(19)
(11) EP 3 246 439 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.2017  Patentblatt  2017/47

(21) Anmeldenummer: 16170264.2

(22) Anmeldetag:  19.05.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 1/10(2006.01)
D04B 1/18(2006.01)
D04B 1/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: medi GmbH & Co. KG
95448 Bayreuth (DE)

(72) Erfinder:
  • Kostian, Stefan
    95686 Fichtelberg (DE)

(74) Vertreter: Lindner Blaumeier Patent- und Rechtsanwälte 
Partnerschaftsgesellschaft mbB Dr. Kurt-Schumacher-Str. 23
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) GESTRICKTEIL


(57) Gestrickteil, das aus wenigstens einem Gestrickfaden (2) flach gestrickt ist, umfassend einen Grundgestrickabschnitt (4) umfassend mehrere Grundgestrick-Maschenreihen (3a, 3b), sowie wenigstens einen sich über mehrere Maschenstäbchen (9, 10) erstreckenden Wellenabschnitt (7) umfassend mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...), in dem jeweils in einem ersten Maschenstäbchen (9) in einer ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe (8a) und jeder weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche (11) gestrickt ist, während jeweils in einem benachbarten zweiten Maschenstäbchen (10) eine in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe (8a) gestrickte Masche (12) sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckt, wobei durch zumindest einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen (3a, 3b) und der Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) wenigstens ein elastischer Schussfaden (14) läuft.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Gestrickteil, das aus wenigstens einem Grundgestrickfaden flach gestrickt ist.

[0002] Ein derartiges Gestrickteil ist in verschiedenartigsten Ausgestaltungen bekannt, beispielsweise in Form eines Strumpfes, einer Strumpfhose, eines Leibteils und ähnlichem. Neben der Ausführung des Gestrickteils als Rundgestrick ist es auch bekannt, das Gestrickteil als Flachgestrick zu fertigen. Mitunter ist es gewünscht oder aus therapeutischen Gründen zweckmäßig, wenn das Gestrickteil eine zumindest lokal gegebene massierende Wirkung auf den menschlichen Körper ausübt. Eine nur exemplarisch angegebene therapeutisch relevante Anwendung ist die Erzeugung einer massierenden Wirkung zur Behandlung von Plantarfasziitis, einer Erkrankung der Aponeurosis Plantaris, die mit Schmerzen an der Fußsohle im Übergang zur Ferse einhergeht. Um eine solche massierende Wirkung zu erzielen ist es beispielsweise aus EP 0 919 145 A2 bekannt, das Gestrickteil zumindest lokal quasi dreidimensional zu stricken, also derart zu stricken, dass sich lokale Erhebungen ausbilden, die zum Träger gerichtet sind. Da derartige Gestrickteile üblicherweise relativ eng am Träger anliegen ergibt sich somit in dem dreidimensional gestrickten Bereich ein geringfügig erhöhter Druck resultierend aus den zum Träger gerichteten Erhebungen, so dass sich insgesamt durch diese Erhebungen bei einer Bewegung des betreffenden Körperteils ein leicht massierender Effekt einstellt. Nachteilig bei derartigen bisher bekannten Gestrickteilen ist jedoch, dass die Ausbildung dieser Erhebungen nur relativ gering ist, das heißt, dass die Erhebungen nur geringfügig aus der Gestrickteilfläche hervortreten, so dass der massierende Effekt ebenfalls relativ gering ist.

[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Gestrickteil anzugeben, das die Ausbildung verstärkt hervortretender Erhebungen ermöglicht.

[0004] Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß ein Gestrickteil, das aus wenigstens einen Gestrickfaden flach gestrickt ist, vorgesehen, umfassend einen Grundgestrickabschnitt umfassend mehrere Grundgestrick-Maschenreihen, sowie wenigstens einen sich über mehrere Maschenstäbchen erstreckenden Wellenabschnitt umfassend mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen, in dem jeweils in einem ersten Maschenstäbchen in einer ersten WellenabschnittMaschenreihe und wenigstens einer weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche gestrickt ist, während jeweils in einem zweiten Maschenstäbchen eine in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe gestrickte Masche sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckt, wobei durch zumindest einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen und der Wellenabschnitt-Maschenreihen wenigstens ein elastischer Schussfaden läuft.

[0005] Das erfindungsgemäße Gestrickteil zeichnet sich durch die Ausbildung eines oder mehrerer definierter Wellenabschnitte aus, die an der linken, also zum Träger gewandten Warenseite die Erhebungen aufweisen respektive ausbilden, welche sich relativ zum eigentlichen Grundgestrickabschnitt aus der Gestrickteilebene erheben. Der respektive jeder Wellenabschnitt erstreckt sich über mehrere Maschenstäbchen, weist also eine entsprechende Breite auf. Er ist aus mehreren aneinander anschließenden Wellenabschnitt-Maschenreihen gebildet. Innerhalb jedes Wellenabschnitts sind zwei unterschiedliche Maschenstäbchenformen ausgebildet, die z.B. benachbart aneinander anschließen, nämlich ein erstes Maschenstäbchen und ein zweites Maschenstäbchen. Im ersten Maschenstäbchen ist in zumindest in der ersten Maschenreihe und wenigstens einer weiteren Maschenreihe, bevorzugt in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche gestrickt, das heißt, dass in Maschenstäbchenrichtung in zwei, mehreren oder jeder Maschenreihe einzelne Maschen aneinander anschließen. Im Wellenabschnitt, z.B. benachbart zum ersten Maschenstäbchen, ist ein zweites Maschenstäbchen gestrickt. In diesem ist in einer ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche gestrickt, die sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckt, also wenigstens die zweite, gegebenenfalls auch die dritte oder vierte Wellenabschnitt-Maschenreihe übergreift und erst dann wieder vermascht ist. Während also im ersten Maschenstäbchen mehrere oder jede Masche gestrickt ist, ist im zweiten Maschenstäbchen die erste Masche respektive die Masche der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe durch die Nadel während des Strickens der mehreren Maschenreihen gehalten und wird erst dann verstrickt, wenn wieder eine durchlaufende Wellenabschnitt-Maschenreihe gestrickt wird. Innerhalb dieses Wellenabschnitts können sich z.B. erste und zweite Maschenreihen abwechseln, oder es sind mehrere erste Maschenreihen nebeneinander gestrickt, denen eine oder mehrere zweite Maschenreihen folgen, oder umgekehrt, letztlich sind beliebige Maschenreihenabfolgen denkbar. Es ergibt sich insgesamt ein länglicher Wellenabschnitt. Dabei können die ersten und zweiten Maschenstäbchen stets in denselben Wellenabschnitt-Maschenreihen liegen respektive über dies gebildet sein, sie können aber auch über Maschenreihen versetzt zueinander liegen, so dass sich eine Art Zick-Zack- oder Wellenmuster oder dergleichen ergibt, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.

[0006] Aus dem Umstand, dass der Gestrickfaden im zweiten Maschenstäbchen über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen gestreckt ist, sich also die Masche über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen zieht, und im Umstand, dass dem Gestrickfaden eine gewisse Elastizität zu eigen ist und er in dieser "langen" Masche gespannt ist, resultiert, dass sich am fertigen Getrickteil das Gestrick im Wellenabschnitt in Richtung der Maschenstäbchen zusammenzieht, so dass es zur Ausbildung der Erhebung kommt.

[0007] Erfindungsgemäß ist nun weiterhin vorgesehen, dass ein elastischer Schussfaden zumindest durch einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen und zumindest einen Teil der Wellenabschnitt-Maschenreihen läuft. Es ist also im Grundgestrick sowie insbesondere im Wellenabschnitt zusätzlich ein elastischer Schussfaden geführt, der dem Gestrickteil eine Elastizität bis hin zu kompressiven Eigenschaften verleiht. Dieser elastische Schussfaden ist in der Tragstellung gedehnt und tendiert zwangsläufig dazu, sich zusammenzuziehen. Hieraus resultiert, dass sich das Gestrick im Wellenabschnitt noch weiter als durch die "langen" Maschen im zweiten Maschenstäbchen zusammenzieht, mithin also die Erhebung verstärkt wird respektive stärker aus der Gestrickteilebene hervortritt. Der elastische Schussfaden führt also zu einer verbesserten Ausbildung einer solchen Erhebung im Wellenabschnitt. Dies wiederum führt dazu, dass das Gestrickteil im Wellenabschnitt eine weit bessere Massagewirkung entfalten kann als bei bisher bekannten entsprechenden Gestrickteilen.

[0008] Hinsichtlich der Führung des Schussfadens im Wellenabschnitt sind unterschiedliche Ausgestaltungen denkbar. So kann nach einer ersten Erfindungsausgestaltung der Schussfaden in der oder den Wellenabschnitt-Maschenreihen im zweiten Maschenstäbchen flott liegen. Der elastische Schussfaden liegt im Grundgestrick ohnehin flott, er läuft also flott liegend durch die Grundgestrick-Maschenreihen. In eben dieser Weise kann er auch in der oder den Wellenabschnitt-Maschenreihen, je nachdem, ob er durch jede oder jede zweite Wellenabschnitt-Maschenreihe geführt ist, flott liegen. Es kommt also in der Tragstellung zu einem Zusammenziehen in Querrichtung oder Umfangsrichtung des Gestrickteils, so dass es sich zur Erhebungsbildung einerseits durch den in Maschenstäbchenrichtung gedehnten Gestrickfaden der "langen" Maschen in Gestricklängsrichtung zusammenzieht und durch den elastischen Schussfaden in Querrichtung dazu.

[0009] Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung respektive Alternative sieht demgegenüber vor, dass der Schussfaden zumindest durch die erste Wellenabschnitt-Maschenreihe verläuft und über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckenden Masche des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens flottliegt. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung wird der elastische Schussfaden quasi zusammen mit dem Grundgestrickfaden der "langen" Masche längs des zweiten Maschenstäbchens mitgenommen und auf der gleichen Nadel gehalten, das heißt, dass der Schussfaden ebenfalls in Richtung des zweiten Maschenstäbchens längs geführt respektive gedehnt wird. Dies geschieht bereits beim Stricken. Der Schussfaden wird folglich im zweiten Maschenstäbchen einerseits etwas in Querrichtung gedehnt, da er vom ersten Maschenstäbchen kommend durch das zweite Maschenstäbchen zum wiederum benachbarten nächsten ersten Maschenstäbchen läuft. Darüber hinaus wird er aber auch insbesondere in Richtung des zweiten Maschenstäbchens gedehnt. Insgesamt ergibt sich folglich eine Spannung in Querrichtung und insbesondere in Längsrichtung, also in Maschenstäbchenrichtung. Da der elastische Schussfaden wesentlich elastischer ist als der Grundgestrickfaden, baut sich somit eine beachtlich hohe Rückstellkraft innerhalb des zweiten Maschenstäbchens auf. Diese führt dazu, dass sich der Wellenabschnitt weit stärker innerhalb der Maschenstäbchen zusammenzieht, das heißt, dass durch das Führen des elastischen Schussfadens im zweiten Maschenstäbchen über die "lange" Masche und damit das Dehnen in Gestricklängsrichtung eine deutlich verstärkte Ausbildung der Erhebungen erreichen lässt, was besonders vorteilhaft für eine verstärkte Ausbildung des Massageeffektes ist.

[0010] Wird in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe der Schussfaden eingelegt und in der beschriebenen Weise zusammen mit der "langen" Masche über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen geführt, so sind unterschiedliche Weiterbildungen hinsichtlich der Führung des elastischen Schussfadens durch die benachbarten weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen denkbar. Gemäß einer ersten Alternative kann der Schussfaden durch eine oder mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen verlaufen und im zweiten Maschenstäbchen flott liegen. Bezogen auf das zweite Maschenstäbchen wird also der elastische Schussfaden der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe quasi in Maschenstäbchenrichtung längsgespannt und flott über die "lange" Masche des Grundgestrickfadens geführt. Die elastischen Schussfäden der zweiten, dritten etc. Wellenabschnitt-Maschenreihen liegen im zweiten Maschenstäbchen hingegen flott. Es ist also ein größeres elastisches Fadenvolumen innerhalb der Welle gegeben, da quasi in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe der elastische Schussfaden durchgeführt ist, so dass es grundsätzlich zu einem stärkeren Zusammenziehen kommt, vor allem hierbei in Querrichtung, da die Schussfäden der weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen in den zweiten Maschenstäbchen flott liegen.

[0011] Alternativ dazu ist es denkbar, dass der Schussfaden durch eine oder mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen läuft, wobei der Schussfaden einer oder aller weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckende Masche des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens flott liegt. Gemäß dieser Erfindungsalternative ist also in einer oder mehreren weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen ebenfalls der Schussfaden eingelegt. Er läuft jedoch nicht flott durch das zweite Maschenstäbchen, sondern ist ebenfalls in Richtung des zweiten Maschenstäbchens längs gedehnt und, wie der Schussfaden der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe, ebenfalls flott liegend über die "lange" Masche des Grundgestrickfadens des zweiten Maschenstäbchens geführt. Weist folglich der Wellenabschnitt drei Wellenabschnitt-Maschenreihen auf, in denen jeweils ein elastischer Schussfaden durchläuft, so erstreckt sich beispielsweise die "lange" Grundgestrick-Masche im zweiten Maschenstäbchen über die zweite und dritte Maschenreihe. Der elastische Schussfaden der ersten, der zweiten und der dritten Maschenreihe ist nun über dieselbe Nadel wie diese "lange" Masche geführt und demzufolge in Maschenstäbchenrichtung gedehnt, wobei er jeweils flott über dieser Masche liegt. Es werden also mehrere oder alle Schussfäden in Maschenstäbchenrichtung gedehnt, so dass sich der Effekt des Zusammenziehens in Maschenstäbchenrichtung noch stärker einstellt. Die Ausbildung der Erhebung wird hierdurch noch weiter unterstützt, auch ist die Erhebung quasi noch "stabiler", da die mehreren gedehnten Schussfäden eine beachtlich hohe Rückstellkraft ausbilden, die die gestrickte Erhebung oder Welle stabilisiert.

[0012] Wie der elastische Faden in den Wellenabschnitt-Maschenreihen bzw. den zweiten Maschestäbchen kann auch der Gestrickfaden in unterschiedlicher Weise im Wellenabschnitt bzw. insbesondere im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen geführt sein. Es kann vorgesehen sein, dass der Gestrickfaden wenigstens in einer oder allen weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen ebenfalls, sich über eine oder mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckend, über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckenden Masche des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens flott liegt. Auch der Gestrickfaden kann also in Gestricklängsrichtung gespannt werden, indem er flott über die "lange" Masche des zweiten Maschestäbchens geführt wird. Dabei kann nur der Gestrickfaden einer oder einiger weniger Wellenabschnitt-Maschenreihen flott über die "lange" Masche geführt werden, in den anderen Maschenreihen liegt er flott. Alternativ kann der Gestrickfaden jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe flott über der "lange" Masche liegen. Hierdurch kann das gesamte Rückstellpotential, das sich aus der "langen" Masche, dem oder den gedehnten elastischen Fäden und dem oder den gedehnten Gestrickfäden im jeweiligen zweiten Maschestäbchen ergibt, variiert werden. Es sind also, auch abhängig von der Anzahl an Wellenabschnitt-Maschenreihen, beliebige Variationen hinsichtlich der Führung des Gestrickfadens und des elastischen Fadens möglich.

[0013] Wie bereits beschrieben können sich z.B. erste und zweite Maschenstäbchen mehr oder weniger abwechseln. Die konkrete Geometrie innerhalb des Gestricks ist beliebig einstellbar. So kann vorgesehen sein, dass mehrere erste und zweite Maschenstäbchen einander abwechselnd gestrickt sind, die aus denselben Wellenabschnitt-Maschenreihen gestrickt sind. Es ergibt sich also eine quasi geradlinig in Querrichtung des Gestrickteils laufende rippenartige Erhebung. Alternativ dazu ist es denkbar, mehrere erste oder zweite Maschenstäbchen nebeneinander zu stricken, denen eine oder mehrere zweite oder erste Maschenstäbchen folgen. Letztlich sind beliebige Stäbchenfolgen möglich. Alternativ ist es denkbar, dass Unterabschnitte umfassend ein oder mehrere Paare aus einem ersten und einen zweiten Maschenstäbchen oder umfassend nur erste oder nur zweite Maschenstäbchen in Stäbchenrichtung versetzt zueinander gestrickt sind. Anders als bei der zuvor beschriebenen, rippenartigen Ausgestaltung kann auf diese Weise eine Zick-Zack- oder wellenförmige Erhebungsgeometrie gestrickt werden. Jeder Unterabschnitt kann aus einem einzelnen Paar aus einem ersten und einem zweiten Maschenstäbchen bestehen, wobei zwei benachbarte Paare um beispielsweise eine Maschenreihe oder zwei Maschenreihen versetzt zueinander angeordnet sind. Auch kann jeder Unterabschnitt nur erste oder nur zweite Maschenstäbchen umfassen. Je nach Richtung des Versatzes kann so ein entsprechendes Zick-Zack- oder Wellenmuster ausgebildet werden. Dabei ist es denkbar, dass die Unterabschnitte in Gestrickquerrichtung direkt aneinander anschließen, mithin also stets ein erstes Maschenstäbchen auf ein zweites Maschenstäbchen folgt. Denkbar ist es aber auch, dass die Unterabschnitte über ein oder mehrere Maschenstäbchen voneinander getrennt sind. Selbstverständlich können, gesehen in Gestrickquerrichtung, bei gerader Erhebungsgeometrie, also rippenartigen Erhebungen auch mehrere solcher Erhebungen benachbart zueinander, jedoch über ein oder mehrere Maschenstäbchen voneinander getrennt gestrickt sein.

[0014] Des Weiteren ist es denkbar, mehrere separate Wellenabschnitte in Gestricklängsrichtung, also in Richtung der Maschenstäbchen versetzt auszubilden. Das heißt, dass zwischen zwei solcher Erhebungen in Maschenstäbchenrichtung eine, zwei, drei oder mehr Maschenreihen gestrickt sind, die nicht der Erhebungsbildung dienen. Auf diese Weise können also auch in Gestricklängsrichtung voneinander beabstandete Erhebungen, die über Vertiefungen beabstandet sind, gebildet werden.

[0015] Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, dass gesehen in Richtung der Maschenstäbchen, zwischen dem Grundgestrickabschnitt und dem Wellenabschnitt ein sich über mehrere Maschenstäbchen und Maschenreihen erstreckender Übergangsabschnitt mit einer größeren Maschendichte als der im benachbarten Grundgestrickabschnitt gebildet ist. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung wird zwischen Grundgestrickabschnitt und Wellenabschnitt ein spezifischer Übergangsabschnitt gebildet, in dem eine große Maschendichte gegeben ist. Diese Maschendichte ist größer als die im benachbarten Grundgestrickabschnitt. Über diesen Übergangsabschnitt wird ein großes Maschenvolumen zur Verfügung gestellt, das einen Längenausgleich ermöglicht, durch den die aus der oder den gestrickten Erhebungen resultierende Verkürzung des Gestricks ausgeglichen wird. Wie beschrieben zieht sich das Gestrick im Bereich der jeweiligen Erhebung durch den gedehnten Grundgestrickfaden sowie insbesondere den oder die gedehnten Schussfäden insbesondere in Gestricklängsrichtung zusammen. Um zu vermeiden, dass es am Gestrickteil zu unansehnlichen Verwerfungen respektive zur Bildung von Öffnungen im Gestrick kommt, wird erfindungsgemäß dieser Übergangsabschnitt mit hohem Maschenvolumen gestrickt, der diese Gestrickverkürzung kompensiert. Dabei wird ein solcher Übergangsabschnitt bevorzugt sowohl vor als auch nach dem oder jedem Wellenabschnitt gebildet. Werden also gesehen in Gestricklängsrichtung eine Vielzahl an voneinander beabstandeten Wellenabschnitten gestrickt, so befindet sich vor dem ersten und nach dem letzten Wellenabschnitt ein Übergangsabschnitt wie auch zwischen jeweils zwei benachbarten Wellenabschnitten, so dass insgesamt ein beachtlich hohes Maschenvolumen zum Längenausgleich zur Verfügung steht.

[0016] Dabei sollte sich der Übergangsabschnitt über die gleiche Anzahl an Maschenstäbchen erstrecken wie der jeweilige Wellenabschnitt, so dass über die gesamte Wellenabschnittsbereite stets ein hinreichendes Maschenausgleichsvolumen zur Verfügung steht.

[0017] Wie beschrieben ist im Übergangsabschnitt die Maschendichte respektive die Maschenanzahl größer als im benachbarten Grundgestrickabschnitt. Bevorzugt wird natürlich im Übergangsabschnitt jede Masche jeder Maschenreihe gestrickt, so dass das maximale Maschenvolumen gegeben ist. Im Grundgestrickabschnitt hingegen wird ein geringeres Maschenvolumen gestrickt. Beispielsweise kann im Grundgestrickabschnitt in einer ersten Maschenreihe jede Masche gestrickt sein, wobei sich jede zweite Masche bis in die folgende zweite Maschenreihe erstreckt, während in der zweiten Maschenreihe jede zweite Masche gestrickt ist, wobei sich erste und zweite Maschenreihen in Maschenstäbchenrichtung abwechseln. Da sich jede zweite Masche der ersten Grundgestrick-Maschenreihen jeweils in die zweite Grundgestrick-Maschenreihe erstrecken, sich also ebenfalls verlängerte Maschen ausbilden, und demzufolge in der zweiten Grundgestrick-Maschenreihe nur jede zweite Masche gestrickt ist, ist im Grundgestrickabschnitt folglich ein reduziertes Maschenvolumen gegeben. Ist nun im Übergangsabschnitt jede Masche gestrickt, so ergibt sich dort ein deutlich höheres Maschenvolumen. Das zum Grundgestrickabschnitt beschriebene Strickmuster ist jedoch lediglich exemplarisch, es sind selbstverständlich auch andere Bindungsarten denkbar. Grundsätzlich gilt jedoch, dass, wenn ein Übergangsabschnitt, wenn aufgrund der Maschendichte im Grundgestrickabschnitt erforderlich, gestrickt wird, die Maschendichte oder Maschenanzahl im Übergangsabschnitt größer ist als die im Grundgestrickabschnitt.

[0018] Wie bereits beschrieben ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gestrickteil wenigstens einen elastischen Schussfaden aufweist. Dieser elastische Schussfaden, bei dem es sich beispielsweise um einen Silikon- oder Elastanfaden handelt, der umwunden oder nicht umwunden ist, verleiht dem Gestrickteil eine hinreichende Elastizität. Bevorzugt wird ein Schussfaden verwendet respektive in einer Form eingebracht, dass er dem Gestrickteil eine kompressive Eigenschaft verleiht, dass es also ein kompressives Gestrickteil ist. Ein solches kompressives Gestrickteil baut einen definierten Druck auf das übergriffene Körpergewebe auf, zusätzlich verbunden mit dem erfindungsgemäß verstärkten Massageeffekt aufgrund der erfindungsgemäß verbesserten Erhebungs- oder Wellenausbildung.

[0019] Es kann sich bei dem Gestrickteil beispielsweise um einen Strumpf oder eine Strumpfhose handeln, wobei der oder die Wellenabschnitte in einem in der Tragstellung der Fußsohle belegten Abschnitt vorgesehen sind. Hierüber kann insbesondere die bereits einleitend beschriebene Plantarfasziitis behandelt werden. Alternativ ist es aber auch denkbar, das Gestrickteil als Armstrumpf, als Leib- oder Oberteil oder als Hose auszubilden, wobei das jeweilige Gestrickteil hinreichend elastisch ist, dass es sich an den Körper des Trägers anschmiegt. Bevorzugt weist das Gestrickteil, egal wie es konkret ausgeführt ist, kompressive Eigenschaften auf.

[0020] Der Gestrickfaden selbst kann ein beliebiger Gestrickfaden sein, beispielsweise aus PA, PP oder PE oder einer Naturfaser wie Baumwolle oder Seide, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Gleiches gilt für die Verwendung des elastischen Fadens in Form eines Silikon- oder Elastanfadens.

[0021] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1
ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrickteil einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2
ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrick einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3
ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrick einer dritten Ausführungsform, und
Fig. 4
ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrick einer vierten Ausführungsform.


[0022] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gestrickteil 1 einer ersten Ausführungsform als Teilansicht in Form eines Maschenbilds. Das Gestrickteil 1 ist im gezeigten Beispiel aus wenigstens einem Gestrickfaden 2 als Flachgestrick hergestellt. Es umfasst eine Vielzahl von aneinander anschließenden Grundgestrick-Maschenreihen 3a, 3b auf, die in Gestricklängsrichtung L einander abwechseln. Diese Grundgestrick-Maschenreihen bilden den Grundgestrickabschnitt 4. Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist jede Grundgestrick-Maschenreihe 3a derart gestrickt, dass zwar jede Masche gestrickt ist, sich die Maschen 5a jedoch nur bis zur nächsten Maschenreihe 3b erstrecken, während die Maschen 5b bis in die folgende übernächste Maschenreihe 3a erstreckt, also eine Maschenreihe 3b übergreift. Demzufolge ist in jeder zweiten Grundgestrick-Maschenreihe 3b zwangsläufig nur jede zweite Masche 6 gestrickt, da sich zwischen zwei Maschen 6 die verlängerte Masche der ersten Grundgestrick-Maschenreihe 3a erstreckt. Auf diese Weise reduziert sich im Grundgestrickabschnitt 4 das Maschenvolumen etwas.

[0023] Erfindungsgemäß vorgesehen ist ein Wellenabschnitt 7, der ebenfalls aus dem Gestrickfaden 2 gestrickt ist. Er besteht aus mehreren Wellenabschnitt-Maschenreihen 8a, 8b, 8c ... 8f, wobei die Wellenabschnitt-Maschenreihe 8a die erste Wellenabschnitt-Maschenreihe ist, an die die anderen Wellenabschnitt-Maschenreihen 8b, 8c etc. anschließen. Die Wellenabschnitt-Maschenreihen schließen an die Grundgestrick-Maschenreihen 3a, 3b an.

[0024] Der Wellenabschnitt 7 besteht aus einer Mehrzahl an separaten Maschenstäbchen, nämlich aus Paaren umfassend ein erstes Maschenstäbchen 9 und ein benachbartes zweites Maschenstäbchen 10. Er ist beidseits von einem ersten Maschenstäbchen 9 abgeschlossen. Im gezeigten Beispiel ist in jedem ersten Maschenstäbchen 9 in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe 8a, 8b ... eine Masche 11 gestrickt. In Richtung des Maschenstäbchens 9 folgt also Masche 11 auf Masche 11.

[0025] Das zweite Maschenstäbchen 10 unterscheidet sich davon jedoch deutlich. Das zweite Maschenstäbchen 10 weist letztlich nur eine "lange" Masche 12 auf. In dieser ist der Gestrickfaden 2 ausgehend von der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe 8a über mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen bis zur letzten Wellenabschnitt-Maschenreihe 8f "gezogen", das heißt, dass während dem Stricken die Masche der Wellenabschnitt-Maschenreihe 8a auf der Nadel gehalten wird. Sie wird erst dann verstrickt, wenn die letzte Wellenabschnitt-Maschenreihe 8f gestrickt wird. Hierdurch kommt es zu einer Längsdehnung des Gestrickfadens 2 resultierend aus der "langen" Masche 12. Diese tendiert dazu, sich aufgrund der Fadenelastizität wieder etwas zusammenzuziehen, so dass es auf der linken, zum Träger gewandten Warenseite zur Ausbildung einer Erhebung oder Auswölbung kommt. Ersichtlich wechseln sich innerhalb des Wellenabschnitts 7 mehrere Paare aus ersten und zweiten Maschenstäbchen 9, 10 ab.

[0026] Vorgesehen sind des Weiteren zwei Übergangsabschnitte 13, die in Fig. 1 ebenfalls, wie auch der Wellenabschnitt 7, mit einer gestrichelten Linie umfasst sind. In diesen Übergangsabschnitten 13 sind die Maschenreihen, von den Grundgestrick-Maschenreihen kommend, mit höherer Maschenanzahl als im eigentlichen Grundgestrickabschnitt 4 gestrickt. Wie Fig. 1 deutlich zeigt ist hier jede Masche 5, 6 gestrickt, so dass sich hier das maximale Maschenvolumen ergibt. Es ist also in jedem Übergangsabschnitt 13 eine höhere Maschendichte als im Grundgestrickabschnitt 4 gegeben. Diese erhöhte Maschenanzahl stellt sicher, dass jeder Übergangsbereich 13 als "Längenausgleich" dienen kann, resultierend aus dem Umstand, dass infolge der Längsdehnung des Gestrickfadens 2 im jeweiligen Maschenstäbchen 10, also der "langen" Maschen 12, der Wellenabschnitt in Gestricklängsrichtung L zusammengezogen wird. Durch eine Vergrößerung des Maschenvolumens vor und nach dem Wellenabschnitt 7 kann so sichergestellt werden, dass es trotz Zusammenziehens des Wellenabschnitts 7 nicht zu einer Gestrickverwerfung oder zur Ausbildung von kleinen Löchern oder dergleichen kommt.

[0027] Des Weiteren umfasst das Gestrickteil 1 wenigstens einen elastischen Schussfaden 14, der bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel flott liegend durch jede zweite Maschenreihe, seien es die Grundgestrick-Maschenreihen 3a, seien es die Wellenabschnitt-Maschenreihen 8a, 8c, etc., läuft. Dieser elastische Schussfaden verleiht dem Grundgestrick 1 eine hinreichende Elastizität bis hin zu kompressiven Eigenschaften. Er verstärkt die Ausbildung der Erhebung im jeweiligen Wellenabschnitt 7, nachdem er während des Strickens etwas längsgedehnt wird. Er zieht sich also etwas in Gestrickquerrichtung Q zusammen, was letztlich der Ausbildung der Erhebung im Wellenabschnitt 7 förderlich ist, da eben auch eine Querkontraktionskomponente gegeben ist, zusätzlich zur Längskontraktion der "langen" Maschen 12.

[0028] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gestrickteil 1 einer zweiten Ausführungsform, das vom Grundaufbau her dem Gestrickteil 1 aus Fig. 1 entspricht. Es weist ebenfalls einen Grundgestrickabschnitt 4 gebildet aus entsprechenden Grundgestrick-Maschenreihen auf, die in der beschriebenen unterschiedlichen Weise gestrickt sind. Vorgesehen ist ebenfalls ein Wellenabschnitt 7 sowie diesem vor- bzw. nachgeschaltete Übergangsabschnitte 13 mit erhöhter Maschendichte, verglichen mit dem Grundgestrickabschnitt 4. Das Gestrickteil 1 ist wiederum aus einem Gestrickfaden 2 sowie dem eingelegten elastischen Faden 14 gestrickt. Der elastische Faden 14 läuft wiederum als eingelegter Schussfaden durch exemplarisch jede zweite Maschenreihe. Er liegt dort jeweils flott.

[0029] Anders jedoch im Bereich des Wellenabschnitts 7, wie Fig. 2 deutlich zeigt. Ersichtlich läuft der elastische Faden 14 der jeweiligen Maschenreihen im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen 10 nicht flott durch die Maschenreihe, sondern er ist ebenfalls auf der Nadel gehalten, auf der die "lange" Masche 12 des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens 10 gehalten ist. Im gezeigten Beispiel laufen quasi drei elastische Fäden gemeinsam flott über der jeweiligen "langen" Masche 12 im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen 10.

[0030] Wie Fig. 2 deutlich zeigt werden folglich die elastischen Schussfäden 14 der einzelnen Maschenreihen des Wellenabschnitts 7 unterschiedlich lang auch in Gestricklängsrichtung L gedehnt. Da es sich um elastisches Fadenmaterial handelt, baut der elastische Faden 14 demzufolge eine Rückstellkraft auf, er tendiert dazu, sich zusammenzuziehen. Dies führt dazu, dass - nachdem die Verspannung primär in Gestricklängsrichtung L erfolgt - sich das Gestrick im Wellenabschnitt 7 weit stärker in Längsrichtung L zusammenzieht als bei der Ausgestaltung aus Fig. 1. Eine gewisse Querkontraktion findet hierbei ebenfalls statt.

[0031] Das Gestrickteil gemäß Fig. 1 weist folglich eine weit stärkere Erhebungsausbildung auf als das Gestrickteil 1 aus Fig. 1.

[0032] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 2 läuft der Gestrickfaden in den zweiten Maschenstäbchen 10 des Wellenabschnitts 7 in den Wellenabschnitt-Maschenreihen 8b etc. jeweils flott, wie Fig. 2 deutlich zu entnehmen ist. Lediglich die elastischen Schussfäden 14 der einzelnen Reihen sind in Längsrichtung L gedehnt und liegen flott über der "langen" Masche 12 im jeweiligen Maschenstäbchen 10.

[0033] Anders die Ausgestaltung bei dem erfindungsgemäßen Gestrickteil 1 aus Fig. 3. Dieses entspricht der Ausgestaltung gemäß dem Maschenbild aus Fig. 2, das heißt, dass auch hier der elastische Faden 14 im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen 10 flott über der "langen" Masche 12 liegt.

[0034] Im gezeigten Beispiel gemäß Fig. 3 läuft jedoch auch der Gestrickfaden 2 in jeder zweiten Maschenreihe 8b, 8d, 8f flott über die "lange" Masche 12, während er in jeder anderen Maschenreihe 8c, 8e flott über das zweite Maschenstäbchen 10 läuft. Das heißt, dass bei dieser Ausgestaltung auch der Gestrickfaden 2 nicht nur in der "langen" Masche 12 in Gestricklängsrichtung L im Wellenabschnitt 7 gedehnt wird, sondern auch in darüber liegenden Maschenreihen, nachdem wie beschrieben der Gestrickfaden 2 in Gestricklängsrichtung L geführt flott über die "lange" Masche 12 läuft.

[0035] Damit ist das Rückstellvermögen innerhalb des Wellenabschnitts 7 noch etwas größer als bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 2, wo das Rückstellvermögen nur durch die "langen" Maschen 12 sowie die gedehnten elastischen Fäden 14 erzeugt wird. Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 3 kommen zusätzlich noch das Rückstellvermögen des Gestrickfadens 2, soweit dieser über die "lange" Masche 12 läuft und nicht flott in dem Maschenstäbchen 10 liegt, hinzu.

[0036] Fig. 4 zeigt schließlich eine Ausgestaltung mit quasi "maximalem" Rückstellvermögen. Fig. 4 setzt die Ausgestaltung gemäß Fig. 3 noch weiter fort, indem innerhalb des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens 10 der Gestrickfaden 2 nicht mehr flott liegt, sondern in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe 8b - 8e flott über die Masche der "langen" Masche 12 läuft. Ersichtlich ist also hier sowohl der Gestrickfaden 2 mehrfach innerhalb des Wellenabschnitts 7 gedehnt, wie zusätzlich natürlich auch der elastische Faden 14. Es kommt hier also zu einer sehr starken Kontraktion innerhalb des Wellenabschnitts 7, insbesondere in Gestricklängsrichtung, und zu einem gewissen Anteil auch in Gestrickquerrichtung.

[0037] Allen Ausführungsbeispielen gemein ist der dem jeweiligen Wellenabschnitt 7 vorund nachgeschaltete Übergangsabschnitt 13, in dem eine höhere Maschendichte als im Grundgestrickabschnitt 4 gestrickt ist, wie bereits einleitend zu Fig. 1 beschrieben. Hierüber wird ein "Längenausgleich" realisiert, der die Gestrickverkürzung, resultierend aus dem Zusammenziehen im Wellenabschnitt 7, kompensiert.

[0038] Wenngleich in den beschriebenen Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 2 - 4 jeweils der Gestrickfaden 14 in den Wellenabschnitt-Maschenreihen flott liegend oder über die "lange" Masche 12 geführt ist, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, auch den elastischen Faden 14 - ähnlich wie den Gestrickfaden 2 in diesen Ausgestaltungen - nur teilweise über die "lange" Masche 12 zu führen, also in Gestricklängsrichtung L zu dehnen, und teilweise flott liegend im zweiten Maschenstäbchen 10 zu führen. Das Rückstellvermögen innerhalb des Wellenabschnitts 7 in Gestricklängsrichtung kann darüber weiter variiert werden.

[0039] Bei dem Gestrickfaden kann es sich beispielsweise um einen PA-, PE- oder PP-Faden oder einen Naturfaden auf Basis von Baumwolle oder Seide handeln. Der elastische Faden 14 ist beispielsweise ein Silikon- oder Elastanfaden, der umwunden oder nicht umwunden ist.

[0040] Innerhalb des Gestrickteils 1 können selbstverständlich eine beliebige Anzahl an Wellenabschnitten 7, die auch unterschiedlichste Geometrie oder Größe aufweisen können, ausgebildet sein. Beispielsweise kann sich ein Wellenabschnitt 7 quasi geradlinig in Gestrickquerrichtung Q erstrecken, so dass sich eine querlaufende Rippe ausbildet. In Gestricklängsrichtung L können eine Mehrzahl solcher Rippen gestrickt sein, wobei sich zwischen zwei solcher Rippen respektive Wellenabschnitte 7 jeweils ein Übergangsbereich 13 befindet.

[0041] Denkbar ist es auch, ein Wellen- oder Zick-Zack-Muster innerhalb des Wellenabschnitts 7, also der resultierenden Erhebung zu stricken. In diesem Fall würden die einzelnen Paare bestehend aus den ersten und zweiten Maschenreihen 9, 10 in Gestricklängsrichtung versetzt zueinander gestrickt sein, beispielsweise um jeweils eine oder zwei Maschen versetzt, wobei die Versetzungsrichtung variiert, um eine Welle oder eine Zick-Zack-Form zu stricken.

[0042] Weiterhin können in Gestrickquerrichtung Q mehrere separate Wellenabschnitte 7 benachbart zueinander gestrickt sein, sie sind über ein oder mehrere Maschenstäbchen voneinander beabstandet. Letztlich ist eine beliebige geometrische Ausbildung denkbar.

[0043] Das Gestrickteil 1 selbst kann beispielsweis als Beinstrumpf ausgeführt sein. Die diversen Wellenabschnitte 7 sind in diesem Fall bevorzugt an dem Gestrickbereich, der die Fußsohle überdeckt, gestrickt, um mit ihnen einen massierenden Effekt zu erzeugen, um beispielsweise Plantarfasziitis behandeln zu können.

[0044] Alternativ kann das Gestrickteil auch als Strumpfhose oder als Armstrumpf oder als Leibteil oder dergleichen ausgeführt sein. Der oder die Wellenabschnitte 7 sind stets an solchen Stellen auf der linken Warnseite erzeugt, an denen eine massierende Behandlung des übergriffenen Körperteils oder Gewebes erfolgen soll.


Ansprüche

1. Gestrickteil, das aus wenigstens einem Gestrickfaden (2) flach gestrickt ist, umfassend einen Grundgestrickabschnitt (4) umfassend mehrere Grundgestrick-Maschenreihen (3a, 3b), sowie wenigstens einen sich über mehrere Maschenstäbchen (9, 10) erstreckenden Wellenabschnitt (7) umfassend mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...), in dem jeweils in einem ersten Maschenstäbchen (9) in einer ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe (8a) und wenigstens einer weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche (11) gestrickt ist, während jeweils in einem zweiten Maschenstäbchen (10) eine in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe (8a) gestrickte Masche (12) sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckt, wobei durch zumindest einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen (3a, 3b) und der Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) wenigstens ein elastischer Schussfaden (14) läuft.
 
2. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) in der oder den Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) im zweiten Maschenstäbchen (10) flott liegt.
 
3. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) zumindest durch die erste Wellenabschnitt-Maschenreihe (8a) verläuft und über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckenden Masche (12) des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens (10) flott liegt.
 
4. Gestrickteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) durch eine oder mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8b, 8c, ...) verläuft und im zweiten Maschenstäbchen (10) flott liegt.
 
5. Gestrickteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) durch eine oder mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) läuft, wobei der Schussfaden (14) einer oder aller weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen (8b, 8c, ...) über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckenden Masche (12) des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens (10) flott liegt.
 
6. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gestrickfaden (2) wenigstens einer oder aller weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen (8b, 8c, ...) im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen (10) ebenfalls, sich über eine oder mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckend, über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckenden Masche (12) des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens (10) flott liegt.
 
7. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere erste und zweite Maschenstäbchen (9, 10) einander abwechselnd gestrickt sind, die aus denselben Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) gestrickt sind, oder dass mehrere erste und/oder mehrere zweite Maschenstäbchen (9, 10) nebeneinander gestrickt sind, oder dass Unterabschnitte umfassend ein oder mehrere Paare aus einem ersten und einem zweiten Maschenstäbchen (9, 10) oder umfassend nur erste oder nur zweite Maschenstäbchen (9, 10) in Stäbchenrichtung versetzt zueinander gestrickt sind.
 
8. Gestrickteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterabschnitte in Gestrickquerrichtung (Q) direkt aneinander anschließen, oder über ein oder mehrere Maschestäbchen voneinander getrennt sind.
 
9. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Wellenabschnitte (7) in Gestricklängsrichtung (L) versetzt vorgesehen sind.
 
10. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gesehen in Richtung der Maschenstäbchen zwischen dem Grundgestrickabschnitt (4) und dem Wellenabschnitt (7) ein sich über mehrere Maschenstäbchen und Maschenreihen erstreckender Übergangsabschnitt (13) mit einer größeren Maschendichte als der im benachbarten Grundgestrickabschnitt (4) gebildet ist.
 
11. Gestrickteil nach Anspruch 10, dass ein Übergangsabschnitt (13) sowohl vor als auch nach dem oder jedem Wellenabschnitt (7) gebildet ist.
 
12. Gestrickteil nach Anaspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Übergangsabschnitt (13) über die gleiche Anzahl an Maschenstäbchen erstreckt wie der Wellenabschnitt (7).
 
13. Gestrickteil nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsabschnitt (13) jede Masche in jeder Maschenreihe gestrickt ist.
 
14. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundgestrickabschnitt (4) in einer ersten Maschenreihe (3a) jede Masche (5a, 5b) gestrickt ist, wobei sich jede zweite Masche (5b) bis in die folgende zweite Maschenreihe erstreckt, und dass in der zweiten Maschenreihe (3b) jede zweite Masche gestrickt ist, wobei sich erste und zweite Maschenreihen (3a, 3b) in Maschenstäbchenrichtung abwechseln.
 
15. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Strumpf oder eine Strumpfhose ist, wobei der oder die Wellenabschnitte in einem in der Tragstellung die Fußsohle belegenden Abschnitt vorgesehen sind, oder dass es ein Armstrumpf, ein Leib- oder Oberteil oder eine Hose ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente