[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines modularen Kühlsystems
sowie wie ein Verfahren zum Enteisen eines modularen Kühlsystems.
[0002] Kühlsysteme, insbesondere solche für eine Transporteinheit wie einen Kühl-Sattelauflieger
oder einen Kühltransportcontainer weisen typischerweise ein Kältekreismodul auf, das
dazu in der Lage ist, die Luft eines zu konditionierenden Raums herabzukühlen und
zu entfeuchten.
[0003] Herkömmliche Kühlsysteme umfassen lediglich ein Kältekreismodul um die Luft eines
zu konditionierenden Raums zu kühlen. Insbesondere bei Kühlsystemen, die in Transportkälteanlagen
eingesetzt werden, beispielsweise einem Kühl-Sattelauflieger, einem Kühlanhänger oder
einem Kühltransportcontainer, ist ein effizienter Abtauvorgang (sogenannter Defrost-Mode)
ein wesentliches Charakteristikum. Da bei Türöffnungen des zu konditionierenden Raums
zum Entnehmen bzw. Einbringen von Waren warme und feuchte Umgebungsluft und bei einem
Beladen mit feuchtem Ladegut eine gewisse Menge an Wasser in den zu konditionierenden
Raum eingebracht wird, bildet sich mit fortdauerndem Betrieb des Kältekreises typischerweise
eine Eisschicht am Verdampfer. Diese Eisschicht führt zu einem verringerten Luftdurchsatz,
sodass für einen gleichbleibenden Luftdurchsatz die Leistungsaufnahme von Lüftern
erhöht werden muss. Darüber hinaus vermindert die an dem Verdampfer vorhandene Eisschicht
den Wärmeübergangskoeffizienten zwischen dem in dem Verdampfer strömenden Kältemittel
und der den Verdampfer umgebenden Luft, was zu einer Effizienzverminderung beim Wärmeübertrag
zwischen Kältemittel und Luft führt.
[0004] Diese Problematik ist insbesondere bei Kühlsystemen für Transportkälteanlagen kritisch,
da beim Abkühlen eines Trailers, eines Kühl-Sattelaufliegers bzw. eines Kühltransportcontainers
der zu kühlende Raum anfangs eine Temperatur und eine Luftfeuchtigkeit aufweist, die
denen der Umgebungsbedingungen entspricht. Von daher fällt eine große Menge an Kondensat
bzw. Eis am Verdampfer an und es kommt zu den vorstehend beschriebenen Problemen.
[0005] Um einen einmal vereisten Verdampfer zu enteisen und ihn in den energetisch vorteilhaften
Zustand von Eisfreiheit zu bringen, ist es bei am Markt erhältlichen Geräten üblich,
während der Enteisung den Kältekreis in umgekehrter Richtung zu betreiben und den
Verdampfer dadurch mit Heißgas abzutauen. Alternativ kann der Kältekreis ausgeschalten
und mit Hilfe von Heizstäben das Eis am Verdampfer abgeschmolzen werden. Nachteilig
hieran ist, dass durch das Unterbrechen der Kälteleistung und den zusätzlichen Wärmeeintrag
durch die Heizstäbe oder das Heißgas die Raumtemperatur des eigentlich zu konditionierenden
Raums angehoben wird, sodass während dieser Phase der beabsichtigte Zweck des Kühlsystems
zum Kühlen eines Raums und der darin angeordneten Waren nicht durchgeführt werden
kann.
[0006] Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, um
während eines Entfeuchtungs- oder Enteisungsvorgangs die Einsatzbereitschaft des Kühlsystems
aufrecht zu erhalten.
[0007] Dies gelingt mit dem Verfahren nach Anspruch 1. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben eines modularen Kühlsystems, das mindestens zwei voneinander separate
Kältekreismodule umfasst, wird ein erstes der zwei Kältekreismodule so betrieben,
dass sich an einem Verdampfer des entsprechenden Kältekreismoduls eine erste Kältemittelverdampfungstemperatur
einstellt, und ein zweites der mindestens zwei Kältekreismodule wird so betrieben,
dass sich an einem Verdampfer des entsprechenden Kältekreismoduls eine zweite Kältemittelverdampfungstemperatur
einstellt. Das Verfahren kennzeichnet sich dadurch aus, dass die erste Kältemittelverdampfungstemperatur
des ersten Kältekreismoduls von der zweiten Kältemittelverdampfungstemperatur des
zweiten Kältekreismoduls verschieden ist.
[0008] Dem Fachmann ist klar, dass das vorliegende Verfahren zum Betreiben eines modularen
Kühlsytems nicht auf solche Kühlsysteme beschränkt ist, die genau zwei separate Kältekreismodule
umfassen, sondern auch mit solchen Kühlsystemen durchführbar ist, die mindestens zwei
separate Kältekreismodule aufweisen.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, die Kältemittelverdampfungstemperatur zwischen den zwei
Kältekreisen nur an aktiven Kältekreisen zu bestimmen.
[0010] Durch das Vorsehen von zwei zueinander verschiedenen Kältemittelverdampfungstemperaturen
der mindestens zwei Kältekreismodule ist es möglich, eine besonders effektive Luftentfeuchtung
mit dem modularen Kühlsystem während eines laufenden Betriebs durchzuführen. So kann
bei diesem Verfahren vorgesehen sein, eines oder mehrere Kältekreismodule so zu betreiben,
dass die Kältemittelverdampfungstemperatur dieser Module deutlich unter der Kältemittelverdampfungstemperatur
der übrigen Kältekreismodule liegt.
[0011] Vorzugsweise liegt die erste Kältemittelverdampfungstemperatur des ersten Kältekreismoduls
unterhalb eines Tau-/Reifpunktes oder auf dem Tau-/Reifpunkt einer durch das Kühlsystem
zu konditionierenden Luft, und die zweite Kältemittelverdampfungstemperatur des zweiten
Kältekreismoduls liegt oberhalb des Tau-/Reifpunktes der zu konditionierenden Luft.
Das Kältekreismodul, dessen Kältemittelverdampfungstemperatur unterhalb bzw. auf dem
Tau-/Reifpunkt der zu konditionierenden Luft liegt, entzieht dieser Luft Feuchtigkeit
indem das in der Luft gelöste Wasser kondensiert bzw. resublimiert. Das andere Kältekreismodul,
dessen Kältemittelverdampfungstemperatur oberhalb des Tau-/Reifpunkts der zu konditionierenden
Luft angeordnet ist, kann zwar auch zu einem Herabkühlen der zu konditionierenden
Luft beitragen, jedoch wird an dem Verdampfer kein oder nur wenig Wasser der zu konditionierenden
Luft kondensieren bzw. resublimieren. So ist es prinzipiell möglich, die verschiedenen
Kältekreismodule unterschiedlich aufzubauen, sodass diese sehr gut eine erhöhte Menge
an Kondensat abführen können, wohingegen die anderen dahingehend gestaltet werden
können, dass diese nur für eine geringe Menge an anfallenden Kondensat ausgestattet
sein müssen.
[0012] Ist es erforderlich, den Trailer bzw. Kühlsattelauflieger von einer Temperatur, die
höher als die Tripelpunktstemperatur von Wasser ist, abzusenken, kann es von Vorteil
sein, die Kältemittelverdampfungstemperatur eines Kältekreises, vorzugsweise eines
Kältekreises, der so dimensioniert ist, dass er eine erhöhte Flüssigkeitsmenge abführen
kann, so einzustellen, dass die Luft beim Durchströmen des Verdampfers dieses Kältekreises
die Tripelpunktstemperatur von Wasser nicht unterschreitet. Die Kältemittelverdampfungstemperatur
des mindestens einen anderen Kältekreises wird dann um eine gewisse Temperaturdifferenz
höher gewählt. Sobald die Temperatur der angesaugten Luft -des zu konditionierenden
Raumes- über eine gewisse Zeitdauer konstant knapp oberhalb der Tripelpunktstemperatur
liegt, wird die Kältemittelverdampfungstemperatur nach den oben beschriebenen Verfahren
eingestellt, damit die geforderte Trailertemperatur erreicht werden kann. Der Vorteil
liegt hierbei daran, dass dadurch ein großer Teil der Feuchtigkeit in der Luft in
flüssiger Form abgeschieden werden kann was den Entfeuchtungsprozess positiv beeinflusst.
[0013] Ist es erforderlich, die mindestens zwei voneinander separaten Kältekreismodule des
Kühlsystems gleichzeitig zu betreiben, beispielsweise beim Herunterkühlen eines Transportcontainers
oder eines Trailers, kann es zielführend sein, einen Teil der mindestens zwei Kältekreismodule
mit einer deutlich geringeren Kältemittelverdampfungstemperatur zu betreiben als den
anderen Teil der mindestens zwei Kältekreismodule. Typischerweise liegt dann die Kältemittelverdampfungstemperatur
unterhalb oder auf dem Tripelpunkt von Wasser, sodass sich die Eisbildung auf dem
Kältekreismodul mit der deutlich geringeren Kältemittelverdampfungstemperatur zwar
erhöht, die anderen Module mit der dazu im Vergleich moderaten Kältemittelverdampfungstemperatur
jedoch deutlich weniger oder gar nicht vereisen.
[0014] Ist es erforderlich, die mindestens zwei voneinander separaten Kältekreismodule des
Kühlsystems gleichzeitig zu betreiben, beispielsweise beim Herunterkühlen eines Transportcontainers
oder eines Trailers, kann es auch zielführend sein, alle Kältekreismodule mit unterschiedlicher
Kältemittelverdampfungstemperatur oberhalb des Tripelpunktes von Wasser zu betreiben,
um möglichst viel Wasser ohne Reifbildung abzuscheiden. Die unterschiedlichen Kältemittelverdampfungstemperaturen
bewirken einen unterschiedlichen Kondensatanfall in den Kältekreismodulen. Die Kältemittelverdampfungstemperaturen
können zum optimierten Kondensatabfluss gezielt zwischen den einzelnen Kältekreismodulen
variiert werden.
[0015] Nach einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung ist die Temperaturdifferenz
zwischen erster Verdampfungstemperatur und zweiter Verdampfungstemperatur größer 2°K,
vorzugsweise größer 4°K und bevorzugter Weise größer 6°K. Dabei wird die Temperaturdifferenz
vorzugsweise zwischen zwei aktiven Verdampfern von voneinander separaten Kältekreismodulen
bestimmt. Es würde der Erfindung vorbeigehen, die Temperaturdifferenz von einem aktiven
Verdampfer zu einem inaktiven Verdampfer zu bestimmen.
[0016] Gemäß einer weiteren Fortbildung des Verfahrens ist vorgesehen, wenn durch das Betreiben
des modularen Kühlsystems zu viel Kälteleistung abgegeben wird und ein Unterschreiten
eines gewünschten Temperaturbereichs eines zu kühlenden Raums droht, ein Heizelement
hinzuzuschalten, um die überschüssige Kälteleistung auszugleichen. Da eine Entfeuchtung
einer zu konditionierenden Luft umso rascher von statten geht, je größer der Temperaturunterschied
des Verdampfers bezüglich des Tau-/Reifpunkts der zu konditionierenden Luft ist, ist
es für die Entfeuchtung sinnvoller, eine über das gewünschte Maß abgekühlte Luft mittels
eines Heizelements zu erhitzen und nicht - wie man reflexhaft annehmen würde - die
Kälteleistung des modularen Kühlsystems zu reduzieren. Durch dieses Verfahren wird
eine besonders effektive Entfeuchtung der zu konditionierenden Luft durch das modulare
Kühlsystem vorgenommen und dabei gleichzeitig der einzuhaltende Temperaturkorridor
der zu konditionierenden Luft eingehalten.
[0017] Vorzugsweise kann diese Funktion auch das für das Abtauen der Verdampfer installierte
Heizelement eines Kältemoduls übernehmen, welches nicht im Entfeuchtungsbetrieb betrieben
wird. Alternativ oder in Addition kann hierbei vorgesehen sein, das Heizelement an
einen Lüfter zum Einblasen der Luft in einen durch das Kühlsystem zu konditionierenden
Raum anzuordnen, vorzugsweise in Form einer Folie im Lüftergehäuse oder in Form von
Heizstäben vor einer Lüfteransaugung.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst jedes der
Kältekreismodule einen Verdampfer, einen Verflüssiger und einen Kompressor.
[0019] Des Weiteren umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Enteisen eines modularen
Kühlsystems, das mindestens zwei voneinander separate Kältekreismodule umfasst, wobei
das Kühlsystem gemäß einem der vorstehend beschriebenen Verfahren betrieben worden
ist, sodass ein erstes Kältekreismodul eine Eisbildung an seinem Verdampfer aufweist,
und ein zweites Kältekreismodul, keine Eisbildung oder eine im Vergleich zum ersten
Kältekreismodul sehr viel geringere Eisbildung aufweist, wobei das vereiste erste
Kältekreismodul einem Enteisungsvorgang unterzogen wird, während das andere weiterkühlen
kann.
[0020] Dadurch ist es möglich, dem bestimmungsgemäßen Hauptzweck des Kühlsystems weiter
nachzukommen, obwohl mindestens eines der mindestens zwei Kältekreismodule einem Enteisungsvorgang
unterzogen wird. Ausfallzeiten, die typischerweise zum Enteisen eines Kühlsystems
eingeplant werden müssen, entfallen dadurch. Dies führt zu einem besonders ressourcenschonenden
Betrieb des Kühlsystems, der eine Vielzahl von mit einem Deaktivieren des Kühlsystems
in Verbindung stehenden Arbeitsschritten überflüssig macht.
[0021] Gemäß einer optionalen Modifikation der Erfindung weist ein erstes Kältekreismodul
des mindestens zwei Kältekreismodule umfassenden Kühlsystems eine Eisbildung an seinen
Verdampfer auf, wobei während eines Weiterbetreibens des zweiten Kältekreismoduls
der Kompressor des vereisten ersten Kältekreismoduls gestoppt wird, um den Kältekreis
zu stoppen, ein Heizelement des vereisten ersten Kältekreismoduls gestartet wird,
um die Eisbildung am zugehörigen Verdampfer abzuschmelzen, und nach einer gewissen
Zeitdauer das Heizelement abgeschaltet und der Kompressor wieder gestartet wird.
[0022] Aufgrund der unterschiedlichen Kältemittelverdampfungstemperatur der mehreren Kältekreismodule
ist es in Folge typischerweise nur notwendig, dasjenige Kältekreismodul abzutauen,
dessen Kältemittelverdampfungstemperatur am niedrigsten war. Der Kühlbetrieb durch
das Kühlsystem kann dabei kontinuierlich weitergeführt werden. Im Gegensatz dazu ist
dies nicht möglich, wenn sämtliche Kältekreismodule bei annähernd derselben Kältemittelverdampfungstemperatur
betrieben worden sind, da dann auch alle Kältekreismodule in ähnlicher Weise vereisen
und fast gleichzeitig abgetaut werden müssen. Das gleichzeitige Abtauen der mehreren
Kältekreismodule würde jedoch zu einem Anstieg der Lufttemperatur in dem zu konditionierenden
Raum führen, was zur Folge hätte, dass die typischerweise auf einem konstanten Niveau
zu lagernden Kühlwaren nicht in dem durch das Kühlsystem zu konditionierenden Raum
verbleiben können.
[0023] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, vor dem erneuten Starten des gestoppten Prozessors
einen Lüfter des ersten Kältekreismoduls in Betrieb zu nehmen, um eine Restfeuchtigkeit
des Verdampfers mit einer Luftströmung zu beaufschlagen und diese abzutrocknen, vorzugsweise
erfolgt dies während eines Heizzustands des Heizelements.
[0024] Das vormals vereiste Kältekreismodul wird nicht bereits dann wieder in Betrieb genommen,
wenn keine Eisschicht mehr an dem Verdampfer vorhanden ist, sondern zuerst mit Hilfe
einer Luftströmung getrocknet. Dadurch wird verhindert, dass evtl. noch vorhandene
Wassertropfen an dem Verdampfer gleich wieder vereisen und zu einer beschleunigten
Vereisung des Verdampfers führen. Die Wiederaufnahme erfolgt demnach erst, nachdem
eine Luftströmung den Verdampfer getrocknet hat, sodass evtl. an dem Verdampfer haftende
Wassertröpfchen getrocknet worden sind. Das Beaufschlagen des eisfreien Verdampfers
mit einer Luftströmung kann dabei während eines aktiven Heizzustands des Heizelements
vorgenommen werden, um ein schnelleres Trocknen des Verdampfers zu erreichen. Dies
ist jedoch optional.
[0025] Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist nach dem Verstreichen der gewissen
Zeitdauer während der das Heizelement des vereisten ersten Kältekreismoduls das Eis
am Verdampfer abschmilzt, ein Lüfter des ersten Kältekreismoduls in einem inaktiven
Zustand, und geht erst dann wieder in den aktiven Zustand über, wenn der Verdampfer
einen voreingestellten Temperaturschwellenwert unterschritten hat, um ein Verteilen
von Warmluft zu unterbinden. Der Lüfter wird demnach nicht bereits dann aktiv, wenn
das Heizelement zum Abschmelzen des Verdampfers abgeschaltet und der zugehörige Kompressor
wieder gestartet wird, sondern verbleibt solange in einem aktiven Zustand, bis der
Verdampfer ein bestimmtes Kälteniveau erreicht hat. Würde der Lüfter gleichzeitig
mit dem Kompressor gestartet werden, würde dies eine zu warme Luft in den zu konditionierenden
Raum einbringen.
[0026] Vorzugsweise wird die gewisse Zeitdauer bevor das Heizelement abgeschaltet und der
Kompressor wieder gestartet wird mit einer Enteisungserkennung bestimmt, die über
das Messen eines Differenzdrucks, der aufgrund eines den Verdampfer durchströmenden
Luftstroms erzeugt wird, einen Vereisungszustand des Verdampfers erkennt.
[0027] Dabei ist möglich, dass der Luftstrom zum Ermitteln des Differenzdrucks durch einen
Lüfter des Kältekreismoduls erzeugt wird, wobei vorzugsweise die Enteisungserkennung
bei Überschreiten eines vorbestimmten Differenzdrucks auf einen vereisten Verdampfer
schließt und bei Unterschreiten des vorbestimmten Differenzdrucks auf einen enteisten
Verdampfer schließt. Dadurch wird erkannt, wann ein Verdampfer vollständig enteist
ist.
[0028] Des Weiteren könnte sich hier eine Fehlerdiagnose anschließen, die bei einem mehrmaligen
Überschreiten des Differenzdrucks und einem über einem bestimmten Zeitraum fortgesetzten
Abtauvorgang des Verdampfers schließt, dass der Verdampfer auf eine andere Weise blockiert
ist.
[0029] Gemäß einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung wird bei einem Urteil
der Enteisungserkennung auf einen enteisten Verdampfer das Heizelement abgeschaltet
und der Kompressor wieder gestartet.
[0030] Die hier verwendeten Begriffe wie Eisbildung und Enteisung beinhalten auch Reifbildung.
[0031] Gemäß der Erfindung kann das Kühlsystem ein Kühlsystem für eine Transporteinheit,
insbesondere für einen Kühl-Sattelauflieger, einen Kühlanhänger oder einen Kühltransportcontainer
sein.
[0032] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile werden anhand der nachfolgen diskutierten
Zeichnungen deutlich. Es zeigen:
Fig. 1: ein Schema des modularen Kühlsystems zum Konditionieren eines Innenraums eines
Kühl-Sattelauflegers,
Fig. 2: ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3: eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0033] Fig. 1 zeigt eine schematische Übersicht des modularen Kühlsystems 1, das in der
Figur mit einem Kühl-Sattelauflieger 10 zusammenwirkt. Das modulare Kühlsystem 1 ist
dabei so an dem Kühl-Sattelauflieger 10 angeschlossen, dass dies von dem modularen
Kühlsystem konditionierte Luft in diesen einleitet und die zu konditionierende Luft
aus diesem entnimmt.
[0034] Das modulare Kühlsystem 1 umfasst gemäß der Zeichnung drei voneinander separate Kältekreismodule
2, 3, 4. Jedes dieser Kältekreismodule 2, 3, 4 besitzt je einen Kompressor 7, einen
Verflüssiger 6, eine Drossel 9 und einen Verdampfer 5. Die aus dem Sattelauflieger
10 zu konditionierende Luft wird dabei über den Verdampfer 5 geführt und kühlt ab.
Liegt die Temperatur des Verdampfers 5 unterhalb des Tau-/Reifpunkts der zu konditionierenden
Luft, kondensiert auch ein Teil des in der Luft enthaltenen Wassers an dem Verdampfer
5. Die abgekühlte und evtl. feuchtigkeitsreduzierte Luft wird dann mit Hilfe eines
Lüfters 8 in das Innere des Sattelaufliegers 10 befördert. Der Lüfter 8 sorgt nicht
nur für ein Einblasen der konditionierten Luft sondern auch für ein Ansaugen der zu
konditionierenden Luft aus dem Sattelauflieger 10. Damit entsteht ein Kreislauf, in
dem die Luft des Sattelaufliegers kontinuierlich auf eine gewisse Kühltemperatur heruntergekühlt
bzw. auf dieser gehalten werden kann.
[0035] Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Enteisen eines modularen Kühlsystems. Nachdem
in S1 ein vereister Verdampfer festgestellt wird, werden in S2 die Lüfter und die
Kompressoren des zugehörigen Kältekreismoduls gestoppt. Anschließend wird in S3 ein
Heizelement aktiviert, das für ein Abschmelzen der Eisschicht an den Verdichter sorgt.
[0036] Nach dem Abwarten einer bestimmten Zeitspanne, die in Fig. 2 mit t_Defrost gekennzeichnet
ist, wird das Heizelement in Schritt S4 deaktiviert. Im Anschluss daran wird der Lüfter
bei einer definierten Umdrehungsgeschwindigkeit gestartet, wie dies im Schritt S5
gekennzeichnet ist.
[0037] Anhand des definierten Luftstroms, der durch den Verdampfer hindurch tritt, ist es
möglich, einen Druckabfall im Schritt S6 zu bestimmen.
[0038] In S7 wird geprüft, ob der Druckabfall kleiner als ein vorbestimmter Druckabfallwert
ist. Ist dies nicht der Fall, wird davon ausgegangen, dass die Vereisung des Verdampfers
nicht vollständig abgeschmolzen worden ist. Dann wird zu dem Schritt S8 verzweigt
und ein Zähler um einen Zählerstand implementiert. Erreicht der Zähler einen vorbestimmten
Wert (n,ref) so wird im Schritt S9 entschieden, das Verfahren abzubrechen und auf
einen nicht von einer Vereisung herrührenden Fehlzustand des Verdampfers zu schließen
(S10). Andernfalls wird in dem Schritt S3 verzweigt und das Heizelement wird erneut
aktiviert, um ein Abschmelzen des Eises an den Verdampfer erneut aufzunehmen.
[0039] Ist jedoch der Druckabfall zu den beiden Strömungsseiten des Verdampfers ausreichend
gering, wird ausgehend vom Schritt S7 in den Schritt S11 verzweigt und eine bestimmte
Zeitspanne abgewartet bis im Schritt S12 der Verdichter und die Lüfter des einen Kältekreismoduls
erneut gestartet werden.
[0040] Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform des Verfahrens zum Enteisen eines
Kältekreismoduls. Hier werden nach dem Erkennen eines vereisten Verdampfers in S1
ebenfalls die Lüfter und der Verdichter oder die Verdichter des Kältekreismoduls gestoppt
(S2). Im Anschluss daran wird das Heizelement in S3 aktiviert und für eine bestimmte
Zeitspanne (t_Defrost) aufrechterhalten. In S4 wird das Heizelement deaktiviert, bevor
in S5 der Lüfter bei einer vordefinierten Umdrehungsgeschwindigkeit gestartet wird.
Dabei wird mit Hilfe des durch den Lüfter erzeugten Luftstroms ein Druckabfall am
Verdampfer gemessen (S6), der in S7 einem Vergleich mit einem voreingestellten Druckwert
unterzogen wird. Ist der gemessene Druck dp kleiner einem voreingestellten Druckwert
dp wird in den Schritt S13 verzweigt und der Kompressor des Kältekreismoduls gestartet.
Ist dies nicht der Fall wird in dem Schritt S3 verzweigt und das Heizelement erneut
aktiviert.
[0041] Nach dem Starten des Kompressors in S13 wird für eine bestimmte Zeitspanne t_Cooldown
nur der Kompressor betrieben, bevor in S14 der Lüfter zugeschaltet wird und eine konditionierte
Luft in den zu kühlenden Raum einbringen kann. Vorteilhaft an dem getrennten Zuschalten
von Kompressor und Lüfter ist der Umstand, nach dem ein sofortiges Zuschalten des
Lüfter zusammen mit dem Kompressor nicht zu einem Abkühlen des zu konditionierenden
Raums führen würde. Dies erfolgt erst nachdem der Kompressor für einige Zeit betrieben
worden ist, und der Verdampfer auf eine entsprechende Temperatur heruntergekühlt worden
ist.
1. Verfahren zum Betreiben eines modularen Kühlsystems (1), das mindestens zwei voneinander
separate Kältekreismodule (2, 3, 4) umfasst, wobei in dem Verfahren:
ein erstes der mindestens zwei Kältekreismodule (2, 3, 4) so betrieben wird,
dass sich an einem Verdampfer (5) des entsprechenden Kältekreismoduls (2, 3, 4) eine
erste Kältemittelverdampfungstemperatur einstellt, und
ein zweites der mindestens zwei Kältekreismodule (2, 3, 4) so betrieben wird,
dass sich an einem Verdampfer (5) des entsprechenden Kältekreismoduls (2, 3, 4) eine
zweite Kältemittelverdampfungstemperatur einstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kältemittelverdampfungstemperatur des ersten Kältekreismoduls (2, 3, 4)
von der zweiten Kältemittelverdampfungstemperatur des zweiten Kältekreismoduls (2,
3, 4) verschieden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
die erste Kältemittelverdampfungstemperatur unterhalb eines oder auf einem Tau-/Reifpunkt
einer durch das Kühlsystem (1) zu konditionierenden Luft liegt, und
die zweite Kältemittelverdampfungstemperatur oberhalb des Tau-/Reifpunkts der zu konditionierenden
Luft liegt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei einem Absenken einer
Luftemperatur, die größer als die Tripelpunktstemperatur von Wasser ist, die Kältemittelverdampfungstemperatur
eines Kältekreises, vorzugsweise eines Kältekreises, der so dimensioniert ist, dass
er eine erhöhte Flüssigkeitsmenge abführen kann, so eingestellt wird, dass die Luft
beim Durchströmen des Verdampfers dieses Kältekreises die Tripelpunktstemperatur von
Wasser nicht unterschreitet, wobei vorzugsweise die Kältemittelverdampfungstemperatur
der weiteren Kältekreise um eine gewisse Temperaturdifferenz höher eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Temperaturdifferenz
zwischen der ersten Kältemittelverdampfungstemperatur und zweiten Kältemittelverdampfungstemperatur
größer als 2K, vorzugsweise größer als 4K und bevorzugterweise größer als 6K ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei, wenn durch das Betreiben
des modularen Kühlsystems (1) zu viel Kälteleistung abgegeben wird und ein Unterschreiten
eines gewünschten Temperaturbereichs eines zu kühlenden Raums oder von Teilen eines
zu kühlenden Raumes droht, ein Heizelement zugeschaltet wird, um die überschüssige
Kälteleistung auszugleichen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Heizelement bei einem Lüfter (8) zum Einblasen
einer Luft in einen durch das Kühlsystem (1) zu konditionierenden Raum angeordnet
ist, vorzugsweise in Form einer Folie im Lüftergehäuse des Moduls, dessen Kältemittelverdampfungstemperatur
unterhalb des Tau-/Reifpunktes liegt, oder in Form von Heizstäben vor dem Verdampfer
eines Moduls, dessen Kältemittelverdampfungstemperatur oberhalb des Tau-/Reifpunktes
liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Heizelement welches zum Abtauen der Verdampfer
(5) vorgesehen ist, diese Funktion mitübernimmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kältekreismodul mindestens
einen Verdampfer (5), mindestens einen Verflüssiger (6) und mindestens einen Kompressor
(7) umfasst.
9. Verfahren zum Enteisen eines modularen Kühlsystems (1), das mindestens zwei voneinander
separate Kältekreismodule (2, 3, 4) umfasst, vorzugsweise nach einem Betreiben des
Kühlsystems (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Verfahren:
ein erstes Kältekreismodul eine Eisbildung an seinem Verdampfer (5) aufweist, und
ein zweites Kältekreismodul keine Eisbildung oder eine im Vergleich zum ersten Kältekreismodul
sehr viel geringere Eisbildung aufweist, wobei das vereiste erste Kältekreismodul
einem Enteisungsvorgang unterzogen wird, während das andere den Kühlbetrieb aufrecht
erhält.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein erstes Kältekreismodul
eine Eisbildung an dessen Verdampfer (5) aufweist, und in dem während eines Weiterbetreibens
des zweiten Kältekreismoduls (2, 3, 4):
der Kompressor (7) des vereisten ersten Kältekreismoduls (2, 3, 4) gestoppt wird,
um den Kältekreis abzuschalten,
ein Heizelement des vereisten ersten Kältekreismoduls (2, 3, 4) gestartet wird,
um die Eisbildung am zugehörigen Verdampfer (5) abzuschmelzen, und
nach einer gewissen Zeitdauer das Heizelement abgeschaltet und der Kompressor (7)
wieder gestartet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei vor dem erneuten Starten des gestoppten Kompressors
(7) ein Lüfter (8) des ersten Kältekreismoduls (2, 3, 4) in Betrieb genommen wird,
um eine Restfeuchtigkeit des Verdampfers (5) mit einer Luftströmung zu beaufschlagen
und diese abzutrocknen, vorzugsweise erfolgt dies während eines Heizzustands des Heizelements.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei bei dem erneuten Starten des
Kompressors (7) des ersten Kältekreismoduls (2, 3, 4) nach der gewissen Zeitdauer
ein Lüfter (8) dieses Kältekreismoduls in einem inaktiven Zustand ist, und erst wieder
in den aktiven Zustand übergeht, wenn der Verdampfer (5) einen voreingestellten Temperatur-Schwellenwert
unterschritten hat, um ein Verteilen von Warmluft zu unterbinden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10-12, wobei die gewisse Zeitdauer bevor das Heizelement
abgeschaltet und der Kompressor (7) wieder gestartet wird mit einer Enteisungserkennung
bestimmt wird, die über das Messen eines Differenzdrucks, der aufgrund eines den Verdampfer
(5) durchströmenden Luftstroms erzeugt wird, einen Vereisungszustand des Verdampfers
(5) erkennt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Luftstrom zum Ermitteln des Differenzdrucks
durch den Lüfter (8) des Kältekreismoduls (2, 3, 4) erzeugt wird, und wobei vorzugsweise
die Enteisungserkennung bei Überschreiten eines vorbestimmten Differenzdrucks auf
einen vereisten Verdampfer (5) schließt und bei Unterschreiten des vorbestimmten Differenzdrucks
auf einen enteisten Verdampfer (5) schließt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13-14, wobei bei einem Auslösen der Enteisungserkennung
des enteisten Verdampfers (5) das Heizelement abgeschaltet und mindestens eine Kompressor
(7) wieder gestartet wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das modulare Kühlsystem (1)
ein Kühlsystem (1) für eine Transporteinheit, insbesondere für einen Kühl-Sattelauflieger
(10), einen Kühlanhänger oder einen Kühltransportcontainer ist.