[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungserzeuger mit mindestens einer rotierend antreibbaren
Welle, auf welcher mindestens eine Unwuchteinheit angeordnet ist, welche aus mindestens
zwei Gewichtselementen aufgebaut ist, von denen ein erstes Gewichtselement fest an
der Welle angebracht und ein zweites Gewichtselement radial verstellbar gelagert sind,
welches abhängig von der Drehzahl der Welle zwischen einer radial innenliegenden ersten
Position und einer radial außenliegenden zweiten Position verstellbar ist, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Schwingungserzeuger werden etwa bei Vibrationsrammgeräten zum Einrammen und Ziehen
von Spundwandbohlen in beziehungsweise aus einem Boden eingesetzt. Durch die erzeugten
Schwingungen, welche durch drehend angetriebene Unwuchteinheiten bewirkt werden, wird
der Boden in einen quasi flüssigen Zustand versetzt, so dass eine Bohle oder ein Träger
mit einem relativ geringen Kraftaufwand in den Boden eingedrückt oder herausgezogen
werden kann.
[0003] Die Unwuchteinheiten sind über einen oder mehrere Drehantriebe mittels Zahnradgetrieben
rotierend angetrieben. Die Unwuchteinheiten und das Zahnradgetriebe sind in einem
Getriebegehäuse angeordnet, wobei die einzelnen Unwuchteinheiten in ihrem Drehwinkel
zueinander mittels einer Verstelleinrichtung verstellt werden können. Solche Schwingungserzeuger
sind etwa aus
EP 2085 149 A1, der
EP 0 951 949 A1 oder der
US 5,955,964 B bekannt.
[0004] Ein gattungsgemäßer Schwingungserzeuger geht aus der
EP 0 070 343 A1 hervor. Bei diesen bekannten Schwingungserzeugern ist an einer umlaufenden Unwuchtwel-le
ein radial beweglich geführtes Fliehgewicht vorgesehen. Weiterhin ist eine auf das
Fliehgewicht wirkende Rückholfeder angeordnet, welche das Fliehgewicht in eine radial
innenliegende Stellung drückt. Auf diese Weise ergibt sich bei niedrigeren Drehzahlen
eine relativ kleine Unwucht, die so das Anlaufdrehmoment des Antriebsmotors gering
hält. Mit steigender Drehzahl bewegt sich das Fliehgewicht allmählich unter dem Einfluss
der Fliehkraft gegen die Rückholfeder nach außen, so dass erst bei Erreichen der vorgesehenen
Betriebsdrehzahl die verlangte Unwucht des Schwingungserzeugers erreicht wird. Die
Größe der Unwucht verändert sich somit allmählich mit steigender Drehzahl.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Schwingungserzeuger anzugeben, bei welchem eine verbesserte Einstellbarkeit
der Größe der Unwucht ermöglicht ist.
[0006] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Schwingungserzeuger mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Der erfindungsgemäße Schwingungserzeuger ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretiereinrichtung
vorgesehen ist, durch welche das verstellbare zweite Gewichtselement bis zu einer
vorgegebenen Auslösedrehzahl der Welle in der ersten Position festgestellt ist und
bei Erreichen der Auslösedrehzahl gelöst und verstellbar ist. Bei dem erfindungsgemäßen
Schwingungserzeuger kann so die Größe der Unwucht bis zu einer vorgegebenen Auslösedrehzahl
festgehalten werden. Dies ermöglicht insbesondere bei einem Anfahren des Schwingungserzeugers
eine gleichbleibende Unwucht. Dies kann das Anlaufen des Schwingungserzeugers in einer
Startphase erleichtern und stellt ein gleichbleibendes statisches Moment in der Anlaufphase
sicher. Es wird dabei auch eine verbesserte Kontrolle erreicht, wenn etwa kritische
Resonanzbereiche des Schwingungserzeugers durchlaufen werden. Hierdurch können Belastungen
oder Beschädigungen des Schwingungserzeugers vermieden werden.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers besteht
darin, dass das zweite Gewichtselement entlang mindestens einer Linearführung verschiebbar
gelagert ist, welche quer zu einer Drehachse der Welle gerichtet ist. Die Linearführung
kann dabei radial zur Drehachse der Welle oder tangential zu einer zylindrischen Mantellinie
um die Drehachse der Welle gerichtet sein. Vorzugsweise können auch zwei oder mehr
parallel zueinander verlaufende Linearführungen angeordnet sein. Hierdurch wird eine
definierte Lageverschiebung des verstellbaren zweiten Gewichtselementes sichergestellt.
[0009] Der Schwingungserzeuger kann vorzugsweise mehrere Unwuchteinheiten aufweisen. Vorzugsweise
sind mindestens ein Paar oder mehrere Paare Unwuchteinheiten vorgesehen, wobei die
Unwuchteinheiten eines Paares jeweils auf separaten, parallelen Wellen angeordnet
sind. Die Unwuchteinheiten eines Paares werden mit entgegengesetzter Drehrichtung
angetrieben. Die Wellen können dabei über miteinander kämmende Zahnräder in Verbindung
stehen. Über eine Verstelleinrichtung, die mechanisch über eine Verstellwelle oder
elektronisch ausgebildet ist, kann die Drehstellung der Unwuchteinheiten eines Paares
zueinander verändert werden. Hierdurch können die Unwuchten insbesondere in einer
vertikalen Richtung addiert und in einer horizontalen Richtung kompensiert werden.
In einem Leerlauf ist auch eine Kompensation in vertikaler Richtung möglich.
[0010] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass die Arretiereinrichtung
mindestens ein Arretierelement aufweist, welches zwischen einer Arretierposition und
einer Freigabeposition verstellbar ist. Das Arretierelement kann dabei ein Arretierstift
oder ein Arretierhaken sein. In der Arretierposition ist das Arretierelement mit dem
verstellbaren Gewichtselement in Eingriff und fixiert dessen Lage. Bei Erreichen einer
Auslösedrehzahl kann das Arretierelement in eine Freigabeposition verschoben oder
verschwenkt werden, so dass das zweite Gewichtselement durch die bei der Auslösedrehzahl
herrschende Fliehkraft verstellt wird. Die Auslösedrehzahl ist größer als Null und
kann vorzugsweise einen Wert zwischen 10% bis 90% der maximalen Betriebsdrehzahl betragen.
In der Freigabeposition ist das Arretierelement von dem zweiten Gewichtselement beabstandet,
wobei eine freie Verstellbarkeit ermöglicht wird.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass das mindestens
eine Arretierelement quer zur Linearführung des zweiten Gewichtselements verstellbar
ist. Vorzugsweise ist das Arretierelement ein Arretierstift, welches quer zur Linearführung
verschiebbar gelagert ist.
[0012] Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, dass das
mindestens eine Arretierelement federgespannt in der Arretierposition gehalten ist
und in eine Arretierausnehmung an dem verstellbaren zweiten Gewichtselement eingreift.
Durch eine Federvorspannung wird das Arretierelement in der Arretierposition gehalten,
so dass das zweite Gewichtselement zuverlässig in der radial innenliegenden ersten
Position gehalten ist. Das Verschieben des Arretierelementes kann durch einen Aktor,
etwa durch einen Elektromagneten, bewirkt werden. In einer besonders robusten Ausführungsform
kann die Federvorspannung des Arretierelementes so ausgelegt sein, dass die Federvorspannung
des Arretierelementes durch die bei der Auslösedrehzahl herrschenden Fliehkraft überwunden
und das Arretierelement in die Freigabeposition gedrückt wird. Das Arretierelement
kann an der Welle oder dem Gewichtselement verstellbar gelagert sein.
[0013] Dabei ist es nach einer Weiterbildung besonders vorteilhaft, dass die Arretierausnehmung
eine Einlauf- und/oder eine Auslaufschräge aufweist. Die Einlauf- oder Auslaufschräge
kann als eine Art Keilschiebemechanismus dienen, bei welcher die auf das verstellbare
zweite Gewichtselement wirkende Fliehkraft in eine Gegenkraft übersetzt wird, welche
das Arretierelement aus der Arretierposition in die Freigabeposition drückt. Eine
Spitze des Arretierelements ist entsprechend mit einer Schräge oder Abrundung ausgebildet.
[0014] Eine besonders zuverlässige Arretierung des zweiten Gewichtselementes wird nach einer
Ausführungsvariante der Erfindung dadurch erzielt, dass zwei Arretierelemente vorgesehen
sind, welche entgegengesetzt gerichtet und verschiebbar sind. Es ist somit eine doppelte
Arretierung und Feststellung des zweiten Gewichtselementes in der Arretierposition
gegeben.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass mindestens eine
Rückstellfeder vorgesehen ist, durch welche das zweite Gewichtselement in die radial
innen liegende erste Position rückstellbar ist. Die Rückstellfeder ist dabei vorzugsweise
mit einer relativ geringen Rückstellfederkraft ausgebildet, so dass das Gewichtselement
nach dem Lösen der Arretiereinrichtung zügig die radial außen liegende zweite Position
einnehmen und erst bei Erreichen einer relativ geringen Rückstelldrehzahl, welche
vorzugsweise kleiner als die Auslösedrehzahl ist, wieder zurück in die radial innen
liegende erste Position gestellt wird. Bei dieser Rückstellung kann das Gewichtselement
dann auch wieder durch die Arretiereinrichtung in der ersten Position festgestellt
werden.
[0016] Um bei einer steigenden Drehzahl eine übermäßige Erhöhung der Unwucht zu begrenzen,
ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung zweckmäßig, dass die Unwucht der
Unwuchteinheit durch das Verstellen des zweiten Gewichtselementes in die radial außen
liegende Position verringert ist. Bei dieser Anordnung sind das erste Gewichtselement
und das zweite Gewichtselement in Bezug auf die Welle gegengerichtet zueinander angeordnet.
Bei Erreichen der radial außen liegenden zweiten Position kompensiert somit das zweite
Gewichtselement die durch das erste Gewichtselement bewirkte Unwucht.
[0017] Alternativ kann es nach einer Ausbildung der Erfindung zweckmäßig sein, dass die
Unwucht der Unwuchteinheit durch das Verstellen des zweiten Gewichtselements in die
radial außen liegende zweite Position erhöht ist. Diese Anordnung ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn zum Anlaufen des Schwingungserzeugers in einer Startphase nur
eine geringe oder gar keine Unwucht an der Welle gegeben sein soll. Dabei ist es bei
einem relativ geringen Anlaufdrehmoment möglich, sehr schnell eine gewünschte Betriebsdrehzahl
zu erreichen. Bei Überschreiten der Auslösedrehzahl wird das zweite Gewichtselement
verstellt, wobei die maßgebliche Unwucht an der Welle gebildet wird. Dabei kann ein
maximales statisches Moment an der Welle der Unwuchteinheit erzeugt werden.
[0018] Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Schwingungserzeuger in unterschiedlichen
Bereichen angewendet werden. Insbesondere kann der Schwingungserzeuger auch zur Bodenverdichtung
in einem Bodenverdichter eingesetzt werden.
[0019] Besonders bevorzugt ist es nach der Erfindung, dass ein Vibrationsrammgerät mit einem
Trägergerät vorgesehen ist, an welchem ein erfindungsgemäßer Schwingungserzeuger vertikal
verstellbar gelagert ist. Das Trägergerät kann dabei insbesondere ein Raupenfahrzeug
sein, an welchem der Schwingungserzeuger entlang eines Mastes verfahrbar oder an einem
Kranausleger an einem Seil vertikal verstellbar angehängt ist. Der Schwingungserzeuger
weist dabei eine Halteeinrichtung, insbesondere eine Spannzange auf, mit welcher ein
in den Boden einzubringender Träger, insbesondere eine Spundwandbohle oder ein H-Träger,
fest einspannbar ist. Über die Halteeinrichtung kann die vom Schwingungserzeuger erzeugte
Schwingung auf das Eindringmedium übertragen werden, welches wiederum die Schwingung
auf den Boden überträgt.
[0020] Weiterhin ist nach der Erfindung ein Bohrgerät mit einem Bohrantrieb vorgesehen,
durch welchen ein Bohrgestänge drehend antreibbar ist, wobei ein erfindungsgemäßer
Schwingungserzeuger vorgesehen ist. Mit einem derartigen Bohrgerät kann die drehende
Bohrbewegung mit einer axialen Schwingbewegung überlagert werden. Hierdurch kann ein
Vibrationsbohren oder auch ein sogenanntes Sonic-Drilling durchgeführt werden. Bei
einem derartigen Vibrationsbohren kann aufgrund der überlagernden Vibrationsbewegung
ein erhöhter Bohrfortschritt erreicht werden. Der Schwingungserzeuger ist vorzugsweise
an dem Bohrantrieb angeordnet.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles erläutert,
welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht durch eine Unwuchteinheit eines erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers,
bei der ein verstellbares Gewichtselement sich in einer radial innen liegenden ersten
Position befindet; und
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht der Unwuchteinheit gemäß Fig. 2, wobei sich das zweite Gewichtselement
in einer radial außen liegenden zweiten Position befindet.
[0022] In Fig. 1 ist stark schematisiert der Aufbau eines erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers
10 mit zwei Paaren von Unwuchteinheiten 20 dargestellt. Dabei wird ein erstes Paar
von Unwuchteinheiten 20 über einen ersten Antrieb 14, welcher als ein Hydraulikmotor
ausgebildet ist, drehend angetrieben. Die beiden Unwuchteinheiten 20 des ersten Paares
sind über nicht dargestellte Zahnräder drehend miteinander verbunden, wobei eine erste
Unwucht 20 mit der Drehrichtung D1 im Uhrzeigersinn und eine zweite Unwuchteinheit
20 mit entgegengesetzter Drehrichtung D2 drehend angetrieben werden. Durch diese Anordnung
können sich die Unwuchten der beiden Unwuchteinheiten 20 eines Unwuchtpaares in vertikaler
Richtung summieren, während sie sich in horizontaler Richtung kompensieren. In entsprechender
Weise ist ein zweites Paar mit Unwuchteinheiten 20 angeordnet und durch einen zweiten
Antrieb 14, welcher ebenfalls ein Hydraulikmotor ist, drehend angetrieben. Die beiden
Paare von Unwuchteinheiten 20 sind über eine nur schematisch angedeutete Phasenverstelleinrichtung
18 gekoppelt, durch welche ein Drehwinkel der beiden Paare von Unwuchteinheiten 20
zueinander verstellbar ist.
[0023] Der erfindungsgemäße Aufbau der Unwuchteinheiten 20 ist näher im Zusammenhang mit
den Figuren 2 und 3 dargestellt und erläutert. Zum Bilden einer Unwuchteinheit 20
ist an einer Welle 12, welche drehend um eine Drehachse 13 angetrieben ist, ein erstes
Gewichtselement 22 asymmetrisch zur Welle 12 angeordnet. Durch die asymmetrische Anordnung
des ersten Gewichtselementes 22 wird bei einem drehenden Antrieb der Unwuchteinheit
20 eine Unwucht erzeugt. Zum Reduzieren der Größe der Unwucht ist ein zweites Gewichtselement
24 verstellbar relativ zur Welle 12 und dem ersten Gewichtselement 22 gelagert. Das
zweite Gewichtselement 24 weist zwei parallel gerichtete Führungsbohrungen 25 auf,
mit welchen das zweite Gewichtselement 24 auf zwei quer zur Welle 12 gerichtete bolzenförmige
Linearführungen 26 an dem ersten Gewichtselement 22 verschiebbar aufgesetzt ist. Dabei
ragen die Linearführungen 26 jeweils in einen offenen zylindrischen Aufnahmeraum 27
hinein, welche an dem zweiten Gewichtselement 24 ausgebildet sind. In dem Aufnahmeraum
27 ist jeweils eine Rückstellfeder 28 angeordnet, welche sich einerseits an einem
Grund des Aufnahmeraumes 27 des zweiten Gewichtselementes 24 und andererseits an einem
Stützring 23 abstützt. Der Stützring 23 ist jeweils an einem freien Ende der bolzenförmigen
Linearführung 26 angeordnet und wird durch ein schraubenmutterartiges Befestigungselement
fixiert.
[0024] An dem ersten Gewichtselement 22 ist in einer Aufnahmebohrung eine Arretiereinrichtung
30 mit zwei stiftförmigen Arretierelementen 32 angeordnet. Die stiftförmigen Arretierelemente
32 weisen an ihrem freien Ende einen gerundeten Kopf 36 auf. Die quer zur Welle 12
gerichteten Arretierelemente 32 werden durch eine Spannfeder 34 nach außen gespannt.
Die Spannfedern 34 stützen sich dabei jeweils nach innen an einem Mittelteil 31 ab.
Durch die Spannfedern 34 werden die beiden Arretierelemente 32 mit ihrem jeweiligen
Kopf 36 in eine im Querschnitt etwa dreieckige Arretierausnehmung 40 gedrückt, welche
an dem angrenzenden verstellbaren zweiten Gewichtselement 24 ausgebildet ist. Hierdurch
wird das zweite Gewichtselement 24 gemäß Fig. 2 in einer radial innen liegenden ersten
Position arretiert.
[0025] Mit zunehmender Drehzahl der Welle 12 erhöht sich eine Fliehkraft auf das zweite
Gewichtselement 24. Bei Erreichen einer Auslösedrehzahl werden die Arretierstifte
32 entgegen der Spannkraft der Spannfeder 34 durch eine keilförmige Einlaufschräge
42 und eine keilförmige Auslaufschräge 44 an der Arretierausnehmung 40 zurück in die
Aufnahmebohrung des ersten Gewichtselementes 22 gedrückt. Damit ist das zweite Gewichtselement
24 nunmehr in radialer Richtung freigesetzt und verstellbar. Aufgrund der anliegenden
Fliehkraft kann das zweite Gewichtselement 24 eine radial außen liegende zweite Position
einnehmen, welche in Fig. 3 dargestellt ist. Bei dieser radial außen liegenden zweiten
Position wird das Gewicht des zweiten Gewichtselementes 24 derart radial nach außen
verschoben, dass die asymmetrische Gewichtsverteilung des ersten Gewichtselementes
22 teilweise kompensiert und damit die Unwucht reduziert ist.
[0026] Beim radialen nach außen Schieben wird die Rückstellfeder 28 komprimiert und gespannt.
Bei einer Reduktion der Drehzahl der Welle 12 kann so das zweite Gewichtselement 24
wieder zurück in die radial innen liegende erste Position gemäß Fig. 2 gedrückt werden.
Bei Erreichen der ersten Ausgangsposition werden dann auch wieder die stiftförmigen
Arretierelemente 32 durch die jeweiligen Spannfedern 34 nach außen in die gegenüberliegenden
Arretierausnehmungen 40 am zweiten Gewichtselement 24 gedrückt.
1. Schwingungserzeuger,
mit mindestens einer rotierend antreibbaren Welle (12), auf welcher mindestens eine
Unwuchteinheit (20) angeordnet ist, welche aus mindestens zwei Gewichtselementen (22,
24) aufgebaut ist, von denen ein erstes Gewichtselement (22) fest an der Welle (12)
angebracht und ein zweites Gewichtselement (24) radial verstellbar gelagert sind,
welches abhängig von der Drehzahl der Welle (12) zwischen einer radial innenliegenden
ersten Position und einer radial außenliegenden zweiten Position verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Arretiereinrichtung (30) vorgesehen ist, durch welche das verstellbare zweite
Gewichtselement (24) bis zu einer vorgegebenen Auslösedrehzahl der Welle (12) in der
ersten Position festgestellt ist und bei Erreichen der Auslösedrehzahl gelöst und
verstellbar ist.
2. Schwingungserzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Gewichtselement (24) entlang mindestens einer Linearführung (26) verschiebbar
gelagert ist, welche quer zu einer Drehachse (13) der Welle (12) gerichtet ist.
3. Schwingungserzeuger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretiereinrichtung (30) mindestens ein Arretierelement (32) aufweist, welches
zwischen einer Arretierposition und einer Freigabeposition verstellbar ist.
4. Schwingungserzeuger nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Arretierelement (32) quer zur Linearführung (26) des zweiten
Gewichtselementes (24) verstellbar ist.
5. Schwingungserzeuger nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Arretierelement (32) federgespannt in der Arretierposition gehalten
ist und in eine Arretierausnehmung (40) an dem verstellbaren zweiten Gewichtselement
(24) eingreift.
6. Schwingungserzeuger nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretierausnehmung (40) eine Einlauf- und/oder Auslaufschräge (42, 44) aufweist.
7. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Arretierelemente (32) vorgesehen sind, welche entgegengesetzt gerichtet und
verschiebbar sind.
8. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Rückstellfeder (28) vorgesehen ist, durch welche das zweite Gewichtselement
(24) in die radial innenliegende erste Position rückstellbar ist.
9. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unwucht der Unwuchteinheit (20) durch das Verstellen des zweiten Gewichtselements
(24) in die radial außenliegende zweiten Position verringert ist.
10. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unwucht der Unwuchteinheit (20) durch das Verstellen des zweiten Gewichtselements
(24) in die radial außenliegende zweite Position erhöht ist.
11. Vibrationsrammgerät mit einem Trägergerät, an welchem ein Schwingungserzeuger vertikal
verstellbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schwingungserzeuger (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 vorgesehen ist.
12. Bohrgerät mit einem Bohrantrieb, durch welchen ein Bohrgestänge drehend antreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schwingungserzeuger (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 vorgesehen ist.