[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Trockner für eine textile Warenbahn mit
zumindest einem Trocknerraum, in dem wenigstens eine luftdurchlässige Trommel drehbar
angeordnet ist, die von der Warenbahn teilweise umschlingbar ist und wobei die Warenbahn
mit erwärmter Trocknungsluft durchströmbar ist, und wobei ein Ventilator vorgesehen
ist, mit dem aus einer Öffnung der Trommel feuchte Trocknungsluft aus der Innenseite
der Trommel absaugbar und eine Umwälzung der Trocknungsluft zurück in den Trocknerraum
bildbar ist, und wobei eine Wärmezufuhr eingerichtet ist, mit der der Trocknungsluft
Wärme zuführbar ist.
[0002] Die
DE 10 2012 109 878 B4 offenbart einen Trockner für eine textile Warenbahn mit einem Trocknerraum, in dem
mehrere luftdurchlässige Trommeln drehbar angeordnet sind, die von der Warenbahn teilweise
umschlingbar sind und wobei die Warenbahn mit erwärmter Trocknungsluft durchströmt
wird. Weiterhin ist jeder Trommel ein Ventilator zugeordnet, mit dem aus einer Öffnung
der Trommel feuchte Trocknungsluft aus der Innenseite der Trommel absaugbar und eine
Umwälzung der Trocknungsluft zurück in den Trocknerraum bildbar ist und wobei eine
Wärmezufuhr eingerichtet ist, mit der der Trocknungsluft Wärme zuführbar ist.
[0003] Zum Wärmeeintrag, der zur Aufheizung der Trocknungsluft notwendig ist, dienen Heizelemente,
die im Heizungs- und Ventilatorraum angeordnet sind. Die Heizelemente sind derart
angeordnet, dass diese vom Luftstrom der vom Ventilator radial oder tangential abströmenden
Trocknungsluft umströmt werden. Sind beispielsweise drei Trommeln vorgesehen, um die
die textile Warenbahn nacheinander herumgeführt wird, so sind auch drei wenigstens
teilweise voneinander getrennte Trocknungsluft-Kreisläufe vorgesehen, und jeder Trocknungsluft-Kreislauf
wird durch einen zugeordneten Ventilator erzeugt. Dabei werden auch jedem Trocknungsluft-Kreislauf
eigene Heizelemente zugeordnet, sodass die Wärmezufuhr in jeden Trocknungsluft-Kreislauf
separat erfolgt.
[0004] Läuft die textile Warenbahn über eine Einlaufwalze ein und umschlingt nacheinander
die Trommeln, so erfolgt die Trocknung der textilen Warenbahn schrittweise nacheinander.
Der Entzug der Feuchtigkeit der textilen Warenbahn erfolgt dabei nicht in jedem Trocknerraum
gleichmäßig und mit einem konstanten Trocknungsgradienten, vielmehr durchläuft die
textile Warenbahn mit mehreren Trocknerräumen eine Trocknungskaskade, und der Trocknungsgrad
der textilen Warenbahn, die den Trockner über eine Auslaufwalze wieder verlässt, sollte
eine geforderte Restfeuchte aufweisen. Die Trocknung erfolgt dabei idealerweise mit
einem minimalen Energieeintrag in den Trockner, sodass beispielsweise eine Restfeuchte
von 8 % in der textilen Warenbahn beim Verlassen des Trockners vorliegt, und sodass
der Energieeintrag über die Wärmezufuhr und über den Betrieb des Ventilators für den
gesamten Trockner minimal sein sollte.
[0005] Um einen Trockner energieminimal zu betreiben, muss dieser mit verschiedenen Parametereinstellungen
für einzelne Qualitäten und Anfangsfeuchtigkeiten der textilen Warenbahn betrieben
werden, und der Energieverbrauch muss zur Erzielung einer geforderten Restfeuchte
ermittelt werden. Bekannt sind Trockner mit mehreren Trommeln, bei denen allerdings
nur für den gesamten Trockner die Trocknungsleistung bestimmt werden kann. Diese Bestimmung
erfolgt durch eine Messung der Anfangsfeuchte der Warenbahn beim Eintritt in den Trockner
und durch eine Messung der Endfeuchte der Warenbahn beim Austritt aus dem Trockner.
[0006] Bekannte Messungen der Warentemperatur, insbesondere der Kühlgrenztemperatur, sind
für einen Trommeltrockner ungeeignet, da die Temperaturmessung in der Regel berührungslos
erfolgt und vorwiegend die Temperatur der Trommel selbst gemessen wird und nicht die
Temperatur der Warenbahn. Der Grund dafür liegt darin, dass in der Regel die Masse
der Ware im Vergleich zur Masse der Trommel um ein Vielfaches geringer ist. Folglich
erfolgt eher eine Messung der Temperatur der Manteloberfläche der Trommel und nicht
eine Messung der Temperatur der textilen Warenbahn.
[0007] Zur Verringerung des Energieeintrags pro Masse an zu trocknender textiler Ware sind
Einrichtungen zur Wärmerückgewinnung bekannt, durch die ein Teil des Energieverlustes
durch die heiße Abluft dem Trocknungsprozess wieder zuführbar ist, wie in der
DE 10 2012 109 878 B4 beschrieben. Die Einrichtung zur Wärmerückgewinnung ermöglicht dabei jedoch keine
Optimierung des Feuchteklimas in den Trocknerräumen derart, dass eine weitere Energiereduktion
zum Betrieb des Trocknungsprozesses möglich wird.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung eines Trockners zur Trocknung einer textilen
Warenbahn und die Weiterbildung eines Verfahrens zum Betrieb eines solchen Trockners,
wobei der Trockner und das Verfahren eine Trocknung der textilen Warenbahn mit einem
möglichst minimalen Energieeinsatz ermöglichen sollen.
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Trockner gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 und ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 11 mit den
jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass in oder stromabwärts hinter
der Öffnung der Trommel ein Feuchtemesselement angeordnet ist, mit dem der Feuchtegrad
der aus der Innenseite abgesaugten Trocknungsluft messbar ist, und erfindungsgemäß
weist der Trockner eine Steuerung auf, die dazu ausgebildet ist, wenigstens die Wärmezufuhr
in Abhängigkeit des gemessenen Feuchtegrades der aus der Innenseite abgesaugten Trocknungsluft
zu steuern.
[0011] Kerngedanke der Erfindung ist die Optimierung des Trocknungsprozesses, bei der eine
Beurteilung des Trocknungsgrades in jeder Trocknungszone des Trockners zugrunde gelegt
wird, wobei jede Trocknungszone durch einen separaten Trocknerraum gebildet wird.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist dabei die Weiterbildung eines Trockners mit
wenigstens einem Feuchtemesselement, das den Feuchtegrad der aus der Innenseite der
Trommel abgesaugten Trocknungsluft misst, nachdem die textile Warenbahn von der Trocknungsluft
durchströmt wurde. Auf Basis der geforderten Restfeuchte der textilen Warenbahn beim
Verlassen des Trockners werden folglich die Trocknungsleistung für jeden einzelnen
Trocknungsraum beurteilt und optimiert. Hierfür dient erfindungsgemäß die Steuerung,
die dazu ausgebildet ist, die Wärmezufuhr in Abhängigkeit des gemessenen Feuchtegrades
der aus der Innenseite abgesaugten Trocknungsluft zu steuern. Weiterführend ist die
Steuerung auch dazu ausgeführt, die elektrische Leistung des Ventilators zu steuern,
welcher ebenfalls einen Verbraucher darstellt.
[0012] Damit die spezifische Verdampfungsleistung bezogen auf die Durchströmgeschwindigkeit
der Trocknungsluft durch die textile Warenbahn bestimmt werden kann, ist zusätzlich
zur Feuchtemessung in oder hinter der Öffnung der Trommel in Richtung zum Ventilator
ein Strömungsmesselement vorgesehen, das die Strömungsgeschwindigkeit misst und welches
Messsignal an die Steuerung übermittelt wird.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Trockners sieht vor, dass dieser mehrere Trommeln
mit mehreren den Trommeln zugeordneten Ventilatoren aufweist, wobei in den Öffnungen
der Trommeln jeweils ein Feuchtemesselement angeordnet ist, und wobei die Steuerung
dazu ausgebildet ist, wenigstens die Wärmezufuhr an die jeweils umgewälzte Trocknungsluft
in Abhängigkeit des jeweils gemessenen Feuchtegrades der Trocknungsluft aus den Trommeln
zu steuern. Die Wärmezufuhr wird dabei durch Heizelemente, durch den Trocknungsräumen
zugeordneten Heißgaszufuhreinrichtungen oder dergleichen gebildet, und erfindungsgemäß
wird die Steuerung dazu weitergebildet, die einzelnen Heizleistungen der jeweiligen
Wärmezufuhr an die Trocknerräume zueinander verschieden einzustellen. Dazu wird jeder
Heizleistung der gemessene Feuchtewert zugrunde gelegt, wobei unter Berücksichtigung
weiterer Messdaten durch die Steuerung eine optimale Wärmeinbringung berechnet wird,
sodass schließlich unter minimalem Energieeinsatz die geforderte Restfeuchte der textilen
Warenbahn erreicht wird, mit der diese den Trockner verlässt. Mit Bezug auf eine Gesamt-Heizleistung
des Trockners wird somit beispielsweise im ersten Trocknerraum ein höherer Prozentsatz
einer Teil-Heizleistung eingebracht, und für den mittleren und den hinteren Trocknerraum
herrschen geringere Teil-Heizleistungen vor. Folglich muss durch Anwendung eines entsprechenden
Algorithmus die Steuerung die jeweilige Heizleistung der Wärmezufuhren anpassen, wobei
die Anpassung vorzugsweise auch über einen kontinuierlichen Trocknungsprozess veränderlich
ist. Insbesondere erfolgt die Anpassung auch an die textile Warenbahn, sodass die
Textilart, die Qualität, die Eingangsfeuchte und dergleichen der textilen Warenbahn
dem Steuerungsprozess zur Einbringung unterschiedlicher Energieeinträge in die Trocknerräume
zugrunde gelegt werden.
[0014] Mit weiterem Vorteil weist der Trockner wenigstens eine Zwischenkammer auf, die der
Trommel zugeordnet ist oder die jeweils den Trommeln zugeordnet sind und in die aus
der Innenseite der Trommel beziehungsweise den Trommeln abgesaugte Trocknungsluft
einströmbar ist, wobei das Feuchtemesselement hinter der Öffnung in der Zwischenkammer
angeordnet ist. Sind mehrere Zwischenkammern vorgesehen, so ist vor oder in jeder
Zwischenkammer ein Feuchtemesselement hinter der Öffnung angeordnet. Die Zwischenkammern
dienen dabei insbesondere zur Abzweigung der Abluft aus der jeweiligen Trocknungsluft
und/oder zur Einspeisung von Zuluft durch eine Zulufteinrichtung.
[0015] Mit weiterem Vorteil weist der Trockner eine Ablufteinrichtung zur Abzweigung einer
Abluft aus der feuchten Trocknungsluft auf, wobei in der Ablufteinrichtung ein Feuchtemesselement
angeordnet ist. Der Messwert der Luftfeuchte in der Ablufteinrichtung wird dabei ebenfalls
der Steuerung bereitgestellt.
[0016] Auch ist es denkbar, dass in dem Trocknerraum oder in den Trocknerräumen oder in
der Zwischenkammer oder in den Zwischenkammern beziehungsweise jeweils ein Temperaturmesselement
angeordnet ist, das zur Ausgabe eines Temperaturwertes an die Steuerung eingerichtet
ist.
[0017] Beispielsweise weist die Steuerung ein Energiemodul und ein Prozessmodul auf, wobei
das Energiemodul zur Überwachung wenigstens der Wärmezufuhr und/oder des Ventilators
ausgebildet ist, und wobei das Prozessmodul zur Überwachung des wenigstens einen Feuchtemesselementes
und/oder des Temperaturmesselementes ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist die Steuerung
derart weitergebildet, dass bei einer geforderten Restfeuchte der textilen Warenbahn
bei Verlassen des Trockners die Wärmezufuhren und/oder die Ventilatoren der hintereinander
von der textilen Warenbahn durchlaufenen Trocknungsräume mit jeweiligen Energieströmen
so versorgt werden, dass ein minimaler Gesamtenergiebedarf erzielt wird.
[0018] Mit Vorteil ist in oder stromabwärts hinter der Öffnung ein Volumenstrommesselement
angeordnet ist, mit dem der Volumenstrom der aus der Innenseite abgesaugten Trocknungsluft
messbar ist. Das Volumenstrommesselement ist dabei vorteilhafterweise ebenfalls mit
der Steuerung verbunden und ein Volumenstromsignal dient beispielsweise unterstützend
zur Steuerung der Ventilatoren.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Trockners sieht vor, dass ein Volumenstrommesselement
in der Zulufteinrichtung angeordnet ist, und ein weiteres Volumenstrommesselement
ist in der Ablufteinrichtung angeordnet. Mittels der Erfassung der Volumenströme der
Zuluft und der Abluft kann eine Regelung der Wärmerückgewinnung verbessert gesteuert
werden, wobei die Abluft abhängig von der Restfeuchte der textilen Warenbahn eingeregelt
wird, und wobei der Volumenstrom der Zuluft in Abhängigkeit des Volumenstroms der
Abluft nachgeregelt wird.
[0020] Der Trockner weist mit weiterem Vorteil eine Wärmetauschereinrichtung auf, mit der
Wärme der Abluft aus der Ablufteinrichtung an eine Zuluft einer Zulufteinrichtung
übertragbar ist.
[0021] Die Erfindung richtet sich weiterhin auf ein Verfahren zum Betrieb eines Trockners
für eine textile Warenbahn mit zumindest einem Trocknerraum, in den wenigstens eine
luftdurchlässige Trommel drehbar angeordnet ist, die von der Warenbahn teilweise umschlungen
wird und wobei die Warenbahn mit erwärmter Trocknungsluft durchströmt wird, und wobei
ein Ventilator vorgesehen ist, mit dem aus einer Öffnung der Trommel feuchte Trocknungsluft
aus der Innenseite der Trommel abgesaugt wird und eine Umwälzung der Trocknungsluft
zurück in den Trocknerraum gebildet wird, und wobei eine Wärmezufuhr eingerichtet
ist, mit der der Trocknungsluft Wärme zugeführt wird. Dabei sieht das Verfahren die
folgenden Schritte vor: Bereitstellen eines Feuchtemesselementes in oder stromabwärts
hinter der Öffnung; Messen des Feuchtegrades der aus der Innenseite abgesaugten Trocknungsluft
und Steuerung wenigstens der Wärmezufuhr in Abhängigkeit des gemessenen Feuchtegrades
der aus der Innenseite abgesaugten Trocknungsluft mit einer Steuerung. Weitere Merkmale
und zugeordnete Vorteile, die in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Trockner vorstehend
beschrieben sind, finden für das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls Anwendung.
[0022] Insbesondere weist die Steuerung ein Energiemodul und ein Prozessmodul auf, wobei
mit dem Energiemodul wenigstens die Wärmezufuhr und der Ventilator überwacht und gesteuert
wird, und wobei das Energiemodul mit dem Prozessmodul derart wechselwirkt, dass der
Energiebedarf zum Betrieb des Trockners minimal wird, um eine geforderte Restfeuchte
der textilen Warenbahn zu erzielen.
[0023] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Trockners, in der die Merkmale der Erfindung schematisch
dargestellt sind,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Trockners mit einer detaillierteren Darstellung der
Komponenten,
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht des Trockners durch einen Trocknerraum mit einer im Trocknerraum
aufgenommenen Trommel,
- Figur 4
- eine schematische Ansicht des Trockners mit einer Ablufteinrichtung und mit einer
Zulufteinrichtung, wobei eine Wärmetauschereinrichtung zwischen der Ablufteinrichtung
und der Zulufteinrichtung gezeigt ist und
- Figur 5
- ein Diagramm, das die Steuerung mit dem Energiemodul und dem Prozessmodul zeigt, wobei
die Überwachungs- und Steuerungsströme zwischen den Komponenten des Trockners und
dem Energiemodul und dem Prozessmodul schematisch gezeigt sind.
[0024] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Trockner 100 für eine textile
Warenbahn 1, und der Trockner 100 verfügt über vier hintereinander liegende Trocknerräume
10, die die Warenbahn 1 nacheinander durchläuft.
[0025] Der Trockner 100 ist mit einem geschlossenen Gehäuse dargestellt, und über eine Ablufteinrichtung
19 wird feuchte Trocknungsluft in Form einer Abluft 20 dem Trockner 100 entzogen und
über eine Zulufteinrichtung 21 wird trockene Zuluft 22 dem Trockner 100 zugeführt.
[0026] In schematischer Weise sind mehrere Feuchtemesselemente 16 angedeutet, wobei jedem
der Trocknerräume 10 wenigstens ein Feuchtemesselement 16 zugeordnet ist. Weiterhin
befindet sich ein Feuchtemesselement 26 in der Ablufteinrichtung 19, um den Feuchtegrad
der abgezweigten feuchten Abluft 20 zu messen.
[0027] Figur 2 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des Trockners 100 zur Trocknung
der textilen Warenbahn 1 mit beispielsweise drei Trocknerräumen 10, und die Ansicht
zeigt die Ablufteinrichtung 19 zur Abführung der Abluft 20 und die Zulufteinrichtung
21 zur Zuführung der Zuluft 22. Durch die transparente Darstellung des Gehäuses werden
die Trocknerräume 10 sichtbar, und in jedem der Trocknerräume 10 ist eine luftdurchlässige
Trommel 11 drehbar aufgenommen, und die Trommeln 11 werden nacheinander von der textilen
Warenbahn 1 teilweise umschlungen.
[0028] Um Trocknungsluft in die Trocknerräume 10 einzubringen, sind Vorräume 28 auf der
Seite oberhalb und auf der Seite unterhalb der Trocknerräume 10 ausgebildet, und durch
luftdurchlässige Siebdecken 29 gelangt die aufgeheizte Trocknungsluft gleichmäßig
verteilt in die Trocknerräume 10.
[0029] In schematischer Weise sind in den unteren Vorräumen 28 Feuchtemesselemente 30 angeordnet,
die zusätzlich zu den Feuchtemesselementen 16 gemäß Figur 1 die Feuchtigkeit der Trocknungsluft
messen, die von den Vorräumen 28 in die Trocknerräume 10 durch die Siebdecken 29 hindurch
einströmt. In nicht näher gezeigter Weise können weitere Feuchtemesselemente 30 in
den oberseitigen Vorräumen 28 angeordnet sein.
[0030] Auf der Hinterseite der Trocknerräume 10 sind jeweilige Zwischenkammern 18 angeordnet,
und aus der Innenseite 14 der jeweiligen Trommel 11 wird die Trocknungsluft in die
Zwischenkammern 18 gesaugt, die die Warenbahn 1 durchströmt hat und eine entsprechende
Feuchte aufweist. Eine Querschnittsansicht zeigt in Figur 3 den Aufbau des Trockners
100 im Bereich der Zwischenkammern 18.
[0031] Figur 3 zeigt in einer Querschnittsansicht einen Trocknerraum 10 mit den darüber
und darunter liegenden Vorräumen 28 und den Siebdecken 29. Über eine Öffnung 13 ist
die Innenseite 14 der Trommeln 11 mit der Zwischenkammer 18 verbunden, und mit dem
Ventilator 12 auf der hinteren Seite der Zwischenkammer 18 wird die feuchte Trocknungsluft
durch die Zwischenkammer 18 hindurch gesaugt und in einen Ventilatorraum 36 überführt.
[0032] In der Zwischenkammer 18 befindet sich das Feuchtemesselement 16, das unmittelbar
angeströmt wird mit der Trocknungsluft, die aus der Innenseite 14 der Trommel 11 abgesaugt
wird. Weiterhin befindet sich in der Zwischenkammer 18 ein Temperaturmesselement 23,
mit dem die Temperatur der Trocknungsluft gemessen wird. Weiterhin befindet sich ebenfalls
in der Zwischenkammer 18 ein Volumenstrommesselement 37, das den Volumenstrom der
Trocknungsluft misst, wobei der Messwert ebenfalls von der in Figur 1 gezeigten Steuerung
17 erfasst wird.
[0033] In dem Ventilatorraum 36 sind Heizelemente zur Bildung einer Wärmezufuhr 15 angeordnet,
über die die Trocknungsluft aufgeheizt wird. Hinter der Schnittebene befindet sich
die Zulufteinrichtung 21, über die Zuluft in die Zwischenkammer 18 eingeleitet wird.
[0034] Figur 4 zeigt die Darstellung des Trockners 100 in schematischer Weise mit vier Trocknerräumen
10 und mit vier Trommeln 11, die in den jeweiligen Trocknerräumen 10 angeordnet sind.
In nicht näher gezeigter Weise sind jedem Trocknerraum 10 Wärmezufuhren zugeordnet,
die mit der Steuerung 17 vorzugsweise auf unterschiedlichen Energieniveaus betrieben
werden.
[0035] Die Darstellung zeigt die Ablufteinrichtung 19 zur Abführung der Abluft 20 aus dem
Trockner 100 und es ist die Zulufteinrichtung 21 zur Zuführung der Zuluft 22 gezeigt.
Beide Luftströme der Abluft 20 und der Zuluft 22 durchlaufen die Wärmetauschereinrichtung
27, sodass die warme Abluft 20 die kalte Zuluft 22 aufheizt. Zur Erzeugung der entsprechenden
Luftströme dient ein Zuluftventilator 33 in der Zulufteinrichtung 21 und ein Abluftventilator
34 in der Ablufteinrichtung 19.
[0036] Zum erfindungsgemäßen Betrieb der Steuerung 17 dienen mehrere Messstellen zur Messung
von physikalischen Größen der Luftströme, die zusätzlich eingerichtet sein können
zu der erfindungsgemäßen Feuchtemessung mit den Feuchtemesselementen 16 im Trockner
100. So ist in der Ablufteinrichtung 19 ein Feuchtemesselement 26 zur Messung des
Feuchtegrades der Abluft 20 eingerichtet, weiterhin befindet sich in der Ablufteinrichtung
19 ein Temperaturmesselement 31. In der Zulufteinrichtung 21 befindet sich ein weiteres
Temperaturmesselement 32, wobei die jeweiligen Messelemente 26, 31 und 32 mit der
Steuerung 17 elektrisch verbunden sind. Die Zulufteinrichtung 21 umfasst weiterhin
eine Zuluftklappe 35, über die die Menge an zugeführter Zuluft 22 an den Trockner
100 eingestellt wird.
[0037] Das Ausführungsbeispiel weist weiterhin ein Volumenstrommesselement 38 in der Zulufteinrichtung
21 auf, und ein weiteres Volumenstrommesselement 39 ist in der Ablufteinrichtung 19
angeordnet. Mittels der Erfassung der Volumenströme der Zuluft 22 und der Abluft 20
kann eine Regelung der Wärmerückgewinnung verbessert gesteuert werden, wobei die Abluft
22 abhängig von der Restfeuchte der textilen Warenbahn eingeregelt wird, und wobei
der Volumenstrom der Zuluft 22 in Abhängigkeit des Volumenstroms der Abluft 20 nachgeregelt
wird.
[0038] Schließlich zeigt Figur 5 eine schematische Ansicht des Steuerungsaufbaus der Steuerung
17 in Wechselwirkung mit den Trocknerräumen 10 des Trockners 100, wobei beispielhaft
vier Trocknerräume 10 dargestellt sind.
[0039] Die Steuerung 17 weist ein Energiemodul 24 und ein Prozessmodul 25 auf. Das Energiemodul
24 ist zur Überwachung wenigstens der Wärmezufuhr 15 und/oder des Ventilators 12 ausgebildet
und das Prozessmodul 25 ist zur Überwachung des wenigstens einen Feuchtemesselementes
16 und/oder des Temperaturmesselementes 23 ausgebildet. Weiterhin überwacht das Prozessmodul
25 die Messwerte des Feuchtemesselementes 26 in der Abluft 20.
[0040] Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Steuerung 17 wird die Möglichkeit geschaffen,
dass bei einer geforderten Restfeuchte der textilen Warenbahn 1 beim Durchlauf durch
den Trockner 100 die Wärmezufuhren 15 und/oder die Ventilatoren 12 der hintereinander
von der textilen Warenbahn durchlaufenen Trocknungsräume 10 mit jeweiligen Energieströmen
so versorgt werden, dass ein minimaler Gesamtenergiebedarf erzielt wird. Somit wird
mit dem Energiemodul 24 eine Ansteuerung der Wärmezufuhr 15 und auch des Ventilators
12 so vorgenommen, dass jeder Trocknerraum 10 mit einer nur minimal erforderlichen
Energie versorgt wird, während ein idealer Trocknungsprozess erreicht wird, der für
möglichst jeden Trocknerraum 10 eine Trocknungsluft mit wenigstens einem Anteil an
überhitztem Dampf erzielt.
[0041] Bei Ausführung des Verfahrens zum Betrieb des Trockners 100 mit der Steuerung 17
auf vorstehend beschriebene Weise wird folglich ein sich selbst energieminimal einjustierender
Trockner 100 geschaffen. Die Steuerung 17 des Trockners 100 sorgt dabei für einen
minimalen Energiezustrom in die jeweiligen Trocknerräume 10, sodass zur Erzielung
der geforderten Restfeuchte der textilen Warenbahn 1 der Energieverbrauch minimiert
wird. Die jeweiligen Betriebszustände sind dabei abhängig von der Qualität und der
Eingangsfeuchte der textilen Warenbahn, sodass beispielsweise über ein Bedienfeld
des Trockners 100 Erfahrungswerte eingegeben werden können, welche Steuerungswerte
zur Klimatisierung der einzelnen Trocknerräume 10 notwendig sind. Diese Werte hängen
beispielsweise ab von der Qualität, der Dichte, des Flächengewichtes und der Dicke
der textilen Warenbahn 10, wobei vorzugsweise auch die Eingangsfeuchte und Ausgangsfeuchte
der textilen Warenbahn 10 als Eingangsgröße zur Programmierung der Steuerung 17 und
zum Ablauf eines entsprechenden Trocknerprogramms des Trockners 100 berücksichtigt
werden.
[0042] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher
Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen
[0043]
- 100
- Trockner
- 1
- textile Warenbahn
- 10
- Trocknerraum
- 11
- Trommel
- 12
- Ventilator
- 13
- Öffnung
- 14
- Innenseite
- 15
- Wärmezufuhr
- 16
- Feuchtemesselement
- 17
- Steuerung
- 18
- Zwischenkammer
- 19
- Ablufteinrichtung
- 20
- Abluft
- 21
- Zulufteinrichtung
- 22
- Zuluft
- 23
- Temperaturmesselement
- 24
- Energiemodul
- 25
- Prozessmodul
- 26
- Feuchtemesselement
- 27
- Wärmetauschereinrichtung
- 28
- Vorraum
- 29
- Siebdecke
- 30
- Feuchtemesselement
- 31
- Temperaturmesselement
- 32
- Temperaturmesselement
- 33
- Zuluftventilator
- 34
- Abluftventilator
- 35
- Zuluftklappe
- 36
- Ventilatorraum
- 37
- Volumenstrommesselement
- 38
- Volumenstrommesselement
- 39
- Volumenstrommesselement
1. Trockner (100) für eine textile Warenbahn (1) mit zumindest einem Trocknerraum (10),
in dem wenigstens eine luftdurchlässige Trommel (11) drehbar angeordnet ist, die von
der Warenbahn (1) teilweise umschlingbar ist und wobei die Warenbahn (1) mit erwärmter
Trocknungsluft durchströmbar ist, und wobei ein Ventilator (12) vorgesehen ist, mit
dem aus einer Öffnung (13) der Trommel (11) feuchte Trocknungsluft aus der Innenseite
(14) der Trommel (11) absaugbar und eine Umwälzung der Trocknungsluft zurück in den
Trocknerraum (10) bildbar ist, und wobei eine Wärmezufuhr (15) eingerichtet ist, mit
der der Trocknungsluft Wärme zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in oder stromabwärts hinter der Öffnung (13) ein Feuchtemesselement (16) angeordnet
ist, mit dem der Feuchtegrad der aus der Innenseite (14) abgesaugten Trocknungsluft
messbar ist, und dass der Trockner (100) eine Steuerung (17) aufweist, die dazu ausgebildet
ist, wenigstens die Wärmezufuhr (15) in Abhängigkeit des gemessenen Feuchtegrades
der aus der Innenseite (14) abgesaugten Trocknungsluft zu steuern.
2. Trockner (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner (100) mehrere Trommeln (11) mit mehreren den Trommeln (11) zugeordneten
Ventilatoren (12) aufweist, wobei in den Öffnungen (13) der Trommeln (11) jeweils
ein Feuchtemesselement (16) angeordnet ist, und dass die Steuerung (17) dazu ausgebildet
ist, wenigstens die Wärmezufuhr (15) an die jeweils umgewälzte Trocknungsluft in Abhängigkeit
des jeweils gemessenen Feuchtegrades der Trocknungsluft aus den Trommeln (11) zu steuern.
3. Trockner (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner (100) wenigstens eine Zwischenkammer (18) aufweist, die der Trommel
(11) zugeordnet ist oder die jeweils den Trommeln (11) zugeordnet sind und in die
die aus der Innenseite (14) der Trommel (11) abgesaugte Trocknungsluft einströmbar
ist, wobei das Feuchtemesselement (16) hinter der Öffnung (13) in der Zwischenkammer
(18) angeordnet ist.
4. Trockner (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner (100) eine Ablufteinrichtung (19) zur Abzweigung einer Abluft (20) aus
der feuchten Trocknungsluft aufweist, wobei in der Ablufteinrichtung (19) ein Feuchtemesselement
(26) angeordnet ist.
5. Trockner (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Trocknerraum/räumen (10) oder in der Zwischenkammer/kammern (18) ein bzw.
jeweils ein Temperaturmesselement (23) angeordnet ist, das zur Ausgabe eines Temperaturwertes
an die Steuerung (17) eingerichtet ist.
6. Trockner (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (17) ein Energiemodul (24) und ein Prozessmodul (25) aufweist, wobei
das Energiemodul (24) zur Überwachung wenigstens der Wärmezufuhr (15) und/oder des
Ventilators (12) ausgebildet ist und wobei das Prozessmodul (25) zur Überwachung des
wenigstens einen Feuchtemesselementes (16, 26, 30) und/oder des Temperaturmesselementes
(23) ausgebildet ist.
7. Trockner (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (17) derart ausgebildet ist, dass bei einer geforderten Restfeuchte
der textilen Warenbahn (1) bei Verlassen des Trockners (100) die Wärmezufuhren (15)
und/oder die Ventilatoren (12) der hintereinander von der textilen Warenbahn (1) durchlaufenen
Trocknungsräume (10) mit jeweiligen Energieströmen so versorgt werden, dass ein minimaler
Gesamtenergiebedarf erzielt ist.
8. Trockner (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in oder stromabwärts hinter der Öffnung (13) ein Volumenstrommesselement (37) angeordnet
ist, mit dem der Volumenstrom der aus der Innenseite (14) abgesaugten Trocknungsluft
messbar ist.
9. Trockner (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Volumenstrommesselement (38) in der Zulufteinrichtung (21) und/oder ein Volumenstrommesselement
(39) ist in der Ablufteinrichtung (19) angeordnet ist.
10. Trockner (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner (100) eine Wärmetauschereinrichtung (27) aufweist, mit der Wärme der
Abluft (20) aus der Ablufteinrichtung (19) an eine Zuluft (22) einer Zulufteinrichtung
(21) übertragbar ist.
11. Verfahren zum Betrieb eines Trockners (100) für eine textile Warenbahn (1) mit zumindest
einem Trocknerraum (10), in dem wenigstens eine luftdurchlässige Trommel (11) drehbar
angeordnet ist, die von der Warenbahn (1) teilweise umschlungen wird und wobei die
Warenbahn (1) mit erwärmter Trocknungsluft durchströmt wird, und wobei ein Ventilator
(12) vorgesehen ist, mit dem aus einer Öffnung (13) der Trommel (11) feuchte Trocknungsluft
aus der Innenseite (14) der Trommel (11) abgesaugt wird und eine Umwälzung der Trocknungsluft
zurück in den Trocknerraum (10) gebildet wird, und wobei eine Wärmezufuhr (15) eingerichtet
ist, mit der der Trocknungsluft Wärme zugeführt wird, wobei das Verfahren wenigstens
die folgenden Schritte umfasst:
- Bereitstellen eines Feuchtemesselementes (16) in oder stromabwärts hinter der Öffnung
(13),
- Messen des Feuchtegrades der aus der Innenseite (14) abgesaugten Trocknungsluft
und
- Steuerung wenigstens der Wärmezufuhr (15) in Abhängigkeit des gemessenen Feuchtegrades
der aus der Innenseite (14) abgesaugten Trocknungsluft mit einer Steuerung (17).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (17) ein Energiemodul (24) und ein Prozessmodul (25) aufweist, wobei
mit dem Energiemodul (24) wenigstens die Wärmezufuhr (15) und der Ventilator (12)
überwacht und gesteuert wird und wobei das Energiemodul (24) mit dem Prozessmodul
(25) derart wechselwirkt, dass der Energiebedarf zum Betrieb des Trockners (100) minimal
wird, um eine geforderte Restfeuchte der textilen Warenbahn (1) zu erziehen.