[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Zylinderkurbelgehäuse und
einem Anschlussgehäuse.
[0002] Aus der
EP 1 006 273 A2 ist ein Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine offenbart, bei der das Kurbelgehäuse
quaderförmig mit rechteckigem Querschnitt ausgeführt ist, hierbei die Grundseite des
Quaders näherungsweise der seitlichen Ausladung im Bereich der Zylinderköpfe entspricht,
das Kurbelgehäuse eine Kammer aufweist, diese von der Längsseite des Kurbelgehäuses
in das Innere des Kurbelgehäuse weist und die Kammer aus den beiden Stirnwänden, einem
Teil der Grundfläche und einer den Kurbelwellenraum begrenzenden Wand gebildet wird.
[0003] Die
DE 102 20 838 C1 offenbart eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse, einer Kurbelwelle und
einer Nockenwelle zur Steuerung mindestens eines Ein- und Auslassventils sowie einer
Ölpumpe zur Förderung von Schmieröl zu den Verbrauchern, wobei ausgangsseitig der
Ölpumpe zur Begrenzung des Öldrucks ein Öldruckregelventil nachgeschaltet ist, dessen
Ventilkörper durch ein Federelement in Schließrichtung beaufschlagbar ist, wobei der
Ventilkörper in Abhängigkeit von der Ölfördermenge und/oder der Öltemperatur eine
Öffnung freigibt, die mit der Saugseite der Ölpumpe verbindbar ist, wobei das Kurbelgehäuse
mit einer schrägen Teilungsebene versehen ist.
[0004] Ausgehend vom oben beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, diesen weiterzuentwickeln.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Kurbelgehäuse für eine
Brennkraftmaschine geschaffen wird, mit wenigstens einem Ölwannenflansch und einteiliger
Kurbelwelle, wobei wenigstens eine Stirnseite des Kurbelgehäuses, an der beispielsweise
der Rädertrieb angeordnet ist, eine Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel
hin aufweist, die in einem Winkel von etwa 94° zur Senkrechten bezüglich der Ölwannenflanschfläche
angeordnet ist. Hierbei ist von Vorteil, dass sich die Länge des Kurbelgehäuses insgesamt
verringert, was auch Auswirkungen auf die Kosten hat.
[0006] Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Kurbelgehäuse einen Deckel beziehungsweise
einen Räderkasten aufweist, der auf der Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel,
die in einem Winkel von etwa 94° zur Senkrechten bezüglich der Ölwannenflanschfläche
angeordnet ist, lösbar befestigt angeordnet ist.
[0007] Andere erfindungsgemäße Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] In den Zeichnungen werden bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt, es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Kurbelgehäuses mit 94° Schräge für den Räderkasten
- Fig. 2
- Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel samt Gewindebohrungen zur Aufnahme
des SAE-Gehäuses
- Fig. 3
- Seitenansicht eines Kurbelgehäuses mit 94° Schräge mit Räderkasten gemäß Fig.1
- Fig. 4a, b
- Draufsicht auf das Kurbelgehäuse gemäß Fig. 1 von unten auf die Ölwannendichtungsfläche
mit montierter Kurbelwelle
- Fig. 5a, b
- Draufsicht auf das Kurbelgehäuse gemäß Fig. 4 von unten auf die Ölwannendichtungsfläche
mit montiertem Räderkastendeckel
- Fig. 6a
- einteiligen Räderkastendeckel
- Fig. 6b
- zweiteiligen Räderkastendeckel
[0009] Bei der Entwicklung von Brennkraftmaschinen wird großer Wert auf die Kompaktheit
dieser Motoren gelegt. Insbesondere die Länge des Motors ist entscheidend, um die
Geräte, in die dieser Motor eingebaut werden soll, kompakt zu halten. Ein Kriterium
für die Motorlänge ist das Zylinderkurbelgehäuse und die Anbringung der Ölwanne bzw.
deren Abdichtung zum Zylinderkurbelgehäuse. Insbesondere bei Motoren mit oben liegender
Nockenwelle und Antrieb dieser mittels Zahnräder ist mitbestimmend für die Ölwannendichtfläche
und damit für die Motorlänge der Zahnradtrieb.
[0010] Das Zylinderkurbelgehäuse (1) hat für das Zahnrad zur im Zylinderkopf gelagerten
Nockenwelle einen abgedichteten Durchtritt (2). Die anderen kurbelgehäuseseitigen
Zahnräder werden über einen Deckel/Räderkasten (3) abgedeckt. Die Ölwannendichtung
erfolgt dann über das Kurbelgehäuse und den Deckel. Es gibt Lösungen, bei denen auf
den dichtungsumbauten Balkon zum Zylinderkopf verzichtet werden kann, in dem man einen
Deckel/Räderkasten ausbildet, der sowohl zum Zylinderkopf, als auch zur Ölwanne abdichtet.
Das Toleranzproblem, das daraus entsteht, nämlich die Höhe des Zylinderkurbelgehäuses
muss der Höhe dieses Räderkastens entsprechen, da andererseits ein Dichtsprung an
einer der beiden abzudichtenden Flächen entsteht, ist bisher nicht gelöst. Es gibt
Konstruktionen, die ein Kurbelgehäuse aufweist, das mit einem unten umlaufenden Rand
versehen ist. Letztere Lösung baut sehr kurz, hat aber den Nachteil, dass die Kurbelwelle,
bedingt durch den umlaufenden Rand des Zylinderkurbelgehäuses, so kurz baut, dass
diese mit Verlängerungsbauteilen, die den Durchtritt durch die Zylinderkurbelgehäusewand
überbrücken, bestückt werden muss, um die Verbindung mit z. B. Zahnräder, Schwungrad
und weiteren Anbauteilen zu ermöglichen.
[0011] Die vorliegende Lösung ermöglicht es, die Baulänge des Motors zu verringern, ohne
die Nachteile der mehrteiligen Kurbelwelle in Kauf nehmen zu müssen. Dies wird erreicht,
indem an der Seite des Zylinderkurbelgehäuses, an der der Rädertrieb angeordnet ist,
eine Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel durchgeführt ist, die unter
einem Winkel, z. B. 94°, bezogen auf die Senkrechte zur Ölwannendichtfläche, erfolgt,
der so gewählt ist, dass der zum Zylinderkopf erforderliche Durchtritt 2 des Zahnrades
abgedichtet bleibt und das Zylinderkurbelgehäuse zur Ölwanne/Ölwannendichtfläche hin
stetig kürzer wird 4. Die jetzt an der Ölwanne örtlich fehlende Dichtgegenkontur 5
wird dann von dem Räderkastendeckel gebildet, der den Komplementärwinkel zur Fläche
des Zylinderkurbelgehäuses aufweist. Der Räderkastendeckel ist hier einteilig 6 oder
zweiteilig 7 mit dem Anschlussgehäuse ausgebildet. Die Befestigungsschrauben und die
Zentrierungen des Anschlussgehäuses/Räderkasten sind so ausgebildet, vorteilhafterweise
parallel zur Kurbelwellenlängsachse, dass die Fluchtung des Gehäuses zur Mitte Kurbelwelle
gegeben ist. Eine Stufung der Anschraubbutzen, die sich aus der Bearbeitungsschräge
ergibt, ist möglich 8. Eine Alternative der Befestigungsschrauben ist, die Zentrierbohrung
parallel zur Kurbelwellenlängsachse auszubilden und die Befestigungsschrauben senkrecht
zur Dichtfläche. Dadurch ist ebenso eine genaue Zentrierung möglich und beim Anschraubvorgang
entsteht winkelbedingt keine Querkraft, die eine Verschiebung der Bauteile untereinander
bewirken kann und somit die Genauigkeit Anschlussgehäuse zu Mitte Kurbelwelle negativ
beeinflussen könnte.
[0012] In Fig. 1 wird ein Zylinderkurbelgehäuse 1 mit einem Durchtritt für das Zahnrad zur
Nockenwelle 2 dargestellt. Ein in Fig. 1 nicht dargestellter Deckel/Räderkasten 3
würde an der Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel 4 anliegen, wobei der
nicht dargestellte Räderkastendeckel 3 eine Dichtgegenkontur am Räderkastendeckel
5 aufweist. Die Räderkastendeckel können einteilig (6) oder zweiteilig (7) sein. Die
Stufung der Anschraubbutzen 8, die sich aus der Bearbeitungsschräge gemäß Fig. 1 ergibt,
ist in Fig. 2 dargestellt. Die Ölwannendichtungsfläche 9 ist am unteren Ende des Kurbelgehäuses
1 angeordnet. Im oberen Bereich des Kurbelgehäuses 1 ist ein Abgasrückführungs(AGR)-Kanal
10 angeordnet. Auf gleicher Höhe, links von AGR-Kanal 10 befindet sich die AGR-Kühleraufnahme
11. Unter dem AGR-Kanal 10 und der AGR-Kühleraufnahme 11 befindet sich die Anlasseraufnahme
12. Schräg oberhalb des AGR-Kanals an der einen Stirnseite des Kurbelgehäuses 1 befindet
sich eine nasenartige Materialansammlung im Bereich des Durchtritts des Zahnrads zur
Nockenwelle 13, die an die Zylinderkopfdichtungsfläche 14 angrenzt.
[0013] Fig. 3 zeigt ein Zylinderkurbelgehäuse 1 mit einem Durchtritt für das Zahnrad zur
Nockenwelle 2. Der Deckel bzw. Räderkasten 3 liegt an der in Fig. 1 dargestellten
Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel 4 an, wobei der Räderkastendeckel
3 eine Dichtgegenkontur am Räderkastendeckel 5 aufweist, die in den Fig. 6a und 6b
gezeigt werden. Die Räderkastendeckel können einteilig 6 oder zweiteilig 7 sein, was
ebenfalls in den Fig. 6a und 6b zu sehen ist. Die Stufung der Anschraubbutzen 8, die
sich aus der Bearbeitungsschräge gemäß Fig. 1 ergibt, ist in Fig. 2 dargestellt und
dient der Verbindung von Zylinderkurbelgehäuse 1 und Räderkastendeckel 3. Die Ölwannendichtungsfläche
9 ist am unteren Ende des Kurbelgehäuses 1 angeordnet. Im oberen Bereich des Kurbelgehäuses
1 ist ein Abgasrückführungs(AGR)-Kanal 10 unterhalb der Zylinderkopfdichtungsfläche
14 angeordnet. Auf gleicher Höhe, links von AGR-Kanal 10 und unterhalb der Zylinderkopfdichtungsfläche
14 befindet sich die AGR-Kühleraufnahme 11. Unter dem AGR-Kanal 10 und der AGR-Kühleraufnahme
11 befindet sich die Anlasseraufnahme 12. Schräg oberhalb des AGR-Kanals an der einen
Stirnseite des Kurbelgehäuses 1 befindet sich eine nasenartige Materialansammlung
im Bereich des Durchtritts des Zahnrads zur Nockenwelle 13, die an die Zylinderkopfdichtungsfläche
14 angrenzt.
[0014] In Fig. 4a wird eine Draufsicht auf das Kurbelgehäuse 1 gemäß Fig. 1 von unten auf
die geteilte Ölwannendichtungsfläche 9 mit montierter (geschrumpft) Kurbelwelle 19
offenbart.
[0015] Fig. 4b zeigt eine Draufsicht auf das Kurbelgehäuse 1 gemäß Fig. 1 von unten auf
die geschlossene Ölwannendichtungsfläche 9 mit gebauter (geschraubt) Kurbelwelle 18
offenbart.
[0016] Fig. 5 a stellt eine Draufsicht auf das Kurbelgehäuse gemäß Fig. 4a, b von unten
auf die Ölwannendichtungsfläche 9 mit montiertem Räderkastendeckel 3, der zweiteilig
7 ist, sowie mit geteiltem Ölwannenflansch dar.
[0017] Fig. 5 b stellt eine Draufsicht auf das Kurbelgehäuse gemäß Fig. 4a, b von unten
auf die Ölwannendichtungsfläche 9 ohne montiertem Räderkastendeckel 3 mit geschlossenem
Ölwannenflansch 9 dar.
[0018] In Fig. 6a und 6b weist der Räderkastendeckel 3 eine Dichtgegenkontur am Räderkastendeckel
5 auf, die in den Fig. 6a und 6b gezeigt werden. Die Räderkastendeckel können einteilig
6 oder zweiteilig 7 sein.
Bezugszeichen
[0019]
- 1
- Zylinderkurbelgehäuse
- 2
- Durchtritt für das Zahnrad zur Nockenwelle
- 3
- Deckel/Räderkastendeckel
- 4
- Bearbeitung der Dichtfläche zum Deckel/Räderkastendeckel
- 5
- Dichtgegenkontur am Deckel/Räderkastendeckel
- 6
- Räderkastendeckel einteilig
- 7
- Räderkastendeckel zweiteilig
- 8
- Stufung der Anschraubbutzen, die sich aus der Bearbeitungsschräge ergibt
- 9
- Ölwannendichtungsfläche
- 10
- AGR-Kanal
- 11
- AGR-Kühleraufnahme
- 12
- Anlasseraufnahme
- 13
- nasenartige Materialansammlung im Bereich des Durchtritts des Zahnrads zur Nockenwelle
- 14
- Zylinderkopfdichtungsfläche
- 15
- Dichtungsfläche AGR-Kühler
- 18
- gebaute/geschraubte Kurbelwelle für ein Zylinderkurbelgehäuse mit geschlossenem Ölwannenflansch
- 19
- geschrumpfte Kurbelwelle für ein Zylinderkurbelgehäuse mit geteiltem Ölflansch
1. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einem Ölwannenflansch und
einteiliger Kurbelwelle wobei wenigstens eine Stirnseite des Kurbelgehäuses, an der
beispielsweise der Rädertrieb angeordnet ist, eine Bearbeitung der Dichtfläche zum
Deckel/Räderkastendeckel hin aufweist, die in einem Winkel von etwa 94° zur Senkrechten
bezüglich der Ölwannenflanschfläche angeordnet ist.
2. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass es einen Deckel/Räderkasten (3) aufweist, der auf der Bearbeitung der Dichtfläche
zum Räderkastendeckel, die in einem Winkel von etwa 94° zur Senkrechten bezüglich
der Ölwannenflanschfläche angeordnet ist, lösbar befestigt angeordnet ist.
3. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel/Räderkasten (3) mittels der im Kurbelgehäuse angeordneten Gewindebohrungen
8 und den korrespondierenden Schrauben am Kurbelgehäuse befestigt wird.
4. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel/Räderkasten (3) eine korrespondierende Bearbeitung der Dichtfläche mit
einem Winkel von etwa 4° zur Senkrechten bezüglich der Ölwannenflanschfläche zur dichtenden
Verbindung mit der Stirnseite des Kurbelgehäuses (1) aufweist.
5. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (1) wenigstens einen integrierten Abgasrückführungskühler (11)
aufweist.
6. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (1) wenigstens einen Abgasrückführungskanal (10) aufweist.
7. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Räderkasten zugewandten Seite in etwa im Bereich des Durchtritts des Zahnrads
zur Nockenwelle (2) an der gegenüber der Ölwannenflanscheite (9) des Kurbelgehäuses
liegenden Zylinderkopfdichtungsseite (14) eine nasenartige Materialansammlung (13)
angeordnet ist.
8. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die nasenartige Materialansammlung (13) im Wesentlichen zwischen der oberen Begrenzung
des AGR-Kanals (10) und der Zylinderkopfdichtungsseite angeordnet ist.
9. Kurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitung der Dichtfläche zum Räderkastendeckel (4) hin, die in einem Winkel
von etwa 94° zur Senkrechten bezüglich der Ölwannenflanschfläche des Kurbelgehäuses
(9) angeordnet ist, zwischen Ölwannenflanschfläche und der nasenartigen Materialansammlung
(13) angeordnet ist.
10. Brennkraftmaschine mit einem Zylinderkurbelgehäuse und einem Anschlussgehäuse nach
einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche.