[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss mit mehreren Verriegelungselementen,
die jeweils zwischen einer ausgefahrenen Verriegelungsposition und einer eingefahrenen
Freigabeposition bewegbar sind.
[0002] Bei den bisher bekannten Schlössern mit einer Mehrfachverriegelung sind die Zusatzverriegelungen
so mit dem zur Betätigung der Hauptverriegelung vorgesehenen Schlossgetriebe gekoppelt,
dass sowohl eine jeweilige Verriegelungsbewegung als auch eine jeweilige Entriegelungsbewegung
des Schlosses direkt auf die Zusatzverriegelungselemente übertragen wird. Die Verbindung
der Zusatzverriegelungselemente mit den diesen zugeordneten Verbindungselementen ist
bei den bekannten Schlössern also starr ausgeführt, was zur Folge hat, dass bei einer
Manipulation irgendeines Zusatzverriegelungselements stets auch die restlichen Verriegelungselemente
mit bewegt werden können. Zudem ist bei einer Fehlfunktion eines der Verriegelungselemente
wie beispielsweise einem Verklemmen eines solchen Verriegelungselements das komplette
Schloss funktionsunfähig.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Schloss der eingangs genannten
Art anzugeben, das sowohl einen höheren Schutz gegen eine Manipulation als auch eine
zuverlässigere Verriegelung gewährleistet.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlosses ergeben sich
aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0005] Das erfindungsgemäße Schloss umfasst mehrere Verriegelungselemente, die jeweils zwischen
einer ausgefahrenen Verriegelungsposition und einer eingefahrenen Freigabeposition
bewegbar sind, wobei die Verriegelungselemente ein über ein in einem Schlosskasten
angeordnetes Schlossgetriebe betätigbares Hauptverriegelungselement und wenigstens
ein Zusatzverriegelungselement umfassen. Dabei ist ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
durch Federkraft in seine ausgefahrene Verriegelungsposition vorgespannt und nur in
Öffnungsrichtung, in der es entgegen der Federkraft aus seiner ausgefahrenen Verriegelungsposition
in seine eingefahrene Freigabeposition bewegt wird, über eine formschlüssige Verbindung
durch das Schlossgetriebe beaufschlagbar.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung sind die einzelnen Zusatzverriegelungselemente sowohl
vom Hauptverriegelungselement als auch untereinander so entkoppelt, dass bei einer
Manipulation irgendeines Zusatzverriegelungselements ausgeschlossen ist, dass gleichzeitig
auch ein weiteres Verriegelungselement mitbewegt wird. Die Sicherheit gegen eine Manipulation
von außen im Fall eines Einbruchsversuchs wird somit erhöht. Zudem wird durch die
erfindungsgemäße Entkopplung der Verriegelungselemente eine sicherere Verriegelung
des Schlosses erreicht. So ist beispielsweise auch dann noch eine sichere Verriegelung
gewährleistet, wenn einige wenige Verriegelungselemente defekt sind und zum Beispiel
infolge eines verzogenen Türflügels klemmen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Entkopplung
der Verriegelungselemente bleibt somit auch im Fall einiger defekter Verriegelungselemente
die Funktionsfähigkeit der restlichen Verriegelungselemente erhalten.
[0007] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlosses
ist ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement mit dem Schlossgetriebe entweder nur
auf Zug oder nur auf Schub verhängt, so dass es durch das Schlossgetriebe über eine
Zugbewegung bzw. eine Schubbewegung in Öffnungsrichtung beaufschlagbar ist und in
Gegenrichtung ein Freilauf vorliegt.
[0008] Indem ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement durch das Schlossgetriebe nur in
Zugrichtung oder nur in Schubrichtung beaufschlagbar ist, um entgegen der Federkraft
in Öffnungsrichtung bewegt zu werden, während in Gegenrichtung ein Freilauf vorliegt,
findet die Anbindung des Zusatzverriegelungselements an das Schlossgetriebe nur in
einer Richtung, nämlich in Öffnungsrichtung statt, womit die Entkopplung von den restlichen
Verriegelungselementen sichergestellt ist.
[0009] Ist das Hauptverriegelungselement über ein Schlossgetriebeelement wie insbesondere
eine Schlosskulisse oder dergleichen betätigbar, so ist ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
bevorzugt mit dem Schlossgetriebeelement nur auf Zug bzw. nur auf Schub verhängt.
[0010] Während das Hauptverriegelungselement über das betreffende Schlossgetriebeelement
bzw. Schlosskulisse bevorzugt sowohl in Öffnungsrichtung als auch in Schließrichtung
betätigbar ist, ist ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement mit diesem Schlossgetriebeelement
nur in Öffnungsrichtung verhängt, in die es entweder durch eine Zugbewegung oder durch
eine Schubbewegung beaufschlagbar ist.
[0011] Ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement kann insbesondere über ein diesem zugeordnetes
Verbindungselement durch das Schlossgetriebe in Öffnungsrichtung beaufschlagbar sein.
[0012] Dabei ist bevorzugt das einem jeweiligen Zusatzverriegelungselement zugeordnete Verbindungselement
mit dem Schlossgetriebe bzw. dem Schlossgetriebeelement nur auf Zug oder nur auf Schub
verhängt.
[0013] Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlosses
ist ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement bzw. das diesem zugeordnete Verbindungselement
für eine Verhängung mit dem Schlossgetriebe nur auf Schub mit einer einseitig offenen
Ausnehmung versehen, in der ein dem Schlossgetriebe bzw. dem Schlossgetriebeelement
zugeordneter Ansatz bis zur Anlage am Boden der Ausnehmung verschiebbar ist.
[0014] Für eine Verhängung eines jeweiligen Zusatzverriegelungselements bzw. des diesem
zugeordneten Verbindungselements mit dem Schlossgetriebe nur auf Zug ist vorteilhafterweise
eine Haken-Langloch-Verbindung vorgesehen.
[0015] Von Vorteil ist insbesondere, wenn ein Zusatzverriegelungselement mit einem Endbereich
des Schlossgetriebes bzw. Schlossgetriebeelements nur auf Zug und ein weiteres Zusatzverriegelungselement
mit einem gegenüberliegenden Endbereich des Schlossgetriebes bzw. Schlossgetriebeelements
nur auf Schub verhängt ist.
[0016] Über ein betreffendes Schlossgetriebeelement wie beispielsweise eine Schlosskulisse
oder dergleichen sind somit außer dem Hauptverriegelungselement gleichzeitig auch
mehrere Zusatzverriegelungselemente betätigbar, wobei wieder sichergestellt ist, dass
die Zusatzverriegelungselemente sowohl gegenüber dem Hauptverriegelungselement als
auch untereinander in der beschriebenen Weise entkoppelt, d.h. jeweils nur in Öffnungsrichtung
durch das Schlossgetriebe bzw. das Schlossgetriebeelement beaufschlagbar und durch
Federkraft in deren Verriegelungsposition vorbelastet sind.
[0017] Dabei können die beiden über ein gemeinsames Schlossgetriebeelement in Öffnungsrichtung
beaufschlagbaren Zusatzverriegelungselemente in einer Ebene oder auch zueinander versetzt
an das Schlossgetriebe bzw. Schlossgetriebeelement angebunden sein.
[0018] Eine relativ zueinander versetzte Anbindung der Zusatzverriegelungselemente an das
Schlossgetriebeelement bringt den Vorteil mit sich, dass Freiraum für andere Bauteile
entsteht. Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schlosses ist dazu eines der beiden Zusatzverriegelungselemente bzw. das diesem zugeordnete
Verbindungselement über ein gekröpftes Zwischenelement an das Schlossgetriebe bzw.
das Schlossgetriebeelement angebunden.
[0019] Das Hauptverriegelungselement ist bevorzugt im Schlosskasten und die Zusatzverriegelungselemente
in je einem eigenen Schließkasten gelagert.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das Schloss
mindestens eine Kreuzfalle, welche benachbart zum Hauptverriegelungselement angeordnet
werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann jeweils mindestens eine Kreuzfalle benachbart
zu den Zusatzverriegelungselementen angeordnet werden. Die mindestens eine Kreuzfalle
umfasst jeweils ein erstes Fallenelement und ein zweites Fallenelement, welche gegeneinander
verschwenkbar angeordnet sind. Hierbei können sich das erste Fallenelement und das
zweite Fallenelement der Kreuzfalle im ausgeschwenkten Zustand an gegenüberliegenden
Innenseiten einer Aussparung im Schließblech abstützen, in welche das Hauptverriegelungselement
und/oder die Zusatzverriegelungselemente im ausgeschlossenen Zustand und die Fallenelemente
im ausgeschwenkten Zustand eingreifen. Damit ist auch unter Vorlast ein klemmfreier
Riegelausschluss des Hauptverriegelungselements und/oder der Zusatzverriegelungselemente
sichergestellt.
[0021] Die mindestens eine Kreuzfalle kann beispielsweise als geteilte Kreuzfalle ausgeführt
werden, welche ein oberhalb des Hauptverriegelungselements und/oder des Zusatzverriegelungselements
angeordnetes erstes Kreuzfallenelement und ein unterhalb des Hauptverriegelungselements
und/oder des Zusatzverriegelungselements angeordnetes zweites Kreuzfallenelement umfasst.
[0022] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann eine erste Kreuzfalle oberhalb
des Hauptverriegelungselements angeordnet werden, und eine zweite Kreuzfalle kann
unterhalb des Hauptverriegelungselements angeordnet werden. Zusätzlich oder alternativ
kann oberhalb des jeweiligen Zusatzverriegelungselements eine erste Kreuzfalle und
unterhalb des jeweiligen Zusatzverriegelungselements eine zweite Kreuzfalle angeordnet
werden.
[0023] Das Schloss kann insbesondere auch als Panikschloss für einen Flucht- und Rettungsweg
ausgeführt sein. Dabei kann durch die betreffende Panikfunktion insbesondere sichergestellt
sein, dass mit dem Herunterdrücken einer Handhabe wie beispielsweise eines Türdrückers
oder dergleichen alle Verriegelungselemente und Fallen in das Schloss zurückgezogen
werden, wodurch die zuvor verschlossene Tür sofort freigegeben wird.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schlosses,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Anbindung von Zusatzverriegelungselementen an ein
zur Betätigung eines Hauptverriegelungselements vorgesehenes Schlossgetriebeelement
des Schlosses gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des Bereichs der Anbindung des nur auf Schub mit dem
in Fig. 2 gezeigten Schlossgetriebeelement verhängten Zusatzverriegelungselements
an das Schlossgetriebeelement,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung des Bereichs der Anbindung des nur auf Zug mit dem in
Fig. 1 gezeigten Schlossgetriebeelement verhängten Zusatzverriegelungselements an
das Schlossgetriebeelement,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schlosses mit zwei Zusatzverriegelungselementen.
- Fig. 6
- eine schematische perspektivische Darstellung einer beispielhaften weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schlosses, und
- Fig. 7
- eine schematische Vorderansicht des erfindungsgemäßen Schlosses aus Fig. 6.
[0025] Die Fig. 1 bis 7 zeigen in schematischer Darstellung beispielhafte Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Schlosses 10 mit mehreren Verriegelungselementen 14, 14A,
48, 50, die jeweils zwischen einer ausgefahrenen Verriegelungsposition und einer eingefahrenen
Freigabeposition bewegbar sind. Zudem kann das Schloss 10 mit einem Schließzylinder
20 und einer Drückernuss 22 versehen sein (vgl. Fig. 1 und 5).
[0026] Das Schloss 10 kann beispielsweise als rein mechanisches, selbstverriegelndes Schloss
ausgeführt und mit einer Panikfunktion ausgestattet sein, wobei das Schloss 10 von
einer Seite jederzeit durch Betätigung eines Drückers entriegelbar ist, während von
der anderen Seite ein Öffnen der Verriegelung nur über den Schließzylinder 20 möglich
ist. Das Schloss 10 kann jedoch beispielsweise auch mit einer geteilten Drückernuss
22 ausgestattet sein, die elektromagnetisch oder elektromechanisch betätigbar ist.
Es besteht damit die Möglichkeit, den Drücker einer Schlossseite vom Öffnungsmechanismus
zu entkoppeln, wodurch der Zugang in einen gesicherten Bereich gesteuert werden kann.
Das Schloss 10 kann beispielsweise auch motorisch betätigbar sein.
[0027] Die Verriegelungselemente 14, 14A, 48, 50 umfassen ein über ein in einem Schlosskasten
12 angeordnetes Schlossgetriebe 24 insbesondere sowohl in Verriegelungsrichtung als
auch in Entriegelungsrichtung beaufschlagbares Hauptverriegelungselement 14, 14A und
Zusatzverriegelungselemente 48, 50. Erfindungsgemäß ist ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
48, 50 durch Federkraft in seine ausgefahrene Verriegelungsposition vorgespannt und
nur in Öffnungsrichtung, in der es entgegen der Federkraft aus seiner ausgefahrenen
Verriegelungsposition in seine eingefahrene Freigabeposition bewegt wird, über eine
formschlüssige Verbindung durch das Schlossgetriebe 24 beaufschlagbar. Die Zusatzverriegelungselemente
48, 50 werden also jeweils nur durch Federkraft in ihre ausgefahrene Verriegelungsposition
bewegt. Durch das Schlossgetriebe 24 sind sie jeweils nur in Öffnungsrichtung entgegen
der Federkraft beaufschlagbar. Die Zusatzverriegelungselemente 48, 50 sind demzufolge
von dem Hauptverriegelungselement 14, 14A und untereinander so entkoppelt, dass im
Fall einer Manipulation eines der Zusatzverriegelungselemente 48, 50 verhindert wird,
dass gleichzeitig auch noch ein weiteres Verriegelungselement in Öffnungsrichtung
mitbewegt wird.
[0028] Wie insbesondere aus Fig. 1, 5, 7 und 8 weiter ersichtlich ist, ist das Hauptverriegelungselement
14 ebenso wie eine Hilfsfalle 44 im Schlosskasten 12 gelagert.
[0029] Wie anhand der Fig. 2 bis 4 zu erkennen ist, kann dazu ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
48, 50 mit dem Schlossgetriebe 24 entweder nur auf Zug oder nur auf Schub verhängt
sein, so dass es durch das Schlossgetriebe 24 über eine Zugbewegung bzw. eine Schubbewegung
in Öffnungsrichtung 26 beaufschlagbar ist und in Gegenrichtung ein Freilauf vorliegt.
[0030] Im vorliegenden Fall ist das Hauptverriegelungselement 14, 14A über ein Schlossgetriebeelement
28 wie insbesondere eine Schlosskulisse oder dergleichen betätigbar und ein jeweiliges
Zusatzverriegelungselement 48, 50 mit dem Schlossgetriebeelement 28 nur auf Zug bzw.
nur auf Schub verhängt, so dass es durch dieses Schlossgetriebeelement 28 nur in Zugrichtung
bzw. nur in Schubrichtung und damit jeweils nur in Öffnungsrichtung 26 beaufschlagbar
ist.
[0031] Wie anhand der Fig. 2 bis 4 zu erkennen ist, kann ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
48, 50 über ein diesem zugeordnetes Verbindungselement 30, 32 durch das Schlossgetriebeelement
28 in Öffnungsrichtung 26 beaufschlagbar sein. Dabei ist das einem jeweiligen Zusatzverriegelungselement
48, 50 zugeordnete Verbindungselement 30, 32 mit dem Schlossgetriebeelement 28 nur
auf Zug oder nur auf Schub verhängt.
[0032] Wie insbesondere anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, kann ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
50 bzw. das diesem zugeordnete Verbindungselement 32 für eine Verhängung mit dem Schlossgetriebeelement
28 nur auf Schub mit einer einseitig offenen Ausnehmung 34 versehen sein, in der ein
dem Schlossgetriebeelement 28 zugeordneter Ansatz 36 bis zur Anlage am Boden 38 der
Ausnehmung 34 verschiebbar ist.
[0033] Dagegen kann für eine Verhängung eines jeweiligen Zusatzverriegelungselements 48
bzw. des diesem zugeordneten Verbindungselements 30 mit dem Schlossgetriebeelement
28 nur auf Zug eine Haken-Langloch-Verbindung vorgesehen sein (vgl. Fig. 4), wobei
im vorliegenden Fall beispielsweise das Schlossgetriebeelement 28 mit einem Haken
40 versehen ist.
[0034] Wie insbesondere anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, kann ein Zusatzverriegelungselement
48 mit einem Endbereich des Schlossgetriebes 24 bzw. Schlossgetriebeelements 28 nur
auf Zug und ein weiteres Zusatzverriegelungselement 50 mit einem gegenüberliegenden
Endbereich des Schlossgetriebes 24 bzw. Schlossgetriebeelements 28 nur auf Schub verhängt
sein. Dabei können die beiden Zusatzverriegelungselemente 48, 50 in einer Ebene oder
zueinander versetzt an das Schlossgetriebe 24 bzw. das Schlossgetriebeelement 28 angebunden
sein.
[0035] Dabei kann im letzteren Fall eines der beiden Zusatzverriegelungselemente 48, 50
bzw. das diesem zugeordnete Verbindungselement 30, 32 über ein gekröpftes Zwischenelement
42 (vgl. die Fig. 2 und 4) an das Schlossgetriebe 24 bzw. das Schlossgetriebeelement
28 angebunden sein, wobei im vorliegenden Fall beispielsweise das dem Zusatzverriegelungselement
48 zugeordnete Verbindungselement 30 über ein solches gekröpftes Zwischenelement 42
an das Schlossgetriebeelement 28 angebunden ist. Dabei ist das Langloch 46 der zuvor
erwähnten Haken-Langloch-Verbindung beim dargestellten Ausführungsbeispiel in dem
Zwischenelement 42 vorgesehen. Wie bereits erwähnt, ist das Schlossgetriebeelement
28 mit dem mit diesem Langloch 46 zusammenwirkenden Haken 40 versehen.
[0036] Wie anhand der Fig. 5 zu erkennen ist, können die Zusatzverriegelungselemente 48,
50 in Schließkästen 54, 56 untergebracht sein, die an beidseitigen Verlängerungen
einer mit dem Schlosskasten 12 verbundenen Stulpschiene 52 angeordnet sind, wobei
die Schließkästen 54, 56 jeweils mit einer Öffnung für das betreffende Zusatzverriegelungselement
48, 50 versehen sind. Damit ist die betreffende Tür auch oben und unten verriegelbar.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Zusatzverriegelungselemente 48, 50 als
Haken ausgeführt und greifen in der ausgefahrenen Verriegelungsposition jeweils in
nicht näher dargestellte Aussparungen eines nicht dargestellten Schließblechs ein.
[0037] In vorteilhafter Weise kann das Schloss 10 zudem mindestens eine Kreuzfalle 15, 15A,
15B mit zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten des Hauptverriegelungselements
14, 14A angeordneten Fallenelementen 16, 16A, 16B, 18, 18A, 18B umfassen (vgl. Fig.
1, 5, 6 und 7). Das Hauptverriegelungselement 14, 14A und die Kreuzfallenelemente
16, 16, 1618 sind ebenso wie die Hilfsfalle 44 im Schlosskasten 12 gelagert. Durch
mindestens eine solche Kreuzfalle 15, 15A, 15B ist für das Hauptverriegelungselement
14, 13A auch unter Vorlast ein klemmfreier Riegelausschluss sichergestellt.
[0038] Wie aus Fig. 1 und 5 weiter ersichtlich ist, ist die Kreuzfalle 15 im dargestellten
Ausführungsbeispiel als geteilte Kreuzfalle ausgeführt, welche ein oberhalb des Hauptverriegelungselements
14 angeordnetes erstes Kreuzfallenelement 16 und ein unterhalb des Hauptverriegelungselements
14 angeordnetes zweites Kreuzfallenelement 18 umfasst. Hierbei stützt sich das erste
Kreuzfallenelement 16 und das zweite Kreuzfallenelement 18 im ausgeschwenkten Zustand
an gegenüberliegenden Innenseiten der Aussparung im Schließblech ab, in welche das
Hauptverriegelungselement 14 im ausgeschlossenen Zustand eingreift.
[0039] Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die als Haken
ausgeführten Zusatzverriegelungselemente 48, 50 jeweils durch eine Riegel-Fallen-Kombination
ersetzt, welche ein als Schieber ausgeführtes Zusatzverriegelungselement 48, 50 und
die geteilte Kreuzfalle 15 mit zwei Kreuzfallenelementen 16, 18 umfasst. Hierbei ist
das erste Kreuzfallenelement 16 oberhalb des zugehörigen Zusatzverriegelungselements
48, 50 angeordnet und das zweite Kreuzfallenelement 18 ist unterhalb des zugehörigen
Zusatzverriegelungselements 48, 50 angeordnet.
[0040] Wie aus Fig. 6 und 7 weiter ersichtlich ist, ist bei dem dargestellten alternativen
Ausführungsbeispiel eine erste Kreuzfalle 15A mit zwei Kreuzfallenelementen 16A, 18A
oberhalb des Hauptverriegelungselements 14A angeordnet, und eine zweite Kreuzfalle
15B mit zwei Kreuzfallenelementen 16B, 18B ist unterhalb des Hauptverriegelungselements
14A angeordnet. Wie aus Fig. 6 und 7 weiter ersichtlich ist, sind die erste Kreuzfalle
15A und die zweite Kreuzfalle 15B spiegelsymmetrisch zu einer Mittelquerachse QA des
Verriegelungselements 7 angeordnet. Das bedeutet, dass die beiden Kreuzfallen 15A,
15B jeweils den gleichen Abstand zum Verriegelungselement 14A aufweisen.
[0041] Wie aus Fig. 6 und 7 weiter ersichtlich ist, sind das erste Fallenelement 16A der
ersten Kreuzfalle 15A und das erste Fallenelement 16B der zweiten Kreuzfalle 15B spiegelsymmetrisch
zur Mittelquerachse QA des Verriegelungselements 7 angeordnet. Zudem sind das zweite
Fallenelement 18A der ersten Kreuzfalle 15A und das zweite Fallenelement 18B der zweiten
Kreuzfalle 15B ebenfalls spiegelsymmetrisch zur Mittelquerachse QA des Verriegelungselements
14A angeordnet. Die ersten Fallenelemente 16A, 16B können sich mit einer jeweiligen
Anschlagfläche an einer ersten Innenseite der nicht dargestellten Aussparung im Schließblech
abstützen, und die zweiten Fallenelemente 18A, 18B können sich mit einer jeweiligen
Anschlagfläche an einer zweiten Innenseite der nicht dargestellten Aussparung im Schließblech
abstützen. Durch diese Anordnung können die beiden Kreuzfallen 15A, 15B mittels oberhalb
und unterhalb des Verriegelungselements 14A angeordneten Abstützpunkten in vorteilhafter
Weise in beide Öffnungsrichtungen Vorlastkräfte abbauen, so dass das Verriegelungselement
14A auch bei wirkenden Vorlastkräften in der Aussparung des nicht dargestellten Schließblechs
zentriert bleibt und ein sicheres Bewegen des Verriegelungselements 14A im Panikfall
ermöglicht wird.
[0042] Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die als Haken
ausgeführten Zusatzverriegelungselemente 48, 50 jeweils durch eine Riegel-Fallen-Kombination
ersetzt, welche ein als Schieber ausgeführtes Zusatzverriegelungselement 48, 50 und
zwei Kreuzfallen 15A, 15B mit jeweils zwei Kreuzfallenelementen 16A, 18A, 16B,18B
umfasst. Hierbei ist die erste Kreuzfalle 15A oberhalb des zugehörigen Zusatzverriegelungselements
48, 50 angeordnet, und die zweite Kreuzfalle 15B ist unterhalb des zugehörigen Zusatzverriegelungselements
48, 50 angeordnet.
[0043] Das Schloss 10 kann insbesondere auch als Panikschloss für einen Flucht- und Rettungsweg
ausgeführt sein. Dabei kann durch eine entsprechende Panikfunktion insbesondere sichergestellt
sein, dass durch Betätigung einer Handhabe wie beispielsweise eines Türdrückers alle
Verriegelungselemente und Fallen in das Schloss 10 zurückgezogen werden, so dass die
zuvor verschlossene Tür sofort freigegeben wird.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Schloss
- 12
- Schlosskasten
- 14, 14A
- Hauptverriegelungselement
- 15, 15A, 15B
- Kreuzfalle
- 16, 16A, 16B
- erstes Kreuzfallenelement
- 18, 18A, 18B
- zweites Kreuzfallenelement
- 20
- Schließzylinder
- 22
- Drückernuss
- 24
- Schlossgetriebe
- 26
- Öffnungsrichtung
- 28
- Schlossgetriebeelement
- 30
- Verbindungselement
- 32
- Verbindungselement
- 34
- Ausnehmung
- 36
- Ansatz
- 38
- Boden
- 40
- Haken
- 42
- Zwischenelement
- 44
- Hilfsfalle
- 46
- Langloch
- 48
- Zusatzverriegelungselement
- 50
- Zusatzverriegelungselement
- 52
- Stulpschiene
- 54
- Schließkasten
- 56
- Schließkasten
- QA
- Mittelquerachse
1. Schloss (10) mit mehreren Verriegelungselementen (14, 14A, 48, 50), die jeweils zwischen
einer ausgefahrenen Verriegelungsposition und einer eingefahrenen Freigabeposition
bewegbar sind, wobei die Verriegelungselemente (14, 14A, 48, 50) ein über ein in einem
Schlosskasten (12) angeordnetes Schlossgetriebe (24) betätigbares Hauptverriegelungselement
(14, 14A) und wenigstens ein Zusatzverriegelungselement (48, 50) umfassen, das durch
Federkraft in seine ausgefahrene Verriegelungsposition vorgespannt und nur in Öffnungsrichtung
(26), in der es entgegen der Federkraft aus seiner ausgefahrenen Verriegelungsposition
in seine eingefahrene Freigabeposition bewegt wird, über eine formschlüssige Verbindung
durch das Schlossgetriebe (24) beaufschlagbar ist.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement (48, 50) mit dem Schlossgetriebe (24) entweder
nur auf Zug oder nur auf Schub verhängt ist, so dass es durch das Schlossgetriebe
über eine Zugbewegung bzw. eine Schubbewegung in Öffnungsrichtung (26) beaufschlagbar
ist und in Gegenrichtung ein Freilauf vorliegt.
3. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptverriegelungselement (14, 14A) über ein Schlossgetriebeelement (28) wie
insbesondere eine Schlosskulisse oder dergleichen betätigbar und ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement
(48, 50) mit dem Schlossgetriebeelement (28) nur auf Zug bzw. nur auf Schub verhängt
ist.
4. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement (48, 50) über ein diesem zugeordnetes Verbindungselement
(30, 32) durch das Schlossgetriebe (24) in Öffnungsrichtung (26) beaufschlagbar ist.
5. Schloss nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das einem jeweiligen Zusatzverriegelungselement (48, 50) zugeordnete Verbindungselement
(30, 32) mit dem Schlossgetriebe (24) bzw. dem Schlossgetriebeelement (28) nur auf
Zug oder nur auf Schub verhängt ist.
6. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliges Zusatzverriegelungselement (50) bzw. das diesem zugeordnete Verbindungselement
(32) für eine Verhängung mit dem Schlossgetriebe (24) nur auf Schub mit einer einseitig
offenen Ausnehmung (34) versehen ist, in der ein dem Schlossgetriebe (24) bzw. dem
Schlossgetriebeelement (28) zugeordneter Ansatz (36) bis zur Anlage am Boden (38)
der Ausnehmung (34) verschiebbar ist.
7. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass für eine Verhängung eines jeweiligen Zusatzverriegelungselements (48) bzw. des diesem
zugeordneten Verbindungselements (30) mit dem Schlossgetriebe (24) nur auf Zug eine
Haken-Langloch-Verbindung vorgesehen ist.
8. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Zusatzverriegelungselement (48) mit einem Endbereich des Schlossgetriebes (24)
bzw. Schlossgetriebeelements (28) nur auf Zug und ein weiteres Zusatzverriegelungselement
(50) mit einem gegenüber liegenden Endbereich des Schlossgetriebes (24) bzw. Schlossgetriebeelements
(28) nur auf Schub verhängt ist.
9. Schloss nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zusatzverriegelungselemente (48, 50) in einer Ebene an das Schlossgetriebe
(24) bzw. das Schlossgetriebeelement (28) angebunden sind.
10. Schloss nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zusatzverriegelungselemente (48, 50) zueinander versetzt an das Schlossgetriebe
(24) bzw. das Schlossgetriebeelement (28) angebunden sind.
11. Schloss nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Zusatzverriegelungselemente (48, 50) bzw. das diesem zugeordnete
Verbindungselement (30, 32) über ein gekröpftes Zwischenelement (42) an das Schlossgetriebe
(24) bzw. das Schlossgetriebeelement (28) angebunden ist.
12. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptverriegelungselement (14, 14A) im Schlosskasten (12) und die Zusatzverriegelungselemente
(48, 50) in je einem eigenen Schließkasten gelagert sind.
13. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kreuzfalle (15, 15A, 15B) benachbart zum Hauptverriegelungselement
(14, 14A) und/oder zum Zusatzverriegelungselemente (48, 50) angeordnet ist, wobei
die mindestens eine Kreuzfalle (15, 15A, 15B) jeweils ein erstes Fallenelement (16,
16A, 16B) und ein zweites Fallenelement (18, 18A, 18B) umfasst, welche gegeneinander
verschwenkbar angeordnet sind.
14. Schloss nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kreuzfalle (15) als geteilte Kreuzfalle ausgeführt ist, welche
ein oberhalb des Hauptverriegelungselements (14) und/oder des Zusatzverriegelungselemente
(48, 50) angeordnetes erstes Kreuzfallenelement (16) und ein unterhalb des Hauptverriegelungselements
(14) und/oder des Zusatzverriegelungselemente (48, 50) angeordnetes zweites Kreuzfallenelement
(18) umfasst.
15. Schloss nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Kreuzfalle (15A) oberhalb des Hauptverriegelungselements (14) und/oder
des Zusatzverriegelungselemente (48, 50) angeordnet ist und eine zweite Kreuzfalle
(15B) unterhalb des Hauptverriegelungselements (14) und/oder des Zusatzverriegelungselemente
(48, 50) angeordnet ist.
16. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass es als Panikschloss für einen Flucht- und Rettungsweg ausgeführt ist.