[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine zum Schneiden von Schneidgut, mit einem
auf das Schneidgut einwirkbaren Arbeitsmittel, wobei eine Hub- und/oder Senkbewegung
des Arbeitsmittels mittels eines hydraulisch betriebenen Kraftmittels bewirkt wird.
[0002] Derartige Schneidemaschinen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Dort
handelt es sich bei dem Arbeitsmittel insbesondere um ein Schneidmesser oder einen
Pressbalken der Schneidemaschine. Der Pressbalken dient dem Pressen des Schneidguts
vor dem Schnitt. Der Pressbalken ist in einem Maschinengestell vertikal verfahrbar
gelagert und wird auf den auf einem Tisch der Schneidemaschine gelagerten Schneidgutstapel
abgesenkt. Ist das Schneidgut durch den Pressbalken fixiert, wird das Schneidmesser
abgesenkt, insbesondere in einem Schwingschnitt, und durchtrennt hierbei das Schneidgut.
Das Schneidmesser ist gleichfalls im Maschinengestell gelagert.
[0003] Die Arbeitsmittel - Schneidmesser bzw. Pressbalken - sind somit zum Vollführen deren
Funktion zu heben und zu senken. Hierbei kann sowohl das Heben als auch das Senken
mittels des dem Arbeitsmittel zugeordneten hydraulisch betriebenen Kraftmittels erfolgen.
Es ist ausreichend, nur die Senkbewegung mittels des hydraulisch betriebenen Kraftmittels
auszuführen, hingegen die Hubbewegung durch externe Kraftmittel, beispielsweise Federn.
Dies gilt insbesondere für das Betreiben des Pressbalkens.
[0005] Bei dem zu schneidenden Schneidgut handelt es ich insbesondere um aus einzelnen Blättern
gebildete Stapel. Beispielsweise bestehen die einzelnen Blätter aus Papier oder Folie.
[0006] Bei Schneidemaschinen der eingangs genannten Art sind erhebliche Sicherheitsauflagen
zu erfüllen, da Gefahren, insbesondere Quetschgefahr, vom Pressbalken ausgeht und
bezüglich des Schneidmessers die Gefahr besteht, dass Gliedmaßen des Bedieners abgetrennt
werden. Demzufolge wird gemäß Sicherheitsauflagen gefordert, dass innerhalb eines
Zyklus erkennbar sein muss, dass ein Sicherheitskreis ausgefallen ist.
[0007] Sicherheitskreise müssen so aufgebaut sein, dass ein diversitäre Redundanz gewährleistet
ist. Demzufolge müssen Sicherheitskreise bzw. Sicherheitskanäle unterschiedlich aufgebaut
sein. Hiermit ist ein erheblicher Aufwand bezüglich der sicherheitsrelevanten Bauteile,
insbesondere bezüglich Sicherheitselektronik erforderlich.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schneidemaschine der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass der Aufwand zum Gewährleisten einer sicheren Funktion
der Schneidemaschine wesentlich reduziert werden kann.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Schneidemaschine, die gemäß den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 ausgebildet ist.
[0010] Die Erfindung schlägt eine Schneidemaschine zum Schneiden von Schneidgut, mit einem
auf das Schneidgut einwirkbaren Arbeitsmittel vor, wobei eine Hub- und/oder Senkbewegung
des Arbeitsmittels mittels eines hydraulisch betriebenen Kraftmittels bewirkt wird.
Bei dieser Schneidemaschine ist ein Hydrauliksystem vorgesehen, das das Kraftmittel,
eine Pumpe zum Fördern von Hydraulikflüssigkeit, einen Tank für Hydraulikflüssigkeit
und zwischen dem Kraftmittel und der Pumpe sowie zwischen dem Kraftmittel und dem
Tank zwei hintereinander angeordnete Ventile zum Steuern des Durchflusses von Hydraulikflüssigkeit
aufweist, wobei die Funktionalität des Arbeitsmittels nur bei angesteuerter identischer
Funktionsstellung beider Ventile gegeben ist.
[0011] Grundsätzlich würden sich die Funktionen der Schneidemaschine, die sich auf das auf
das Schneidgut einwirkbare Arbeitsmittel beziehen, auch nur durch das eine der Ventile
erreichen lassen. Diese eine Ventil ist in den unterschiedlichen Schaltstellungen
geeignet, das Hydrauliksystem in die erforderliche Funktionsstellung des Arbeitsmittels
zu schalten. Dieses grundsätzlich ausreichende eine Ventil ist um das in seiner Funktionalität
identische zweite Ventil ergänzt, wobei die beiden Ventile hintereinander angeordnet
sind. Dies bedeutet, dass die Funktionalität des Arbeitsmittels nur dann gewährleistet
ist, wenn beide Ventile in deren identischer Funktionsstellung angesteuert sind. Befinden
sich die beiden Ventile - fehlerhaft - in unterschiedlicher Funktionsstellung, ist
durch das in Fehlstellung befindliche Ventil die Ansteuerung des Arbeitsmittels über
das Hydrauliksystem blockiert, sodass das Arbeitsmittel nicht funktioniert.
[0012] Somit wird die Fehlfunktion durch die ausfallende Funktion des Arbeitsmittels erkannt.
Aufgrund ausfallender Funktion sind aufwendige Sensoren überflüssig.
[0013] Somit wird ein Diagnosegrad durch Funktionshemmung erreicht. Funktioniert die Maschine
nicht mehr, kann sie somit nicht weiter betrieben werden.
[0014] Vorzugsweise ist bei der Schneidemaschine das Arbeitsmittel als Schneidmesser oder
Pressbalken ausgebildet.
[0015] Das Kraftmittel kann unterschiedlich gestaltet sein. Insbesondere ist das Kraftmittel
als Hydraulikzylinder ausgebildet. Der Hydraulikzylinder kann mit ein- oder beidseitig
beaufschlagbarem Kolben ausgebildet sein. Bei beidseitig beaufschlagbarem Kolben lässt
sich mittels des Kraftmittels das Arbeitsmittel, insbesondere das Schneidmesser bzw.
der Pressbalken, nicht nur senken, sondern auch heben. Bei einseitig beaufschlagbarem
Kolben dient dieser insbesondere dazu, das Arbeitsmittel, vorliegend insbesondere
das Schneidmesser bzw. den Pressbalken abzusenken. Die Hubbewegung des Arbeitsmittels
erfolgt insbesondere über externe Mittel. Bei diesen externen Mitteln handelt es sich
bevorzugt um mindestens eine Feder, die mit dem Arbeitsmittel zusammenwirkt.
[0016] Bei Ausbildung des Kraftmittels als Hydraulikzylinder wird es als bevorzugt angesehen,
wenn eine erste Leitung für Hydraulikflüssigkeit mit einem Zylinderraum des Hydraulikzylinders
verbunden ist und sich diese Leitung in einer Zweigleitung mit zweiten und dritten
Leitungen fortsetzt, die sich über die beiden Ventile zur Pumpe und zum Tank fortsetzen.
Die erste Leitung teilt sich somit in die Zweigleitung, demnach die zweite und dritte
Leitung auf. Diese beiden Leitungen werden separat über die beiden Ventile geführt,
nämlich die eine Leitung durch die beiden Ventile zur Pumpe, die andere Leitung durch
die beiden Ventile zum Tank.
[0017] Es ist insbesondere vorgesehen, dass das jeweilige Ventil als 4/3-Wegeventil ausgebildet.
Dieses Wegeventil besitzt somit drei Schaltstellungen mit vier Anschlüssen.
[0018] Es wird bei der Schneidemaschine als besonders vorteilhaft angesehen, wenn in einer
ersten Stellung der beiden Ventile ein Durchfluss von Hydraulikflüssigkeit durch die
beiden Leitungen der Zweigleitung gesperrt ist, in einer zweiten Stellung der beiden
Ventile ein Durchfluss von Hydraulikflüssigkeit durch eine der beiden Leitungen der
Zweigleitung gesperrt ist und der Durchfluss durch die andere Leitung der Zweigleitung
freigegeben ist, in einer dritten Stellung der beiden Ventile ein Durchfluss durch
die eine der beiden Leitungen der Zweigleitung freigegeben ist und der Durchfluss
durch die andere Leitung der Zweigleitung gesperrt ist.
[0019] Bei Ausbildung des Kraftmittels als beidseitig beaufschlagbarer Kolben ist vorzugsweise
die erste Leitung mit einem ersten Zylinderraum des Hydraulikzylinders verbunden und
eine weitere Leitung für Hydraulikflüssigkeit verbindet die Pumpe mit einem zweiten
Zylinderraum des Hydraulikzylinders. Insbesondere ist der Hydraulikzylinder derart
gestaltet, dass die Kolbenstange den zweiten Zylinderraum durchsetzt. Die Kolbenstange
durchsetzt somit nicht den ersten Zylinderraum. Hierdurch ergeben sich bei Anliegen
des im Wesentlichen selben Drucks der Pumpe in beiden Zylinderräumen unterschiedliche
Kraftverhältnisse, da die Kolbenfläche des ersten Zylinderraums größer ist als die
des zweiten Zylinderraums.
[0020] Bei Ausbildung des Kraftmittels mit beidseitig beaufschlagbarem Kolben ist vorzugsweise
vorgesehen, dass zum Vollführen einer Absenkbewegung des Arbeitsmittels die beiden
Ventile sich in einer Stellung befinden, in der der Durchfluss von der Pumpe über
die Ventile zum Kraftmittel gesperrt und der Durchfluss vom Kraftmittel zum Tank geöffnet
ist, sowie die Pumpe Hydraulikflüssigkeit über die weitere Leitung zum Kraftmittel
fördert. Zum Vollführen einer Anhebbewegung des Arbeitsmittels ist bei beidseitig
beaufschlagbarem Kolben insbesondere vorgesehen, dass die beiden Ventile sich in einer
Stellung befinden, in der der Durchfluss von der Pumpe über die Ventile zum Kraftmittel
geöffnet und der Durchfluss vom Kraftmittel zum Tank gesperrt ist.
[0021] Bei Ausbildung des Kraftmittels als einseitig beaufschlagbarer Kolben wird es als
besonders vorteilhaft angesehen, wenn die erste Leitung mit einem Zylinderraum verbunden
ist und der Kolben des Hydraulikzylinders mittels externer Mittel, entgegen der Beaufschlagungsrichtung
des Kolbens durch Hydraulikflüssigkeit, rückstellbar ist. Vorzugsweise ist die erste
Leitung mit dem Zylinderraum verbunden, den die Kolbenstange durchsetzt.
[0022] Das externe Mittel ist vorzugsweise als mindestens eine Feder ausgebildet, insbesondere
wirken diese externen Mittel mit dem Arbeitsmittel zusammen.
[0023] Zum Vollführen einer Absenkbewegung des Arbeitsmittels bei Ausbildung des Kraftmittels
mit einseitig beaufschlagbarem Kolben wird es als besonders vorteilhaft angesehen,
wenn sich die beiden Ventile in einer Stellung befinden, in der der Durchfluss von
der Pumpe über die Ventile zum Kraftmittel geöffnet und der Durchfluss vom Kraftmittel
zum Tank gesperrt ist. Zum Vollführen einer Anhebbewegung des Arbeitsmittels bei einseitig
beaufschlagbarem Kolben, befinden sich vorzugsweise die beiden Ventile in einer Stellung,
in der der Durchfluss von der Pumpe über die Ventile zum Kraftmittel gesperrt und
der Durchfluss von dem Kraftmittel zum Tank geöffnet ist.
[0024] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
nachstehenden Zeichnung und der Zeichnung selbst dargestellt, wobei bemerkt wird,
dass alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich
sind.
[0025] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von vier Ausführungsbeispielen dargestellt,
ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt in vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1 bis 9
- für ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schneidemaschine ein Hydraulikschaltbild
zum Ansteuern eines Pressbalkens der Schneidemaschine über einen Hydraulikzylinder
mit einseitig beaufschlagbarem Kolben, sowie eine Feder zum Anheben des Pressbalkens,
veranschaulicht für verschiedene Schaltstellungen eines beim Hydrauliksystem Verwendung
findenden 4/3-Wegeventils,
- Fig. 10 bis 18
- für ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schneidemaschine ein Hydraulikschaltbild
zum Ansteuern eines Pressbalkens der Schneidemaschine über einen Hydraulikzylinder
mit doppelseitig beaufschlagbarem Kolben, veranschaulicht für verschiedene Schaltstellungen
eines beim Hydrauliksystem Verwendung findenden 4/3Wegeventils,
- Fig. 19 bis 27
- für ein drittes Ausführungsbeispiel einer Schneidemaschine ein Hydraulikschaltbild
zum Ansteuern eines Schneidmessers der Schneidemaschine über einen Hydraulikzylinder
mit einseitig beaufschlagbarem Kolben, sowie eine Feder zum Anheben des Schneidmessers,
veranschaulicht für verschiedene Schaltstellungen eines beim Hydrauliksystem Verwendung
findenden 4/3-Wegeventils,
- Fig. 28 bis 36
- für ein viertes Ausführungsbeispiel einer Schneidemaschine ein Hydraulikschaltbild
zum Ansteuern eines Schneidmesser der Schneidemaschine, über einen Hydraulikzylinder
mit doppelseitig beaufschlagbarem Kolben, veranschaulicht für verschiedene Schaltstellungen
eines beim Hydrauliksystem Verwendung findenden 4/3-Wegeventils.
Figurenbeschreibung
[0026] Die Fig. 1 bis 9, betreffend das erste Ausführungsbeispiel, zeigen für eine Schneidemaschine
1 einen Pressbalken 2, der in zwei seitlichen Führungen 3 vertikal geführt ist. Dieser
Pressbalken 2 lässt sich mittels eines Hydraulikzylinders 4 betätigen, der mit einem
einseitig beaufschlagbaren Kolben 5 versehen ist. Im Hydraulikzylinder 4 ist somit
ein Zylinderraum 6 gebildet, der eine mit dem Kolben 5 verbundene Kolbenstange 7 des
Hydraulikzylinders 4 durchsetzt, ferner ein weiterer Zylinderraum 8, den die Kolbenstange
7 nicht durchsetzt. Im Zylinderraum 8 ist somit eine größere wirksame Kolbenfläche
gebildet als im Zylinderraum 6.
[0027] Die Kolbenstange 7 ist nach oben aus dem Hydraulikzylinder 4 herausgeführt und endseitig
über ein Gelenk 9 mit dem Pressbalken 2 verbunden. Oberhalb des Pressbalkens 2 ist
eine Feder 10 gelagert, die über ein Gelenk 11 am Pressbalken 2 angreift. Wird somit
die Kolbenstange 7 nach unten bewegt, zieht sie den Pressbalken 2 entgegen der Kraft
der Feder 10 nach unten. Wird keine Kraft über die Kolbenstange 7 auf den Pressbalken
2 ausgeübt und ist der Kolben 5 im Übrigen nicht gesperrt, zieht die Feder 10 den
Pressbalken 2 in eine obere Endstellung zurück. Stationäre Teile, die der Führung
des Pressbalkens 2 und der Lagerung der Feder 10 dienen, sind mit der Bezugsziffer
12 bezeichnet. Hierbei handelt es sich insbesondere um ein Maschinengestell.
[0028] Unterhalb des Pressbalkens 2 befindet sich ein Tisch 13 der Schneidemaschine 1, der
eine obere, horizontal angeordnete Tischfläche 14 zur Aufnahme von zu schneidendem
Schneidgut 15 aufweist. Bei diesem Schneidgut 15 handelt es sich um einen quaderförmigen
Stapel, der aus einzelnen Blättern gebildet ist, beispielsweise 1 000 Blättern aus
Papier oder Folie.
[0029] Um den Schneidgutstapel 15 schneiden zu können, ist es erforderlich, diesen durch
Absenken des Pressbalkens 2 gegen das Schneidgut 15 zwischen Pressbalken 2 und Tisch
13 zu klemmen. Anschließend erfolgt durch Absenken eines Schneidmessers der Schneidemaschine
1 in einer vertikalen Ebene, im Schwingschnitt, das Durchtrennen des Schneidguts 15.
[0030] Das Hydrauliksystem 16 der Schneidemaschine 1 zum Betätigen des Pressbalkens 2 im
Sinne dessen Absenkung weist den Hydraulikzylinder 4, eine mittels eines Elektromotors
17 antreibbare Pumpe 18 zum Fördern der Hydraulikflüssigkeit des Hydrauliksystems
16 und einen Tank 19 für die Hydraulikflüssigkeit auf. Ferner weist das Hydrauliksystem
16 zwischen dem Hydraulikzylinder 4 und der Pumpe 18 sowie zwischen dem Hydraulikzylinder
4 und dem Tank 19 zwei hintereinander angeordnete 4/3-Wegeventile 20 und 21 auf. Das
jeweilige Wegeventil 20 bzw. 21 ist somit in drei unterschiedliche Schaltstellungen
überführbar und besitzt hierbei vier Anschlüsse.
[0031] Eine Leitung 22 ist mit dem Zylinderraum 6 des Hydraulikzylinders 4 verbunden und
verzweigt sich vor dem Wegeventil 20 in zwei Leitungen 23 und 24. Diese parallelen
Leitungen 23, 24 sind vom Wegeventil 20 zum Wegeventil 21 weitergeführt und vom Wegeventil
21 weiter zur Pumpe 18 und zum Tank 19 geführt. Konkret ist die Leitung 23 zur Pumpe
18 geführt und die Leitung 24 zum Tank 19 geführt. Zwischen der Pumpe 18 und dem Wegeventil
21 zweigt eine weitere Leitung 25 zum Tank ab. Dieser Leitung 25 ist ein Überdruckventil
26 zugeordnet.
[0032] Die beiden Wegeventile 20 und 21 sind identisch ausgebildet. Die Funktion des Pressbalkens
2 ist nur dann gewährleistet, somit die Ansteuerung des Pressbalkens 2 im Sinne dessen
Absenkbewegung nur gewährleistet, wenn sich beide Wegeventile 20, 21 in derselben
Funktionsstellung befinden. Befindet sich eines der Wegeventile in der richtigen Stellung,
somit Funktionsstellung, hingegen das andere Wegeventil in einer von dieser Funktionsstellung
abweichenden Schaltstellung, ist die Funktion des Pressbalkens 2 blockiert, wobei
der Antrieb des Pressbalkens, somit der Hydraulikzylinder 4 nicht funktionsgerecht
beaufschlagt werden kann. Es ergibt sich somit die Funktionalität des Pressbalkens
nur bei angesteuerter identischer Funktionsstellung beider Ventile 20, 21.
[0033] Die Fig. 1 bis 3 verdeutlichen drei Schaltbilder, die beim Pressen nacheinander durchlaufen
werden, hingegen zeigen die Fig. 4 bis 9 Zustände, bei denen die Funktionalität des
Pressbalkens 2 nicht gegeben ist.
[0034] Gemäß Fig. 1 befindet sich der Pressbalken 2 im oberen Totpunkt. Beide Wegeventile
20, 21 befinden sich in deren mittleren Stellung, somit in deren Sperrstellung. Es
kann somit keine Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe 18 zum Hydraulikzylinder 4 gelangen
und auch keine Hydraulikflüssigkeit vom Hydraulikzylinder 4 zum Tank 19. Am Hydraulikzylinder
4 steht kein Druck bzw. Fördervolumen an.
[0035] Fig. 2 zeigt die beiden Wegeventile 20, 21, die identisch in deren rechte Schaltstellung
überführt sind. Jetzt kann der pumpenseitig anstehende Druck bzw. das Fördervolumen
über die Leitung 23 und die Leitung 22 zum Zylinderraum 6 des Hydraulikzylinders 4
gelangen und es ist nach wie vor die Hydraulikleitung 24 mittels der beiden Wegeventile
20, 21 gesperrt. Da der Druck bzw. das Fördervolumen am Hydraulikzylinder 4 ansteht,
wird der Pressbalken 2 nach unten gegen das Schneidgut 15 bewegt und hierbei die Feder
10 stärker vorgespannt.
[0036] Gemäß Fig. 3 sind die beiden Wegeventile 20, 21 in der identischen linken Schaltstellung.
In dieser ist der Durchgang durch die Leitung 23, somit der Durchgang von Hydraulikzylinder
4 und Pumpe 18 gesperrt und die Leitung 24 freigegeben, sodass beim Hochziehen des
Pressbalkens 2 mittels der Feder 10 Hydraulikflüssigkeit vom Zylinderraum 6 in die
Leitung 22 austreten kann und von dort über die Leitung 24 zum Tank 19.
[0037] Die Fig. 4 bis 9 zeigen ungleiche Ventilstellungen der beiden Wegeventile 20, 21,
somit mindestens ein Wegeventil 20 bzw. 21, das sich nicht in dessen für den jeweiligen
Verfahrensschritt der Schneidemaschine erforderlichen Funktionsstellung befindet,
sodass keine Bewegung des Pressbalkens stattfindet. Die Fehlfunktion wird durch die
ausfallende Funktion erkannt. Aufgrund dieser ausfallenden Funktion sind aufwendig
sonstige Sensoren überflüssig. Insbesondere werden keine Endschalter benötigt. Da
die Funktionalität des Pressbalkens nur bei angesteuerter identischer Funktionsstellung
beider Ventile 20, 21 gegeben ist, kann bei einer fehlerhaften Stellung der Wegeventile
20, 21, wie es in den Fig. 4 bis 9 veranschaulicht ist, die gewünschte Funktion nicht
stattfinden.
[0038] Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 10 bis 18 unterscheidet von dem ersten
Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 bis 9 nur dadurch, dass statt des Hydraulikzylinders
4 mit einseitig beaufschlagbarem Kolben nunmehr ein zweiseitig beaufschlagbarer Kolben
vorgesehen ist, bei Wegfall der Feder 10 und Anschluss der Leitung 22 an den Zylinderraum
8. Der andere Zylinderraum 6 ist über eine weitere Leitung 27 mit der Leitung 25 verbunden.
[0039] Die Fig. 10 bis 12 zeigen für dieses Ausführungsbeispiel wieder die Schaltbilder,
die beim Pressen des Schneidguts 15 mittels des Pressbalkens 2 nacheinander durchlaufen
werden. Die Fig. 13 bis 18 zeigen die Zustände der Wegeventile 20, 21, bei denen aufgrund
ungleicher Ventilstellung keine Bewegung stattfindet. Die Fehlfunktion wird in diesen
Fällen wiederum durch ausfallende Funktion erkannt.
[0040] Fig. 10 zeigt entsprechend der Darstellung in Fig. 1 die Sperrstellung der beide
Wegeventile 20, 21, womit keine Hydraulikflüssigkeit durch die Leitungen 23, 24 gefördert
wird. In diesem Zustand verbleibt der Pressbalken 2 in seiner vollständig angehobenen
Stellung. Zum Absenken des Pressbalkens 2 auf das Schneidgut 15, wie es in Fig. 11
veranschaulicht ist, wird bei anstehendem Druck bzw. Fördervolumen aufgrund Aktivierung
der Pumpe 18 über den Elektromotor 17 die Wegeventile 20, 21 nunmehr in deren linke
Schaltstellung überführt, womit Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe 18 über die Leitungen
25 und 27 zum Zylinderraum 6 gelangen kann und der Pressbalken 2 nach unten verfährt.
Hierbei wird aufgrund Verdrängung durch den Kolben 5 Hydraulikflüssigkeit aus dem
Zylinderraum 8 ausgegeben, durch die Leitung 22 und die Leitung 24 zum Tank 19. Die
Leitung 23 ist gesperrt. Bei abgesenktem Pressbalken presst dieser das Schneidgut
15 gegen den Tisch 13.
[0041] Zum Anheben des Pressbalkens 2 in seine obere Endstellung werden beide Ventile 20,
21 in die in Fig. 12 gezeigte rechte Endstellung überführt. Nunmehr ist die Leitung
24 gesperrt und es gelangt Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe sowohl durch die Leitungen
23 und die Leitung 22 zum Zylinderraum 8 des Hydraulikzylinders als auch über die
Leitungen 25 und 27 zum Zylinderraum 6 des Hydraulikzylinders 4. Da die beaufschlagte
Kolbenfläche, die dem Zylinderraum 8 zugeordnet ist, größer ist als diejenige des
Zylinderraums 6, verfährt der Kolben 5 nach oben und hebt über die Kolbenstange 7
den Pressbalken 2 an.
[0042] Die Fig. 13 bis 18 veranschaulichen entsprechend den Fig. 4 bis 9 die Schaltstellungen
der Wegeventile 20, 21, die unterschiedlich sind und demzufolge keine Bewegung des
Pressbalkens 2 stattfindet. Die Fehlfunktion wird durch ausfallende Funktion erkannt.
[0043] Die Darstellungen der Fig. 19 bis 27 entsprechen vollständig denen gemäß der Fig.
1 bis 9 mit dem Unterschied, dass statt eines Pressbalkens 2 ein Schneidmesser 28
vorgesehen ist. Dieses Schneidmesser 28 ist in schräg angeordneten Führungen 3 des
stationären Teils 12, somit Maschinengestells der Schneidemaschine 1 gelagert. Dies
soll verdeutlichen, dass das Schneidmesser 8 zum Schneiden des Schneidguts 15 im Schwingschnitt
bewegt wird.
[0044] Im Übrigen gelten für dieses dritte Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 19 bis 27
die Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 bis 9, nur mit dem
Unterschied, dass statt der Bezugnahme auf Pressbalken nunmehr auf das Schneidmesser
Bezug genommen wird.
[0045] Das vierte Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 28 bis 36 entspricht vollständig demjenigen
gemäß der Fig. 10 bis 18, nur mit dem Unterschied, dass statt eines Pressbalkens 2
ein Schneidmesser 28 vorgesehen ist. Insofern wird bezüglich dieses vierten Ausführungsbeispiels
auf die Ausführungen zum zweiten Ausführungsbeispiel verwiesen, wobei statt der Bezugnahme
auf den Pressbalken nunmehr auf das Schneidmesser Bezug zu nehmen ist.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Schneidemaschine
- 2
- Pressbalken
- 3
- Führung
- 4
- Hydraulikzylinder
- 5
- Kolben
- 6
- Zylinderraum
- 7
- Kolbenstange
- 8
- Zylinderraum
- 9
- Gelenk
- 10
- Feder
- 11
- Gelenk
- 12
- Stationäres Teil
- 13
- Tisch
- 14
- Tischfläche
- 15
- Schneidgut
- 16
- Hydrauliksystem
- 17
- Elektromotor
- 18
- Pumpe
- 19
- Tank
- 20
- 4/3-Wegeventil
- 21
- 4/3-Wegeventil
- 22
- Leitung
- 23
- Leitung
- 24
- Leitung
- 25
- Leitung
- 26
- Überdruckventil
- 27
- Leitung
- 28
- Schneidmesser
1. Schneidemaschine (1) zum Schneiden von Schneidgut (15), mit einem auf das Schneidgut
(15) einwirkbaren Arbeitsmittel (2, 28), wobei eine Hub- und/oder Senkbewegung des
Arbeitsmittels (2, 28) mittels eines hydraulisch betriebenen Kraftmittels (4) bewirkt
wird, mit einem Hydrauliksystem (16), das das Kraftmittel (4), eine Pumpe (18) zum
Fördern von Hydraulikflüssigkeit, einen Tank (19) für Hydraulikflüssigkeit und zwischen
dem Kraftmittel (4) und der Pumpe (18) sowie zwischen dem Kraftmittel (4) und dem
Tank (19) zwei hintereinander angeordnete Ventile (20, 21) zum Steuern des Durchflusses
von Hydraulikflüssigkeit aufweist, wobei die Funktionalität des Arbeitsmittels (2,
28) nur bei angesteuerter identischer Funktionsstellung beider Ventile (20, 21) gegeben
ist.
2. Schneidemaschine nach Anspruch 1, wobei das Arbeitsmittel (2, 28) als Pressbalken
(2) oder Schneidmesser (28) ausgebildet ist.
3. Schneidemaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Kraftmittel (4) als Hydraulikzylinder
mit ein- oder beidseitig beaufschlagbarem Kolben (5) ausgebildet ist.
4. Schneidemaschine nach Anspruch 3, wobei eine erste Leitung (22) für Hydraulikflüssigkeit
mit einem Zylinderraum (6 bzw. 8) des Hydraulikzylinders (4) verbunden ist und sich
diese Leitung (22) in eine Zweigleitung mit zweiter und dritter Leitung (23, 24) fortsetzt,
die sich über die beiden Ventile (20, 21) zur Pumpe (18) und zum Tank (19) fortsetzen.
5. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das jeweilige Ventil (20
bzw. 21) als 4/3-Wegeventil ausgebildet ist.
6. Schneidemaschine nach Anspruch 4 oder 5, wobei in einer ersten Stellung der beiden
Ventile (20, 21) ein Durchfluss von Hydraulikflüssigkeit durch die beiden Leitungen
(23, 24) der Zweigleitung gesperrt ist, in einer zweiten Stellung der beiden Ventile
(20, 21) ein Durchfluss von Hydraulikflüssigkeit durch eine Leitung (23 bzw. 24) der
beiden Leitungen (23, 24) der Zweigleitung gesperrt ist und der Durchfluss durch die
andere Leitung (24 bzw. 23) der Zweigleitung freigegeben ist, in einer dritten Stellung
der beiden Ventile (20, 21) der Durchfluss durch eine Leitung (23 bzw. 24) der beiden
Leitungen (23, 24) der Zweigleitung freigegeben ist und der Durchfluss durch die andere
Leitung (24 bzw. 23) der Zweigleitung gesperrt ist.
7. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei bei Ausbildung des Kraftmittels
(4) mit beidseitig beaufschlagbarem Kolben (5) die erste Leitung (22) mit einem ersten
Zylinderraum (8) verbunden ist und eine weitere Leitung (27) für Hydraulikflüssigkeit
die Pumpe (18) mit einem zweiten Zylinderraum (6) verbindet.
8. Schneidemaschine nach Anspruch 7, wobei die Kolbenstange (7) den zweiten Zylinderraum
(6) durchsetzt.
9. Schneidemaschine nach Anspruch 7 oder 8, wobei zum Vollführen einer Absenkbewegung
des Arbeitsmittels (2, 28) die beiden Ventile (20, 21) sich in einer Stellung befinden,
in der der Durchfluss von der Pumpe (18) über die Ventile (20, 21) zum Kraftmittel
(4) gesperrt und der Durchfluss vom Kraftmittel (4) zum Tank (19) geöffnet ist, sowie
die Pumpe (18) Hydraulikflüssigkeit über die weitere Leitung (27) zum Kraftmittel
(4) fördert.
10. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei zum Vollführen einer Anhebbewegung
des Arbeitsmittels (2, 28) die beiden Ventile (20, 21) sich in einer Stellung befinden,
in der der Durchfluss von der Pumpe (18) über die Ventile (20, 21) zum Kraftmittel
(4) geöffnet und der Durchfluss vom Kraftmittel (4) zum Tank (19) gesperrt ist.
11. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei bei Ausbildung des Kraftmittels
(4) mit einseitig beaufschlagbarem Kolben (5) die erste Leitung (22) mit einem Zylinderraum
(6) verbunden ist und der Kolben (5) des Hydraulikzylinders (4) mittels externer Mittel
(10), entgegen der Beaufschlagungsrichtung des Kolbens (5) durch Hydraulikflüssigkeit,
rückstellbar ist.
12. Schneidemaschine nach Anspruch 11, wobei die erste Leitung (22) mit dem Zylinderraum
(6) verbunden ist, den die Kolbenstange (7) durchsetzt.
13. Schneidemaschine nach Anspruch 11 oder 12, wobei die externen Mittel (10) als mindestens
eine Feder ausgebildet sind, insbesondere diese externen Mittel (10) mit dem Arbeitsmittel
(2, 28) zusammenwirken.
14. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei zum Vollführen einer Absenkbewegung
des Arbeitsmittels (2, 28) die beiden Ventile (20, 21) sich in einer Stellung befinden,
in der der Durchfluss von der Pumpe (18) über die Ventile (20, 21) zum Kraftmittel
(4) geöffnet und der Durchgang vom Kraftmittel (4) zum Tank (19) gesperrt ist.
15. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei zum Vollführen einer Anhebbewegung
des Arbeitsmittels (2, 28) die beiden Ventile (20, 21) sich in einer Stellung befinden,
in der der Durchfluss von der Pumpe (18) über die Ventile (20, 21) zum Kraftmittel
(4) gesperrt und der Durchfluss von dem Kraftmittel (4) zum Tank (19) geöffnet ist.