[0001] Die Erfindung betrifft ein mobiles Arbeitsgerät, insbesondere Hubarbeitsbühne, mit
einem Untergestell und einem Abstützsystem, wobei das Abstützsystem wenigstens vier
hydraulisch betätigbare Stützen aufweist und mittels aller Stützen das Untergestell
freistellbar ist.
[0002] Bei mobilen Arbeitsgeräten, wie Mobilkranen oder mobilen Hubarbeitsbühnen wird die
Standsicherheit in der Regel durch den Einsatz von vier auskragenden hydraulischen
Stützen vergrößert. Mit Hilfe dieser wenigstens vier auskragenden hydraulischen Stützen
wird das gesamte Arbeitsgerät am Einsatzort vor dem Einsatz angehoben und dadurch
das Untergestell freigestellt, so dass sich die Räder nicht mehr im Bodenkontakt befinden.
Das Arbeitsgerät steht dann ausschließlich auf den Stützen, wodurch sichergestellt
wird, dass die komplette Arbeitsgerätmasse als Kontergewicht zur Verfügung steht.
[0003] Für einen sicheren Betrieb eines solchen Arbeitsgerätes ist es notwendig, dass alle
Stützen so ausgefahren werden, dass die Räder des Trägerfahrzeuges vom Boden abgehoben
sind, die Neigung des Arbeitsgerätes innerhalb der Herstellerangaben liegt und das
Arbeitsgerät nicht kippelt.
[0004] Grundsätzlich neigt jedes System naturgemäß zum Kippen, wenn es mit wenigstens vier
Stützen auf zumeist unebenem Untergrund aufgestellt wird. Um die vorgenannten Kriterien
für den sicheren Betrieb eines mobilen Arbeitsgerätes zu erfüllen, kann der Bediener
manuell jede Stütze einzeln oder gleichzeitig mit einer anderen Stütze bewegen. Dazu
kommen Hydraulikzylinder zum Einsatz, die mit Hilfe von hydraulischer Energie ein-
und ausgefahren werden, wodurch die Stützen bewegt werden. Da somit die wenigstens
vier Stützen vom Bediener manuell angesteuert werden müssen, obliegt es dem fahrerischen
Können des Bedieners, ob er die vorgenannten Anforderungen gut oder schlecht meistert.
[0005] Um diesem Problem abzuhelfen, sind in den letzten Jahren verschiedene Assistenzsysteme
entwickelt worden, die bei hochpreisigen Arbeitsgeräten den Abstützvorgang erleichtern.
Dabei unterstützen verschiedene Sensoren und eine entsprechend programmierte Kontrolleinheit
den Abstützvorgang. Solche Assistenszsysteme sind jedoch für Arbeitsgeräte im mittleren
und unteren Preissegment zu aufwendig und kostenintensiv.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem mobilen Arbeitsgerät auf möglichst einfache
Weise eine sichere Abstützung zu gewährleisten, ohne dass es auf das fahrerische Können
des Bedieners ankommt.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem mobilen Arbeitsgerät der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass wenigstens zwei Stützen hydraulisch so miteinander verschaltet
sind, dass sie zumindest zeitweise zu wenigstens einer gemeinsam betätigbaren Stützenkombination
derart zusammengeschaltet sind, dass das Abstützsystem nur drei Lagerstellen aufweist.
[0008] Grundsätzlich ist es bekannt, dass Systeme, die nur drei Lagerstellen aufweisen,
statisch bestimmt sind und nicht mehr kippeln können. Von dieser allgemeinen Erkenntnis
macht die Erfindung Gebrauch, indem vorgesehen ist, wenigstens zwei Stützen (wenn
vier Stützen vorhanden sind) durch eine hydraulische Verschaltung so zu kombinieren,
dass sich diese zwei Stützen wie eine Stütze verhalten. Dadurch wird aus dem statisch
unbestimmtem Vierstützen-System temporär ein statisch bestimmtes Dreistützenystem.
Durch diese vorgegebene hydraulische Verschaltung erfolgt die Bedienung automatisch
und damit unabhängig vom fahrerischen Können.
[0009] Die wenigstens vier Stützen sind so angeordnet, dass bei ganz eingefahrenen Hydraulikzylindern
die Stützfüße sich z.B. etwa 30 cm oberhalb von der Bodenfläche befinden. Zu Beginn
werden alle vier Stützen so lange ausgefahren, bis die Stützfüße den Boden erreicht
haben. Anschließend werden zwei Stützen, beispielsweise die beiden hinteren Stützen,
hydraulisch zu einer Stützenkombination zusammengeschaltet, während die beiden anderen,
also die beiden vorderen Stützen, weiterhin einzeln angesteuert werden. Dadurch entsteht
ein temporär hydraulisch erzwungenes Dreibein, d.h. das Abstützsystem weist drei Lagerstellen
auf.
[0010] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass die wenigstens
zwei Stützen der jeweiligen Stützenkombination jeweils eine Kolben-/Zylindereinheit
aufweisen, deren kolbenseitige Hydraulikanschlüsse jeweils über eine steuerbare Absperreinrichtung
an eine gemeinsame erste Hydraulikleitung und deren kolbenringseitige Hydraulikanschlüsse
jeweils über eine steuerbare Absperreinrichtung an eine gemeinsame zweite Hydraulikleitung
angeschlossen sind, wobei die erste und zweite Hydraulikleitung jeweils über eine
steuerbare Absperreinrichtung wechselweise an eine Hydraulikpumpe und ein Hydraulikreservoir
angeschlossen sind. Erkennbar lässt sich somit mit relativ einfachen Hydraulikelementen
die gewünschte hydraulische Verschaltung von wenigstens zwei Stützen erreichen.
[0011] Diese hydraulische Anordnung ermöglicht es in einer ersten Ausgestaltung, dass die
wenigstens zwei Stützen der jeweiligen Stützenkombination in geöffneter Position aller
Absperreinrichtungen gemeinsam betätigbar sind. In dieser Position ist ein Neigungsausgleich
in Längsrichtung des Arbeitsgerätes möglich. Hierzu werden bei vier Stützen die beiden
vorderen Stützen und/oder die hintere Stützenkombination so bewegt, dass sich das
Arbeitsgerät in Längsrichtung innerhalb der Herstellerangaben befindet. Bei der Bewegung
der Stützenkombination ist die hydraulische Verschaltung so aktiviert, dass beide
hinteren Stützen gleichzeitig entweder ein- oder ausgefahren werden können.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei
Stützen der jeweiligen Stützenkombination in geschlossener Position der beiden Absperreinrichtungen
in der ersten und zweiten Hydraulikleitung und in geöffneter Position der beiden anderen
Absperreinrichtungen gemeinsam betätigbar sind. Dadurch ist ein Neigungsausgleich
in Querrichtung des Arbeitsgerätes möglich. Dazu werden die beiden vorderen Stützen
so bewegt, dass sich das Arbeitsgerät in Querrichtung innerhalb der Herstellerangaben
befindet. Damit sich das Arbeitsgerät in Querrichtung bewegt, sind die beiden hinteren
Stützen der Stützenkombination hydraulisch so verschaltet, dass diese schwimmend der
durch die vorderen Stützen erzwungenen Bewegung folgen.
[0013] Zum Freiheben des Untergestells werden die beiden vorderen Stützen und die hintere
Stützenkombination so weit ausgefahren, bis die Räder des Trägerfahrzeuges den Boden
nicht mehr berühren. Anschließend sperrt die hydraulische Verschaltung die hinteren
Stützen der Stützenkombination, so dass diese das Arbeitsgerät sicher tragen. Auch
die einzelnen Stützen befinden sich dann selbstverständlich in abgesperrter Abstützposition.
[0014] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Untergestells eines mobilen Arbeitsgerätes
mit vier Stützen,
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung der Abstützung des Untergestells nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung der Lagerstellen des Untergestells nach Fig. 1 mit wenigstens
einer Stützenkombination,
- Fig. 4
- eine Prinzipdarstellung des Ausfahrens sämtlicher Stützen bis zum Bodenkontakt,
- Fig. 4a
- eine Hydraulikschaltung der von zwei Stützen gebildeten Stützenkombination in der
Ausfahrsituation gemäß Fig. 4,
- Fig. 5
- eine Prinzipdarstellung des Ausfahrens der beiden Stützen der Stützenkombination zum
Ausgleichen der Längsneigung,
- Fig. 5a
- die Hydraulikschaltung der von zwei Stützen gebildeten Stützenkombination in der Ausfahrsituation
gemäß Fig. 5,
- Fig. 6
- eine Prinzipdarstellung des Ausfahrsens einer einzelnen Stütze zum Ausgleichen der
Querneigung,
- Fig. 6a
- die Hydraulikschaltung der von zwei Stützen gebildeten Stützenkombination in der Ausfahrsituation
gemäß Fig. 6,
- Fig. 7
- eine Prinzipdarstellung des Ausfahrsens der anderen einzelnen Stütze zum Ausgleichen
der Querneigung,
- Fig. 7a
- die Hydraulikschaltung der von zwei Stützen gebildeten Stützenkombination in der Ausfahrsituation
gemäß Fig. 7,
- Fig. 8
- eine Prinzipdarstellung des Sperrens der Stützbewegung sämtlicher Stützen,
- Fig. 8a
- die Hydraulikschaltung der von zwei Stützen gebildeten Stützenkombination in der Situation
gemäß Fig. 8,
- Fig. 8b
- eine Prinzipdarstellung der Lagerstellen in der Situation der Fig. 8 und in
- Fig. 9
- eine Prinzipskizze mit neun einzelnen Stützen, die zu drei Lagerstellen zusammengefasst
sind.
[0015] Von einem mobilen Arbeitsgerät, insbesondere einer fahrbaren Hubarbeitsbühne ist
in Fig. 1 nur ein allgemein mit 10 bezeichnetes Untergestell dargestellt. Nicht weiter
dargestellt ist ein Trägerfahrzeug des Arbeitsgerätes mit in der Regel zwei Achsen
und wenigstens vier Rädern. Ein von beim Ausführungsbeispiel vier hydraulischen Stützen
1, 2, 3, 4 gebildetes Abstützsystem dient dazu, das Untergestell 10 freizustellen,
so dass das komplette Arbeitsgerät nicht mehr auf den Rädern des Trägerfahrzeuges,
sondern ausschließlich auf den vier Stützen 1, 2, 3, 4 auf einer Bodenfläche steht
und dort abgestützt ist.
[0016] In Fig. 2 ist das Abstützsystem der Fig. 1 als Prinzipdarstellung zu erkennen. Das
Untergestell 10 ist aufgrund der vier Stützen 1, 2, 3, 4 grundsätzlich an vier Lagerstellen
auf der Bodenfläche abgestützt. Da eine solche Vierpunktabstützung statisch unbestimmt
ist, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei einem Abstützsystem mit vier Stützen
1, 2, 3, 4 wenigstens zwei Stützen beim Ausführungsbeispiel die beiden hinteren Stützen
2, 3, hydraulisch so miteinander verschaltet sind, dass sie zumindest zeitweise zu
wenigstens einer gemeinsam betätigbaren Stützenkombination so zusammengeschaltet sind,
dass das Abstützsystem nur drei Lagerstellen A, B, C aufweist. Das Abstützsystem ist
somit statisch bestimmt. Die beiden Stützen 2 und 3 bilden dadurch eine gemeinsame
Lagerstelle C, das entsprechende Abstützsystem ist als Prinzipskizze in Fig. 3 dargestellt.
Die beiden einzelnen Stützen 1 und 4 bilden Lagerstellen A und B.
[0017] Wenn sich das mobile Arbeitsgerät nicht am Einsatzort, sondern in Fahrt befindet,
ist das Abstützsystem selbstverständlich nicht aktiv. Zur Aktivierung am Einsatzort
werden zunächst sämtliche vier Stützen gemäß Fig. 4 im Sinne des Pfeiles 17 nach unten
ausgefahren. Dabei werden die beiden vorderen Stützen 1 und 4 auf übliche Weise hydraulisch
einzeln angesteuert, während die beiden zu einer Stützenkombination hydraulisch zusammengeschalteten
hinteren Stützen 2 und 3 bevorzugt mittels einer in Fig. 4a dargestellten Hydraulikschaltung
miteinander verknüpft sind.
[0018] Jede der vier hydraulischen Stützen weist eine Kolben-/Zylindereinheit auf, in Fig.
4a sind nur die beiden Stützen 2 und 3 dargestellt. Die Stütze 2 weist eine Kolben-/Zylindereinheit
5 und die Stütze 3 eine Kolben-/Zylindereinheit 6 auf. Der kolbenseitige Hydraulikanschluss
5a der Kolben-/Zylindereinheit 5 der Stütze 2 ist an eine Hydraulikleitung 5b angeschlossen,
in welcher eine steuerbare Absperreinrichtung 7 angeordnet ist. Die Hydraulikleitung
5b mündet in einer ersten Hydraulikleitung 9. Der kolbenseitige Hydraulikanschluss
6a der Kolben-/Zylindereinheit 6 der Stütze 3 ist an eine Hydraulikleitung 6b angeschlossen,
in der eine steuerbare Absperreinrichtung 8 angeordnet ist. Die Hydraulikleitung 6b
mündet ebenfalls in der ersten Hydraulikleitung 9 und steht dadurch entsprechend auch
mit der Hydraulikleitung 5b in direkter Verbindung. In der ersten Hydraulikleitung
9 selbst ist ebenfalls eine steuerbare Absperreinrichtung 14 angeordnet, die erste
Hydraulikleitung 9 mündet in einem nicht dargestellten Steuerventil, dass eine Hydraulikverbindung
entweder zu einer Hydraulikpumpe oder zu einem Hydraulikreservoir freigibt.
[0019] Der kolbenringseitige Hydraulikanschluss 5c der Kolben-/Zylindereinheit 5 der Stütze
2 ist an eine Hydraulikleitung 5d angeschlossen, in welcher eine steuerbare Absperreinrichtung
11 angeordnet ist. Die Hydraulikleitung 5d mündet in einer zweiten Hydraulikleitung
13. Der kolbenringseitige Hydraulikanschluss 6c der Kolben-/Zylindereinheit 6 der
Stütze 3 ist an eine Hydraulikleitung 6d angeschlossen, in der eine steuerbare Absperreinrichtung
12 angeordnet ist. Die Hydraulikleitung 6d mündet ebenfalls in der zweiten Hydraulikleitung
13 und steht damit auch in Hydraulikverbindung mit der Hydraulikleitung 5d.
[0020] In der zweiten Hydraulikleitung 13 ist ebenfalls eine steuerbare Absperreinrichtung
15 angeordnet, die zweite Hydraulikleitung 13 mündet in einem nicht dargestellten
Steuerventil, das eine Hydraulikverbindung entweder mit dem Hydraulikreservoir oder
der Hydraulikpumpe freigibt. Durch die steuerbaren Absperreinrichtungen 7, 8, 11,
12, 14 und 15, die mit einer nicht dargestellten gemeinsamen Steuerung verbunden sind
ist es möglich, die zugehörigen Hydraulikleitungen frei zu geben oder zu verschließen,
je nachdem in welcher Ausfahrposition sich die Stützen 2 und 3 befinden, wie sich
aus der nachfolgenden Beschreibung ergibt.
[0021] Wenn die Stützen 2, 3 zunächst bis zum Bodenkontakt ausgefahren werden, befinden
sich sämtliche steuerbaren Absperreinrichtungen 7, 8, 11, 12, 14 und 15 in geöffneter
Position, wie dies in Fig. 4a dargestellt ist. Dadurch ergibt sich ein Ölfluss 16
von der nicht dargestellten Hydraulikpumpe durch die erste Hydraulikleitung 9 zu den
beiden kolbenseitigen Hydraulikanschlüssen 5a und 6a der Kolben-/Zylindereinheiten
5 und 6, so dass die Stützen 2 und 3 ausgefahren werden. Aus den Kolbenringseiten
verdrängtes Hydrauliköl gelangt über die zweite Hydraulikleitung 13 in das Hydraulikreservoir.
[0022] Sobald sämtliche Stützen 1, 2, 3, 4 die Bodenflächen erreicht haben, sind die beiden
hinteren Stützen 2, 3 aufgrund der Hydraulikschaltung hydraulisch zu einer Stützenkombination
zusammengeschaltet. Die beiden vorderen Stützen 1 und 4 werden weiterhin einzeln angesteuert,
und zwar auf übliche Weise. Dadurch entsteht ein temporär hydraulisch erzwungenes
Dreibein mit einer statisch bestimmten Lagerung des Untergestells 10.
[0023] Nachdem sämtliche Stützen 1, 2, 3, 4 die Bodenfläche erreicht haben, ist zunächst
ein Neigungsausgleich des Arbeitsgerätes in Fahrzeuglängsrichtung erforderlich. Diese
Situation ist in den Fig. 5 und 5a dargestellt. Grundsätzlich können dazu entweder
die beiden vorderen Stützen 1 und 4 oder die von den beiden hinteren Stützen 2 und
3 gebildete Stützenkombination so bewegt werden, dass sich das Arbeitsgerät in Längsrichtung
innerhalb der Herstellerangaben befindet. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 5a
wird aus den beiden Stützen 2 und 3 gebildete Stützenkombination bewegt. Dazu befinden
sich die Absperreinrichtungen jeweils in geöffneter Position genauso wie in der Darstellung
gemäß Fig. 4a. Beide hydraulisch miteinander verknüpften Stützen 2 und 3 werden weiter
ausgefahren oder abgesenkt.
[0024] Neben einer Ausrichtung in Fahrzeitlängsrichtung ist auch eine Ausrichtung des Arbeitsgerätes
in Fahrzeitquerrichtung erforderlich.
[0025] Hierzu werden die beiden vorderen Stützen 1 und 4 so bewegt, dass sich das Arbeitsgerät
in Querrichtung innerhalb der Herstellerangaben befindet. Damit sich das Arbeitsgerät
in Querrichtung bewegen kann, werden die beiden hinteren Stützen 2 und 3 der Stützenkombination
hydraulisch so verschaltet, dass diese schwimmend der durch die vorderen Stützen 1
und 4 erzwungene Bewegung folgen. Dazu sind gemäß Fig. 6a und 7a die beiden Absperreinrichtungen
14 und 15 in der ersten Hydraulikleitung 9 und der zweiten Hydraulikleitung 13 geschlossen,
so dass kein Hydrauliköl von der Hydraulikpumpe geliefert bzw. in das Hydraulikreservoir
abgeleitet werden kann. Vielmehr stehen durch die geöffneten Absperreinrichtungen
7, 8 bzw. 11 und 12 die beiden kolbenseitigen Hydraulikanschlüsse 5a und 6a direkt
miteinander in Verbindung genauso wie die beiden kolbenringseitigen Hydraulikanschlüsse
5c und 6c. Damit ergibt sich ein Ölfluss z.B. in Richtung der Pfeile 16 in Fig. 6a.
In dieser Situation wird aktiv nur die Stütze 1 ausgefahren.
[0026] In den Fig. 7 und 7a ist die Situation dargestellt, in welcher nicht die Stütze 1,
sondern die Stütze 4 ausgefahren wird. Die beiden Stützen 2 und 3 sind wie bei Fig.
6 und 6a schwimmend gelagert, d.h. die Öffnungs- bzw. Verschlussposition der Absperreinrichtungen
der Fig. 7a entspricht derjenigen nach Fig. 6a.
[0027] Wenn sich das Abstützsystem in der gewünschten Endlage befindet, werden sämtliche
Absperreinrichtungen 7, 8, 11, 12, 14, 15 der beiden Stützen 2 und 3 geschlossen,
d.h. die beiden Kolben-/Zylindereinheiten 5 und 6 sind blockiert. Ebenfalls blockiert
sind die nicht dargestellten Kolben-/Zylindereinheiten der Stützen 1 und 4. In dieser
Situation ist das Untergestell auf vier Lagerstellen A, B, C und C' gelagert (siehe
Fig. 8b).
[0028] Das in den Fig. 1 bis 8 dargestellte Abstützsystem weist vier Stützen 1, 2, 3, 4
auf. Das erfindungsgemäße Prinzip ist aber auch dann anwendbar, wenn ein Abstützsystem
eines mobilen Arbeitsgerätes mehr als vier Stützen aufweist. Beispielhaft ist in Fig.
9 ein Abstützsystem mit neun hydraulischen Stützen dargestellt, welche in Fig. 9 mit
S bezeichnet sind. Diese neun Stützen S sind zu drei Stützenkombinationen zusammen
geschaltet, was durch gestrichelte Linien zwischen den Stützen S angedeutet ist. Dadurch
ergibt sich wiederum ein Abstützsystem mit drei Lagerstellen A, B, C. Die jeweiligen
Stützen S einer Stützenkombination sind dann wiederum mit einer Hydraulikschaltung
verknüpft, die so ausgestaltet ist, wie in Fig. 4a dargestellt, bei mehr als zwei
Stützen S in einer Stützenkombination ist der Aufbau entsprechend modifiziert.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 1
- Stütze
- 2
- Stütze
- 3
- Stütze
- 4
- Stütze
- 5
- Kolben-/Zylindereinheit
- 5a
- kolbenseitiger Hydraulikanschluss
- 5b
- Hydraulikleitung
- 5c
- kolbenringseitiger Hydraulikanschluss
- 5d
- Hydraulikleitung
- 6
- Kolben-/Zylindereinheit
- 6a
- kolbenseitiger Hydraulikanschluss
- 6b
- Hydraulikleitung
- 6c
- kolbenringseitiger Hydraulikanschluss
- 6d
- Hydraulikleitung
- 7
- Absperreinrichtung
- 8
- Absperreinrichtung
- 9
- erste Hydraulikleitung
- 10
- Untergestell
- 11
- Absperreinrichtung
- 12
- Absperreinrichtung
- 13
- zweite Hydraulikleitung
- 14
- Absperreinrichtung
- 15
- Absperreinrichtung
- 16
- Ölflussrichtung
- 17
- Ausfahrrichtung
- A
- Lagerstelle
- B
- Lagerstelle
- C
- Lagerstelle
- C'
- Lagerstelle
- S
- Stütze
1. Mobiles Arbeitsgerät, insbesondere Hubarbeitsbühne, mit einem Untergestell (10) und
einem Abstützsystem, wobei das Abstützsystem wenigstens vier hydraulisch betätigbare
Stützen (1,2,3,4) aufweist und mittels aller Stützen (1,2,3,4) das Untergestell (10)
freistellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Stützen (2,3) hydraulisch so miteinander verschaltet sind,
dass sie zumindest zeitweise zu wenigstens einer gemeinsam betätigbaren Stützenkombination
derart zusammengeschaltet sind, dass das Abstützsystem nur drei Lagerstellen (A,B,C)
aufweist.
2. Mobiles Arbeitsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Stützen (2,3) der jeweiligen Stützenkombination jeweils eine
Kolben-/Zylindereinheit (5,6) aufweisen, deren kolbenseitige Hydraulikanschlüsse (5a,6a)
jeweils über eine steuerbare Absperreinrichtung (7,8) an eine gemeinsame erste Hydraulikleitung
(9) und deren kolbenringseitige Hydraulikanschlüsse (5c,6c) jeweils über eine steuerbare
Absperreinrichtung (11,12) an eine gemeinsame zweite Hydraulikleitung (13) angeschlossen
sind, wobei die erste und zweite Hydraulikleitung (9,13) jeweils über eine steuerbare
Absperreinrichtung (14,15) wechselweise an eine Hydraulikpumpe und ein Hydraulikreservoir
angeschlossen sind.
3. Mobiles Arbeitsgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Stützen (2,3) der jeweiligen Stützenkombination in geöffneter
Position aller Absperreinrichtungen (7,8,11,12,14,15) gemeinsam betätigbar sind.
4. Mobiles Arbeitsgerät nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Stützen (2,3) der jeweiligen Stützenkombination in geschlossener
Position der beiden Absperreinrichtungen (14,15) in der ersten und zweiten Hydraulikleitung
(9,13) und in geöffneter Position der beiden anderen Absperreinrichtungen (7,8,11,12)
gemeinsam betätigbar sind.