Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Singulationsförderer zum Fördern und Vereinzeln von
Stückgut, insbesondere von Packstücken und/oder Sendungen, entlang wenigstens einer
die Stückgüter tragenden Transportbahn. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Fördern und Vereinzeln von Stückgut, insbesondere von Packstücken und/oder Sendungen,
entlang wenigstens einer die Stückgüter tragenden Transportbahn eines Singulationsförderers
der vorgenannten Art.
Hintergrund
[0002] Stückgut, das als Haufen, Stapel oder dergleichen vorliegt, muss vor der weiteren
Handhabung oft vereinzelt werden. Nach dem Vereinzeln kann das Stückgut beispielsweise
sortiert werden, und zwar insbesondere durch automatisierte Anlagen. Zum Vereinzeln
werden die Stückgüter meist auf eine Transporteinrichtung in Form eines Singulationsförderers
gekippt, der den Transport der Stückgüter und die Vereinzelung der Stückgüter entlang
des Transportwegs bewirkt. Die Singulation oder Vereinzelung der Stückgüter wird dabei
typischerweise dadurch erreicht, dass den entlang der Transportbahn des Singulationsförderers
geförderten Stückgütern zusätzliche Bewegungskomponenten aufgeprägt werden. Die Bewegungskomponenten
können nacheinander und/oder in unterschiedliche Richtungen auf die Stückgüter aufgeprägt
werden. Bedarfsweise geschieht dies wiederholt, um die Stückgüter schrittweise zu
vereinzeln. Die vereinzelten Stückgüter verteilen sich auf der Transportbahn vorzugsweise
so, dass die Stückgüter untereinander in wenigstens einer Richtung beabstandet sind.
Die Stückgüter können also zwischeneinander in der Transportrichtung des Singulationsförderers
und/oder quer dazu beabstandet sein. Die so vereinzelten Stückgüter können dann beispielsweise
Sortiereinrichtungen zugeführt werden, in denen die Stückgüter nach vorgegebenen Kriterien
sortiert werden.
[0003] Die Transportbahn für die Stückgüter ist meist in einer Ebene angeordnet. Im Verlaufe
der Transportbahn kann diese aber auch unterschiedliche Ebenen definieren. In der
jeweiligen von der Transportbahn gebildeten Ebene liegen die Stückgüter auf der Transportbahn
auf und werden in dieser Position vom Singulationsförderer in Transportrichtung bewegt.
Somit werden die Stückgüter entlang dieser wenigstens einen Ebene transportiert und
vereinzelt. Dabei werden die Stückgüter meist wenigstens im Wesentlichen geradlinig
transportiert. Die Stückgüter können aber auch um Kurven geführt werden. Dabei gibt
dann die Erstreckung der Transportbahn die Transportrichtung der Stückgüter vor, die
sich entlang der Transportbahn ändern kann. Hinzukommt, dass die Stückgüter zum Zwecke
der Vereinzelung eine Bewegungskomponente quer zur eigentlichen Transportrichtung
aufweisen können. Diese dient jedoch eher dem Vereinzeln denn dem Transport, weshalb
diese zusätzliche Bewegungskomponente die eigentliche Transportrichtung der Stückgüter
nicht verändert, so dass Stückgüter in dieselbe Transportrichtung bewegt werden und
zugleich quer dazu vereinzelt werden können.
[0004] Die Stückguter können beispielsweise Produkte oder Waren sein. Insbesondere handelt
es sich um Packstücke, bei denen es sich um mit Packungen verpackte Stückgüter, wie
Waren, Sendungen oder andere Güter handelt. Sendungen werden typischerweise bestimmten
Adressaten zugestellt. Zudem handelt es sich bei Sendungen oftmals um Packstücke,
also verpackte Stückgüter. Vor der Zustellung der Sendungen bei den Adressaten der
Sendungen erfolgt vielfach eine Vorsortierung in einer Zustellbasis, etwa nach dem
räumlichen Gebiet der Adressaten. Bei der Zustellbasis kann es sich beispielsweise
um ein sogenanntes Paketzentrum, ein Warenlager oder dergleichen handeln. Die Sendungen
können nach der Sortierung zugestellt oder aber weiter sortiert werden, was beispielsweise
an einem anderen Ort erfolgen kann als die vorhergehende Sortierung. Die Zustellung
kann an Adressaten der Sendungen oder bei entsprechenden Abgabestellen, wie beispielsweise
Paketkästen oder Packstationen, bewirkt werden.
[0005] Als Stückgüter, Packstücke und/oder Sendungen werden vorliegend recht unterschiedliche
Gegenstände angesehen, die vorzugsweise hinsichtlich ihrer Größe und ihres Gewichts
mit überschaubarem Aufwand transportiert werden können. Dabei kommen Gegenstände des
täglichen Bedarfs, wie Verbrauchsmaterialien oder Lebensmittel ebenso in Frage wie
technische Gegenstände und Gerätschaften. In vielen Fällen handelt es sich bei den
Sendungen um Briefsendungen, Paketsendungen und/oder Flyer. Dabei umfassen Paketsendungen
auch Päckchen, während Flyer auch Prospekte, Broschüren und Zeitschriften sein können.
[0006] Singulationsförderer weisen vielfach Gurtförderer mit angetriebenen Gurten oder Riemen,
Rollenförderer mit drehbaren Rollen oder Walzen oder Kettenförderer mit umlaufenden
Ketten auf. Hinzu kommen dann noch Einrichtungen zum Vereinzeln der Stückgüter. So
sind beispielsweise Singulationsförderer bekannt, die unterschiedlich schnell angetriebene
Gurte oder Bänder aufweisen, um die Stückgüter entlang der Transportrichtung zu vereinzeln.
Es können aber auch Verzweigungseinrichtungen vorgesehen sein, die die Stückgüter
quer zur eigentlichen Transportrichtung der Stückgüter verteilen.
[0007] Die bekannten Singulationsförderer sind oftmals apparativ sehr aufwendig, benötigen
teilweise viel Platz und können nur bedingt in Bezug auf die zu vereinzelnden Stückgüter
angepasst werden.
Zusammenfassung einiger beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Singulationsförderer und
das Verfahren jeweils der eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen Art derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass das Fördern und Vereinzeln der Stückgüter
apparativ einfacher, platzsparender und besser anpassbar an die zu vereinzelnden Stückgüter
erfolgen kann.
[0009] Diese Aufgabe ist bei einem Singulationsförderer nach dem Oberbegriff von Anspruch
1 dadurch gelöst, dass in der Transportbahn abschnittsweise zwischen einer unteren
Stellung und einer obere Stellung verstellbare Fingerelemente vorgesehen sind und
dass die freien Enden der Fingerelemente in der oberen Stellung derart in einer oberen
Position oberhalb eines angrenzenden Bereichs der Transportbahn angeordnet sind, um
die Bewegungsrichtung und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit jeweils einzelner Stückgüter
unabhängig von anderen Stückgütern zu manipulieren.
[0010] Die genannte Aufgabe ist zudem gemäß Anspruch 10 durch ein Verfahren zum Fördern
und Vereinzeln von Stückgut, insbesondere von Packstücken und/oder Sendungen, entlang
wenigstens einer die Stückgüter tragenden Transportbahn eines Singulationsförderers,
vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gelöst, wobei in der Transportbahn
abschnittsweise zwischen einer unteren Stellung und einer oberen Stellung verstellbare
Fingerelemente vorgesehen sind, wobei die freien Enden der Fingerelemente in der oberen
Stellung in einer oberen Position oberhalb eines angrenzenden Bereichs der Transportbahn
angeordnet sind,
- bei dem die Fingerelemente wiederholt aus der unteren Stellung in die obere Stellung
verstellt werden, um die Bewegungsrichtung und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit jeweils
einzelner Stückgüter unabhängig von anderen Stückgütern zu manipulieren und
- bei dem die Stückgüter durch das wiederholte Verstellen der Fingerelemente aus der
unteren Stellung in die obere Stellung entlang der Transportbahn und/oder quer zur
Transportbahn vereinzelt werden.
[0011] Durch die Fingerelemente in der Transportbahn kann eine leichte Manipulation der
Bewegungsrichtung der Stückgüter unabhängig von anderen Stückgütern, insbesondere
von benachbarten Stückgütern erreicht werden. Es ist also eine gezielte Manipulation
der Bewegung einzelner Stückgüter möglich. Dabei kann ein Stückgut, das ein Fingerelement
passiert, in seiner Bewegungsrichtung manipuliert werden, indem das Fingerelement
in die obere Stellung verstellt wird. Dies ist aber anders als beispielsweise bei
unterschiedlich schnell angetriebenen Gurten von Gurtförderern nicht erforderlich.
Bedarfsweise muss die Verstellung der Fingerelemente nicht dem immer gleichen Prinzip
folgen, sondern es kann eine Anpassung an die jeweilige Situation in Bezug auf die
gewünschte Vereinzelung erfolgen. Die Manipulation der Stückgüter hinsichtlich ihrer
Bewegung erfolgt durch ein Fingerelement vorzugsweise nur in einer über die Transportbahn
angehobenen Stellung. Dabei kann ein Fingerelement aber bedarfsweise je nach der gewünschten
Manipulation der Bewegung eines Stückguts unterschiedlich weit angehoben werden. Die
Fingerelemente können also bedarfsweise unterschiedliche Stellungen zwischen einer
oberen und einer unteren Stellung einnehmen und diese für eine gewisse Zeit beibehalten.
Die Manipulation der Bewegung von Stückgütern kann zudem je nach Art der Fingerelemente
und deren Verstellung sowohl hinsichtlich der Richtung als auch hinsichtlich der Geschwindigkeit
erfolgen.
[0012] Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fingerelemente klein ausgebildet werden können,
was den Platzbedarf für den Singulationsförderer verringert und die gezielte separate
Manipulation einzelner Stückgüter unabhängig von den angrenzenden Stückgütern erlaubt.
Zudem können so recht viele Fingerelemente in einen Singulationsförderer integriert
werden, um sehr viele unterschiedliche und jeweils geringfügige Manipulationen von
Bewegungen von Stückgütern durchführen zu können. Außerdem müssen die Fingerelemente
nicht in ihrer jeweiligen Stellung verharren, sondern können wiederholt nach oben
und unten verstellt werden, während die Fingerelemente von den zu vereinzelnden Stückgütern
passiert werden. Auf diese Weise kann die Vereinzelung sehr gezielt erfolgen, ohne
einen erheblichen apparativen Aufwand zu betreiben und/oder einen sehr großen Singulationsförderer
zu benötigen.
[0013] Nachfolgend werden der besseren Verständlichkeit halber und zur Vermeidung unnötiger
Wiederholungen der Singulationsförderer und das Verfahren gemeinsam beschrieben, ohne
stets im Einzelnen sprachlich zwischen dem Singulationsförderer und dem Verfahren
zu unterscheiden. Dem Fachmann ist jedoch anhand des Kontextes jeweils ersichtlich,
welche Merkmale hinsichtlich des Singulationsförderers und hinsichtlich des Verfahrens
bevorzugt sind.
[0014] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Singulationsförderers weist
dieser wenigstens abschnittsweise wenigstens einen Rollenförderer, Riemenförderer
und/oder Gurtförderer auf, der auch als Bandförderer angesehen werden kann. Der wenigstens
eine Rollenförderer, Riemenförderer und/oder Gurtförderer bewirkt damit den eigentlichen
Transport der Stückgüter entlang der Transportbahn, und zwar ohne Beteiligung der
Fingerelemente, die jedoch bedarfsweise den entsprechenden Transport unterstützen
können. Im Ergebnis ist bevorzugt die Transportbahn wenigstens angrenzend zu den Fingerelementen
und/oder wenigstens mit Ausnahme der Fingerelemente durch wenigstens einen Rollenförderer,
Riemenförderer und/oder Gurtförderer bereitgestellt. Die Fingerelemente können also
zwischen entsprechenden Förderern vorgesehen oder auch in diese integriert sein. Mit
anderen Worten lassen sich die Fingerelemente entlang der Transportbahn verteilen,
wobei die Fingerelemente nicht gleichmäßig entlang und/oder quer zur Transportbahn
verteilt sein müssen. Es können beispielsweise Abschnitte aus Fingerelementen oder
mit Fingerelementen und Abschnitte ohne Fingerelemente aufeinander folgen oder sich
abwechseln. Neben, vor, hinter und/oder zwischen Fingerelementen können dann Förderer
der genannten Art vorgesehen sein. Alternativ können die Fingerelemente auch in die
Förderer entlang der Transportbahn integriert sein. Dies ist besonders einfach im
Falle von Rollenförderern möglich. Unabhängig davon ist es bevorzugt, wenn der wenigstens
eine Rollenförderer leicht in Transportrichtung der Stückgüter geneigt ist. Mithin
kann also die Transportbahn insbesondere bei Verwendung wenigstens eines Rollenförderers
eine leichte Neigung aufweisen, um die Schwerkraft zum Transport der Stückgüter ausnutzen
zu können. Die Fingerelemente können so in oder zwischen Förderern angeordnet sein,
dass die Fingerelemente die Stückgüter wenigstens teilweise tragen, wenn die Fingerelemente
in der oberen Stellung angeordnet sind. Die Stückgüter liegen also nicht flach auf
der Transportbahn auf, sondern werden leicht durch die Fingerelemente angehoben, was
zu einer Manipulation, also zu einer wenigstens leichten Veränderung der Bewegungsrichtung
und/oder der Bewegungsgeschwindigkeit der Stückgüter führt.
[0015] Die Anordnung der Fingerelemente in Bezug zur Transportbahn bzw. in Bezug zur Transportrichtung
der Stückgüter entlang der Transportbahn bestimmt über die Richtung, in welche die
Bewegungsrichtung der einzelnen Stückgüter durch die Fingerelemente manipuliert wird.
Dies beruht im Wesentlichen darauf, dass die Finger mit einem Ende an der Transportbahn
bzw. dem Singulationsförderer festgelegt sind, während das freie Ende der Fingerelemente
jeweils angehoben werden kann, um das Fingerelement in die obere Stellung zu verstellen.
Zum gezielten Manipulieren der Stückgüter und Vereinzeln derselben können wenigstens
einige Fingerelemente in Richtung der freien Enden der jeweiligen Fingerelemente wenigstens
im Wesentlichen in die Transportrichtung der Stückgüter entlang der Transportbahn
weisen. Mit anderen Worten weisen vorzugsweise einige Fingerelemente mit ihren freien
Enden wenigstens im Wesentlichen in die Transportrichtung der Stückgüter. Werden die
Fingerelemente in die obere Stellung angehoben, stellen sich die Fingerelemente den
Stückgütern in den Weg, ohne jedoch den Weitertransport der Stückgüter zu verhindern.
Die Stückgüter müssen wenigstens teilweise über die Fingerelemente hinweg gelangen.
Dies kann, ohne dass die Stückgüter über die Fingerelemente angetrieben werden, zu
einem Abbremsen der Stückgüter führen. Alternativ oder zusätzlich können Fingerelemente
vorgesehen sein, die mit ihren freien Enden wenigstens im Wesentlichen entgegen der
Transportrichtung der Stückgüter entlang der Transportbahn weisen. Werden die Fingerelemente
in die obere Stellung angehoben, können die Fingerelemente das Weitertransportieren
der Stückgüter in der Transportrichtung behindern, indem die Stückgüter gegen die
freien Enden der Fingerelemente stoßen. Werden die Fingerelemente dagegen erst angehoben,
wenn die Stückgüter die freien Enden der Fingerelemente bereits zu einem großen Teil
oder gar ganz passiert haben, können die Stückgüter durch die angehobenen Fingerelemente
beschleunigt werden. Unabhängig davon, in welche Richtung die Fingerelemente weisen,
kann es sein, dass die Stückgüter durch die Fingerelemente nur an einer Seite angehoben
werden. Dann wird den Stückgütern zusätzlich oder alternativ eventuell auch eine Bewegungskomponente
quer zur Transportrichtung aufgeprägt und zwar zu der Seite, die weg vom freien Ende
des Fingerelements weist. Die entsprechende Manipulation der Bewegungsrichtung der
Stückgüter kann so oder so zu einer Vereinzelung der Stückgüter führen, und zwar insbesondere
für den Fall, dass die Bewegungen wenigstens einiger Stückgüter entlang der Transportbahn
nacheinander mehrfach durch unterschiedliche Fingerelemente manipuliert werden.
[0016] Besonders bevorzugt ist es, wenn die wenigstens im Wesentlichen in die Transportrichtung
oder entgegen der Transportrichtung weisenden Fingerelemente nicht zu breit sind,
so dass nur einzelne, insbesondere bestimmte Stückgüter, hinsichtlich der Bewegung
manipuliert werden. Würden sich die Fingerelemente über die gesamte Breite der Transportbahn
erstrecken, würden alle nebeneinander angeordneten Stückgüter manipuliert, und zwar
bedarfsweise in gleicher Weise, was für eine gezielte und zügige Vereinzelung hinderlich
sein kann. Die Breite wenigstens von einigen Fingerelementen quer zur Transportbahn
beträgt also vorzugsweise weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 23%, insbesondere
weniger als 18%, weiter insbesondere weniger als 10%, der Breite der Transportbahn
im Bereich der Fingerelemente. Je geringer der Wert, desto flexibler und gezielter
die Vereinzelung. Allerdings sind dann bedarfsweise mehr Fingerelemente nötig, um
diese in geeigneten Abständen über die Breite der Transportbahn zu verteilen. Alternativ
oder zusätzlich ist es bevorzugt, wenn die Länge wenigstens einiger Fingerelemente
in Richtung des freien Endes weniger als 18%, vorzugsweise weniger als 10%, insbesondere
weniger als 5%, weiter insbesondere weniger als 2%, der Länge der Transportbahn beträgt.
So können die Fingerelemente einfach in die obere Stellung und zurückverstellt werden.
Außerdem können so auf kürzerem Transportweg mehrere Fingerelemente hintereinander
in der Transportbahn vorgesehen sein, um die Vereinzelung schrittweise und bei geringem
Platzbedarf bewerkstelligen zu können.
[0017] Unabhängig von den zuvor beschriebenen Fingerelementen können die freien Enden wenigstens
einiger Fingerelemente wenigstens im Wesentlichen quer zur Transportrichtung der Stückgüter
entlang der Transportbahn weisen. Dabei können die Fingerelemente wenigstens im Wesentlichen
in dieselbe Richtung oder aber wenigstens im Wesentlichen in entgegengesetzte Richtungen
quer zur Transportrichtung der Stückgüter bzw. quer zur Transportbahn weisen. Die
Fingerelemente können am freien Ende angehoben und so in die obere Stellung verstellt
werden. Damit werden die über die Finger transportierten Stückgüter an einer Seite
weiter angehoben als an der anderen Seite bzw. gegenüber der Transportbahn. Auf diese
Weise wird dem entsprechenden Stückgut infolge der Gewichtskraft eine Bewegungskomponente
zur Seite aufgeprägt. Wenn die Fingerelemente in entgegengesetzte Richtungen weisen,
können den Stückgütern so einfach in Transportrichtung der Stückgüter bzw. entlang
der Transportbahn gesehen Bewegungskomponenten sowohl nach rechts als auch nach links
aufgeprägt werden, um so eine Vereinzelung quer zur Transportrichtung der Stückgüter
bzw. quer zur Transportbahn zu erreichen.
[0018] Bei den quer zur Transportbahn bzw. zur Transportrichtung der Stückgüter ausgerichteten
Fingerelementen bietet es sich an, wenn sich diese nicht über die gesamte Breite der
Transportbahn erstrecken, so dass gezielt einzelnen und nicht allen nebeneinander
angeordneten Stückgütern mittels eines Fingerelements eine Bewegungsrichtung zur gleichen
Seite aufgeprägt wird. Daher beträgt die Länge wenigstens einiger Fingerelemente in
Richtung zum freien Ende quer zur Transportbahn weniger als 50%, vorzugsweise weniger
als 23%, insbesondere weniger als 18%, weiter insbesondere weniger als 10%, der Breite
der Transportbahn im Bereich der Fingerelemente. Je kürzer die Fingerelemente ausgebildet
sind, desto eher können nebeneinander angeordneten Stückgütern unabhängig voneinander
Bewegungskomponenten zur Seite aufgeprägt werden. Allerdings müssen dazu bedarfsweise
umso mehr Fingerelemente über die Breite der Transportbahn verteilt angeordnet sein,
so dass auf die gewünschten Stückgüter Bewegungskomponenten aufgeprägt werden können,
wenn diese über die Breite der Transportbahn verteilt herantransportiert werden. Alternativ
oder zusätzlich kann die Breite wenigstens einiger quer zur Transportbahn ausgerichteter
Fingerelemente weniger als 10%, vorzugsweise weniger als 5%, insbesondere weniger
als 2%, weiter insbesondere weniger als 1%, der Länge der Transportbahn betragen.
So wird nicht so viel Platz zur entsprechenden Manipulation der Bewegung von Stückgütern
benötigt und steht mehr Platz für weitere Fingerelemente zur Verfügung, um den Stückgütern
anschließend eine Bewegungskomponente in dieselbe oder eine andere Richtung aufzuprägen.
[0019] Die Fingerelemente können vorzugsweise so ausgebildet sein, dass die Stückgüter durch
die Fingerelemente nicht vollständig, insbesondere nicht wesentlich abgebremst werden,
um das Fördern der Stückgüter und das Vereinzeln derselben entlang der Transportbahn
nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Zu diesem Zweck können die Fingerelemente mit einer
entsprechend glatten Oberfläche versehen werden. Noch bevorzugter wird es jedoch regelmäßig
sein, wenn die Fingerelemente Transportmittel für den Transport der Stückgüter, vorzugsweise
in der Transportrichtung der Stückgüter entlang der Transportbahn aufweisen. Somit
ist jedenfalls eine Förderung der Stückgüter in der Transportrichtung derselben sichergestellt.
Die Transporteinrichtungen können drehbare Rollen oder Walzen aufweisen. Es sind aber
auch bewegliche Gurte oder Riemen denkbar. Dabei benötigen die Rollen und Walzen bedarfsweise
keinen eigenen Antrieb, während die Gurte oder Riemen der Fingerelemente motorisch
angetrieben sein können. Mit anderen Worten bilden die Fingerelemente, bedarfsweise
unabhängig von der übrigen Transportbahn Rollen-, Gurt- und/oder Riemenförderer.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann die wenigstens eine Transportbahn wenigstens abschnittsweise,
insbesondere angrenzend zu wenigstens einigen Fingerelementen, durch wenigstens einen
Rollenförderer, Riemenförderer und/oder Gurtförderer gebildet sein. Entsprechende
Förderer dienen dabei dem grundsätzlichen Transport der Stückgüter entlang der Transportbahn,
während dieser Transport bedarfsweise durch die Fingerelemente unterstützt werden
kann. Die Fingerelemente können durch eigene Förderer aber auch die Manipulation der
Bewegungskomponenten der Stückgüter verstärken. Insoweit kann gezielt auf die Stückgüter
eingewirkt werden, um diese zu vereinzeln. Zudem können entlang der Transportbahn
unterschiedliche Förderer vorgesehen sein, die der gleichen Art angehören können.
So können beispielsweise mehrere Gurtförderer vorgesehen sein, deren Gurte bedarfsweise
unterschiedlich schnell angetrieben werden. Es können aber auch an unterschiedlichen
Stellen der Transportbahn unterschiedliche Arten von Förderern vorgesehen sein. So
kann beispielsweise die Transportbahn überwiegend als Rollenförderer ausgebildet sein,
abschnittsweise zur Beschleunigung der Stückgüter aber zusätzlich wenigstens einen
Gurtförderer aufweisen.
[0021] Um weiter Platz zu sparen oder die Stückgüter zu sortieren, kann es sich anbieten,
wenn wenigstens abschnittsweise zwei Transportbahnen übereinander vorgesehen sind.
Zudem können dann die Fingerelemente wenigstens einer Transportbahn so angeordnet
sein, dass durch ein Verstellen der Fingerelemente in die obere Stellung und/oder
die untere Stellung eine Verbindung von der einen Transportbahn zur wenigstens einen
anderen Transportbahn geschaffen wird. So kann dann erreicht werden, dass die Stückgüter
von einer Transportbahn nach unten auf eine andere Transportbahn, nach oben auf eine
ebenfalls andere Transportbahn und/oder auf der wenigstens einen Transportbahn weitertransportiert
wird. Hier sind unterschiedliche Kombinationen möglich. Es kann beispielsweise so
sein, dass die Verteilten Stückgüter anschließend auf wenigstens zwei Transportbahnen
unabhängig voneinander weiter vereinzelt werden, was zu einer erheblichen Platzersparnis
führen kann. Alternativ oder zusätzlich kann eine Sortierung der Stückgüter erfolgen,
indem diese je nach der Stellung der Fingerelemente an eine weitere Transportbahn
nach oben und/oder eine weitere Transportbahn nach unten verteilt werden. Es kann
dabei auch vorgesehen sein, dass Stückgüter bedarfsweise entlang derselben Transportbahn
weitertransportiert und nicht nach oben oder unten auf eine andere Transportbahn geleitet
werden. Bei mehreren Fingerelementen nebeneinander können diese vorzugsweise so verstellt
werden, dass benachbarte Stückgüter zeitlich unterschiedlich weitergeleitet werden.
So kann beispielsweise ein Stückgut geradeaus entlang derselben Transportbahn geleitet
werden, während zeitgleich ein anderes Stückgut nach oben auf eine andere Transportbahn
und/oder ein anderes Stückgut nach unten auf eine andere Transportbahn geleitet wird.
[0022] Besonders bevorzugt hinsichtlich der Verstellbarkeit der Fingerelemente ist es, wenn
die Fingerelemente jeweils wenigstens zwei sich gemeinsam in Längsrichtung des Fingerelements
bis wenigstens im Wesentlichen zum freien Ende des Fingerelements erstreckende flexible
Flankenelemente aufweisen, wobei die flexiblen Flankenelemente vorzugsweise in Längsrichtung
der Fingerelemente jeweils über eine Mehrzahl von Stegen flexibel miteinander verbunden
sind. Auf diese Weise können die freien Enden der Fingerelemente einfach von einer
unteren Stellung in eine obere Stellung und zurück verstellt werden. Zudem kann das
Verstellen der Fingerelemente, insbesondere in die obere Stellung, mit einem Krümmen
der Fingerelemente einhergehen. In einer nicht angehobenen Stellung der Fingerelemente
können diese eine gestreckte Ausrichtung haben. Beim Verstellen aus dieser gestreckten
Ausrichtung nach unten kann es dann wiederum zu einem Krümmen des Fingerelements kommen,
und zwar insbesondere in die entgegengesetzte Richtung. Die Fingerelemente können
zudem den sogenannten Fin Ray Effekt nutzen, der bei Schwanzflossen von Knochenfischen
beobachtet wurde. Drückt man mit dem Finger seitlich gegen sie, krümmen sich die Flossen
infolge des Fin Ray Effekts nicht weg, sondern sie biegen sich dem Finger entgegen.
Möglich wird dies durch den speziellen Aufbau der Flossen, die durch die Fingerelemente
in der vorbeschriebenen Ausgestaltung nachgebildet wird.
[0023] Dazu weisen die Fingerelemente wenigstens zwei sich gemeinsam von einem Ende des
Fingerelements zu einem gegenüberliegenden Ende des Fingerelements erstreckende flexible
Flankenelemente auf. Die Flexibilität der Flankenelemente kann beispielsweise durch
elastische Flankenelemente oder durch eine Gliederkette aus schwenkbar oder gelenkig
miteinander verbundenen starren Kettengliedern bereitgestellt werden. Dabei wird eine
entsprechende Flexibilität lediglich in eine Raumrichtung gefordert. In den Raumrichtungen
senkrecht dazu ist eine Flexibilität nicht zwingend erforderlich. Daher können die
Flankenelemente auch problemlos beispielsweise streifenförmig ausgebildet werden,
wobei sich in der Ebene des Streifens eine erhöhte Biegesteifigkeit ergeben kann.
Alternativ ist aber auch eine stabförmige Ausgestaltung der Flankenelemente möglich.
Die entsprechende Flexibilität der Flankenelemente erlaubt letztlich eine Krümmung
der Fingereinheit ausgehend von einer gestreckten Stellung in eine gekrümmte Stellung
beispielsweise ähnlich der Krümmung eines Fingers, insbesondere nach oben oder nach
unten.
[0024] Damit die Krümmung der Fingerelemente in eine Richtung beispielsweise durch einen
Druck gegen die Fingereinheit, insbesondere gegen ein Flankenelement, in die entgegengesetzte
Richtung ausgelöst werden kann, sind die wenigstens zwei Flankenelemente zwischen
den beiden Enden der Fingerelemente über eine Mehrzahl von Stegen jeweils flexibel
miteinander verbunden. Dabei können die Stege starr ausgebildet und schwenkbar oder
gelenkig mit den Flankenelementen verbunden sein. Es können aber, bedarfsweise alternativ
zu schwenkbaren oder gelenkigen Verbindungen zu den wenigstens zwei Flankenelementen,
auch flexible, insbesondere elastische Stege verwendet werden. Auf diese Weise wird
erreicht, dass die Stege gegenüber den wenigstens zwei Flankenelementen geschwenkt
werden können, um so eine Krümmung des Fingerelements zu ermöglichen.
[0025] Der Aufbau der Fingerelemente erlaubt gegebenenfalls eine Krümmung derselben, wenn
etwa ein Stückgut auf ein Fingerelement drückt. Die Fingerelemente können aufgrund
ihres Aufbaus aber insbesondere gezielt gekrümmt werden, was zur einem Anheben bzw.
Absenken des freien Endes der Fingerelemente führt, ohne dass es dazu eines Kontakts
etwa mit einem Stückgut bedarf. Die Krümmung bzw. Verstellung der Fingerelemente,
wobei insbesondere das Anheben und das Absenken der freien Enden der Fingerelemente
im Fokus steht, erfolgt beispielsweise, indem die Flankenelemente in Längsrichtung
der entsprechenden Fingerelemente gegeneinander verstellt werden. Die Form der Fingerelemente
ergibt sich dann zwangsweise, und zwar insbesondere abhängig von der Verbindung der
Flankenelemente untereinander über die Stege dazwischen. In einer einfachen Ausgestaltung
können die Flankenelemente in einer Stellung eines Fingerelements spiegelsymmetrisch
und/oder die Stege parallel zueinander ausgerichtet sein. Ein unbeabsichtigtes Krümmen
der Fingerelemente durch die von den Stückgütern auf die Fingerelemente übertragene
Gewichtskraft kann vermieden werden, indem ein gegenseitiges Verstellen der flexiblen
Flankenelemente verhindert wird.
[0026] Um die Fingerelemente beispielsweise nicht nur in einer Ebene verstellen zu können,
können die Fingerelemente beispielsweise auch drei oder mehr Flankenelemente aufweisen,
die untereinander über Stege verbunden sind. Eine Verstellbarkeit der Fingerelemente
in einer Richtung, nämlich insbesondere der vertikalen Richtung, wird jedoch im Regelfall
ausreichend sein.
[0027] Um eine geeignete Beweglichkeit und damit die Verstellbarkeit der Fingerelemente
sicherstellen zu können, bietet es sich an, wenn die Stege und die zugehörigen flexiblen
Flankenelemente zu einer Seite einen spitzen Winkel von vorzugsweise zwischen 10°
und 80° und zur anderen Seite einen stumpfen Winkel von vorzugsweise zwischen 100°
und 170° bilden. Rechte Winkel können dagegen die Verstellbarkeit der Fingerelemente
behindern oder einschränken.
[0028] Um die Fingerelemente verstellen und dabei die freien Enden der Fingerelemente in
gewünschter Weise anheben und wieder absenken zu können, können die flexiblen Flankenelemente
der Fingerelemente jeweils in Längsrichtung der Fingerelemente gegeneinander verstellbar
sein. Um die Fingerelemente möglichst unabhängig voneinander verstellen zu können,
bietet es sich an, wenn die Flankenelemente unterschiedlicher Fingerelemente unterschiedlich
verstellt werden können. Die Verstellung der Flankenelemente erfolgt vorzugsweise
mit wenigstens einer entsprechenden Antriebseinrichtung, über die Fingerelemente in
der gewünschten Weise angesteuert werden können, um die gewünschte Stellung der Fingerelemente
sicherzustellen. Bedarfsweise kann die separate Verstellung der Fingerelemente einfach
erreicht werden, indem den verschiedenen Fingerelementen wenigstens teilweise separate
Antriebseinrichtungen zugeordnet werden. Auf diese Weise wird eine hohe Flexibilität
bei der Vereinzelung erreicht und die Vereinzelung bereits nach einem kurzen Transportweg
ermöglicht. Besonders bevorzugt können die Fingerelemente wenigstens im Wesentlichen
alle unabhängig voneinander verstellt werden. Dies kann jedoch viele Antriebseinrichtungen
erfordern. Es kann beispielsweise wenigstens im Wesentlichen jedem Fingerelement eine
Antriebseinrichtung zugeordnet sein.
[0029] Um ein gezieltes Vereinzeln der Stückgüter zu erreichen, kann es bevorzugt sein,
wenn wenigstens ein, vorzugsweise optischer, Sensor zum Erfassen von zu vereinzelnden
Stückgütern vorgesehen ist, um so das Vereinzeln an die jeweiligen Anforderungen anpassen
zu können. Der wenigstens eine Sensor erfasst dabei vorzugsweise die Anzahl und/oder
Art der Lage einzelner zu vereinzelnder Stückgüter, die Abmessungen einzelner Stückgüter,
die Anordnung eines Haufens von Stückgütern und/oder die Form eines Haufens von Stückgütern.
All diese Parameter können separat oder zusammen Auswirkungen auf eine möglichst rasche
und zielgerichtete Vereinzelung haben. Diese Auswirkungen können berücksichtigt werden,
wenn die Parameter erfasst werden. Bedarfsweise können mehrere Sensoren entlang der
Transportbahn vorgesehen sein. So kann mehrfach anhand eines Istzustands eine Anpassung
des Vereinzelns erfolgen.
[0030] Für eine geeignete Steuerung der Vereinzelung unter Berücksichtigung relevanter Zusammenhänge
in Bezug auf das Vereinzeln, kann wenigstens eine Steuereinrichtung zur Steuerung
des Verstellens von wenigstens einigen Fingerelementen zeitabhängig, abhängig von
der Anzahl und/oder Art einzelner Stückgüter und/oder abhängig von wenigstens einem
von dem Sensor erfassten Parameter vorgesehen sein.
[0031] Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, eine Stelleinrichtung zum Verstellen
der Höhe der freien Enden der Fingerelemente zeitabhängig, abhängig von der Anzahl
und/oder Art einzelner Stückgüter, abhängig von wenigstens einem von dem Sensor erfassten
Parameter und/oder abhängig von Signalen der Steuereinrichtung vorzusehen. Die wenigstens
eine Stelleinrichtung kann beispielsweise die Antriebseinrichtungen zum Verstellen
der Fingerelemente ansteuern. Die Stelleinrichtung gibt dann das Verstellen bzw. die
Stellung der Fingerelemente vor, während die Antriebseinrichtung das Verstellen der
Fingerelemente mechanisch bewirkt.
[0032] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist es entsprechend
den vorstehenden Ausführungen zum Singulationsförderer insbesondere vorgesehen, dass
einzelne Stückgüter durch das Verstellen von in die Transportrichtung der Transportbahn
weisenden Fingerelementen von der unteren Stellung in die obere Stellung, insbesondere
gegenüber anderen angrenzenden Stückgütern, beschleunigt werden und/oder dass einzelne
Stückgüter durch das Verstellen von entgegen der Transportrichtung der Transportbahn
weisenden Fingerelementen von der unteren Stellung in die obere Stellung, insbesondere
gegenüber anderen angrenzenden Stückgütern, abgebremst werden. Die Beschleunigung
der Stückgüter kann einfach dadurch erfolgen, dass die Fingerelemente, insbesondere
die freien Enden der Fingerelemente, des hinteren Endes der Stückgüter gegenüber dem
vorderen Ende der Stückgüter anheben. Infolge der auf die Stückgüter wirkenden Gewichtskraft
werden diese in die Transportrichtung der Transportbahn beschleunigt, während die
Stückgüter vom Fingerelement in Transportrichtung hinuntergleiten. Das Abbremsen kann
dabei erfolgen, indem die Fingerelemente, insbesondere die freien Enden der Fingerelemente
den vorderen Teil der Stückgüter gegenüber dem hinteren Teil der Stückgüter anheben.
Die Stückgüter müssen folglich über die freien Enden der Fingerelemente gelangen,
wobei sie Geschwindigkeit einbüßen. Zudem können die Stückgüter dabei noch an einer
Seite angehoben werden, was dazu führen kann, dass die Stückgüter zusätzlich zu einer
Beschleunigung oder einem Abbremsen noch etwas zu der Seite rutschen, die der von
den Fingerelement angehobenen Seite gegenüberliegt.
[0033] Alternativ oder zusätzlich können auch quer zur Transportrichtung der Stückgüter
bzw. quer zur Transportbahn ausgerichtete Fingerelemente von einer unteren Stellung
in eine obere Stellung verstellt werden. Die Bewegungsrichtungen der von den Fingerelementen
wenigstens teilweise angehobenen Stückgüter werden dabei so manipuliert, dass einzelnen
Stückgütern, insbesondere gegenüber anderen angrenzenden Stückgütern, eine Bewegungskomponente
in einer Richtung quer zur Transportrichtung der Stückgüter bzw. quer zur Transportbahn
aufgeprägt wird. Wenn die Fingerelemente zudem in entgegengesetzte Richtungen quer
zur Transportrichtung der Stückgüter bzw. quer zur Transportbahn ausgerichtet sind,
können den Stückgütern Bewegungskomponenten zu entgegengesetzten Seiten der Transportbahn
bzw. quer zur Transportbahn oder quer zur Transportrichtung der Stückgüter aufgeprägt
werden, wodurch eine entsprechende Manipulierung und Vereinzelung der Stückgüter erreicht
werden kann.
[0034] Die Fingerelemente der Transportbahn können vorzugsweise unabhängig voneinander in
die obere Stellung und zurück verstellt werden, so dass wenigstens zeitweise einige
Fingerelemente in der oberen und einige, insbesondere in dieselbe Richtung und/oder
die entgegengesetzte Richtung weisende, Fingerelemente in der unteren Stellung angeordnet
sind. Auf diese Weise werden letztlich unterschiedlichen Stückgütern auf der Transportbahn
Bewegungskomponenten in unterschiedliche Richtungen und/oder keine zusätzliche Bewegungskomponente
aufgeprägt. So kann sehr schnell und auf kurzen Wegen eine Vereinzelung der Stückgüter
erreicht werden.
[0035] Werden mit wenigstens einem, insbesondere optischen, Sensor wenigstens einzelne zu
vereinzelnde Stückgüter auf der Transportbahn erfasst, kann deren Lage zueinander,
Anordnung, Größe, Form und dergleichen bestimmt werden. Von diesen Parametern, bedarfsweise
auch weiteren Parametern, hängt ab, wie die Stückgüter einfach, gezielt und schnell
vereinzelt werden können. Es kann also beispielsweise wenigstens eine Steuereinrichtung
vorgesehen werden, die anhand der von dem wenigstens einen Sensor erfassten Parameter
ein geeignetes Verstellen wenigstens einzelner von den zu vereinzelnden Stückgütern
zu passierenden Fingerelementen zum Vereinzeln der Stückgüter ermittelt. Dieses als
geeignet erkannte Verstellen der Fingerelemente kann dann angewendet werden, um die
Stückgüter entsprechend zu vereinzeln.
[0036] Zu diesem Zweck ist es verfahrensmäßig günstig, wenn die Steuereinrichtung entsprechende
Signale an wenigstens eine Stelleinrichtung zur Verstellung der Fingerelemente sendet,
um die Fingerelemente so zu verstellen, dass die zu vereinzelnden Stückgüter vereinzelt
werden. Die Stelleinrichtung kann dabei das Verstellen der einzelnen Fingerelemente
vorgeben bzw. Antriebseinrichtungen zum Verstellen der Fingerelemente ansteuern, die
das Verstellen der Fingerelemente mechanisch bewirken.
[0037] Durch das Verstellen von Fingerelementen in eine obere Stellung können beispielsweise
Stückgüter von einer Transportbahn nach oben auf eine andere darüber liegende Transportbahn
geleitet werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass Stückgüter durch ein Verstellen
der Fingerelemente in eine untere Stellung von einer Transporteinrichtung auf eine
andere darunter liegende Transportbahn geleitet werden. Eventuell werden Fingerelemente
aber auch in eine Stellung gebracht, in der die Stückgüter weiter entlang derselben
Transportbahn geleitet werden. Die zusätzlichen Transportbahnen können dann bedarfsweise
nach demselben Prinzip wie die ersten Transportbahnen ausgebildet sein und betrieben
werden. So können mehrere Transportbahnen zum Vereinzeln und bedarfsweise ebenfalls
zum Sortieren bereitgestellt und entsprechend genutzt werden.
[0038] Verfahrensmäßig können die Stückgüter also auf den wenigstens zwei Transportbahnen
durch das wiederholte Verstellen von Fingerelementen der jeweiligen Transportbahn
aus der unteren Stellung in die obere Stellung entlang der jeweiligen Transportbahn
und/oder quer zur jeweiligen Transportbahn vereinzelt werden. Dies funktioniert bevorzugt
nach denselben Prinzipien und Mechanismen, die zuvor bereits beschrieben worden sind.
[0039] Der Singulationsförderer kann alternativ oder zusätzlich zum Vereinzeln von Stückgütern
auch zum Sortieren von Stückgütern eingesetzt werden. Die Stückgüter können dabei
durch das wiederholte Verstellen von Fingerelementen der jeweiligen Transportbahn
aus der unteren Stellung in die obere Stellung entlang der jeweiligen Transportbahn
und/oder quer zur jeweiligen Transportbahn in unterschiedlicher Weise zu wenigstens
einer Seite der Transportbahn bewegt werden. Dies kann bereits das Sortieren darstellen.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Stückgüter an vorgegebenen Stellen zu
wenigstens einer Seite von der Transportbahn herunter bewegt, insbesondere von der
Transportbahn, etwa in Rutschen, abgeworfen, werden. So können beispielsweise Stückgüter
derselben Kategorie an denselben Stellen von der Transportbahn herunterbewegt und
anschließend in geeigneter Weise aufgefangen oder weitertransportiert werden.
[0040] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- einen Teil einer Transportbahn eines erfindungsgemäßen Singulationsförderers in einer
schematischen Draufsicht,
- Fig. 2
- ein erstes Fingerelement einer Transportbahn eines erfindungsgemäßen Singulationsförderers
in einer perspektivischen Seitenansicht,
- Fig. 3A-C
- die Verstellung des Fingerelements aus Fig. 2 in einer perspektivischen Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein zweites Fingerelement einer Transportbahn eines erfindungsgemäßen Singulationsförderers
in einer perspektivischen Seitenansicht,
- Fig. 5A-B
- ein Fingerelement der Transportbahn aus Fig. 1 in einer Seitenansicht und einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 6A-B
- ein alternatives Fingerelement der Transportbahn aus Fig. 1 in einer Seitenansicht
und einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 7A-B
- die Funktion eines ersten Abschnitts der Transportbahn aus Fig. 1 in einer schematischen
Seitenansicht,
- Fig. 8A-B
- die Funktion eines zweiten Abschnitts der Transportbahn aus Fig. 1 in einer schematischen
Seitenansicht,
- Fig. 9A-B
- die Funktion eines dritten Ausschnitts der Transportbahn aus Fig. 1 in einer schematischen
Seitenansicht,
- Fig. 10A-B
- zwei unterschiedliche Anordnungen von Fingerelementen gemäß Fig. 6 in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 11
- einen alternativen Singulationsförderer mit teilweise übereinander angeordneten Transportbahnen
in einer schematischen Seitenansicht und
- Fig. 12
- das Sortieren von Stückgütern entlang einer Transportbahn in einer schematischen Draufsicht.
[0041] In der Fig. 1 ist ein Teil eines Singulationsförderers 1 umfassend eine Transportbahn
2 in schematischer Draufsicht dargestellt. Die Transportbahn 2 ist wenigstens im dargestellten
Umfang geradlinig ausgerichtet, was jedoch nicht zwingend der Fall sein müsste. Bei
dem dargestellten und insoweit bevorzugten Teil einer Transportbahn 2 ist sowohl die
Längserstreckung der Transportbahn 2 als auch die Transportrichtung T der entlang
der Transportbahn 2 geförderten und vereinzelten Stückgüter 3 geradlinig von rechts
nach links gerichtet. Die Stückgüter 3 sind der besseren Anschaulichkeit und Verständlichkeit
halber lediglich schematisch als Pulk 4 auf der rechten Seite und nach dem wenigstens
teilweisen Vereinzeln voneinander beabstandet auf der linken Seite der Fig. 1 dargestellt.
Zwischen diesen beiden Positionen werden die Stückgüter 3 entlang des als Rollenförderers
5 ausgebildeten Singulationsförderers 1 transportiert. In dem Rollenförderer 5, welcher
die Transportbahn 2 bildet, auf der die Stückgüter 3 gefördert werden, sind einzelne
Fingerelemente 6,7,8,9 integriert. Die Fingerelemente 6,7,8,9 sind in unterschiedlicher
Ausrichtung vorgesehen, so gibt es Fingerelemente 6,7, die parallel zur Transportrichtung
T der Stückgüter 3 ausgerichtet sind, und Fingerelemente 8,9 die quer zur Transportrichtung
T der Stückgüter 3 ausgerichtet sind. Dazwischen weist die Transportbahn 2 nicht dargestellte
Rollen des Rollenförderers 5 auf, die für einen im Wesentlichen ungehinderten Transport
der Stückgüter 3 sorgen.
[0042] Die Fingerelemente 6,7,8,9 weisen in Längsrichtung jeweils ein mit dem Rollenförderer
5 fest verbundenes Ende 10 und ein freies Ende 11 auf, das sich von einer unteren
Position in eine obere Position und wieder zurück verstellen lässt. Mit dem freien
Ende 11 in der oberen Position befindet sich das Fingerelement 6,7,8,9 in einer oberen
Stellung, während sich das Fingerelement 6,7,8,9 mit dem freien Ende 11 in der unteren
Position in einer unteren Stellung befindet. Bei dem dargestellten Singulationsförderer
1 sind Fingerelemente 6 vorgesehen, deren freies Ende 11 in die Transportrichtung
T weist, während die freien Enden 11 anderer Fingerelemente 7 entgegen die Transportrichtung
T weisen. Ebenso sind Fingerelemente 8 vorgesehen, die zu dem in Transportrichtung
T der Stückgüter 3 gesehen rechten Rand der Transportbahn 2 weisen, während die freien
Enden 11 anderer Fingerelemente 9 in Transportrichtung T der Stückgüter 3 gesehen
in Richtung des linken Rands der Transportbahn 2 weisen. Die Anordnung und das wiederholte
Verstellen der Fingerelemente 6,7,8,9 in die obere Stellung und wieder zurück sorgt
zusammen mit dem Transport der Stückgüter 3 in Transportrichtung T entlang der Transportbahn
2 zu einem Vereinzeln der Stückgüter 3, die vorher als Pulk 4 dem Singulationsförderer
1 zugeführt werden, etwa indem die Stückgüter 3 gemeinsam auf den Singulationsförderer
1 gekippt werden.
[0043] Für eine zielgerichtete Vereinzelung der Stückgüter 3, die bevorzugt aber nicht zwingend
erforderlich ist, ist ein optischer Sensor 12 vorgesehen, der die zu vereinzelnden
bzw. die bereits teilweise vereinzelten und noch weiter zu vereinzelnden Stückgüter
3 erfasst. Erfasst wird beispielsweise die Form des Haufens oder Pulks 4 der Stückgüter
3, deren Art, Form und/oder Größe. Es kann auch die Art und die Lage der einzelnen
Stückgüter 3 zueinander erfasst werden. Nicht dargestellt aber denkbar ist es, mehrere
Sensoren 12 zum Erfassen der Stückgüter 3 an unterschiedlichen Stellen der Transportbahn
2 vorzusehen, so dass das nachfolgende Vereinzeln vom vorhergehenden Vereinzeln abhängig
gemacht werden kann. Von dem wenigstens einen Sensor 12 wird wenigstens ein Parameter
an eine Steuereinrichtung 13 übergeben. Diese ermittelt, welche Verstellung der von
den Stückgütern 3 zu passierenden Fingerelemente 6,7,8,9 geeignet ist, um die Stückgüter
3 schnell und auf kurzen Wegen weiter zu vereinzeln. Die Steuereinrichtung 13 gibt
dann ein entsprechendes Signal an eine Stelleinrichtung 14 ab, die die den Fingerelementen
6,7,8,9 zugeordneten Antriebseinrichtungen 15 ansteuert. Dabei ist eine bauliche Trennung
in Sensor 12, Steuereinrichtung 13, Stelleinrichtung 14 und Antriebseinrichtung 15
nicht erforderlich. Es können die vorgenannten Baugruppen auch wenigstens teilweise
zusammengefasst sein.
[0044] In der Fig. 2 ist ein mögliches Fingerelement 16 eines Singulationsförderers 1 dargestellt.
Das Fingerelement 16 umfasst zwei Flankenelemente 17, die bei dem dargestellten und
insoweit bevorzugten Fingerelement 16 gemeinsam von einem links dargestellten, mit
der Transportbahn 2 verbundenen Ende 10 des Fingerelements 16 zum gegenüberliegenden,
rechts dargestellten freien Ende 11 des Fingerelements 16 verlaufen. Dabei nähern
sich die Flankenelemente 17 in Richtung des freien Endes 11 kontinuierlich einander
an, bis die Flankenelemente 17 beim dargestellten und insoweit bevorzugten Fingerelement
16 am freien Ende 11 des Fingerelements 16 ineinander übergehen. Daher wird ein sich
in eine Richtung verjüngendes, konisch zulaufendes Fingerelement 16 erhalten. Zwischen
den Flankenelementen 17 sind über die Länge des Fingerelements 16 verteilt Stege 18
vorgesehen, über die die Flankenelemente 17 miteinander verbunden sind. Bei dem dargestellten
und insoweit bevorzugten Fingerelement 16 sind die Stege 18 an den gegenüberliegenden
Enden jeweils schwenkbar, insbesondere gelenkig, mit den Flankenelementen 17 verbunden.
Alternativ könnten die Stege 18 flexibel ausgebildet sein, um eine Bewegung der Stege
18 gegenüber den Flankenelementen 17 zu ermöglichen. Die Stege 18 sind bei dem dargestellten
und insoweit bevorzugten Fingerelement 16 in gleichmäßigen Abständen über die Länge
des Fingerelements 16 verteilt. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Auch
ist es lediglich der Einfachheit halber bevorzugt, dass die Stege 18 parallel zueinander
verlaufen. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, dass die Stege 18 mit jedem der Flankenelemente
16 auf einer Seite einen spitzen Winkel α und auf der gegenüberliegenden Seite einen
stumpfen Winkel β bilden.
[0045] Die dargestellten und insoweit bevorzugten Flankenelemente 17 sind flexibel ausgebildet,
so dass sich die Flankenelemente 17 biegen lassen, wobei sich das Fingerelement 16
mehr oder weniger krümmt, was insbesondere in den Fig. 3A-C dargestellt ist. Durch
das Krümmen der Fingerelemente 16 einer Leiteinrichtung werden die freien Enden der
Fingerelemente insbesondere nach oben oder unten bewegt. Dies führt letztlich zu einer
Höhenverstellung der Fingerelemente insgesamt, auch wenn diese an einem Ende fest
mit der Rutsche oder der Leiteinrichtung verbunden sein können. Die Flankenelemente
können dazu beispielsweise aus einem Metall oder einem Kunststoff gebildet werden.
Gleiches gilt für die Stege, die jedoch nicht flexibel ausgebildet sein müssen.
[0046] In der Fig. 3A ist das Fingerelement 16 aus Fig. 2 in einer gestreckten Ausrichtung
dargestellt, bei der die Enden der Flankenelemente 17 in einer Ebene E angeordnet
sind. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Fingerelement 16 sind die Flankenelemente
17 in dieser Stellung wenigstens im Wesentlichen symmetrisch zueinander ausgebildet.
Wird gemäß Fig. 3B das obere Flankenelement 17 gegenüber der Ebene E in Richtung des
freien Endes des Fingerelements 16 verschoben, so krümmt sich das Fingerelement 16
nach unten. Anders ausgedrückt, wird das Fingerelement 16 nach unten verstellt, wobei
ein Fingerelement 16 bedarfsweise auch ohne eine Krümmung desselben, vorzugsweise
insgesamt, nach unten oder oben verstellt werden kann. Die Krümmung des dargestellten
und insoweit bevorzugten Fingerelements 16 ergibt sich infolge der Flexibilität der
Flankenelemente 17 und der schwenkbaren Verbindungen zwischen den Flankenelementen
17 und den dazwischen vorgesehenen Stegen 18. Dabei ist zu beachten, dass die Flankenelemente
17 nicht zwingend über ihre gesamte Längserstreckung flexibel ausgebildet sein müssen,
auch wenn dies oftmals bevorzugt sein wird. Es ist auch denkbar, dass die Flankenelemente
starre Abschnitte aufweisen die miteinander schwenkbar, insbesondere gelenkig, vorzugsweise
durch ein Scharnier, verbunden sind. Dabei sollten entsprechende Flankenelemente zwischen
zwei Stegen wenigstens eine Schwenkverbindung aufweisen.
[0047] Das Fingerelement 16 krümmt sich gemäß Fig. 3C in analoger Weise nach oben, wenn
das untere Flankenelement 17 gegenüber der Ebene E nach vorne in Richtung des freien
Endes 11 des Fingerelements 16 verschoben wird. Auf diese Weise kann also ein Verstellen
des freien Endes 11 des Fingerelements 16 als auch ein Verstellen des Fingerelements
16 jeweils nach unten erreicht werden.
[0048] Den Fig. 3A-C kann ferner entnommen werden, dass die Stege 18 zwischen den Flankenelementen
17 sich beim Krümmen des Fingerelements 16 in entgegengesetzte Richtungen neigen,
wenn das Fingerelement 16 nach oben und nach unten verstellt wird. Zum Verstellen
der Flankenelemente 16 analog zu den Fig. 3A-C kann eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung
15 vorgesehen sein. Dabei sind geeignete Antriebseinrichtungen 15, wie etwa Linearantriebe
aus dem Stand der Technik bekannt. Nicht dargestellt ist zudem, dass mehr als zwei,
beispielsweise wenigstens drei oder vier, Flankenelemente vorgesehen sein können,
etwa um das Fingerelement beispielsweise nicht nur rauf und runter, sondern auch zur
Seite zu verstellen. Der Einfachheit halber sind diese dann, insbesondere gleichmäßig,
verteilt um eine Längsachse der Fingereinheit angeordnet. Die mehreren Flankenelemente
können dann, insbesondere mit freien Enden, in einer gemeinsamen Spitze der Fingereinheit
zusammenlaufen. Zudem oder alternativ können die Stege vorzugsweise jeweils alle Flankenelemente
miteinander verbinden. Die dargestellten und insoweit bevorzugten Flankenelemente
sind streifenförmig ausgebildet. Es wäre aber auch eine plattenförmige oder stabförmige
Ausgestaltung der Flankenelemente möglich, solange die Flankenelemente ein gegenseitiges
Verschieben und Krümmen der Flankenelemente ermöglichen.
[0049] In der Fig. 4 ist ein Fingerelement 20 als Teil oder in Form eines Gurtförderers
21 dargestellt, wobei das Fingerelement 20 beim dargestellten und insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel die Tragstruktur 22 des Gurtförderers 21 bildet. Das Fingerelement
20 ist dabei prinzipiell analog zu dem in der Fig. 1 dargestellten Fingerelement 16
ausgebildet. Daher kann der Gurtförderer 21, insbesondere das freie Ende 23 des Gurtförderers
21, nach oben und nach unten verstellt werden. Der um das Fingerelement 20 längs der
Flankenelemente 17 umlaufende Gurt 24 folgt dabei der Verstellung, insbesondere der
Krümmung des Fingerelements 20 nach oben und nach unten. Der Gurt 24 läuft dabei endlos
um die Tragstruktur 22 und damit um die Fingereinheit 20 herum. Dazu weist das dargestellte
und insoweit bevorzugte Fingerelement 20 mehrere Umlenkungen in Form von Umlenkrollen
25,26,27 auf. Eine Umlenkrolle 25 ist am freien Ende 11 des Fingerelements 20 und
jeweils eine weitere Umlenkrolle 26,27 an den gegenüberliegenden Enden der Flankenelemente
17. Die Umlenkrollen 25,26,27 werden dabei von der Tragstruktur 22 des Fingerelements
20 getragen. Damit der Gurt 24 bedarfsweise auch im Falle eines gekrümmten Fingerelements
20 nahe an dem oberen Flankenelement 17 oder an beiden Flankenelementen 17 geführt
wird, kann der Gurt 24 über geeignete Verbindungsmittel an wenigstens einer Stelle
an wenigstens dem oberen Flankenelement 17 gehalten werden.
[0050] Der Gurt 24 des Fingerelements 20 kann durch die Gewichtskraft eines sich auf dem
Fingerelement 20 befindenden Stückguts 3 angetrieben werden, um den Transport des
Stückguts 3 entlang des Fingerelements 20 zu verbessern. Es kann aber auch ein motorischer
Antrieb des Gurtes 24 vorgesehen sein, um den Gurt 24 zwangsweise anzutreiben. Der
Gurt 24 bewegt sich dabei entweder an der Oberseite des Fingerelements 20 in Richtung
des freien Endes 11 des Fingerelements 20 oder in die entgegengesetzte Richtung. Um
ein Stückgut 3 abzubremsen, können der Antrieb und der Gurt 24 dazu ausgebildet sein,
den Gurt 24 langsamer als die ursprüngliche Geschwindigkeit des Stückguts 2 oder gar
in die entgegengesetzte Richtung anzutreiben. Der Antrieb 28 wirkt über eine Antriebsrolle
29, die bedarfsweise zum Spannen des Gurts 24 beispielsweise in Längsrichtung des
Fingerelements 20 verstellt werden kann, auf den Gurt 24. Zudem können für einen möglichst
schlupffreien Antrieb des Gurts 24 am Gurt 24 und an der Antriebsrolle 29 korrespondierende
Verzahnungen vorgesehen sein, die miteinander kämmen. Anders als in der Fig. 4 dargestellt,
kann die Tragstruktur des Fingerelements bedarfsweise noch weitere Bauteile aufweisen.
[0051] In der Fig. 5A-B ist ein Fingerelement 6 des Singulationsförderers 1 aus Fig. 1 dargestellt,
das im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung T der Stückgüter 3 und damit im
Wesentlichen parallel zur Längserstreckung der Transportbahn 2 ausgerichtet ist. Dargestellt
ist das Fingerelement 6 in einer gestreckten Stellung, in der die Flankenelemente
17 und damit das Fingerelement 6 selbst weder nach oben noch nach unten gebogen bzw.
gekrümmt ist. Ein Biegen oder Krümmen wenigstens nach oben in eine obere Stellung
mit dem freien Ende 11 in der oberen Position ist aber ausgehend von der dargestellten
Stellung, bei der es sich um die untere Stellung handeln kann aber nicht muss, ohne
Weiteres möglich. Das Fingerelement 6 weist neben den flexiblen Flankenelementen 17und
den dazwischen vorgesehenen Stegen 18 noch entlang des oberen Flankenelements 17 verteilte
Rollen 30 auf. Die Drehachsen der Rollen 30 sind quer zur Längserstreckung des Fingerelements
6 ausgerichtet. Damit sind die Drehachsen der Rollen 30 auch quer zur Transportrichtung
T der Stückgüter 3 ausgerichtet, weshalb die Rollen 30 der Fingerelemente 6 den Transport
der Stückgüter 3 in Transportrichtung T unterstützen. Bei dargestellten und insoweit
bevorzugten Fingerelement 6 ist jeweils zwischen zwei Stegen 18 eine Rolle 30 vorgesehen,
deren Durchmesser so bemessen ist, dass die Rollen 30 das Krümmen des Fingerelements
6 nicht behindern. Die Fingerelemente 7 sind gleichartig zu den Fingerelementen 6
ausgebildet, aber in entgegengesetzter Richtung angeordnet.
[0052] In der Fig. 6A-B ist ein Fingerelement 8 aus der Fig. 1 dargestellt, bei dem ebenfalls
Rollen 31 an dem oberen Flankenelement 17 vorgesehen sind. Die Drehachsen der Rollen
31 sind jedoch in Längsrichtung des Fingerelements 8 ausgerichtet. Dadurch wird der
Transport der Stückgüter 3 in die Transportrichtung T der Stückgüter 3 und entlang
der Transportbahn 2 begünstigt. Auch bei dem in der Fig. 6A-B dargestellten Fingerelement
8 ist zwischen jeweils zwei Stegen 18 wenigstens eine Rolle 31 vorgesehen. Tatsächlich
sind in Querrichtung zum Fingerelement 8 zwischen zwei Stegen 18 jeweils mehrere Rollen
31 in einer Reihe vorgesehen, deren Durchmesser und deren Länge so gewählt sind, dass
das Krümmen des Fingerelements 8 nicht beeinträchtigt wird. Die Fingerelemente 9 sind
gleichartig zu den Fingerelementen 8 ausgebildet, aber in entgegengesetzter Richtung
angeordnet.
[0053] In den Fig. 7A-B ist die Manipulation der Bewegung der Stückgüter 3 durch ein in
die Transportrichtung T weisendes Fingerelement 6 des Singulationsförderers 1 dargestellt.
Zunächst wird, wie dies in der Fig. 7A dargestellt ist, ein Stückgut 3 in Transportrichtung
T entlang der Transportbahn 2 herantransportiert, wobei das Fingerelement 6 eine gereckte
Stellung einnimmt. Anschließend gelangt das Stückgut 3 auf das Fingerelement 6, das
dann in die obere Stellung verstellt wird, in dem das Fingerelement 6 gekrümmt und
das freie Ende 11 des Fingerelements 6 in die obere Position verstellt ist, wie dies
in der Fig. 7B dargestellt ist. Das Stückgut 3 gleitet das gekrümmte Fingerelement
6 infolge der Schwerkraft schneller hinunter, als es ohne die Krümmung entlang des
Fingerelements 6 gleiten würde. Im Ergebnis wird das Stückgut 3 also in die Transportrichtung
T des Stückguts 3 beschleunigt, und zwar vorzugsweise absolut aber auch relativ zu
anderen Stückgütern 3 auf der Transportbahn 2. Anders ausgedrückt wird dem Stückgut
3 eine Bewegungskomponente in die Transportrichtung T aufgeprägt, die sich mit der
gleichgerichteten Bewegungsrichtung des Stückguts 3 überlagert und zu einer Beschleunigung
und einer zeitweisen Vergrößerung der Transportgeschwindigkeit führt.
[0054] In den Fig. 8A-B ist die entgegengesetzte Manipulation der Bewegung eines Stückguts
3 durch ein im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung T ausgerichtetes Fingerelement
7 des Singulationsförderers 1 dargestellt. Das Fingerelement 7 ist dabei vom ortsfesten
Ende 10 zum freien Ende 11 gesehen im Wesentlichen entgegen der Transportrichtung
T ausgerichtet. Zunächst befindet sich das Fingerelement 7, wie dies in der Fig. 8A
dargestellt ist, in einer gestreckten Stellung und wird das Stückgut 3 zum Fingerelement
7 gefördert. Anschließend wird das Fingerelement 7 in die obere Stellung verstellt,
wobei das freie Ende des Fingerelements 7 in die obere Position verstellt wird, wie
dies in der Fig. 8B dargestellt ist. Der Transport des Stückguts 3 in Transportrichtung
T wird damit behindert, wenn auch nicht verhindert. Das Stückgut 3 passiert das angehobene
freie Ende 11 des Fingerelements 7 und wird dabei etwas abgebremst, verglichen mit
anderen Stückgütern 3, welche geradlinig transportiert und nicht durch ein Fingerelement
7 angehoben werden.
[0055] In den Fig. 9A-B ist dargestellt, wie die Bewegungsrichtung eines Stückguts 3 durch
ein Fingerelement 8 des Singulationsförderers 1 manipuliert wird, das quer zur Transportrichtung
T bzw. zur Transportbahn 2 ausgerichtet ist. Auch in diesem Fall wird das Stückgut
3 zunächst zum Fingerelement 8 transportiert, wie dies in der Fig. 9A dargestellt
ist. Wenn das Stückgut 3 wenigstens teilweise auf dem Fingerelement 8 angeordnet ist,
wird das Fingerelement 8 gekrümmt, wobei sich das freie Ende 11 des Fingerelements
8 in die obere Position verstellt, wie dies in der Fig. 9B dargestellt ist. Das Fingerelement
8 befindet sich in der dargestellten oberen Stellung, in der das Fingerelement 8 dem
Stückgut 3 infolge der Gewichtskraft eine Bewegungskomponente nach rechts aufprägt.
Durch ein Fingerelement 8, dessen freies Ende 11 in die entgegengesetzte Richtung
weist, könnte einem Stückgut 3 auf dieselbe Weise eine Bewegungskomponente nach links
aufgeprägt werden. Ohne eine Krümmung entsprechender Fingerelemente 8 können diese
von Stückgütern 3 geradlinig passiert werden, ohne dass den Stückgütern 3 eine Bewegungskomponente
nach links oder rechts wie beschrieben aufgeprägt wird. Es erfolgt letztlich keine
Manipulation der Bewegungsrichtung der entsprechenden Stückgüter 3, was auch der Vereinzelung
gegenüber anderen Stückgütern 3 dienen kann.
[0056] Die quer zur Transportbahn 2 und entgegengesetzt zueinander ausgerichteten Fingerelemente
8,9 können in unterschiedlicher Weise angeordnet werden. Zwei unterschiedliche Arten
der Anordnung sind in der Fig. 10A-B dargestellt. Im ersten Fall sind mehrere in dieselbe
Richtung weisende Fingerelemente 8 nebeneinander vorgesehen. Diesen Fingerelementen
8 folgen dann ebenfalls nebeneinander angeordnete Fingerelemente 9, die mit ihren
freien Enden 11 jedoch in die entgegengesetzte Richtung verglichen mit den anderen
Fingerelementen 8 weisen. Die eine Gruppe von Fingerelementen 8 kann eine Bewegung
der Stückgüter 3 zur einen Seite der Transportbahn 2 und die andere Gruppe von Fingerelementen
9 eine Bewegung der Stückgüter 3 zur anderen Seite der Transportbahn 2 bewirken. Da
es typischerweise weniger Sinn ergeben wird, bestimmte Stückgüter 3 nacheinander in
entgegengesetzte Richtungen zu bewegen, können die Fingerelemente 8,9 auch platzsparend
zu einer Einheit zusammengeführt werden, die die Stückgüter 3 entweder nach links
oder nach rechts bezogen auf die Transportrichtung T der Stückgüter 3 bewegt. Vom
Prinzip sind aber auch andere Anordnungen der quer zur Transportbahn 2 ausgerichteten
Fingerelemente 8,9 und/oder der parallel zur Transportrichtung T bzw. zur Transportbahn
2 ausgerichteten Fingerelemente 6,7 denkbar und möglich.
[0057] In der Fig. 11 ist schematisch ein Singulationsförderer 1 mit zwei teilweise übereinander
angeordneten Transportbahnen 2 dargestellt. Um ein Stückgut 3 von der oberen Transportbahn
2 auf die darunter angeordnete Transportbahn 2 zu fördern, kann wenigstens ein Fingerelement
6 in eine untere Stellung verstellt werden. Das Stückgut gleitet dann entlang des
wenigstens einen Fingerelements 6 nach unten auf die untere Transportbahn 2, wo eine
weitere Vereinzelung der Stückgüter 3 stattfinden kann.
[0058] In der Fig. 12 ist schematisch die Sortierung der Stückgüter 3 entlang der Transportbahn
2 und das seitliche Abwerfen der sortierten Stückgüter 3 an dafür vorgesehenen Stellen
dargestellt. Die Stückgüter 3 werden, wie dies bereits beschrieben worden ist, vereinzelt,
aber so dass die Stückgüter 3 gleichzeitig sortiert werden. Die Stückgüter 3 werden
dabei durch das Verstellen der Fingerelemente 6,7,8,9,16,20, die der besseren Übersichtlichkeit
halber in der Fig. 12 nicht dargestellt sind, zu einer bestimmten Seite der Transportbahn
2 bewegt, und zwar derart, dass die Stückgüter 3 gleicher Kategorie an den dafür vorgesehenen
Stellen seitlich von der Transportbahn 2 heruntergelangen und anschließend gesammelt
in Auffangmitteln 32 oder direkt weiterverarbeitet werden. Die Sortierung der Stückgüter
3 ist der besseren Anschaulichkeit halber durch Pfeile dargestellt.
1. Singulationsförderer (1) zum Fördern und Vereinzeln von Stückgut (3), insbesondere
von Packstücken und/oder Sendungen, entlang wenigstens einer die Stückgüter (3) tragenden
Transportbahn (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Transportbahn (2) abschnittsweise zwischen einer unteren Stellung und einer
oberen Stellung verstellbare Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) vorgesehen sind und dass
die freien Enden (11) der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) in der oberen Stellung derart
in einer oberen Position oberhalb eines angrenzenden Bereichs der Transportbahn (2)
angeordnet sind, um die Bewegungsrichtung und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit jeweils
einzelner Stückgüter (3) unabhängig von anderen Stückgütern (3) zu manipulieren.
2. Singulationsförderer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportbahn (2) wenigstens angrenzend zu den Fingerelementen (6,7,8,9,16,20)
und/oder wenigstens mit Ausnahme der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) durch wenigstens
einen Rollenförderer (5), Riemenförderer und/oder Gurtförderer bereitgestellt wird.
3. Singulationsförderer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige Fingerelemente (6,7) in Richtung der freien Enden (11) wenigstens
im Wesentlichen in die Transportrichtung (T) der Stückgüter (3) entlang der Transportbahn
(2) und/oder wenigstens im Wesentlichen entgegen der Transportrichtung (T) der Stückgüter
(3) entlang der Transportbahn (2) weisen und dass, vorzugsweise, die Breite wenigstens
der wenigstens einigen Fingerelemente (6,7) quer zur Transportbahn (2) weniger als
50%, vorzugsweise weniger als 23%, insbesondere weniger als 18%, weiter insbesondere
weniger als 10%, der Breite der Transportbahn (2) im Bereich der Fingerelemente (6,7)
beträgt und/oder dass die Länge wenigstens der wenigstens einigen Fingerelemente (6,7)
in Richtung des freien Endes (11) weniger als 18%, vorzugsweise weniger als 10%, insbesondere
weniger als 5%, weiter insbesondere weniger als 2%, der Länge der Transportbahn (2)
beträgt.
4. Singulationsförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige Fingerelemente (8,9) wenigstens im Wesentlichen in Richtung der
freien Enden (11), vorzugsweise in entgegengesetzte Richtungen, quer zur Transportrichtung
(T) der Stückgüter (3) entlang der Transportbahn (2) weisen und dass, vorzugsweise,
die Länge wenigstens der wenigstens einigen Fingerelemente (8,9) in Richtung zum freien
Ende (11) quer zur Transportbahn (2) weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 23%,
insbesondere weniger als 18%, weiter insbesondere weniger als 10% der Breite der Transportbahn
(2) im Bereich der Fingerelemente (8,9) beträgt und/oder dass die Breite wenigstens
der wenigstens einigen Fingerelemente (8,9) weniger als 10%, vorzugsweise weniger
als 5%, insbesondere weniger als 2%, weiter insbesondere weniger als 1%, der Länge
der Transportbahn (2) beträgt.
5. Singulationsförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fingerelemente (6,7,8,9,20) Transportmittel für den Transport der Stückgüter (3),
vorzugsweise in der Transportrichtung (T) der Stückgüter (3) entlang der Transportbahn
(2), insbesondere in Form von Rollen (30,31), Walzen, Gurten (24) oder Riemen aufweisen
und/oder dass, die wenigstens eine Transportbahn (2) wenigstens abschnittsweise, insbesondere
angrenzend zu wenigstens einigen Fingerelementen (6,7,8,9,16,20), durch wenigstens
einen Rollenförderer (5) und/oder Gurtförderer gebildet ist.
6. Singulationsförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens abschnittsweise zwei Transportbahnen (2) übereinander vorgesehen sind
und dass Fingerelemente (6,16,20) einer Transportbahn (2) in der oberen Stellung und/oder
in der unteren Stellung eine Verbindung von der einen Transportbahn (2) zur wenigstens
einen anderen Transportbahn (2) bilden, um Stückgüter von einer Transportbahn (2)
zur anderen Transportbahn (2) zu leiten.
7. Singulationsförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) jeweils wenigstens zwei sich gemeinsam in Längsrichtung
des Fingerelements (6,7,8,9,16,20) bis wenigstens im Wesentlichen zum freien Ende
des Fingerelements (6,7,8,9,16,20) erstreckende flexible Flankenelemente (17) aufweisen
und dass die flexiblen Flankenelemente (17) in Längsrichtung der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20)
jeweils über eine Mehrzahl von Stegen (18) flexibel miteinander verbunden sind, so
dass die freien Enden (11) der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) von einer unteren Stellung
in eine obere Stellung und zurück verstellt werden können.
8. Singulationsförderer nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (18) und die zugehörigen flexiblen Flankenelemente (17) jeweils einen spitzen
Winkel α, vorzugsweise zwischen 10° und 80°, und einen stumpfen Winkel β, vorzugsweise
zwischen 100° und 170° aufweisen und/oder dass die flexiblen Flankenelemente (17)
der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) jeweils, insbesondere über eine Antriebseinrichtung
(24), in Längsrichtung der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) derart gegeneinander verstellbar
sind, so dass die Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) durch ein Verstellen der flexiblen
Flankenelemente (17) gegeneinander mehr oder weniger in vertikaler Richtung gekrümmt
werden.
9. Singulationsförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein, vorzugsweise optischer, Sensor (12) zum Erfassen der Anzahl und/oder
Art einzelner Stückgüter (3), der Lage einzelner Stückgüter (3), von Abmessungen einzelner
Stückgüter (3), der Anordnung eines Haufens oder Pulks (4) von Stückgütern (3) und/oder
der Form eines Haufens oder Pulks (4) von Stückgütern (3) vorgesehen ist und/oder
dass wenigstens eine Steuereinrichtung (13) zur Steuerung des Verstellens von wenigstens
einigen Fingerelementen (6,7,8,9,16,20) zweitabhängig, abhängig von der Anzahl und/oder
Art einzelner gespeicherter Stückgüter (3) und/oder abhängig von wenigstens einen
von dem Sensor (12) erfassten Parameter vorgesehen ist und/oder dass eine Stelleinrichtung
(14) zum Verstellen der Höhe der freien Enden (11) der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20)
zeitabhängig, abhängig von der Anzahl und/oder Art einzelner gespeicherter Stückgüter
(3), abhängig von wenigstens einem von dem Sensor (12) erfassten Parameter und/oder
abhängig von Signalen der Steuereinrichtung (13) vorgesehen ist.
10. Verfahren zum Fördern und Vereinzeln von Stückgut (3), insbesondere von Packstücken
und/oder Sendungen, entlang wenigstens einer die Stückgüter (3) tragenden Transportbahn
(2) eines Singulationsförderers (1), vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei in der Transportbahn (2) abschnittsweise zwischen einer unteren Stellung und
einer oberen Stellung verstellbare Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) vorgesehen sind,
wobei die freien Enden (11) der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) in der oberen Stellung
in einer oberen Position oberhalb eines angrenzenden Bereichs der Transportbahn (2)
angeordnet sind,
- bei dem die Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) wiederholt aus der unteren Stellung in
die obere Stellung verstellt werden, um die Bewegungsrichtung und/oder der Bewegungsgeschwindigkeit
jeweils einzelner Stückgüter (3) unabhängig von anderen Stückgütern (3) zu manipulieren
und
- bei dem die Stückgüter (3) durch das wiederholte Verstellen der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20)
aus der unteren Stellung in die obere Stellung entlang der Transportbahn (2) und/oder
quer zur Transportbahn (2) vereinzelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
- bei dem einzelne Stückgüter (3) durch das Verstellen von in die Transportrichtung
(T) der Transportbahn (2) weisenden Fingerelementen (6) von der unteren Stellung in
die obere Stellung, insbesondere gegenüber anderen angrenzenden Stückgütern (3), beschleunigt
werden und/oder
- bei dem einzelne Stückgüter (3) durch das Verstellen von entgegen der Transportrichtung
(T) der Transportbahn (2) weisenden Fingerelementen (7) von der unteren Stellung in
die obere Stellung, insbesondere gegenüber anderen angrenzenden Stückgütern (3), abgebremst
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
- bei dem einzelne Stückgüter (3) durch das Verstellen von quer zur Transportrichtung
(T) der Transportbahn (2) weisenden Fingerelementen (8,9) von der unteren Stellung
in die obere Stellung, insbesondere gegenüber anderen angrenzenden Stückgütern (3),
in eine Richtung, insbesondere in entgegengesetzte Richtungen, quer zur Transportrichtung
(T) bewegt werden und/oder
- bei dem wenigstens zeitweise einige Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) in der oberen
und einige, insbesondere in dieselbe Richtung und/oder die entgegengesetzte Richtung
weisende, Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) in der unteren Stellung angeordnet werden
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
- bei dem mit wenigstens einem, insbesondere optischen, Sensor (12) zu vereinzelnde
Stückgüter (3) auf der Transportbahn (2) erfasst werden und
- bei dem, vorzugsweise, wenigstens eine Steuereinrichtung (13) anhand der von dem
wenigstens einen Sensor (12) erfassten Parameter ein Verstellen wenigstens einzelner
von den zu vereinzelnden Stückgütern (3) zu passierenden Fingerelementen (6,7,8,9,16,20)
zum Vereinzeln der Stückgüter (3) ermittelt und
- bei dem, weiter vorzugsweise, die Steuereinrichtung (13) Signale an Stelleinrichtungen
(14) zum Verstellen der Fingerelemente (6,7,8,9,16,20) sendet, um die Fingerelemente
(6,7,8,9,16,20) so zu verstellen, dass die zu vereinzelnden Stückgüter (3) vereinzelt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
- bei dem Stückgüter (3) von einer Transportbahn (2) durch Verstellen von Fingerelementen(6)
in eine obere Stellung und/oder in eine untere Stellung auf wenigstens eine wenigstens
teilweise darüber und/oder darunter angeordnete andere Transportbahn (2) geleitet
werden und
- bei dem, vorzugsweise, die Stückgüter (3) auf den wenigstens zwei Transportbahnen
(2) durch das wiederholte Verstellen von Fingerelementen (6,7,8,9,16,20) der jeweiligen
Transportbahn (2) aus der unteren Stellung in die obere Stellung entlang der jeweiligen
Transportbahn (2) und/oder quer zur jeweiligen Transportbahn (2) vereinzelt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
bei dem die Stückgüter (3) durch das wiederholte Verstellen von Fingerelementen (6,7,8,9,16,20)
der jeweiligen Transportbahn (2) aus der unteren Stellung in die obere Stellung entlang
der jeweiligen Transportbahn (2) und/oder quer zur jeweiligen Transportbahn (2) sortiert
werden und, vorzugsweise,
bei dem die Stückgüter (3) an vorgegebenen Stellen zu wenigstens einer Seite von der
Transportbahn (2) herunterbewegt werden.