[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Verfüllen einer Abstichöffnung
eines metallurgischen Ofens mit Verfüllgut.
[0002] Metallurgische Öfen sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Üblicherweise
sind metallurgische Öfen, insbesondere Schmelzöfen, mit einer Abstichöffnung ausgestattet.
Über eine Abstichöffnung eines metallurgischen Ofens kann ein in dem Ofen aufbereitetes
Material, wie z.B. flüssiger Stahl, aus dem Ofen entnommen ("abgestochen") werden.
[0003] Um während der Materialaufbereitung im metallurgischen Ofen ein etwaiges unkontrolliertes
Austreten des Materials über die Abstichöffnung zu verhindern, wird die Abstichöffnung
zuvor mit Verfüllgut verfüllt. Das heißt, in die Abstichöffnung wird Verfüllgut eingebracht,
um diese zu verschließen. Bevorzugt wird eine rieselfähige, feuerfeste Masse, insbesondere
Sand, als Verfüllgut verwendet.
[0004] Nach erfolgter Materialaufbereitung wird der Ofen zum Abstechen typischerweise über
eine Wiege gekippt und die Abstichöffnung mithilfe eines pressluftbetriebenen Meißels
und/oder einer Sauerstofflanze durchgestoßen. Bevor die nächste Charge eines aufzubereitenden
Materials in den Ofen eingebracht wird, wird die Abstichöffnung erneut mit Verfüllgut
verschlossen.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein aufwandsgünstiges Verfüllen einer Abstichöffnung
zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung sowie durch ein
Verfahren gemäß dem jeweiligen unabhängigen Anspruch.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verfüllen einer Abstichöffnung eines metallurgischen
Ofens mit Verfüllgut weist einen verschiebbar gelagerten Tragarm, einen Transportbehälter
für das Verfüllgut, welcher an dem Tragarm befestigt ist, sowie eine Antriebseinheit
zum Antreiben des Tragarms auf.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verfüllen einer Abstichöffnung eines metallurgischen
Ofens mit Verfüllgut ist vorgesehen, dass ein Transportbehälter, welcher an einem
verschiebbar gelagerten Tragarm befestigt ist, mit dem Verfüllgut befüllt wird und
der Transportbehälter zu der Abstichöffnung des metallurgischen Ofens gebracht wird,
indem der Tragarm mithilfe einer Antriebseinheit verschoben wird.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind jeweils Gegenstand abhängiger Ansprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
[0010] Nachfolgend wird die Vorrichtung zum Verfüllen der Abstichöffnung der Einfachheit
halber auch als Verfüllvorrichtung bezeichnet.
[0011] Bei den Bauteilen, die im Zusammenhang mit dem Verfahren erwähnt werden, handelt
es sich zweckmäßigerweise um Bauteile der Verfüllvorrichtung. Oder anders ausgedrückt,
das Verfahren wird zweckmäßigerweise mithilfe der Verfüllvorrichtung durchgeführt.
[0012] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass das Verfüllen einer Abstichöffnung
bislang häufig manuell durchgeführt wird. Ein manuelles Verfüllen einer Abstichöffnung
ist zeit- und arbeitsaufwändig und für den durchführenden Arbeiter unangenehm, insbesondere
da er beim Verfüllen der Abstichöffnung der Wärmestrahlung des Ofens ausgesetzt ist.
[0013] Mithilfe der Erfindung kann erreicht werden, dass das Verfüllen der Abstichöffnung
weniger Zeit und Arbeit in Anspruch nimmt.
[0014] Der Transportbehälter kann das Verfüllgut aufnehmen, mit dem die Abstichöffnung verfüllt
werden soll. Durch ein Verschieben des Tragarms mithilfe der Antriebseinheit, ist
es möglich den Transportbehälter schnell und einfach von einer Position, bei welcher
der Transportbehälter mit dem Verfüllgut befüllt werden kann, (Aufladeposition) zu
einer Position, von welcher aus das Verfüllgut in die Abstichöffnung eingebracht werden
kann, (Entladeposition) und zurück zu bringen. In der Entladeposition kann das Verfüllgut
insbesondere direkt aus dem Transportbehälter in die Abstichöffnung eingebracht werden.
Ein zeit- und arbeitsaufwändiges manuelles Transportieren des Verfüllguts von einem
Verfüllgut-Reservoir zu der Abstichöffnung, beispielweise in Eimern, ist daher nicht
erforderlich.
[0015] In bevorzugter Weise ist der Tragarm linear verschiebbar, insbesondere entlang seiner
Längsrichtung verschiebbar, gelagert. Der Tragarm dient zweckmäßigerweise als Träger
für den Transportbehälter. Beim Verschieben des Tragarms wird der Transportbehälter
zweckmäßigerweise um die gleiche Strecke wie der Tragarm verschoben bzw. versetzt.
[0016] Die Verfüllvorrichtung kann beispielsweise an einer Ofenbühne montiert sein. Ferner
ist es bevorzugt, wenn der Tragarm horizontal ausgerichtet ist. Auf diese Weise kann
erreicht werden, dass der Tragarm und der Transportbehälter entlang einer horizontalen
Richtung verfahrbar sind.
[0017] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Transportbehälter derart angeordnet bzw. gelagert
ist, dass seine Relativposition bezüglich des Tragarms verstellbar ist, insbesondere
in Längsrichtung des Tragarms und/oder quer zur Längsrichtung des Tragarms. Dadurch
lässt sich z.B. die Entladeposition des Transportbehälters bei Bedarf an eine (zwischen
zwei Verfüllvorgängen) veränderte Position der Abstichöffnung anpassen.
[0018] Zweckmäßigerweise ist der Transportbehälter dazu vorbereitet, mindestens eine solch
große Menge an Verfüllgut aufzunehmen, die ausreichend ist, um die zuvor vollständig
leere Abstichöffnung vollständig mit dem Verfüllgut zu verfüllen. Oder anders ausgedrückt,
der Transportbehälter weist zweckmäßigerweise einen Hohlraum zur Aufnahme des Verfüllguts
auf, dessen Volumen mindestens so groß ist wie ein Volumen eines Hohlraums der Abstichöffnung.
[0019] In bevorzugter Weise umfasst die Antriebseinheit einen Motor. Der Motor wiederum
umfasst zweckmäßigerweise eine Antriebswelle. Außerdem umfasst die Antriebseinheit
vorzugsweise einen Zugmitteltrieb, insbesondere einen formschlüssigen Zugmitteltrieb.
Der Zugmitteltrieb ist vorteilhafterweise mit der Antriebswelle des Motors verbunden.
Auf diese Weise kann der Zugmitteltrieb durch den Motor angetrieben werden.
[0020] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Antriebseinheit eine Abtriebswelle umfasst. Die
Abtriebswelle wird zweckmäßigerweise mithilfe des Motors, insbesondere über den Zugmitteltrieb,
angetrieben. Mithilfe der Abtriebswelle wiederum wird zweckmäßigerweise der Tragarm
angetrieben.
[0021] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der zuvor erwähnte Zugmitteltrieb
ein Kettentrieb. Ein Kettentrieb ermöglicht eine Übertragung großer Kräfte und eignet
sich daher besonders gut zum Antreiben des Tragarms. Ferner lassen sich durch die
Verwendung eines Kettentriebs hohe Beschleunigungen des Tragarms erreichen.
[0022] Zweckmäßigerweise umfasst der Zugmitteltrieb eine Antriebskette, insbesondere eine
Rollenkette. Weiter ist es zweckmäßig, wenn der Zugmitteltrieb ein Antriebs- und ein
Abtriebsrad aufweist. An der zuvor erwähnten Abtriebswelle kann beispielsweise ein
weiteres Rad, insbesondere zum Antreiben eines am Tragarm montierten Zugmittels, befestigt
sein.
[0023] Alternativ kann es sich bei dem Zugmitteltrieb z.B. um einen Zahnriementrieb handeln.
Das heißt, der Zugmitteltrieb kann einen Antriebsriehmen aufweisen. Alternativ oder
zusätzlich zu dem Zugmitteltrieb kann bei der Antriebseinheit grundsätzlich auch eine
andere Art von Getriebe vorgesehen sein.
[0024] Außerdem ist es bevorzugt, wenn der zuvor erwähnte Motor ein Elektromotor ist. Denn
Elektromotoren sind im Allgemeinen aufwandsgünstig und präzise steuer-/regelbar. Durch
den Einsatz eines Elektromotors lässt sich folglich die Position des Transportbehälters
aufwandsgünstig und präzise einstellen.
[0025] Bei dem Tragarm handelt es sich zweckmäßigerweise um einen Trägerbalken. Vorzugsweise
ist der Tragarm als Profil-Träger ausgebildet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist der Tragarm als I-Profil-Träger ausgebildet, auch Doppel-T-Träger
genannt. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der Tragarm ein anderes Profil aufweist.
[0026] Vorzugsweise umfasst die Verfüllvorrichtung mindestens eine Rolleneinheit. Mithilfe
der Rolleneinheit kann der Tragarm verschiebbar, insbesondere linear verschiebbar,
gelagert sein. Auf diese Weise kann eine leichtläufige und zugleich konstruktiv einfache
Lagerung des Tragarms realisiert werden.
[0027] Zweckmäßigerweise umfasst die Rolleneinheit mindestens zwei, vorzugsweise vier, obere
Rollen. Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Rolleneinheit mindestens eine untere Rolle
umfasst. Die oberen Rollen können beispielsweise einen anderen Durchmesser, insbesondere
einen kleineren Durchmesser, als die untere Rolle aufweisen.
[0028] Wie zuvor erwähnt ist es vorteilhaft, wenn der Tragarm als I-Profil-Träger ausgebildet
ist. Dies ermöglicht eine einfache und stabile Positionierung der Rolleneinheit an
dem Tragarm. Der Tragarm weist zweckmäßigerweise einen oberen Flansch, einen unteren
Flansch sowie einen die beiden Flansche miteinander verbindenden Steg auf. Vorteilhafterweise
ist der Tragarm mit seinem unteren Flansch an der Rolleneinheit gelagert.
[0029] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Rolleneinheit beiderseits des Tragarms,
insbesondere beiderseits des Stegs, mindestens eine Rolle aufweist. Hierdurch kann
ein Kippen des Tragarms verhindert werden.
[0030] Außerdem kann die Verfüllvorrichtung eine Schiene aufweisen, welche an dem Tragarm,
insbesondere an dessen Unterseite, befestigt ist. Die Schiene kann beim Verschieben
des Tragarms als Führungselement dienen. Ferner kann die untere Rolle eine Vertiefung
zur Aufnahme der Schiene aufweisen. Zweckmäßigerweise ist die Vertiefung eine sich
um den Umfang der unteren Rolle erstreckende Vertiefung.
[0031] Vorzugsweise liegen die oberen Rollen der Rolleneinheit auf der Oberseite des unteren
Flanschs auf. Das heißt, die Oberseite des unteren Flanschs bildet vorzugsweise eine
Auflagefläche für die oberen Rollen. Die untere Rolle hingegen ist zweckmäßigerweise
mit der zuvor erwähnten Schiene und/oder der Unterseite des unteren Flanschs in Kontakt.
[0032] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebseinheit
ein Zugmittel, wie z.B. eine Kette, insbesondere eine Rollenkette, umfasst. Das Zugmittel
ist zweckmäßigerweise an dem Tragarm, insbesondere an dessen Oberseite, befestigt.
Über dieses Zugmittel kann eine Kraftübertragung von dem Motor an den Tragarm erreicht
werden. Zu diesem Zweck ist das Zugmittel vorteilhafterweise zumindest mittelbar,
insbesondere über die Abtriebswelle bzw. ein an der Abtriebswelle befestigtes Rad
und/oder über den Zugmitteltrieb, mit dem Motor verbunden.
[0033] Ferner ist es vorteilhaft, wenn sich das Zugmittel über mindestens 70%, insbesondere
mindestens 90%, der Länge des Tragarms erstreckt. Dadurch wird eine lange Verfahrstrecke
des Tragarms ermöglicht.
[0034] Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Verfüllvorrichtung zwei Verankerungseinheiten
aufweist. Die Verankerungseinheiten können dazu dienen, das Zugmittel mit dem Tragarm
zu verbinden. Vorzugsweise sind die Verankerungseinheiten an dem Tragarm, insbesondere
an dessen Oberseite, befestigt. Besonders bevorzugt ist es, die Verankerungseinheiten
jeweils an einem Ende bzw. an einem Endbereich des Tragarms positioniert sind. Vorteilhafterweise
ist das Zugmittel zwischen den Verankerungseinheiten eingespannt.
[0035] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Verfüllvorrichtung mindestens ein Anschlagelement
aufweist. Das Anschlagelement kann z.B. dazu verwendet werden, eine Bewegung des Tragarms
zu stoppen. Zweckmäßigerweise ist das Anschlagelement unter dem Tragarm angeordnet.
Das Anschlagelement kann insbesondere an der Unterseite des Tragarms oder an der zuvor
erwähnten Schiene befestigt sein. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das Anschlagelement
einen mechanisch betätigbaren Schalter aufweist. Der Schalter ist vorzugsweise dazu
eingerichtet, bei dessen Betätigung ein Schaltsignal, insbesondere ein elektrisches
Schaltsignal, zu erzeugen.
[0036] Ferner kann das Anschlagelement eine abgerundete Fläche aufweisen, welche z.B. als
Kontaktfläche für eine Rolle der Rolleneinheit dienen kann. Der Schalter ist vorzugsweise
durch eine Rolle der Rolleneinheit betätigbar, insbesondere durch ein Anstoßen bzw.
Anschlagen der Rolle an den Schalter. In Abhängigkeit eines Schaltsignals, welches
der Schalter erzeugt, kann ein Zustand des Motors gesteuert werden. Wird von dem Schalter
ein Schaltsignal erzeugt, kann der Motor z.B. angehalten werden und danach gegebenenfalls
in umgekehrter Drehrichtung betrieben werden.
[0037] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Position des Anschlagmittels in Längsrichtung
des Tragarms veränderbar ist. Auf diese Weise lässt sich eine Verstellbarkeit der
Verfahrstrecke des Tragarms erreichen.
[0038] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Verfüllvorrichtung mindestens zwei solche Anschlagelemente
aufweist. Diese können insbesondere jeweils an einem Ende bzw. einem Endbereich des
Tragarms positioniert sein.
[0039] Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Verfüllvorrichtung mindestens zwei Rolleneinheiten
der zuvor beschriebenen Art aufweist, insbesondere um eine stabilere Lagerung des
Tragarms erreichen zu können.
[0040] Der Transportbehälter weist zweckmäßigerweise eine Austrittsöffnung auf, über welche
der Transportbehälter entladen werden kann. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung weist der Transportbehälter außerdem eine Verschlusseinrichtung zum
Schließen und Freigeben der Austrittsöffnung auf. Auf diese Weise lässt sich das Entladen
des Transportbehälters automatisiert realisieren, sodass auf ein manuelles Entladen
des Transportbehälters verzichtet werden kann.
[0041] Die Verschlusseinrichtung des Transportbehälters kann z.B. eine Klappe, insbesondere
eine schwenkbar gelagerte Klappe, aufweisen. Darüber hinaus kann die Verschlusseinrichtung
ein Antriebsmittel zum Antreiben der Klappe aufweisen. Bei dem Antriebsmittel kann
es sich z.B. um einen Arbeitszylinder, insbesondere einen Hydraulik-, Pneumatik- oder
Elektrohubzylinder, handeln. Alternativ oder zusätzlich zu der Klappe kann die Verschlusseinrichtung
beispielsweise einen Schieber und/oder einen Stöpsel aufweisen, wobei der Schieber
und/oder der Stöpsel durch das zuvor erwähnte Antriebsmittel oder ein anderes Antriebsmittel
antreibbar sein können.
[0042] Des Weiteren ist es zweckmäßig, wenn der Transportbehälter eine Aufnahmeöffnung aufweist,
über welche der Transportbehälter mit dem Verfüllgut befüllt bzw. aufgeladen werden
kann. Die Aufnahmeöffnung und die Austrittsöffnung sind vorzugweise einander gegenüberliegend
angeordnet.
[0043] In bevorzugter Weise ist die Verfüllvorrichtung mit einem Überwachungssystem zum
Überwachen eines Verfüllgutfüllstands der Abstichöffnung ausgestattet. Mithilfe des
Überwachungssystems kann eine automatisierte Überwachung des Verfüllgutfüllstands
realisiert werden. Auf eine aufwändige und fehleranfällige Sichtkontrolle des Verfüllgutfüllstands
durch einen Arbeiter kann dadurch verzichtet werden. Als Verfüllgutfüllstand der Abstichöffnung
kann vorliegend ein Füllstand des Verfüllguts innerhalb der Abstichöffnung aufgefasst
werden.
[0044] Das Überwachungssystem kann z.B. eine Kamera zur optischen Erfassung des Verfüllgutfüllstands
aufweisen. Alternativ oder zusätzlich zu der Kamera kann das Überwachungssystem eine
andere Erfassungsvorrichtung, beispielsweise eine radar- und/oder ultraschallbasierte
Erfassungsvorrichtung, zur Erfassung des Verfüllgutfüllstands aufweisen. Zweckmäßigerweise
sind/ist die Kamera und/oder eine etwaige andere Erfassungsvorrichtung des Überwachungssystems
an dem Transportbehälter angeordnet. Alternativ können/kann die Kamera und/oder eine
etwaige andere Erfassungsvorrichtung des Überwachungssystems an dem metallurgischen
Ofen, insbesondere an dessen Abstichöffnung, angeordnet sein.
[0045] Ferner ist es zweckmäßig, wenn das Überwachungssystem eine Auswerteeinheit, beispielsweise
in Form eines Rechners, aufweist, welche zur Auswertung von Daten, die von der Kamera
und/oder einer etwaigen anderen Erfassungsvorrichtung erzeugt werden, und/oder zur
Ermittlung des Verfüllgutfüllstands anhand dieser Daten eingerichtet ist.
[0046] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Verfüllvorrichtung einen Vorratsbehälter für
das Verfüllgut aufweist. Zweckmäßigerweise ist der Tragarm derart verfahrbar, dass
der Transportbehälter unter dem Vorratsbehälter positionierbar ist. Dadurch kann erreicht
werden, dass der Transportbehälter aus dem Vorratsbehälter mit dem Verfüllgut befüllt
werden kann.
[0047] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Vorratsbehälter eine Austragsvorrichtung aufweist,
insbesondere an seiner Unterseite. Die Austragsvorrichtung kann beispielweise dazu
genutzt werden, einen Massenstrom des Verfüllguts, das den Vorratsbehälter durch dessen
Austrittsöffnung verlässt, zu steuern, insbesondere automatisch zu steuern.
[0048] Des Weiteren kann die Verfüllvorrichtung eine Steuervorrichtung, beispielweise in
Form eines Rechners, aufweisen. Die Steuervorrichtung kann z.B. zum Steuern des Motors
der Antriebseinheit, des Antriebsmittels der Verschlusseinrichtung und/oder der Austragsvorrichtung
des Vorratsbehälters eingerichtet sein. Weiterhin kann die Steuervorrichtung zur Auswertung
von Daten, die von der Kamera und/oder einer etwaigen anderen Erfassungsvorrichtung
des Überwachungssystems erzeugt werden, und/oder zur Verarbeitung eines Schaltsignals
eines Schalters eingerichtet sein.
[0049] In bevorzugter Weise wird der Tragarm durch eine Kraftübertragung von dem Motor der
Antriebseinheit auf das an dem Tragarm befestigte Zugmittel, welches insbesondere
eine Kette sein kann, verschoben. Zweckmäßigerweise wird das Zugmittel beim Verschieben
des Tragarms um die gleiche Strecke versetzt wie der Tragarm.
[0050] Bei einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens wird der Transportbehälter von
einer Position unterhalb des Vorratsbehälters (Aufladeposition) zu einer Position
oberhalb der Abstichöffnung (Entladeposition) verschoben. In der Aufladeposition wird
der Transportbehälter zweckmäßigerweise aus dem Vorratsbehälter mit dem Verfüllgut
befüllt. Weiter ist es zweckmäßig, wenn der Transportbehälter nach dem Befüllen zu
der Entladeposition verschoben wird.
[0051] Bevor der Transportbehälter von der Aufladeposition zur Entladeposition verschoben
wird, kann er zunächst in eine andere Position (Warteposition) gebracht bzw. verschoben
werden, wo der Transportbehälter beispielsweise für eine vorgegebene Zeitdauer verweilen
kann. Die Warteposition kann - von der Aufladeposition in Richtung der Entladeposition
betrachtet - vor oder hinter der Aufladeposition liegen.
[0052] In der Entladeposition wird der Transportbehälter vorteilhafterweise zumindest teilweise
entladen. Beim Entladen des Transportbehälters wird zweckmäßigerweise zumindest ein
Teil des im Transportbehälter befindlichen Verfüllguts in die Abstichöffnung eingebracht.
Mithilfe des zuvor erwähnten Überwachungssystems wird in bevorzugter Weise beim Entladen
des Transportbehälters ein Verfüllgutfüllstand der Abstichöffnung überwacht, insbesondere
optisch überwacht. Nach dem Entladen wird der Transportbehälter vorzugsweise wieder
zurück zur Aufladeposition verschoben.
[0053] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit einen Zahnstangenantrieb aufweist.
Der Zahnstangenantrieb kann insbesondere anstelle des zuvor erwähnten Zugmitteltriebs
vorgesehen sein. Grundsätzlich kann der Zahnstangenantrieb aber auch zusätzlich zu
dem Zugmitteltrieb vorgesehen sein.
[0054] Zweckmäßigerweise umfasst der Zahnstangenantrieb eine Zahnstange, welche an dem Tragarm,
insbesondere an dessen Oberseite, befestigt ist. Weiter ist es zweckmäßig, wenn die
Antriebseinheit ein Antriebszahnrad aufweist, welches mit seinen Zähnen in die Zahnstange
greift.
[0055] Die Zahnstange kann sich über einen Teil der Länge des Tragarms oder über die gesamte
Länge des Tragarms erstrecken. Vorzugsweise erstreckt sich die Zahnstange über mindestens
70%, insbesondere mindestens 90%, der Länge des Tragarms. Dadurch wird eine lange
Verfahrstrecke des Tragarms ermöglicht. Besagtes Antriebszahnrad kann beispielsweise
mittelbar oder unmittelbar mit der Antriebswelle des Motors verbunden sein.
[0056] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen abhängigen Ansprüchen teilweise zu mehreren
zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden.
Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren kombinierbar.
So sind Verfahrensmerkmale auch als Eigenschaft der entsprechenden Vorrichtungseinheit
zu sehen und umgekehrt.
[0057] Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils
im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang
der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort
eingeschränkt sein.
[0058] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die
Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Das Ausführungsbeispiel
dient der Erläuterung der Erfindung und beschränkt die Erfindung nicht auf die darin
angegebenen Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale.
Außerdem können dazu geeignete Merkmale des Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert
betrachtet und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
[0059] Es zeigen:
- FIG 1
- eine Seitenansicht einer Verfüllvorrichtung zum Verfüllen einer Abstichöffnung;
- FIG 2
- eine Draufsicht der Verfüllvorrichtung;
- FIG 3
- eine isometrische Darstellung der Verfüllvorrichtung;
- FIG 4
- einen Abschnitt der Verfüllvorrichtung, in welchem Details einer Antriebseinheit sowie
zweier Rolleneinheiten der Verfüllvorrichtung dargestellt sind; und
- FIG 5
- einen Abschnitt der Verfüllvorrichtung, in welchem Details eines Transportbehälters
der Verfüllvorrichtung dargestellt sind.
[0060] FIG 1 zeigt eine Verfüllvorrichtung 2 zum Verfüllen einer Abstichöffnung eines (figürlich
nicht dargestellten) metallurgischen Ofens, insbesondere eines Schmelzofens, mit Verfüllgut.
[0061] Die Verfüllvorrichtung 2 umfasst einen horizontal ausgerichteten Tragarm 4, welcher
als I-Profil-Träger ausgebildet ist. Außerdem umfasst die Verfüllvorrichtung 2 einen
Transportbehälter 6 für Verfüllgut, welcher an einem Ende des Tragarms 4 befestigt
ist. Darüber hinaus umfasst die Verfüllvorrichtung 2 eine Antriebseinheit 8 zum Antreiben
des Tragarms 4.
[0062] Ferner weist die Verfüllvorrichtung 2 zwei Rolleneinheiten 10 auf, mittels welcher
der Tragarm 4 linear verschiebbar, genauer gesagt entlang seiner Längsrichtung 12
verschiebbar, gelagert ist. Beide Rolleneinheiten 10 wiederum sind ortsfest auf einem
Tragrahmen 14 der Verfüllvorrichtung 2 gelagert.
[0063] Die Antriebseinheit 8 umfasst einen Elektromotor 16 mit einer Antriebswelle 18 (siehe
FIG 2). Außerdem umfasst die Antriebseinheit 8 einen mit der Antriebswelle 18 verbundenen
Zugmitteltrieb 20. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Zugmitteltrieb
20 um einen Kettentrieb, der eine umlaufende Rollenkette 22 aufweist. Darüber hinaus
umfasst die Antriebseinheit 8 eine Abtriebswelle 24 (siehe FIG 2), welche über den
Zugmitteltrieb 20 angetrieben wird.
[0064] Des Weiteren weist die Verfüllvorrichtung 2 ein Gehäuse 26 auf, in dem die zuvor
erwähnten Elemente der Antriebseinheit 8 angeordnet sind. In den Figuren ist das Gehäuse
26 durchsichtig dargestellt, sodass die darin angeordneten Elemente der Antriebseinheit
8 sichtbar sind.
[0065] Weiterhin umfasst die Antriebseinheit 8 ein Zugmittel 28, welches an der Oberseite
des Tragarms 4 befestigt ist und sich über circa 95% der Länge des Tragarms 4 erstreckt.
Dieses Zugmittel 28 ist als Rollenkette ausgebildet.
[0066] Die Verfüllvorrichtung 2 weist außerdem zwei Verankerungselemente 30 auf, die jeweils
an einem Endbereich des Tragarms 4 positioniert sind und zwischen denen das Zugmittel
28 eingespannt ist. Ferner ist das Zugmittel 28 mit der zuvor erwähnten Abtriebswelle
24 der Antriebseinheit 8 verbunden. Außerdem ist das Zugmittel 28 abschnittweise in
besagtem Gehäuse 26 angeordnet.
[0067] Die Verfüllvorrichtung 2 umfasst ferner einen über dem Tragarm 4 positionierten Vorratsbehälter
32, in welchem sich rieselfähiges, feuerfestes Verfüllgut befindet. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Verfüllgut um Sand. An seiner Unterseite
weist der Vorratsbehälter 32 eine Austragsvorrichtung 34 auf.
[0068] Des Weiteren ist an der Unterseite des Tragarms 4 eine Schiene 36 befestigt, die
sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Tragarms 4 erstreckt. Zudem sind an
der Schiene 36 zwei Anschlagelemente 38 befestigt, die jeweils an einem Endbereich
des Tragarms 4 positioniert sind.
[0069] FIG 2 zeigt die Verfüllvorrichtung 2 aus FIG 1 in einer Draufsicht.
[0070] Aus FIG 2 ist ersichtlich, dass die Verfüllvorrichtung 2 eine Arbeitsbühne 40 aufweist,
welche einen Zugang zu der Antriebseinheit 8 sowie zu dem Vorratsbehälter 32 ermöglicht,
beispielsweise zu Wartungszwecken.
[0071] Weiter ist ersichtlich, dass der Transportbehälter 6 einen Hohlraum 42 zur Aufnahme
des Verfüllguts aufweist, wobei der Hohlraum 42 einen sich verengenden Querschnitt
aufweist.
[0072] Außerdem sind die zuvor erwähnte Antriebswelle 18 des Elektromotors 16 sowie die
Abtriebswelle 24 erkennbar. Letztere ist mithilfe zweier Lagerböcke 44 gelagert.
[0073] FIG 3 zeigt eine isometrische Darstellung der Verfüllvorrichtung 2 aus den FIGen
1 und 2.
[0074] In dieser Darstellung sind neben den zuvor erwähnten Elementen ein Antriebsrad 46
und ein Abtriebsrad 48 des Zugmitteltriebs 20 erkennbar, welche über die Rollenkette
22 des Zugmitteltriebs 20 miteinander verbunden sind. Das Antriebsrad 46 ist an der
Antriebswelle 18 des Elektromotors 16 befestigt, wohingegen das Abtriebsrad 48 an
der Abtriebswelle 24 befestigt ist. Ferner sind die beiden Räder 46, 48 als Zahnräder
ausgebildet.
[0075] FIG 4 zeigt einen Abschnitt der Verfüllvorrichtung 2, in welchem unter anderem Details
der Antriebseinheit 8 und der beiden Rolleneinheiten 10 dargestellt sind.
[0076] Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass der Tragarm 4 einen oberen Flansch 50,
einen unteren Flansch 52 sowie einen die beiden Flansche 50, 52 miteinander verbindenden
Steg 54 aufweist, wobei der Steg 54 senkrecht zu den beiden Flanschen 50, 52 ausgerichtet
ist.
[0077] Die beiden zuvor erwähnten Rolleneinheiten 10 weisen jeweils vier obere Rollen 56
und eine untere Rolle 58 auf, wobei bei jeder der Rolleneinheiten 10 zwei ihrer oberen
Rollen 56 an einer Seite des Stegs 54 angeordnet sind und die anderen beiden oberen
Rollen 56 an der anderen Seite des Stegs 54 angeordnet sind. Folglich sind in der
Darstellung aus FIG 4 von beiden Rolleneinheiten 10 jeweils nur zwei ihrer oberen
Rollen 56 erkennbar.
[0078] Die unteren Rollen 58 beider Rolleneinheiten 10 weisen jeweils einen größeren Durchmesser
auf als die oberen Rollen 56. Zudem haben die unteren Rollen 58 beider Rolleneinheiten
10 an ihrem Umfang jeweils eine Vertiefung zur Aufnahme der Schiene 36.
[0079] Die Oberseite des unteren Flanschs 52 bildet eine Auflagefläche für die oberen Rollen
56. Weiterhin liegt der Tragarm 4 mit der Unterseite seines unteren Flanschs 52 auf
den unteren Rollen 58 der beiden Rolleneinheiten 10 auf.
[0080] Weiterhin umfasst die Antriebseinheit 8 ein weiteres Rad 60, welches an der Abtriebswelle
24 befestigt ist und mit dem das an Oberseite des Tragarms 4 befestigte Zugmittel
28 verbunden ist. Über dieses weitere Rad 60, das als Zahnrad ausgebildet ist, wird
besagtes Zugmittel 28 angetrieben.
[0081] Außerdem umfasst die Antriebseinheit 8 zwei zusätzliche Räder 62 zum Führen des Zugmittels
28, die beide ebenfalls als Zahnräder ausgebildet sind und mit dem Zugmittel 28 verbunden
sind.
[0082] FIG 5 zeigt einen Abschnitt der Verfüllvorrichtung 2, in welchem unter anderem Details
des Transportbehälters 6 dargestellt sind.
[0083] An seiner Oberseite weist der Transportbehälter 6 eine Aufnahmeöffnung 64 auf, über
welche dessen Hohlraum 42 (siehe FIG 2) mit dem Verfüllgut befüllt werden kann. An
seiner Unterseite weist der Transportbehälter 6 eine Austrittsöffnung 66 auf, über
welche der Transportbehälter 6 entladen werden kann, sprich das im Transportbehälter
6 befindliche Verfüllgut aus dem Transportbehälter 6 herausgelassen werden kann.
[0084] Der Innenquerschnitt des Transportbehälters 6 verengt sich von der Aufnahmeöffnung
64 bis zur Austrittsöffnung 66.
[0085] Weiter weist der Transportbehälter 6 eine Verschlusseinrichtung 68 zum Schließen
und Freigeben der Austrittsöffnung 66 auf. Die Verschlusseinrichtung 68 umfasst eine
schwenkbare Klappe 70 mit zwei zueinander parallelen ebenen Wände, von denen in FIG
5 lediglich eine sichtbar ist, sowie einer gekrümmten Wand, welche die beiden ebenen
Wände miteinander verbindet. Außerdem umfasst die Verschlusseinrichtung 68 ein mit
der schwenkbaren Klappe 70 verbundenes Antriebsmittel 72 zum Antreiben der Klappe
70. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Antriebsmittel 72 ein Elektrohubzylinder.
[0086] Des Weiteren umfasst die Verfüllvorrichtung 2 ein Überwachungssystem 74 zum Überwachen
eines Verfüllgutfüllstands der Abstichöffnung. Das Überwachungssystem 74 weist eine
Kamera 76 zur optischen Erfassung des Verfüllgutfüllstands auf, welche an dem Transportbehälter
6 befestigt ist.
[0087] Die zuvor erwähnten Anschlagelemente 38 weisen eine abgerundete Kontaktfläche auf.
Im Bereich dieser Fläche weisen die Anschlagelemente 38 einen mechanisch betätigbaren
Schalter 78 auf, welcher dazu eingerichtet ist, bei dessen Betätigung ein elektrisches
Schaltsignal zu erzeugen. In FIG 5 ist eins der beiden Anschlagelemente 38 sichtbar.
[0088] Ferner weist die Verfüllvorrichtung 2 eine (figürlich nicht dargestellte) Steuervorrichtung
auf, welche mit dem Antriebsmittel 72 der Verschlusseinrichtung 68, der Kamera 76,
dem Elektromotor 16, den Schaltern 78 der Anschlagelemente 38 und der Austragsvorrichtung
34 des Vorratsbehälters 32 kommunikativ verbunden ist. Die Steuervorrichtung ist dazu
eingerichtet, das Antriebsmittel 72, den Motor 16 und die Austragsvorrichtung 34 zu
steuern sowie die von der Kamera 76 und den Schaltern 78 erzeugten Signale auszuwerten.
[0089] Um den Transportbehälter 6 mit Verfüllgut befüllen zu können, wird der Transportbehälter
6 in eine Aufladeposition gebracht. Das heißt, der Transportbehälter 6 wird unter
dem Vorratsbehälter 32 positioniert. Mithilfe der Austragsvorrichtung 34 des Vorratsbehälters
32 wird ein Teil des im Vorratsbehälter 32 befindlichen Verfüllguts über die Aufnahmeöffnung
64 des Transportbehälters 6 in den Transportbehälter 6 eingebracht. Die Austrittsöffnung
66 des Transportbehälters 6 ist hierbei verschlossen.
[0090] Zum Überwachen des Verfüllgutfüllstands des Transportbehälters 6 weist der Vorratsbehälter
32 ein (figürlich nicht dargestelltes) optisches Überwachungssystem auf, das vom Verfüllgutfüllstand
des Transportbehälters 6 abhängige Signale erzeugt und diese zur Auswertung an die
zuvor erwähnte Steuervorrichtung sendet. Alternativ könnte der Verfüllgutfüllstand
des Transportbehälters 6 von einem Arbeiter per Sichtkontrolle überwacht werden. In
letztgenannten Fall könnte die Austragsvorrichtung 34 des Vorratsbehälters 32 z.B.
von dem Arbeiter manuell gesteuert werden.
[0091] Nach dem Befüllen des Transportbehälters 6 mit dem Verfüllgut wird der Transportbehälter
6 in eine Entladeposition gebracht. Das heißt, der Transportbehälter 6 wird über der
Abtichöffnung positioniert. Dies wird dadurch realisiert, dass der Tragarm 4 mithilfe
der Antriebseinheit 8 entlang seiner Längsrichtung 12 verschoben wird. Zu diesem Zweck
treibt der Elektromotor 16 über den Zugmitteltrieb 20, über die Abtriebswelle 24 sowie
über das an der Abtriebswelle 24 befestigte weitere Rad 60 das an der Oberseite des
Tragarms 4 befestigte Zugmittel 28 an. Dadurch wird letztlich auch der Tragarm 4 angetrieben.
[0092] Der Transportbehälter 6 hat die Entladeposition dann erreicht, wenn dasjenige Anschlagelement
38, das weiter vom Transportbehälter 6 entfernt ist, gegen die untere Rolle 58 derjenigen
Rolleneinheit 10 stößt, welche weiter vom Transportbehälter 6 entfernt ist. Bei Anstoßen
erzeugt der Schalter 78 dieses Anschlagelements 38 ein Schaltsignal und unter Verwendung
dieses Schaltsignals wird der Elektromotor 16 gestoppt.
[0093] In der Entladeposition wird die Austrittsöffnung 66 des Transportbehälters 6 freigegeben,
indem die Verschlusseinrichtung 68 geöffnet wird. Dadurch wird der Transportbehälter
6 zumindest teilweise entladen. Das heißt, zumindest ein Teil des im Transportbehälter
6 befindlichen Verfüllguts wird aus dem Transportbehälter 6 in die Abstichöffnung
eingebracht.
[0094] Mithilfe der Kamera 76 wird der Verfüllgutfüllstand der Abstichöffnung überwacht,
insbesondere um sicherzustellen, dass der Verfüllgutfüllstand der Abstichöffnung hinreichend
groß ist, da im Falle eines zu geringen Füllstands gegebenenfalls ein Austreten des
im metallurgischen Ofen aufzubereitenden Materials nicht verhindert werden kann.
[0095] Nach Beendigung des Entladevorgangs wird die Austrittsöffnung 66 des Transportbehälters
6 mittels der Verschlusseinrichtung 68 wieder verschlossen. Anschließend wird der
Transportbehälter 6 wieder in die Aufladeposition gebracht, indem der Tragarm 4 in
die entgegensetzte Richtung verschoben wird. Hierbei wird der Elektromotor 16 in umgekehrter
Drehrichtung betrieben.
[0096] Der Transportbehälter 6 hat die Aufladeposition dann erreicht, wenn dasjenige Anschlagelement
38, das näher am Transportbehälter 6 angeordnet ist, gegen die untere Rolle 58 derjenigen
Rolleneinheit 10 stößt, welche näher am Transportbehälter 6 angeordnet ist. Bei Anstoßen
erzeugt nun der Schalter 78 dieses Anschlagelements 38 ein Schaltsignal und unter
Verwendung dieses Schaltsignals wird der Elektromotor 16 erneut gestoppt. In der Aufladeposition
kann der Transportbehälter 6 erneut mit dem Verfüllgut befüllt werden.
[0097] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarte Beispiel eingeschränkt
und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der
Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0098]
- 2
- Verfüllvorrichtung
- 4
- Tragarm
- 6
- Transportbehälter
- 8
- Antriebseinheit
- 10
- Rolleneinheit
- 12
- Längsrichtung
- 14
- Tragrahmen
- 16
- Elektromotor
- 18
- Antriebswelle
- 20
- Zugmitteltrieb
- 22
- Rollenkette
- 24
- Abtriebswelle
- 26
- Gehäuse
- 28
- Zugmittel
- 30
- Verankerungselement
- 32
- Vorratsbehälter
- 34
- Austragsvorrichtung
- 36
- Schiene
- 38
- Anschlagelement
- 40
- Arbeitsbühne
- 42
- Hohlraum
- 44
- Lagerbock
- 46
- Antriebsrad
- 48
- Abtriebsrad
- 50
- Flansch
- 52
- Flansch
- 54
- Steg
- 56
- Rolle
- 58
- Rolle
- 60
- Rad
- 62
- Rad
- 64
- Aufnahmeöffnung
- 66
- Austrittsöffnung
- 68
- Verschlusseinrichtung
- 70
- Klappe
- 72
- Antriebsmittel
- 74
- Überwachungssystem
- 76
- Kamera
- 78
- Schalter
1. Vorrichtung (2) zum Verfüllen einer Abstichöffnung eines metallurgischen Ofens mit
Verfüllgut, aufweisend einen verschiebbar gelagerten Tragarm (4), einen Transportbehälter
(6) für das Verfüllgut, welcher an dem Tragarm (4) befestigt ist, sowie eine Antriebseinheit
(8) zum Antreiben des Tragarms (4).
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8) einen Motor (16) mit einer Antriebswelle (18), einen mit
der Antriebswelle (18) des Motors (16) verbundenen Zugmitteltrieb (20) und eine mit
dem Zugmitteltrieb (20) verbundene Abtriebswelle (24) umfasst.
3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zugmitteltrieb (20) ein Kettentrieb ist und der Motor (16) ein Elektromotor ist.
4. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (4) als Profil-Träger, insbesondere als I-Profil-Träger, ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens eine Rolleneinheit (10), mittels welcher der Tragarm (4) linear verschiebbar
gelagert ist.
6. Vorrichtung (2) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (4) einen oberen Flansch (50), einen unteren Flansch (52) sowie einen
die beiden Flansche (50, 52) miteinander verbindenden Steg (54) aufweist, wobei der
Tragarm (4) mit seinem unterem Flansch (52) an der Rolleneinheit (10) gelagert ist
und die Rolleneinheit (10) beiderseits des Stegs (54) jeweils mindestens eine Rolle
(56) aufweist.
7. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8) ein Zugmittel (28), insbesondere eine Kette, umfasst, welches
an dem Tragarm (4) befestigt ist und sich über mindestens 70% der Länge des Tragarms
(4) erstreckt.
8. Vorrichtung (2) nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch zwei Verankerungseinheiten (30), die an dem Tragarm (4), insbesondere an dessen Oberseite,
befestigt sind und zwischen denen das Zugmittel (28) eingespannt ist.
9. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens ein Anschlagelement (38), das unter dem Tragarm (4) angeordnet ist und
einen mechanisch betätigbaren Schalter (78) aufweist, welcher dazu eingerichtet ist,
bei dessen Betätigung ein Schaltsignal zu erzeugen.
10. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter (6) eine Austrittsöffnung (66) sowie eine Verschlusseinrichtung
(68) zum Schließen und Freigeben der Austrittsöffnung (66) aufweist, wobei die Verschlusseinrichtung
(68) insbesondere eine schwenkbar gelagerte Klappe (70) sowie ein Antriebsmittel (72)
zum Antreiben der Klappe (70) aufweist.
11. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein Überwachungssystem (74) zum Überwachen eines Verfüllgutfüllstands der Abstichöffnung,
welches insbesondere eine Kamera (76) zur optischen Erfassung des Verfüllgutfüllstands
aufweist.
12. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Vorratsbehälter (32) für das Verfüllgut, welcher eine Austragsvorrichtung (34)
aufweist, wobei der Tragarm (4) derart verfahrbar ist, dass der Transportbehälter
(6) unter dem Vorratsbehälter (32) positionierbar ist.
13. Verfahren zum Verfüllen einer Abstichöffnung eines metallurgischen Ofens mit Verfüllgut,
bei dem
- ein Transportbehälter (6), welcher an einem verschiebbar gelagerten Tragarm (4)
befestigt ist, mit dem Verfüllgut befüllt wird und
- der Transportbehälter (6) zu der Abstichöffnung des metallurgischen Ofens gebracht
wird, indem der Tragarm (4) mithilfe einer Antriebseinheit (8) verschoben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (4) durch eine Kraftübertragung von einem Motor (16) der Antriebseinheit
(8) auf ein an dem Tragarm (4) befestigtes Zugmittel (28), insbesondere eine Kette,
verschoben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter (6) von einer Position unterhalb eines Vorratsbehälters (32),
bei welcher der Transportbehälter (6) aus dem Vorratsbehälter (32) mit dem Verfüllgut
befüllt wird, nach dem Befüllen zu einer Position oberhalb der Abstichöffnung verschoben
wird, bei welcher der Transportbehälter (6) zumindest teilweise entladen wird.