[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zur Kanalreinigung etc. mit einem Behälter für
das bei der Kanalreinigung benötigte Wasser und/oder den bei der Kanalreinigung anfallenden
Schlamm und mit einem auf dem Behälter aufgenommenen, vorzugsweise um eine stehende
Achse drehbaren und/oder heb- und senkbaren Ausleger zur Manipulation eines mit Druckwasser
beaufschlagbaren, in den Kanal einführbaren Spülschlauchs und/oder eines mit Saugzug
beaufschlagbaren, in den Kanal absenkbaren Saugschlauchs.
[0002] Kanalreinigungsfahrzeuge dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Die
hiermit durchführbaren Kanalarbeiten sind in erster Linie Reinigungsvorgänge. Für
andere, über die Kanalreinigung hinausgehende Kanalarbeiten werden in der Regel zusätzliche
Arbeitsgeräte benötigt. Sofern solche vorgesehen sind, müssen diese zum Einsatzort
gebracht und dort manipuliert werden. Sofern hierfür ein Kanalreinigungsfahrzeug verwendet
werden könnte, würde dessen Einsatzbereich verbreitert und dessen Wirtschaftlichkeit
verbessert.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kanalreinigungsfahrzeug
eingangs erwähnter Art mit einem vergleichsweise breiten Einsatzbereich zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Fahrzeug eingangs
erwähnter Art auf diesem wenigstens ein weiteres, für Kanalarbeiten vorgesehenes Arbeitsgerät
mitführbar ist, das auf einer zugeordneten, fahrzeugseitigen Halteeinrichtung lose
aufnehmbar und mittels des Auslegers manipulierbar ist und das hierzu mittels einer
zugeordneten Kupplungseinrichtung lösbar mit dem Ausleger kuppelbar ist, und so bei
Bedarf mittels des Auslegers bestimmungsgemäß manipuliert sowie in in außer Eingriff
mit der Halteeinrichtung gebracht werden kann.
[0005] Dadurch, dass das zusätzliche Arbeitsgerät lose auf dem Fahrzeug aufnehmbar und im
Bedarfsfall lösbar an den Ausleger ankuppelbar ist, wird sichergestellt, dass das
zusätzliche Arbeitsgerät, sofern es zum Einsatz kommen sollte, mittels des Auslegers
von der Halteeinrichtung abgenommen, im Einsatz bestimmungsgemäß manipuliert und nach
Beendigung des Einsatzes zur Halteeinrichtung zurückgebracht werden kann. Zudem kann
es bei Fahrten des Fahrzeugs durch den Ausleger gesichert werden. Solange das Arbeitsgerät
nicht benötigt wird, muss es nicht am Ausleger hängen, wodurch dieser bei sonstigen
Arbeiten hierdurch nicht belastet wird und kein entsprechender Bauraum am Ausleger
belegt wird. Dadurch, dass das zusätzliche Arbeitsgerät weder mit der fahrzeugseitigen
Halteeinrichtung noch mit dem Ausleger bleibend verbunden, sondern abnehmbar ist,
besteht in vorteilhafter Weise auch die Möglichkeit, verschiedene Arbeitsgeräte vorzusehen,
die Wechselaggregate bilden und nur bei Bedarf auf dem Fahrzeug mitgeführt und am
Ausleger angebracht werden können.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] So kann die Kupplungseinrichtung zweckmäßig eine auslegerseitig vorgesehene Kupplungshälfte
mit zwei mittels einer zugeordneten, zweckmäßig als Hydraulikzylinder ausgebildeten
Antriebseinrichtung gegeneinander verstellbaren Klemmbacken, und eine arbeitsgeräteseitig
vorgesehene Kupplungshälfte mit einem zwischen die Klemmbacken einführbaren Eingriffselement
aufweisen. Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine Schnellkuppeleinrichtung,
die maschinell betätigbar und daher vom Fahrerhaus bedienbar ist.
[0008] Vorteilhaft kann dabei wenigstens ein Element einer Kupplungshälfte eine Ausnehmung
aufweisen, in welche ein zugeordneter Vorsprung eines Elements der anderen Kupplungshälfte
einführbar ist. Auf diese Weise ergibt sich eine formschlüssige Verbindung und damit
eine hohe Sicherheit.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass dem Arbeitsgerät ein
Traggestell zugeordnet ist, das in Eingriff mit der fahrzeugseitigen Halteeinrichtung
bringbar ist und die dem zusätzlichen Arbeitsgerät zugeordnete Kupplungshälfte aufweist.
Auf diese Weise wird eine sehr einfache und sinnfällige Bauweise erreicht, wobei das
Traggestell die Anschlussfunktion an den Ausleger und die Halteeinrichtung übernimmt,
so dass das Arbeitsgerät selbst frei von entsprechenden Einrichtungen sein kann.
[0010] Vorteilhaft kann der Ausleger teleskopartig verlängerbar sein, wobei die auslegerseitige
Kupplungshälfte zweckmäßig am teleskopartig am ausfahrbaren Verlängerungsteil des
Auslegers angebracht ist. Auf diese Weise wird ein großer Aktionsradius für das zusätzliche
Arbeitsgerät erreicht. Gleichzeitig wird die Durchführung des Kupplungsvorgangs erleichtert.
Dieser Vorteil kann dadurch noch verstärkt werden, dass zumindest ein rückwärtiger,
teleskopartig verlängerbarer Abschnitt des Auslegers heb- und senkbar angeordnet ist,
so dass für den Kupplungsvorgang sowohl eine Axialbewegung als auch eine Vertikalbewegung
zur Verfügung stehen.
[0011] Vorteilhaft kann die Halteeinrichtung im Bereich der Rückseite des Behälters vorgesehen
sein. Dies ermöglicht eine günstige Handhabung sowie platzsparende Unterbringung des
zusätzlichen Arbeitsgeräts. Zur Förderung dieses Vorteils kann im Bereich des rückwärtigen
Endes des Behälters eine der Halteeinrichtung zugeordnete, nach hinten offene Nische
vorgesehen sein, in welche das Arbeitsgerät zumindest teilweise eintauchen kann.
[0012] Eine weitere, zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die Halteeinrichtung
als Aufhängeorgan, zweckmäßig in Form mindestens einer nach hinten abstehenden Tragstange
bzw. -bügels, ausgebildet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass das zusätzliche
Arbeitsgerät bzw. das dieses aufnehmende Traggestell einfach auf die Tragstange aufgeschoben
bzw. hiervon abgezogen werden kann.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0014] In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein Kanalreinigungsfahrzeug mit einem zusätzlichen Arbeitsgerät zur Durchführung einer
Kanalinspektion im Arbeitszustand,
- Figur 2
- die Anordnung gemäß Figur 1 bei der Durchführung des Kupplungsvorgangs und
- Figur 3
- die Anordnung gemäß Figur 1 im Fahrzustand.
[0015] Anwendungsgebiet der Erfindung sind Fahrzeuge zur Kanalreinigung, die nicht nur für
Reinigungszwecke eingesetzt werden, sondern auch bei der Durchführung weiterer Kanalarbeiten,
z.B. einer Inspektion des Kanals mittels einer in den Kanal eingeführten Kamera und/oder
Durchführung von Sanierungsarbeiten etc.. Zur Durchführung solcher zusätzlicher, über
die Kanalreinigung hinausgehender Kanalarbeiten werden zusätzliche Arbeitsgeräte in
Form entsprechend ausgebildeter Spezialgeräte benötigt, die auf dem Fahrzeug aufgenommen
und mittels dessen manipulierbar sein sollen.
[0016] Das den Figuren 1-3 zugrunde liegende Kanalreinigungsfahrzeug enthält in an sich
bekannter Weise eine fahrbare Chassis 1, einen hierauf aufgenommenen, zweckmäßig fassförmigen
Behälter 2, einen hierauf aufgenommenen Ausleger 3, sowie eine einem in den Kanal
einführbaren Spülschlauch 4 zugeordnete Spülschlauchhaspel 5 und eine einem in den
Kanal absenkbaren Saugschlauch 6 zugeordnete Saugschlauchhaspel 7. Der fassförmige
Behälter 2 ist durch nicht näher dargestellte Zwischenwände in mehrere Kammern, vorzugsweise
in Form eines Wasserbehälters für das bei der Kanalreinigung benötigte Spülwasser
und eines Schlammbehälters zur Aufnahme des bei der Kanalreinigung anfallenden Schlamms
unterteilt. Am rückwärtigen Ende des Behälters 2 ist ein Schwenkdeckel 8 vorgesehen,
der zum Entleeren des Schlammbehälters geöffnet wird. Zum Entleeren des Schlammbehälters
kann der Behälter 2 vorne hochgekippt werden oder mit einem Ausschubkolben versehen
sein.
[0017] Der Spülschlauch 4 und der Saugschlauch 6 laufen über den Ausleger 3 in den Kanal
ab und können daher mittels des Auslegers 3 manipuliert werden. Dieser ist teleskopartig
nach hinten verlängerbar und enthält dementsprechend ein aus einem zugeordneten Tragteil
3a nach hinten ausschiebbares Ausschubteil 3b. Das Tragteil 3a ist über eine Abstufung
3c mit einem Lagerteil 3d verbunden, das die Lagerung des Auslegers 3 enthält. Dieser
ist um eine stehende Achse drehbar auf dem Behälter 2 gelagert. Die Spülschlauchhaspel
5 und die Saugschlauchhaspel 7 sind im dargestellten Beispiel mit zur Achse des Auslegers
3 koaxialer Achse übereinander angeordnet. Das so gebildete Haspelpaket ist in der
durch die Abstufung 3c des Auslegers 3 gebildeten Nische platziert.
[0018] Im dargestellten Beispiel wird auf dem Kanalreinigungsfahrzeug ein zur Durchführung
einer Kanalinspektion geeignetes Arbeitsgerät 9 mitgeführt, das im Einsatz mittels
des Auslegers 3 manipulierbar und sonst auf einer fahrzeugseitigen Halteeinrichtung
10 absetzbar ist. Das Arbeitsgerät 9 besteht im dargestellten Beispiel aus einer um
eine horizontale Achse drehbar gelagerten Haspel 11 für einen Spezial-Hochdruckschlauch,
an den eine mit einer Kamera ausgestattete Spezial-Kanaldüse 12 angeschlossen ist.
Diese ist mit Rückstrahldüsen ausgestattet, die so angeordnet sind, dass sich eine
Vvorschubkraft ergibt und die Kamera auf der gewünschten Höhe gehalten wird. Die Haspel
11 ist zweckmäßig auf einem zu der das Arbeitsgerät 9 bildenden Baueinheit gehörenden
Traggestell 13 gelagert. Das mit einem eigenen Traggestell versehene Arbeitsgerät
13 bildet eine vom Kanalreinigungsfahrzeug separate Baueinheit. Ein derartiges Arbeitsgerät
9 kann als Zusatzgerät mitgeführt und bei Bedarf an den Ausleger 3 angeschlossen werden.
Hierdurch ist sichergestellt, dass der Ausleger 3 das Arbeitsgerät nicht permanent,
sondern nur bei Bedarf tragen muss.
[0019] Das auf dem Kanalreinigungsfahrzeug mitgeführte Arbeitsgerät 9 ist lose auf der zugeordneten,
fahrzeugseitig vorgesehenen Halteeinrichtung 10 aufnehmbar. Hierzu wird das Traggestell
13 des Arbeitsgeräts 9 mit der Halteeinrichtung 10 in losen Eingriff gebracht. Zur
Aktivierung für einen Einsatz kann das Arbeitsgerät 9 mittels einer Kupplungseinrichtung
14 an den Ausleger 3 angeschlossen werden, durch den es auf diese Weise von der Halteeinrichtung
10 abgenommen, im Einsatz bestimmungsgemäß manipuliert und anschließend wieder zur
Halteeinrichtung 10 zurückgebracht werden kann. Die Kupplungseinrichtung 14 enthält
gemäß Fig. 2 eine auslegerseitig vorgesehene Kupplungshälfte mit zwei mittels einer
zugeordneten Antriebseinrichtung 15, die als Hydraulikzylinder ausgebildet sein kann,
gegeneinander verstellbaren Klemmbacken 16, 17, und eine arbeitsgeräteseitig vorgesehene
Kupplungshälfte mit einem zwischen die Klemmbacken 16, 17 einklemmbaren Eingriffselement,
zweckmäßig in Form einer Klemmplatte 18. Ein Element der Kupplungseinrichtung, zweckmäßig
die Klemmplatte 18, ist mit einer Ausnehmung versehen, in die ein Vorsprung 19 eines
hiermit zum Eingriff kommenden, anderen Elements der Kupplungseinrichtung zweckmäßig
der mittels der Antriebseinrichtung 15 verschiebbaren Klemmbacke 17 einführbar ist.
Die genannten Maßnahmen ergeben eine formschlüssige Schnellkuppeleinrichtung.
[0020] Die dem Ausleger 3 zugeordnete Kupplungshälfte ist zweckmäßig im Bereich einer Seitenflanke
des Ausfahrteils 3b des Auslegers 3 angeordnet. Die arbeitsgeräteseitig vorgesehene
Kupplungshälfte, hier in Form der Klemmplatte 18 ist an der Oberseite des Traggestells
13 vorgesehen und mit diesem tragend verbunden. Im dargestellten Beispiel ist das
Traggestell 13 über ein Drehgelenk 20 mit der Klemmplatte 18 verbunden. Hierdurch
ist es möglich, das an den Ausleger 3 angekuppelte und hiermit manipulierbare Arbeitsgerät
9 um die Achse des Drehgelenks 20 zu drehen, was eine Lenkung des in den Kanal eingeführten,
von der Haspel 11 ablaufenden Spezial-Hochdruckschlauchs des Arbeitsgeräts 9 ermöglicht.
[0021] Im Einsatz hängt das Arbeitsgerät 9, wie aus Fig. 1 erkennbar ist, am Ausleger 3
und kann mittels dessen manipuliert werden, d.h. der Spezial-Hochdruckschlauch des
Arbeitsgeräts 9, der direkt von der zugeordneten Haspel 11 über den Ausleger 3 in
den Kanal ablaufen kann, kann durch entsprechende Betätigung des Auslegers 3 manipuliert
werden.
[0022] Zum Ankuppeln des Arbeitsgeräts 9 an den Ausleger 3 werden die voneinander abgestellten
Klemmbacken 16, 17 mittels des Auslegers 3 in eine die Klemmplatte 18 flankierende
Position gebracht und anschließend aneinander angenähert, so dass eine Klemmung der
Klemmplatte 18 erfolgt. Zum Abkuppeln werden die Klemmbacken 16, 17 auseinander bewegt
und so außer Eingriff mit der Klemmplatte 18 gebracht. Zum Ein- bzw. Austauchen der
Klemmplatte 18 in den bzw. aus dem durch diie Klemmbacken 16, 17 begrenzten Spalt
kann der Ausleger 3 seitlich abgeschwenkt und/oder angehoben werden.
[0023] Das die auslegerseitige Kupplungshälfte tragende Ausfahrteil 3b des Auslegers 3 ist
im Tragteil 3a gelagert und daher mit diesem heb- und senkbar. Das Tragteil 3a ist
im dargestellten Beispiel schwenkbar mit der Abstufung 3c verbunden und mit einer
geeigneten Hubeinrichtung 21 versehen. Nach Beendigung eines Einsatzes wird das noch
am Ausleger 3 hängende Arbeitsgerät 9 gemäß Fig. 3 durch entsprechende Betätigung
des Auslegers 3 auf der zugeordneten, fahrzeugseitig vorgesehenen Halteeinrichtung
10 abgesetzt, indem das Traggestell 13 durch entsprechende Bewegungen des Auslegers
3 zum Eingriff mit der fahrzeugseitig vorgesehenen Halteeinrichtung 10 gebracht wird.
[0024] Die oben bereits erwähnte fahrzeugseitige Halteeinrichtung 10 ist zweckmäßig im Bereich
der Rückseite des Behälters 2 angeordnet. Im dargestellten Beispiel ist die Halteeinrichtung
10 als eine Aufhängeeinrichtung bildende, vom Behälter 2 nach hinten abstehende Tragstange
bzw. - bügelanordnung ausgebildet. Dabei können zur Bildung der Halteeinrichtung eine
oder vorteilhaft mehrere parallele Tragstangen oder Bügelanordnungen vorgesehen sein,
um eine stabile Aufnahme des Arbeitsgeräts zu gewährleisten.
[0025] Auf eine derartige Halteeinrichtung 10 kann das mitgeführte Arbeitsgerät 9 mit seinem
Traggestell 13 einfach aufgeschoben bzw. hiervon wieder abgezogen werden. Hierzu ist
die Kupplungseinrichtung 14, wie in Fig. 3 gezeigt, geschlossen, so dass das Arbeitsgerät
9 an den Ausleger 3 angekuppelt ist und mittels dessen in und außer Eingriff mit der
Halteeinrichtung 10 gebracht werden kann. Zur Aktivierung des Arbeitsgeräts 9 wird
dieses von der Fig. 3 zugrunde liegenden Fahrposition in die in Fig. 1 gezeigte Arbeitspositon
gebracht. Dies wird im dargestellten Beispiel dadurch bewerkstelligt, dass das Ausfahrteil
3b des Auslegers 3 nach hinten ausgefahren wird. Nach Beendigung des Einsatzes wird
das Arbeitsgerät 3 in umgekehrter Richtung von der Arbeitsposition gemäß Fig. 1 in
die der Fig. 3 zugrunde liegende Fahrstellung gebracht und dabei auf der Halteeinrichtung
10 abgesetzt.
[0026] Sofern das Fahrzeug vor Ort bleibt und der Ausleger 3 anderweitig eingesetzt wird,
werden das auf der Halteeinrichtung 10 aufgenommene Arbeitsgerät 9 und der Ausleger
3 getrennt. Hierzu werden, wie in Fig. 2 angedeutet ist, die Kupplungseinrichtung
14 geöffnet und der Ausleger 3 so bewegt, dass die die arbeitsgeräteseitige Kupplungshälfte
bildende Klemmplatte 18 freigegeben wird. Im dargestellten Beispiel wird hierzu das
Tragteil 3a des Auslegers 3 einfach so weit hochgekippt, dass die Klemmplatte 18 vollständig
aus dem Spalt zwischen den beiden Klemmbacken 16, 17 austaucht. Bei einem Standortwechsel,
d.h. während das Fahrzeug Fahrbewegungen durchführt, wird das auf der Halteeinrichtung
10 aufgenommene Arbeitsgerät 9 zweckmäßig gesichert. Hierzu kann eine eigene Verriegelung
vorgesehen sein. Zweckmäßig kann die Sicherung jedoch mittels des Auslegers 3 erfolgen,
indem nach Beendigung des Aufschiebens des Arbeitsgeräts 9 auf die Halteeinrichtung
10 die Kupplungseinrichtung 14 gemäß Fig. 3 geschlossen bleibt oder der Ausleger 3
in die der Fig. 3 zugrunde liegende Position gebracht und die Kupplungseinrichtung
14 geschlossen werden.
[0027] Im dargestellten Beispiel ist im Bereich des rückwärtigen Endes des Behälters 2 eine
der Halteeinrichtung 10 zugeordnete, nach hinten offene, in den Behälter 2 hinein
vorspringende Nische 22 vorgesehen, in die das auf der Halteeinrichtung 10 aufgenommene
Arbeitsgerät 9 gemäß Fig. 3 zumindest teilweise eintauchen kann, was eine platzsparende
Unterbringung in der Fahrposition ermöglicht und die Fahrzeuglänge reduziert. Zur
Bildung der in den Behälter 2 hinein vorspringenden Nische 22 kann einfach die in
den Zeichnungen durch eine unterbrochene Linie angedeutete Deckelwandung 23, die normalerweise
nach hinten ausgewölbt ist, nach innen gewölbt sein.
[0028] Das lose auf der Halteeinrichtung 10 aufnehmbare und in und außer Kupplungseingriff
mit dem Ausleger 3 bringbare Arbeitsgerät 9 kann auch ohne Weiteres abgeladen und
durch ein anderes Arbeitsgerät für andere Kanalarbeiten ersetzt werden. Die verschiedenen
Arbeitsgeräte können dabei als Wechselaggregate alternativ auf der Halteeinrichtung
10 aufgenommen und in Kupplungseingriff mit dem Ausleger 3 gebracht werden. Dem beschriebenen
Beispiel liegt ein für eine Inspektion eines Kanals vorgesehenes Arbeitsgerät 9 zugrunde.
Ein anderes z.B. zum Schneiden von Beton etc. geeignetes Arbeitsgerät kann ähnlich
aufgebaut sein, wobei ein für nach höherem Druck geeigneter Spezial-Hochdruckschlauch
und eine mit einer Schneiddüse versehene Spezial-Kanaldüse vorzusehen sind.
1. Fahrzeug zur Kanalreinigung etc. mit einem Behälter (2) für das bei der Kanalreinigung
benötigte Wasser und/oder den bei der Kanalreinigung anfallenden Schlamm und mit einem
auf dem Behälter (2) aufgenommenen, um eine stehende Achse drehbaren und/oder heb-
und senkbaren Ausleger (3) zur Manipulation eines mit Druckwasser beaufschlagbaren,
in den Kanal einführbaren Spülschlauchs (4) und/oder eines mit Saugzug beaufschlagbaren,
in den Kanal absenkbaren Saugschlauchs (6), dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Fahrzeug wenigstens ein weiteres, für Kanalarbeiten vorgesehenes Arbeitsgerät
(9) mitführbar ist, das auf einer zugeordneten, fahrzeugseitig vorgesehenen Halteeinrichtung
(10) lose aufnehmbar und mittels des Auslegers (3) manipulierbar ist und das hierzu
mittels einer zugeordneten Kupplungseinrichtung (14) lösbar mit dem Ausleger (3) kuppelbar
ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (14) eine auslegerseitig vorgesehene Kupplungshälfte mit
zwei mittels einer zugeordneten Antriebseinrichtung (15) gegeneinander verstellbaren
Klemmbacken (16, 17) und eine arbeitsgeräteseitig vorgesehene Kupplungshälfte mit
einem zwischen die Klemmbacken (16, 17) einklemmbaren Eingriffselement (18) aufweist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Element einer Kupplungshälfte eine Ausnehmung aufweist, in welche
ein zugeordneter Vorsprung (19) eines Elements der jeweils anderen Kupplungshälfte
einführbar ist.
4. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Arbeitsgerät (9) ein Traggestell (13) zugeordnet ist, das in und außer Eingriff
mit der fahrzeugseitigen Halteeinrichtung (10) bringbar ist und die arbeitsgeräteseitig
vorgesehene Kupplungshälfte aufweist.
5. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (3) teleskopartig verlängerbar ist und dass die auslegerseitig vorgesehene
Kupplungshälfte am teleskopartig ausfahrbaren Verlängerungsteil (3b) des Auslegers
angebracht ist.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die auslegerseitig vorgesehene Kupplungshälfte im Bereich einer Seitenflanke des
Auslegers (3) vorzugsweise dessen Verlängerungsteils (3b) angebracht ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (3) ein das Ausfahrteil (3b) aufnehmendes Tragteil (3a) aufweist, das
heb- und senkbar an einem Lagerteil (3d) des Auslegers (3) angebracht ist.
8. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (10) im Bereich der Rückseite des Behälters (2) vorgesehen ist.
9. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteeinrichtung (10) eine in den Behälter (2) vorspringende, nach außen offene
Nische (22) zugeordnet ist, in welche das Arbeitsgerät (9) zumindest teilweise eintauchen
kann.
10. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (10) als Aufhängeorgan, vorzugsweise in Form mindestens einer
nach hinten abstehenden Tragstange bzw. Tragbügelanordnung ausgebildet ist.
11. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Arbeitsgerät (9) eine drehbar gelagerte Haspel (11) für einen Spezial-Hochdruckschlauch
aufweist, der an seinem vorderen, in den Kanal einführbaren Ende eine mit einer Kamera
und/oder einer Schneideinrichtung bestücke Kanaldüse (12) trägt.
12. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alternativ zum Einsatz kommende Arbeitsgeräte als Wechselaggregate alternativ auf
der Halteeinrichtung (10) aufnehmbar und mit dem Anleger (3) kuppelbar sind.