[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Unterflur-Sammelsystem, insbesondere für die
Aufnahme eines Abfall- oder Wertstoffbehälters.
[0002] Aus ästhetischen und aus Raumausnutzungsgründen wird insbesondere in Großstädten
vermehrt auf sogenannte Unterflur-Sammelsysteme gesetzt, vorwiegend für die Abfall-
und Wertstoffsammlung. Die Sammelbehälter werden dazu großteils in einem dafür vorgesehenen
Schacht unterhalb des Straßen- oder Gehwegniveaus versenkt. Lediglich ein flächenmäßig
kleinerer oberer Teilbereich des Behälters mit ein oder mehreren Einwurföffnungen
ragt über das Flurniveau hinaus.
[0003] Zur Entleerung des Sammelbehälters muss dieser mithilfe eines geeigneten Fahrzeuges
aus dem Schacht herausgehoben werden. Je nach Behälterart kann dies mittels Kran oder
neuerdings mittels Seitenladerfahrzeugen erfolgen. Bei entnommenem Sammelbehälter
muss sichergestellt werden, dass der Schacht ausreichend gesichert ist, um die Gefahr
für passierende Fußgänger, Fahrradfahrer, etc. zu minimieren. Dafür ist es bereits
bekannt, den Schacht mit einer entsprechenden Bodenplatte übergangsweise für die Dauer
des Entleervorgangs zu verschließen.
[0004] Die verschlossene Bodenplatte muss zudem vorgeschriebenen Belastungen standhalten.
Dazu wird die Bodenplatte folglich in der Verschlussposition arretiert und eine Öffnungsbewegung
gesperrt. Bisherige Lösungen schlagen eine manuelle Betätigung der Bodenplatte und
deren Arretierung in der Verschlussposition vor. Dies bedeutet jedoch erhöhten Aufwand
für das Personal während des Entleerungsvorgangs.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist ein verbesserter Sicherungsmechanismus für ein Unterflur-Sammelsystem
wünschenswert, um den Aufwand für den Entleerprozess zu minimieren.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Unterflur-Sammelsystem gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Unterflur-Sammelsystems sind Gegenstand
der sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Unterflur-Sammelsystem mit einem Schacht zur Aufnahme eines
entnehmbaren Sammelbehälters vorgeschlagen. Der Sammelbehälter kann beispielsweise
ein Abfall- oder Wertstoffbehälter sein. Vorstellbar ist jegliche Art von öffentlichen
oder privaten Sammelbehältern, die sich in einem Schacht teilversenken lassen. Für
den Entleervorgang ist zur Sicherung des Schachtes eine Bodenplatte vorgesehen, die
schwenkbar an wenigstens einer Schachtwand gelagert ist und in eine nahezu horizontale
Lage zum Verschließen der Schachtöffnung nach der Entnahme des Behälters verbringbar
ist. Die Bodenplatte kann für Fußgänger, Fahrradfahrer begehbar sein. Zum Öffnen des
Schachtes lässt sich die Bodenplatte nach unten in den Schacht hinein verschwenken.
[0008] Ergänzend zur schwenkbaren Bodenplatte wird weiter erfindungsgemäß ein Sicherungsmechanismus
vorgeschlagen, der eine automatische Ver- und/oder Entriegelung der Bodenplatte in
der Verschlussposition ermöglicht. Beispielsweise sorgt der Sicherungsmechanismus
dafür, dass die Bodenplatte unmittelbar nach der Entnahme des Behälters automatisch
in der Verschlussposition arretiert und eine öffnende Schwenkbewegung gesperrt wird.
Eine automatische Entriegelung wird beispielsweise beim Zurückstellen des Behälters
auf die Bodenplatte bzw. in den Schacht ausgeführt. Eine manuelle Betätigung des Sicherungsmechanismus
der Bodenplatte entfällt vollständig. Vorzugsweise kann auch die Betätigung der Bodenplatte
vollautomatisch erfolgen, d.h. diese verschwenkt automatisch während der Behälterentnahme
in die Verschlussposition und wird bei entsprechender Belastung durch den Behälter
automatisch geöffnet und nach unten in den Schacht verschwenkt. Neben dem daraus resultierenden
Zeitgewinn steht zudem ein Sicherheitsgewinn, da menschliche Fehler aufgrund der Automatisierung
vermieden werden.
[0009] Der Sicherungsmechanismus ist derart ausgestaltet, dass dieser speziell bei der Belastung
der Bodenplatte durch den passenden Sammelbehälter entriegelt wird. Eine unbeabsichtigte
Entriegelung, beispielsweise durch Belastung der Bodenplatte durch Fußgänger oder
Fahrradfahrer, wird dadurch verhindert.
[0010] Denkbar ist es, dass die Bodenplatte schwenkbar an einer Schachtwand gelagert ist.
Beispielsweise ist die Bodenplatte rechteckig bzw. quadratisch ausgestaltet, wobei
eine Kante mit entsprechenden Schwenkgelenken am Schacht, insbesondere der Schachtwandung
gelagert und die gegenüberliegende Kante frei verschwenkbar ist.
[0011] Vorzugsweise sind ein oder mehrere Druck- bzw. Zugmittel vorgesehen, die die unbelastete
Bodenplatte in die Verschlussposition drängen. Als Druck- oder Zugmittel sind ein
oder mehrere Gasfedern geeignet, die einerseits mit der Bodenplatte andererseits mit
der Schachtwand bzw. dem Schachtboden in Verbindung stehen.
[0012] Ferner kann die Bodenplatte in einer bevorzugten Ausgestaltung wenigstens einen Anschlag
für den aufzunehmenden Sammelbehälter umfassen. Insbesondere dient dieser Anschlag
dazu, den auf der Bodenplatte stehenden und/oder gleitenden Sammelbehälter während
der schwenkenden Öffnungsbewegung der Bodenplatte aufzufangen, sodass ein unkontrolliertes
Abrutschen des Behälters in Richtung des Schachtbodens vermieden wird. Dadurch lässt
sich der Sammelbehälter kontrolliert zusammen mit der verschwenkten Bodenplatte in
den Schacht ablassen. Besonders bevorzugt ist die Anordnung des Anschlags am frei
schwenkbaren Ende der Bodenplatte. Vorstellbar ist die Anordnung von mehreren verteilt
an der frei schwenkbaren Kante liegenden Anschlägen, bevorzugt ist jedoch ein über
die gesamte Seitenkante durchgehender Anschlag.
[0013] Der Sicherungsmechanismus zur Arretierung der Bodenplatte kann wenigstens einen schwenkbar
an der Bodenplatte angeordneten Verriegelungsarm umfassen, dessen frei schwenkbares
Ende in eine schachtseitig angeordnete Arretierungsaufnahme verschwenkbar ist. In
diesem Zustand wird eine Schwenkbewegung der Bodenplatte aufgrund des arretierten
Verriegelungsarms gesperrt. Eine Schwenkbewegung der Bodenplatte wird erst nach dem
Lösen des Verriegelungsarms aus der Arretierungsaufnahme wieder möglich. Grundsätzlich
genügt ein Verriegelungsarm, besser ist jedoch eine Anordnung von mindestens zwei
separaten Verriegelungsarmen, beispielsweise sind diese verteilt an der frei schwenkbaren
Seitenkante der Bodenplatte gelagert, idealerweise im Bereich der Eckkanten.
[0014] Vorzugsweise ist endseitig am Verriegelungsarm ein spezielles Profil ausgeformt,
das passgenau in eine dazu komplementäre Arretierungsaufnahme eingreifen kann. Als
geeignete Profilform dient beispielsweise ein Quadratrohr. Mehrere Verriegelungsarme
können vorzugsweise ein gemeinsames endseitig angeordnetes Profil haben. Beispielsweise
ist ein sich über die gesamte Breite der Bodenplatte erstreckendes Profil, insbesondere
Quadratrohr, vorgesehen, das an jedem Verriegelungsarm endseitig montiert ist. Die
Entriegelung kann somit nur durch ein synchrones Verschwenken beider Sicherungsarme
erreicht werden.
[0015] Zur Betätigung der Verriegelungsarme dient beispielsweise wenigstens ein an der Bodenplatte
gelagerter Druckaufnehmer, der die durch einen auf der Bodenplatte abgestellten Sammelbehälter
einwirkende Gewichtskraft an den zugeordneten Verriegelungsarm weitergibt. Der Druckaufnehmer
ist vorzugsweise linear verschieblich an der Bodenplatte gelagert, wobei durch Krafteinwirkung
eine Linearverlagerung des Druckaufnehmers nach unten senkrecht zur verschlossenen
Bodenplatte erfolgt. Diese Linearbewegung wirkt mittelbar oder unmittelbar auf den
zugeordneten Verriegelungsarm ein, sodass dieser entsprechend verschwenkt wird.
[0016] Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung des Druckaufnehmers als Kulisse, die
linear senkrecht zur Bodenplatte verschieblich geführt ist. Die Führung der wenigstens
einen Kulisse gegenüber der Bodenplatte kann beispielsweise über ein Langloch der
Kulisse erfolgen, mittels dem diese mit der Bodenplatte bzw. mit einer an der Bodenplatte
befestigten Konsole verschraubt, vernietet oder verbolzt ist. Die Anbindung der Kulisse
am Verriegelungsarm kann über ein weiteres Langloch erfolgen, mittels dem die Kulisse
mit dem Verriegelungsarm verschraubt, verbolzt oder vernietet ist. Die Längsseiten
des letztgenannten Langlochs erstrecken sich aber nahezu horizontal, d.h. senkrecht
zu den Längsseiten des ersten Langlochs zur Verbindung der Kulisse mit der Bodenplatte.
Die Orientierung der beiden Langlöcher erlaubt die Transformation der linear wirkenden
Gewichtskraft in die Kreisbewegung des Verriegelungsarms.
[0017] Ferner können am Verriegelungsarm ein oder mehrere Druck- und/oder Zugmittel angeordnet
sein, die der auf den Verriegelungsarm einwirkenden Kraft des Druckaufnehmers bzw.
der Kulisse entgegenwirken. Durch ein entsprechendes Zug- oder Druckmittel wird der
Verriegelungsarm folglich ohne Krafteinwirkung in die Verriegelungsposition gezogen
oder gedrückt, eine vollständige Entnahme des Behälters von der Bodenplatte führt
damit zur automatischen Verriegelung.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Ausgestaltung des Sicherungsmechanismus wenigstens
zwei Verriegelungsarme umfasst, die sich durch separate Druckaufnehmer betätigen lassen.
Diese Druckaufnehmer sind gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung in einem
zueinander definierten Abstand an der Bodenplatte angeordnet. Dieser Abstand orientiert
sich idealerweise an der Breite des aufzunehmenden Sammelbehälters, der damit verbundene
Abstand beider Druckaufnehmer verhindert unter regulären Umständen deren gleichzeitige
Betätigung durch Fußgänger, Radfahrer, etc..
[0019] Das Zusammenspiel aus den Druck- bzw. Zugmitteln, die die Verriegelungsarme in die
Verriegelungsposition drücken, sowie die definierte Beabstandung der wenigstens zwei
Druckaufnehmer verhindert effektiv eine unbeabsichtigte Entriegelung der Plattform,
die Bodenplatte kann gegen eine Punktlast von ca. 300 Kilo oder mehr abgesichert werden.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das freie Ende der Bodenplatte
in der Verschlussposition leicht nach oben geneigt.
[0021] Ferner ist es vorstellbar, dass im Schacht wandseitig und/oder bodenseitig ein oder
mehrere Lagerstellen, insbesondere Lagerrollen, für die Lagerung und/oder Führung
der schwenkbaren Bodenplatte und/oder des abzulassenden Sammelbehälters vorgesehen
sind. Da beim Zurückstellen des Sammelbehälters in den Schacht die Bodenplatte gemeinsam
mit dem aufgenommenen Sammelbehälter in den Schacht verschwenkt wird, gleitet diese
bei der Schwenkbewegung der Bodenplatte auf dieser entlang. Dadurch kann es vorkommen,
dass der Sammelbehälter während der Verschwenkbewegung der Bodenplatte nach unten
teilweise mit der Schachtwand bzw. mit dem Schachtboden in Verbindung kommt. Einzelne
Lagerrollen dienen zum Abfangen und Führen des Behälters. Eine untere Lagerstelle
auf dem Schachtboden nimmt die schräg stehende Bodenplatte und/oder den schräg stehenden
Behälter auf.
[0022] Neben dem Unterflur-Sammelsystem betrifft die Erfindung ebenfalls eine Sicherungsvorrichtung
für ein derartiges Unterflur-Sammelsystem. Die Sicherungsvorrichtung umfasst dabei
die zuvor beschriebene Bodenplatte und den Sicherungsmechanismus zur Arretierung und
Entriegelung der Bodenplatte. Das Konstrukt aus Bodenplatte und Sicherungsmechanismus
lässt sich innerhalb eines Schachtes eines Unterflur-Sammelsystems montieren. Die
Vorteile und Eigenschaften dieser Sicherungsvorrichtung entsprechen dabei offensichtlich
denen des bereits zuvor beschriebenen Unterflur-Sammelsystems. Auf eine wiederholende
Beschreibung wird aus diesem Grund verzichtet.
[0023] Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen nunmehr im Rahmen eines in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figuren 1:
- eine Darstellung des erfindungsgemäßen Unterflur-Sammelsystems während des Entleerprozesses;
- Figuren 2:
- Detaildarstellungen des erfindungsgemäßen Sicherungsmechanismus während des Entleerprozesses;
- Figur 3:
- eine Detailaufnahme des Verriegelungsarms und
- Figur 4:
- eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung.
[0024] Die Figuren 1a bis 1c zeigen eine Seitendarstellung des erfindungsgemäßen Unterflur-Sammelsystems.
Das Unterflur-Sammelsystem 1 besteht aus einem Betonschacht 10, dessen Oberseite eine
ausreichend große Öffnung für die Aufnahme eines Sammelbehälters 2 aufweist.
[0025] Der Sammelbehälter 2 ist ein an sich bekannter Abfallcontainer mit einer Einwurföffnung
4 und einer Abdeckung 3, die den Sammelcontainer 2 vollständig umrandet. Die Abdeckung
3 verläuft schräg zur Bodenfläche des Sammelbehälters 2, da der Sammelbehälter 2 innerhalb
des Schachtes 10 schräg gelagert wird. Dadurch kann die Abdeckung 3 flächig mit der
Schachtöffnung abschließen. Zu sehen ist dies beispielsweise in der Figur 1c, die
die normale Position des Sammelbehälters 2 innerhalb des Schachtes 10 zeigt.
[0026] Die Sicherungsvorrichtung für die Abdeckung des Schachtes 10 bei entnommenem Sammelbehälter
2 umfasst eine Bodenplatte 11, die über das Schwenkgelenk 12 schwenkbar an der Seitenwandung
des Schachtes 10 gelagert ist. Die Bodenplatte 11 ist rechteckig mit den Längsseiten
11 b und den Breitenseiten 11a, 11a'. In gleicher Entfernung zur Lagerstelle 12 greifen
zwei Gasfedern 13a, 13b an der Unterseite der Bodenplatte 11 an. Die Gasfedern 13a,
13b sind endseitig an der linken Seitenwandung des Schachtes 10 abgestützt und kreuzen
sich zudem im Verlauf von der Schachtwand zur Bodenplatte 11. Die Gasfedern 13a, 13b
sind dabei so ausgestaltet, dass sie die unbelastete Bodenplatte 11 nach oben zum
Verschließen der Schachtöffnung drücken.
[0027] Am frei schwenkbaren Ende 11a' der Bodenplatte 11 ist ein Sicherungsmechanismus 20
vorgesehen, der die Bodenplatte 11 in der Verschlussposition (Figur 1a) gegenüber
dem Schacht 10 arretiert und somit ein unbeabsichtigtes Öffnen bzw. nach unten Verschwenken
der Bodenplatte 11 verhindern soll. Ferner ist in den Darstellungen der Figuren 1a
bis 1c der Greifarm 5 eines Seitenladerfahrzeug zum Entleeren des Behälters 2 dargestellt.
Mittels des Greifers 5 kann der Sammelbehälter 2 aufgenommen und aus dem Schacht 10
herausgehoben werden.
[0028] Die Figur 1b zeigt die Bodenplatte in einer geringfügig nach unten verschwenkten
Position, die beispielsweise beim Belasten der Bodenplatte 11 durch den Behälter 2
und dem folgenden Entriegeln des Sicherungsmechanismus 20 eingenommen wird. Der Sammelbehälter
2 umfasst zudem an einer Längskante am Behälterboden Laufrollen 6. Mittels der Laufrollen
6 kann der Sammelbehälter 2 während des Entlade- bzw. Beladeprozesses des Schachtes
10 von einer Position nahe des Schwenklagers 12 der Bodenplatte 11 in Richtung des
Anschlages 14 entlang gleiten. Die gegenüberliegende Längskante des Behälterbodens
ist mit Standfüßen 7 ausgestattet.
[0029] Die Endposition des Sammelbehälters 2 ist in der Figurendarstellung Figur 1c wiedergegeben.
Dabei ist erkennbar, dass der Sammelbehälter 2 während der Schwenkbewegung der Bodenplatte
11 nach unten zum Schachtboden mittels der Laufrollen 6 in Richtung des Anschlages
14 entlang gleitet, bis die Laufrollen 6 bzw. die Kante des Sammelbehälters 2 an diesem
anschlägt. In dieser Schrägstellung schließt auch die Abdeckung 3 flächig mit der
Öffnung des Schachtes 10 ab. Zur Lagerung des Sammelbehälters in dieser Position dienen
ebenfalls Lagerrollen 15, 16, die am Schachtboden sowie an der Schachtwandung befestigt
sind.
[0030] Eine Detaildarstellung des Sicherungsmechanismus 20 zur Arretierung der Bodenplatte
11 in der verschlossenen Position gemäß Figur 1a ist in den Figuren 2a bis 2c wiedergegeben.
Der Sicherungsmechanismus besteht dabei aus einem Sicherungsarm 21 sowie der Kulisse
22, die aus zwei identischen parallel zueinander liegenden Kulissenblechen 22a, 22b
besteht. Der Sicherungsarm 21 ist schwenkbar mit einer senkrecht nach unten von der
Bodenplatte 11 auskragenden Konsole 23 verschraubt. Ebenfalls gelenkig ist die Kulisse
22 mit dem Schwenkarm 21 verschraub.
[0031] Die konkrete Ausgestaltung der Verschraubung mit der Konsole 23 lässt eine Linearverschiebung
der Kulisse 22 senkrecht zur Bodenplatte 11 zu. Die Figurendarstellung 2a zeigt den
Sicherungsarm 21 in der arretierten Position. Dazu umfasst der Sicherungsarm 21 am
frei schwenkbaren Ende ein Quadratrohr 24, das sich über die gesamte Breitenseite
11a' der Plattform 11 erstreckt. Die Figurendarstellung der Figuren 2a bis 2c zeigen
lediglich einen Sicherungsarm 21, jedoch ist an der Bodenplatte 11 in den Eckbereichen
des frei schwenkbaren Endes 11a' der Bodenplatte 11 jeweils ein Sicherungsarm 21 gelagert,
sodass das Quadratrohr 24 insgesamt durch zwei Sicherungsarme 21 aufgenommen ist.
[0032] Der Schacht 10 weist einen Teilverschluss 10a auf, zur Aufnahme einer Arretierungsaufnahme
26 mit einer entsprechenden Längsöffnung über die Schachtbreite 11a', sodass das Quadratrohr
24 in diese Öffnung eingreifen kann. In dieser Position gemäß Figur 2a ist die Plattform
11 somit arretiert und kann nicht verschwenkt werden. Bei entsprechender Belastung
der Kulisse 22 wird diese linear nach unten verschoben, was gleichzeitig eine Schwenkbewegung
des Sicherungsarms 21 nach sich zieht. Diese Schwenkbewegung des Sicherungsarms 21
führt dazu, dass das Quadratprofil 24 gemäß den Zeichnungen Figuren 2b, 2c nach rechts
und unten verschoben wird. Das Quadratrohr 24 gleitet aus der Aufnahme 26 heraus.
[0033] Die Figur 2b zeigt den entriegelten Sicherungsmechanismus bei entsprechender Belastung
durch den Sammelbehälter 2. Der Abstand der beiden Kulissen 22 ist so gewählt, dass
diese genau durch die in den Eckkanten befestigten Standfüße 7 des Sammelbehälters
2 belastet werden. Wegen des durchgängigen Quadratrohres 24 kann eine Entriegelung
nur bei gleichzeitiger Belastung beider Kulissen 22 erfolgen. In der entriegelten
Position gemäß Figur 2b kann somit die Bodenplatte 11 weiter nach unten verschwenkt
und der Behälter 2 in die finale Position gemäß Figur 1c verbracht werden.
[0034] Die Darstellung gemäß Figur 2c zeigt zudem wie der Verriegelungsarm 21 automatisch
in die verriegelte Position gelangt. Dazu ist im Bereich der Arretierungsaufnahme
26 ein Führungsblech 27 vorgesehen, an diesem der Verriegelungsarm 21 bzw. das Quadratprofil
24 automatisch beim Verschließen des Schachtes anschlägt und somit in die Aufnahme
26 gleiten kann.
[0035] Die Darstellung der Figur 3 zeigt nochmals eine Detaildarstellung einer einzelnen
Kulisse 22 mit Sicherungsarm 21 sowie eine Explosionsdarstellung dieser Komponenten.
Erkennbar ist dabei, dass die Kulisse 22 im Bereich der Bodenplatte 11 nochmals eine
Platte 28 umfasst, um die Gewichtskraft des Sammelbehälters 2 besser aufnehmen zu
können. Durch Belastung dieser Platte 28 wird die Kulisse 22 folglich senkrecht nach
unten gedrückt und die Schwenkbewegung des Sicherungsarmes 21 ausgelöst. Zur Gewährleistung
dieser Kreisbewegung des Sicherungsarms 21 weist die Kulisse ein erstes Langloch 30
auf, dass die Linearbewegung senkrecht zur Bodenplatte 11 gestattet. Ferner ist ein
quer zum ersten Langloch verlaufendes zweites Langloch 31 vorgesehen, dass zur Aufnahme
des Sicherungsarms 21 dient und somit erst die Kreisbewegung gestattet. Vorgespannte
Federn 32a, 32b an beiden Kulissenblechen 22a, 22b dienen dazu, die Kulisse 22 automatisch
nach oben zu ziehen, sodass der Sicherungsarm 21 bei unbelasteter Platte 28 in die
Verriegelungsposition gezogen wird.
[0036] Figur 4 zeigt nochmals eine Darstellung der gesamten Sicherungsvorrichtung bestehend
aus der Bodenplatte 11, die endseitig über die beiden Schwenklager 12 an einem Schacht
montierbar ist. Gleichzeitig ist erkennbar, dass die beiden Gasfedern 13a, 13b rechts
und links im Bereich der Längskanten an der Bodenplatte 11 angreifen. Endseitig ist
der durchgehende Anschlag 14 in Form eines senkrecht zur Bodenplatte 11 verlaufenden
Blechs ersichtlich. Ferner ist zu sehen, dass sowohl auf der linken als auch der rechten
Seitenkante im Eckbereich jeweils ein Sicherungsmechanismus 20 vorgesehen ist.
[0037] Nur durch das gleichzeitige Betätigen beider Kulissen 22 ist die Entriegelung möglich.
Diese liegen in einem definierten Abstand zueinander, der dem Abstand der Standfüße
7 des Behälters entspricht, und sind durch die Federvorspannung der Federn 32a, 32b
so eingestellt, dass es Fußgängern normal nicht möglich ist, in diesem Abstand und
mit der erforderlichen Kraft den Mechanismus zu entriegeln. Wird die Plattform 11
im entriegelten Zustand belastet, dann wirkt der Federmechanismus in Kombination mit
der Kulissenform steigend selbst verriegelnd. Eine Punktlast von 300 Kilo auf der
Plattform 11 ist somit abgesichert.
[0038] Das beschriebene Unterflur-Sammelsystem ist dabei insbesondere für Behälterformen
ausgestaltet, die mithilfe eines Seitenladers entleert werden sollen.
1. Unterflur-Sammelsystem mit einem Schacht zur Aufnahme eines entnehmbaren Sammelbehälters,
insbesondere eines Abfall- oder Wertstoffbehälters, wobei das System eine schwenkbare
Bodenplatte zum Verschließen des Schachts nach der Entnahme des Behälters aufweist
und wenigstens ein Sicherungsmechanismus zur automatischen Verriegelung der Bodenplatte
in der Verschlussposition nach der Entnahme des Sammelbehälters und/oder zur automatischen
Entriegelung der Bodenplatte bei Belastung der Bodenplatte mit dem Sammelbehälter
vorgesehen ist.
2. Unterflur-Sammelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte schwenkbar an einer Schachtwand gelagert ist und vorzugsweise ein
oder mehrere Druck- und/oder Zugmittel montiert sind, die die unbelastete Bodenplatte
in die Verschlussposition drängen.
3. Unterflur-Sammelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte wenigstens einen Anschlag für den Sammelbehälter umfasst, wobei der
wenigstens eine Anschlag am frei schwenkbaren Ende der Bodenplatte vorgesehen ist,
insbesondere ist am freien Ende der Bodenplatte ein über deren gesamte Breite durchgängiger
Anschlag vorgesehen.
4. Unterflur-Sammelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsmechanismus wenigstens einen schwenkbar an der Bodenplatte angeordneten
Verriegelungsarm umfasst, dessen freies Ende ein Profil zum Eingriff in eine komplementäre
Arretierungsaufnahme an der Schachtwandung bzw. Schachtdecke umfasst, wobei sich das
Profil, idealerweise ein Quadratrohr, vorzugsweise über die gesamte Breite der Bodenplatte
erstreckt.
5. Unterflur-Sammelsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Druckaufnehmer an der Bodenplatte vorgesehen ist, der die durch einen
Sammelbehälter auf die Bodenplatte einwirkende Gewichtskraft an den Verriegelungsarm
weitergibt, um diesen aus der Verriegelungsposition herauszuschwenken.
6. Unterflur-Sammelsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufnehmer eine Kulisse ist, die senkrecht zur Bodenplatte linearverschieblich
an dieser geführt ist, wobei die Kulisse vorzugsweise mittels Langloch drehbar mit
dem Verriegelungsarm verbunden ist.
7. Unterflur-Sammelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Zug- und/oder Druckmittel am Verriegelungsarm angeordnet sind, deren Krafteinwirkung
der durch den Druckaufnehmer bzw. die Kulisse auf den Verriegelungsarm einwirkenden
Kraft entgegenwirkt.
8. Unterflur-Sammelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei zueinander beabstandete Druckaufnehmer mit zugeordneten Verriegelungsarmen
vorgesehen sind und eine Entriegelung des Sicherungsmechanismus nur durch gleichzeitige
Belastung von wenigstens zwei der Druckaufnehmern erfolgen kann.
9. Unterflur-Sammelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die das freie Ende der Bodenplatte in der Verschlussposition nach oben geneigt ist.
10. Unterflur-Sammelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schacht wandseitig und/oder bodenseitig ein oder mehrere Lagerstellen, insbesondere
Lagerrollen, für die Lagerung und/oder Führung der schwenkbaren Bodenplatte und/oder
eines aufgenommenen Sammelbehälters vorgesehen sind.
11. Sicherungsvorrichtung eines Unterflur-Sammelsystem gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche umfassend die Bodenplatte und den Sicherungsmechanismus zur Montage innerhalb
eines Schachts eines Unterflur-Sam melsystems.