[0001] Die Erfindung betrifft ein Gestrickteil, das aus wenigstens einem Grundgestrickfaden
flach gestrickt ist.
[0002] Ein derartiges Gestrickteil ist in verschiedenartigsten Ausgestaltungen bekannt,
beispielsweise in Form eines Strumpfes, einer Strumpfhose, eines Leibteils und ähnlichem.
Neben der Ausführung des Gestrickteils als Rundgestrick ist es auch bekannt, das Gestrickteil
als Flachgestrick zu fertigen. Mitunter ist es gewünscht oder aus therapeutischen
Gründen zweckmäßig, wenn das Gestrickteil eine zumindest lokal gegebene massierende
Wirkung auf den menschlichen Körper ausübt. Eine nur exemplarisch angegebene therapeutisch
relevante Anwendung ist die Erzeugung einer massierenden Wirkung zur Behandlung von
Plantarfasziitis, einer Erkrankung der Aponeurosis Plantaris, die mit Schmerzen an
der Fußsohle im Übergang zur Ferse einhergeht. Um eine solche massierende Wirkung
zu erzielen ist es beispielsweise aus
EP 0 919 145 A2 bekannt, das Gestrickteil zumindest lokal quasi dreidimensional zu stricken, also
derart zu stricken, dass sich lokale Erhebungen ausbilden, die zum Träger gerichtet
sind. Da derartige Gestrickteile üblicherweise relativ eng am Träger anliegen ergibt
sich somit in dem dreidimensional gestrickten Bereich ein geringfügig erhöhter Druck
resultierend aus den zum Träger gerichteten Erhebungen, so dass sich insgesamt durch
diese Erhebungen bei einer Bewegung des betreffenden Körperteils ein leicht massierender
Effekt einstellt. Nachteilig bei derartigen bisher bekannten Gestrickteilen ist jedoch,
dass die Ausbildung dieser Erhebungen nur relativ gering ist, das heißt, dass die
Erhebungen nur geringfügig aus der Gestrickteilfläche hervortreten, so dass der massierende
Effekt ebenfalls relativ gering ist.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Gestrickteil
anzugeben, das die Ausbildung verstärkt hervortretender Erhebungen ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß ein Gestrickteil, das aus wenigstens
einen Gestrickfaden flach gestrickt ist, vorgesehen, umfassend einen Grundgestrickabschnitt
umfassend mehrere Grundgestrick-Maschenreihen, sowie wenigstens einen sich über mehrere
Maschenstäbchen erstreckenden Wellenabschnitt umfassend mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen,
in dem jeweils in einem ersten Maschenstäbchen in einer ersten WellenabschnittMaschenreihe
und wenigstens einer weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche gestrickt ist,
während jeweils in einem zweiten Maschenstäbchen eine in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe
gestrickte Masche sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckt, wobei
durch zumindest einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen und der Wellenabschnitt-Maschenreihen
wenigstens ein elastischer Schussfaden läuft.
[0005] Das erfindungsgemäße Gestrickteil zeichnet sich durch die Ausbildung eines oder mehrerer
definierter Wellenabschnitte aus, die an der linken, also zum Träger gewandten Warenseite
die Erhebungen aufweisen respektive ausbilden, welche sich relativ zum eigentlichen
Grundgestrickabschnitt aus der Gestrickteilebene erheben. Der respektive jeder Wellenabschnitt
erstreckt sich über mehrere Maschenstäbchen, weist also eine entsprechende Breite
auf. Er ist aus mehreren aneinander anschließenden Wellenabschnitt-Maschenreihen gebildet.
Innerhalb jedes Wellenabschnitts sind zwei unterschiedliche Maschenstäbchenformen
ausgebildet, die z.B. benachbart aneinander anschließen, nämlich ein erstes Maschenstäbchen
und ein zweites Maschenstäbchen. Im ersten Maschenstäbchen ist in zumindest in der
ersten Maschenreihe und wenigstens einer weiteren Maschenreihe, bevorzugt in jeder
Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche gestrickt, das heißt, dass in Maschenstäbchenrichtung
in zwei, mehreren oder jeder Maschenreihe einzelne Maschen aneinander anschließen.
Im Wellenabschnitt, z.B. benachbart zum ersten Maschenstäbchen, ist ein zweites Maschenstäbchen
gestrickt. In diesem ist in einer ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche
gestrickt, die sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckt, also wenigstens
die zweite, gegebenenfalls auch die dritte oder vierte Wellenabschnitt-Maschenreihe
übergreift und erst dann wieder vermascht ist. Während also im ersten Maschenstäbchen
mehrere oder jede Masche gestrickt ist, ist im zweiten Maschenstäbchen die erste Masche
respektive die Masche der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe durch die Nadel während
des Strickens der mehreren Maschenreihen gehalten und wird erst dann verstrickt, wenn
wieder eine durchlaufende Wellenabschnitt-Maschenreihe gestrickt wird. Innerhalb dieses
Wellenabschnitts können sich z.B. erste und zweite Maschenreihen abwechseln, oder
es sind mehrere erste Maschenreihen nebeneinander gestrickt, denen eine oder mehrere
zweite Maschenreihen folgen, oder umgekehrt, letztlich sind beliebige Maschenreihenabfolgen
denkbar. Es ergibt sich insgesamt ein länglicher Wellenabschnitt. Dabei können die
ersten und zweiten Maschenstäbchen stets in denselben Wellenabschnitt-Maschenreihen
liegen respektive über dies gebildet sein, sie können aber auch über Maschenreihen
versetzt zueinander liegen, so dass sich eine Art Zick-Zack- oder Wellenmuster oder
dergleichen ergibt, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
[0006] Aus dem Umstand, dass der Gestrickfaden im zweiten Maschenstäbchen über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen
gestreckt ist, sich also die Masche über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen zieht,
und im Umstand, dass dem Gestrickfaden eine gewisse Elastizität zu eigen ist und er
in dieser "langen" Masche gespannt ist, resultiert, dass sich am fertigen Getrickteil
das Gestrick im Wellenabschnitt in Richtung der Maschenstäbchen zusammenzieht, so
dass es zur Ausbildung der Erhebung kommt.
[0007] Erfindungsgemäß ist nun weiterhin vorgesehen, dass ein elastischer Schussfaden zumindest
durch einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen und zumindest einen Teil der Wellenabschnitt-Maschenreihen
läuft. Es ist also im Grundgestrick sowie insbesondere im Wellenabschnitt zusätzlich
ein elastischer Schussfaden geführt, der dem Gestrickteil eine Elastizität bis hin
zu kompressiven Eigenschaften verleiht. Dieser elastische Schussfaden ist in der Tragstellung
gedehnt und tendiert zwangsläufig dazu, sich zusammenzuziehen. Hieraus resultiert,
dass sich das Gestrick im Wellenabschnitt noch weiter als durch die "langen" Maschen
im zweiten Maschenstäbchen zusammenzieht, mithin also die Erhebung verstärkt wird
respektive stärker aus der Gestrickteilebene hervortritt. Der elastische Schussfaden
führt also zu einer verbesserten Ausbildung einer solchen Erhebung im Wellenabschnitt.
Dies wiederum führt dazu, dass das Gestrickteil im Wellenabschnitt eine weit bessere
Massagewirkung entfalten kann als bei bisher bekannten entsprechenden Gestrickteilen.
[0008] Hinsichtlich der Führung des Schussfadens im Wellenabschnitt sind unterschiedliche
Ausgestaltungen denkbar. So kann nach einer ersten Erfindungsausgestaltung der Schussfaden
in der oder den Wellenabschnitt-Maschenreihen im zweiten Maschenstäbchen flott liegen.
Der elastische Schussfaden liegt im Grundgestrick ohnehin flott, er läuft also flott
liegend durch die Grundgestrick-Maschenreihen. In eben dieser Weise kann er auch in
der oder den Wellenabschnitt-Maschenreihen, je nachdem, ob er durch jede oder jede
zweite Wellenabschnitt-Maschenreihe geführt ist, flott liegen. Es kommt also in der
Tragstellung zu einem Zusammenziehen in Querrichtung oder Umfangsrichtung des Gestrickteils,
so dass es sich zur Erhebungsbildung einerseits durch den in Maschenstäbchenrichtung
gedehnten Gestrickfaden der "langen" Maschen in Gestricklängsrichtung zusammenzieht
und durch den elastischen Schussfaden in Querrichtung dazu.
[0009] Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung respektive Alternative sieht demgegenüber
vor, dass der Schussfaden zumindest durch die erste Wellenabschnitt-Maschenreihe verläuft
und über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckenden Masche
des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens flottliegt. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung
wird der elastische Schussfaden quasi zusammen mit dem Grundgestrickfaden der "langen"
Masche längs des zweiten Maschenstäbchens mitgenommen und auf der gleichen Nadel gehalten,
das heißt, dass der Schussfaden ebenfalls in Richtung des zweiten Maschenstäbchens
längs geführt respektive gedehnt wird. Dies geschieht bereits beim Stricken. Der Schussfaden
wird folglich im zweiten Maschenstäbchen einerseits etwas in Querrichtung gedehnt,
da er vom ersten Maschenstäbchen kommend durch das zweite Maschenstäbchen zum wiederum
benachbarten nächsten ersten Maschenstäbchen läuft. Darüber hinaus wird er aber auch
insbesondere in Richtung des zweiten Maschenstäbchens gedehnt. Insgesamt ergibt sich
folglich eine Spannung in Querrichtung und insbesondere in Längsrichtung, also in
Maschenstäbchenrichtung. Da der elastische Schussfaden wesentlich elastischer ist
als der Grundgestrickfaden, baut sich somit eine beachtlich hohe Rückstellkraft innerhalb
des zweiten Maschenstäbchens auf. Diese führt dazu, dass sich der Wellenabschnitt
weit stärker innerhalb der Maschenstäbchen zusammenzieht, das heißt, dass durch das
Führen des elastischen Schussfadens im zweiten Maschenstäbchen über die "lange" Masche
und damit das Dehnen in Gestricklängsrichtung eine deutlich verstärkte Ausbildung
der Erhebungen erreichen lässt, was besonders vorteilhaft für eine verstärkte Ausbildung
des Massageeffektes ist.
[0010] Wird in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe der Schussfaden eingelegt und in
der beschriebenen Weise zusammen mit der "langen" Masche über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen
geführt, so sind unterschiedliche Weiterbildungen hinsichtlich der Führung des elastischen
Schussfadens durch die benachbarten weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen denkbar.
Gemäß einer ersten Alternative kann der Schussfaden durch eine oder mehrere weitere
Wellenabschnitt-Maschenreihen verlaufen und im zweiten Maschenstäbchen flott liegen.
Bezogen auf das zweite Maschenstäbchen wird also der elastische Schussfaden der ersten
Wellenabschnitt-Maschenreihe quasi in Maschenstäbchenrichtung längsgespannt und flott
über die "lange" Masche des Grundgestrickfadens geführt. Die elastischen Schussfäden
der zweiten, dritten etc. Wellenabschnitt-Maschenreihen liegen im zweiten Maschenstäbchen
hingegen flott. Es ist also ein größeres elastisches Fadenvolumen innerhalb der Welle
gegeben, da quasi in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe der elastische Schussfaden
durchgeführt ist, so dass es grundsätzlich zu einem stärkeren Zusammenziehen kommt,
vor allem hierbei in Querrichtung, da die Schussfäden der weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen
in den zweiten Maschenstäbchen flott liegen.
[0011] Alternativ dazu ist es denkbar, dass der Schussfaden durch eine oder mehrere weitere
Wellenabschnitt-Maschenreihen läuft, wobei der Schussfaden einer oder aller weiteren
Wellenabschnitt-Maschenreihen über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen
erstreckende Masche des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens flott liegt. Gemäß dieser
Erfindungsalternative ist also in einer oder mehreren weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen
ebenfalls der Schussfaden eingelegt. Er läuft jedoch nicht flott durch das zweite
Maschenstäbchen, sondern ist ebenfalls in Richtung des zweiten Maschenstäbchens längs
gedehnt und, wie der Schussfaden der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe, ebenfalls
flott liegend über die "lange" Masche des Grundgestrickfadens des zweiten Maschenstäbchens
geführt. Weist folglich der Wellenabschnitt drei Wellenabschnitt-Maschenreihen auf,
in denen jeweils ein elastischer Schussfaden durchläuft, so erstreckt sich beispielsweise
die "lange" Grundgestrick-Masche im zweiten Maschenstäbchen über die zweite und dritte
Maschenreihe. Der elastische Schussfaden der ersten, der zweiten und der dritten Maschenreihe
ist nun über dieselbe Nadel wie diese "lange" Masche geführt und demzufolge in Maschenstäbchenrichtung
gedehnt, wobei er jeweils flott über dieser Masche liegt. Es werden also mehrere oder
alle Schussfäden in Maschenstäbchenrichtung gedehnt, so dass sich der Effekt des Zusammenziehens
in Maschenstäbchenrichtung noch stärker einstellt. Die Ausbildung der Erhebung wird
hierdurch noch weiter unterstützt, auch ist die Erhebung quasi noch "stabiler", da
die mehreren gedehnten Schussfäden eine beachtlich hohe Rückstellkraft ausbilden,
die die gestrickte Erhebung oder Welle stabilisiert.
[0012] Wie der elastische Faden in den Wellenabschnitt-Maschenreihen bzw. den zweiten Maschestäbchen
kann auch der Gestrickfaden in unterschiedlicher Weise im Wellenabschnitt bzw. insbesondere
im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen geführt sein. Es kann vorgesehen sein, dass
der Gestrickfaden wenigstens in einer oder allen weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen
im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen ebenfalls, sich über eine oder mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen
erstreckend, über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen erstreckenden
Masche des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens flott liegt. Auch der Gestrickfaden
kann also in Gestricklängsrichtung gespannt werden, indem er flott über die "lange"
Masche des zweiten Maschestäbchens geführt wird. Dabei kann nur der Gestrickfaden
einer oder einiger weniger Wellenabschnitt-Maschenreihen flott über die "lange" Masche
geführt werden, in den anderen Maschenreihen liegt er flott. Alternativ kann der Gestrickfaden
jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe flott über der "lange" Masche liegen. Hierdurch
kann das gesamte Rückstellpotential, das sich aus der "langen" Masche, dem oder den
gedehnten elastischen Fäden und dem oder den gedehnten Gestrickfäden im jeweiligen
zweiten Maschestäbchen ergibt, variiert werden. Es sind also, auch abhängig von der
Anzahl an Wellenabschnitt-Maschenreihen, beliebige Variationen hinsichtlich der Führung
des Gestrickfadens und des elastischen Fadens möglich.
[0013] Wie bereits beschrieben können sich z.B. erste und zweite Maschenstäbchen mehr oder
weniger abwechseln. Die konkrete Geometrie innerhalb des Gestricks ist beliebig einstellbar.
So kann vorgesehen sein, dass mehrere erste und zweite Maschenstäbchen einander abwechselnd
gestrickt sind, die aus denselben Wellenabschnitt-Maschenreihen gestrickt sind. Es
ergibt sich also eine quasi geradlinig in Querrichtung des Gestrickteils laufende
rippenartige Erhebung. Alternativ dazu ist es denkbar, mehrere erste oder zweite Maschenstäbchen
nebeneinander zu stricken, denen eine oder mehrere zweite oder erste Maschenstäbchen
folgen. Letztlich sind beliebige Stäbchenfolgen möglich. Alternativ ist es denkbar,
dass Unterabschnitte umfassend ein oder mehrere Paare aus einem ersten und einen zweiten
Maschenstäbchen oder umfassend nur erste oder nur zweite Maschenstäbchen in Stäbchenrichtung
versetzt zueinander gestrickt sind. Anders als bei der zuvor beschriebenen, rippenartigen
Ausgestaltung kann auf diese Weise eine Zick-Zack- oder wellenförmige Erhebungsgeometrie
gestrickt werden. Jeder Unterabschnitt kann aus einem einzelnen Paar aus einem ersten
und einem zweiten Maschenstäbchen bestehen, wobei zwei benachbarte Paare um beispielsweise
eine Maschenreihe oder zwei Maschenreihen versetzt zueinander angeordnet sind. Auch
kann jeder Unterabschnitt nur erste oder nur zweite Maschenstäbchen umfassen. Je nach
Richtung des Versatzes kann so ein entsprechendes Zick-Zack- oder Wellenmuster ausgebildet
werden. Dabei ist es denkbar, dass die Unterabschnitte in Gestrickquerrichtung direkt
aneinander anschließen, mithin also stets ein erstes Maschenstäbchen auf ein zweites
Maschenstäbchen folgt. Denkbar ist es aber auch, dass die Unterabschnitte über ein
oder mehrere Maschenstäbchen voneinander getrennt sind. Selbstverständlich können,
gesehen in Gestrickquerrichtung, bei gerader Erhebungsgeometrie, also rippenartigen
Erhebungen auch mehrere solcher Erhebungen benachbart zueinander, jedoch über ein
oder mehrere Maschenstäbchen voneinander getrennt gestrickt sein.
[0014] Des Weiteren ist es denkbar, mehrere separate Wellenabschnitte in Gestricklängsrichtung,
also in Richtung der Maschenstäbchen versetzt auszubilden. Das heißt, dass zwischen
zwei solcher Erhebungen in Maschenstäbchenrichtung eine, zwei, drei oder mehr Maschenreihen
gestrickt sind, die nicht der Erhebungsbildung dienen. Auf diese Weise können also
auch in Gestricklängsrichtung voneinander beabstandete Erhebungen, die über Vertiefungen
beabstandet sind, gebildet werden.
[0015] Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, dass gesehen in Richtung der
Maschenstäbchen, zwischen dem Grundgestrickabschnitt und dem Wellenabschnitt ein sich
über mehrere Maschenstäbchen und Maschenreihen erstreckender Übergangsabschnitt mit
einer größeren Maschendichte als der im benachbarten Grundgestrickabschnitt gebildet
ist. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung wird zwischen Grundgestrickabschnitt und
Wellenabschnitt ein spezifischer Übergangsabschnitt gebildet, in dem eine große Maschendichte
gegeben ist. Diese Maschendichte ist größer als die im benachbarten Grundgestrickabschnitt.
Über diesen Übergangsabschnitt wird ein großes Maschenvolumen zur Verfügung gestellt,
das einen Längenausgleich ermöglicht, durch den die aus der oder den gestrickten Erhebungen
resultierende Verkürzung des Gestricks ausgeglichen wird. Wie beschrieben zieht sich
das Gestrick im Bereich der jeweiligen Erhebung durch den gedehnten Grundgestrickfaden
sowie insbesondere den oder die gedehnten Schussfäden insbesondere in Gestricklängsrichtung
zusammen. Um zu vermeiden, dass es am Gestrickteil zu unansehnlichen Verwerfungen
respektive zur Bildung von Öffnungen im Gestrick kommt, wird erfindungsgemäß dieser
Übergangsabschnitt mit hohem Maschenvolumen gestrickt, der diese Gestrickverkürzung
kompensiert. Dabei wird ein solcher Übergangsabschnitt bevorzugt sowohl vor als auch
nach dem oder jedem Wellenabschnitt gebildet. Werden also gesehen in Gestricklängsrichtung
eine Vielzahl an voneinander beabstandeten Wellenabschnitten gestrickt, so befindet
sich vor dem ersten und nach dem letzten Wellenabschnitt ein Übergangsabschnitt wie
auch zwischen jeweils zwei benachbarten Wellenabschnitten, so dass insgesamt ein beachtlich
hohes Maschenvolumen zum Längenausgleich zur Verfügung steht.
[0016] Dabei sollte sich der Übergangsabschnitt über die gleiche Anzahl an Maschenstäbchen
erstrecken wie der jeweilige Wellenabschnitt, so dass über die gesamte Wellenabschnittsbereite
stets ein hinreichendes Maschenausgleichsvolumen zur Verfügung steht.
[0017] Wie beschrieben ist im Übergangsabschnitt die Maschendichte respektive die Maschenanzahl
größer als im benachbarten Grundgestrickabschnitt. Bevorzugt wird natürlich im Übergangsabschnitt
jede Masche jeder Maschenreihe gestrickt, so dass das maximale Maschenvolumen gegeben
ist. Im Grundgestrickabschnitt hingegen wird ein geringeres Maschenvolumen gestrickt.
Beispielsweise kann im Grundgestrickabschnitt in einer ersten Maschenreihe jede Masche
gestrickt sein, wobei sich jede zweite Masche bis in die folgende zweite Maschenreihe
erstreckt, während in der zweiten Maschenreihe jede zweite Masche gestrickt ist, wobei
sich erste und zweite Maschenreihen in Maschenstäbchenrichtung abwechseln. Da sich
jede zweite Masche der ersten Grundgestrick-Maschenreihen jeweils in die zweite Grundgestrick-Maschenreihe
erstrecken, sich also ebenfalls verlängerte Maschen ausbilden, und demzufolge in der
zweiten Grundgestrick-Maschenreihe nur jede zweite Masche gestrickt ist, ist im Grundgestrickabschnitt
folglich ein reduziertes Maschenvolumen gegeben. Ist nun im Übergangsabschnitt jede
Masche gestrickt, so ergibt sich dort ein deutlich höheres Maschenvolumen. Das zum
Grundgestrickabschnitt beschriebene Strickmuster ist jedoch lediglich exemplarisch,
es sind selbstverständlich auch andere Bindungsarten denkbar. Grundsätzlich gilt jedoch,
dass, wenn ein Übergangsabschnitt, wenn aufgrund der Maschendichte im Grundgestrickabschnitt
erforderlich, gestrickt wird, die Maschendichte oder Maschenanzahl im Übergangsabschnitt
größer ist als die im Grundgestrickabschnitt.
[0018] Wie bereits beschrieben ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gestrickteil wenigstens
einen elastischen Schussfaden aufweist. Dieser elastische Schussfaden, bei dem es
sich beispielsweise um einen Silikon- oder Elastanfaden handelt, der umwunden oder
nicht umwunden ist, verleiht dem Gestrickteil eine hinreichende Elastizität. Bevorzugt
wird ein Schussfaden verwendet respektive in einer Form eingebracht, dass er dem Gestrickteil
eine kompressive Eigenschaft verleiht, dass es also ein kompressives Gestrickteil
ist. Ein solches kompressives Gestrickteil baut einen definierten Druck auf das übergriffene
Körpergewebe auf, zusätzlich verbunden mit dem erfindungsgemäß verstärkten Massageeffekt
aufgrund der erfindungsgemäß verbesserten Erhebungs- oder Wellenausbildung.
[0019] Es kann sich bei dem Gestrickteil beispielsweise um einen Strumpf oder eine Strumpfhose
handeln, wobei der oder die Wellenabschnitte in einem in der Tragstellung der Fußsohle
belegten Abschnitt vorgesehen sind. Hierüber kann insbesondere die bereits einleitend
beschriebene Plantarfasziitis behandelt werden. Alternativ ist es aber auch denkbar,
das Gestrickteil als Armstrumpf, als Leib- oder Oberteil oder als Hose auszubilden,
wobei das jeweilige Gestrickteil hinreichend elastisch ist, dass es sich an den Körper
des Trägers anschmiegt. Bevorzugt weist das Gestrickteil, egal wie es konkret ausgeführt
ist, kompressive Eigenschaften auf.
[0020] Der Gestrickfaden selbst kann ein beliebiger Gestrickfaden sein, beispielsweise aus
PA, PP oder PE oder einer Naturfaser wie Baumwolle oder Seide, wobei diese Aufzählung
nicht abschließend ist. Gleiches gilt für die Verwendung des elastischen Fadens in
Form eines Silikon- oder Elastanfadens.
[0021] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden
beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrickteil einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrick einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrick einer dritten Ausführungsform, und
- Fig. 4
- ein Maschenbild als Ausschnitt aus einem Gestrick einer vierten Ausführungsform.
[0022] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gestrickteil 1 einer ersten Ausführungsform als
Teilansicht in Form eines Maschenbilds. Das Gestrickteil 1 ist im gezeigten Beispiel
aus wenigstens einem Gestrickfaden 2 als Flachgestrick hergestellt. Es umfasst eine
Vielzahl von aneinander anschließenden Grundgestrick-Maschenreihen 3a, 3b auf, die
in Gestricklängsrichtung L einander abwechseln. Diese Grundgestrick-Maschenreihen
bilden den Grundgestrickabschnitt 4. Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
ist jede Grundgestrick-Maschenreihe 3a derart gestrickt, dass zwar jede Masche gestrickt
ist, sich die Maschen 5a jedoch nur bis zur nächsten Maschenreihe 3b erstrecken, während
die Maschen 5b bis in die folgende übernächste Maschenreihe 3a erstreckt, also eine
Maschenreihe 3b übergreift. Demzufolge ist in jeder zweiten Grundgestrick-Maschenreihe
3b zwangsläufig nur jede zweite Masche 6 gestrickt, da sich zwischen zwei Maschen
6 die verlängerte Masche der ersten Grundgestrick-Maschenreihe 3a erstreckt. Auf diese
Weise reduziert sich im Grundgestrickabschnitt 4 das Maschenvolumen etwas.
[0023] Erfindungsgemäß vorgesehen ist ein Wellenabschnitt 7, der ebenfalls aus dem Gestrickfaden
2 gestrickt ist. Er besteht aus mehreren Wellenabschnitt-Maschenreihen 8a, 8b, 8c
... 8f, wobei die Wellenabschnitt-Maschenreihe 8a die erste Wellenabschnitt-Maschenreihe
ist, an die die anderen Wellenabschnitt-Maschenreihen 8b, 8c etc. anschließen. Die
Wellenabschnitt-Maschenreihen schließen an die Grundgestrick-Maschenreihen 3a, 3b
an.
[0024] Der Wellenabschnitt 7 besteht aus einer Mehrzahl an separaten Maschenstäbchen, nämlich
aus Paaren umfassend ein erstes Maschenstäbchen 9 und ein benachbartes zweites Maschenstäbchen
10. Er ist beidseits von einem ersten Maschenstäbchen 9 abgeschlossen. Im gezeigten
Beispiel ist in jedem ersten Maschenstäbchen 9 in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe
8a, 8b ... eine Masche 11 gestrickt. In Richtung des Maschenstäbchens 9 folgt also
Masche 11 auf Masche 11.
[0025] Das zweite Maschenstäbchen 10 unterscheidet sich davon jedoch deutlich. Das zweite
Maschenstäbchen 10 weist letztlich nur eine "lange" Masche 12 auf. In dieser ist der
Gestrickfaden 2 ausgehend von der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe 8a über mehrere
weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen bis zur letzten Wellenabschnitt-Maschenreihe
8f "gezogen", das heißt, dass während dem Stricken die Masche der Wellenabschnitt-Maschenreihe
8a auf der Nadel gehalten wird. Sie wird erst dann verstrickt, wenn die letzte Wellenabschnitt-Maschenreihe
8f gestrickt wird. Hierdurch kommt es zu einer Längsdehnung des Gestrickfadens 2 resultierend
aus der "langen" Masche 12. Diese tendiert dazu, sich aufgrund der Fadenelastizität
wieder etwas zusammenzuziehen, so dass es auf der linken, zum Träger gewandten Warenseite
zur Ausbildung einer Erhebung oder Auswölbung kommt. Ersichtlich wechseln sich innerhalb
des Wellenabschnitts 7 mehrere Paare aus ersten und zweiten Maschenstäbchen 9, 10
ab.
[0026] Vorgesehen sind des Weiteren zwei Übergangsabschnitte 13, die in Fig. 1 ebenfalls,
wie auch der Wellenabschnitt 7, mit einer gestrichelten Linie umfasst sind. In diesen
Übergangsabschnitten 13 sind die Maschenreihen, von den Grundgestrick-Maschenreihen
kommend, mit höherer Maschenanzahl als im eigentlichen Grundgestrickabschnitt 4 gestrickt.
Wie Fig. 1 deutlich zeigt ist hier jede Masche 5, 6 gestrickt, so dass sich hier das
maximale Maschenvolumen ergibt. Es ist also in jedem Übergangsabschnitt 13 eine höhere
Maschendichte als im Grundgestrickabschnitt 4 gegeben. Diese erhöhte Maschenanzahl
stellt sicher, dass jeder Übergangsbereich 13 als "Längenausgleich" dienen kann, resultierend
aus dem Umstand, dass infolge der Längsdehnung des Gestrickfadens 2 im jeweiligen
Maschenstäbchen 10, also der "langen" Maschen 12, der Wellenabschnitt in Gestricklängsrichtung
L zusammengezogen wird. Durch eine Vergrößerung des Maschenvolumens vor und nach dem
Wellenabschnitt 7 kann so sichergestellt werden, dass es trotz Zusammenziehens des
Wellenabschnitts 7 nicht zu einer Gestrickverwerfung oder zur Ausbildung von kleinen
Löchern oder dergleichen kommt.
[0027] Des Weiteren umfasst das Gestrickteil 1 wenigstens einen elastischen Schussfaden
14, der bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel flott liegend durch jede zweite
Maschenreihe, seien es die Grundgestrick-Maschenreihen 3a, seien es die Wellenabschnitt-Maschenreihen
8a, 8c, etc., läuft. Dieser elastische Schussfaden verleiht dem Grundgestrick 1 eine
hinreichende Elastizität bis hin zu kompressiven Eigenschaften. Er verstärkt die Ausbildung
der Erhebung im jeweiligen Wellenabschnitt 7, nachdem er während des Strickens etwas
längsgedehnt wird. Er zieht sich also etwas in Gestrickquerrichtung Q zusammen, was
letztlich der Ausbildung der Erhebung im Wellenabschnitt 7 förderlich ist, da eben
auch eine Querkontraktionskomponente gegeben ist, zusätzlich zur Längskontraktion
der "langen" Maschen 12.
[0028] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gestrickteil 1 einer zweiten Ausführungsform,
das vom Grundaufbau her dem Gestrickteil 1 aus Fig. 1 entspricht. Es weist ebenfalls
einen Grundgestrickabschnitt 4 gebildet aus entsprechenden Grundgestrick-Maschenreihen
auf, die in der beschriebenen unterschiedlichen Weise gestrickt sind. Vorgesehen ist
ebenfalls ein Wellenabschnitt 7 sowie diesem vor- bzw. nachgeschaltete Übergangsabschnitte
13 mit erhöhter Maschendichte, verglichen mit dem Grundgestrickabschnitt 4. Das Gestrickteil
1 ist wiederum aus einem Gestrickfaden 2 sowie dem eingelegten elastischen Faden 14
gestrickt. Der elastische Faden 14 läuft wiederum als eingelegter Schussfaden durch
exemplarisch jede zweite Maschenreihe. Er liegt dort jeweils flott.
[0029] Anders jedoch im Bereich des Wellenabschnitts 7, wie Fig. 2 deutlich zeigt. Ersichtlich
läuft der elastische Faden 14 der jeweiligen Maschenreihen im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen
10 nicht flott durch die Maschenreihe, sondern er ist ebenfalls auf der Nadel gehalten,
auf der die "lange" Masche 12 des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens 10 gehalten
ist. Im gezeigten Beispiel laufen quasi drei elastische Fäden gemeinsam flott über
der jeweiligen "langen" Masche 12 im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen 10.
[0030] Wie Fig. 2 deutlich zeigt werden folglich die elastischen Schussfäden 14 der einzelnen
Maschenreihen des Wellenabschnitts 7 unterschiedlich lang auch in Gestricklängsrichtung
L gedehnt. Da es sich um elastisches Fadenmaterial handelt, baut der elastische Faden
14 demzufolge eine Rückstellkraft auf, er tendiert dazu, sich zusammenzuziehen. Dies
führt dazu, dass - nachdem die Verspannung primär in Gestricklängsrichtung L erfolgt
- sich das Gestrick im Wellenabschnitt 7 weit stärker in Längsrichtung L zusammenzieht
als bei der Ausgestaltung aus Fig. 1. Eine gewisse Querkontraktion findet hierbei
ebenfalls statt.
[0031] Das Gestrickteil gemäß Fig. 1 weist folglich eine weit stärkere Erhebungsausbildung
auf als das Gestrickteil 1 aus Fig. 1.
[0032] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 2 läuft der Gestrickfaden in den zweiten Maschenstäbchen
10 des Wellenabschnitts 7 in den Wellenabschnitt-Maschenreihen 8b etc. jeweils flott,
wie Fig. 2 deutlich zu entnehmen ist. Lediglich die elastischen Schussfäden 14 der
einzelnen Reihen sind in Längsrichtung L gedehnt und liegen flott über der "langen"
Masche 12 im jeweiligen Maschenstäbchen 10.
[0033] Anders die Ausgestaltung bei dem erfindungsgemäßen Gestrickteil 1 aus Fig. 3. Dieses
entspricht der Ausgestaltung gemäß dem Maschenbild aus Fig. 2, das heißt, dass auch
hier der elastische Faden 14 im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen 10 flott über der
"langen" Masche 12 liegt.
[0034] Im gezeigten Beispiel gemäß Fig. 3 läuft jedoch auch der Gestrickfaden 2 in jeder
zweiten Maschenreihe 8b, 8d, 8f flott über die "lange" Masche 12, während er in jeder
anderen Maschenreihe 8c, 8e flott über das zweite Maschenstäbchen 10 läuft. Das heißt,
dass bei dieser Ausgestaltung auch der Gestrickfaden 2 nicht nur in der "langen" Masche
12 in Gestricklängsrichtung L im Wellenabschnitt 7 gedehnt wird, sondern auch in darüber
liegenden Maschenreihen, nachdem wie beschrieben der Gestrickfaden 2 in Gestricklängsrichtung
L geführt flott über die "lange" Masche 12 läuft.
[0035] Damit ist das Rückstellvermögen innerhalb des Wellenabschnitts 7 noch etwas größer
als bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 2, wo das Rückstellvermögen nur durch die "langen"
Maschen 12 sowie die gedehnten elastischen Fäden 14 erzeugt wird. Bei der Ausgestaltung
gemäß Fig. 3 kommen zusätzlich noch das Rückstellvermögen des Gestrickfadens 2, soweit
dieser über die "lange" Masche 12 läuft und nicht flott in dem Maschenstäbchen 10
liegt, hinzu.
[0036] Fig. 4 zeigt schließlich eine Ausgestaltung mit quasi "maximalem" Rückstellvermögen.
Fig. 4 setzt die Ausgestaltung gemäß Fig. 3 noch weiter fort, indem innerhalb des
jeweiligen zweiten Maschenstäbchens 10 der Gestrickfaden 2 nicht mehr flott liegt,
sondern in jeder Wellenabschnitt-Maschenreihe 8b - 8e flott über die Masche der "langen"
Masche 12 läuft. Ersichtlich ist also hier sowohl der Gestrickfaden 2 mehrfach innerhalb
des Wellenabschnitts 7 gedehnt, wie zusätzlich natürlich auch der elastische Faden
14. Es kommt hier also zu einer sehr starken Kontraktion innerhalb des Wellenabschnitts
7, insbesondere in Gestricklängsrichtung, und zu einem gewissen Anteil auch in Gestrickquerrichtung.
[0037] Allen Ausführungsbeispielen gemein ist der dem jeweiligen Wellenabschnitt 7 vorund
nachgeschaltete Übergangsabschnitt 13, in dem eine höhere Maschendichte als im Grundgestrickabschnitt
4 gestrickt ist, wie bereits einleitend zu Fig. 1 beschrieben. Hierüber wird ein "Längenausgleich"
realisiert, der die Gestrickverkürzung, resultierend aus dem Zusammenziehen im Wellenabschnitt
7, kompensiert.
[0038] Wenngleich in den beschriebenen Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 2 - 4 jeweils
der Gestrickfaden 14 in den Wellenabschnitt-Maschenreihen flott liegend oder über
die "lange" Masche 12 geführt ist, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, auch
den elastischen Faden 14 - ähnlich wie den Gestrickfaden 2 in diesen Ausgestaltungen
- nur teilweise über die "lange" Masche 12 zu führen, also in Gestricklängsrichtung
L zu dehnen, und teilweise flott liegend im zweiten Maschenstäbchen 10 zu führen.
Das Rückstellvermögen innerhalb des Wellenabschnitts 7 in Gestricklängsrichtung kann
darüber weiter variiert werden.
[0039] Bei dem Gestrickfaden kann es sich beispielsweise um einen PA-, PE- oder PP-Faden
oder einen Naturfaden auf Basis von Baumwolle oder Seide handeln. Der elastische Faden
14 ist beispielsweise ein Silikon- oder Elastanfaden, der umwunden oder nicht umwunden
ist.
[0040] Innerhalb des Gestrickteils 1 können selbstverständlich eine beliebige Anzahl an
Wellenabschnitten 7, die auch unterschiedlichste Geometrie oder Größe aufweisen können,
ausgebildet sein. Beispielsweise kann sich ein Wellenabschnitt 7 quasi geradlinig
in Gestrickquerrichtung Q erstrecken, so dass sich eine querlaufende Rippe ausbildet.
In Gestricklängsrichtung L können eine Mehrzahl solcher Rippen gestrickt sein, wobei
sich zwischen zwei solcher Rippen respektive Wellenabschnitte 7 jeweils ein Übergangsbereich
13 befindet.
[0041] Denkbar ist es auch, ein Wellen- oder Zick-Zack-Muster innerhalb des Wellenabschnitts
7, also der resultierenden Erhebung zu stricken. In diesem Fall würden die einzelnen
Paare bestehend aus den ersten und zweiten Maschenreihen 9, 10 in Gestricklängsrichtung
versetzt zueinander gestrickt sein, beispielsweise um jeweils eine oder zwei Maschen
versetzt, wobei die Versetzungsrichtung variiert, um eine Welle oder eine Zick-Zack-Form
zu stricken.
[0042] Weiterhin können in Gestrickquerrichtung Q mehrere separate Wellenabschnitte 7 benachbart
zueinander gestrickt sein, sie sind über ein oder mehrere Maschenstäbchen voneinander
beabstandet. Letztlich ist eine beliebige geometrische Ausbildung denkbar.
[0043] Das Gestrickteil 1 selbst kann beispielsweis als Beinstrumpf ausgeführt sein. Die
diversen Wellenabschnitte 7 sind in diesem Fall bevorzugt an dem Gestrickbereich,
der die Fußsohle überdeckt, gestrickt, um mit ihnen einen massierenden Effekt zu erzeugen,
um beispielsweise Plantarfasziitis behandeln zu können.
[0044] Alternativ kann das Gestrickteil auch als Strumpfhose oder als Armstrumpf oder als
Leibteil oder dergleichen ausgeführt sein. Der oder die Wellenabschnitte 7 sind stets
an solchen Stellen auf der linken Warnseite erzeugt, an denen eine massierende Behandlung
des übergriffenen Körperteils oder Gewebes erfolgen soll.
1. Gestrickteil, das aus wenigstens einem Gestrickfaden (2) flach gestrickt ist, umfassend
einen Grundgestrickabschnitt (4) umfassend mehrere Grundgestrick-Maschenreihen (3a,
3b), sowie wenigstens einen sich über mehrere Maschenstäbchen (9, 10) erstreckenden
Wellenabschnitt (7) umfassend mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...),
in dem jeweils in einem ersten Maschenstäbchen (9) in einer ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe
(8a) und wenigstens einer weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihe eine Masche (11) gestrickt
ist, während jeweils in einem zweiten Maschenstäbchen (10) eine in der ersten Wellenabschnitt-Maschenreihe
(8a) gestrickte Masche (12) sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b,
8c, ...) erstreckt, wobei durch zumindest einen Teil der Grundgestrick-Maschenreihen
(3a, 3b) und der Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) wenigstens ein elastischer
Schussfaden (14) läuft.
2. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) in der oder den Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...)
im zweiten Maschenstäbchen (10) flott liegt.
3. Gestrickteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) zumindest durch die erste Wellenabschnitt-Maschenreihe (8a)
verläuft und über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c,
...) erstreckenden Masche (12) des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens (10) flott
liegt.
4. Gestrickteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) durch eine oder mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen
(8b, 8c, ...) verläuft und im zweiten Maschenstäbchen (10) flott liegt.
5. Gestrickteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (14) durch eine oder mehrere weitere Wellenabschnitt-Maschenreihen
(8a, 8b, 8c, ...) läuft, wobei der Schussfaden (14) einer oder aller weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen
(8b, 8c, ...) über der sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c,
...) erstreckenden Masche (12) des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens (10) flott
liegt.
6. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gestrickfaden (2) wenigstens einer oder aller weiteren Wellenabschnitt-Maschenreihen
(8b, 8c, ...) im jeweiligen zweiten Maschenstäbchen (10) ebenfalls, sich über eine
oder mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckend, über der
sich über mehrere Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) erstreckenden Masche
(12) des jeweiligen zweiten Maschenstäbchens (10) flott liegt.
7. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere erste und zweite Maschenstäbchen (9, 10) einander abwechselnd gestrickt sind,
die aus denselben Wellenabschnitt-Maschenreihen (8a, 8b, 8c, ...) gestrickt sind,
oder dass mehrere erste und/oder mehrere zweite Maschenstäbchen (9, 10) nebeneinander
gestrickt sind, oder dass Unterabschnitte umfassend ein oder mehrere Paare aus einem
ersten und einem zweiten Maschenstäbchen (9, 10) oder umfassend nur erste oder nur
zweite Maschenstäbchen (9, 10) in Stäbchenrichtung versetzt zueinander gestrickt sind.
8. Gestrickteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterabschnitte in Gestrickquerrichtung (Q) direkt aneinander anschließen, oder
über ein oder mehrere Maschestäbchen voneinander getrennt sind.
9. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Wellenabschnitte (7) in Gestricklängsrichtung (L) versetzt vorgesehen sind.
10. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gesehen in Richtung der Maschenstäbchen zwischen dem Grundgestrickabschnitt (4) und
dem Wellenabschnitt (7) ein sich über mehrere Maschenstäbchen und Maschenreihen erstreckender
Übergangsabschnitt (13) mit einer größeren Maschendichte als der im benachbarten Grundgestrickabschnitt
(4) gebildet ist.
11. Gestrickteil nach Anspruch 10, dass ein Übergangsabschnitt (13) sowohl vor als auch
nach dem oder jedem Wellenabschnitt (7) gebildet ist.
12. Gestrickteil nach Anaspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Übergangsabschnitt (13) über die gleiche Anzahl an Maschenstäbchen erstreckt
wie der Wellenabschnitt (7).
13. Gestrickteil nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsabschnitt (13) jede Masche in jeder Maschenreihe gestrickt ist.
14. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundgestrickabschnitt (4) in einer ersten Maschenreihe (3a) jede Masche (5a,
5b) gestrickt ist, wobei sich jede zweite Masche (5b) bis in die folgende zweite Maschenreihe
erstreckt, und dass in der zweiten Maschenreihe (3b) jede zweite Masche gestrickt
ist, wobei sich erste und zweite Maschenreihen (3a, 3b) in Maschenstäbchenrichtung
abwechseln.
15. Gestrickteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Strumpf oder eine Strumpfhose ist, wobei der oder die Wellenabschnitte in
einem in der Tragstellung die Fußsohle belegenden Abschnitt vorgesehen sind, oder
dass es ein Armstrumpf, ein Leib- oder Oberteil oder eine Hose ist.