrittsbereiche 16 rot leuchten, vgl. Fig. 2.
[0042] Die Markierungssteuervorrichtung 14 ist dabei derart ausgebildet, dass die an sich
feststehend angeordneten Lichtquellen 13 zeitlich koordiniert so angesteuert werden,
dass die Übertrittsmarkierungen 17 und auch die Nicht-Übertrittsmarkierungen 18 mit
den Fahrbetriebsmitteln 3 mitwandern. Die genannte Markierungssteuervorrichtung 14
kann hierbei in Abhängigkeit eines Einfahrsignals eines Einfahrsensors 19 arbeiten,
der ein Einfahren des Fahrbetriebsmittels 3 erfasst. Die genante Markierungssteuervorrichtung
14 kann die Mitlaufgeschwindigkeit der Übertrittsmarkierungen 17 anhand eines Fahrgeschwindigkeitssignals
der Fahrbetriebsmittel 3 bestimmen, welches Fahrgeschwindigkeitssignal der Markierungssteuervorrichtung
14 von einer übergeordneten Steuerung bereitgestellt werden kann oder auch durch einen
entsprechenden Geschwindigkeitssensor erzeugt werden kann. Wie eingangs erläutert,
kann die Mitlaufgeschwindigkeit der Übertrittsmarkierungen jedoch auch vorab festgelegt
und beispielsweise aus einem Speicher in Abhängigkeit des einfahrenden Fahrbetriebsmittels
festgelegt werden.
[0043] Wie Fig. 2 zeigt, kann zwischen dem Förderboden 9 und der Plattform 8 ebenfalls eine
Reihe von Lichtquellen 13 angeordnet sein, die ebenfalls von der genannten Markierungssteuervorrichtung
14 angesteuert werden können. Die genannten plattformseitigen Lichtquellen 13 können
hierbei unabhängig oder anders als die fahrbetriebsmittelseitigen Lichtquellen angesteuert
werden, beispielsweise dergestalt, dass im Übergangsbereich zwischen Plattform 8 und
Förderboden 9 ein gelbes Blinklicht erzeugt wird. Andere Ausgestaltungen sind möglich,
wie eingangs erläutert.
[0044] Die genannte Markierungsvorrichtung 11 kann hierbei von der Markierungssteuervorrichtung
14 auch in Abhängigkeit von Sonderbetriebssituationen situationsspezifisch angesteuert
werden. Beispielsweise kann bei einer sich im Stillstand befindlichen Hauptförderanlage
2 und/oder bei Stillstand des Förderbodens 9 die Markierungsvorrichtung 11 derart
angesteuert werden, dass entlang einer oder beider Seiten des Förderbodens 9 ein durchgehend
rotes Licht erzeugt wird. Alternativ oder zusätzlich kann bei einem Notaus der Förderanlage
ein rotes Blinklicht entlang des gesamten Förderbodens 9 erzeugt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann bei einem Anfahren des Förderbodens 9 ein gelbes Blinklicht oder
ein weißes Blinklicht erzeugt werden.
1. Personenförderanlage, mit einem Förderboden (9), der sich im Ein-/Ausstiegsbereich
(5) einer Hauptförderanlage (2) entlang der Bewegungsbahn (4) der Fahrbetriebsmittel
(3) der Hauptförderanlage (2) erstreckt und neben den Fahrbetriebsmitteln (3) herlaufend
antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Förderboden (9) Übertrittsmarkierungen (17), die jeweils den als Übertrittsbereich
zwischen Fahrbetriebsmittel (3) und Förderboden (9) geeigneten Förderbodenabschnitt
markieren, vorgesehen sind, die bei Einfahrt eine Fahrbetriebsmittels (3) von einer
Markierungssteuervorrichtung (14) schaltbar sind und mit den Fahrbetriebsmitteln (3)
mitlaufend gesteuert sind.
2. Personenförderanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Übertrittsmarkierungen
(17) unterschiedlich hell und/oder in unterschiedlichen Lichtfarbene schaltbare Lichtsignalmarkierungen
umfassen.
3. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Übertrittsmarkierungen
(17) feststehend entlang zumindest eines Randabschnitts des Förderbodens (9) am Boden
angeordnet, insbesondere bündig mit dem Förderboden (9) in den Boden versenkt angeordnet
sind.
4. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Übertrittsmarkierungen
(17) eine Vielzahl von Markierungsmodulen aufweisen, die entlang des Förderbodens
(9) verteilt angeordnet und separat ansteuerbar sind, derart, dass die Markierungsmodule
zueinander zeitlich versetzt nacheinander verschiedene Zustände annehmen und die hiervon
erzeugte Übertrittsmarkierung mit den Fahrbetriebsmitteln (3) mitläuft.
5. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Übertrittsmarkierung
(17) eine Vielzahl von vorzugsweise punktförmigen Lichtquellen, insbesondere verschiedenfarbigen
LEDs, umfassen.
6. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Markierungssteuervorrichtung
(14) dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einem Einfahrsignal einer Einfahrerfassungseinrichtung,
die das Einfahren der Fahrbetriebsmittel (3) erfasst, die Übertrittsmarkierung (17)
zu schalten.
7. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Markierungssteuervorrichtung
(14) dazu ausgebildet ist, die Mitlauf-Geschwindigkeit der Übertrittsmarkierung (17)
in Abhängigkeit einer Fördergeschwindigkeit der Fahrbetriebsmittel in deren Ein-/Ausstiegsbereich
zu steuern.
8. Personenförderanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Markierungssteuervorrichtung
(14) in Abhängigkeit eines Fördergeschwindigkeitssignals, das die Fördergeschwindigkeit
der Fahrbetriebsmittel (3) kennzeichnet, arbeitend ausgebildet ist.
9. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Markierungssteuervorrichtung
(14) dazu ausgebildet ist, zwischen dem Förderboden (9) und den Fahrbetriebsmitteln
(3) eine mit dem jeweiliegen Fahrbetriebsmittel (3) mitlaufende, insbesondere grün
leuchtende, Übertrittsmarkierung (17) und zwischen einanderfolgenden Fahrbetriebsmitteln
(3) eine mit den Fahrbetriebsmitteln (3) mitlaufende, insbesondere rot leuchtende,
Nicht-Übertrittsmarkierung (18) zu erzeugen.
10. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf einer den
Fahrbetriebsmitteln (3) abgewandten Seite des Förderbodens (9) eine Markierungsvorrichtung,
insbesondere in Form einer Lichtsignalmarkiervorrichtung, vorgesehen ist, die separat
von der Markierungssteuervorrichtung (14) ansteuerbar ist und/oder andere Markierungen
als die zwischen dem Förderboden (9) und den Fahrbetriebsmitteln (3) liegenden Markierungen
erzeugt.
11. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Markierungssteuervorrichtung
(14) dazu ausgebildet ist, bei Sonderbetriebssituationen situationsspezifische Markierungssignale
zu erzeugen, die von den Übertrittsmarkierungen (17) und/oder den Nicht-Übertrittsmarkierungen
(18) abweichen.
12. Personenförderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei dem Förderboden
(9) auf dessen den Fahrbetriebsmitteln (3) abgewandten Seite eine bahnsteigartige,
stehende Plattform (8) zugeordnet ist, sodass eine Übertrittsrichtung von der Plattform
(8) auf den Förderboden (9) oder von dem Förderboden (9) auf die Plattform (8) quer
zur Förderrichtung des Förderbodens (9) ausgerichtet ist.
13. Personenförderanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei sich die Plattform (8)
im Wesentlichen über die gesamte Länge des Förderbodens (9) und/oder entlang der gesamten
Länge des Ein-/Ausstiegsbereichs der Hauptförderanlage (2) erstreckt.