[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mittels eines Druckprozesses Herstellen
eines Druckprodukts, wobei auf einen bahn- oder bogenförmigen Bedruckstoff eine Druckbildanordnung,
die mindestens ein Druckprodukt repräsentiert, und ein Druckkontrollstreifen gedruckt
werden, der Informationen zum Regeln von Prozessparametern für das mit der Druckbildanordnung
Bedrucken des Bedruckstoffs enthält.
[0002] Ein wie eingangsgenanntes Verfahren ist z.B. aus
OE 102013010970 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren wird inline, d.h. bei laufender Druckproduktion an
einem Ausgang eines Druckwerks, eine Erfassung von Messfeldern des Druckkontrollstreifens
durchgeführt, um auf Basis der aus den Messfeldern erlangten Informationen Prozessparameter
für das mit der Druckbildanordnung Bedrucken des Bedruckstoffs, insbesondere Farbparameter,
zu regeln.
[0003] Allerdings besteht in der Druckproduktion derzeit ein Trend dahin, dass Kunden für
die erzeugten Druckprodukte zu gewährleistende Werte für eine Mehrzahl von Druckqualitätsmerkmalen
vorschreiben bzw. definieren. Dies geschieht in der Regel durch das Vorschreiben verbindlicher
Messelemente, die nach erfolgtem Druck üblicherweise durch manuelle Messung ausgewertet
werden müssen und somit einen erhöhten Herstellungsaufwand für die Druckprodukte bewirken.
[0004] Als ein Beispiel dafür ist ein im Einzelhandel genutztes Qualitätskontrollsystem
bekannt, welches unter Verwendung einer Software iQIP® eine Druckqualitätsüberwachung
realisiert. Dabei wird an einer bestimmten Position ein vorgeschriebener Kontrollkeil
in ein Druckbild integriert, werden nach einer bestimmten Anzahl von hergestellten
Druckprodukten Exemplare dieser entnommen und werden diese Exemplare manuell spektral
vermessen. Die Messergebnisse werden als Spektraldaten an eine iQIP®-Plattform übertragen
und dort qualitativ bewertet und eingestuft.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wie eingangsgenanntes Verfahren zum
mittels eines Druckprozesses Herstellen eines Druckprodukts zu schaffen, mit dem der
Herstellungsaufwand reduziert werden kann.
[0006] Dies wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0007] Gemäß der Erfindung weist ein Verfahren (im Folgenden Herstellungsverfahren genannt)
zum mittels eines Druckprozesses, insbesondere mittels eines Rotationsdruckprozesses,
Herstellen eines Druckprodukts, für das zu gewährleistende Werte für eine Mehrzahl
von Druckqualitätsmerkmalen definiert sind, zumindest die folgenden Verfahrensschritte
auf: Bereitstellen eines bahn- oder bogenförmigen Bedruckstoffs, Bedrucken des Bedruckstoffs
mit einer vorbestimmten Druckbildanordnung (Sujet), die mindestens ein Druckprodukt
repräsentiert, Bedrucken des Bedruckstoffs mit einem PrimärDruckkontrollstreifen,
der Informationen zum Regeln von Prozessparametern für das mit der Druckbildanordnung
Bedrucken des Bedruckstoffs enthält, und Bedrucken des Bedruckstoffs mit mindestens
einem Sekundär-Druckkontrollstreifen, der separat von dem PrimärDruckkontrollstreifen
ist und der Informationen bezüglich tatsächlicher Werte der Druckqualitätsmerkmale
in der Druckbildanordnung auf dem Bedruckstoff enthält. Bevorzugt wird die Druckbildanordnung
(bzw. das Sujet) so ausgebildet, dass sie eine Mehrzahl gleichartiger Druckprodukte
repräsentiert.
[0008] Dadurch, dass nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren mindestens ein Sekundär-Druckkontrollstreifen,
der separat von dem Primär-Druckkontrollstreifen ist und der Informationen bezüglich
tatsächlicher Werte der Druckqualitätsmerkmale in der Druckbildanordnung auf dem Bedruckstoff
enthält, auf den Bedruckstoff aufgedruckt wird, kann eine Erfassung und Auswertung
der Informationen bezüglich der tatsächlichen Werte der Druckqualitätsmerkmale inline,
d.h. bei, laufender Druckproduktion innerhalb einer Druckmaschine, erfolgen. Aus dem
Sekundär-Druckkontrollstreifen können insbesondere kunden- bzw. auftragsspezifische
Informationen bezüglich der tatsächlichen Werte der Druckqualitätsmerkmale in der
Druckbildanordnung auf dem Bedruckstoff gewonnen werden, wobei diese Informationen
für die Prozessregelung wenig relevant, aber für die Qualitätsauswertung wesentlich
sind. Im Ergebnis kann der Messaufwand und somit der Herstellungsaufwand für das Druckprodukt
reduziert werden.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden bei dem Herstellungsverfahren der
Primär-Druckkontrollstreifen und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
jeweils mit einer Mehrzahl von Kontrollfeldern auf den Bedruckstoff gedruckt, so dass
der Sekundär-Druckkontrollstreifen eine geringere Anzahl von Kontrollfeldern als der
Primär-Druckkontrollstreifen aufweist. Somit benötigt jeder Sekundär-Druckkontrollstreifen
nur geringe Fläche auf dem Bedruckstoff und lässt sich somit mit gutem Freiheitsgrad
und ohne zusätzlichen Bedruckstoffverbrauch darauf anordnen. Außerdem kann jeder Sekundär-Druckkontrollstreifen
durch die geringere Anzahl von Kontrollfeldern gut von dem Primär-Druckkontrollstreifen
unterschieden werden.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden bei dem Herstellungsverfahren
der Primär-Druckkontrollstreifen und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
quer zur Streifenlängsrichtung jeweils mit einer vorbestimmten Breite auf den Bedruckstoff
gedruckt, so dass der Sekundär- Druckkontrollstreifen eine geringere Breite als der
Primär-Druckkontrollstreifen aufweist. Dies begünstigt beim Sekundär-Druckkontrollstreifen
den geringen Flächenverbrauch und somit den Freiheitsgrad bezüglich der Anordnung
auf dem Bedruckstoff sowie die Vermeidung von höherem Bedruckstoffverbrauch.
[0011] Insbesondere werden die Kontrollfelder des Primär-Druckkontrollstreifens und des
mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens in Streifenlängsrichtung jeweils
mit einer vorbestimmten Feldbreite und quer zur Streifenlängsrichtung mit einer vorbestimmten
Feldhöhe gedruckt, so dass die Kontrollfelder des Sekundär-Druckkontrollstreifens
eine andere Feldbreite und/oder eine andere Feldhöhe als die Kontrollfelder des Primär-Druckkontrollstreifens
aufweisen.
[0012] Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung wird bei dem Herstellungsverfahren
der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen hinsichtlich eines auf den Rotationsdruck
bezogenen Umfangs (z.B. eines Übertragungszylinders im Offsetdruck) versetzt gegenüber
dem Primär-Druckkontrollstreifen auf den Bedruckstoff gedruckt. Dies begünstigt die
Unterscheidung und separate Erfassung des Sekundär-Druckkontrollstreifens in Bezug
auf den Primär-Druckkontrollstreifen.
[0013] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird bei dem Herstellungsverfahren
der Primär-Druckkontrollstreifen in etwa mittig der Druckbildanordnung zwischen benachbarte
Druckprodukte der Druckbildanordnung auf den Bedruckstoff gedruckt. Insbesondere kann
der Primär-Druckkontrollstreifen so auf den Bedruckstoff gedruckt werden, dass sich
der Primär-Druckkontrollstreifen über eine gesamte Breite der Druckbildanordnung oder
über eine gesamte Breite des Bedruckstoffs erstreckt. Damit unterliegt der Primär-Druckkontrollstreifen
geringeren Beeinflussungen durch z.B. Bedruckstoffverzug.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird bei dem Herstellungsverfahren der
mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen so auf den Bedruckstoff gedruckt, dass
der Sekundär-Druckkontrollstreifen in dem fertigen Druckprodukt, d.h. im Nettoformat
des Druckprodukts, teilweise oder vollständig enthalten ist. Insbesondere können die
Kontrollfelder des Sekundär-Druckkontrollstreifens so platziert werden, dass sie sich
nahe bei für einen Kunden wesentlichen Druckinhalten befinden. Damit lässt sich die
Überwachung der Druckqualitätsmerkmale besonders wirksam durchführen.
[0015] Bevorzugt wird bei dem Herstellungsverfahren der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
so auf den Bedruckstoff gedruckt, dass sich der Sekundär-Druckkontrollstreifen längs
parallel zu dem Primär-Druckkontrollstreifen und/oder längs senkrecht zu dem Primär-Druckkontrollstreifen
erstreckt. Damit lässt sich der Sekundär-Druckkontrollstreifen flexibel an die zu
überwachenden Druckqualitätsmerkmale und für den Kunden wesentlichen Druckinhalte
anpassen.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden bei dem Herstellungsverfahren
der Primär-Druckkontrollstreifen und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
während des Druckprozesses auf dem Bedruckstoff erfasst und werden deren Informationen
ausgelesen, wobei die Informationen des Primär-Druckkontrollstreifens zum Regeln der
Prozessparameter für das mit der Druckbildanordnung Bedrucken des Bedruckstoffs verwendet
werden und die Informationen des Sekundär-Druckkontrollstreifens zur Kontrolle und
Dokumentation der tatsächlichen Werte der Druckqualitätsmerkmale verwendet werden.
Bevorzugt werden der Primär-Druckkontrollstreifen und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
mittels gleicher Sensortechnik erfasst. Durch die Verwendung der gleichen Sensortechnik
kann der Investitionsaufwand und damit der Herstellungsaufwand für jedes Druckprodukt
gering gehalten werden.
[0017] Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung werden bei dem Herstellungsverfahren
die Informationen des Sekundär-Druckkontrollstreifens über eine Datenschnittstelle
an ein externes Druckqualitätsüberwachungssystem übermittelt. Bevorzugt enthalten
die Informationen des Sekundär-Druckkontrollstreifens dabei Spektralwerte und sind
somit vorteilhaft mit herkömmlichen Messergebnissen vergleichbar.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden bei dem Herstellungsverfahren das
Bereitstellen des Bedruckstoffs und das Bedrucken des Bedruckstoffs mit der Druckbildanordnung
(Sujet), dem Primär-Druckkontrollstreifen und dem mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifen
zur Herstellung einer vorbestimmten Auflagenanzahl für das Druckprodukt insbesondere
kontinuierlich wiederholt, wobei das Erfassen und Auslesen des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens
mit einer geringeren Frequenz bzw. Häufigkeit durchgeführt wird als das Erfassen und
Auslesen des Primär-Druckkontrollstreifens. Damit kann der Messaufwand und somit der
Herstellungsaufwand für jedes Druckprodukt gering gehalten werden.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthalten nach dem Herstellungsverfahren
die Informationen des Sekundär-Druckkontrollstreifens Meta-Informationen wie einen
Zeitstempel bezüglich eines Druckzeitpunkts und/oder einen Zählerstand bezüglich gedruckter
Druckprodukte. Dies bietet zusätzliche Informationen hinsichtlich der Überwachungsdokumentation
und kann z.B. bei einer Fehlernachverfolgung nützlich sein.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird bei dem Herstellungsverfahren das
Bedrucken des Bedruckstoffs mit der Druckbildanordnung (Sujet), dem Primär-Druckkontrollstreifen
und dem mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifen so durchgeführt, dass der
Sekundär-Druckkontrollstreifen einen vor- und nachlaufenden Weißraum aufweist. Damit
lässt sich der Sekundär-Druckkontrollstreifen von der Sensortechnik zuverlässiger
erfassen.
[0021] Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche
nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben
sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung - soweit dies technisch sinnvoll
ist - beliebig miteinander kombiniert sein können.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Figur beschrieben.
- Fig.1
- zeigt eine Ansicht eines bogenförmigen Bedruckstoffs, der nach dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren mit einer mehrere Druckprodukte repräsentierenden Druckbildanordnung
bedruckt wurde.
[0023] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf Fig. 1 bevorzugte Ausführungsformen eines
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens zum mittels eines Druckprozesses Herstellen
eines oder mehrerer Druckprodukte beschrieben. Das Herstellungsverfahren wird mittels
einer entsprechend eingerichteten Druckmaschine (nicht dargestellt) ausgeführt, welche
mindestens ein Druckwerk aufweist. Die Druckmaschine ist bevorzugt eine Rotationsdruckmaschine,
insbesondere eine Offsetdruckmaschine. Demgemäß ist der Druckprozess bevorzugt ein
Rotationsdruckprozess, insbesondere ein Rotations-Offsetdruckprozess.
[0024] Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird ein bahn- oder bogenförmiger
Bedruckstoff B (im vorliegenden Beispiel ein bogenförmiger Bedruckstoff) bereitgestellt
und in der Druckmaschine mit einer vorbestimmten Druckbildanordnung (Sujet) 10, die
mindestens ein Druckprodukt 11 repräsentiert, bedruckt. Im vorliegenden Beispiel ist
die Druckbildanordnung 10 so ausgebildet, dass sie eine Mehrzahl gleichartiger Druckprodukte
11 repräsentiert. Für das oder die Druckprodukt(e) 11 sind z.B. von einem Kunden im
Voraus zu gewährleistende Werte für eine Mehrzahl von Druckqualitätsmerkmalen definiert
bzw. vorgegeben worden.
[0025] Solche zu gewährleistenden Werte für eine Mehrzahl von Druckqualitätsmerkmalen können
z.B. Werte hinsichtlich der Farbzusammensetzung (z.B. Volltonfarbe oder Prozessfarbe
mit prozentualer Zusammensetzung aus den Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz),
des Kontrastes und der Reflexion sein, wie sie beispielsweise von großen Einzelhandelsgesellschaften
z.B. für den Aufdruck von Strichcodes auf Verpackungen vorgegeben werden.
[0026] Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird der Bedruckstoff B in der Druckmaschine
gleichzeitig mit der Druckbildanordnung 10 mit einem Primär-Druckkontrollstreifen
20 bedruckt, der Informationen zum Regeln von Prozessparametern für das mit der Druckbildanordnung
10 Bedrucken des Bedruckstoffs 10 enthält.
[0027] Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird der Bedruckstoff B in der Druckmaschine
gleichzeitig mit der Druckbildanordnung 10 und dem Primär-Druckkontrollstreifen 20
mit mindestens einem Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40, d.h. mit genau einem Druckkontrollstreifen
30 oder 40 oder mit mehreren Druckkontrollstreifen 30 oder 40, bedruckt. Der mindestens
eine Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 enthält Informationen bezüglich tatsächlicher
Werte der Druckqualitätsmerkmale in der Druckbildanordnung 10 auf dem Bedruckstoff
B und wird so auf den Bedruckstoff B gedruckt, dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen
30, 40 separat von dem Primär-Druckkontrollstreifen 20 ist.
[0028] Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren werden der Primär-Druckkontrollstreifen
20 und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen 30,40 während des Druckprozesses
auf dem Bedruckstoff B mittels in der Druckmaschine installierter Sensortechnik (nicht
dargestellt) inline erfasst und werden deren Informationen von einer Rechnereinheit
einer Steuervorrichtung (nicht dargestellt) der Druckmaschine ausgelesen und gespeichert.
Der Primär-Druckkontrollstreifen 20 und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
30, 40 wird entweder mittels der gleichen im Sinne von der bau- und/oder funktionsgleichen
Sensortechnik erfasst, so dass die Vielfalt bzw. Varianz von in der Druckmaschine
verbauten Sensortechnik auf ein Minimum begrenzt werden kann, oder besonders vorteilhafterweise
werden der Primär-Druckkontrollstreifen 20 und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
30, 40 mit derselben, identischen Sensortechnik erfasst, so dass dadurch die Anzahl
der in der Druckmaschine verbauten Sensortechnik reduziert werden kann.
[0029] Um eine vorbestimmte Auflagenanzahl für das Druckprodukt 11 herzustellen, können
nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren das Bereitstellen des hier z.B. bogenförmigen
Bedruckstoffs B und das Bedrucken des Bedruckstoffs B mit der Druckbildanordnung (Sujet)
10, dem Primär-Druckkontrollstreifen 20 und dem mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifen
30, 40 insbesondere kontinuierlich wiederholt werden. Dabei wird bevorzugt das Erfassen
und Auslesen des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens 30, 40 mit einer
geringeren Frequenz bzw. Häufigkeit durchgeführt als das Erfassen und Auslesen des
Primär-Druckkontrollstreifens 20.
[0030] Die Informationen des Primär-Druckkontrollstreifens 20 werden von der Steuervorrichtung
der Druckmaschine zum Regeln der Prozessparameter für das mit der Druckbildanordnung
10 Bedrucken des Bedruckstoffs B verwendet. Beispielhaft können die Prozessparameter
für eine wie in
OE 10 2013 010 970 A1 beschriebene Farbregelung beim Drucken der Druckbildanordnung 10 verwendet werden.
[0031] Die Informationen des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens 30, 40 werden
zur Kontrolle und Dokumentation der tatsächlichen Werte der Druckqualitätsmerkmale
für den Kunden verwendet. Bevorzugt werden die Informationen des mindestens einen
Sekundär-Druckkontrollstreifens 30, 40, insbesondere in Form von Spektralwerten, über
eine Datenschnittstelle (nicht dargestellt) der Steuervorrichtung der Druckmaschine
an ein externes Druckqualitätsüberwachungssystem (nicht dargestellt) des Kunden übermittelt.
Zusätzlich können die Informationen des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens
30,40 Meta-Informationen wie einen Zeitstempel bezüglich eines Druckzeitpunkts und/oder
einen Zählerstand bezüglich gedruckter Druckprodukte 11 enthalten.
[0032] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
der Primär-Druckkontrollstreifen 20 bevorzugt in etwa mittig der Druckbildanordnung
10 zwischen benachbarte Druckprodukte 11 der Druckbildanordnung 10 auf den Bedruckstoff
B gedruckt. Insbesondere kann der Primär-Druckkontrollstreifen 20 so auf den Bedruckstoff
B gedruckt werden, dass sich der Primär-Druckkontrollstreifen 20 längs über eine gesamte
Breite der Druckbildanordnung 10, insbesondere über eine gesamte Breite des Bedruckstoffs
B, erstreckt, wie in Fig. 1 gezeigt. Im vorliegenden Beispiel von Fig. 1 erstreckt
sich der Primär-Druckkontrollstreifen 20 längs horizontal auf dem Bedruckstoff B.
[0033] Wie aus Fig. 1 außerdem ersichtlich, kann nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
ein erfindungsgemäßer Sekundär-Druckkontrollstreifen 30 so auf den Bedruckstoff B
gedruckt werden, dass sich der Sekundär-Druckkontrollstreifen 30 längs senkrecht zu
dem Primär-Druckkontrollstreifen 20, d.h. im Beispiel von Fig. 1 längs vertikal innerhalb
des Druckprodukts 11, erstreckt. Zusätzlich oder alternativ kann nach dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren ein erfindungsgemäßer Sekundär-Druckkontrollstreifen 40 so auf
den Bedruckstoff B gedruckt werden, dass sich der Sekundär-Druckkontrollstreifen 40
längs parallel zu dem Primär-Druckkontrollstreifen 20, d.h. im Beispiel von Fig. 1
längs horizontal innerhalb des Druckprodukts 11, erstreckt.
[0034] Wie ferner aus Fig. 1 ersichtlich, kann nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 hinsichtlich eines auf den
Rotationsdruck bezogenen Umfangs (z.B. eines Übertragungszylinders der hier insbesondere
im Bogenoffsetdruck arbeitenden Rotationsdruckmaschine) versetzt gegenüber dem Primär-Druckkontrollstreifen
20 auf den Bedruckstoff B gedruckt. Die Umfangsrichtung entspricht im Beispiel von
Fig. 1 der Vertikalrichtung.
[0035] Dabei wird der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 bevorzugt so
auf den Bedruckstoff B gedruckt, dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 in
dem fertigen Druckprodukt 11, d.h. im Nettoformat des fertig beschnittenen Druckprodukts
11, teilweise oder, wie im Beispiel gezeigt, vollständig enthalten ist.
[0036] Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren werden der Primär-Druckkontrollstreifen
20 und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen 30,40 jeweils mit einer
Mehrzahl von Kontrollfeldern (nicht separat bezeichnet, siehe hierzu rein beispielhaft
OE 10 2013 010 970 A1) auf den Bedruckstoff B gedruckt, so dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen 30,
40 eine geringere Anzahl von Kontrollfeldern als der Primär-Druckkontrollstreifen
20 aufweist.
[0037] Außerdem werden nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren bevorzugt der Primär-Druckkontrollstreifen
20 und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 quer zu ihrer jeweiligen
Streifenlängsrichtung jeweils mit einer vorbestimmten Breite auf den Bedruckstoff
B gedruckt, so dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 eine geringere Breite
als der Primär-Druckkontrollstreifen 20 aufweist. Insbesondere werden die Kontrollfelder
des Primär-Druckkontrollstreifens 20 und des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens
30,40 in Streifenlängsrichtung jeweils mit einer vorbestimmten Feldbreite und quer
zur Streifenlängsrichtung mit einer vorbestimmten Feldhöhe gedruckt, so dass die Kontrollfelder
des Sekundär-Druckkontrollstreifens 30, 40 eine andere Feldbreite und/oder eine andere
Feldhöhe als die Kontrollfelder des Primär-Druckkontrollstreifens 20 aufweisen. Nach
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren können die Kontrollfelder des mindestens
einen Sekundär-Druckkontrollstreifens 30, 40 auch so platziert werden, dass sie sich
nahe bei für den Kunden wesentlichen Druckinhalten befinden.
[0038] Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass das Bedrucken des Bedruckstoffs B mit
der Druckbildanordnung 10, dem Primär-Druckkontrollstreifen 20 und dem mindestens
einen Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 so durchgeführt werden kann, dass der
Sekundär-Druckkontrollstreifen 30, 40 einen vor- und nachlaufenden Weißraum aufweist.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Druckbildanordnung
- 11
- Druckprodukt
- 20
- Primär-Druckkontrollstreifen
- 30
- Sekundär-Druckkontrollstreifen
- 40
- Sekundär-Druckkontrollstreifen
- B
- Bedruckstoff
1. Verfahren zum mittels eines Druckprozesses Herstellen eines Druckprodukts (11), für
das zu gewährleistende Werte für eine Mehrzahl von Druckqualitätsmerkmalen definiert
sind, aufweisend:
Bereitstellen eines bahn- oder bogenförmigen Bedruckstoffs (B),
Bedrucken des Bedruckstoffs (B) mit einer vorbestimmten Druckbildanordnung (10), die
mindestens ein Druckprodukt (11) repräsentiert,
Bedrucken des Bedruckstoffs (B) mit einem Primär-Druckkontrollstreifen (20), der Informationen
zum Regeln von Prozessparametern für das mit der Druckbildanordnung (10) Bedrucken
des Bedruckstoffs (B) enthält, und
Bedrucken des Bedruckstoffs (B) mit mindestens einem Sekundär-Druckkontrollstreifen
(30, 40), der separat von dem Primär-Druckkontrollstreifen (20) ist und der Informationen
bezüglich tatsächlicher Werte der Druckqualitätsmerkmale in der Druckbildanordnung
(10) auf dem Bedruckstoff (B) enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Primär-Druckkontrollstreifen (20) und der mindestens
eine Sekundär-Druckkontrollstreifen (30, 40) jeweils mit einer Mehrzahl von Kontrollfeldern
auf den Bedruckstoff (B) gedruckt werden, so dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen
(30, 40) eine geringere Anzahl von Kontrollfeldern als der Primär-Druckkontrollstreifen
(20) aufweist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei die Kontrollfelder des Primär-Druckkontrollstreifens
(20) und des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens (30, 40) in Streifenlängsrichtung
jeweils mit einer vorbestimmten Feldbreite und quer zur Streifenlängsrichtung mit
einer vorbestimmten Feldhöhe gedruckt werden, so dass die Kontrollfelder des Sekundär-Druckkontrollstreifens
(30, 40) eine andere Feldbreite und/oder eine andere Feldhöhe als die Kontrollfelder
des Primär-Druckkontrollstreifens (20) aufweisen.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Primär-Druckkontrollstreifen
(20) und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen (30,40) quer zur Streifenlängsrichtung
jeweils mit einer vorbestimmten Breite auf den Bedruckstoff (B) gedruckt werden, so
dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen (30,40) eine geringere Breite als der Primär-Druckkontrollstreifen
(20) aufweist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
(30, 40) hinsichtlich eines auf Rotationsdruck bezogenen Umfangs versetzt gegenüber
dem Primär-Druckkontrollstreifen (20) auf den Bedruckstoff (B) gedruckt wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei sich der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
(30, 40) längs parallel und/oder längs senkrecht zu dem Primär-Druckkontrollstreifen
(20) erstreckt.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen
(30, 40) so auf den Bedruckstoff (B) gedruckt wird, dass der Sekundär-Druckkontrollstreifen
(30, 40) in dem fertigen Druckprodukt (11) teilweise oder vollständig enthalten ist.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Primär-Druckkontrollstreifen
(20) und der mindestens eine Sekundär-Druckkontrollstreifen (30,40) während des Druckprozesses
auf dem Bedruckstoff (B) erfasst und deren Informationen ausgelesen werden, wobei
die Informationen des Primär-Druckkontrollstreifens (20) zum Regeln der Prozessparameter
für das mit der Druckbildanordnung (10) Bedrucken des Bedruckstoffs (B) verwendet
werden und die Informationen des Sekundär-Druckkontrollstreifens (30,40) zur Kontrolle
und Dokumentation der tatsächlichen Werte der Druckqualitätsmerkmale verwendet werden.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, wobei der Primär-Druckkontrollstreifen (20) und der mindestens
eine Sekundär-Druckkontrollstreifen (30, 40) entweder von der bau- und/oder funktionsgleichen
Sensortechnik oder von derselben, identischen Sensortechnik erfasst wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, wobei die Informationen des Sekundär-Druckkontrollstreifens
(30, 40) über eine Datenschnittstelle an ein externes Druckqualitätsüberwachungssystem
übermittelt werden.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Bereitstellen des Bedruckstoffs
(B) und das Bedrucken des Bedruckstoffs (B) mit der Druckbildanordnung (10), dem Primär-Druckkontrollstreifen
(20) und dem mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifen (30, 40) zur Herstellung
einer vorbestimmten Auflagenanzahl für das Druckprodukt (11) wiederholt werden, wobei
das Erfassen und Auslesen des mindestens einen Sekundär-Druckkontrollstreifens (30,
40) mit einer geringeren Frequenz durchgeführt wird als das Erfassen und Auslesen
des Primär-Druckkontrollstreifens (20).