[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer abriebfesten
Holzwerkstoffplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Produktionslinie zur
Durchführung dieses Verfahrens nach Anspruch 11 und eine Holzwerkstoffplatte nach
Anspruch 14.
Beschreibung
[0002] Eine Vielzahl von Produkten bzw. Produktoberflächen, die durch mechanische Beanspruchung
einer Abnutzung ausgesetzt sind, müssen durch das Aufbringen von verschleißhemmenden
Schichten, vor einer vorzeitigen Beschädigung oder Zerstörung durch Verschleiß geschützt
werden. Bei diesen Produkten kann es sich z. B. um Möbeln, Innenausbauplatten, Fußböden
usw. handeln. Je nach Beanspruchungsfrequenz und - stärke müssen dabei unterschiedliche
Schutzmaßnahmen angewendet werden, damit dem Nutzer eine möglichst lange Nutzungsdauer
garantiert werden kann.
[0003] Eine Vielzahl der oben genannten Produkte besitzen dekorative Oberflächen, die bei
Verschleiß aufgrund intensiver Nutzung schnell unansehnlich erscheinen und/oder sich
nicht mehr reinigen lassen. Diese dekorativen Oberflächen bestehen sehr häufig aus
mit duroplastischen Harzen imprägnierten Papieren, die in sogenannten Kurztaktpressen
auf die verwendeten Holzwerkstoffträger aufgepresst werden. Als duroplastisches Harz
kommt sehr häufig Melamin-Formaldehyd-Harz zum Einsatz.
[0004] Als Schutz für die dekorativen Oberflächen wurden schon seit langem sogenannte Overlaypapiere
eingesetzt, bei denen es sich um dünne, α-Zellulosehaltige Papiere handelt. Diese
besitzen nach Imprägnierung mit Melamin-Formaldehyd-Harzen und Mitverpressung auf
den dekorativen Papieren eine hohe Transparenz, sodass die Brillanz des Dekors nicht
oder nur wenig beeinträchtigt wird.
[0005] Allerdings ist die Verbesserung der Verschleißfestigkeit durch diese Overlaypapiere
nicht in allen Fällen ausreichend. Für eine Küchenarbeitsplatte oder für eine Zahltheke
waren die Overlaylösungen ausreichend, für stärker beanspruchte Flächen oder sogar
Fußböden sind sie es nicht. Eine Lösung wäre hier, die Grammatur des Overlaypapiers
zu erhöhen. Jedoch treten dann die nicht gewünschten Verluste an Brillanz auf. Zudem
ist für bestimmte Nutzungen ein Overlaypapier alleine nicht ausreichend.
[0006] Deshalb ging man dazu über in die zur Imprägnierung eingesetzten Harzlösungen Mineralien
einzubringen, die im Overlaypapier eine verbesserte Verschleißfestigkeit erzeugten.
Diese wurden dann mit Hilfe von Rakeln oder Schlitzdüsen auf die Oberfläche der Papiere
aufgebracht. Die Mineralien, bei denen es sich vor allem um Korund (Aluminiumoxid)
handelt, wurden auch mit Hilfe von Streu- oder Sprühvorrichtungen auf die imprägnierten
Papiere aufgebracht.
[0007] Dies ließ sich besonders deshalb technisch so einfach realisieren, da es sich bei
den verwendeten Papieren um Bahnware handelte. Diese läuft als Endlosbahn durch den
Imprägnierkanal und kann dann an einer geeigneten Stelle mit dem Korund beaufschlagt
werden. Für eine Anwendung von Nicht-Endlosbahnen ist diese Technologie aus den verschiedensten
Gründen nicht geeignet. Zum einen muss die Papierbahn durch das Auftragswerk hindurchgeführt
werden, was im diskontinuierlichen Betrieb einen sich ständig wiederholenden Einfädelungsprozess
erfordern würde. Zum anderen würde die Harzlösung zwischen den einzelnen Papierbögen
durch das Auftragswerk hindurchlaufen und müsste aufgefangen und in den Prozess zurückgeführt
werden.
[0008] Bei dem Auftrag des korundhaltigen Melaminharzes hat es sich gezeigt, dass durch
die Dichteunterschiede zwischen dem Melaminharz und dem Korund Probleme durch Sedimentation
auftreten. Dies führt zu Ablagerungen in Ansatzbehältern, Pumpen, Rohrleitungen und
den Walzenauftragsaggregaten. Deswegen muss zum einen der gesamte Bereich häufig durch
Reinigen von den Ablagerungen befreit werden und zum anderen auch zur Erreichung eines
bestimmten Verschleißwertes mit einem höheren Korundauftrag gearbeitet werden. Zusätzlich
führt die angesprochene Sedimentation zu Inhomogenitäten in den Auftragswerken, was
ebenfalls durch eine Höherdosierung kompensiert werden muss. Ein weiterer gravierender
Nachteil dieser Technologie ist, dass durch die korundhaltigen Harzrezepturen ein
erheblicher Verschleiß an allen Anlagenteilen auftritt, die mit der Harzrezeptur in
Kontakt kommen. Die Höherdosierung in Kombination mit den Sedimentationsproblemen
wiederum führt bei höheren Verschleißklassen zu einer schlechteren Transparenz. Dies
macht sich besonders bei dunklen Dekoren negativ bemerkbar.
[0009] Ein weiteres Problem, das korundhaltige Rezepturen im weiteren Prozessschritt der
Verpressung verursachen ist der Blechverschleiß, der umso höher ist je mehr Korund
in g pro Quadratmeter aufgetragen werden und je schlechter dieses Korund durch korundfreie
Harzschichten abgedeckt ist. Allein aus diesem Grund sollte ein benötigter Wert beim
Verhalten gegenüber Abriebbeanspruchung mit so wenig wie möglichem Korund erreicht
werden. Selbstverständlich bedeutet ein höherer Korundverbrauch auch höhere Kosten
und unnötigen Verbrauch an Ressourcen.
[0010] Ein weiteres Problem ist, dass bei Anlagenstillständen eine schnelle Alterung der
Harzansätze mit Korund eintritt. Diese müssen dann entsorgt werden. Dies führt zu
erhöhten Entsorgungskosten und einem Materialmehrverbrauch.
[0011] Ein weiteres Problem ist, dass eine effektive Qualitätskontrolle an der Produktionslinie
nicht möglich ist. Das Harzrezept gibt einem nur einen ungefähren Wert der Korundmenge
an, die auf der Oberfläche vorhanden sein sollte. Die Minderaufträge durch Sedimentation,
Viskositätsschwankungen und Inhomogenitäten lassen sich nur schwer abschätzen. Aus
diesem Grund muss ein derartiger Prozess durch eine möglichst häufige Bestimmung des
Verhaltens gegenüber Abriebbestimmung begleitet werden. Dabei braucht man bei höheren
Verschleißklassen für eine Bestimmung mehrere Stunden, was natürlich für eine effektive
Prozesskontrolle kontraproduktiv ist. Auch die Kosten für die Prüfung sind nicht zu
vernachlässigen. Das bisher gesagte gilt nicht nur für den Auftrag auf Papierbahnen
sondern auch für den Auftrag auf (bedruckte) Plattenwerkstoffe.
[0012] Es ergeben sich somit verschiedene Nachteile: schlechte Verteilung des Korundes in
der Harzlösung, hoher Verschleiß an Anlagenteilen (Pumpen, Walzen usw.), Mehrverbrauch
an Korund, schlechte Prozesskontrolle, schlechte Transparenz und höhere Kosten.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die technische Aufgabe zu Grunde, neben dem
sicheren Erreichen von hohen Abriebwerten, insbesondere der Abriebklassen AC4 bis
AC6 bei gleichzeitig geringem Pressblechverschleiß. Dies sollte vor allem für einen
Prozess erreicht werden bei dem bedruckte Platten in den verschiedensten Formaten
verarbeitet werden sollen. Dabei sollte, wenn möglich, eine Prozessvereinfachung und
mindestens eine Kostenneutralität erreicht werden. Die bereits diskutierten Nachteile
sollten wenn möglich durch einen neuen Prozess nicht mehr auftreten. Dieser sollte
auch eine effektive Qualitätskontrolle ermöglichen, die zeitnah Informationen über
den aktuellen Prozess liefert.
[0014] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und eine Produktionslinie mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
[0015] Demnach wird ein Verfahren zur Herstellung einer abriebfesten Holzwerkstoffplatte
bereitgestellt, wobei auf der Oberseite mindestens eine Dekorschicht, insbesondere
als Druckdekor, vorgesehen ist. Das vorliegende Verfahren umfasst dabei die folgenden
Schritte:
- Auftragen von mindestens einer ersten Harzschicht auf die mindestens eine Dekorschicht
auf der Oberseite und auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte,
- gleichmäßiges Aufstreuen von abriebfesten Partikeln auf die erste Harzschicht auf
der Oberseite der Holzwerkstoffplatte;
- Trocknen der mit den abriebfesten Partikeln versehenen ersten Harzschicht auf der
Oberseite und der ersten Harzschicht auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte in
mindestens einer Trocknungsvorrichtung;
- Auftragen von mindestens einer zweiten Harzschicht auf die getrocknete mit den abriebfesten
Partikeln versehene erste Harzschicht auf der Oberseite und die getrocknete erste
Harzschicht auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte;
- Trocknen der jeweils zweiten Harzschicht auf der Oberseite und der Unterseite der
Holzwerkstoffplatte in mindestens einer Trocknungsvorrichtung; und
- Verpressen des Schichtaufbaus.
[0016] Das vorliegende Verfahren ermöglicht demnach die Bereitstellung von mit einer Dekorschicht
versehenen Holzwerkstoffplatten in verschiedenen Formaten mit hoher Verschleißfestigkeit
in einer kostengünstigen Weise. Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird eine erste Harzschicht,
insbesondere in Form einer ersten duroplastischen Harzschicht, wie einer Melamin-Formaldehyd-Harzschicht,
auf die Dekorschicht (vorbehandelt oder nichtvorbehandelt) der Holzwerkstoffplatte
aufgebracht. Es erfolgt zunächst kein Trocknen oder Antrocknen der ersten Harzschicht,
sondern vielmehr werden die abriebfesten Partikeln auf die nasse bzw. noch flüssige
erste Harzschicht auf der Oberseite der Holzwerkstoffplatte gleichmäßig unter Verwendung
einer geeigneten Streuvorrichtung aufgestreut. Da die erste Harzschicht zum Zeitpunkt
des Aufstreuens noch flüssig vorliegt, können die abriebfesten Partikel in die Harzschicht
einsinken. Erst nach dem Aufstreuen der abriebfesten Partikel auf die erste Harzschicht
erfolgt ein Trocknungsschritt z.B. unter Verwendung eines Umlufttrockners, wobei es
zu einer Fixierung der abriebfesten Partikel in der mindestens einen ersten Harzschicht
kommt.
[0017] Wie noch weiter unten im Detail erläutert, können mit der im vorliegenden Verfahren
verwendeten Streuvorrichtung bzw. Streuapparatur auch andere streufähige Materialien
(wie Glaskugeln, Zellulosefasern, Holzfasern usw.) aufgestreut werden können. Durch
das Streuen des gesamten abriebfesten Materials (wie Korund) in einer Schicht, statt
des Mehrfachauftrages mit Hilfe der Auftragswalzen, kann die Schicht aus abriebfesten
Material deutlich besser mit darauffolgenden Harzschichten gegen das Pressblech abgesperrt
werden. Damit wird der Blechverschleiß reduziert. Dies wird auch durch die geringere
Auftragsmenge erreicht, die benötigt wird, um eine bestimmte Abriebfestigkeit zu erreichen.
[0018] Mit dem vorliegenden Verfahren ist eine Reduzierung des Verbrauchs an abriebfesten
Material möglich, der Anlagenverschleiß wie z.B. Verschleiß des Pressbleches in der
Presse oder der Harzzuleitungen wird reduziert, der Auftrag an abriebfesten Material
auf die Holzwerkstoffplatte ist gleichmäßiger, die Transparenz ist verbessert. Insgesamt
werden die Verfahrenskosten aufgrund reduzierter Material- und Wartungskosten verringert.
Zusätzlich wird die Mengenbestimmung des aufgetragenen abriebfesten Materials und
damit auch die Qualitätskontrolle vereinfacht, wie weiter unten noch im Detail erläutert.
[0019] Die Menge der auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen ersten Harzschicht
kann zwischen 50-100 g/m
2, bevorzugt 60-80 g/m
2, insbesondere bevorzugt 70 g/m
2 betragen.
[0020] Die Menge der auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen ersten Harzschicht
kann zwischen 50-100 g/m
2, bevorzugt 60-80 g/m
2, insbesondere bevorzugt 60 g/m
2 betragen. Bevorzugt ist die erste untere Harzschicht (z.B. bräunlich) eingefärbt,
um einen Gegenzug zu simulieren.
[0021] Der Feststoffgehalt des für die erste Harzschicht verwendeten Harzes liegt sowohl
für die Oberseite als auch die Unterseite bei 50-70 Gew%, bevorzugt 50-60 Gew%, insbesondere
bevorzugt 55 Gew%.
[0022] Die erste Harzschicht wird bevorzugt parallel bzw. gleichzeitig auf die Oberseite
und Unterseite der Holzwerkstoffplatte in mindestens einer Doppelauftragsvorrichtung
(Walzenauftragsaggregat) aufgetragen.
[0023] Die auf der Unterseite aufgetragene(n) Harzschicht(en) wirken als Gegenzug. Durch
das Aufbringen der Harzschichten auf die Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatten
in ungefähr den gleichen Mengen wird gewährleistet, dass die durch die aufgebrachten
Schichten beim Verpressen entstehenden Zugkräfte auf die Holzwerkstoffplatte sich
gegenseitig aufheben. Der auf die Unterseite aufgebrachte Gegenzug entspricht im Schichtaufbau
und der jeweiligen Schichtdicke ungefähr der auf der Oberseite aufgebrachten Schichtfolge
mit dem Unterschied der abriebfesten Partikel und Glaskugeln wie im Folgenden im Detail
erläutert wird.
[0024] Die zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit verwendeten abriebfesten Partikel umfassen
bevorzugt Korund (Aluminiumoxide), Borcarbide, Siliziumdioxide, Siliziumcarbide, wobei
die Verwendung von Korund besonders bevorzugt ist.
[0025] In einer Ausführungsform beträgt die Menge an aufgestreuten abriebfesten Partikeln
10 bis 50 g/m
2, bevorzugt 10 bis 30 g/m
2, insbesondere bevorzugt 15 bis 25 g/m
2. So können z.B. 14 g/m
2 oder 23 g/m
2 an abriebfesten Partikel aufgestreut werden.
[0026] Die Bestimmung der aufgetragenen Menge an abriebfesten Material auf die Holzplatte
kann in einfacher und genauer Weise vorgenommen werden. Dies kann durch einfaches
Unterstellen von einer oder mehrerer flacher Schalen unterhalb der Streuvorrichtung
bzw. des Streuaggregates erfolgen. Anschließend wird die Streuvorrichtung für einen
bestimmten definierten Zeitraum laufengelassen, die in den Schalen aufgefangene Menge
an abriebfesten Material wird ausgewogen und die ausgewogene Menge an abriebfesten
Material durch den Anlagenvorschub geteilt. Damit kann z. B. einfach die Abweichung
zwischen links - Mitte - rechts bestimmt werden, wobei die Streugenauigkeit der Streuvorrichtung
bei +/- 1 g/m
2 in der Breite liegen sollte.
[0027] Die Menge der auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen zweiten Harzschicht
kann zwischen 10-50 g/m
2, bevorzugt 20-30 g/m
2, insbesondere bevorzugt 25 g/m
2 betragen.
[0028] Die Menge der auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen zweiten Harzschicht
kann zwischen 30-80 g/m
2, bevorzugt 40-60 g/m
2, insbesondere bevorzugt bei 50 g/m
2 liegen.
[0029] Der Feststoffgehalt des für die zweiten Harzschicht verwendeten Harzes liegt sowohl
für die Oberseite als auch die Unterseite bei 50-70 Gew%, bevorzugt 50-60 Gew%, insbesondere
bevorzugt 55 Gew%.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens wird jeweils mindestens
eine dritte Harzschicht auf die Oberseite und die Unterseite der Holzwerkstoffplatte,
d.h. auf die jeweilige zweite (getrocknete) Harzschicht aufgetragen.
[0031] Die Menge der auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen dritten Harzschicht
kann zwischen 10-40 g/m
2, bevorzugt 15-30 g/m
2, insbesondere bevorzugt 20 g/m
2 betragen, wobei der Feststoffgehalt zwischen 50-80 Gew%, bevorzugt 60-70 Gew%, insbesondere
bevorzugt 60-65 Gew%, z.B. bei 61,5 Gew% liegt.
[0032] In einer Variante kann das als dritte Harzschicht auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte
aufzutragende Harz Glaskugeln enthalten, wobei die Glaskugeln bevorzugt als Abstandshalter
fungieren. Die bevorzugt verwendeten Glaskugeln weisen einen Durchmesser von 50-100
µm, bevorzugt von 60-80 µm auf. Die Auftragsmenge der Glaskugeln, wenn diese zusammen
mit der dritten Harzschicht aufgebracht werden, beträgt 1-5 g/m
2, bevorzugt 2-4 g/m
2, insbesondere bevorzugt 3 g/m
2.
[0033] In einer weiteren Variante können die Glaskugeln auf die auf der Oberseite der Holzwerkstoffplatte
aufgetragene dritte Harzschicht aufgestreut werden. In diesem Fall, d.h. wenn die
Glaskugeln aufgestreut werden, beträgt die Auftragsmenge der Glaskugeln 5-10 g/m
2, bevorzugt 6-8 g/m
2, insbesondere bevorzugt 6 g/m
2.
[0034] Die Menge der auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen dritten Harzschicht
kann zwischen 20-70 g/m
2, bevorzugt 30-50 g/m
2, insbesondere bevorzugt 40 g/m
2 bei einem Feststoffgehalt von 50-70 Gew%, bevorzugt 50-60 Gew%, insbesondere bevorzugt
55 Gew% betragen.
[0035] Es ist ebenfalls von Vorteil, wenn die jeweils auf der Oberseite und Unterseite der
Holzwerkstoffplatte aufgetragene dritte Harzschicht in mindestens einer Trocknungsvorrichtung
getrocknet wird.
[0036] Im Anschluss an den Trocknungsprozess für die dritte Harzschicht ist es optional
möglich, jeweils mindestens eine vierte Harzschicht auf die Oberseite und die Unterseite
der Holzwerkstoffplatte, d.h. auf die jeweilige dritte Harzschicht aufzutragen.
[0037] Die Menge der auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen vierten Harzschicht
kann zwischen 10-40 g/m
2, bevorzugt 15-30 g/m
2, insbesondere bevorzugt 20 g/m
2 bei einem Feststoffgehalt von 50-80 Gew%, bevorzugt 60-70 Gew%, insbesondere bevorzugt
60-65 Gew%, z.B. 61,6 Gew% betragen.
[0038] In einer weitergehenden Variante des vorliegenden Verfahrens kann das als vierte
Harzschicht auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufzutragende Harz Glaskugeln
und/oder Fasern, insbesondere Holzfasern oder Zellulosefasern, enthalten. Im Falle
der Zugabe von Glaskugeln zum aufzutragenden Harz beträgt die Auftragsmenge an Glaskugeln
1-5 g/m
2, bevorzugt 2-4 g/m
2, insbesondere bevorzugt 3 g/m
2. Die Auftragsmenge der Fasern, wie z.B. Zellulosefasern, beträgt, wenn diese zusammen
mit der vierten Harzschicht aufgebracht werden, zwischen 0,1-0,5 g/m
2, bevorzugt 0,2-0,4 g/m
2, insbesondere bevorzugt 0,25 g/m2. Die Zugabe von Glaskugeln und/oder Fasern wie
Zellulosefasern zu der obersten vierten Schicht trägt zur Verschleißfestigkeit der
Holzwerkstoffplatte bei.
[0039] Die Menge der auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragenen vierten Harzschicht
kann zwischen 10-60 g/m
2, bevorzugt 20-50 g/m
2, insbesondere bevorzugt 30 g/m
2 bei einem Feststoffgehalt von 50-70 Gew%, bevorzugt 50-60 Gew%, insbesondere bevorzugt
55 Gew% liegen.
[0040] Es ist noch anzumerken, dass sämtlichen Harzschichten jeweils weitere Additive, wie
Härter, Netzmittel, Entschäumer und/oder Trennmittel zugegeben werden können.
[0041] Die jeweils auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene
vierte Harzschicht wird abschließend in mindestens einer weiteren Trocknungsvorrichtung
getrocknet. Das Trocknen der jeweiligen Harzschichten erfolgt bevorzugt auf eine Restfeuchte
von 6-9 Gew% z.B. in einem Umlufttrockner.
[0042] In dem sich an den letzten Trocknungsschritt anschließenden Pressschritt erfolgt
ein Verpressen des Schichtaufbaus unter Druck- und Temperatureinfluss in einer Kurztaktpresse
bei Temperaturen zwischen 150 und 250°C, bevorzugt zwischen 180 und 230°C, insbesondere
bevorzugt bei 200°C und einem Druck zwischen 100 und 1000 N/cm
2, bevorzugt 300 und 700 N/cm
2, insbesondere bevorzugt zwischen 400 und 600 N/cm
2.
[0043] In einer Variante des vorliegenden Verfahrens wird als Holzwerkstoffplatte bzw. als
Trägerplatte eine mitteldichte Faser (MDF), hochdichte Faser (HDF), Grobspan (OSB)
oder Sperrholzplatte, eine Zementfaserplatte und/oder Gipsfaserplatte, eine Holz-Kunststoff-Platte,
insbesondere eine Wood Plastic Composite (WPC)-Platte verwendet.
[0044] Die bereits oben erwähnte Dekorschicht kann mittels Direktdruck aufgetragen werden.
Im Falle eines Direktdruckes erfolgt der Auftrag einer wasserbasierten, pigmentierten
Druckfarbe im Tiefdruck- oder im Digitaldruckverfahren, wobei die wasserbasierte pigmentierte
Druckfarbe in mehr als einer Schicht auftragbar ist, z.B. in Form von zwei bis zehn
Schichten, bevorzugt drei bis acht Schichten.
[0045] Im Falle des Direktdrucks erfolgt der Auftrag der mindestens einen Dekorschicht wie
erwähnt mittels eines analogen Tiefdruck- und/oder eines Digitaldruckverfahrens. Das
Tiefdruckverfahren ist eine Drucktechnik, bei der die abzubildenden Elemente als Vertiefungen
einer Druckform vorliegen, die vor dem Druck eingefärbt wird. Die Druckfarbe befindet
sich vornehmlich in den Vertiefungen und wird aufgrund des Anpressdruckes der Druckform
und von Adhäsionskräften auf den zu bedruckenden Gegenstand, wie z.B. eine Holzfaserträgerplatte,
übertragen. Hingegen wird beim Digitaldruck das Druckbild direkt von einem Computer
in eine Druckmaschine, wie z.B. einen Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker übertragen.
Dabei entfällt die Verwendung einer statischen Druckform. In beiden Verfahren ist
die Verwendung von wässrigen Farben und Tinten oder farbgebender Mittel auf UV-Basis
möglich. Ebenfalls ist es vorstellbar, die genannten Drucktechniken aus Tief- und
Digitaldruck zu kombinieren. Eine geeignete Kombination der Drucktechniken kann zum
einen unmittelbar auf der Trägerplatte bzw. der zu bedruckenden Schicht erfolgen oder
auch vor dem Drucken durch Anpassung der verwendeten elektronischen Datensätze.
[0046] Es ist ebenfalls möglich, dass zwischen der Holzwerkstoffplatte bzw. Trägerplatte
und der mindestens einen Dekorschicht mindestens eine Grundierungsschicht angeordnet
ist.
[0047] Die dabei bevorzugt verwendete Grundierungsschicht umfasst eine Zusammensetzung aus
Kasein als Bindemittel und anorganische Pigmente, insbesondere anorganische Farbpigmente.
Als Farbpigmente können in der Grundierungsschicht weiße Pigmente wie Titandioxid
verwendet werden oder aber auch weitere Farbpigmente, wie Calciumcarbonat, Bariumsulfat
oder Bariumcarbonat. Die Grundierung kann neben den Farbpigmenten und dem Kasein noch
Wasser als Lösemittel enthalten. Es ist ebenfalls bevorzugt, wenn die aufgetragene
pigmentierte Grundschicht aus mindestens einer, bevorzugt aus mindestens zwei, insbesondere
bevorzugt aus mindestens vier nacheinander aufgetragenen Lagen bzw. Aufträgen besteht,
wobei die Auftragsmenge zwischen den Lagen bzw. Aufträgen gleich oder verschieden
sein kann.
[0048] Das vorliegende Verfahren ermöglicht somit die Herstellung einer abriebfesten Holzwerkstoffplatte
mit mindestens einer Dekorschicht auf der Oberseite, mindestens einer ersten Harzschicht
auf der Oberseite und Unterseite, mindestens einer Schicht aus abriebfesten Partikel
auf und / oder in der ersten Harzschicht auf der Oberseite, und mindestens einer zweite
Harzschicht auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
[0049] In einer weitergehenden Ausführungsform sind mindestens eine dritte und vierte Harzschicht
auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte vorgesehen, wobei in der
auf der Oberseite der Holzwerkstoffplatte vorgesehenen dritten und vierten Harzschicht
jeweils Glaskugeln und/oder Fasern, insbesondere Zellulosefasern, enthalten sein können.
[0050] In einer bevorzugten Ausführungsform ermöglicht das vorliegende Verfahren die Herstellung
einer abriebfesten Holzwerkstoffplatte mit folgendem Schichtaufbau (von unten nach
oben gesehen):
Gegenzug aus vier Harzschichten - Trägerplatte - Grundierungsschicht - Druckdekorschicht
- erste Harzschicht - Schicht aus abriebfesten Partikeln - zweite Harzschicht - dritte
Harzschicht mit Glaskugeln - vierte Harzschicht mit Glaskugeln und/oder Zellulosefasern.
[0051] Die Produktionslinie zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens umfasst folgende
Elemente:
- mindestens eine erste Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer ersten Harzschicht auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Auftragsvorrichtung angeordnete
Vorrichtung zum Aufstreuen einer vorbestimmten Menge an abriebfesten Partikeln;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Auftragsvorrichtung und
Streuvorrichtung angeordnete erste Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der ersten oberen
und/oder unteren Harzschicht;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Trocknungsvorrichtung angeordnete
zweite Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer zweiten Harzschicht auf die Oberseite
und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der zweiten Auftragsvorrichtung angeordnete
zweite Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der zweiten oberen und/oder unteren Harzschicht;
und
- mindestens eine Pressvorrichtung, insbesondere eine Kurztaktpresse, zum Verpressen
des Schichtaufbaus.
[0052] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Produktionslinie zur Durchführung
des vorliegenden Verfahrens des Weiteren
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der zweiten Trocknungsvorrichtung
angeordnete dritte Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer dritten Harzschicht auf
die Oberseite, die zum Beispiel Glaskugeln enthalten kann, und/oder Unterseite der
Trägerplatte (ohne Glaskugeln),
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der dritten Auftragsvorrichtung angeordnete
dritte Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der dritten oberen und unteren Harzschicht;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der dritten Trocknungsvorrichtung
angeordnete vierte Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer vierten Harzschicht, die
zum Beispiel Glaspartikel bzw. Glaskugeln und/oder Fasern enthalten kann, auf die
Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte (ohne Glaskugeln oder Fasern);
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der vierten Auftragsvorrichtung angeordnete
vierten Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der vierten oberen und unteren Harzschicht;
und
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der vierten Trocknungsvorrichtung
angeordnete Kurztaktpresse.
[0053] Die Streuapparatur bzw. Streuvorrichtung ist demnach in einer Produktionslinie installiert
in der über mehrere Walzenauftragswerke wässrige Harze auf grundierte und bedruckte
Platten aufgetragen werden können. Zu Beginn des Prozess wird auf vereinzelte Platten
ein Harzstrich aufgebracht, in das anschließend das abriebfeste Material wie Korund
mit der Streuvorrichtung aufgestreut wird.
[0054] Die in der vorliegenden Produktionslinie vorgesehene Streuvorrichtung ist geeignet
zum Streuen von Pulver, Granula, Fasern und umfasst ein oszillierendes Bürstensystem.
Die Streuvorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Vorratstrichter, einer sich
drehenden, strukturierten Walze und einem Abstreifer. Dabei wird über die Drehgeschwindigkeit
der Walze die Auftragsmenge an abriebfesten Material bestimmt.
[0055] In einer Ausführungsform der vorliegenden Produktionslinie ist zudem vorgesehen,
dass die mindestens einen Streuvorrichtung von mindestens einer Kabine, die mit mindestens
einem Mittel zum Entfernen von in der Kabine auftretenden Stäuben versehen ist, umgeben
ist bzw. in dieser angeordnet ist. Das Mittel zum Entfernen der Stäube kann in Form
einer Absaugvorrichtung oder auch als Vorrichtung zum Einblasen von Luft ausgebildet
sein. Das Einblasen von Luft kann über Düsen erreicht werden, die am Plattenein- und
auslauf installiert sind und Luft in die Kabine einblasen. Zusätzlich können diese
verhindern, dass durch Luftbewegungen ein inhomogener Streuvorhang an abriebfesten
Material entsteht.
[0056] Die Entfernung des Staubes aus abriebfesten Material aus der Umgebung der Streuvorrichtung
ist vorteilhaft, da neben der offensichtlich gesundheitlichen Belastung für die an
der Produktionslinie tätigen Arbeiter der Feinstaub aus abriebfesten Partikeln sich
auch auf anderen Anlagenteilen der Produktionslinie ablegt und zu erhöhten Verschleiß
der selbigen führt. Die Anordnung der Streuvorrichtung in einer Kabine dient daher
nicht nur der Reduzierung der gesundheitlichen Staubbelastung der Umgebung der Produktionslinie
sondern beugt auch einem vorzeitigen Verschleiß vor.
[0057] Die Streuvorrichtung wird bevorzugterweise durch eine Lichtschranke gesteuert, wobei
die Lichtschranke in Verarbeitungsrichtung vor der unterhalb der Streuvorrichtung
vorgesehenen Walze (Streuwalze) angeordnet ist. Die Steuerung der Streuvorrichtung
durch eine Lichtschranke ist sinnvoll, das sich zwischen den einzelnen Holzwerkstoffplatten
mehr oder weniger große Lücken befinden, Diese startet den Streuprozess sobald sich
eine Platte vor der Streuwalze befindet.
[0058] In einer Ausführungsform der vorliegenden Streuvorrichtung ist vor der Streuwalze
mindestens ein Trichter zum Auffangen von überschüssigen abriebfesten Partikeln (d.h.
nicht auf der mindestens einen Holzwerkstoffplatte aufgestreuten, sondern vielmehr
vor dem Einfahren der Holzwerkstoffplatte mit Hilfe der Transportvorrichtung unter
die Streuwalze vor derselbigen herunterfallende abriebfeste Partikel) vorgesehen.
[0059] In einer weitergehenden Variante ist der Trichter mit mindestens einer Fördereinrichtung
und einer Siebvorrichtung gekoppelt, wobei das in dem Trichter aufgefangene überschüssige
abriebfeste Material über die Fördereinrichtung zu der Siebvorrichtung transportiert
wird. Die Siebmaschen der Siebvorrichtung entsprechen dem größten verwendeten Korn
des abriebfesten Partikelmaterials (d.h. ca. 80-100 µm). In der Siebvorrichtung werden
Schmutzpartikel und verklumptes Material (wie verklumptes Harz oder verklumptes abriebfestes
Material) von dem aufgefangenen abriebfesten Material abgetrennt und das gesiebte
abriebfeste Material kann in die Streuvorrichtung zurückgeführt (recycelt) werden.
[0060] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Produktionslinie einer Holzwerkstoffplatte unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0061] Die in der Figur 1 schematisch dargestellte Produktionslinie umfasst vier Doppelauftragsaggregate
1, 2, 3, 4 zum gleichzeitigen Auftrag der jeweiligen Harzschicht auf die Oberseite
und die Unterseite der vereinzelten bedruckten Werkstoffplatten z.B. von bedruckten
HDF-Platten sowie jeweils vier in Verarbeitungsrichtung hinter den Doppelauftragsaggregaten
angeordnete Konvektionstrockner 1a, 2a, 3a, 4a.
[0062] Nach der ersten Auftragswalze 1 ist zudem eine erste Streuvorrichtung 10 zum gleichmäßigen
Aufstreuen des abriebfesten Materials wie z.B. Korund auf die erste Harzschicht auf
der Oberseite der HDF-Platte vorgesehen. Die Trocknung der ersten Harzschicht erfolgt
anschließend in dem ersten Konvektionstrockner 1a.
[0063] Es schließen sich ein zweites Doppelauftragswerk 2 zum Auftragen einer zweiten Harzschicht
und ein zweiter Konvektionstrockner 2a zum Trocknet der zweiten Harzschicht an.
[0064] Dem dritten Doppelauftragswerk 3 zum Auftrag der dritten Harzschicht kann eine weitere
Streuvorrichtung 20 zum Auftrag von Glaskugeln auf die dritte Harzschicht nachgeordnet
sein gefolgt von einem dritten Konvektionstrockner 3a zum Trocknen der dritten Harzschicht.
Die Streuvorrichtung 20 für die Glaskugeln ist optional. Die Glaskugeln können auch
zusammen mit der dritten Harzschicht aufgetragen werden.
[0065] Nach Auftragen der vierten Harzschicht, die im Falle der vierten Harzschicht auf
der Oberseite z.B. Zellulosefasern enthalten kann, in einem vierten Doppelauftragswerk
4 und Trocknen in einem vierten Konvektionstrockner 4a wird der Schichtaufbau in einer
Kurztaktpresse 5 verpresst. Die verpressten Platten werden gekühlt und gelagert.
Ausführungsbeispiel 1:
[0066] Ein Stapel bedruckter HDF ( dunkles Holzdekor ) wird vor der Produktionslinie vereinzelt
und mit einer Geschwindigkeit von 28 m/min durch die Linie transportiert.
[0067] In einem ersten Walzenauftragsaggregat werden ca. 70 g Melaminharz fl. (Feststoffgehalt:
55 Gew%) die üblichen Hilfsstoffe enthaltend ( Härter, Netzmittel usw. ) auf die Plattenoberfläche
aufgetragen. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit dem ersten Walzenauftragsaggregat
ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 60 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%).
[0068] Danach werden auf die Oberfläche mit einer Streuapparatur 14 g Korund /m
2 ( F 200 ) aufgestreut. Durch einen Abstand von ca. 5 m bis zum Trockner wird es dem
Korund ermöglicht in das Melaminharz einzusinken. Dann durchläuft die Platte einen
Umlufttrockner. Danach wird eine Melamin-Harzschicht (Feststoffgehalt: 55 Gew%) in
einer Menge von 25 g/m
2 aufgetragen. Auch diese enthält die üblichen Hilfsstoffe. Auf die Plattenunterseite
wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge:
50 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%). Wieder wird die Platte in einem Umlufttrockner getrocknet.
[0069] Danach wird auf die Plattenoberfläche ein Melaminharz aufgetragen, das zusätzlich
noch Glaskugeln enthält. Diese haben einen Durchmesser von 60 - 80 µm. Die Auftragsmenge
des Harzes liegt bei ca. 20 g Melaminharz fl. / m
2 (Feststoffgehalt: 61,5 Gew%). In der Rezeptur ist neben dem Harter und dem Netzmittel
auch ein Trennmittel enthalten. Die Auftragsmenge an Glaskugeln liegt bei ca. 3 g/m
2. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat ein Melaminharz
aufgetragen (Auftragsmenge: 40 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%). Die Platte wird wiederum in einem Umlufttrockner
getrocknet und danach nochmals mit einem Melaminharz beschichtet, das Glaskugeln enthält.
Als weitere Komponente ist Zellulose (Vivapur 302) enthalten. Es werden wiederum ca.
20 g Melaminharz fl. / m
2 (Feststoffgehalt: 61,6 Gew%) aufgetragen. Dabei werden wieder ca. 3 g Glaskugeln
und 0,25 g Zellulose / m
2 aufgetragen. In den Rezepturen ist neben dem Harter und dem Netzmittel auch ein Trennmittel
enthalten. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat
ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 30 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%). Das Harz wird wiederum in einem Umlufttrockner getrocknet
und danach wird die Platte in einer Kurztaktpresse bei 200°C und einem Druck von 400
N/cm
2 verpresst. Die Presszeit betrug 10 Sekunden. Als Strukturgeber wurde ein Pressblech
mit einer Holzstruktur verwendet.
[0070] Zum Vergleich wurde eine Platte verpresst, bei der der Korundauftrag über einen Walzenauftrag
erfolgte. Die Auftragsmengen an Harz lagen auf dem gleichen Niveau wie bei der Platte,
die mit Korund bestreut worden war. Die Auftragswerke 1 bis 2 enthielten dabei korundhaltige
Rezepturen. In den letzten Auftragswerken enthielten die Harze Glaskugeln bzw. Glaskugeln
und Zellulose. Durch eine gravimetrische Bestimmung wurde die Auftragsmenge mit ca.
20 g Korund / m
2 ermittelt. Von beiden Proben wurde das Verhalten gegenüber Abriebbeanspruchung gemäß
der DIN EN 15468 bestimmt. Die Transparenz der Oberfläche wurde visuell mit beurteilt.
Dabei ergaben sich folgende Werte:
Probe |
Korund gestreut |
Korund Walzenauftrag |
Prüfung |
|
|
Verhalten gegenüber Abriebbeanspruchung ( DIN EN 15468 ) ( Doppelbestimmung ) |
4200 / 4400 Um. |
4000 / 4100 Um. |
Transparenz |
Gute Transparenz |
Leichte Transparenzstörungen in Holzpore |
Ausführungsbeispiel 2:
[0071] Ein Stapel bedruckter HDF (dunkles Holzdekor) wird vor der Produktionslinie vereinzelt
und mit einer Geschwindigkeit von 28 m/min durch die Linie transportiert.
[0072] In einem ersten Walzenauftragsaggregat werden ca. 70 g Melaminharz fl. (Feststoffgehalt:
55 Gew%) die üblichen Hilfsstoffe enthaltend (Härter, Netzmittel usw.) auf die Plattenoberfläche
aufgetragen. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat
ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 60 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%).
[0073] Danach werden auf die Oberfläche mit einer Streuapparatur 23 g Korund /m
2 (F 200) aufgestreut. Durch einen Abstand von ca. 5 m bis zum Trockner wird es dem
Korund ermöglicht, in das Melaminharz einzusinken. Dann durchläuft die Platte einen
Umlufttrockner.
[0074] Danach wird eine zweite Melamin-Harzschicht (Feststoffgehalt: 55 Gew%) in einer Menge
von 25 g/m
2 aufgetragen. Auch diese enthält die üblichen Hilfsstoffe. Auf die Plattenunterseite
wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat ein zweites Melaminharz aufgetragen
(Auftragsmenge: 50 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%). Wieder wird die Platte in einem Umlufttrockner getrocknet.
[0075] Im Anschluss an den Trockenprozess wird nochmals ein drittes Melaminharz mit einem
Walzenaggregat aufgetragen. Die Auftragsmenge des Harzes liegt bei ca. 20 g Melaminharz
fl. / m
2 (Feststoffgehalt: 61,5 Gew%). In der Rezeptur ist neben dem Harter und dem Netzmittel
auch ein Trennmittel enthalten. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem
Walzenauftragsaggregat ein drittes Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 40 g Harz
fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%). Danach werden mit einem Streuaggregat ca. 6 g Glaskugeln
/ m
2 aufgestreut. Diese hatten einen Durchmesser von 60 - 80 µm. Die Platte wird wiederum
in einem Umlufttrockner getrocknet und danach nochmals mit einem vierten Melaminharz
beschichtet, das Zellulose (Vivapur 302 ) enthält. Es werden wiederum ca. 20 g Melaminharz
fl. / m
2 (Feststoffgehalt: 56,0 Gew%) aufgetragen. Dabei werden 0,25 g Zellulose / m
2 aufgetragen. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem Walzenauftrags-aggregat
ein viertes Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 30 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew% ). In den Rezepturen ist neben dem Harter und dem Netzmittel
auch ein Trennmittel enthalten. Das Harz wird wiederum in einem Umlufttrockner getrocknet
und danach wird die Platte in einer Kurztaktpresse bei 200°C und einem Druck von 400
N/cm
2 verpresst. Die Presszeit betrug 10 Sekunden. Als Strukturgeber wurde ein Pressblech
mit einer Holzstruktur verwendet.
[0076] Zum Vergleich wurde eine Platte verpresst, bei der der Korundauftrag über einen Walzenauftrag
erfolgte. Die Auftragsmengen an Harz waren bei dieser Platte im Vergleich zu der,
bei der das Korund gestreut worden war ca. 20 g / m
2 (Feststoff) höher. Dabei wurde in den ersten drei Auftragswerken mit korundhaltigen
Rezepturen gearbeitet. Im letzten Auftragswerk enthielt das Melaminharz Glaskugeln
und Zellulose. Die Auftragsmengen der beiden Komponenten waren mit denen der gestreuten
Platte vergleichbar. Durch eine gravimetrische Bestimmung wurde die Auftragsmenge
mit ca. 30 g Korund / m
2 ermittelt. Von beiden Proben wurde das Verhalten gegenüber Abriebbeanspruchung gemäß
der DIN EN 15468 bestimmt. Die Transparenz der Oberfläche wurde visuell mit beurteilt.
Dabei ergaben sich folgende Werte:
Probe |
Korund gestreut |
Korund Walzenauftrag |
Prüfung |
|
|
Verhalten gegenüber Abriebbeanspruchung ( DIN EN 15468 ) ( Doppelbestimmung ) |
6300 / 6500 Um. |
6200/5950 Um. |
Transparenz |
Gute Transparenz |
stärkere Transparenzstörungen in Holzpore und in der gesamten Fläche |
Ausführungsbeispiel 3:
[0077] In einem Großversuch wurden 10 000 bedruckte HDF (Format: 5600 x 2070 mm, dunkles
Holzdekor) vor der Produktionslinie vereinzelt und mit einer Geschwindigkeit von 28
m/min durch die Linie transportiert.
[0078] In einem ersten Walzenauftragsaggregat werden ca. 70 g Melaminharz fl. (Feststoffgehalt:
55 Gew%) die üblichen Hilfsstoffe enthaltend (Härter, Netzmittel usw.) auf die Plattenoberfläche
aufgetragen. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat
ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 60 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%).
[0079] Danach werden auf die Oberfläche mit einer Streuapparatur 23 g Korund /m
2 ( F 200) aufgestreut. Durch einen Abstand von ca. 5 m bis zum Trockner wird es dem
Korund ermöglicht, in das Melaminharz einzusinken. Dann durchläuft die Platte einen
Umlufttrockner.
[0080] Danach wird eine zweite Melamin-Harzschicht (Feststoffgehalt: 55 Gew%) in einer Menge
von 25 g/m
2 aufgetragen. Auch diese enthält die üblichen Hilfsstoffe. Auf die Plattenunterseite
wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat ein zweites Melaminharz aufgetragen
(Auftragsmenge: 50 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew% ). Wieder wird die Platte in einem Umlufttrockner getrocknet.
[0081] Im Anschluss an den Trockenprozess wird nochmals Melaminharz mit einem Walzenaggregat
aufgetragen. Die Auftragsmenge des Harzes liegt bei ca. 20 g Melaminharz fl. / m
2 (Feststoffgehalt: 61,5 Gew%). In der Rezeptur ist neben dem Härter und dem Netzmittel
auch ein Trennmittel enthalten. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem
Walzenauftragsaggregat ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 40 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew% ). Danach werden mit einem Streuaggregat ca. 6 g Glaskugeln
/ m
2 aufgestreut. Diese hatten einen Durchmesser von 60 - 80 µm. Die Platte wird wiederum
in einem Umlufttrockner getrocknet und danach nochmals mit einem Melaminharz beschichtet,
das Zellulose (Vivapur 302) enthält. Es werden wiederum ca. 20 g Melaminharz fl. /
m
2 (Feststoffgehalt: 56,0 Gew%) aufgetragen. Dabei werden 0,25 g Zellulose / m
2 aufgetragen. Auf die Plattenunterseite wird ebenfalls mit einem Walzenauftragsaggregat
ein Melaminharz aufgetragen (Auftragsmenge: 30 g Harz fl. /m
2, Feststoffgehalt: ca. 55 Gew%). In den Rezepturen ist neben dem Harter und dem Netzmittel
auch ein Trennmittel enthalten. Das Harz wird wiederum in einem Umlufttrockner getrocknet
und danach wird die Platte in einer Kurztaktpresse bei 200°C und einem Druck von 400
N/cm
2 verpresst. Die Presszeit betrug 10 Sekunden. Als Strukturgeber wurde ein Pressblech
mit einer Holzstruktur verwendet.
[0082] Zum Vergleich wurden 10000 Platten verpresst, bei der der Korundauftrag über einen
Walzenauftrag erfolgte. Die Auftragsmengen an Harz waren bei dieser Platte im Vergleich
zu der, bei der das Korund gestreut worden war ca. 20 g / m
2 ( Feststoff ) höher. Dabei wurde in den ersten drei Auftragswerken mit korundhaltigen
Rezepturen gearbeitet. Im letzten Auftragswerk enthielt das Melaminharz Glaskugeln
und Zellulose. Die Auftragsmengen der beiden Komponenten waren mit denen der gestreuten
Platte vergleichbar. Durch eine gravimetrische Bestimmung wurde die Auftragsmenge
mit ca. 30 g Korund / m
2 ermittelt. Von beiden Proben wurde das Verhalten gegenüber Abriebbeanspruchung gemäß
der DIN EN 15468 bestimmt. Die Transparenz der Oberfläche wurde visuell mit beurteilt.
Dabei ergaben sich folgende Werte:
Probe Prüfung |
Korund gestreut (nach 10000 Pressungen ) |
Korund Walzenauftrag (nach 10000 Pressungen ) |
Glanzgradänderung*) Gemessen (Ausgangswert: 15 Glanzpunkte ) |
-1 Glanzpunkt |
-4 Glanzpunkte |
Glanzgradänderung visuelle Beurteilung |
Keine Auffälligkeiten |
Deutlicher sichtbarer Verschleiß an den Pressblechecken |
*) Die Glanzgradmessung erfolgte mit einem Glanzgrad-Messgerät der Fa. Dr. Lange bei
einem Messwinkel von 60°, DIN EN 13 722: 2004-10 |
1. Verfahren zur Herstellung einer abriebfesten Holzwerkstoffplatte, die auf der Oberseite
mindestens eine Dekorschicht, insbesondere als Druckdekor, aufweist, umfassend die
Schritte:
- Auftragen von mindestens einer ersten Harzschicht auf die mindestens eine Dekorschicht
auf der Oberseite und auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte,
- gleichmäßiges Aufstreuen von abriebfesten Partikeln auf die erste Harzschicht auf
der Oberseite der Holzwerkstoffplatte;
- Trocknen der mit den abriebfesten Partikeln versehenen ersten Harzschicht auf der
Oberseite und der ersten Harzschicht auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte in
mindestens einer Trocknungsvorrichtung;
- Auftragen von mindestens einer zweiten Harzschicht auf die getrocknete mit den abriebfesten
Partikeln versehene erste Harzschicht auf der Oberseite und die getrocknete erste
Harzschicht auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte;
- Trocknen der jeweils zweiten Harzschicht auf der Oberseite und der Unterseite der
Holzwerkstoffplatte in mindestens einer Trocknungsvorrichtung; und
- Verpressen des Schichtaufbaus.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abriebfesten Partikel Partikel aus Korund (Aluminiumoxide), Borcarbide, Siliziumdioxide,
Siliziumcarbide umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an aufgestreuten abriebfesten Partikeln 10 bis 50 g/m2, bevorzugt 10 bis 30 g/m2, insbesondere bevorzugt 15 bis 25 g/m2 beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Auftragen von jeweils mindestens einer dritten Harzschicht auf die Oberseite und
die Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das als dritte Harzschicht auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufzutragende
Harz Glaskugeln enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf die auf der Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene dritte Harzschicht
Glaskugeln aufgestreut werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene
dritte Harzschicht in mindestens einer Trocknungsvorrichtung getrocknet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Auftragen von jeweils mindestens einer vierten Harzschicht auf die Oberseite und
die Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das als vierte Harzschicht auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufzutragende
Harz Glaskugeln und/oder Fasern, insbesondere Holzfasern oder Zellulosefasern, enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene
vierte Harzschicht in mindestens einer Trocknungsvorrichtung getrocknet wird.
11. Produktionslinie zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
umfassend
- mindestens eine erste Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer ersten Harzschicht
auf die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Auftragsvorrichtung angeordnete
Vorrichtung zum Aufstreuen einer vorbestimmten Menge an abriebfesten Partikeln;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Auftragsvorrichtung und
Streuvorrichtung angeordnete erste Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der ersten oberen
und/oder unteren Harzschicht;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Trocknungsvorrichtung
angeordnete zweite Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer zweiten Harzschicht, auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der zweiten Auftragsvorrichtung
angeordnete zweite Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der zweiten oberen und/oder
unteren Harzschicht; und
- mindestens eine Kurztaktpresse.
12. Produktionslinie nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der zweiten Trocknungsvorrichtung
angeordnete dritte Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer dritten Harzschicht auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der dritten Auftragsvorrichtung
angeordnete dritte Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der dritten oberen und unteren
Harzschicht;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der dritten Trocknungsvorrichtung
angeordnete vierte Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer vierten Harzschicht, auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der vierten Auftragsvorrichtung
angeordnete vierten Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der vierten oberen und unteren
Harzschicht; und
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der vierten Trocknungsvorrichtung
angeordnete Kurztaktpresse.
13. Produktionslinie nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens einen Streuvorrichtung in mindestens einer Kabine, die mit mindestens
einem Mittel zum Entfernen von in der Kabine auftretenden Stäuben versehen ist, angeordnet
ist.
14. Holzwerkstoffplatte herstellbar nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
10 gekennzeichnet durch mindestens eine Dekorschicht auf der Oberseite, mindestens eine erste Harzschicht
auf der Oberseite und Unterseite, mindestens eine Schicht aus abriebfesten Partikel
auf und / oder in der ersten Harzschicht auf der Oberseite, und mindestens eine zweite
Harzschicht auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
15. Holzwerkstoffplatte nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch mindestens eine dritte und vierte Harzschicht auf der Oberseite und Unterseite der
Holzwerkstoffplatte.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung einer abriebfesten Holzwerkstoffplatte, die auf der Oberseite
mindestens eine Dekorschicht, insbesondere als Druckdekor, aufweist, umfassend die
Schritte:
- Auftragen von mindestens einer ersten Harzschicht auf die mindestens eine Dekorschicht
auf der Oberseite und auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatte,
- gleichmäßiges Aufstreuen von abriebfesten Partikeln auf die erste Harzschicht auf
der Oberseite der Holzwerkstoffplatte;
- Trocknen der mit den abriebfesten Partikeln versehenen ersten Harzschicht auf der
Oberseite und der ersten Harzschicht auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte in
mindestens einer Trocknungsvorrichtung;
- Auftragen von mindestens einer zweiten Harzschicht auf die getrocknete mit den abriebfesten
Partikeln versehene erste Harzschicht auf der Oberseite und die getrocknete erste
Harzschicht auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte;
- Trocknen der jeweils zweiten Harzschicht auf der Oberseite und der Unterseite der
Holzwerkstoffplatte in mindestens einer Trocknungsvorrichtung; und
- Verpressen des Schichtaufbaus.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abriebfesten Partikel Partikel aus Korund (Aluminiumoxide), Borcarbide, Siliziumdioxide,
Siliziumcarbide umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an aufgestreuten abriebfesten Partikeln 10 bis 50 g/m2, bevorzugt 10 bis 30 g/m2, insbesondere bevorzugt 15 bis 25 g/m2 beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Auftragen von jeweils mindestens einer dritten Harzschicht auf die Oberseite und
die Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das als dritte Harzschicht auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufzutragende
Harz Glaskugeln enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf die auf der Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene dritte Harzschicht
Glaskugeln aufgestreut werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene
dritte Harzschicht in mindestens einer Trocknungsvorrichtung getrocknet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Auftragen von jeweils mindestens einer vierten Harzschicht auf die Oberseite und
die Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das als vierte Harzschicht auf die Oberseite der Holzwerkstoffplatte aufzutragende
Harz Glaskugeln und/oder Fasern, insbesondere Holzfasern oder Zellulosefasern, enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte aufgetragene
vierte Harzschicht in mindestens einer Trocknungsvorrichtung getrocknet wird.
11. Produktionslinie zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
umfassend
- mindestens eine erste Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer ersten Harzschicht
auf die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Auftragsvorrichtung angeordnete
Vorrichtung zum Aufstreuen einer vorbestimmten Menge an abriebfesten Partikeln;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Auftragsvorrichtung und
Streuvorrichtung angeordnete erste Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der ersten oberen
und/oder unteren Harzschicht;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der ersten Trocknungsvorrichtung
angeordnete zweite Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer zweiten Harzschicht, auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der zweiten Auftragsvorrichtung
angeordnete zweite Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der zweiten oberen und/oder
unteren Harzschicht; und
- mindestens eine Kurztaktpresse.
12. Produktionslinie nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der zweiten Trocknungsvorrichtung
angeordnete dritte Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer dritten Harzschicht auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte,
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der dritten Auftragsvorrichtung
angeordnete dritte Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der dritten oberen und unteren
Harzschicht;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der dritten Trocknungsvorrichtung
angeordnete vierte Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer vierten Harzschicht, auf
die Oberseite und/oder Unterseite der Trägerplatte;
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der vierten Auftragsvorrichtung
angeordnete vierten Trocknungsvorrichtung zum Trocknen der vierten oberen und unteren
Harzschicht; und
- mindestens eine in Verarbeitungsrichtung hinter der vierten Trocknungsvorrichtung
angeordnete Kurztaktpresse.
13. Produktionslinie nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens einen Streuvorrichtung in mindestens einer Kabine, die mit mindestens
einem Mittel zum Entfernen von in der Kabine auftretenden Stäuben versehen ist, angeordnet
ist.
14. Holzwerkstoffplatte herstellbar nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
10 gekennzeichnet durch mindestens eine Dekorschicht auf der Oberseite, mindestens eine erste, in einer Menge
zwischen 60 und 100 g/m2 aufgetragene Harzschicht auf der Oberseite und Unterseite, mindestens eine Schicht
aus abriebfesten Partikel in der ersten Harzschicht auf der Oberseite, und mindestens
eine zweite Harzschicht auf der Oberseite und Unterseite der Holzwerkstoffplatte.
15. Holzwerkstoffplatte nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch mindestens eine dritte und vierte Harzschicht auf der Oberseite und Unterseite der
Holzwerkstoffplatte.