[0001] Vorliegende Erfindung betrifft ein Förderband für Druckbogen, das Vakuumöffnungen
hat.
[0002] Mit solchen Förderbändern werden Druckbogen in Druckmaschinen transportiert. Die
Vakuumöffnungen dienen zum Halten der Druckbogen.
[0003] Ein Problem ist, dass das Format der Druckbogen, zum Beispiel von Druckauftrag zu
Druckauftrag, verschieden sein kann. Das kann dazu führen, dass von den Druckbogen
mehr oder weniger Vakuumöffnungen bedeckt werden. Unbedeckte Vakuumöffnungen sind
bezüglich Fehlluft und Verwirbelungen ungünstig.
[0004] In
DE 10 2009 048 928 A1 wird vorgeschlagen, die Lücke zwischen aufeinanderfolgenden Druckbogen zu minimieren
und letztere im Idealfall Stoß an Stoß zu transportieren.
[0005] Beim Stand der Technik wird zwar der Lage der Druckbogen zueinander Bedeutung beigemessen,
nicht jedoch der Lage der Druckbogen zu den Vakuumöffnungen. Es besteht die Gefahr,
dass die Bogenkanten verformt werden, wenn sie auf den Vakuumöffnungen liegen. Diese
Gefahr ist bei Druckbogen aus dünnem Papier besonders hoch.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, ein für Druckbogen aus dünnem Papier geeignetes Förderband
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Förderband für Druckbogen, umfassend Mulden,
in denen jeweils Vorsprünge zum Abstützen der Druckbogen und eine Vakuumöffnung angeordnet
sind.
[0008] Durch die Mulden ist ein großflächiges und somit sicheres Ansaugen gewährleistet.
Die Vorsprünge verhindern, dass die Bogenkante in der jeweiligen Mulde zu stark durchhängt.
[0009] Bei einer Weiterbildung ist die Vakuumöffnung zwischen den Vorsprüngen angeordnet.
Bei einer weiteren Weiterbildung sind die Vorsprünge in Gleichverteilung um die Vakuumöffnung
angeordnet. Bei einer weiteren Weiterbildung sind zwischen den Mulden Stege angeordnet,
die zusammen ein Rastergitter bilden. Bei einer weiteren Weiterbildung enden die Vorsprünge
bündig mit den Stegen. Bei einer weiteren Weiterbildung haben die Mulden jeweils einen
Rand, der eine polygonale Kontur bildet. Bei einer weiteren Weiterbildung ist die
polygonale Kontur quadratisch. Bei einer weiteren Weiterbildung hat die polygonale
Kontur abgerundete Innenecken. Bei einer weiteren Weiterbildung werden die Mulden
und Vorsprünge durch eine Ätzstruktur gebildet. Bei einer weiteren Weiterbildung ist
das Förderband ein Stahlband.
[0010] Weitere Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Förderbandes ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
[0011] Darin zeigt:
- Figur 1:
- eine Transporteinrichtung für Druckbogen in der Seitenansicht,
- Figur 2:
- die Transporteinrichtung aus Figur 1 in der Draufsicht,
- Figur 3:
- ein Förderband der Transporteinrichtung in vergrößerter Darstellung,
- Figur 4:
- einen Querschnitt durch das Förderband, entlang der Schnittlinie IV in Figur 3 und
- Figur 5:
- einen anderen Querschnitt durch das Förderband, entlang der Schnittlinie V in Figur
3.
[0012] In den Figuren 1 und 2 ist eine Druckmaschine 1 in einem Ausschnitt dargestellt.
Die Druckmaschine 1 umfasst einen Druckkopf für Tintenstrahldruck, der zeichnerisch
nicht mit dargestellt ist. Außerdem umfasst die Druckmaschine 1 eine Transporteinrichtung
2 zum Transportieren von Druckbogen 3, die in dem Ausschnitt zu sehen ist. Die Transporteinrichtung
2 transportiert die Druckbogen 3 an dem Druckkopf vorbei, welcher dabei die Druckbogen
3 bedruckt.
[0013] Die Transporteinrichtung 2 umfasst ein Förderband 4, auf dessen oberem Trum 5 die
Druckbogen 3 während ihres Transports liegen. Das Förderband 4 ist endlos und läuft
um zwei Rollen 6, von denen die eine das Förderband 4 antreibt und die andere das
Förderband 4 umlenkt. Mit einem Pfeil ist eine Richtung 7 angegeben, die der Umlaufrichtung
des Förderbandes 4 und der Transportrichtung der Druckbogen 3 entspricht. Vor und
hinter der Transporteinrichtung 2 ist jeweils ein Leitblech 8 zum Leiten der Druckbogen
3 angeordnet. Die Transporteinrichtung 2 übernimmt die Druckbogen 3 von dem einen
Leitblech 8 und gibt die Druckbogen 3 nach deren Bedruckung an das andere Leitblech
8 ab.
[0014] Zwischen den beiden Rollen 6 ist ein Saugluftkasten 9 angeordnet, der an eine Vakuumquelle
10 angeschlossen ist, die symbolisch dargestellt ist. Das Trum 5 liegt mit seiner
Unterseite an dem Saugluftkasten 9 an. Die zu dem Trum 5 weisende Oberseite des Saugluftkastens
9 hat ein Fenster, das zeichnerisch nicht mit dargestellt ist. In das Förderband 4
sind Durchgangsbohrungen eingebracht, die Vakuumöffnungen 11 bilden. Über das erwähnte
Fenster im Saugluftkasten 9 werden die daran vorbeilaufenden Vakuumöffnungen 9 mit
Vakuum beaufschlagt, indem sie vorübergehend mit der Saugluftquelle 10 strömungstechnisch
verbunden werden.
[0015] Die Formate der Druckbogen 3 können sich nicht nur in der Formatlänge, die in der
Richtung 7 zu messen ist, sondern auch in der Formatbreite, die senkrecht zur Richtung
7 zu messen ist, voneinander unterscheiden. Im zeichnerisch dargestellten Beispiel
unterscheiden sich die Formate der Druckbogen 3 nur in der Formatlänge voneinander.
Die Transporteinrichtung 2 hat eine Formatbreiten-Einstelleinrichtung, die zeichnerisch
nicht mit dargestellt ist. Die Formatbreiten-Einstelleinrichtung wird eingesetzt bei
Formatbreiten, die kleiner als das Maximalformat sind. Bei solchen Formatbreiten gibt
es vom Druckbogen 3 nicht abgedeckte Vakuumöffnungen 11, die in Richtung 7 gesehen,
links und rechts vom Druckbogen 3 liegen. Damit solche vom Druckbogen 3 nicht abgedeckten
Vakuumöffnungen 11 keine Fehlluft ziehen, wird die Formatbreiten-Einstelleinrichtung
eingesetzt. Mit der Formatbreiten-Einstelleinrichtung werden die außerhalb der Formatbreite
liegenden Vakuumöffnungen 11, die auf der Außenseite des Förderbandes 4 vom Druckbogen
3 nicht abgedeckt sind, auf der Innenseite des Förderbandes 4, zum Beispiel durch
zwei verschiebbare Blenden der Formatbreiten-Einstelleinrichtung, abgedeckt.
[0016] In den Figuren 3 bis 5 ist eine die Druckbogen 3 tragende Oberflächenstruktur des
Förderbands 4 im Detail dargestellt. Das Förderband 4 besteht aus Metall, vorzugsweise
aus Stahl, was hinsichtlich der Fertigung der Oberflächenstruktur als Ätzstruktur
16 vorteilhaft ist. Die Oberflächenstruktur ist ein Relief und wird durch ein Raster
von Näpfchen oder Mulden 12 gebildet. Die Rasterweite des Rasters ist in der Zeichnung
übertrieben groß dargestellt, damit die Details besser erkennbar sind. In der Praxis
kann die Rasterweite - zum Beispiel bei Druckbogen 3 mit einer Formatlänge von ca.
250 mm - 5 mm betragen. Mit der Rasterweite ist der Abstand zwischen der Mitte einer
Mulde 12 und der Mitte der benachbarten Mulde 12 gemeint. Die Tiefe der Mulden 12
kann - zum Beispiel bei einer 0,30 mm betragenden Stärke des Förderbandes 4 (Banddicke)
- 0,05 mm bis 0,10 mm betragen.
[0017] In den Boden jeder Mulde 12 ist zentral eine der Vakuumöffnungen 11 eingebracht.
Zwischen den Mulden 12 verlaufen Dichtungslippen oder Stege 13, die zusammen ein Gitternetz
oder Rastergitter bilden. Jede Mulde 12 ist rundum von Stegen 13 begrenzt, welche
die Seitenwände der Mulde 12 bilden.
[0018] In der Transportebene 17 der Druckbogen 3 bilden die Stege 13 den ringförmigen Rand
der jeweiligen Mulde 12. Dieser Rand könnte eine kreisförmige Kontur haben, jedoch
ist die zeichnerisch dargestellte Variante des Randes mit polygonaler Kontur 14 hinsichtlich
einer über die ganze Steglänge gleichmäßig dünnen Ausbildung der Stege 13 vorteilhafter.
Die gleichmäßig dünne Ausbildung ist wiederum hinsichtlich der Maximierung des offenen
Flächenanteils der Mulden 12 und somit eines sicheren pneumatischen Haltens der Druckbogen
3 vorteilhaft. Im zeichnerisch dargestellten Beispiel ist die Kontur 14 viereckig,
speziell rechteckig oder quadratisch. Bei zeichnerisch nicht dargestellten Varianten
kann die Mulde 12 eine Rautenform mit rhombischem Rand oder eine Wabenform mit hexagonalem
Rand haben. Bei allen möglichen Ringformen des Randes, z. B. der quadratischen Ringform,
ist es für die Ausbildung des Vakuums in der Mulde 12 wichtig, dass die Ringform ohne
Unterbrechung ist, das heißt, als geschlossener Ring verläuft. In allen Fällen ist
es hinsichtlich der Stabilität vorteilhaft, wenn die Innenecken 15 der Kontur 14 abgerundet
sind.
[0019] In jeder Mulde 12 sind mehrere Stützen oder Vorsprünge 18 in Gleichverteilung um
die Vakuumöffnung 11 herum angeordnet. Die Vorsprünge 18 werden durch beim Ätzen stehengebliebene
Materialsäulen gebildet und ragen aus dem Boden der Mulde 12. Speziell sind vier Vorsprünge
18 pro Mulde 12 vorhanden, wobei die Vorsprünge 18 auf den Eckpunkten eines imaginären
Quadrats angeordnet sind. Die Vorsprünge 18 und die Vakuumöffnung 11 der jeweiligen
Mulde 12 sind auf den beiden imaginären Diagonalen der quadratischen Kontur 14 angeordnet,
wobei sich die Vakuumöffnung 11 im Schnittpunkt der beiden Diagonalen befindet.
[0020] In den Figuren 4 und 5 ist erkennbar, dass jeder Vorsprung 18 genau bis zur Transportebene
17 ragt und somit mit den Stegen 13 bündig endet. Die planen Oberseiten der Vorsprünge
18 und der Stege 13 bilden zusammen die Außenfläche des Förderbandes 4, auf der die
Druckbogen 3 liegen. Die Vorsprünge 18 dienen zum Abstützen der Druckbogen 13 an deren
Kanten oder Rändern.
[0021] In Figur 3 ist erkennbar, dass die Vorsprünge 18 jeweils einen kreisförmigen Querschnitt
haben, wobei die Fläche dieses Querschnitts größer als die ebenfalls kreisförmige
Querschnittsfläche der Vakuumöffnung 11 ist. Die Vorsprünge 18 sind zylinderförmig.
[0022] In Figur 2 ist erkennbar, dass die Mulden 12 in Längsreihen und Querreihen des Rasters
angeordnet sind. Die Längsreihen verlaufen parallel mit der Richtung 7 des Transports
und die Querreihen verlaufen senkrecht zu den Längsreihen und zu der Richtung 7. Die
Druckbogen 3 werden derart transportiert, dass jeweils die Hinterkante eines vorangehenden
Druckbogens 3 und die Vorderkante eines nachfolgenden Druckbogens 3 die Mulden 12
ein und derselben Querreihe überlappen oder in diese Mulden 12 hineinragen. Hierbei
ist zwischen der Vorderkante und der Hinterkante der benachbarten Druckbogen 3 ein
Abstand gewahrt.
[0023] Dadurch, dass die Druckbogen 3 mit der Vorderkante und der Hinterkante oder zumindest
mit den kantennahen Randbereichen auf den Vorsprüngen 18 aufliegen und von diesem
abgestützt werden, werden die Bogenkanten und auch die Bogenecken sicher am Förderband
4 festgehalten und besteht keine Gefahr eines Aufrichtens oder Umschlagens der Kanten
und Ecken. Aufgerichtete oder umgeschlagene Kanten und Ecken würden sonst eine Gefahr
für den Tintenstrahl-Druckkopf darstellen, mit dessen Düsenplatte sie beim Vorbeilauf
daran kollidieren könnten, wodurch die Düsenplatte beschädigt werden könnte. Das erfindungsgemäße
Förderband 4 ist deshalb besonders vorteilhaft in Druckmaschinen 1 mit einem Tintenstrahl-Druckkopf
einsetzbar, der bei dem erfindungsgemäßen Förderband 4 besonders nah an das Trum 5
heranreichen kann, was wiederum bezüglich der Druckqualität vorteilhaft ist.
[0024] Bei einer zeichnerisch nicht dargestellten Modifikation sind pro Mulde 12 zwei Vakuumöffnungen
11 vorhanden, die in den Boden der Mulde 12 eingebracht sind. Das heißt, zu der in
der Zeichnung dargestellten Vakuumöffnung 11 kommt eine zusätzliche Vakuumöffnung
11 hinzu.
[0025] Die beiden pro Mulde 12 vorgesehenen Vakuumöffnungen 11 haben einen Mittenversatz
zueinander, der in Querrichtung des Förderbands 4, also senkrecht zur Richtung 7 (Umlaufrichtung),
zu messen ist. Die Mitten der beiden Vakuumöffnungen 11 können zusätzlich auch in
Richtung 7 des Umlaufs des Förderbandes 4 zueinander versetzt sein, das müssen sie
aber nicht unbedingt.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Transporteinrichtung
- 3
- Druckbogen
- 4
- Förderband
- 5
- Trum
- 6
- Rolle
- 7
- Richtung
- 8
- Leitblech
- 9
- Saugluftkasten
- 10
- Vakuumquelle
- 11
- Vakuumöffnung
- 12
- Mulde
- 13
- Steg
- 14
- Kontur
- 15
- Innenecke
- 16
- Ätzstruktur
- 17
- Transportebene
- 18
- Vorsprung
1. Förderband für Druckbogen, umfassend Mulden (12), in denen jeweils Vorsprünge (18)
zum Abstützen der Druckbogen (3) und eine Vakuumöffnung (11) angeordnet sind.
2. Förderband nach Anspruch 1,
wobei die Vakuumöffnung (11) zwischen den Vorsprüngen (18) angeordnet ist.
3. Förderband nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Vorsprünge (18) in Gleichverteilung um die Vakuumöffnung (11) angeordnet
sind.
4. Förderband nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei zwischen den Mulden (12) Stege (13) angeordnet sind, die zusammen ein Rastergitter
bilden.
5. Förderband nach Anspruch 4,
wobei die Vorsprünge (18) mit den Stegen (13) bündig enden.
6. Förderband nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Mulden (12) jeweils einen Rand haben, der eine polygonale Kontur (14) bildet.
7. Förderband nach Anspruch 6,
wobei die polygonale Kontur (14) quadratisch ist.
8. Förderband nach Anspruch 6 oder 7
wobei die polygonale Kontur (14) abgerundete Innenecken (15) hat.
9. Förderband nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Mulden (12) und Vorsprünge (18) durch eine Ätzstruktur (16) gebildet werden.
10. Förderband nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei das Förderband (4) ein Stahlband ist.