[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Oberkörperbekleidungsstück.
[0002] Der Begriff Oberkörperbekleidungsstück umfasst jedes Bekleidungsstück, welches im
Bereich des Oberkörpers des Trägers einschließlich der Arme körpernah getragen wird,
insbesondere Shirts, Bodies, Unterhemden und Armlinge.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Oberkörperbekleidungsstück
zu schaffen, welches dazu geeignet ist, das Verletzungsrisiko des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks,
insbesondere bei sportlichen Aktivitäten, zu reduzieren und einen Ausgleich von möglichen
funktionellen Dysbalancen des Bewegungsapparates des Trägers zu bewirken sowie eine
Leistungsoptimierung in der sensorischen Aktivität zu erzielen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Oberkörperbekleidungsstück, insbesondere
ein Shirt, einen Body, ein Unterhemd oder einen Armling, gelöst, welches mindestens
einen Kompressionsbereich, in dem das Oberkörperbekleidungsstück im getragenen Zustand
eine Kompressionswirkung auf den Körper des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks
ausübt, und mindestens eine reizinduzierende Struktur, die im getragenen Zustand an
einer dem Körper des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks zugewandten Innenseite
des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist, umfasst.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt das Konzept zugrunde, mittels der reizinduzierenden
Struktur eine propriorezeptiv stimulierende Wirkung auf den Träger des Oberkörperbekleidungsstücks
auszuüben, wobei die propriorezeptiv stimulierende Wirkung der reizinduzierenden Struktur
durch die gleichzeitige Kompressionswirkung des Oberkörperbekleidungsstücks auf den
Oberkörper des Trägers verstärkt wird.
[0006] Aus der Physiologie ist bekannt, dass eine neurophysiologische Anbahnung der Propriozeptoren
des Trägers (das heißt der Rezeptoren, die die Wahrnehmung und Kontrolle der aktuellen
Lage des Körpers des Trägers im Raum ermöglichen, wie insbesondere die Muskelspindel,
das Golgi-Sehnenorgan und die Gelenkrezeptoren) durch eine Stimulierung über die Haut
erzielt werden kann.
[0007] Durch eine Stimulation der körpereigenen Propriozeptoren (neurophysiologische Anbahnung)wird
eine verbesserte Synchronisation und Optimierung der rekrutierten Muskeln des Trägers
erzielt, was sich wiederum in einer Verbesserung der Körperstabilität, Körperbalance
und Körperstatik bemerkbar macht.
[0008] Somit kann durch die Stimulation der Propriozeptoren nicht nur das Verletzungsrisiko,
insbesondere bei sportlichen Aktivitäten, reduziert, sondern auch ein Ausgleich von
funktionellen Dysbalancen des Bewegungsapparates erzielt werden.
[0009] Eine Verbesserung der Körperstabilität und/oder eine Verringerung von Dysbalancen
des Bewegungsapparates bewirken eine ausgeglichene, symmetrische Körperhaltung des
Trägers, was zu einer geringeren Beanspruchung, einer verzögerten Ermüdungstendenz
und einer verlängerten Wohlfühltendenz des Trägers führt.
[0010] Die propriorezeptive Stimulation der Muskulatur des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks
bewirkt eine Reduktion des Verletzungsrisikos durch Fehlbewegungen und Überdehnungen
sowie eine Optimierung und Synchronisation der Körperkoordination des Trägers.
[0011] Das erfindungsgemäße Oberkörperbekleidungsstück ermöglicht es, den positiven Effekt
der propriorezeptiven Stimulation insbesondere auch im Breitensportbereich, für prophylaktische
Anwendungen, beispielsweise im Business-Bereich, und/oder im Wellnessbereich oder
kosmetischen Bereich zu nutzen.
[0012] Das erfindungsgemäße Oberkörperbekleidungsstück ist eine körpernah getragene Bekleidung,
die in einfacher und leicht anwendbarer Weise eine wirksame propriorezeptive Stimulation
der Muskulatur des Trägers ermöglicht.
[0013] Das erfindungsgemäße Oberkörperbekleidungsstück kann insbesondere als ein Shirt mit
oder ohne Armbereichen ausgebildet sein.
[0014] Die erfindungsgemäß erwünschte propriorezeptive Stimulation wird insbesondere erzielt
durch ein gezieltes Anbringen mindestens einer reizinduzierenden Struktur mit Funktionselementen,
die eine sensorische Reizwirkung auf die Muskulatur des Trägers ausüben, auf der zum
Körper des Trägers hingewandten Innenseite des Oberkörperbekleidungsstücks.
[0015] Die reizinduzierende Struktur wird vorzugsweise an einer Position des Oberkörperbekleidungsstücks
angeordnet, die im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks einem Bereich
des Körpers des Trägers zugeordnet ist, welcher eine möglichst hohe Propriozeptorendichte
aufweist.
[0016] Bevorzugte Bereiche der Anordnung der reizinduzierenden Struktur sind die Verläufe
der myofaszialen Ketten, die sich ausgehend vom Fuß über den Beinbereich spiralförmig
aufwärts bis zum Kopf ziehen.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Oberkörperbekleidungsstücks
ist vorgesehen, dass diejenigen Bereiche des Oberkörperbekleidungsstücks, welche im
getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks in Kontakt mit dem Thoraxbereich,
den Dornfortsätzen der Wirbelsäule und/oder dem Halsbereich des Trägers stehen, frei
von reizinduzierenden Strukturen bleiben, um potenzielle Fehlstimulationen an diesen
Stellen sowie ein mögliches Risiko eventueller Irritationen und Nervenreizungen sicher
zu vermeiden und den Tragekomfort zu erhöhen.
[0018] Durch punktuelle Druckausübung auf die Haut des Trägers entlang einer Muskelkette
des Trägers kann eine Stimulation der Muskelaktivität des Trägers erzielt werden.
[0019] Da die Kompressionswirkung des Kompressionsbereichs die propriorezeptiv stimulierende
Wirkung der reizinduzierenden Struktur verstärkt, ist es günstig, wenn die reizinduzierende
Struktur zumindest teilweise, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, in dem mindestens
einen Kompressionsbereich des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist.
[0020] Ferner ist es für die Wirksamkeit der propriorezeptiv stimulierenden Wirkung der
reizinduzierenden Struktur von Vorteil, wenn die reizinduzierende Struktur im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks in direktem Kontakt mit der Haut des Trägers
des Oberkörperbekleidungsstücks steht.
[0021] Alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, dass mindestens eine reizinduzierende
Struktur im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks durch eine Abdeckung
von der Haut des Trägers getrennt ist.
[0022] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur
durch eine textile Konstruktion bedeckt ist.
[0023] So ist es möglich, insbesondere in Abhängigkeit von der Ausgestaltung von Funktionselementen
der reizinduzierenden Struktur hinsichtlich deren Härte, Höhe und Spitze, diese Funktionselemente
indirekt auf die Haut des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks einwirken zu lassen.
[0024] Der Kompressionsbereich des Oberkörperbekleidungsstücks umfasst vorzugsweise ein
elastisch nachgebendes Material.
[0025] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Kompressionsbereich des Oberkörperbekleidungsstücks
ein Gestrick oder Gewirk umfasst.
[0026] Vorzugsweise umfasst der Kompressionsbereich des Oberkörperbekleidungsstücks mindestens
ein elastisches Garn, beispielsweise Elastan.
[0027] Grundsätzlich kann der Kompressionsbereich einen im Wesentlichen konstanten Verlauf
der Kompressionsstärke aufweisen.
[0028] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der
Kompressionsbereich einen graduellen Verlauf der Kompressionsstärke aufweist.
[0029] Insbesondere dann, wenn der Kompressionsbereich in einem Rumpfbereich oder einem
Armbereich des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist, ist es von Vorteil, wenn
die Kompressionsstärke in dem Kompressionsbereich in Richtung auf einen Brustbereich
des Oberkörperbekleidungsstücks hin abnimmt.
[0030] Wenn das Oberkörperbekleidungsstück einen Ellenbogenbereich umfasst, welcher im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks einen Ellenbogen des Trägers überdeckt, so
umfasst der Kompressionsbereich den Ellenbogenbereich des Oberkörperbekleidungsstücks
vorzugsweise nicht.
[0031] Die maximale Kompressionsstärke in dem Kompressionsbereich beträgt vorzugsweise mindestens
ungefähr 7 mm Hg, insbesondere mindestens ungefähr 10 mm Hg.
[0032] Ferner ist es günstig, wenn die maximale Kompressionsstärke in dem Kompressionsbereich
höchstens ungefähr 32 mm Hg, insbesondere höchstens ungefähr 25 mm Hg, beträgt.
[0033] Bei bevorzugten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Oberkörperbekleidungsstücks
umfasst mindestens ein Kompressionsbereich zumindest einen Teil eines Rumpfbereichs,
zumindest einen Teil eines Oberarmbereichs und/oder zumindest einen Teil eines Unterarmbereichs
des Oberkörperbekleidungsstücks.
[0034] Im Rumpfbereich des Oberkörperbekleidungsstückes beträgt die relative Kompressionsstärke
im Brustbereich vorzugsweise von null bis ungefähr 30 % der maximalen Kompressionsstärke
im Rumpfbereich und im Schulterbereich vorzugsweise von null bis ungefähr 60 % der
maximalen Kompressionsstärke im Rumpfbereich.
[0035] Die maximale Kompressionsstärke im Rumpfbereich des Oberkörperbekleidungsstücks beträgt
vorzugsweise höchstens ungefähr 12 mm Hg.
[0036] Im Falle von fest mit einem Rumpfbereich des Oberkörperbekleidungsstücks verbundenen
langen Armbereichen des Oberkörperbekleidungsstücks, welche den gesamten Arm bis zum
Handgelenk bedecken, beträgt die maximale Kompressionsstärke im Armbereich vorzugsweise
höchstens ungefähr 32 mm Hg, besonders bevorzugt höchstens ungefähr 25 mm Hg.
[0037] In den langen Armbereichen nimmt die Kompressionsstärke vorzugsweise vom Bereich
des Handgelenks bis zum Bereich des Schultergelenks graduell ab.
[0038] Im Bereich des Ellenbogengelenks weist das Oberkörperbekleidungsstück vorzugsweise
keine Kompression auf.
[0039] Wenn das Oberkörperbekleidungsstück einen Rumpfbereich und Armbereiche aufweist,
so ist vorzugsweise die Kompressionsstärke im Schulterbereich der Armbereiche im Wesentlichen
gleich groß wie die Kompressionsstärke im Schulterbereich des Rumpfbereichs.
[0040] Im Falle von fest mit einem Rumpfbereich des Oberkörperbekleidungsstücks verbundenen
kurzen Armbereichen, welche erst oberhalb des Ellenbogengelenks beginnen, beträgt
die maximale Kompressionsstärke in den Armbereichen vorzugsweise höchstens ungefähr
18 mm Hg, besonders bevorzugt höchstens ungefähr 15 mm Hg.
[0041] Im Falle von nicht mit einem Rumpfbereich verbundenen Armbereichen, sogenannten Armlingen,
die vorzugsweise den Arm des Trägers im Wesentlichen vom Handgelenk bis einschließlich
des Oberarms bedecken, beträgt die maximale Kompressionsstärke vorzugsweise höchstens
ungefähr 32 mm Hg, besonders bevorzugt höchstens ungefähr 25 mm Hg.
[0042] Dabei nimmt die Kompressionsstärke der Armlinge vorzugsweise vom Handgelenk bis zum
Schultergelenk graduell ab. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Armlinge im Bereich
des Ellenbogengelenks keine Kompression aufweisen.
[0043] Die Kompressionsstärke beträgt vorzugsweise mindestens ungefähr 10 mm Hg.
[0044] Die propriorezeptiv stimulierende Wirkung der reizinduzierenden Struktur wird vorzugsweise
dadurch erzielt, dass die reizinduzierende Struktur mindestens ein reizinduzierendes
Funktionselement umfasst.
[0045] Bei bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung umfasst die reizinduzierende Struktur
eine Vielzahl solcher Funktionselemente.
[0046] Dabei können die verschiedenen Funktionselemente der reizinduzierenden Struktur voneinander
isoliert sein oder, insbesondere an Endbereichen der Funktionselemente, aneinander
angrenzen.
[0047] Vorzugsweise ist mindestens ein Funktionselement einer reizinduzierenden Struktur
als eine Erhebung ausgebildet.
[0048] Die Funktionselemente können durch Anbringen oder Einarbeiten von Materialien oder
Konstruktionen in einen Grundkörper, insbesondere ein Grundgestrick, des Oberkörperbekleidungsstücks,
die zu einer punktuellen Erhöhung der textilen Struktur führen, die sich beim Tragen
des Oberkörperbekleidungsstücks als lokaler Druckpunkt bemerkbar macht, gebildet werden.
[0049] Vorzugsweise sind die Funktionselemente direkt mit einem textilen Material des Oberkörperbekleidungsstücks
fest verbunden. Hierdurch kann die reizinduzierende Struktur optimal am Oberkörperbekleidungsstück
positioniert werden.
[0050] Für die Bildung der Funktionselemente sind grundsätzlich alle Materialien und Konstruktionen
geeignet, die beim Tragen des Oberkörperbekleidungsstücks zu einem lokalen Druckpunkt
auf der Haut des Trägers führen.
[0051] Grundsätzlich kann es sich dabei sowohl um harte, kompakte Materialen, beispielsweise
aus Holz, Kunststoff jeglicher Art oder Metall, handeln, als auch um weiche, flexible,
plastische Materialien, wie beispielsweise Kunststoffe auf Silikon-Basis, auf Polytetrafluorethylen(PTFE)-Basis
oder auf Polyurethan(PUR)-Basis.
[0052] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens
ein Funktionselement ein elastisches Polymer, ein thermoplastisches Polymer (insbesondere
ein thermoplastisches Elastomer) und/oder ein duroplastisches Polymer enthält.
[0053] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mindestens ein Funktionselement ein Silikon,
ein Polyurethan, ein Plastisol (insbesondere ein PVC-basiertes Plastisol), ein Polyurethan-basiertes
Polymer, ein Polytetrafluorethylen-basiertes Polymer und/oder ein thermoplastisches
Elastomer enthält.
[0054] Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch vorgesehen sein, dass mindestens ein Funktionselement
durch eine textile Konstruktion gebildet ist, beispielsweise durch Plüsch, durch ein
Abstandsgestrick, durch ein Abstandsgewirk oder durch ein punktuell zweilagiges Gestrick
oder Gewirk.
[0055] Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch vorgesehen sein, dass mindestens ein Funktionselement
einen gestrickten Bereich des Oberkörperbekleidungsstücks umfasst, der sich hinsichtlich
seiner Bindungsart von einem an das Funktionselement angrenzenden gestrickten Bereich
des Oberkörperbekleidungsstücks unterscheidet.
[0056] Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der gestrickte Bereich des Funktionselements
als ein Plüsch ausgebildet ist.
[0057] Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass der gestrickte Bereich des Funktionselements
als ein Fanggestrick ausgebildet ist.
[0058] Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit und Härte des Funktionselements kann vorgesehen
sein, dass der gestrickte Bereich des Funktionselements einen Schmelzklebefaden enthält.
[0059] Ein solcher Schmelzklebefaden kann beispielsweise Polyester und/oder Copolyamid umfassen,
vorzugsweise im Wesentlichen vollständig aus Polyester und/oder Copolyamid gebildet
sein.
[0060] Das Schmelzklebematerial, aus dem ein solcher Schmelzklebefaden gebildet ist, kann
beispielsweise eine Erweichungstemperatur von 50° C oder höher, insbesondere von 80°
C oder höher, aufweisen.
[0061] Nach einem Strickvorgang, durch welchen das jeweilige Funktionselement erzeugt wird,
kann der Bereich des Oberkörperbekleidungsstücks, in welchem das Funktionselement
erzeugt worden ist, einer Wärmebehandlung unterzogen werden, durch welche das Schmelzklebematerial
auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur erwärmt wird.
[0062] Die Behandlungstemperatur kann dabei 70° C oder höher, insbesondere 100° C oder höher,
betragen.
[0063] Je höher die Behandlungstemperatur gewählt wird, umso inniger wird das Schmelzklebematerial
mit den anderen Materialien des Funktionselements verbunden, und umso härter wird
das so hergestellte Funktionselement.
[0064] Die Wärmebehandlung kann beispielsweise durch Tumbeln, Formen oder Beaufschlagen
mit Heißluft erfolgen.
[0065] Mindestens ein Funktionselement, vorzugsweise eine Vielzahl von Funktionselementen,
weist eine tropfenförmige oder noppenförmige Gestalt auf.
[0066] Besonders günstig für die propriorezeptiv stimulierende Wirkung ist es, wenn die
Funktionselemente eine punktuelle Druckbelastung auf die Haut des Trägers ausüben.
[0067] Es ist daher günstig, wenn mindestens ein Funktionselement einer reizinduzierenden
Struktur lokal begrenzt, insbesondere im Wesentlichen punktförmig, ausgebildet ist.
[0068] Vorzugsweise sind alle Funktionselemente mindestens einer reizinduzierenden Struktur,
insbesondere alle Funktionselemente aller reizinduzierenden Strukturen des Oberkörperbekleidungsstücks,
lokal begrenzt, insbesondere im Wesentlichen punktförmig, ausgebildet.
[0069] Besonders günstig ist es, wenn mindestens ein Funktionselement eine größte Ausdehnung
(längs des Grundkörpers des Oberkörperbekleidungsstücks) von höchstens ungefähr 1,0
cm, vorzugsweise von höchstens ungefähr 0,7 cm, insbesondere von höchstens ungefähr
0,6 cm, besonders bevorzugt von höchstens ungefähr 0,3 cm, aufweist. Besonders günstig
ist es, wenn alle Funktionselemente einer reizinduzierenden Struktur eine solche größte
Ausdehnung aufweisen.
[0070] Ferner hat es sich als günstig erwiesen, wenn mindestens ein Funktionselement eine
größte Ausdehnung (längs des Grundkörpers des Oberkörperbekleidungsstücks) von mindestens
ungefähr 0,2 cm aufweist. Besonders günstig ist es, wenn alle Funktionselemente einer
reizinduzierenden Struktur eine solche größte Ausdehnung aufweisen.
[0071] Ein Funktionselement einer reizinduzierenden Struktur kann beispielsweise eine im
Wesentlichen kreisförmige Außenkontur aufweisen.
[0072] Jedes Funktionselement, insbesondere jedes lokal begrenzte Funktionselement, kann
aber grundsätzlich auch eine beliebige andere Außenkontur aufweisen, beispielsweise
eine polygonale Außenkontur, eine dreieckige Außenkontur, eine quadratische Außenkontur,
eine rechteckige Außenkontur oder eine winkelförmige Außenkontur.
[0073] Lokal begrenzte Funktionselemente unterscheiden sich von linearen Elementen, welche
in einer Dimension eine große Ausdehnung aufweisen, und von großflächigen Elementen,
welche in zwei Dimensionen eine große Ausdehnung aufweisen.
[0074] Wenn Funktionselemente einer reizinduzierenden Struktur, die insbesondere stegförmig
ausgebildet sind, an ihren Endbereichen aneinander angrenzen und somit eine zusammenhängende
reizinduzierende Struktur bilden, kann eine solche reizinduzierende Struktur insbesondere
wabenförmig ausgebildet sein.
[0075] Für eine lokale, punktuelle propriorezeptive Stimulation der Muskulatur des Trägers
ist es wesentlich, dass zwischen den Funktionselementen einer reizinduzierenden Struktur,
welche insbesondere punkt- oder linienförmig ausgebildet sind, von den Funktionselementen
freie Flächenabschnitte an dem Oberkörperbekleidungsstück verbleiben, welche im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks keinen Druck auf die Haut des Trägers ausüben.
[0076] Die Höhe mindestens eines Funktionselements, das heißt dessen Ausdehnung senkrecht
zu dem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks, um welche das Funktionselement
zu der Haut des Trägers hin vorspringt, beträgt vorzugsweise mindestens ungefähr 0,1
cm, insbesondere mindestens ungefähr 0,2 cm.
[0077] Ferner ist es von Vorteil, wenn die Höhe mindestens eines Funktionselements höchstens
ungefähr 0,6 cm, vorzugsweise höchstens ungefähr 0,4 cm, insbesondere höchstens ungefähr
0,3 cm, beträgt.
[0078] Ferner hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Shore-A-Härte des Materials mindestens
eines Funktionselements mindestens ungefähr 20, vorzugsweise mindestens ungefähr 30,
beträgt.
[0079] Vorzugsweise ist mindestens ein Funktionselement aus einem Material mit einer Shore-A-Härte
von höchstens ungefähr 90 gebildet.
[0080] Die Shore-A-Härte kann gemäß der DIN 53505 oder der DIN EN ISO 868 bestimmt werden.
[0081] Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch vorgesehen sein, dass mindestens ein Funktionselement
aus einem Material mit einer Shore-D-Härte von mindestens ungefähr 20 gebildet ist.
[0082] Die Shore-D-Härte beträgt vorzugsweise höchstens ungefähr 90.
[0083] Die Shore-D-Härte kann gemäß der DIN 53505 oder der DIN ISO 7619-1 bestimmt werden.
[0084] Bei einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens
ein Funktionselement an einem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks festgelegt
ist. Vorzugsweise sind alle Funktionselemente an dem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks
festgelegt.
[0085] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mindestens ein Funktionselement direkt mit
einem textilen Material des Bekleidungsstückes fest verbunden ist. Hierdurch kann
die durch die Funktionselemente gebildete reizinduzierende Struktur optimal an dem
Oberkörperbekleidungsstück positioniert werden.
[0086] Das Anbringen von Funktionselementen, die nicht auf einer textilen Konstruktion basieren,
an dem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks kann beispielsweise durch ein Druckverfahren,
beispielsweise ein Schablonendruckverfahren oder ein Siebdruckverfahren, mit anschließender
thermischer Fixierung der Funktionselemente an dem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks
erfolgen.
[0087] Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass mindestens eine reizinduzierende
Struktur mindestens ein Trägerelement umfasst, an welchem mehrere Funktionselemente
ausgebildet sind.
[0088] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die mehreren Funktionselemente einstückig
mit dem Trägerelement ausgebildet sind.
[0089] Dabei kann mindestens ein Trägerelement unlösbar an einem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks
festgelegt sein.
[0090] Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass mindestens ein Trägerelement
lösbar mit einem Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks verbunden ist.
[0091] Mehrere reizinduzierende Funktionselemente können in einem separaten Prozess zu einer
zusammenhängenden Einheit verbunden werden, und diese Einheit kann an dem Grundkörper
des Oberkörperbekleidungsstücks fixiert werden, beispielsweise durch Kleben, Schweißen
oder Nähen.
[0092] Bei dem Trägerelement kann es sich um ein vorgefertigtes Teil handeln, das mehrere
Funktionselemente aufweist.
[0093] Das Trägerelement kann beispielsweise als ein Spritzgießteil ausgebildet sein.
[0094] Eine reizinduzierende Struktur kann durch ein solches Trägerelement oder durch eine
Mehrzahl solcher Trägerelemente gebildet sein.
[0095] Die Außenkontur eines solchen Trägerelements kann der Außenkontur einer gesamten
reizinduzierenden Struktur entsprechen.
[0096] Das Trägerelement kann beispielsweise als eine Folie oder als eine textile Konstruktion
ausgebildet sein.
[0097] Ein Trägerelement, das vorzugsweise die reizinduzierenden Funktionselemente einer
gesamten reizinduzierenden Struktur umfasst und vorzugsweise auf einer textilen Konstruktion
basiert, kann über bekannte Konfektionstechniken flexibel und/oder lösbar mit dem
Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks verbunden sein.
[0098] Das Oberkörperbekleidungsstück kann mit farblich gegenüber einem Grundmaterial des
Oberkörperbekleidungsstücks abgesetzten Markierungen versehen sein, die dem Träger
des Oberkörperbekleidungsstückes beim Anziehen des Oberkörperbekleidungsstückes als
Orientierungshilfe dienen, um eine optimale Positionierung der reizinduzierenden Strukturen
am Körper des Trägers zu erreichen.
[0099] Da die Stimulierungswirkung der Funktionselement auf einer propriorezeptiven Stimulierung
von Muskeln und Sehnenbändern beruht, sind die Funktionselemente bevorzugt in Bereichen
des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet, welche im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks
an Bereichen des Körpers des Trägers mit möglichst hoher Rezeptorendichte anliegen.
[0100] Besonders bevorzugt sind dabei Muskel- und Sehnenverläufe, die gemäß physiologischen
und medizinischen Kriterien relevant für die Körperhaltung und Bewegungskoordination
sind.
[0101] Als besonders günstig für eine propriorezeptive Stimulation hat sich im Falle eines,
insbesondere hemdartigen, Oberkörperbekleidungsstückes mit einem Rumpfbereich eine
Anbringung von reizinduzierenden Strukturen im unteren Rückenbereich im Bereich der
Thoracolumbal-Faszie sowie entlang der Rückenstrecker-Muskelgruppe Erector Spinae
parallel zur Wirbelsäule, vorzugsweise beginnend vom Steißbein bis ungefähr zur Höhe
des Brustwirbels mit der Bezeichnung Th 10, erwiesen.
[0102] Dabei ist vorzugsweise eine reizinduzierende Struktur mit einer solchen Ausdehnung
vorgesehen, dass sich im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstückes eine
möglichst weitgehende und optimale Überlappung mit der Thoracolumbal-Faszie ergibt.
[0103] In einer möglichen Ausführungsform eines solchen reizinduzierenden Bereiches ist
der reizinduzierende Bereich, im Folgenden auch als Reizinduktionszone bezeichnet,
als ein rechtwinkliges Viereck gestaltet, vorzugsweise mit einer Kantenlänge von mindestens
ungefähr 8 cm.
[0104] Alternativ hierzu kann die Reizinduktionszone auch eine andere Außenkontur aufweisen,
beispielsweise eine kreisförmige Außenkontur oder eine polygonale Außenkontur als
n-Eck (insbesondere mit n = 3 oder 5 bis 8).
[0105] Ferner hat es sich als günstig erwiesen, links und rechts von der Wirbelsäule parallel
zu derselben zwei streifenförmige reizinduzierende Bereiche oder Reizinduktionszonen
in der Weise anzuordnen, dass diese Bereiche die Muskelgruppe Erector Spinae insbesondere
bis ungefähr zur Höhe des Wirbels Th 10 möglichst gut überlappen.
[0106] Besonders günstig ist es, wenn diese streifenförmigen Reizinduktionszonen mit jeweils
einer Schmalseite direkt an die Reizinduktionszone angrenzen, welche die Thoracolumbal-Faszie
zumindest teilweise überlappt.
[0107] Der Abstand der parallel zur Wirbelsäule verlaufenden Reizinduktionszonen voneinander
ist dabei so gewählt, dass im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks eine
Überlappung mit den Dornfortsätzen der Wirbelsäule vermieden wird, um Nervenreizungen
zu verhindern.
[0108] Die streifenförmigen Reizinduktionszonen haben vorzugsweise eine Breite von höchstens
ungefähr 6 cm, insbesondere von höchstens ungefähr 5 cm.
[0109] Der Abstand zwischen den links und rechts von der Wirbelsäule parallel zu derselben
und im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden streifenförmigen Reizinduktionszonen
beträgt vorzugsweise mindestens ungefähr 1 cm und höchstens ungefähr 4 cm.
[0110] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Oberkörperbekleidungsstücks
ist somit vorgesehen, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise mit der Thoracolumbal-Faszie
des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks überlappt.
[0111] Besonders günstig ist es, wenn eine reizinduzierende Struktur im getragenen Zustand
des Oberkörperbekleidungsstücks die Thoracolumbal-Faszie im Wesentlichen vollständig
überdeckt.
[0112] Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass mindestens eine reizinduzierende
Struktur im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise
mit der Muskelgruppe Erector Spinae überlappt. Insbesondere kann vorgesehen sein,
dass eine Außenkontur mindestens einer reizinduzierenden Struktur im Wesentlichen
einer Außenkontur der Muskelgruppe Erector Spinae entspricht.
[0113] Besonders günstig ist es, wenn mindestens eine die Muskelgruppe Erector Spinae zumindest
teilweise überlappende reizinduzierende Struktur sich im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks
bis ungefähr zur Höhe des Brustwirbels Th 10 erstreckt.
[0114] Wenn das Oberkörperbekleidungsstück mindestens einen Armbereich umfasst, so ist es
von Vorteil, wenn mindestens eine reizinduzierende Struktur im getragenen Zustand
des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise mit den Muskeln Triceps brachii
überlappt. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine Außenkontur mindestens einer
reizinduzierenden Struktur im Wesentlichen einer Außenkontur der Muskeln Triceps brachii
entspricht.
[0115] Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch vorgesehen sein, dass mindestens eine
reizinduzierende Struktur im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest
teilweise mit den Extensoren des Unterarms des Trägers überlappt. Insbesondere kann
vorgesehen sein, dass eine Außenkontur mindestens einer reizinduzierenden Struktur
im Wesentlichen einer Außenkontur der Extensoren des Unterarms des Trägers entspricht.
[0116] Um den Tragekomfort zu erhöhen und ein mögliches Risiko eventueller Irritationen
und Nervenreizungen zu vermeiden, ist vorzugsweise vorgesehen, dass im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks der Thoraxbereich, die Dornfortsätze der Wirbelsäule
und/oder der Halsbereich des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks nicht in Kontakt
mit einer reizinduzierenden Struktur des Oberkörperbekleidungsstücks stehen.
[0117] Alle vorstehend hinsichtlich ihrer Positionierung erläuterten reizinduzierenden Strukturen
bewirken eine propriorezeptive Stimulierung der jeweils ganz oder teilweise überdeckten
Muskeln oder Faserstrukturen.
[0118] Durch die propriorezeptive Stimulierung wird eine verbesserte Synchronisation der
für eine Bewegung rekrutierten Muskeln erzielt.
[0119] Zur Erzielung einer selektiven propriorezeptiven Stimulation und zur Vermeidung von
potentiellen Fehlstimulationen ist es günstig, wenn das Oberkörperbekleidungsstück
mindestens zwei reizinduzierende Strukturen aufweist, die durch einen Bereich ohne
reizinduzierende Struktur voneinander getrennt sind.
[0120] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Oberkörperbekleidungsstücks
ist vorgesehen, dass die Reizinduktionszonen, in denen die reizinduzierenden Strukturen
angeordnet sind, höchstens die Hälfte, vorzugsweise höchstens ein Drittel, insbesondere
höchstens ein Viertel, der im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks dem
Körper des Trägers zugewandten Innenfläche des Oberkörperbekleidungsstücks überdecken.
[0121] Ferner ist es günstig, wenn mindestens eine reizinduzierende Struktur außerhalb von
Bundbereichen des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist.
[0122] Um die Lage der reizinduzierenden Strukturen von der Außenseite des Oberkörperbekleidungsstücks
her sichtbar zu machen, kann vorgesehen sein, dass mindestens eine reizinduzierende
Struktur in einer Reizinduktionszone angeordnet ist, welche zumindest abschnittsweise
durch einen Begrenzungsstreifen berandet ist.
[0123] Ein solcher Begrenzungsstreifen kann sich insbesondere durch eine mit der Farbe des
Grundkörpers des Oberkörperbekleidungsstücks kontrastierende Farbe von dem Grundkörper
abheben.
[0124] Ferner ist das Oberkörperbekleidungsstück vorzugsweise mit mindestens einer Markierung
versehen, welche als Positionierhilfe zum Positionieren mindestens einer reizinduzierenden
Struktur des Oberkörperbekleidungsstücks relativ zu dem Körper des Trägers beim Anziehen
des Oberkörperbekleidungsstücks dient. Hierdurch kann eine möglichst genaue Positionierung
der reizinduzierenden Strukturen relativ zum Körper des Trägers beim Tragen des Oberkörperbekleidungsstücks
erreicht werden.
[0125] Eine solche Markierung kann insbesondere farblich gegenüber einem Grundmaterial des
Oberkörperbekleidungsstücks abgesetzt sein.
[0126] Mindestens eine reizinduzierende Struktur des erfindungsgemäßen Oberkörperbekleidungsstücks
ist vorzugsweise im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet.
[0127] Ferner kann vorgesehen sein, dass eine solche streifenförmige reizinduzierende Struktur
eine Breite (das heißt eine Ausdehnung senkrecht zu ihrer Längserstreckung) von höchstens
ungefähr 4 cm, insbesondere von höchstens ungefähr 2 cm, aufweist.
[0128] Die reizinduzierende Struktur ist vorzugsweise fest mit einem Grundkörper, insbesondere
einem Grundgestrick oder einem Grundgewirk, des Oberkörperbekleidungsstücks verbunden.
[0129] Die Flächendichte der Funktionselemente innerhalb einer reizinduzierenden Struktur
des Oberkörperbekleidungsstücks beträgt vorzugsweise mindestens ungefähr 1 pro cm
2, insbesondere mindestens ungefähr 4 pro cm
2, besonders bevorzugt mindestens ungefähr 8 pro cm
2.
[0130] Ferner beträgt die Flächendichte der Funktionselemente innerhalb einer reizinduzierenden
Struktur vorzugsweise höchstens ungefähr 25 pro cm
2, insbesondere höchstens ungefähr 16 pro cm
2, besonders bevorzugt höchstens ungefähr 12 pro cm
2.
[0131] Durch die vorstehend genannten bevorzugten Gestaltungen der Funktionselemente und
der reizinduzierenden Struktur wird sowohl die Effizienz der Stimulanz als auch der
Tragekomfort für den Träger berücksichtigt.
[0132] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
[0133] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Vorderansicht eines Oberkörperbekleidungsstücks mit Kompressionsbereichen
und Reizinduktionszonen;
- Fig. 2
- eine schematische Rückansicht des Oberkörperbekleidungsstücks aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines kreisförmigen Funktionselements einer reizinduzierenden
Struktur;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf ein dreieckiges Funktionselement einer reizinduzierenden
Struktur;
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf ein quadratisches Funktionselement einer reizinduzierenden
Struktur;
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf ein rechteckiges Funktionselement einer reizinduzierenden
Struktur;
- Fig. 7
- eine schematische Draufsicht auf ein winkelförmiges Funktionselement einer reizinduzierenden
Struktur;
- Fig. 8
- eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt aus einer wabenförmigen reizinduzierenden
Struktur;
- Fig. 9
- ein schematisches Maschenbild einer Gestrickfläche mit einem eingestrickten Funktionselement
in Form von Plüsch;
- Fig. 10
- eine schematische perspektivische Darstellung von Sandwichplüschplatinen einer Strickmaschine;
- Fig. 11
- ein schematisches Maschenbild einer Gestrickfläche mit zwei Funktionselementen, die
als Fanggestrick ausgebildet sind;
- Fig. 12
- eine vergrößerte Darstellung des Bereichs I aus Fig. 11;
- Fig. 13
- eine schematische Draufsicht auf eine Vorderseite eines Trägerelements einer reizinduzierenden
Struktur, welches mit einer Vielzahl von reizinduzierenden Funktionselementen versehen
ist;
- Fig. 14
- eine schematische perspektivische Darstellung des Trägerelements aus Fig. 18, mit
der Blickrichtung schräg von oben;
- Fig. 15
- eine schematische Draufsicht auf eine den reizinduzierenden Funktionselementen abgewandte
Rückseite eines Trägerelements, das mit Haftelementen zur lösbaren Verbindung mit
einem Grundkörper eines Oberkörperbekleidungsstücks versehen ist;
- Fig. 16
- eine schematische Draufsicht auf eine den reizinduzierenden Funktionselementen abgewandte
Rückseite eines Trägerelements, das mit Druckknöpfen zum lösbaren Verbinden mit einem
Grundkörper des Oberkörperbekleidungsstücks versehen ist;
- Fig. 17
- eine schematische Draufsicht auf eine Tasche, welche mehrere Trägerelemente enthält,
die jeweils mehrere reizinduzierende Funktionselemente aufweisen, wobei ein Teil einer
im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks der Haut des Trägers zugewandten
Vorderseite der Tasche weggebrochen ist, um die Trägerelemente mit den reizinduzierenden
Funktionselementen zu zeigen; und
- Fig. 18
- eine schematische perspektivische, teilweise geschnittene, Darstellung der Tasche
mit den Trägerelementen aus Fig. 17.
[0134] Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet.
[0135] Ein in den Fig. 1 und 2 gezeigtes, beispielhaft als Shirt 100 ausgebildetes Oberkörperbekleidungsstück
ist in Fig. 1 von vorne und in Fig. 2 von hinten dargestellt und umfasst einen Rumpfbereich
214, dessen Vorderseite 212 sich von zwei Schulterbereichen 216 und einem dazwischen
angeordneten Kragen 218 nach unten über einen Brustbereich 220 und einen Bauchbereich
222 bis zu einem unteren Bund 224 erstreckt (siehe Fig. 1).
[0136] Eine Rückseite 226 des Rumpfbereichs 214 (siehe Fig. 2) erstreckt sich von den Schulterbereichen
216 und dem Kragen 218 nach unten über einen Rückenbereich 228 bis zu dem unteren
Bund 224 des Shirts 100.
[0137] An jedem der Schulterbereiche 216 des Rumpfbereichs 214 ist jeweils ein Armbereich
230 des Shirts 100 festgelegt.
[0138] Jeder Armbereich 230 umfasst einen Oberarmbereich 232, einen Ellenbogenbereich 234
im Bereich des Ellenbogengelenks und einen Unterarmbereich 235.
[0139] Das Shirt 100 weist ferner einen oder mehrere Kompressionsbereiche 142 auf, in denen
das Shirt 100 im getragenen Zustand eine Kompressionswirkung auf den Körper des Trägers
ausübt.
[0140] Diese Kompressionswirkung kann insbesondere durch das Einarbeiten eines oder mehrerer
elastischer Fäden in das Grundgestrick des Shirts 100 erzielt werden.
[0141] Der bzw. die elastischen Fäden können insbesondere Elastan umfassen.
[0142] Insbesondere kann das Shirt 100 an der Vorderseite 212 des Rumpfbereichs 214 einen
ersten Kompressionsbereich 142a aufweisen, der sich von dem unteren Bund 224 nach
oben bis zu den Schulterbereichen 216 und dem Kragen 218 des Shirts 100 erstreckt.
[0143] Ferner kann das Shirt 100 an der Rückseite 226 des Rumpfbereichs 214 einen zweiten
Kompressionsbereich 142b aufweisen, der sich von dem unteren Bund 224 über den Rückenbereich
228 bis in die Schulterbereiche 216 und zu dem Kragen 218 des Shirts 100 erstreckt.
[0144] Ferner kann das Shirt 100 an jedem Armbereich 230 einen dritten Kompressionsbereich
142c aufweisen, welcher sich von einem unteren Bund 270 des jeweiligen Armbereichs
230 nach oben bis zu einem oberen Rand 272 des dritten Kompressionsbereichs 142c erstreckt,
welcher vorzugsweise unterhalb des jeweiligen Ellenbogenbereichs 234 des Armbereichs
230 verläuft.
[0145] Schließlich kann das Shirt 100 an jedem Armbereich 230 einen vierten Kompressionsbereich
142d aufweisen, welcher sich von einem unteren Rand 274 des vierten Kompressionsbereichs
142d nach oben bis zu einem oberen Rand 276 des jeweiligen Armbereichs 230 erstreckt,
an welchem der Armbereich 230 an den Rumpfbereich 214 des Shirts 100 angrenzt.
[0146] Der untere Rand 274 des vierten Kompressionsbereichs 142d verläuft vorzugsweise oberhalb
des jeweiligen Ellenbogenbereichs 234.
[0147] Im in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der untere Rand 274
des vierten Kompressionsbereichs 142d und der obere Rand 272 des dritten Kompressionsbereichs
142c voneinander beabstandet.
[0148] Es könnte aber auch vorgesehen sein, dass die Kompressionsbereiche 142c und 142d
direkt aneinander angrenzen und einen zusammenhängenden Kompressionsbereich des jeweiligen
Armbereichs 230 des Shirts 100 bilden.
[0149] Grundsätzlich kann der Verlauf der Kompressionsstärke in den Kompressionsbereichen
142a bis 142d im Wesentlichen konstant sein.
[0150] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch ein gradueller Verlauf der Kompressionsstärke
in den Kompressionsbereichen 142a bis 142d vorgesehen.
[0151] Der Gradient der Kompressionsstärke ist dabei so gerichtet, dass die Kompressionsstärke
sowohl im Rumpfbereich 214 als auch in den Armbereichen 230 stets in Richtung auf
den Brustbereich 220 hin abnimmt.
[0152] Im ersten Kompressionsbereich 142a an der Vorderseite 212 des Rumpfbereichs 214 des
Shirts 100 beträgt die relative Kompressionsstärke im Brustbereich 220 von null bis
ungefähr 30 % der maximalen Kompressionsstärke im ersten Kompressionsbereich 142a
und in den Schulterbereichen 216 von null bis ungefähr 60 % der maximalen Kompressionsstärke
im ersten Kompressionsbereich 142a.
[0153] Die maximale Kompressionsstärke im ersten Kompressionsbereich 142a beträgt vorzugsweise
höchstens ungefähr 12 mm Hg.
[0154] Im zweiten Kompressionsbereich 142b an der Rückseite 226 des Rumpfbereichs 214 beträgt
die relative Kompressionsstärke in dem dem Brustbereich 220 gegenüberliegenden Teil
des Rückenbereichs 228 vorzugsweise von null bis ungefähr 30 % der maximalen Kompressionsstärke
im zweiten Kompressionsbereich 142b und in den Schulterbereichen 216 vorzugsweise
von null bis ungefähr 60 % der maximalen Kompressionsstärke im zweiten Kompressionsbereich
142b.
[0155] Die maximale Kompressionsstärke im zweiten Kompressionsbereich 142b beträgt vorzugsweise
höchstens ungefähr 12 mm Hg.
[0156] In den dritten Kompressionsbereichen 142c nimmt die Kompressionsstärke vom unteren
Bund 270 ausgehend bis zu dem oberen Rand 272 vorzugsweise ab.
[0157] Ferner nimmt die Kompressionsstärke in den vierten Kompressionsbereichen 142d vorzugsweise
von dem unteren Rand 274 bis zu dem oberen Rand 276 ab.
[0158] In den Ellenbogenbereichen 234 weisen die Armbereiche 230 vorzugsweise keine Kompressionswirkung
auf.
[0159] Am oberen Rand 276 der Armbereiche 230 ist die Kompressionsstärke vorzugsweise im
Wesentlichen gleich groß wie in den Schulterbereichen 216 des Rumpfbereichs 214.
[0160] Die Armbereiche 230 des Shirts 100 sind vorzugsweise fest mit dem Rumpfbereich 214
verbunden.
[0161] Die Armbereiche 230 können eine beliebige Länge bis hin zu einer kompletten Armlänge
aufweisen.
[0162] Vorzugsweise sind der Rumpfbereich 214 und die Armbereiche 230 aus einem elastischen,
nachgebenden Material hergestellt.
[0163] Insbesondere kann ein Grundkörper 170 des Shirts 100 aus einem elastischen Grundmaterial,
vorzugsweise aus einem Gestrick oder Gewirk, gebildet sein.
[0164] Die für die Herstellung des Shirts 100 verwendeten Garne und Fasern können sowohl
natürlichen als auch synthetischen Ursprungs sein. Die Verwendung einer Kombination
von natürlichen und synthetischen Fasermaterialien ist ebenfalls möglich.
[0165] Als Strickkonstruktionen für das Grundgestrick 122 des Grundkörpers 170 des Shirts
100 sind insbesondere alle Rechts/Links-Grundbindungen möglich, beispielsweise
- Rechts/Links - unplattiert;
- Rechts/Links - plattiert (RL-p);
- Rechts/Links - Fang (RL-F);
- Rechts/Links - Noppe (RL-N);
- Rechts/Links - Plüsch (RL-P); und
- Rechts/Links - hinterlegt (RL-h).
[0166] Jede reizinduzierende Struktur 156 umfasst Funktionselemente 158, die im getragenen
Zustand des Shirts 100 eine sensorische Reizwirkung und eine propriorezeptive Stimulation
der Muskulatur des Trägers bewirken.
[0167] Diese Stimulation führt zu erhöhter Muskelaktivität und verbessert die Synchronisation
des Trägers.
[0168] Die Funktionselemente 158 sind vorzugsweise als Erhebungen ausgebildet, die an der
Innenseite des Shirts 100 angeordnet sind und direkt auf die Haut des Trägers einwirken.
[0169] Als Material für die Erhebungen sind insbesondere thermoplastische oder duroplastische
Polymere geeignet, die gegebenenfalls Zusätze enthalten können.
[0170] Als besonders geeignet erwiesen haben sich Silikone und PVC-basierte Plastisole.
[0171] Funktionselemente 158 aus solchen Materialien können beispielsweise durch ein Druckverfahren,
insbesondere durch ein Schablonendruckverfahren oder ein Siebdruckverfahren, auf die
Innenseite des Grundgestricks 122 des Shirts 100 aufgebracht werden.
[0172] Alternativ oder ergänzend hierzu können die Funktionselemente 158, insbesondere in
Form von Erhebungen, aber auch durch Textilmaterialien und/oder textile Konstruktionen
gebildet werden, die zur Ausbildung einer zur Haut des Trägers vorspringenden Erhebung
führen, wie beispielsweise durch Plüsch.
[0173] Für die Erzielung einer wirksamen propriorezeptiven Stimulation der Muskulatur des
Trägers ist es günstig, wenn die Reizung lokal begrenzt, insbesondere im Wesentlichen
punktförmig, erfolgt.
[0174] Es ist daher günstig, wenn die Funktionselemente 158 eine größte Ausdehnung von höchstens
ungefähr 1,0 cm, vorzugsweise von höchstens ungefähr 0,6 cm, insbesondere von höchstens
ungefähr 0,3 cm, aufweisen.
[0175] Andererseits hat es sich als günstig erwiesen, wenn die größte Ausdehnung der Funktionselemente
158 jeweils mindestens ungefähr 0,2 cm beträgt.
[0176] Die Höhe der Funktionselemente 158, das heißt deren Ausdehnung senkrecht zu dem Grundgestrick
122, um welche die Funktionselemente 158 zu der Haut des Trägers hin vorspringen,
beträgt vorzugsweise mindestens ungefähr 0,1 cm, insbesondere mindestens ungefähr
0,2 cm.
[0177] Ferner hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Höhe der Funktionselemente 158
höchstens ungefähr 0,6 cm, insbesondere höchstens ungefähr 0,4 cm, beträgt.
[0178] Vorzugsweise sind die Funktionselemente 158 aus einem Material mit einer Shore-A-Härte
von mindestens ungefähr 20 gebildet.
[0179] Ferner hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Shore-A-Härte des Materials der
Funktionselemente 158 höchstens ungefähr 90 beträgt.
[0180] Die Shore-A-Härte kann gemäß der DIN 53505 oder der DIN EN ISO 868 bestimmt werden.
[0181] Alternativ hierzu können die Funktionselemente 158 aus einem Material mit einer Shore-D-Härte
von mindestens ungefähr 20 und/oder von höchstens ungefähr 90 gebildet werden.
[0182] Die Shore-D-Härte kann gemäß der DIN 53505 oder der DIN ISO 7619-1 bestimmt werden.
[0183] Da die Stimulationswirkung der Reizinduktionszonen 154 auf einer propriorezeptiven
Stimulation der Muskel- und Sehnenbänder beruht, sind die reizinduzierenden Strukturen
156 vorzugsweise in entlang der Muskelverläufe und/oder Sehnenverläufe angeordneten
Reizinduktionszonen 154 angeordnet.
[0184] Jede reizinduzierende Struktur 156 umfasst Funktionselemente 158, die im getragenen
Zustand des Shirts 100 eine sensorische Reizwirkung und eine propriorezeptive Stimulation
der Muskulatur des Trägers bewirken.
[0185] Insbesondere sind die Funktionselemente 158 vorzugsweise als Erhebungen an der Innenseite
des Shirts 100 angeordnet, so dass sie direkt auf die Haut des Trägers einwirken können.
[0186] Beispielsweise kann das Shirt 100 an der Rückseite 226 des Rumpfbereichs 214 im unteren
Rückenbereich 228 des zweiten Kompressionsbereichs 142b eine Reizinduktionszone 154a
aufweisen, welche im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks die Thoracolumbal-Faszie
des Trägers im Wesentlichen vollständig überdeckt.
[0187] Die Reizinduktionszone 154a ist dabei vorzugsweise als ein Rechteck mit einer Breite
(Erstreckung parallel zum unteren Bund 224) von ungefähr 10 cm bis ungefähr 15 cm
und mit einer Höhe (Erstreckung längs der Wirbelsäulenlinie 278, welche im getragenen
Zustand des Shirts 100 dem Verlauf der Wirbelsäule des Trägers folgt) von ungefähr
8 cm bis ungefähr 15 cm aufweisen.
[0188] Die Außenkontur 280 der Reizinduktionszone 154a ist vorzugsweise im Wesentlichen
spiegelsymmetrisch zu der Wirbelsäulenlinie 278 ausgebildet und ausgerichtet, welche
im getragenen Zustand des Shirts 100 der Position der Wirbelsäule des Trägers entspricht.
[0189] Um eine möglichst genaue Positionierung der Reizinduktionszonen 154 des Shirts 100
relativ zum Körper des Trägers beim Anziehen des Shirts 100 zu ermöglichen, kann vorgesehen
sein, dass die Wirbelsäulenlinie 278 als ein Markierungsstreifen oder eine Markierungslinie
an dem Shirt 100 ausgebildet ist, welche von dem unteren Bund 224 bis zu dem Kragen
218 verläuft und beim Anziehen des Shirts 100 als Positionierungshilfe für den Träger
dienen kann.
[0190] Zwei weitere Reizinduktionszonen 154b und 154c können links bzw. rechts von der Wirbelsäulenlinie
278 parallel zu derselben angeordnet sein, und zwar vorzugsweise derart, dass die
streifenförmigen Reizinduktionszonen 154b und 154c an ihrem unteren Rand mit jeweils
einer Schmalseite direkt an die Reizinduktionszone 154a angrenzen und sich nach oben
bis ungefähr zur Höhe des Wirbels Th 10 erstrecken, um so die Muskelgruppe Erector
Spinae möglichst vollständig zu überlappen.
[0191] Der Abstand der Reizinduktionszonen 154b und 154c voneinander, senkrecht zur Wirbelsäulenlinie
278 genommen, beträgt vorzugsweise mindestens 1 cm und vorzugsweise höchstens 4 cm.
Hierdurch wird erreicht, dass im getragenen Zustand des Shirts 100 eine Überlappung
der Reizinduktionszonen 154b und 154c mit den Dornfortsätzen der Wirbelsäule weitgehend
vermieden wird, um Nervenreizungen auszuschließen.
[0192] Die Breite der Reizinduktionszonen 154b und 154c selbst, das heißt deren Erstreckung
parallel zu dem unteren Bund 224, beträgt vorzugsweise von ungefähr 4 cm bis ungefähr
6 cm.
[0193] Die Erstreckung der Reizinduktionszonen 154b und 154c längs der Wirbelsäulenlinie
278 beträgt vorzugsweise von ungefähr 7 cm bis ungefähr 17 cm. Die unmittelbar aneinander
angrenzenden Reizinduktionszonen 154a, 154b und 154c bilden zusammen eine kombinierte
Reizinduktionszone 154d, deren Gesamterstreckung parallel zur Wirbelsäulenlinie 278
vorzugsweise von ungefähr 20 cm bis ungefähr 25 cm beträgt.
[0194] Ferner kann das Shirt 100 in jedem der Armbereiche 230 jeweils eine Reizinduktionszone
154e aufweisen, welche sich von dem unteren Bund 270 des jeweiligen Armbereichs 230
ausgehend über den Unterarmbereich 235, den Ellenbogenbereich 234 und den Oberarmbereich
232 hinweg bis zu dem oberen Rand 276 des jeweiligen Armbereichs 230 erstreckt.
[0195] Diese Reizinduktionszonen 145e verlaufen vorzugsweise entlang der Muskeln Triceps
brachii sowie der entlang der Extensoren des Unterarms, wenn das Shirt 100 getragen
wird.
[0196] Vorzugsweise entsprechen die Außenkonturen 280 der Reizinduktionszonen 154e im Wesentlichen
den Außenkonturen der Muskeln Triceps brachii und/oder der Extensoren des Unterarms.
[0197] Die Breite der Reizinduktionszonen 154, das heißt deren Erstreckung in der Umfangsrichtung
des Shirts 100, ist vorzugsweise so bemessen, dass die individuellen anatomischen
Unterschiede der verschiedenen Träger berücksichtigt sind.
[0198] Da sich die Funktionselemente 158 der Reizinduktionszonen 154 an der Innenseite des
Shirts 100 befinden, müssen dieselben nicht von der Außenseite des Shirts 100 her
sichtbar sein (wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist).
[0199] Damit die reizinduzierenden Strukturen 156 der Reizinduktionszonen 154 eine möglichst
starke Stimulationswirkung auf die jeweils zugeordneten Muskel- und Sehnenbänder ausüben
können, sollten die Reizinduktionszonen 154 im getragenen Zustand möglichst genau
an den jeweils zugeordneten Muskel- und Sehnenbändern positioniert sein.
[0200] Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, sind die reizinduzierenden Strukturen 156
der Reizinduktionszonen 154 zum größten Teil, vorzugsweise zu mehr als 90 %, in einem
der Kompressionsbereiche 142 des Shirts 100 angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass
die lokale Druckbeanspruchung der Haut des Trägers durch die Funktionselemente 158
der reizinduzierenden Strukturen 156 durch die großflächige Kompressionswirkung der
Kompressionsbereiche 142 verstärkt wird. Durch die Kombination der Kompressionswirkung
der Kompressionsbereiche 142 einerseits und der lokalen Funktionselemente 158 der
reizinduzierenden Strukturen 156 andererseits wird somit eine besonders wirksame propriorezeptive
Stimulation der Muskulatur des Trägers bewirkt.
[0201] Die Flächendichte der Funktionselemente 158 in den Reizinduktionszonen 154 beträgt
vorzugsweise mindestens ungefähr 1 pro cm
2, insbesondere mindestens ungefähr 4 pro cm
2, besonders bevorzugt mindestens ungefähr 8 pro cm
2.
[0202] Ferner hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Flächendichte der Funktionselemente
158 in den Reizinduktionszonen 154 höchstens ungefähr 25 pro cm
2, insbesondere höchstens ungefähr 16 pro cm
2, besonders bevorzugt höchstens ungefähr 12 pro cm
2, beträgt.
[0203] In den Fig. 1 und 2 sind die Funktionselemente 158 der reizinduzierenden Strukturen
156 schematisch im Wesentlichen kreisförmig dargestellt.
[0204] Ein einzelnes Funktionselement 158 mit einem kreisförmigen Rand ist in Fig. 3 gezeigt.
[0205] Die Funktionselemente 158 können grundsätzlich aber auch beliebige andere Außenkonturen
aufweisen, beispielsweise eine dreieckige Außenkontur (siehe Fig. 4), eine quadratische
Außenkontur (siehe Fig. 5), eine rechteckige Außenkontur (siehe Fig. 6) oder eine
winkelförmige Außenkontur (siehe Fig. 7).
[0206] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Funktionselemente 158 einer reizinduzierenden
Struktur 156 nicht vollständig voneinander isoliert sind, sondern an Endpunkten aneinander
angrenzen und somit eine zusammenhängende reizinduzierende Struktur 156 bilden, beispielsweise
eine wabenförmige reizinduzierende Struktur 156, wie sie in Fig. 8 ausschnittsweise
dargestellt ist.
[0207] Für eine lokale, punktuelle propriorezeptive Stimulation der Muskulatur des Trägers
ist es jedoch wesentlich, dass die Funktionselemente 158 nicht die gesamte Fläche
der jeweiligen Reizinduktionszone 154 überdecken, sondern zwischen den Funktionselementen
158 von den Funktionselementen 158 freie Flächenabschnitte 168 verbleiben, welche
im getragenen Zustand des Shirts 100 keinen Druck auf die Haut des Trägers ausüben.
[0208] Die Funktionselemente 158 der reizinduzierenden Strukturen 156 können bei einem Oberkörperbekleidungsstück,
das einen textilen Grundkörper 170 in Form eines Grundgestricks 172 umfasst, insbesondere
dadurch gebildet werden, dass das betreffende Funktionselement 158 einen gestrickten
Bereich 174 umfasst, welcher sich hinsichtlich seiner Bindungsart von einem angrenzenden
gestrickten Bereich 176 des Grundgestricks 172 unterscheidet.
[0209] So ist bei dem in Fig. 9 schematisch im Maschenbild dargestellten Funktionselement
158 der an das Funktionselement 158 angrenzende gestrickte Bereich 176 des Grundgestricks
172 in einer Rechts/Links-Grundbindung aus einem Grundfaden 178 (in Fig. 9 ohne Schraffur
dargestellt), der mit einem Plattierfaden 180 (in Fig. 9 mit Schraffur dargestellt)
plattiert ist, gestrickt.
[0210] In dem (in Fig. 9 zentral dargestellten) gestrickten Bereich 174 des Funktionselements
158, welcher in dem dargestellten Ausführungsbeispiel sieben Maschenstäbchen und sechs
Maschenreihen umfasst, ist ein zusätzlicher Plüschfaden 182 (in Fig. 9 mit Punktierung
versehen) in Plüschbindung in das Grundgestrick 172 eingestrickt.
[0211] Der gestrickte Bereich 174 des Funktionselements 158 ist somit selektiv als ein Plüsch
(Sandwich- oder Normalplüsch) ausgebildet.
[0212] Dieser Plüsch bildet eine über das Grundgestrick 172 erhabene Struktur.
[0213] Der Plüsch kann in ergonomischer Technik (in Formen aufgesetzt) oder selektiert gestrickt
werden.
[0214] Die Form des gestrickten Bereichs 174 ist grundsätzlich beliebig; insbesondere kann
hierfür jede der in den Fig. 3 bis 8 dargestellten Außenkonturen verwendet werden.
[0215] Jedes Funktionselement 158, welches einen gestrickten Bereich 174 mit einer erhabenen
Fläche umfasst, wird getrennt von den anderen Funktionselementen 158 durch den zusätzlich
aus einem Grundsystem der Strickmaschine oder aus einem oder mehreren Sticksystemen
der Strickmaschine eingebrachten Plüschfaden 182, der zusammen mit dem Grundgestrick
172 Maschen bildet, gestrickt.
[0216] Während der Grundfaden 178 und der Plattierfaden 180 glatte Maschen ergeben, werden
aus dem zusätzlichen Plüschfaden 182 Grundmaschen mit nach innen (das heißt im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zur Haut des Trägers hin) gewandten Plüschhenkeln
184 erzeugt.
[0217] Der zusätzliche Plüschfaden 182 wird in eine durch ein Musterbild frei zu bestimmende
Fläche eingebracht und beispielsweise durch eine Säge und ein Obermesser der Strickmaschine
geschnitten, so dass separat voneinander angeordnete, einzelne Funktionselemente 158
entstehen.
[0218] Zur Herstellung eines solchen selektiven Plüschs oder Teilplüschs kann eine Strickmaschine
verwendet werden, welche Nadeln 186 und Plüschplatinen 188 aufweist, wie sie in Fig.
10 schematisch dargestellt sind.
[0219] Die in Fig. 10 dargestellten Plüschplatinen 188 sind Sandwichplüschplatinen. Alternativ
hierzu sind aber auch andere Abschlagplatinen, insbesondere Normalplüschplatinen,
einsetzbar.
[0220] Jede der Plüschplatinen 188 weist einen Fuß 190, einen Schaft 192, eine zwischen
dem Schaft 192 und dem Fuß 190 angeordnete Vorführung 194, einen oberhalb des Schaftes
192 angeordneten Platinenschnabel 196, eine oberhalb des Platinenschnabels 196 angeordnete
Kehle 198 und eine oberhalb der Kehle 198 angeordnete Plüschnase 199 auf.
[0221] Der Verlauf des Plattierfadens 180 und des Plüschfadens 182 über die Plüschplatinen
188 und die Nadeln 186 ist ebenfalls aus Fig. 10 zu ersehen. Der Grundfaden 178 verläuft
unmittelbar unter dem Plattierfaden 180 und ist in der Darstellung von Fig. 10 durch
den Plattierfaden 180 verdeckt.
[0222] Durch die Verwendung von Sandwichplüschplatinen wird der Plüschfaden 182 auf die
Außenseite des Gestricks gebracht.
[0223] Als Grundfaden 178 und als Plattierfaden 180 des Grundgestricks 172 können beliebige
Materialien und Materialkombinationen eingesetzt werden.
[0224] Zur Ausbildung des Plüschs im gestrickten Bereich 174 des Funktionselements 158 wird
vorzugsweise ein Chemiefasermaterial, beispielsweise aus Polypropylen, in Kombination
mit einem Schmelzklebematerial, beispielsweise aus Polyester, eingesetzt.
[0225] Bei einem konkreten Ausführungsbeispiel wird ein Polypropylen-Filamentgarn (beispielsweise
ein Zwirn mit dtex 84/F25/2, aus zwei Fäden aus jeweils 25 Filamenten) mit einem vergleichsweise
niedrigen Schmelzpunkt im Bereich von 165° C bis ungefähr 175° C und einer Erweichungstemperatur
im Bereich von 150° C bis 155° C kombiniert mit dem Schmelzklebematerial PES Grilon
KE 60 mit einer Erweichungstemperatur im Bereich von 55° C bis 65° C und einer Anwendungstemperatur
von 80° C bis 110° C.
[0226] Die den Plüschfaden 182 bildende Kombination dieser Materialien kann beispielsweise
durch Verwirbeln oder Umwinden hergestellt werden.
[0227] Ein Zwirnprozess ist weniger bevorzugt, um eine weitgehende Neutralität der Drallneigung
zu erhalten.
[0228] Die den Plüschfaden 182 bildende Fadenkonstruktion lässt sich im Strickprozess aufgrund
ihrer noch vorhanden Weichheit sehr gut im Maschenbildungsprozess verarbeiten.
[0229] Erst durch eine anschließende Wärmebehandlung nach dem Strickprozess bei einer Temperatur
im Bereich von ungefähr 105° C bis ungefähr 180° C erfolgt eine Verschmelzung der
Materialien im gestrickten Bereich 174 des Funktionselements 158, welche zur Bildung
von versteiften, vergleichsweise harten Strukturen führt, die den Effekt der Reizwirkung
beim Tragen des Oberkörperbekleidungsstücks auslösen.
[0230] Die Härte der so hergestellten Funktionselemente 158 kann beispielsweise durch die
Wahl der Behandlungstemperatur bei der Wärmebehandlung beeinflusst werden.
[0231] Eine höhere Behandlungstemperatur führt grundsätzlich zu einem höheren Härtegrad
der Funktionselemente 158, da ein größerer Anteil des Schmelzklebematerials aufgeschmolzen
wird und sich mit den anderen Materialien im gestrickten Bereich 174 des Funktionselements
158 verbindet, wodurch das Funktionselement 158 steifer wird.
[0232] Die Wärmebehandlung nach dem Stricken des gestrickten Bereichs 174 des Funktionselements
158 kann beispielsweise durch Tumbeln, Formen oder Beaufschlagen mit Heißluft erfolgen.
[0233] Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung von Funktionselementen 158 durch Erzeugen eines
gestrickten Bereichs 174, welcher sich hinsichtlich seiner Bindungsart von einem angrenzenden
gestrickten Bereich 176 eines Grundgestricks 172 des Oberkörperbekleidungsstücks unterscheidet,
ist schematisch in den Maschenbildern der Fig. 11 und 12 dargestellt, wobei Fig. 12
ein vergrößerter Ausschnitt des in Fig. 11 links oben dargestellten Bereichs I des
Gestricks ist.
[0234] Auch bei dieser Ausführungsform ist das Grundgestrick 172 aus einem Grundfaden 178
(in den Fig. 11 und 12 ohne Schraffur dargestellt) und einem Plattierfaden 180 (in
den Fig. 11 und 12 mit Schraffur dargestellt) gebildet.
[0235] Ein Funktionselement 158 in Form eines gegenüber dem Grundgestrick 172 erhabenen
Bereichs wird bei dieser Ausführungsform dadurch erhalten, dass ein Fanggestrick erzeugt
wird, welches mehrere Fanghenkel 200 über mehrere, im dargestellten Ausführungsbeispiel
acht, Maschenreihen hinweg und mit einem Rapport von mehreren, im dargestellten Ausführungsbeispiel
sechs, Maschenstäbchen in einem Rechts/Links-Gestrick umfasst.
[0236] In den gestrickten Bereich 174 des Funktionselements 158 kann als zusätzlicher Plattierfaden
202 ein Schmelzklebefaden 204 (in den Fig. 11 und 12 mit Punktierung dargestellt)
durch Aufplattierung eingearbeitet werden.
[0237] Ein solcher Schmelzklebefaden 204 kann beispielsweise Polyester oder Copolyamid umfassen.
[0238] Beispielsweise kann als Schmelzklebefaden 204 das Schmelzklebematerial PES Grilon
KE 60 aus Polyester (mit einer Erweichungstemperatur von 55° C bis 65° C) oder das
Schmelzklebematerial Grilon KE 85 Copolyamid aus Copolyamid mit einer Erweichungstemperatur
von 80° C bis 90° C verwendet werden.
[0239] Als Grundfaden 178 und als Plattierfaden 180 für das Grundgestrick 172 können beliebige
Materialien und Materialkombinationen verwendet werden.
[0240] In einem konkreten Ausführungsbeispiel wird als Grundfaden 178 das elastische Umwindematerial
CT 6416, bestehend aus einem Elastanfaden mit der Feinheit dtex 17, umwunden mit einem
Polyamid-Faden mit dtex 16F10, und als Plattierfaden 180 ein Polyamid-Garn mit dtex
78/68/2 verwendet.
[0241] Beim Stricken des gestrickten Bereichs 174 des Funktionselement 158 werden der Grundfaden
178, der Plattierfaden 180 und der Schmelzklebefaden 204 zur Bildung der Fanghenkel
200 während der Erzeugung von mehreren, beispielsweise acht, Maschenreihen hinterlegt
und dann abgestrickt.
[0242] In Fig. 11 sind zwei in dieser Weise hergestellte Funktionselemente 158 dargestellt,
welche in einer Diagonalrichtung des Gestricks gegeneinander versetzt sind.
[0243] Vorstehend wurden verschiedene Möglichkeiten erläutert, wie die Funktionselemente
158 der reizinduzierenden Strukturen 156 in den Reizinduktionszonen 154 eines Oberkörperbekleidungsstücks
direkt an einem Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks erzeugt werden können.
[0244] Alternativ hierzu kann auch mindestens eine reizinduzierende Struktur 156 mindestens
ein Trägerelement 236 (siehe Fig. 13) umfassen, an welchem mehrere Funktionselemente
158 ausgebildet sind.
[0245] Das Trägerelement 236 mit den Funktionselementen 158 kann separat von dem Grundkörper
170 des Oberkörperbekleidungsstücks hergestellt und dann, lösbar oder unlösbar, mit
dem Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks verbunden werden.
[0246] Bei einer besonderen Ausgestaltung eines solchen Trägerelements 236 ist vorgesehen,
dass alle Funktionselemente 158 einer Reizinduktionszone 154 an dem betreffenden Trägerelement
236 angeordnet sind, so dass zur Herstellung der reizinduzierenden Struktur 156 der
betreffenden Reizinduktionszone 154 nur ein einziges Trägerelement 158 benötigt wird.
[0247] In einem solchen Fall stimmt eine Außenkontur 238 des Trägerelements 236 vorzugsweise
im Wesentlichen mit der Außenkontur 280 der zugehörigen Reizinduktionszone 154 überein.
[0248] Insbesondere stimmt bei der Ausführungsform eines Trägerelements 236 nach den Fig.
13 und 14 dessen Außenkontur 238 mit der Außenkontur 280 der kombinierten Reizinduktionszone
154d an der Rückseite des Shirts 100 (siehe Fig. 2) überein.
[0249] Ein solches Trägerelement kann beispielsweise als ein Spritzgießteil oder als eine
Folie aus einem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt sein.
[0250] Alternativ hierzu kann das Trägerelement 236 ein Textilmaterial umfassen, beispielsweise
ein Gestrick oder ein Gewirk.
[0251] Das Trägerelement 236 wird so an dem Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks
angeordnet, dass die reizinduzierenden Funktionselemente 158 auf einer dem Grundkörper
170 des Oberkörperbekleidungsstücks abgewandten Vorderseite 240 des Trägerelements
236 liegen und im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks dem Körper des
Trägers zugewandt sind.
[0252] Die in Fig. 15 dargestellte, im montierten Zustand des Trägerelements 236 dem Grundkörper
170 des Oberkörperbekleidungsstücks zugewandte Rückseite 242 des Trägerelements 236
kann mit Befestigungsvorrichtungen 244 versehen sein. Die Befestigungsvorrichtungen
244 können beispielsweise als Haftelemente 246 ausgebildet sein, welche mit (nicht
dargestellten) Haftelementen am Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks zusammenwirken,
um das Trägerelement 236 lösbar an dem Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks
festzulegen.
[0253] Insbesondere können die Haftelemente 246 einen Bestandteil eines Haftverschlusses
oder Klettverschlusses bilden.
[0254] Bei einer in Fig. 16 dargestellten alternativen Ausführungsform eines lösbar an dem
Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks festlegbaren Trägerelements 236 sind
die Befestigungsvorrichtungen 244 als Rastelemente 248 ausgebildet, welche mit (nicht
dargestellten) grundkörperseitigen Rastelementen verrastbar sind, um das Trägerelement
236 lösbar an dem Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks festzulegen.
[0255] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mindestens ein trägerelementseitiges Rastelement
248 und ein hiermit zusammenwirkendes grundkörperseitiges Rastelement zusammen einen
Druckknopf bilden.
[0256] Bei einer in den Fig. 17 und 18 dargestellten alternativen Ausführungsform der reizinduzierenden
Struktur 126 einer Reizinduktionszone 154 ist vorgesehen, dass die Funktionselemente
158 im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks nicht direkt mit der Haut
des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks in Kontakt kommen, sondern dass im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks eine Abdeckung 250 zwischen den Funktionselementen
158 und dem Körper des Trägers angeordnet ist.
[0257] Die Abdeckung 250 kann beispielsweise aus einem Textilmaterial oder aus einer Folie,
insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, gebildet sein.
[0258] Eine Außenkontur 252 der Abdeckung 250 stimmt vorzugsweise im Wesentlichen mit der
Außenkontur 280 der jeweiligen Reizinduktionszone 154 überein.
[0259] Wie am besten aus Fig. 18 zu ersehen ist, kann die Abdeckung 250, beispielsweise
mittels einer Naht 254, mit einer separat von dem Grundkörper 170 hergestellten Rückwand
256, beispielsweise aus einem Textilmaterial oder aus einer Folie, insbesondere aus
einem Kunststoffmaterial, verbunden sein und so zusammen mit der Rückwand 256 eine
Tasche 258 bilden, in welcher die Funktionselemente 158 der reizinduzierenden Struktur
156 aufgenommen sind.
[0260] Die Tasche 258 wird separat von dem Grundkörper 170 aus der Abdeckung 250 und der
Rückwand 256 zusammengesetzt, bevor die Tasche 258 als Ganzes, unlösbar oder lösbar,
an dem Grundkörper 170 des Oberkörperbekleidungsstücks festgelegt wird.
[0261] Die Tasche 258 kann längs ihrer Außenkontur geschlossen sein oder eine Öffnung aufweisen,
durch welche die Funktionselemente 158 und insbesondere die Funktionselemente 158
tragende Trägerelemente 236 in die Tasche 258 einbringbar sind.
[0262] Dabei kann vorgesehen sein, dass alle Funktionselemente 158 der reizinduzierenden
Struktur 156 an einem einzigen Trägerelement 236 angeordnet sind.
[0263] Bei der in den Fig. 17 und 18 dargestellten Ausführungsform ist alternativ hierzu
vorgesehen, dass die reizinduzierende Struktur 156 eine Mehrzahl von Trägerelementen
236 aufweist, welche ihrerseits jeweils eine Mehrzahl von reizinduzierenden Funktionselementen
158 tragen.
[0264] Die Trägerelemente 236 können separat von der Abdeckung 250 und separat von der Rückwand
256 hergestellt sein und anschließend mit der Rückwand 256 und/oder mit der Abdeckung
250 verbunden werden, beispielsweise durch Kleben, Schweißen und/oder Nähen.
[0265] Ferner könnte auch vorgesehen sein, dass die der Abdeckung 250 gegenüberliegende
Rückseite der Tasche 258 nicht durch eine separat vom Grundkörper 170 ausgebildete
Rückwand 256, sondern durch einen Abschnitt 260 des Grundkörpers 170 gebildet ist.
[0266] In diesem Fall können die Tragelemente 236 mit dem Abschnitt 260 des Grundkörpers
170 verbunden werden, beispielsweise durch Kleben, Schweißen und/oder Nähen.
[0267] Ferner kann vorgesehen sein, dass in der Tasche 258 ein (nicht dargestelltes) Vorspannelement
angeordnet ist, welches im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks die
Funktionselemente 158 zu dem Körper des Trägers hin vorspannt, um so den Anpressdruck
der Funktionselemente 158 auf die Haut des Trägers durch die Abdeckung 250 hindurch
zu verstärken.
[0268] Ein solches Vorspannelement kann beispielsweise eine Schaumstoffeinlage umfassen.
[0269] Die Verwendung eines solchen Vorspannelements kann insbesondere dann sinnvoll sein,
wenn der Körper des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks in dem Bereich, in welchem
die betreffende Reizinduktionszone 154 angeordnet ist, konkav ausgebildet ist.
[0270] Die Verwendung einer Abdeckung 250 zwischen den Funktionselementen 158 und dem Körper
des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
die Funktionselemente 158 vergleichsweise hart, vergleichsweise hoch und/oder vergleichsweise
spitz ausgebildet sind.
[0271] Besondere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind die Folgenden:
- 1. Oberkörperbekleidungsstück, insbesondere ein Shirt, ein Body, ein Unterhemd oder
ein Armling, umfassend mindestens einen Kompressionsbereich (142), in dem das Oberkörperbekleidungsstück
im getragenen Zustand eine Kompressionswirkung auf den Körper des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks
ausübt, und mindestens eine reizinduzierende Struktur (156), die im getragenen Zustand
an einer dem Körper des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks zugewandten Innenseite
des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist.
- 2. Oberkörperbekleidungsstück nach Ausführungsform 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die reizinduzierende Struktur (156) zumindest teilweise in dem mindestens einen Kompressionsbereich
(142) des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist.
- 3. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die reizinduzierende Struktur (156) im getragenen Zustand in direktem Kontakt
mit der Haut des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks steht.
- 4. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die reizinduzierende Struktur (156) im getragenen Zustand durch eine Abdeckung
(250) von der Haut des Trägers getrennt ist.
- 5. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kompressionsbereich (142) des Oberkörperbekleidungsstücks ein Gestrick oder
Gewirk umfasst.
- 6. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kompressionsbereich (142) des Oberkörperbekleidungsstücks mindestens ein
elastisches Garn umfasst.
- 7. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kompressionsbereich (142) einen graduellen Verlauf der Kompressionsstärke
aufweist.
- 8. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die maximale Kompressionsstärke in dem Kompressionsbereich (142) mindestens ungefähr
7 mm Hg beträgt.
- 9. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Kompressionsbereich (142) zumindest einen Teil eines Rumpfbereichs
(214), zumindest einen Teil eines Oberarmbereichs (232) und/oder zumindest einen Teil
eines Unterarmbereichs (235) des Oberkörperbekleidungsstücks umfasst.
- 10. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die reizinduzierende Struktur (156) mindestens ein reizinduzierendes Funktionselement
(158) umfasst.
- 11. Oberkörperbekleidungsstück nach Ausführungsform 10, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Funktionselement (158) als eine Erhebung ausgebildet ist.
- 12. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (158) ein elastisches, ein thermoplastisches
und/oder ein duroplastisches Polymer enthält.
- 13. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (158) einen gestrickten Bereich
(174) des Oberkörperbekleidungsstücks umfasst, der sich hinsichtlich seiner Bindungsart
von einem an das Funktionselement (158) angrenzenden gestrickten Bereich (176) des
Oberkörperbekleidungsstück unterscheidet.
- 14. Oberkörperbekleidungsstück nach Ausführungsform 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der gestrickte Bereich (174) des Funktionselements (158) als ein Plüsch ausgebildet
ist.
- 15. Oberkörperbekleidungsstück nach Ausführungsform 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der gestrickte Bereich (174) des Funktionselements (158) als ein Fanggestrick ausgebildet
ist.
- 16. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass der gestrickte Bereich (174) des Funktionselements einen Schmelzklebefaden
(204) enthält.
- 17. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (158) lokal begrenzt ausgebildet
ist.
- 18. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (158) eine größte Ausdehnung
von höchstens ungefähr 1,0 cm aufweist.
- 19. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass die Höhe mindestens eines Funktionselements (158) mindestens
ungefähr 0,1 cm beträgt.
- 20. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (158) eine Shore-A-Härte von
mindestens ungefähr 20 aufweist.
- 21. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (158) an einem Grundkörper (170)
des Oberkörperbekleidungsstücks festgelegt ist.
- 22. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 10 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur (156) mindestens ein
Trägerelement (236) umfasst, an welchem mehrere Funktionselemente (158) ausgebildet
sind.
- 23. Oberkörperbekleidungsstück nach Ausführungsform 22, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Trägerelement (236) an einem Grundkörper (170) des Oberkörperbekleidungsstücks
festgelegt ist.
- 24. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 22 oder 23, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Trägerelement (236) lösbar mit einem Grundkörper
(170) des Oberkörperbekleidungsstücks verbunden ist.
- 25. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur (156) im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise mit der Thoracolumbal-Faszie
des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks überlappt.
- 26. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur (156) im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise mit der Muskelgruppe Erector
Spinae überlappt.
- 27. Oberkörperbekleidungsstück nach Ausführungsform 26, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine die Muskelgruppe Erector Spinae zumindest teilweise überlappende reizinduzierende
Struktur (156) sich im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks bis ungefähr
zur Höhe des Brustwirbels Th 10 erstreckt.
- 28. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur (156) im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise mit den Muskeln Triceps
brachii überlappt.
- 29. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine reizinduzierende Struktur (156) im getragenen
Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks zumindest teilweise mit den Extensoren des
Unterarms des Trägers überlappt.
- 30. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, dass im getragenen Zustand des Oberkörperbekleidungsstücks der Thoraxbereich,
die Dornfortsätze der Wirbelsäule und/oder der Halsbereich des Trägers des Oberkörperbekleidungsstücks
nicht in Kontakt mit einer reizinduzierenden Struktur (156) des Oberkörperbekleidungsstücks
stehen.
- 31. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, dass das Oberkörperbekleidungsstück mindestens zwei reizinduzierende
Strukturen (156) aufweist, die durch einen Bereich ohne reizinduzierende Struktur
voneinander getrennt sind.
- 32. Oberkörperbekleidungsstück nach einer der Ausführungsformen 1 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, dass das Oberkörperbekleidungsstück mit mindestens einer Markierung
versehen ist, welche als Positionierhilfe zum Positionieren mindestens einer reizinduzierenden
Struktur (156) des Oberkörperbekleidungsstücks relativ zu dem Körper des Trägers beim
Anziehen des Oberkörperbekleidungsstücks dient.