[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen von Schmieröl für
eine Brennkraftmaschine.
[0002] Bei tiefen Umgebungstemperaturen verschlechtert die größere Viskosität eines zur
Schmierung der Brennkraftmaschine eingesetzten Schmieröls deren Startfähigkeit. Zudem
belastet ein Kaltstart die Brennkraftmaschine durch eine schnelle und ungleichmäßige
Erwärmung einzelner Bauteile. Auch Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß können
durch die größere Viskosität des Schmieröls während einer Kaltstartphase erhöht sein.
Zudem können eine geringe Leistungsabgabe (beispielsweise im Leerlauf) und ein großes
Ölvolumen (beispielsweise bei Nutzfahrzeugen) die Kaltstartphase verlängern.
[0003] Somit besteht die Aufgabe, eine Technik bereitzustellen, welche die Kaltstartfähigkeit
einer Brennkraftmaschine in einem bestimmten Umgebungstemperaturbereich sicherstellt
und eine Kaltstartphase verkürzt.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Erwärmen von Schmieröl
für eine Brennkraftmaschine bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst einen innerhalb
einer Ölwanne der Brennkraftmaschine angeordneten Wärmetauscher, der von einem Wärmemedium
durchströmt oder durchströmbar ist zur Abgabe von Wärme an Schmieröl in der Ölwanne;
und eine mit dem Wärmetauscher in Fluidverbindung stehende Wärmequelle, die dazu ausgebildet
ist, das Wärmemedium außerhalb der Ölwanne und der Brennkraftmaschine zu erwärmen.
[0006] Die Brennkraftmaschine kann einen Verbrennungsmotor und/oder ein Getriebe umfassen.
Das Schmieröl kann Motoröl und/oder Getriebeöl umfassen. Die Ölwanne kann unter einem
Motorblock des Verbrennungsmotors und/oder unter dem Getriebe angeordnet sein.
[0007] Die Vorrichtung kann ferner mindestens einen Sensor zur Erfassung mindestens einer
Temperatur umfassen. Die Vorrichtung kann einen Sensor zur Erfassung einer Ist-Temperatur
des Schmieröls in der Ölwanne, einen Sensor zur Erfassung einer Vorlauftemperatur
in einem Vorlauf des Wärmetauschers und/oder einen Sensor zur Erfassung der Rücklauftemperatur
in einem Rücklauf des Wärmetauschers umfassen.
[0008] Die Vorrichtung kann ferner eine Regelung umfassen, die dazu ausgebildet ist, abhängig
von der mindestens einen erfassten Temperatur eine Leistungsabgabe der Wärmequelle
zu regeln. Die Leistungsabgabe der Wärmequelle kann so geregelt werden, dass die erfasste
Vorlauftemperatur und/oder die erfasste Rücklauftemperatur des Wärmetauschers größer
ist als die Ist-Temperatur des Schmieröls in der Ölwanne. Die Regelung kann dazu ausgebildet
sein, durch eine Rücklauftemperatur und/oder eine Vorlauftemperatur, die größer ist
als die Ist-Temperatur, die Erwärmung des Schmieröls zu bewirken.
[0009] Die Vorrichtung kann ferner ein außerhalb der Ölwanne angeordnetes Reservoir des
Wärmemediums umfassen. Der Wärmetauscher und das Reservoir können in einem Kreislauf
des Wärmemediums in Fluidverbindung stehen. Die Rücklauftemperatur kann zwischen dem
Wärmetauscher und dem Reservoir des Wärmemediums erfasst werden.
[0010] Die Regelung kann ferner dazu ausgebildet sein, die Leistungsabgabe der Wärmequelle
zu verringern oder zu begrenzen, falls die Rücklauftemperatur größer als eine vorbestimmte
Maximaltemperatur des Reservoirs ist.
[0011] In der Ölwanne kann eine Ansaugstelle eines Schmierölkreislaufs in räumlicher Zuordnung
zum Wärmetauscher angeordnet sein. Beispielsweise kann die Ansaugstelle am Boden der
Ölwanne unterhalb des Wärmetausches angeordnet sein.
[0012] Der Wärmetauscher kann eine Vielzahl parallel angeordneter Platten umfassen. Die
Platten können wärmeleitend (z. B. aus Kupfer) sein. Die Platten weisen jeweils einen
Hohlraum auf, in den das Wärmemedium strömt. Alternativ oder ergänzend kann die Ansaugstelle
zwischen den Platten angeordnet sein.
[0013] Die Platten können voneinander beabstandet sein. Die Platten können Zwischenräume
ausbilden. Jede der Platten kann in der Ölwanne unterhalb eines Soll-Pegels des Schmieröls
angeordnet sein. In den Zwischenräumen kann das Schmieröl fließen. Wenigstens ein
Teil der ölführenden Zwischenräume kann so in die Ölwanne münden, dass das Schmieröl
aus der Ölwanne direkt in die ölführenden Zwischenräume einströmt. Die Zwischenräume
können vom Schmieröl durchströmt und/oder ausgefüllt sein. Die Platten können beidseitig
vom Schmieröl benetzt sein.
[0014] Der Wärmetauscher kann mindestens zwei Anschlussröhre umfassen. In jedem der Anschlussrohre
kann das Wärmemedium strömen. An einem ersten Anschlussrohr kann dem Wärmetauscher
das Wärmemedium zugeführt (Vorlauf) werden. An einem zweiten Anschlussrohr kann dem
Wärmetauscher das Wärmemedium entnommen (Rücklauf) werden. Die Anschlussrohre des
Vorlaufs und des Rücklaufs können ferner den Wärmetauscher innerhalb der Ölwanne mechanisch
befestigen.
[0015] Die Ölwanne kann einen umlaufenden Anschlussflansch umfassen. Die Platten können
parallel zu einer Ebene des Anschlussflansches angeordnet sein. Der Wärmetauscher
kann Anschlussrohre umfassen, die innerhalb einer vom Anschlussflansch umschlossenen
Öffnung der Ölwanne angeordnet sind. Die Anschlussrohre und/oder der Wärmetauscher
können ohne direkten Kontakt zur Ölwanne angeordnet sein. Der Wärmetauscher kann in
der Ölwanne hängend angeordnet sein.
[0016] Alternativ oder ergänzend kann die Ölwanne einen umlaufenden Anschlussflansch umfassen
und die Platten können senkrecht zu einer Ebene des Anschlussflansches angeordnet
sein. Der Wärmetauscher kann Anschlussrohre umfassen, die durch eine Seitenwand der
Ölwanne führen. Der Wärmetauscher kann seitlich in der Ölwanne befestigt sein. Die
Anschlussrohre können an der Seitenwand befestigt, z. B. verschraubt, sein.
[0017] Ferner können die zueinander parallelen Platten des Wärmetauschers mit einem Winkel
zur Ebene des Anschlussflansches angeordnet sein. Der Winkel kann zwischen 0° und
90° betragen. Der Winkel kann durch die Seitenwand bestimmt sein. Die Seitenwand kann
zu einer gegenüberliegenden Wand der Ölwanne um den Winkel (oder um einen zu 90° komplementären
Winkel) geneigt sein. Die Platten des Wärmetauschers können parallel zur Seitenwand
sein. Beispielsweise kann der Winkel größer oder gleich 30° sein, und/oder der Winkel
kann kleiner oder gleich 60° sein.
[0018] Die Ansaugstelle kann in Flucht mit den Platten (oder einem Teil der Platten) stehen.
Die Ansaugstelle kann bezüglich des Wärmetauschers so angeordnet sein, dass eine Projektion
der Zwischenräume (oder eines der Zwischenräume) parallel der Platten die Ansaugstelle
überdeckt.
[0019] Das Wärmemedium kann Kühlwasser der Brennkraftmaschine umfassen. Das Wärmemedium
kann aus einem Kühlwasserkreislauf der Brennkraftmaschine abgezweigt sein. Vorlauf
und/oder Rücklauf des Wärmemediums können einen Seitenzweig zum Kühlwasserkreislauf
der Brennkraftmaschine bilden. Die Brennkraftmaschine kann als Reservoir fungieren.
[0020] Vorstehende und nachfolgend beschriebene Merkmale sind in jeder Kombination realisierbar.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch einen lotrechten Querschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Erwärmen von Motor- oder Getriebeöl;
- Figur 2
- schematisch einen lotrechten Querschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
Vorrichtung zum Erwärmen von Motor- oder Getriebeöl;
- Figur 3
- ein schematisches Blockschaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels, das mit jeder
der Vorrichtungen der Figuren 1 und 2 kombinierbar ist;
- Figur 4
- ein schematisches Blockschaltbild eines vierten Ausführungsbeispiels, das mit jeder
der Vorrichtungen der Figuren 1 und 2 kombinierbar ist;
- Figur 5
- eine erste isometrische Abbildung einer Weiterbildung des Ausführungsbeispiels der
Figur 2;
- Figur 6
- eine zweite isometrische Abbildung der Weiterbildung der Figur 5;
- Figur 7
- schematisch einen lotrechten Querschnitt einer beispielhaften ersten Wärmetauscheranordnung,
die mit den Ausführungsbeispielen kombinierbar ist; und
- Figur 8
- schematisch einen lotrechten Querschnitt einer beispielhaften zweiten Wärmetauscheranordnung,
die mit den Ausführungsbeispielen kombinierbar ist.
[0022] Figur 1 zeigt eine allgemein mit dem Bezugszeichen 100 gekennzeichnete Vorrichtung
zum Erwärmen von Schmieröl für eine Brennkraftmaschine. Figur 1 zeigt einen lotrechten
Querschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung 100.
[0023] Die Vorrichtung 100 umfasst einen innerhalb einer Ölwanne 102 der Brennkraftmaschine
angeordneten Wärmetauscher 104 und eine mit dem Wärmetauscher 104 in Fluidverbindung
stehende Wärmequelle 106. Die Wärmequelle 106 ist außerhalb der Ölwanne 102 angeordnet.
Die Wärmequelle 106 gibt, unabhängig von einer Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine,
Wärme an das Wärmemedium ab. Dieses durchströmt den Wärmetauscher 104 zur Abgabe von
Wärme an Schmieröl 108 in der Ölwanne 102.
[0024] Eine Ansaugstelle 110 eines Ölkreislaufs ist in räumlicher Zuordnung, vorzugsweise
unterhalb, des Wärmetauschers 104 angeordnet. Der Wärmetauscher 104 ist vollständig
unterhalb eines Soll-Pegels 112 des Schmieröls 108 in der Ölwanne 102 angeordnet.
[0025] Die Vorrichtung 100 umfasst ferner eine Regelung 120 zur Steuerung einer Wärmeleistung
der Wärmequelle 106. Die Regelung 120 ist temperaturabhängig und optional zeitgesteuert.
Die Regelung 120 ist dazu ausgebildet, eine Startfähigkeit der Brennkraftmaschine
in einem vorgegebenen Umgebungstemperaturbereich sicherzustellen, beispielsweise bei
und/oder oberhalb einer Umgebungstemperatur von -46 °C. Dazu steuert die Regelung
120 die Wärmequelle 106 zum Erwärmen des Wärmemediums des Wärmetauschers 104 bis zum
Erreichen einer Mindesttemperatur des Schmieröls 108.
[0026] Optional erfasst die Regelung 120 einen Ist-Pegel des Schmieröls 108, beispielsweise
mittels eines Schwimmers oder mittels von einer Oberfläche des Schmieröls 108 reflektierten
Radarstrahlen. Falls der Ist-Pegel tiefer als der Soll-Pegel liegt, unterbleibt eine
Wärmeleistungsabgabe der Wärmequelle 106.
[0027] Durch die vom Wärmetauscher 104 an das Schmieröl 108 abgegebene Wärme wird die Temperatur
des Schmieröls 108 erhöht und die Viskosität des Schmieröls 108 verringert. Dadurch
lässt sich die Brennkraftmaschine auch bei niedrigen Umgebungstemperaturen starten.
[0028] Der Wärmetauscher 104 umfasst eine Vielzahl paralleler Platten 114, die jeweils vom
Wärmemedium durchströmt sind. Die Wärmeplatten 114 sind voneinander beabstandet. Zwischenräume
zwischen benachbarten Wärmeplatten 114 werden vom Schmieröl 108 umspült für einen
effektiven Wärmeübergang von den Wärmeplatten 114 zum Schmieröl 108.
[0029] Durch die Wärmeplatten 114 ist eine kompakte Bauweise des Wärmetauschers 104 innerhalb
der Ölwanne 102 ermöglicht. Beispielsweise wird durch die Vielzahl der Wärmeplatten
114 die Oberfläche für den Wärmeübergang vergrößert.
[0030] Die Wärmeplatten 114 sind aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit gefertigt,
beispielsweise mit einer Wärmeleitzahl (z. B. bei der Mindesttemperatur des Schmieröls
108 oder bei 20 °C) von mindestens 400 W/(m.K). Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit
der Wärmeplatten 114 kann deren Dicke verringert werden, so dass ohne Verringerung
der wirksamen Oberfläche für den Wärmeübergang das vom Wärmetauscher 104 verdrängte
Ölvolumen verringert wird.
[0031] Optional wird der Wärmetauscher 104 in einem hohen Temperaturbereich des Schmieröls
108 zur Kühlung des Schmieröls 108 eingesetzt. Dadurch können mittels des Wärmetauschers
104 in der Ölwanne 102 in unterschiedlichen Temperaturbereichen des Schmieröls 108
ohne einen zusätzlichen Wärmetauscher beide Funktionen zum Erwärmen und Kühlen des
Schmieröls 108 realisiert werden.
[0032] Während das im lotrechten Querschnitt der Ölwanne 102 in Figur 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 100 horizontal angeordnete Wärmeplatten 114 aufweist, die über die
Anschlussrohre 116 und 118 für den Eintritt bzw. Austritt des Wärmemediums in der
Ölwanne 102 positioniert sind, ist in dem in Figur 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 100 der Wärmetauscher 104 an einer Seitenwand der Ölwanne 102 über
die Anschlussrohre 116 und 118 befestigt. Beispielsweise sind die Anschlussrohre 116
und 118 an der Ölwanne 102 verschraubt. Die Wärmeplatten 114 des Wärmetauschers 104
sind in dem in Figur 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel parallel zum lotrechten
Querschnitt der Bildebene der Figur 2.
[0033] Neben der Funktion des Erwärmens des Schmieröls für einen Kaltstart kann jedes Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 100 ferner zur Temperierung des Schmieröls 108 während des Betriebs
der Brennkraftmaschine bei niedrigen Umgebungstemperaturen eingesetzt werden.
[0034] Das Schmieröl kann zur Schmierung eines Verbrennungsmotors und/oder eines mit diesem
verbundenen Getriebes durch den Ölkreislauf eingesetzt werden.
[0035] Die externe Wärmequelle 106 kann batteriebetrieben sein. Alternativ umfasst die externe
Wärmequelle 106 eine Brennkammer, in die Motorkraftstoff eingespritzt und verbrannt
wird.
[0036] Der Wärmetauscher 104 kann, beispielsweise seiner Geometrie entsprechend, als Plattenwärmetauscher
oder, beispielsweise der Doppelfunktion entsprechend, als Ölkühlereinsatz bezeichnet
werden.
[0037] Figur 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 100. Der im Ausführungsbeispiel
der Figur 3 gezeigte Wärmetauscher 104 ist beispielhaft entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel
an einer Seitenwand der Ölwanne 102 verschraubt. In einer Variante des dritten Ausführungsbeispiels
ist der Wärmetauscher 104 entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel der Figur 1
in der Ölwanne 102 hängend angeordnet.
[0038] Im dritten Ausführungsbeispiel dient Kühlwasser eines Motors 130, der als Reservoir
für das Wärmemedium fungiert, als das Wärmemedium. Über einen Zulauf 122 wird das
Kühlwasser vom Kühlwasserkreislauf des Motors 130 abgezweigt und in der externen Wärmequelle
106 gemäß der durch die Regelung 120 bestimmten Wärmeleistung auf die Vorlauftemperatur
im Vorlauf 124 erwärmt. Hierzu ist die Wärmequelle 106 mit dem Anschlussrohr 116 für
den Vorlauf verbunden. Das Anschlussrohr 118 für den Rücklauf 126 ist mit einem Kühlwasserreservoir
des Motors 130 verbunden. Für die Erwärmung des Schmieröls 108 in Vorbereitung des
Kaltstarts des Motors 130 dient der Motor 130 als Reservoir für das Wärmemedium.
[0039] Die Regelung 120 ist mit einem ersten Temperatursensor 121 verbunden, der die Öltemperatur
des Schmieröls 108 in der Ölwanne 102 erfasst. In einer ersten Implementierung der
Regelung 120 bestimmt die mittels des Temperatursensors 121 erfasste Ist-Temperatur
des Schmieröls 108 die Leistungsabgabe der externen Wärmequelle 106.
[0040] Optional ist ein zweiter Temperatursensor am Vorlauf 124 zur Erfassung der Vorlauftemperatur
des Wärmemediums angeordnet. In einer zweiten Implementierung der Regelung 120 wird
auf Grundlage der mittels des ersten Temperatursensors 121 erfassten Ist-Temperatur
des Schmieröls 108 ein Sollwert für die Vorlauftemperatur im Vorlauf 124 bestimmt.
Die Regelung 120 regelt die Leistungsabgabe der externen Wärmequelle 106 auf Grundlage
der Differenz zwischen dem Sollwert der Vorlauftemperatur und der vom zweiten Sensor
erfassten Vorlauftemperatur.
[0041] Im in Figur 3 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel ist (alternativ oder ergänzend
zum Temperatursensor für die Vorlauftemperatur) ein zweiter Temperatursensor 128 im
Rücklauf 126 angeordnet. In einer dritten Implementierung der Regelung 120 erfasst
die Regelung 120 mittels des zweiten Temperatursensors 128 die Rücklauftemperatur
und regelt die Leistungsabgabe der externen Wärmequelle 106 so, dass die Rücklauftemperatur
größer ist als eine Minimaltemperatur des Schmieröls 108 für den Kaltstart. Ferner
begrenzt die Regelung 120 die Leistungsabgabe der externen Wärmequelle 106, falls
die mittels des zweiten Sensors 128 erfasste Rücklauftemperatur eine Maximaltemperatur
für das Kühlwasser des Motors 130 überschreitet. Durch die Regelung auf Grundlage
des zweiten Sensors 128 kann der Motor 130 als Reservoir für das Wärmemedium eingesetzt
werden, ohne dass der Motor 130 einem zu großen Temperaturgradienten ausgesetzt ist,
da Kühlwasser und Schmieröl von derselben Wärmequelle 106 temperiert werden.
[0042] Der Kreislauf 122, 124 und 126 des Wärmemediums wird durch eine ebenfalls von der
Regelung 120 gesteuerten Pumpe angetrieben. Die Pumpe für das Wärmemedium ist beispielsweise
im Zulauf 122 angeordnet.
[0043] Alternativ oder ergänzend zum Kaltstart kann die Vorrichtung 100 auch im Betrieb
des Motors 130 zur Temperierung sowohl des Schmieröls 108 als auch des Kühlwasser
des Motors 130 eingesetzt werden. Beim Betrieb als Wärmehaltevorrichtung erfolgt gemäß
dem dritten Ausführungsbeispiel in Figur 3 die Wärmemediumversorgung über den Motor
130. Die externe Wärmequelle 106 erwärmt das Kühlwasser als das Wärmemedium, welches
über den Wärmetauscher 104 zusätzlich das Schmieröl 108 in der Ölwanne 102 warmhält.
Dies kann ungeregelt oder (wie vorstehend beschrieben) geregelt erfolgen. Bei der
ungeregelten Steuerung der externen Wärmequelle 106 wird das Wärmemedium kontinuierlich
oder durch eine fest vorgegebene Pulsrate der Wärmeleistungsabgabe erwärmt. Alternativ
kann die Pulsrate von der Umgebungstemperatur abhängen.
[0044] Beim geregelten Betrieb der externen Wärmequelle 106 im Betrieb des Motors 130 wird
die Öltemperatur und/oder die Temperatur des Wärmemediums (also des Kühlwassers) durch
die Regelung 120 überwacht. Die externe Wärmequelle 106 wird durch die Regelung 120
zugeschaltet, falls ein definierter Temperaturwert unterschritten wird.
[0045] Die Vorrichtung 100 zum Erwärmen von Schmieröl für eine Brennkraftmaschine, insbesondere
deren Erwärmungs- und/oder Warmhaltefunktion, ist bei einem Fahrzeug (beispielsweise
einem Nutzfahrzeug) oder bei einem stationär betriebenen Motor 130 einsetzbar. Das
Nutzfahrzeug kann insbesondere ein Militärfahrzeug sein. Die Warmhaltefunktion kann
beispielsweise eingreifen zur Sicherstellung einer Mindesttemperatur des Schmieröls
108 (und ggf. des Kühlwassers), wenn der Motor 130 leerläuft oder nur schwach ausgelastet
ist.
[0046] Figur 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 100. Gleiche Bezugszeichen
kennzeichnen vorstehend beschriebene Merkmale. Abweichend vom dritten Ausführungsbeispiel
ist beim vierten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 100 ein eigenes Reservoir 130
für das Wärmemedium vorgesehen. Das Reservoir 130 ist vorzugsweise an der externen
Wärmequelle angeordnet. Beispielsweise ist die externe Wärmequelle 106 im Reservoir
130 angeordnet. Der Kreislauf 124 und 126 des Wärmemediums kann separat von einem
Kühlwasserkreislauf der Brennkraftmaschine sein. Eine Pumpe zur Förderung des Wärmemediums
ist beispielsweise im Vorlauf 14 angeordnet.
[0047] Die Figuren 5 und 6 zeigen perspektivische Darstellungen einer beispielhaften Ausgestaltung
des zweiten Ausführungsbeispiels. Der Wärmetauscher 104 ist mit der Ölwanne 102 durch
Schrauben 138 an einer Seitenwand 140 der Ölwanne 102 verschraubt. Die Schrauben 138
sind diametral zur Achse der Anschlussrohre 116 und 118 angeordnet. Die Anschlussrohre
116 und 118 münden außerhalb der Ölwanne 102 in Anschlüsse 134 bzw. 136.
[0048] In der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Weiterbildung des zweiten Ausführungsbeispiels
sind die Anschlüsse 134 und 136 jeweils für einen gewindefreien Schnellverschluss
ausgebildet. Der Schnellverschluss umfasst eine umlaufende Nut an jedem Anschluss.
Zum fluiddichten Verbinden mittels des Schnellverschlusses ist an einem Ende eines
Anschlussschlauchs eine Hülse befestigt. Innerhalb der Hülse ist ein federelastisches
Rastelement angeordnet, das in die umlaufende Nut eingreift, wenn jeweils eine solche
Hülse über jeweils einen der Anschlüsse 134 und 136 geschoben wird.
[0049] Die Ölwanne 102 weist einen umlaufenden Montageflansch 132 auf mit einer Vielzahl
umlaufend angeordneter Bohrungen 133, die durch jeweils eine Einbuchtung in der Ölwanne
102 zur Montage der Ölwanne 102 von außerhalb der Ölwanne 102 zugänglich sind. Im
ersten Ausführungsbeispiel sind die Wärmeplatten 114 parallel zur Ebene des umlaufenden
Flansches 132 in der Ölwanne 102 angeordnet. Im zweiten Ausführungsbeispiel sind die
Wärmeplatten 114 senkrecht zur Ebene des umlaufenden Flansches 132 angeordnet.
[0050] Figur 7 zeigt ein erstes Beispiel einer alternativen Anordnung, die auch in Zusammenhang
mit jedem der vorstehenden Ausführungsbeispiele umgesetzt werden kann. Die parallelen
Wärmeplatten 114 des Wärmetauschers 104 sind mit einem Winkel 142 zur Ebene des Anschlussflansches
132 angeordnet. Der Winkel 142 kann zwischen 0° und 180° betragen, beispielsweise
5°, 15°, 30°, 45°, 60°, 120°, 135°, 150°, 165° oder 175°.
[0051] Die Ansaugstelle 110 kann in Flucht mit einer der Wärmeplatten 114 stehen, so dass
das Öl 108 durch die Zwischenräume zwischen den Wärmeplatten 114 strömt unmittelbar
bevor es in die Ansaugstelle 110 eintritt.
[0052] Figur 8 zeigt ein zweites Beispiel einer alternativen Anordnung, die ebenfalls in
Zusammenhang mit jedem der vorstehenden Ausführungsbeispiele umgesetzt werden kann.
Die den Wärmetauscher 104 tragende Seitenwand 140 der Ölwanne ist geneigt, so dass
sich ein horizontaler Querschnitt der Ölwanne 102 nach unten verjüngt. Die parallelen
Wärmeplatten 114 des Wärmetauschers 104 sind mit einem Winkel 142 zur Ebene des Anschlussflansches
132 angeordnet, so dass die Wärmeplatten 114 zur Seitenwand 140 parallel sind.
[0053] Die Neigung der Seitenwand 140 kann einer Auszugsschräge für eine Gussfertigung der
Ölwanne 102 entsprechen. Die Seitenwand 140 und die parallelen Wärmeplatten 114 können
um einen Winkel zwischen 0° und 5° zur Vertikalen geneigt sein (entsprechend einem
Winkel 142 zwischen 85° und 90°). Beispielsweise kann die Neigung 2° bis 3° betragen
(entsprechend einem Winkel 142 von 87° bis 88°). Die Ölwanne kann ein Aluminiumguss
sein.
[0054] Dadurch kann in der Ölwanne 102 zirkulierendes Öl 108 durch die Zwischenräume zwischen
den Wärmeplatten 114 strömen aufgrund der Zirkulationsbewegung in der Ölwanne 102
zum effektiven Wärmeaustausch mit dem Wärmemedium. Insbesondere kann eine Durchströmungsrichtung
des Wärmemediums (vom Vorlauf-Anschlussrohr 116 zum Rücklauf-Anschlussrohr 118) im
Wärmetauscher 104 entgegengesetzt sein am Ort des Wärmetauschers 104 zur Strömungsrichtung
des zirkulierenden Öls 108. Eine Ölpumpe kann die Zirkulation des Öls 108 antreiben.
[0055] Obwohl die Erfindung in Bezug auf exemplarische Ausführungsbeispiel beschrieben worden
ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen vorgenommen
werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können. Ferner können viele
Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes
Material an die Lehre der Erfindung anzupassen. Folglich ist die Erfindung nicht auf
die offenbarten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst alle Ausführungsbeispiele,
die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 100
- Vorrichtung zum Erwärmen von Schmieröl für eine Brennkraftmaschine
- 102
- Ölwanne
- 104
- Wärmetauscher
- 106
- Wärmequelle, insbesondere Heizgerät
- 108
- Schmieröl
- 110
- Ansaugstelle
- 112
- Soll-Pegel
- 114
- Wärmeplatte
- 116
- Anschlussrohr für Vorlauf
- 118
- Anschlussrohr für Rücklauf
- 120
- Reglung
- 121
- Erster Temperatursensor
- 122
- Zulauf
- 124
- Vorlauf
- 126
- Rücklauf
- 128
- Zweiter Temperatursensor
- 130
- Motor bzw. Reservoir
- 132
- Anschlussflansch
- 133
- Bohrung im Anschlussflansch
- 134
- Anschluss für Vorlauf
- 136
- Anschluss für Rücklauf
- 138
- Verschraubung des Wärmetauschers
- 140
- Seitenwand der Ölwanne
- 142
- Winkel zwischen Wärmeplatten und Flanschfläche
1. Vorrichtung (100) zum Erwärmen von Schmieröl (108) für eine Brennkraftmaschine, umfassend:
einen innerhalb einer Ölwanne (102) der Brennkraftmaschine angeordneten Wärmetauscher
(104), der von einem Wärmemedium durchströmt oder durchströmbar ist zur Abgabe von
Wärme an Schmieröl (108) in der Ölwanne (102); und
eine mit dem Wärmetauscher (104) in Fluidverbindung stehende Wärmequelle (106), die
dazu ausgebildet ist, das Wärmemedium außerhalb der Ölwanne (102) und der Brennkraftmaschine
zu erwärmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mindestens einen Sensor zur Erfassung mindestens
einer Temperatur umfassend.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Vorrichtung einen Sensor (121) zur Erfassung
einer Ist-Temperatur des Schmieröls (108) in der Ölwanne (102), einen Sensor zur Erfassung
einer Vorlauftemperatur in einem Vorlauf (124) des Wärmetauschers (104) und/oder einen
Sensor (128) zur Erfassung der Rücklauftemperatur in einem Rücklauf (126) des Wärmetauschers
(104) umfasst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, ferner eine Regelung (120) umfassend, die dazu
ausgebildet ist, abhängig von der mindestens einen erfassten Temperatur eine Leistungsabgabe
der Wärmequelle (106) zu regeln.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, wobei die Leistungsabgabe der Wärmequelle (106)
so geregelt wird, dass die erfasste Vorlauftemperatur und/oder die erfasste Rücklauftemperatur
des Wärmetauschers (104) größer ist als die Ist-Temperatur oder eine Soll-Temperatur
des Schmieröls (108) in der Ölwanne (102).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner ein außerhalb der Ölwanne (104)
angeordnetes Reservoirs (130) des Wärmemediums umfassend, wobei der Wärmetauscher
(104) und das Reservoir (130) in einem Kreislauf des Wärmemediums in Fluidverbindung
stehen.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, wobei die Rücklauftemperatur zwischen dem
Wärmetauscher (104) und dem Reservoir (130) des Wärmemediums erfasst wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Regelung (120) ferner dazu ausgebildet ist,
die Leistungsabgabe der Wärmequelle (106) zu verringern, falls die Rücklauftemperatur
größer als eine vorbestimmte Maximaltemperatur des Reservoirs (130) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei in der Ölwanne (102) eine Ansaugstelle
(110) eines Schmierölkreislaufs in räumlicher Zuordnung zum Wärmetauscher (104) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Wärmetauscher (104) eine Vielzahl
parallel angeordneter wärmeleitenden Platten (114) umfasst mit Hohlräumen, in denen
das Wärmemedium strömt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Platten (114) voneinander beabstandet sind
zur Ausbildung von Zwischenräumen zwischen den Platten (114), in die das Schmieröl
(108) fließt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Ölwanne (102) einen umlaufenden
Anschlussflansch (132) umfasst und die Platten (114) parallel zu einer Ebene des Anschlussflansches
(132) angeordnet sind, und wobei der Wärmetauscher Anschlussrohre (116) und (118)
umfasst, die innerhalb des umlaufenden Anschlussflansches (132) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Ölwanne (102) einen umlaufenden
Anschlussflansch (132) umfasst und die Platten (114) senkrecht zu einer Ebene des
Anschlussflansches (132) angeordnet sind, und wobei der Wärmetauscher Anschlussrohre
(116) und (118) umfasst, die durch eine Seitenwand (140) der Ölwanne führen und an
der Seitenwand (140) verschraubt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Ölwanne (102) einen umlaufenden
Anschlussflansch (132) umfasst und die Platten (114) mit einem von 0° und/oder 90°
verschiedenen Winkel (142) zur Ebene des Anschlussflansches angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Wärmemedium Kühlwasser der
Brennkraftmaschine umfasst.