[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein motorisch betriebenes Hand-Verpressgerät, mit
einem Festteil und einem Bewegungsteil, wobei das Bewegungsteil durch einen in einem
Hydraulikzylinder laufenden Hydraulikkolben relativ zu dem Festteil bewegt wird und
mittels einer Rückstellfeder in eine Ausgangsstellung zurückbewegbar ist, wobei ein
Drucksensor vorgesehen ist, der den Druck des Hydraulikmittels in dem Hydraulikzylinder
erfasst.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Betreiben eines motorisch betätigten
Hand-Verpressgerätes, bei welchem auf eine Schalterbetätigung hin ein oder mehrere
Pressbacken aus einer Startposition in eine geschlossene Verpressposition bewegt werden,
bis eine vorgegebene Verpresskraft erreicht ist oder eine vorgegebene Zeit verstrichen
ist, wonach selbsttätig, etwa durch Rücklauf eines Presskolbens, eine Pressbacken-Freigabe
erfolgt, wobei weiter der Presskolben hydraulisch, mittels eines Hydraulikmittels,
betätigt wird.
[0003] Derartige Verpressgeräte und Verfahren zum Betreiben eines Verpressgerätes sind bekannt.
Beispielsweise sei auf die
WO 99/19947 verwiesen. Das hieraus bekannte Verpressgerät wird hydraulisch angetrieben. Darüber
hinaus sind auch unmittelbar elektromotorisch angetriebene derartige Pressgeräte bekannt.
Hierzu ist beispielsweise auf die
DE 203 05 473 U1 zu verweisen. Anstatt zweier Verpressbacken kann auch nur eine, gegen einen feststehenden
Gegenanschlag zu verfahrende Pressbacke vorgesehen sein. Siehe etwa
US 5 727 417.
[0004] Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, siehe etwa die nicht vorveröffentlichte
deutsche Patentanmeldung 10 2006 026 552, bei einer Freigabe der Pressbacken, so, dass sie wieder in die geöffnete oder öffenbare
Startposition sich bewegen oder bewegt werden können (hinsichtlich bewegt werden können
ist darauf zu verweisen, dass derartige Pressbacken auch, obwohl ihre Öffnung grundsätzlich
möglich ist, mit einer Feder in eine Geschlossenstellung vorgespannt sein können,
siehe etwa
DE 10 2005 028083 A1), eine Unterbrechung der Bewegung in die Startposition vornehmen zu können, so, dass
ein nächster Verpressvorgang sogleich aus einer hierdurch gewählten Zwischenposition
begonnen werden kann.
[0005] Weiterhin sind schon in verschiedener Hinsicht Maßnahmen vorgeschlagen worden, die
eine Überprüfung ermöglichen sollen, ob eine Verpressung tatsächlich durchgeführt
wurde. In der
EP 1 092 487 A2 ist hierzu eine Vorrichtung an den Pressbacken vorgeschlagen, die nur nach vollständigem
Zusammendrücken eine Wiederöffnung ermöglicht. Diese Maßnahme zur Überprüfung der
vollständigen Verpressung ist allerdings relativ aufwendig.
[0007] Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit
der Aufgabe, ein Verpressgerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Verpressgerätes
anzugeben, das einfach und zuverlässig die Erreichung und Einhaltung eines bestimmten
Verpressdruckes ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruches 1 hinsichtlich des Verpressgerätes
gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass der Druck nach einem Einschalten des Gerätes
in regelmäßigen Zeitabständen von weniger als einer Sekunde gemessen wird.
[0009] Diese Aufgabe ist weiter beim Gegenstand des Anspruches 11 gelöst, wobei darauf abgestellt
ist, dass das Erreichen der vorgegebenen Presskraft mittels eines den Druck des Hydraulikmittels
erfassenden Drucksensors überprüft wird, wobei der Druck nach einem Einschalten des
Gerätes in regelmäßigen Zeitabständen von weniger als einer Sekunde gemessen wird.
[0010] Das Erreichen der vorgegebenen Presskraft kann mittels des den Druck des Hydraulikmittels
erfassenden Drucksensors überprüft werden.
[0011] Die Überprüfung kann im Einzelnen bspw. durch einen Vergleich zwischen einem vorgegebenen
Mindestdruckwert und einem tatsächlich erreichten Druckwert durchgeführt werden. Wenn
bspw. die Verpressung mindestens einen Druckwert von 500 bar erreicht haben sollte,
kann dieser Wert als Mindestdruckwert vorgegeben werden und mit einem erreichten Druckwert,
bspw. 600 bar oder 650 bar, verglichen werden. Solange die Differenz zwischen dem
tatsächlich erreichten Druckwert und dem vorgegebenen Druckwert positiv ist, kann
eine solche Verpressung als in Ordnung gewertet werden.
[0012] In weiterer Hinsicht kann ein solcher Drucksensor auch dazu herangezogen werden,
mittels der Druckerfassung eine gewünschte selbsttätige Öffnung des Rücklaufventils
zu überprüfen. Durch gespeicherte entsprechende Kurven, die einem vollständigen Verpressvorgang
entsprechen, kann hinsichtlich des bei automatischem Öffnen des Rücklaufventils eintretenden
starken Druckabfalls die tatsächliche Einstellung und Funktion des automatisch öffnenden
Rücklaufventils überprüft werden. Insbesondere kann eine entsprechende Wertespeicherung
bei Wartungsarbeiten zur Einstellung des Rücklaufventils herangezogen werden, ohne
dass eine tatsächliche Druckbeaufschlagung tatsächlich durchgeführt werden muss.
[0013] In besonderen Fällen, etwa bei Aufweitvorgängen für Rohre, ist es erwünscht, dass
ein bestimmter Druckwert, ein Aufweite-Druckwert, über einige Zeit beibehalten wird,
ohne dass eine Öffnung des Rücklaufventils erfolgt. Insoweit kann das Vorsehen des
Drucksensors dazu genutzt werden, dass mittels Vorgabe eines Druckschwellwertes, der
unterhalb eines für die Beendigung eines Presszyklus zu erreichenden Druckmaximalwertes
liegt, ein Anhalten des Bewegungsteils durchgeführt wird zur Erzielung einer Druckhaltung.
Der Druckmaximalwert würde im Fall des automatisch öffnenden Rücklaufventils dem insoweit
bezüglich des Rücklaufventils eingestellten Auslösedrucks entsprechen. Der Druckschwellwert
wird entsprechend unterhalb des Auslösedrucks des Rücklaufventils in diesem Fall gewählt.
Mit Erreichen des Druckschwellwerts erfolgt dann geeigneterweise eine Abstellung des
Motors, welcher die Hydraulikmittelpumpe betätigt. Der Druck wird also gehalten. Durch
vorgegebenes oder manuell gewähltes nochmaliges Betätigen des Auslöseschalters kann
der Pumpvorgang dann fortgesetzt werden. Das vorgegebene Betätigen des Auslöseschalters
kann entsprechend selbsttätig ablaufen und nach Ablauf einer, ggf. frei wählbaren,
Zeitspanne ab Abstellen des Motors nach Erreichen des Druckschwellwertes erfolgen.
Hierbei kann aber in einer Variante auch sogleich vorgesehen sein, dass bei Erfassen
einer nochmaligen Betätigung unter Druck, also bei dem etwa vorgegebenen Druckschwellwert,
zugleich mit der nochmaligen Betätigung die Öffnung des Rücklaufventils erfolgt, da
dann die für diesen Bearbeitungszweck angestrebte Druckbeaufschlagung erreicht ist
und es eines nochmaligen Druckanstiegs bis zum selbsttätigen Öffnen des Rücklaufventils
(bei üblichem Zyklus) nicht mehr bedarf.
[0014] Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Pressgerätes selbst kann auch ein Stromsensor
zur Erfassung des Motorstroms vorgesehen sein, wobei mittels der Druck- und/oder Strommessung
der diesbezügliche Hydraulikmitteldruck zur Auswertung herangezogen wird und/oder
ein hiervon abgeleitetes Wegmaß zur weiteren Bestimmung herangezogen wird.
[0015] In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, dass mittels des Drucksensors eine
Bestimmung der Kolbenposition durchgeführt ist.
[0016] In weiterer bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein - geeignet vorprogrammierter
- Mikrocontroller zur Auswertung der von dem Drucksensor und/oder einem Stromsensor
und/oder einem Zeitmesser und/oder einem Wegsensor gelieferten Signale vorgesehen
ist. Bevorzugt ist insbesondere auch, dass nur ein Drucksensor, d.h. kein Wegsensor
und kein Stromsensor, wohl aber ein Zeitmesser, oder nur ein Stromsensor, das heißt
kein Wegsensor und kein Drucksensor, wohl aber ggf. ein Zeitmesser, vorgesehen sind.
Andererseits kann auch insbesondere der Drucksensor mit dem Stromsensor, und einem
Zeitmesser, kombiniert vorgesehen sein.
[0017] In weiterer bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine das Signal des
Drucksensors zu einem Mikrocontroller übermittelnde elektrische Leitung verzweigt
ist und dass eine Zweigleitung ungefiltert auf einen ADC-Kanal des Mikrocontrollers
geschaltet ist, während die andere Zweigleitung mit einer Verstärkungseinheit und/oder
einem Tiefpassfilter versehen ist.
[0018] Bevorzugt ist weiterhin, dass ein bei Einschaltung eines Pressvorganges in dem Hydraulikmittel
herrschender Druck gemessen wird und mit einem Sollwert verglichen wird. Hierdurch
kann zunächst festgestellt werden, ob es sich um ein Einschalten des Pressgerätes
in einer üblichen Ausgangsposition handelt, bei der lediglich der durch die Rückstellfeder
beispielsweise verursachte Vorspannungsdruck (mit gewissem Zuschlag) anliegt. Oder
ob es sich um ein Wiedereinschalten des Pressgerätes nach einem Ausschalten und Druck
handelt, etwa wenn im Zuge eines Aufweitvorganges ein gewisser Verpressdruck über
eine gewisse Zeit andauernd auf das Werkstück aufgebracht werden soll.
[0019] In weiter bevorzugter Ausgestaltung kann dann vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit
des beim Einschalten ermittelten Druckes des Hydraulikmittels zugeordnet diesem Einschalten
eine Öffnung des Rücklaufventils durchgeführt wird. Diese Verfahrensweise ist insbesondere
wiederum von Bedeutung in Bezug auf das schon beispielhaft angegebene Aufweitverfahren.
Wenn aufgrund des Vergleichs mit einem Sollwert festgestellt wird, dass es sich um
ein Wiedereinschalten unter Druck handelt, ist mit diesem Wiedereinschalten zugleich
auch die gewünschte oder vorgegebene Haltezeit unter Druck im Zuge des - beispielsweise
- Aufweitvorganges abgelaufen. Somit kann mit diesem Wiedereinschalten dann sogleich
das Öffnen des Rücklaufventils kombiniert durchgeführt werden.
[0020] Weiter bevorzugt kann der Druck in Zeitabständen gemessen werden, die zwischen einer
und zwanzig Millisekunden liegen.
[0021] Hinsichtlich einer Unterbrechung der Bewegung der Pressbacken in die Startposition
so, dass ein nächster Verpressvorgang sogleich aus einer hierdurch gewählten Zwischenposition
begonnen werden kann, kann vorgesehen sein, dass zu einer Unterbrechung ein der Zwischenposition
zugeordnetes und im Zuge des Verpressvorganges ermitteltes Weg- und/oder Zeit- und/oder
Druckmaß erfasst bzw. gespeichert wird, zufolge welchen Maßes die Freigabe bei folgenden
Verpressvorgängen selbsttätig an der diesbezüglichen Zwischenposition unterbrochen
werden kann.
[0022] Hierbei ist zunächst wesentlich, dass die Freigabe auch in einem solchen Fall nicht
zwangsläufig bei der genannten Zwischenposition unterbrochen wird. Wohl aber unterbrochen
werden kann. Mit anderen Worten ist hierdurch das Verpressgerät gleichsam variabel
benutzbar, so dass es (nur) bei geeigneter Betätigung an der Zwischenposition die
Freigabe unterbricht. Gleichartige Vorgänge können so immer von derselben Zwischenposition
ausgehend durchgeführt werden. Geeigneterweise kann dabei bedienungstechnisch vorgesehen
sein, was nachstehend auch noch weiter erläutert ist, dass im Hinblick auf die jeweilige
Unterbrechung an der Zwischenposition keine besondere Betätigung erforderlich ist,
wenn aber an der Zwischenposition keine Unterbrechung mehr erfolgen soll, dies - weiter
vorzugsweise: einmalig - durch eine besondere Betätigung des Gerätes erreichbar ist.
Umgekehrt ist es genauso möglich, dass nur auf eine besondere Bedienung des Gerätes
hin, d.h. insbesondere auf eine besondere Schalterbetätigung hin, eine Unterbrechung
der Pressbacken-Freigabe an der gewünschten Zwischenposition erfolgt, sonst aber nicht.
[0023] Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang weiter, dass die Speicherung des genannten Maßes
bzw. Messwertes immer, bei jedem Verpressvorgang, erfolgt. Unabhängig davon, ob die
Unterbrechung unter Nutzung dieses Maßes angewendet wird oder nicht.
[0024] Im Einzelnen sind eine Vielzahl von Möglichkeiten zur konkreten Durchführung gegeben.
Vorteilhaft ist zunächst, dass eine erste Werkstückberührung ermittelt wird und eine
dieser ersten Werkstückberührung zugeordnete Weg- oder Zeitmarke erfasst wird. Die
Werkstückberührung kann grundsätzlich durch einen beispielsweise in einer Pressbacke
angeordneten Drucksensor erfasst werden. Die Werkstückberührung kann weiter beispielsweise
durch Auswertung des Motorstroms erfolgen. Sobald ein signifikanter Anstieg des Motorstromes
gegeben ist, kann dies als Werkstückberührung interpretiert werden. In gleicher Weise
kann auch mittels eines Drucksensors der Druck des Hydraulikmittels erfasst werden.
Da der Hydraulikmitteldruck aufgrund der Reibung des Kolbens im Zylinder und der Kraft
der Rückstellfeder einen in etwa linearen Druckanstieg und Druckabfall auf dem Hin-
und Rückweg des Kolbens aufweist, kann hierüber auch mit gewisser Toleranz die tatsächliche
Stellung des Kolbens im Zylinder ermittelt werden. Insofern kann ein - über Zeit gemessener
- Druckwert in einen Weg-Wert umgerechnet werden und insoweit, wie nachher auch in
Bezug auf einen Weg-Wert erläutert, im Hinblick auf die Stellung des Kolbens und damit
letztlich der Pressbacken umgerechnet werden oder als Analogwert hierfür herangezogen
werden.
[0025] Die zugeordnete Stellung eines die Pressbacken beaufschlagenden Stellgliedes kann
somit erfasst werden und nachfolgend, nach erfolgter Verpressung, im Zuge der Freigabe
der Pressbacken, kann dann diesem Maß entsprechend die Unterbrechung zur Erreichung
der Zwischenposition erfolgen. Geeigneterweise wird man nicht exakt dieselbe Stelle
wählen, an der das Gerät durch den Anstieg des Motorstroms, in dem angeführten Beispielsfall,
die Werkstückberührung erfasst hat, sondern eine gewisse Zugabe zu diesem so ermittelten
Weg-, Druck- oder Zeitmaß vornehmen, um mit Sicherheit eine Zwischenposition zu erreichen,
bei welcher der nächste Verpressvorgang ohne Behinderung wieder begonnen werden kann.
Ohne Behinderung meint hierbei insbesondere, dass die Pressbacken etwas weiter geöffnet
sind als es eigentlich erforderlich wäre.
[0026] Die Zugabe zu dem Weg-, Druck- oder Zeitmaß kann zwischen 0 und 50 % des Maßes liegen,
wobei diese Bandbreite auch sämtliche Zwischenwerte einschließt, und zwar insbesondere
in 1/10 % Schritten. Die Zugabe kann also zwischen 0 und 40,9 % und 0 und 40,8 % etc.
liegen. Aber auch zwischen 0,1 und 50 %, 0,2 und 50%, 0,3 und 50 % und andererseits
auch zwischen 0,1 und 40,9 %, 02 und 40,9 %, 0,2 und 40,8 % etc. Aus diesen Werten
ist insbesondere bevorzugt 0 bis 10 % einschließlich wiederum Zwischenwerten wie angegeben.
[0027] In praktischen Anwendungsfällen handelt es sich beispielsweise um die Verpressung
zwischen Fittings und Rohren mittels einer übergreifenden Verpresshülse. Um so eine
dichte Verbindung zwischen zwei aneinanderstoßenden Rohren zu erreichen. Wenn nachfolgend
eine Vielzahl von Verpressungen entweder auf demselben Rohrstrang oder bei Rohrsträngen
gleicher Nennweite erfolgt, welche jeweils nicht das Verfahren der Pressbacken in
die Startposition erfordern, sondern eine Zwischenposition, an welcher die Unterbrechung
der Freigabe erfolgt, vorteilhaft ist, kann mit einer wie hier beschriebenen Ausgestaltung
sehr rationell gearbeitet werden. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Verpressung
(Vercrimpung) eines Kabelschuhs.
[0028] Eine weitere Möglichkeit zur Ermittlung der Zwischenposition ist auch dadurch gegeben,
dass die Zeit von der Werkstückberührung bis zur Vollendung der Verpressung gemessen
wird und die Pressbacken-Freigabe nach Verstreichen eines der gemessenen Zeit entsprechenden
Weges, seit Vollendung der Verpressung, unterbrochen wird. Die Unterbrechung erfolgt
also (nur) zeitabhängig, wobei aufgrund der gegebenen Zusammenhänge (beim Rücklauf
gibt es praktisch keine zu berücksichtigende Störung, so dass eine bestimmte Zeit
seit Beginn des Rücklaufs recht genau zu einem bestimmten Kolbenweg korrespondiert)
der Weg ohne weiteres bestimmbar ist (bspw. über einen auf die gemessene Zeit angewendeten
Faktor).
[0029] Das Ende der Verpressung selbst wird geeigneterweise in herkömmlicher Weise erfasst
werden. Etwa aufgrund des Druckabfalls und/oder auf das Öffnen eines Rücklauf- oder
Überlastventils hin. Gegebenenfalls auch lediglich auf den Ablauf einer bestimmten
Zeitspanne hin, etwa gemessen seit Beginn des Verpresszyklus.
[0030] Insofern ist es weiter vorteilhaft, dass die Zwischenposition speicherbar ist und
in Abhängigkeit einer bestimmten Betätigung bzw. Nicht-Bestätigung des Verpressgerätes
bei folgenden Verpressvorgängen der Rücklauf jeweils nur bis zu der Zwischenposition
durchgeführt wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass etwa die Unterbrechung
an der Zwischenposition nur so lange - wiederholt - erfolgt, wie eine Starttaste des
Gerätes durchgehend gedrückt bleibt. Sobald das Drücken der Starttaste nicht mehr
gegeben ist, fährt das Gerät dann bis in die ursprüngliche Startposition zurück. Trotz
gedrückter Starttaste kann dann gleichwohl eine Abschaltung des Motors, sei es des
Hydraulikmotors oder des Elektromotors, nach Vollendung der Verpressung erfolgen.
Die - weiter - gedrückte Starttaste sorgt dann dafür, dass an der zugeordneten Zwischenposition
die Unterbrechung des Rücklaufs bzw. der Pressbacken-Freigabe erfolgt. Etwa durch
kurzzeitiges automatisches Betätigen der Hydraulikpumpe im Falle der Rücklaufunterbrechung
gemäß der eingangs genannten
deutschen Patentanmeldung 10 2006 026 552. Es kann dann erforderlich sein, um einen neuen Verpresszyklus zu starten, die Starttaste
zunächst freizugeben und dann wieder zu drücken. Hierüber, bis das Auslösen des nächsten
Verpresszyklus durch Drücken des Startknopfes erfolgt, kann grundsätzlich eine beliebig
lange Zeit vergehen. Um die gewünschte Abfolge, d. h. die Unterbrechung des Rücklaufs
an der gewünschten Position zu erreichen, ist es nur erforderlich, dann wieder bis
zur gewünschten Unterbrechung des Rücklaufes, die Taste gedrückt zu lassen. Beispielsweise
kann hier auch die Schaltung so vorgesehen sein, dass die Starttaste nicht bis zur
tatsächlichen Rücklaufunterbrechung gedrückt zu bleiben braucht, sondern nur eine
längere Zeitspanne als üblich beim Auslösen des Verpressvorganges.
[0031] Die Unterbrechung des Rücklaufs an einer gewünschten Stelle hat entsprechend die
Folge, dass die Pressbacken oder eine bewegliche Pressbacke mit festem Gegenanschlag,
nur maximal ein solches, dieser Unterbrechung zugeordnetes, Öffnungsmaß, dann, wenn
die Unterbrechung erfolgt ist, aufweisen. Dies kann etwa bedeuten, dass zwar ein Verschieben
auf demselben Rohrstrang zu einer weiteren Verpressstelle möglich ist, das vollkommene
Abnehmen des Gerätes von dem betreffenden Rohr aber nicht möglich ist. Insofern ist
auch ein Sicherheitsaspekt gegeben, dass das Gerät beispielsweise nicht herunterfallen
kann.
[0032] Weiter alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Weg- und/oder Druck- und/oder
Zeitmaß zufolge einer freigewählten Unterbrechung erfasst wird. Sobald also, etwa
durch kurzzeitiges Antippen der Auslösetaste für einen Verpressvorgang, eine Unterbrechung
erfolgt (siehe oben genannte deutsche Patentanmeldung 10 2006 026 552) kann dieses
zugeordnete Weg- und/oder Druck- und/oder Zeitmaß (Zeitmaß etwa betreffend die Zeit
die seit Vollendung des Verpressvorganges vergangen ist) erfasst werden und bei einem
nächsten Verpressvorgang dann an derselben Stelle die Unterbrechung selbsttätig erfolgen.
Es bedarf dann nur, etwa durch kurzzeitiges Drücken der Starttaste, einer Initiierung
des nächsten Verpressvorganges, der dann ohne dass eine sonstige Betätigung erforderlich
ist, an der gewählten Zwischenposition selbsttätig wieder endet. Will man wieder zu
der Startposition zurückkehren, kann dies etwa durch langes Drücken, Doppel-Drücken
der Starttaste oder dgl. erfolgen; je nachdem welche "Erkennung" an dem Gerät voreingestellt
oder vorprogrammiert ist.
[0033] Weiter alternativ kann auch das Weg- und/oder Druck- und/oder Zeitmaß zufolge einer
Änderung im Betätigungsrhythmus erfasst werden. Dies kann etwa dadurch geschehen,
dass bis zu der gewünschten Zwischenposition, nunmehr beginnend mit der Startposition
(auf dem "Hinweg" zu einer - ersten - Verpressung), durch wiederholtes kurzzeitiges
Betätigen eines Startknopfes des Gerätes die Vorbewegung des Beaufschlagungsteils
für die Pressbacken erfolgt. Sobald die gewünschte Zwischenposition erreicht ist,
kann dann der Startknopf durchgehend gedrückt bleiben bis die Verpressung vollendet
ist. Dann kann der Startknopf losgelassen werden und die Freigabe der Pressbacken
erfolgt dann selbsttätig nur bis zu der Zwischenposition. Auf erneutes Betätigen des
Startknopfes hin, sei es nun bei ständigem Gedrückthalten oder nur kurzzeitiger Betätigung,
läuft der nächste Verpressrhythmus entsprechend in gleicher Weise ab.
[0034] Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die
jedoch lediglich Ausführungsbeispiele darstellt, erläutert. Hierbei zeigt.
- Fig. 1
- eine teilweise aufgeschnittene Darstellung eines ersten Verpressgerätes mit einer
Pressbacke in der Startposition;
- Fig. 2
- eine Darstellung gemäß Fig. 1, mit der Pressbacke in der Verpressposition;
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2 mit der Verpressbacke in der Zwischenposition;
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch bei einer Ausführung mit zwei Verpressbacken;
- Fig. 5
- eine weitere Schnittdarstellung eines entsprechenden Verpressgerätes im Bereich der
Pumpe mit angeordnetem Drucksensor;
- Fig. 6
- einen Schnitt durch den Gegenstand gemäß Fig. 5, geschnitten entlang der Linie VI
- VI;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des Druckverlaufs bei einem Verpresszyklus im Bereich
bis zur Werkstückberührung, aufgetragen über den Weg;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung des Druckverlaufs über einen Verpresszyklus, aufgetragen
über den Weg;
- Fig. 9
- eine Darstellung gemäß Fig. 8, aufgetragen über die Zeit;
- Fig. 10
- eine erste schematische Darstellung des Motorstroms bei einer Verpressung, aufgetragen
über den Weg;
- Fig. 11
- eine Darstellung gemäß Fig. 10, jedoch bei anderen konstruktivem Aufbau der Pumpe.
[0035] Dargestellt und beschrieben ist, zunächst mit Bezug zu den Fig. 1 bis 3, ein hydraulisches
Verpressgerät 1 mit einem Elektromotor 2, einem Hydraulikmittelvorratsbehälter 3,
einer Pumpanordnung 4 und einem Presskolben 5, der unmittelbar mit einer Pressbacke
6 verbunden ist.
[0036] Der Elektromotor 2 wird bei dem Ausführungsbeispiel über in einen im Einzelnen nicht
dargestellten Akkumulator 7 gespeicherte elektrische Energie betrieben.
[0037] Mittels eines Startschalters 8 kann der Beginn eines Verpresszyklus ausgelöst werden.
[0038] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird auf die Betätigung des Schalters 8
hin der Elektromotor 2 zu laufen beginnen und entsprechend mittels der Pumpe 4 aus
dem Hydraulikmittelvorratsraum 3 in den Hydraulikzylinder 9 Hydraulikmittel gepumpt,
woraufhin der Hydraulikkolben 5 zusammen mit der Pressbacke 6 aus der in Fig. 1 dargestellten
Startposition in die in Fig. 2 dargestellte Verpressposition bewegt.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform kann bezüglich des von dem Elektromotor 2 aufgenommenen
Stromes ein Stromsensor vorgesehen sein, der einen Stromverlauf über den Weg des Hydraulikkolbens
5 erfasst, wie er qualitativ in den Figuren 10,11 dargestellt ist.
[0040] Die Fig. 10 betrifft hierbei eine Hydraulikpumpe üblicher Bauart bzw. den qualitativ
ganz grundsätzlichen Verlauf der Stromkurve. Die Fig. 11 betrifft den, auch hier jedoch
nicht exakt wiedergegebenen, sondern qualitativ dargestellten, Verlauf der Stromkurve
bei einer Zweistufen-Hydraulikpumpe. Speziell einer solchen Zweistufen-Hydraulikpumpe
wie sie aus der
EP 0 927 305 B1 bekannt ist.
[0041] Zugeordnet dem Anschalten des Gerätes ist in beiden Fällen zunächst ein sehr hoher
Stromimpuls zu erkennen. Ein praktischer Wert liegt hier beispielsweise bei 80 Ampere.
Dieser Stromwert klingt mit dem Hochlaufen des Elektromotors sehr schnell ab, auf
einen Wert, der nur wenig über dem Leerlaufstrom des Motors liegt. Mit Beginn der
Werkstückberührung erfolgt prinzipiell ein Anstieg des Motorstromes. Wenn ein gewisser
Schwellwert überschritten ist, der in den Figuren 10,11 dem Weg S1 zugeordnet ist
(in gleicher Weise ist dies auch ein Zeitmaß, wobei der Weg verständlicherweise nur
bis zur Schließung der Verpressbacken aufgetragen werden kann) erfolgt eine Speicherung
dieses Weg-Wertes etwa in einem in dem Gerät untergebrachten Speicherchip, der hierzu
einen flüchtigen Speicher aufweisen kann. Danach erfolgt ersichtlich der Anstieg der
Stromkurve bis zu einem Maximalwert. Dieser entspricht der Vollendung der Verpressung
bzw. dem Auslösen des Rücklaufventils, wonach der Hydraulikdruck entsprechend stark
abfällt bzw. auch die Hydraulikpumpe automatisch abgeschaltet wird.
[0042] Hinsichtlich der Darstellung in Fig. 11 ergibt sich insoweit ein charakteristischer
Unterschied, als die Stromkurve nach dem Wegmaß S1 (noch nicht signifikant) ansteigt.
In der Praxis kann sie nicht nur gleich bleiben, sondern so zunächst auch abfallen.
Dies hängt damit zusammen, dass an dieser Stelle eine Umschaltung der Zweistufen-Kolbenpumpe
von der ersten auf die zweite Stufe erfolgt. Da die zweite Stufe gleichsam mit einer
wesentlich höheren Übersetzung arbeitet, ist zunächst ein gleicher oder teilweise
sogar niedriger Motorstrom nur erforderlich.
[0043] Aber auch im Falle eines qualitativen Verlaufs des Motorstromes entsprechend Fig.
11 erfolgt dann nach einem gewissen weiteren Weg bzw. einer gewissen weiteren Zeitspanne
ein signifikanter steiler Anstieg des Motorstromes bis zur Vollendung der Verpressung.
[0044] Aufgrund des gespeicherten Wertes kann dann eine Unterbrechung des Rücklaufes des
Hydraulikkolbens 5 nach vollendeter Verpressung an dieser zugeordneten Wegmarke S1
erfolgen. Im Fall des qualitativen Verlaufs des Motorstromes gemäß Fig. 11 kann auch
eine rechnerische Zugabe erfolgen, wenn etwa bei tatsächlich ausgeführten Geräten,
abhängig gegebenenfalls auch von der Leistungsgröße des Gerätes, es für sinnvoll erachtet
wird, erst ab dem Weg bzw. Zeitmaß S'1 eine Berührung zu definieren, also mit Beginn
des tatsächlichen Anstiegs des Motorstroms.
[0045] Die Unterbrechung kann beispielsweise so erfolgen, wie dies in der oben genannten
Patentanmeldung
10 2006 026 552 im Einzelnen erläutert ist. Der Zusammenhang zwischen Motorstrom und Weg, etwa gemäß
Fig. 10, kann bei der Herstellung des Gerätes in einem nicht flüchtigen Speicher hinterlegt
sein.
[0046] Aus Vorstehendem wird auch deutlich, dass in prinzipiell gleicher Weise mit entsprechenden
Zeitmaßen gearbeitet werden kann.
[0047] Nachdem hinsichtlich des Anstiegs des Motorstromes ein gewisser Schwellwert überschritten
ist, zugeordnet dem in Fig. 10 angegebenen Wert des Weges S1, erfolgt eine Speicherung
dieses zugeordneten Weg-Wertes etwa in einem in dem Gerät untergebrachten Speicherchip,
der hierzu einen flüchtigen Speicher aufweisen kann. Der Weg-Wert kann bspw. durch
Umrechnen des über die Zeit erfassten Motorstromes erfolgen, da jedenfalls bis zu
einer ersten Werkstückberührung ein hinreichend genauer (jedenfalls bei Mittelung:
linearer) Zusammenhang zwischen dem Weg des Kolbens und dem (nur) erforderlichen Motorstrom
gegeben ist. Es erfolgt dann eine Unterbrechung des Rücklaufes des Hydraulikkolbens
5 nach vollendeter Verpressung an dieser zugeordneten Wegmarke S1. Die Unterbrechung
kann beispielsweise so erfolgen, wie dies in der oben genannten Patentanmeldung
10 2006 026 552 im Einzelnen erläutert ist. Der Zusammenhang zwischen Motorstrom und Weg, etwa gemäß
Fig. 5, kann bei der Herstellung des Gerätes in einem nicht flüchtigen Speicher hinterlegt
sein.
[0048] Für eine Wegmessung kann alternativ oder ergänzend auch die Relativposition zwischen
dem Hydraulikzylinder und dem Hydraulikkolben, im Falle eines Kolbengerätes, beispielsweise
erfasst werden. Etwa über einen, mehrere (zwei bis vier) oder eine Vielzahl (fünf
oder mehr) von Näherungsschaltern, die über die Länge des Hydraulikzylinders in diesem
angebracht sind und jeweils die Position des Hydraulikkolbens erfassen können.
[0049] Die Vollendung der Verpressung kann beispielsweise dadurch erkannt werden, dass ein,
mit dem Öffnen eines Rücklaufventils einhergehender, starker Abfall des Motorstromes
erfolgt, welcher Abfall dann zur Erkennung des Endes der Verpressung herangezogen
ist.
[0050] Da nicht bei jeder Verpressung die Zeit, die von der Werkstückberührung bis zur Vollendung
der Verpressung vergeht, gleich ist, diese vielmehr von individuellen Pressbedingungen
wie insbesondere den verpressten Werkstoffen abhängen kann, kann zusätzlich oder alternativ
auch die Zeit gemessen werden, die von der ersten Werkstückberührung, etwa erfasst
in der zuvor erläuterten Weise, vergeht bis zur Vollendung der Verpressung und dieses
Zeitmaß dann entsprechend verwendet werden, um nach Vollendung der Verpressung und
Verstreichen dieses Zeitmaßes dann die Unterbrechung auszulösen, so dass - im Beispielsfall
- der Hydraulikkolben die gewünschte Zwischenposition einnimmt.
[0051] Da in demselben Zeitmaß in der Regel beim unbehinderten Rücklauf ein größerer Weg
zurückgelegt wird als beim Vorlauf unter Verpressbedingungen, ergibt sich sogleich
auch ein in der Regel gewünschtes "Übermaß", um die Unterbrechung bzw. die Pressbacken-Freigabe
mit Sicherheit vor der Stellung (der Freigabe-Position der Pressbacken) erreicht zu
haben, die minimal erforderlich ist, um die nächste Verpressung durchführen zu können.
[0052] Hinsichtlich der Zeitmessung kann, etwa auch in Form eines Mikrochips, in dem Gerät
ein Zeitmesser vorgesehen sein. Im Falle, dass eine Zeitspanne erfasst werden soll,
wird dieser Zeitmesser zu einem bestimmten Auslösezeitpunkt beginnen zu zählen und
bei einem bestimmten Endzeitpunkt dann die so ermittelte Zeitspanne erfasst werden
und beispielsweise in dem flüchtigen Speicher hinterlegt werden.
[0053] Im Einzelnen etwa dann, wenn die Zeitspanne von der ersten Werkstückberührung (beispielsweise
durch Erfassung der kennzeichnenden Erhöhung des Motorstroms) bis zur Vollendung der
Verpressung (beispielsweise durch Erfassung des Abfalls des Motorstroms nachdem das
Rücklaufventil geöffnet hat) gemessen wird und diese Zeitspanne dann für den Rücklauf
des Kolbens (im Falle eines hydraulischen Gerätes) vorgegeben wird bis die Unterbrechung
an der hierfür dann ermittelten Zwischenposition erfolgt. Oder in dem die Zeit von
der automatischen Abschaltung des Hydraulikmotors nach Vollendung der Verpressung
(Ermittlung wie vorstehend ausgeführt) bis zu einem (kurzen) willentlichen Wiedereinschalten
zur Unterbrechung des Rücklaufs gemessen wird und danach, im folgenden Zyklus, diese
Unterbrechung - nach Ablauf der so gemessenen und danach gespeicherten Zeitspanne
- automatisch erfolgt. Diese automatische Unterbrechung kann dann, wie weiter vorne
auch schon ausgeführt, so lange bei jedem Zyklus erfolgen, wie eine bestimmte Betätigungsweise,
etwa Gedrückthalten des Startknopfes bis die Unterbrechung erfolgt ist, beibehalten
wird.
[0054] Im Allgemeinen kommt es auch nicht darauf an, dass der Rücklauf nach Erreichen eines
immer gleichen Maximaldrucks erfolgt. Bei Verwendung eines Wegsensors sind die Presszeiten
und Presskräfte nicht wesentlich. Die Steuerung des Druckauf- und -Abbaus kann auch
mit Magnetventilen erfolgen. Andererseits kann, wie einleitend auch schon beschrieben
wurde, in diesem Zusammenhang auch mit gewissen (mathematischen) Faktoren, seien sie
nun wegverlängernd oder wegverkürzend, gearbeitet werden. Letztere werden sich in
der Regel aus empirischen Kenntnissen her ergeben. Aber gleichwohl werksseitig bei
Auslieferung des Gerätes vorgegeben sein.
[0055] Da in demselben Zeitmaß in der Regel beim unbehinderten Rücklauf ein größerer Weg
zurückgelegt wird als beim Vorlauf unter Verpressbedingungen, ergibt sich sogleich
auch ein in der Regel gewünschtes "Übermaß", um die Unterbrechung bzw. die Pressbacken-Freigabe
mit Sicherheit vor der Stellung (der Freigabe-Position der Pressbacken) erreicht zu
haben, die minimal erforderlich ist, um die nächste Verpressung durchführen zu können.
[0056] In Fig. 2 ist der Verpresszustand des Gerätes gemäß Fig. 1 dargestellt.
[0057] In Fig. 3 ist das Gerät gemäß Fig. 1 in der beim Rücklauf dann aufgrund der beschriebenen
Verfahrensweise eingenommenen Zwischenposition dargestellt.
[0058] In Fig. 4 ist alternativ ein Gerät mit zwei Pressbacken dargestellt.
[0059] Mit Bezug zu Fig. 5 ist in teilweise schematischer Ansicht ein Verpressgerät dargestellt,
in welchem ein Drucksensor 10 angeordnet ist. Wie sich aus dem Zusammenhang mit Fig.
6 ergibt, ist der Drucksensor zugeordnet dem Rücklaufkanal 11 des Hydraulikmittels
angeordnet, über welchen Rücklaufkanal das Hydraulikmittel zu dem Rücklaufventil 12
strömt und von dort, bei geöffnetem Rücklaufventil, in den Vorratsbereich 13. Von
dem Rücklaufkanal 11, in Rücklaufströmung gesehen jenseits des zu dem Rücklaufventil
12 gehenden Abzweigs, ist ein Stichkanal 14 vorgesehen, der, siehe Fig. 6, mit einem
Aufnahmekanal 15 des Drucksensors 10 kommuniziert. Der Drucksensor ist also umfangsversetzt
zu dem Rücklaufventil 12 und/oder dem Rücklaufkanal 11 angeordnet.
[0060] Mit Bezug zu Fig. 7 ist qualitativ der durch einen Drucksensor gemessene Druck über
den Kolbenweg bei einer Verpressung dargestellt. Dies entspricht bereits einer Umrechnung.
Denn die eigentliche Druckerfassung erfolgt in der Regel bevorzugt nur über die Zeit.
Grundsätzlich kann aber ein zusätzlicher Wegsensor beispielsweise auch vorgesehen
sein.
[0061] Die Kurve ist hier nur bis zu dem Ereignis gezeichnet, dass eine erste signifikante
Werkstückberührung und damit Druckerhöhung gegeben ist. Entsprechend ist die Druckskala
auch auf sehr niedrige Drücke, etwa bis zu 10 bar, in der Darstellung ausgelegt. Der
Druck wird bevorzugt in regelmäßigen zeitlichen Abständen gemessen. Bei der Ausführungsform
in Abständen von fünf Millisekunden.
[0062] Wesentlich ist, dass sich im Bereich niedriger Drücke bzw. anfänglichen Kolbenweges,
bis es zu einer ersten signifikanten Druckerhöhung aufgrund einer Werkstückberührung
kommt, ein linearer Verlauf ergibt, der auch bezüglich Hin- und Rücklauf hystereseartig
beabstandet ist. Dieser Druckverlauf erklärt sich dadurch, dass die auf den Kolben
wirkende Rückholfeder mit zunehmender Komprimierung eine höhere Kraft ausübt. Hierdurch
erklärt sich der annähernd lineare Anstieg der Druckkurve, solange es nicht zu einer
ersten signifikanten Werkstückberührung kommt. Dadurch, dass weiterhin die Reibung
des Kolbens im Zylinder eine Rolle spielt, diese Reibungskraft jedoch je nach Bewegungsrichtung
des Kolbens entgegengesetzt wirkt, kommt es zu den unterschiedlichen Kurven beim Vor-
und Rücklauf. Die Druckdifferenz liegt im Bereich von 0,5 bis 1 bar.
[0063] Aufgrund dieses Zusammenhangs gemäß Fig. 7 kann außerhalb einer Werkstückberührung
aus dem gemessenen Druck auch auf die Stellung des Kolbens geschlossen bzw. zurückgerechnet
werden. Dies kann etwa dazu ausgenutzt werden, dass, durch den Vergleich der Messwerte,
diejenige Kolbenstellung festgestellt wird, die noch dem linearen Zusammenhang entspricht,
bevor es dann zu einer signifikanten Druckerhöhung aufgrund der Werkstückberührung
kommt. Eine so festgestellte Kolbenstellung kann dann nachfolgend als Zwischenposition
oder Halteposition herangezogen werden, von der aus dann die nächste Verpressung gestartet
werden kann.
[0064] Zu Beginn der Bewegung des Presskolbens 5 erfolgt ein Drucksprung von Null auf beispielsweise
4 oder 5 bar. Dieser Drucksprung ist auf die vorzugsweise gegebene Vorspannung der
Rückholfeder zurückzuführen.
[0065] Mit Bezug zu Fig. 8 ist in grundsätzlich gleicher Darstellung (Druck über Weg) wie
in Fig. 7 der qualitative Druckverlauf bei einer vollständigen Verpressung dargestellt.
[0066] Der Verpressvorgang beginnt im Punkt A, hier bei unterstellt vollständig zurückgelaufenem
Verpresskolben. Es erfolgt zunächst der geringfügige Druckanstieg bis zum Punkt B,
welcher die Werkstückberührung und den Beginn einer signifikanten Verpressungs-Druckerhöhung
darstellt. Die Verpressung spielt sich bis zum Erreichen des Punktes C ab, und zwar
entsprechend einem ersten Druckgradienten. Nach Erreichen des Punktes C liegen die
Pressbacken aufeinander, der Auslösedruck zum Ende des Verpressens bzw. Öffnen des
Rücklaufventils ist aber noch nicht erreicht. Es kommt dann zu einer Erhöhung des
Druckgradienten bis der Punkt D erreicht ist. Im Punkt D öffnet das Rücklaufventil
bzw. wird die Verpressung beendet und der Druck fällt wieder ab bis zum Punkt E, woraufhin
dann der Rücklauf des Kolbens, im gegebenen Fall bis zu dem Punkt A wiederum, sich
vollzieht. Die Erhöhung des Druckgradienten zwischen den Punkten C und D ist darauf
zurückzuführen, dass die Verpressung dann - praktisch nur noch - gegen die Steifigkeit
des Werkzeugkopfes selbst, eben bei zusammengefahrenen Pressbacken, arbeitet. Diese
ist deutlich höher als die Steifigkeit des zu verpressenden Werkstückes (Gradient
zwischen B und C).
[0067] Dieser Unterschied in den Druckgradienten, jedenfalls nachdem eine erste Werkstückberührung
erfolgt ist, die, wie weiter vorne erläutert, auch aufgrund etwa des Drucksensors,
auch aber aufgrund des Motorstromes, festgestellt werden kann, kann auch zur weiteren
Auswertung herangezogen werden. Nämlich zur Auswertung, ob wirklich eine vollständige
Verpressung vorgelegen hat. Dadurch, dass der Druckgradient zwischen C und D, der
gleichzeitig auch praktisch eine Werkzeugkonstante darstellt, erreicht wird, ist implizit
gegeben, dass die Verpressbacken aneinander anliegen, die Verpressung also stattgefunden
hat. Eine nicht vollständige Verpressung kann beispielsweise dann auch zur Auslösung
eines Signals, beispielsweise eines akustischen Signals, genutzt sein. Das Signal
muss dann weiter beispielsweise durch eine besondere Betätigung gelöscht werden. Weiter
kann in dem Verpressgerät als Anzeigemittel auch eine Leuchtdiode vorgesehen sein.
Etwa für den Zustand "Verpressung läuft".
[0068] In Fig. 9 ist zur Verdeutlichung der Druckverlauf (bzw. ein am Drucksensor gemessener
Strom) über die Zeit aufgetragen. Es ist in Bezug auf einen typischen Verlauf für
eine reale Verpressung. Auch hier können grundsätzlich die vorbeschriebenen Punkte
A, B, C, D und E unterschieden werden.
1. Motorisch betriebenes Hand-Verpressgerät (1), mit einem Festteil und einem Bewegungsteil,
wobei das Bewegungsteil durch einen in einem Hydraulikzylinder (9) laufenden Hydraulikkolben
(5) relativ zu dem Festteil bewegt wird und mittels einer Rückstellfeder in eine Ausgangsstellung
zurückbewegbar ist, wobei ein Drucksensor vorgesehen ist, der den Druck des Hydraulikmittels
in dem Hydraulikzylinder (9) erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck nach einem Einschalten des Geräts in regelmäßigen Zeitabständen von weniger
als einer Sekunde gemessen wird.
2. Hand-Verpressgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterschied in Druckgradienten, nachdem eine erste Werkstückberührung erfolgt
ist, zu einer Auswertung herangezogen werden kann hinsichtlich des Erreichens einer
vollständigen Verpressung.
3. Hand-Verpressgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Erreichen eines Druckgradienten, der dem Aufeinanderliegen von Pressbacken entspricht,
gewertet werden kann, dass die Verpressung stattgefunden hat.
4. Hand-Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen der vorgegebenen Presskraft durch einen Vergleich zwischen einem vorgegebenen
Mindestdruckwert und einem tatsächlich erreichten Druckwert durchführbar ist.
5. Hand-Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stromsensor zur Erfassung des Motorstroms vorgesehen ist und dass ein Mikrokontroller
zur Auswertung der von dem Drucksensor und/ oder dem Stromsensor und/oder einem Zeitmesser
gelieferten Signale vorgesehen ist.
6. Hand-Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein Drucksensor, kein Wegsensor und kein Stromsensor, wohl aber ein Zeitmesser,
vorgesehen ist.
7. Hand-Verpressgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor mit einem Stromsensor und einem Zeitmesser kombiniert vorgesehen
ist.
8. Hand-Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein bei Einschaltung eines Pressvorganges in dem Hydraulikmittel herrschender Druck
gemessen wird und mit einem Sollwert verglichen wird.
9. Hand-Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des beim Einschalten ermittelten Drucks des Hydraulikmittels zugeordnet
diesem Einschalten eine Öffnung eines Rücklaufventils durchgeführt wird.
10. Hand-Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in einem Zeitabstand gemessen wird, der zwischen einer und zwanzig Millisekunden
liegt.
11. Verfahren zum Betreiben eines motorisch betätigten Hand-Verpressgerätes, bei welchem
auf eine Schalterbetätigung hin ein oder mehrere Pressbacken aus einer Startposition
in eine geschlossene Verpressposition bewegt werden, bis eine vorgegebene Verpresskraft
erreicht ist oder eine vorgegebene Zeit verstrichen ist, wonach selbsttätig, etwa
durch Rücklauf eines Presskolbens, eine Pressbacken-Freigabe erfolgt, wobei weiter
der Presskolben hydraulisch, mittels eines Hydraulikmittels, betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen der vorgegebenen Presskraft mittels eines den Druck des Hydraulikmittels
erfassenden Drucksensors überprüft wird, wobei der Druck nach einem Einschalten des
Gerätes in regelmäßigen Zeitabständen von weniger als einer Sekunde gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Druckerfassung die Durchführung der Verpressung im Hinblick auf unterschiedliche
Druckgradienten überwacht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein nach erfolgter Werkstückberührung und diesbezüglicher Verpressung erfasster Übergang
zu einem steileren Druckanstieg als Signal für eine vollständige Verpressung gewertet
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Druckerfassung eine gewünschte selbsttätige Öffnung des Rücklaufventils
überprüft wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mittels Vorgabe eines Druckschwellwertes, der unterhalb eines für die Beendigung
eines Presszyklus zu erreichenden Druckmaximalwertes liegt, ein Anhalten des Bewegungsteils
durchgeführt wird zur Erzielung einer Druckhaltung.