[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für einen schwenkbaren Flügel der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Art.
[0002] Bei den bisher bekannten Schlössern wird über einem Verriegelungselement eine Kippfalle
eingesetzt, um eine Vorlast abzubauen, welche beispielsweise durch flüchtende Personen
auf eine noch verriegelte Tür entstehen kann, damit das Verriegelungselement sich
leicht und ohne zu klemmen im Flügel bewegen kann. Dies ist insbesondere für Panikschlösser
interessant, welche bei einer manuellen Betätigung immer öffnen. Bei einem schräg
eingebauten Schloss oder einem verzogenen Flügel kann es schneller zur Verklemmung
des Verriegelungselements kommen.
[0003] Aus der
DE 102 61 129 A1 ist ein Schloss mit einem Schlosskasten, einem Stulp, einem im Schlosskasten angeordneten,
federbeaufschlagten Riegel, einer Hilfsfalle und einer Kreuzfalle. Die Kreuzfalle
weist ein oberes Fallenelement, welches oberhalb des Riegels angeordnet ist, und ein
unteres Fallenelement auf, welches unterhalb des Riegels angeordnet ist. Zudem weist
das Schloss eine Kulisse, einen mit Rasten versehenen Schieber und eine über einen
Türdrücker betätigbare Drückernuss zur Betätigung des Schlosses auf. Zur Steuerung
des Riegelausschlusses greifen Sperren in die Rasten ein. Die Fallenelemente sind
mit der Hilfsfalle derart wirkverbunden, dass der Riegelausschluss nur dann ausgelöst
wird, wenn nach gleichzeitiger Betätigung der Fallenelemente und der Hilfsfalle die
Fallenelemente in ihre über den Stulp aus dem Schlosskasten ausgeschwenkte Stellung
gelangt sind, wobei die Hilfsfalle betätigt bleibt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss für einen schwenkbaren Flügel
anzugeben, welches einen verbesserten Abbau einer auf den Flügel wirkenden Vorlast
ermöglicht und unabhängig von der Öffnungsrichtung des Flügels verwendet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schlosses für einen schwenkbaren Flügel
nach Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Schloss für einen schwenkbaren Flügel weist eine oberhalb des
Verriegelungselements angeordnete als Kreuzfalle ausgeführte erste Fallenvorrichtung
und eine unterhalb des Verriegelungselements angeordnete als Kreuzfalle ausgeführte
zweite Fallenvorrichtung auf. Die als Kreuzfallen ausgeführten Fallenvorrichtungen
umfassen jeweils ein erstes Fallenelement und ein zweites Fallenelement, welche gegeneinander
verschwenkbar angeordnet sind. Zudem weist das erfindungsgemäße Schloss für einen
schwenkbaren Flügel einen Schlosskasten, einen Stulp, eine über einen Türdrücker betätigbare
Drückernuss zur Betätigung des Schlosses und das Verriegelungselement auf, welches
zwischen einer ausgefahrenen über den Stulp überstehende Verriegelungsposition, in
welcher das Verriegelungselement in eine Aussparung eines Schließblechs eingreift,
und einer in den Schlosskasten eingefahrenen Freigabeposition bewegbar ist. Die Fallenvorrichtungen
sind jeweils zwischen einer über den Stulp aus dem Schlosskasten ausgeschwenkten Stellung,
in welcher die jeweilige Fallenvorrichtung in eine Aussparung des Schließblechs eingreift,
und einer in den Schlosskasten eingeschwenkten Stellung bewegbar. Hierbei ist das
Verriegelungselement nur dann in die Verriegelungsposition bewegbar, wenn die Fallenvorrichtungen
jeweils in der über den Stulp aus dem Schlosskasten ausgeschwenkten Stellung sind.
Die erste Fallenvorrichtung und die zweite Fallenvorrichtung sind in der ausgeschwenkten
Stellung jeweils durch eine Fallensperre gegen eine Bewegung gesperrt, wenn sich das
Verriegelungselement in der Verriegelungsposition befindet.
[0008] Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlosses für einen schwenkbaren Flügel können
durch die beiden jeweils als Kreuzfallen ausgeführten Fallenvorrichtungen in vorteilhafter
Weise in beide Betätigungsrichtungen Kräfte abbauen. Durch die vorzugsweise symmetrische
Anordnung, über und unter dem Verriegelungselement, wird das Verriegelungselement
in vorteilhafter Weise in beide Öffnungsrichtungen durch oberhalb und unterhalb des
Verriegelungselements angeordnete Abstützpunkte der als Kreuzfallen ausgeführten Fallenvorrichtungen
entlastet. Je näher die Abstützpunkte der Fallenvorrichtungen am Verriegelungselement
angeordnet sind, desto schwieriger ist es durch einen unter Vorlast verformten Flügel
das Verriegelungselement zu blockieren. Daher werden die beiden Fallenvorrichtungen
vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Verriegelungselements, das heißt mit geringem
Abstand zum Verriegelungselement angeordnet. Damit wird eine Begehung des Flügels
im Panikfall in vorteilhafter Weise auch unter einer möglichst hohen Vorlast ermöglicht.
[0009] Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlosses für einen schwenkbaren Flügel sind
in vorteilhafter Weise in beide Öffnungsrichtungen gleich stabil ausgeführt, so dass
das Schloss direkt ohne Umbau für beide Öffnungsrichtungen verwendet werden kann.
[0010] Die Fallenelemente der beiden als Kreuzfallen ausgeführten Fallenvorrichtungen können
beispielsweise sehr einfach und stabil als Blechbauteile realisiert werden, was Kosten
und Platzersparnis zum Vorteil hat.
[0011] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlosses für einen
schwenkbaren Flügel können sich die ersten Fallenelemente der Fallenvorrichtungen
und die zweiten Fallenelemente der Fallenvorrichtungen im ausgeschwenkten Zustand
an gegenüberliegenden Innenseiten der Aussparung im Schließblech abstützen. Hierbei
ist das Verriegelungselement schmäler als die Aussparung im Schließblech ausgeführt.
Vorzugsweise sind die Fallenelemente und das Verriegelungselement so angeordnet, dass
sie nach Norm in eine gemeinsame Aussparung im Schlossblech passen. So kann sich beispielsweise
das erste Fallenelement der ersten Fallenvorrichtung oberhalb des Verriegelungselements
an einer ersten Innenseite der Aussparung abstützen, und das erste Fallenelement der
zweiten Fallenvorrichtung kann sich unterhalb des Verriegelungselements an der ersten
Innenseite der Aussparung abstützen. Des Weiteren kann sich das zweite Fallenelement
der ersten Fallenvorrichtung oberhalb des Verriegelungselements an einer zweiten Innenseite
der Aussparung abstützen, und das zweite Fallenelement der zweiten Fallenvorrichtung
kann sich unterhalb des Verriegelungselements an der zweiten Innenseite der Aussparung
abstützen.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlosses für einen
schwenkbaren Flügel können die erste Fallenvorrichtung und die zweite Fallenvorrichtung
spiegelsymmetrisch zu einer Mittelquerachse des Verriegelungselements angeordnet werden.
Durch die symmetrische Anordnung kann ermöglicht werden, dass das Verriegelungselement
nicht verklemmt und die Mechanik, welche die Vorlastkräfte im Inneren des Schlosskastens
aufnimmt, gleichmäßig belastet wird. Zur Umsetzung der symmetrischen Anordnung können
das erste Fallenelement der ersten Fallenvorrichtung und das erste Fallenelement der
zweiten Fallenvorrichtung spiegelsymmetrisch zur Mittelquerachse des Verriegelungselements
angeordnet werden. Zudem können das zweite Fallenelement der ersten Fallenvorrichtung
und das zweite Fallenelement der zweiten Fallenvorrichtung ebenfalls spiegelsymmetrisch
zur Mittelquerachse des Verriegelungselements angeordnet werden.
[0013] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlosses für einen
schwenkbaren Flügel kann die Fallensperre der jeweiligen Fallenvorrichtung als im
Schlosskasten geführter Sperrschieber ausgeführt werden, welcher für jedes Fallenelement
der Fallenvorrichtung eine Aussparung mit einer Schräge aufweist, an welcher sich
im ausgeschwenkten und gesperrten Zustand das jeweilige Fallenelement mit einer ersten
Führungskontur abstützen kann. Zudem kann das jeweilige Fallenelement mindestens eine
weitere Führungskontur aufweisen, mit welcher sich das jeweilige Fallenelement im
ausgeschwenkten und gesperrten Zustand an dem Stulp abstützen kann. Dadurch kann die
Vorlastkraft in vorteilhafter Weise zum Teil in den Stulp geleitet werden.
[0014] Vorzugsweise können die Führungskonturen jeweils einen Stützbereich aufweisen, welcher
im ausgeschwenkten und gesperrten Zustand im Wesentlichen parallel zur jeweiligen
Fläche verlaufen kann, an welcher sich das jeweilige Fallenelement abstützen kann.
Die Führungskonturen können beispielsweise jeweils eine Rundung aufweisen mit welcher
das jeweilige Fallenelement beim Übergang vom ausgeschwenkten in den eingeschwenkten
Zustand auf der jeweiligen Stützfläche abrollen kann. Dadurch kann der Kraftaufwand
für die freigegebene Schwenkbewegung der Fallenelemente in vorteilhafter Weise reduziert
werden.
[0015] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlosses für einen
schwenkbaren Flügel kann sich das jeweilige Fallenelement beispielsweise mit einer
zweiten Führungskontur an einer Innenfläche einer Aussparung in dem Stulp abstützen.
Zusätzliche oder alternativ kann sich das jeweilige Fallenelement mit einer dritten
Führungskontur an einer dem Schlosskasten zugewandten Oberfläche des Stulps abstützen.
Durch die Führungskonturen und Stützfläche, welche vorgegebenen Winkel zur wirksamen
Vorlastkraft aufweisen können, kann die Vorlastkraft in vorteilhafter Weise in verschiedene
Kraftabbaustufen verteilt werden, so dass relativ hohe Vorlastkräfte abgebaut werden
können.
[0016] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen
näher erläutert.
[0017] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schlosses für einen schwenkbaren Flügel,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Schlosses für einen schwenkbaren Flügel aus
Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Zustandes des erfindungsgemäßen
Schlosses für einen schwenkbaren Flügel entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Zustandes des erfindungsgemäßen
Schlosses für einen schwenkbaren Flügel entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2,
und
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung eines dritten Zustandes des erfindungsgemäßen
Schlosses für einen schwenkbaren Flügel entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2.
[0018] Wie aus Fig. 1 bis 5 ersichtlich ist, umfasst ein Schloss 1 für einen schwenkbaren
Flügel einen Schlosskasten 3, eine Stulp 5 zur Montage des Schlosses 1 in einer Schlosstasche
eines hier nicht weiter dargestellten Flügels, eine über einen nicht dargestellten
Türdrücker betätigbare Drückernuss 9 zur Betätigung des Schlosses 1 und ein Verriegelungselement
7, welches zwischen einer ausgefahrenen über den Stulp 5 überstehende in Fig. 1 bis
3 dargestellten Verriegelungsposition und einer in den Schlosskasten 3 eingefahren
in Fig. 4 und 5 dargestellten Freigabeposition bewegbar ist. Oberhalb des Verriegelungselements
7 ist eine erste Fallenvorrichtung 10A, und unterhalb des Verriegelungselements 7
ist eine zweite Fallenvorrichtung 10B angeordnet, welche jeweils zwischen einer über
den Stulp 7 aus dem Schlosskasten 3 ausgeschwenkten, in Fig. 1 bis 3 dargestellten
Stellung und einer in den Schlosskasten 3 eingeschwenkten, in Fig. 5 dargestellten
Stellung bewegbar sind. Das Schloss 1 wirkt bekanntermaßen mit einem in einer nicht
näher dargestellten Zarge angeordneten Schließblech zusammen, welches mindestens eine
Aussparung 20 aufweist. Hierbei greifen das Verriegelungselement 7 in seiner ausgefahrenen
Verriegelungsposition und die jeweilige Fallenvorrichtung 10A, 10B in ihrer ausgeschwenkten
Stellung in die Aussparung 20 des Schließblechs ein. Die in Fig. 2 als gestrichelte
Linie skizzierte Aussparung 20 des nicht näher dargestellten Schließblechs zeigt eine
optimale Zentrierung des Verriegelungselements 7, bei welcher das Verriegelungselement
7 im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer Mittelhochachse HA der Aussparung20
angeordnet ist. Das Verriegelungselement 7 ist nur dann in die Verriegelungsposition
bewegbar, wenn die Fallenvorrichtungen 10A, 10B jeweils in der über den Stulp 5 aus
dem Schlosskasten 3 ausgeschwenkten Stellung sind. Zudem sind die erste Fallenvorrichtung
10A und die zweite Fallenvorrichtung 10B in der ausgeschwenkten Stellung jeweils durch
eine Fallensperre 16 gegen eine Bewegung gesperrt, wenn sich das Verriegelungselement
7 in der Verriegelungsposition befindet. Erfindungsgemäß sind die erste Fallenvorrichtung
10A und die zweite Fallenvorrichtung 10B jeweils als Kreuzfalle ausgeführt, welche
ein erstes Fallenelement 12 und ein zweites Fallenelement 14 umfasst. Das erste Fallenelement
12 und das zweite Fallenelement sind gegeneinander verschwenkbar angeordnet.
[0019] Zudem ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Hilfsfalle 11 vorgesehen, welche
eine Freigabe der beiden Fallenvorrichtungen 10A, 10B nur ermöglicht, wenn der Flügel
geschlossen ist und die Hilfsfalle 11 in der in Fig. 1 und 2 dargestellten eingefahrenen
Position ist.
[0020] Wie aus Fig. 1 bis 5 weiter ersichtlich ist, sind die Fallenelemente 12, 14 keilförmig
ausgeführt und weisen an den in der ausgeschwenkten Stellung aus dem Schlosskasten
3 herausragenden Bereichen jeweils eine Anschlagfläche 12.1, 14.1, welche zu den seitlichen
Kanten des Stulps 5 parallel und zur vom Schlosskasten 3 wegweisenden Oberfläche des
Stulps 5 senkrecht verlaufen, und eine einseitige Schrägfläche 12.2, 14.2 auf, welche
zur Mitte des Stulps 5 weisen. Wie insbesondere aus Fig. 2 weiter ersichtlich ist,
stützen sich die ersten Fallenelemente 12 der Fallenvorrichtungen 10A, 10B und die
zweiten Fallenelemente 14 der Fallenvorrichtungen 10A, 10B im ausgeschwenkten Zustand
mit den Anschlagflächen 12.1, 14.1 an gegenüberliegenden Innenseiten der Aussparung
20 im Schließblech ab, wobei das Verriegelungselement 7 schmäler als die Aussparung
20 im Schließblech ausgeführt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Fallenelemente
12, 14 der beiden Fallenvorrichtungen 10A, 10B und das Verriegelungselement 7 so angeordnet,
dass sie nach Norm in die gemeinsame Aussparung 20 im Schlossblech passen. In der
Darstellung stützen sich die ersten Fallenelemente 12 mit der jeweiligen Anschlagfläche
12.1 an einer linken Innenseite der Aussparung 20 ab, und die zweiten Fallenelemente
14 stützen sich mit der jeweiligen Anschlagfläche 14.1 an einer rechten Innenseite
der Aussparung 20 ab. Das bedeutet, dass sich das erste Fallenelement 12 der ersten
Fallenvorrichtung 10A im dargestellten Ausführungsbeispiel oberhalb des Verriegelungselements
1 an einer ersten, hier der linken Innenseite der Aussparung 20 abstützt. Das erste
Fallenelement 12 der zweiten Fallenvorrichtung 10B stützt sich unterhalb des Verriegelungselements
7 an der ersten, hier linken Innenseite der Aussparung 20 ab. Des Weiteren stützt
sich das zweite Fallenelement 14 der ersten Fallenvorrichtung 10A oberhalb des Verriegelungselements
7 an einer zweiten, hier rechten Innenseite der Aussparung 20 ab, und das zweite Fallenelement
14 der zweiten Fallenvorrichtung 10B stützt sich unterhalb des Verriegelungselements
7 an der zweiten, hier rechten Innenseite der Aussparung 20 ab. Durch diese Anordnung
können die beiden jeweils als Kreuzfallen ausgeführten Fallenvorrichtungen 10A, 10B
mittels oberhalb und unterhalb des Verriegelungselements 7 angeordnete Abstützpunkte
in vorteilhafter Weise in beide Öffnungsrichtungen Vorlastkräfte abbauen, so dass
das Verriegelungselement 7 auch bei wirkenden Vorlastkräften in der Aussparung 20
des Schließblechs zentriert bleibt und ein sicheres Bewegen des Verriegelungselements
7 im Panikfall ermöglicht wird. Je näher die Abstützpunkte der Fallenvorrichtungen
10A, 10B am Verriegelungselement 7 angeordnet sind, desto unwahrscheinlicher ist es,
dass ein unter Vorlast verformter Flügel das Verriegelungselement 7 blockieren kann.
Daher sind die beiden Fallenvorrichtungen 10A, 10B im dargestellten Ausführungsbeispiel
in unmittelbarer Nähe des Verriegelungselements 7 angeordnet.
[0021] Wie insbesondere aus Fig. 1 und 2 weiter ersichtlich ist, sind die erste Fallenvorrichtung
10A und die zweite Fallenvorrichtung 10B spiegelsymmetrisch zu einer Mittelquerachse
QA des Verriegelungselements 7 angeordnet. Das bedeutet, dass die beiden Fallenvorrichtungen
10A, 10B jeweils den gleichen Abstand zum Verriegelungselement 7 aufweisen. Wie aus
Fig. 1 und 2 weiter ersichtlich ist, sind das erste Fallenelement 12 der ersten Fallenvorrichtung
10A und das erste Fallenelement 12 der zweiten Fallenvorrichtung 10B spiegelsymmetrisch
zur Mittelquerachse QA des Verriegelungselements 7 angeordnet. Zudem sind das zweite
Fallenelement 14 der ersten Fallenvorrichtung 10A und das zweite Fallenelement 14
der zweiten Fallenvorrichtung 10B ebenfalls spiegelsymmetrisch zur Mittelquerachse
QA des Verriegelungselements 7 angeordnet.
[0022] Wie aus Fig. 3 bis 5 weiter ersichtlich ist, ist die Fallensperre 16 der ersten Fallenvorrichtung
10A als im Schlosskasten 3 geführter Sperrschieber ausgeführt, welcher für jedes Fallenelement
12, 14 eine Aussparung mit einer Schräge 16.1 aufweist, an welcher sich im ausgeschwenkten
und gesperrten Zustand das jeweilige Fallenelement 12, 14 mit einer ersten Führungskontur
abstützt. Wie auf Fig. 3 bis 5 weiter ersichtlich ist, weist das jeweilige Fallenelement
12, 14 mindestens eine weitere Führungskontur auf, mit welcher sich das jeweilige
Fallenelement 12, 14 im ausgeschwenkten und gesperrten Zustand an dem Stulp 5 abstützt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Führungskonturen jeweils einen Stützbereich
auf, welcher im ausgeschwenkten und gesperrten Zustand im Wesentlichen parallel zur
jeweiligen Fläche verläuft, an welcher sich das jeweilige Fallenelement 12, 14 abstützt.
Zudem weisen die Führungskonturen jeweils eine Rundung R1, R2, R3 auf mit welcher
das jeweilige Fallenelement 12, 14 beim Übergang vom ausgeschwenkten in den eingeschwenkten
Zustand auf der jeweiligen Stützfläche abrollt.
[0023] Fig. 3 zeigt das Schloss 1 im verriegelten Zustand, in welchem das Verriegelungselement
7 in die Verriegelungsposition ausgefahren ist und die Fallenelemente 12, 14 der beiden
Fallenvorrichtungen 10A, 10B jeweils in der ausgeschwenkten Stellung sind. Wie aus
Fig. 3 weiter ersichtlich ist, stützt sich das jeweilige Fallenelement 12, 14 in der
dargestellten ausgeschwenkten Stellung mit einer zweiten Führungskontur an einer Innenfläche
einer Aussparung in dem Stulp 5 und mit einer dritten Führungskontur an einer dem
Schlosskasten 3 zugewandten Oberfläche des Stulps 5 ab. Da sich das Verriegelungselement
7 in der Darstellung gemäß Fig. 3 in der Verriegelungsposition befindet, sind die
erste Fallenvorrichtung 10A und die zweite Fallenvorrichtung 10B in der ausgeschwenkten
Stellung durch die Fallensperre 16 gegen eine Bewegung gesperrt. Dadurch wird die
Vorlastkraft F
VL, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel auf ein Anschlagfläche 14.1 des zweiten
Fallenelements 14 wirkt, durch mehrere wirkende Stützkräfte F1, F2, F3 kompensiert.
Durch diese Ausführung des jeweiligen Fallenelements 12, 14 wird die Vorlastkraft
F
VL teilweise in den Stulp 5 geleitet und durch die Stützkräfte F2 und F3 teilweise kompensiert.
Zusätzlich wird durch die Schräge 16.1 in der Fallensperre 16 ein Teil der Vorlastkraft
F
VL durch eine von der Mechanik aufgebrachte Stützkraft F1 kompensiert. Die Ausführungen
gelten analog, wenn die Vorlastkraft F
VL auf die Anschlagfläche 12.1 des ersten Fallenelements 12 wirken würde.
[0024] Fig. 4 zeigt das Schloss 1 im entriegelten Zustand während des Übergangs der Fallenelemente
12, 14 der beiden Fallenvorrichtungen 10A, 10B von der ausgeschwenkten Stellung in
die eingeschwenkte Stellung, welche in Fig. 5 dargestellt ist. Da das Verriegelungselement
7 in den Schlosskasten 3 eingefahren ist, gibt die Fallensperre 16 eine Bewegung der
Fallenelemente 12, 14 frei. Wie aus der Zwischenstellung der Fallenelemente 12, 14
der beiden Fallenvorrichtungen 10A, 10B ersichtlich ist, rollt das zweite Fallenelement
14 während der Schwenkbewegung über die Rundungen R1, R2, R3 der Führungskonturen
auf den jeweiligen Stützflächen ab, bis die Schrägfläche 14.2 des zweiten Fallenelements
14 an einer Innenseite der Aussparung in des Stulps 5 anliegt und die Anschlagfläche
14.1 des zweiten Fallenelements 14 parallel zur Schrägfläche 12.2 des ersten Fallenelements
12 verläuft. Bei einer weiter wirkenden Betätigungskraft in Öffnungsrichtung werden
die beiden Fallenelemente 12, 14 gemeinsam weiter in den Schlosskasten 3 eingefahren,
wie aus Fig. 5 ersichtlich ist.
[0025] Da die zweite Fallenvorrichtung 10B spiegelsymmetrisch zur ersten Fallenvorrichtung
angeordnet ist, gelten die obigen Ausführungen analog auch für die zweite Fallenvorrichtung
10B.
[0026] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen ein Schloss für einen schwenkbaren
Flügel zur Verfügung, welches in vorteilhafter Weise direkt ohne Umbau für beide Öffnungsrichtungen
verwendet werden kann. Zudem können Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Schlosses
durch die symmetrische Anordnung der als Kreuzfallen ausgeführten Fallenvorrichtungen
ermöglichen, dass das Verriegelungselement nicht verklemmt und die Mechanik, welche
die Vorlastkräfte im Inneren aufnimmt, gleichmäßig belastet wird und die Vorlastkräfte
zum Teil in den Stulp geleitet werden können.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Schloss
- 3
- Schlosskasten
- 5
- Stulp
- 7
- Verriegelungselement
- 9
- Drückernuss
- 10A, 10B
- Fallenvorrichtung
- 11
- Hilfsfalle
- 12
- erstes Fallenelement
- 12.1
- Anschlagfläche
- 12.2
- Schrägfläche
- 14
- zweites Fallenelement
- 14.1
- Anschlagfläche
- 14.2
- Schrägfläche
- 16
- Fallensperre
- 16.1
- Schräge
- 20
- Aussparung des Schließblechs
- R1, R2, R3
- Rundung
- FVL
- Vorlastkraft
- F1, F2, F3
- Stützkraft
- QA, HA
- Achse
1. Schloss (1) für einen schwenkbaren Flügel, mit einem Schlosskasten (3), einem Stulp
(5), einer über einen Türdrücker betätigbaren Drückernuss (9) zur Betätigung des Schlosses
(1) und einem Verriegelungselement (7), welches zwischen einer ausgefahrenen über
den Stulp (5) überstehende Verriegelungsposition, in welcher das Verriegelungselement
(7) in eine Aussparung (20) eines Schließblechs eingreift, und einer in den Schlosskasten
(3) eingefahrenen Freigabeposition bewegbar ist, wobei oberhalb des Verriegelungselements
(7) eine erste Fallenvorrichtung (10A) und unterhalb des Verriegelungselements (7)
eine zweite Fallenvorrichtung (10B) angeordnet ist, welche jeweils zwischen einer
über den Stulp (7) aus dem Schlosskasten (3) ausgeschwenkten Stellung, in welcher
die jeweilige Fallenvorrichtung (10A, 10B) in eine Aussparung (20) des Schließblechs
eingreift, und einer in den Schlosskasten (3) eingeschwenkten Stellung bewegbar sind,
wobei das Verriegelungselement (7) nur dann in die Verriegelungsposition bewegbar
ist, wenn die Fallenvorrichtungen (10A, 10B) jeweils in der über den Stulp (5) aus
dem Schlosskasten (3) ausgeschwenkten Stellung sind, und wobei die erste Fallenvorrichtung
(10A) und die zweite Fallenvorrichtung (10B) in der ausgeschwenkten Stellung durch
eine Fallensperre (16) gegen eine Bewegung gesperrt sind, wenn sich das Verriegelungselement
(7) in der Verriegelungsposition befindet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Fallenvorrichtung (10A) und die zweite Fallenvorrichtung (10B) jeweils
als Kreuzfalle ausgeführt sind, welche ein erstes Fallenelement (12) und ein zweites
Fallenelement (14) umfassen, welche gegeneinander verschwenkbar angeordnet sind.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die ersten Fallenelemente (12) der Fallenvorrichtungen (10A, 10B) und die zweiten
Fallenelemente (14) der Fallenvorrichtungen (10A, 10B) im ausgeschwenkten Zustand
an gegenüberliegenden Innenseiten der Aussparung (20) im Schließblech abstützen, wobei
das Verriegelungselement (7) schmäler als die Aussparung (20) im Schließblech ausgeführt
ist.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Fallenvorrichtung (10A) und die zweite Fallenvorrichtung (10B) spiegelsymmetrisch
zu einer Mittelquerachse (QA) des Verriegelungselements (7) angeordnet sind.
4. Schloss nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Fallenelement (12) der ersten Fallenvorrichtung (10A) und das erste Fallenelement
(12) der zweiten Fallenvorrichtung (10B) spiegelsymmetrisch zur Mittelquerachse (QA)
des Verriegelungselements (7) angeordnet sind, wobei das zweite Fallenelement (14)
der ersten Fallenvorrichtung (10A) und das zweite Fallenelement (14) der zweiten Fallenvorrichtung
(10B) ebenfalls spiegelsymmetrisch zur Mittelquerachse (QA) des Verriegelungselements
(7) angeordnet sind.
5. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fallensperre (16) als im Schlosskasten (3) geführter Sperrschieber ausgeführt
ist, welcher für jedes Fallenelement (12, 14) eine Aussparung mit einer Schräge (16.1)
aufweist, an welcher sich im ausgeschwenkten und gesperrten Zustand das jeweilige
Fallenelement (12, 14) mit einer ersten Führungskontur abstützt.
6. Schloss nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweilige Fallenelement (12, 14) mindestens eine weitere Führungskontur aufweist,
mit welcher sich das jeweilige Fallenelement (12, 14) im ausgeschwenkten und gesperrten
Zustand an dem Stulp (5) abstützt.
7. Schloss nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungskonturen jeweils einen Stützbereich aufweisen, welcher im ausgeschwenkten
und gesperrten Zustand im Wesentlichen parallel zur jeweiligen Fläche verläuft, an
welcher sich das jeweilige Fallenelement (12, 14) abstützt.
8. Schloss nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungskonturen jeweils eine Rundung (R1, R2, R3) aufweisen mit welcher das
jeweilige Fallenelement (12, 14) beim Übergang vom ausgeschwenkten in den eingeschwenkten
Zustand auf der jeweiligen Stützfläche abrollt.
9. Schloss nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das jeweilige Fallenelement (12, 14) mit einer zweiten Führungskontur (R2) an
einer Innenfläche einer Aussparung in dem Stulp (5) abstützt.
10. Schloss nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das jeweilige Fallenelement (12, 14) mit einer dritten Führungskontur (R3) an
einer dem Schlosskasten (3) zugewandten Oberfläche des Stulps (5) abstützt.