[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren eines Fluids.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung
zum Komprimieren oder Expandieren eines Fluids.
Stand der Technik
[0002] In beispielsweise Radialverdichtern wird über ein Verdichterlaufrad ein Medium beschleunigt,
in einem nachfolgenden Radialdiffusor verzögert und über ein Spiralgehäuse gesammelt
und abgeleitet. Herkömmlicherweise wird das Spiralgehäuse, beispielsweise bei einem
Turbolader, per Sandguss hergestellt. Durch Sandguss unter Verwendung eines Einlegekerns
ist es möglich, eine komplexe, strömungsoptimale Spiralgeometrie abzubilden. Mittels
Sandguss kann in der strömungsrelevanten, innenliegenden Spiralgeometrie jedoch keine
optimale Oberflächenglattheit erreicht werden. Die Oberfläche des Spiralgehäuses weist
somit eine prozessbedingte Oberflächenrauheit auf. Um Reibungsverluste zu reduzieren,
wird strömungstechnisch jedoch eine möglichst glatte Oberfläche angestrebt.
[0003] Sollte aufgrund der Anwendung eine geringere Oberflächenrauigkeit erforderlich sein,
kann dies durch beispielsweise spanende Nachbearbeitung erfolgen. Dies erfordert jedoch
eine Zugänglichkeit eines Bearbeitungswerkzeugs zu der Spiralgeometrie des Gehäuses.
[0004] Freiformflächen wie die Spiralgeometrie des Gehäuses werden in der Praxis mittels
Kugelfräsern oder Vollradiusfräsern bearbeitet. Um eine möglichst gute Oberfläche
zu erhalten, ist es notwendig, die Geometrie abzuzeilen, d.h. die Freiformfläche in
sehr geringen Distanzen von Fräßbahn zu Fräßbahn zu bearbeiten, sodass durch den Radius
am Fräswerkzeug dennoch eine Fläche entsteht. Dies dauert sehr lange und ist demzufolge
mit hohen Kosten verbunden. Je größer der Abstand der Fräßbahnen, desto größer ist
die Welligkeit der Oberfläche.
[0005] Die
DE 11 2014 000 401 T5 offenbart einen Abgasturbolader sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Strömungsgehäuses
eines Abgasturboladers. Der Abgasturbolader weist ein Turbinengehäuse mit einer Turbinenspirale
auf. Des Weiteren weist der Abgasturbolader ein Verdichtergehäuse mit einer Verdichterspirale
auf. Die innere strömungsführende Oberfläche der Turbinenspirale und der Verdichterspirale
sind materialabtragend bearbeitet. Das Verfahren zur Herstellung eines Strömungsgehäuses
eines Abgasturboladers umfasst ein Gießen des Strömungsgehäuses und ein materialabtragendes
Bearbeiten zumindest eines Teils der inneren strömungsführenden spiralen Oberfläche
des Strömungsgehäuses.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Die vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren
eines Fluids, mit einem von einer Welle antreibbaren Laufrad, und mit einem spiralförmig
ausgebildeten Gehäuse, wobei zumindest in einen Teil einer inneren strömungsführenden
Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses eine Mehrzahl von Nuten entlang
einem Strömungsverlauf einer an der inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses führbaren bzw. geführten Fluidströmung durch materialabtragendes
Bearbeiten eingebracht sind.
[0007] Die vorliegende Erfindung schafft des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen einer
Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren eines Fluids. Das Verfahren umfasst
ein Bereitstellen eines von einer Welle antreibbaren Laufrads. Das Verfahren umfasst
überdies ein Bereitstellen eines spiralförmig ausgebildeten Gehäuses. Das Verfahren
umfasst darüber hinaus ein Einbringen einer Mehrzahl von Nuten in zumindest einen
Teil einer inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
entlang eines Strömungsverlaufs einer an der inneren strömungsführenden Oberfläche
des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses führbaren bzw. geführten Fluidströmung durch
materialabtragendes Bearbeiten.
[0008] Eine Idee der vorliegenden Erfindung ist es, die strömungsführende Oberfläche des
spiralförmig ausgebildeten Gehäuses derart materialabtragend zu bearbeiten, dass eine
strömungstechnische Verbesserung der Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
erreicht werden kann.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die in die strömungsführende
Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses eingebrachte Mehrzahl von Nuten
durch Fräsen erzeugt ist. Aufgrund des Fräsens der strömungsführenden Oberfläche des
spiralförmig ausgebildeten Gehäuses entlang eines Strömungsverlaufs der an der inneren
strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses geführten Fluidströmung
bedarf es in vorteilhafter Weise nicht einer umfassenden spanenden Nachbearbeitung
der Oberfläche zur Reduzierung der Oberflächenrauigkeit.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Abstand einer
Mittellängsachse einer ersten Nut zu einer Mittellängsachse einer zur ersten Nut benachbart
angeordneten zweiten Nut einen 0,2- bis 1-fachen Durchmesser der ersten Nut oder der
zweiten Nut beträgt. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung bzw. Ausrichtung der
Nuten entlang des Strömungsverlaufs der an der inneren strömungsführenden Oberfläche
des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses führbaren bzw. geführten Fluidströmung ist
das herkömmliche Abzeilen der Oberfläche nicht erforderlich. Der Abstand zwischen
jeweiligen Nuten kann somit in vorteilhafter Weise vergrößert werden. Dadurch kann
ein Fräsprozess in vorteilhafter Weise beschleunigt werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung ist vorgesehen, dass die an der strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses ausgebildeten Nuten an einem zum Laufrad benachbart angeordneten
Abschnitt der Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses im Wesentlichen zu
an einer strömungsführenden Oberfläche des Laufrads ausgebildeten Nuten, welche entlang
dem Strömungsverlauf des Fluids an der strömungsführenden Oberfläche des Laufrads
ausgebildet sind, ausgerichtet sind. Somit kann in vorteilhafter Weise bei Vorsehen
eines Laufrads, welches mit entlang eines Strömungsverlaufs des Fluids an der strömungsführenden
Oberfläche des Laufrads ausgebildeten Nuten versehen ist, in Zusammenwirkung mit dem
erfindungsgemäß gefrästen Gehäuse, ein optimaler Strömungsverlauf des Fluids erreicht
werden.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
als Verdichter ausgebildet ist, wobei das Fluid in Axialrichtung des Laufrads in die
Vorrichtung einströmbar ist bzw. einströmt und in Radialrichtung des Laufrads aus
der Vorrichtung ausströmbar ist bzw. ausströmt. Somit ist die erfindungsgemäße vorteilhafte
Ausbildung des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses in vorteilhafter Weise auf einen
Verdichter anwendbar.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
als Turbine ausgebildet ist, wobei das Fluid in Radialrichtung des Laufrads in die
Vorrichtung einströmbar ist bzw. einströmt und in Axialrichtung des Laufrads aus der
Vorrichtung ausströmbar ist bzw. ausströmt. Somit ist die erfindungsgemäße vorteilhafte
Ausbildung des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses in vorteilhafter Weise auf eine
Turbine anwendbar.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Strömungsverlauf
der an der inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
führbaren bzw. geführten Fluidströmung mittels einer rechnergestützten Strömungssimulation
ermittelt wird, wobei durch die Strömungssimulation ermittelte Strömungslinien einem
Materialabtragungswerkzeug als Eingangsdaten für einen Materialabtragungsprozess bereitgestellt
werden. Somit kann die strömungsführende Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten
Gehäuses optimal entlang jeweiliger Strömungslinien materialabtragend bearbeitet werden.
[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die in die strömungsführende
Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses eingebrachte Mehrzahl von Nuten
durch Fräsen erzeugt wird. Aufgrund des Fräsens der strömungsführenden Oberfläche
des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses entlang eines Strömungsverlaufs der an der
inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses führbaren
bzw. geführten Fluidströmung bedarf es in vorteilhafter Weise nicht einer umfassenden
spanenden Nachbearbeitung der Oberfläche zur Reduzierung der Oberflächenrauigkeit.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die in den zumindest
einen Teil der inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten
Gehäuses eingebrachte Mehrzahl von Nuten mittels einem Kugelfräser erzeugt wird. Die
Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren eines Fluids mit dem spiralförmig ausgebildeten
Gehäuse kann somit effizient und kostengünstig unter Erreichung strömungstechnisch
optimaler Eigenschaften hergestellt werden.
[0017] Die beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich beliebig miteinander
kombinieren.
[0018] Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung
umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich
der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung.
Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick
auf die Zeichnungen. Die dargestellten Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise
maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren
eines Fluids gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht eines spiralförmig ausgebildeten Gehäuses der Vorrichtung zum Komprimieren
oder Expandieren des Fluids gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3a
- eine Querschnittsdarstellung eines beispielhaften Materialabtrags an einer inneren
strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3b
- eine Querschnittsdarstellung eines beispielhaften Materialabtrags an einer inneren
strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Strömungsverlaufs des Fluids in dem spiralförmig
ausgebildeten Gehäuse der Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren des Fluids
gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; und
- Fig. 5
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Vorrichtung zum Komprimieren
oder Expandieren eines Fluids gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0021] In den Figuren der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Elemente, Bauteile oder Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
[0022] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Komprimieren oder
Expandieren eines Fluids gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0023] Die Vorrichtung 1 zum Komprimieren oder Expandieren des Fluids F weist ein von einer
Welle 10 antreibbares Laufrad 12 auf. Des Weiteren weist die Vorrichtung 1 ein spiralförmig
ausgebildetes Gehäuse 14 auf. Eine innere strömungsführende Oberfläche 15 des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses 14 ist entlang eines Strömungsverlaufs einer an der inneren
strömungsführenden Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 geführten
Fluidströmung materialabtragend bearbeitet. Insbesondere ist in der inneren strömungsführenden
Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 eine Mehrzahl von Nuten 16,
17 entlang dem Strömungsverlauf der an der inneren strömungsführenden Oberfläche des
spiralförmig ausgebildeten Gehäuses geführten Fluidströmung durch materialabtragendes
Bearbeiten eingebracht.
[0024] Alternativ kann beispielsweise nur ein Teil der inneren strömungsführenden Oberfläche
15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 entlang des Strömungsverlaufs der an
der inneren strömungsführenden Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
14 geführten Fluidströmung materialabtragend bearbeitet sein. Insbesondere ist in
zumindest einen Teil der inneren strömungsführenden Oberfläche 15 des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses 14 eine Mehrzahl von Nuten 16, 17 entlang dem Strömungsverlauf
der an der inneren strömungsführenden Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten
Gehäuses 14 geführten Fluidströmung durch materialabtragendes Bearbeiten eingebracht.
[0025] Die in die strömungsführende Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
14 eingebrachte Mehrzahl von Nuten 16, 17 ist vorzugsweise durch Fräsen erzeugt. Alternativ
kann die in die strömungsführende Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
14 eingebrachte Mehrzahl von Nuten 16, 17 beispielsweise mittels eines anderen geeigneten
materialabtragenden Verfahrens eingebracht sein.
[0026] An der strömungsführenden Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14
ausgebildete Nuten 16, 17 sind vorzugsweise an einem zum Laufrad 12 benachbart angeordneten
Abschnitt 15a der Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 im Wesentlichen
zu an einer strömungsführenden Oberfläche 15 des Laufrads 12 entlang eines Strömungsverlaufs
des Fluids F an der strömungsführenden Oberfläche 15 des Laufrads ausgebildeten Nuten
19, 20 des Laufrads 12 ausgerichtet.
[0027] Die Vorrichtung 1 ist vorzugsweise als Verdichter ausgebildet, wobei das Fluid F
in Axialrichtung R
a des Laufrads in die Vorrichtung einströmt und in Radialrichtung R
r des Laufrads 12 aus der Vorrichtung 1 ausströmt. Alternativ kann die Vorrichtung
1 beispielsweise als Turbine ausgebildet sein, wobei das Fluid F in diesem Fall in
Radialrichtung R
r des Laufrads 12 in die Vorrichtung 1 einströmt und in Axialrichtung R
a des Laufrads 12 aus der Vorrichtung 1 ausströmt.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht eines spiralförmig ausgebildeten Gehäuses der Vorrichtung
zum Komprimieren oder Expandieren des Fluids gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
[0029] In Fig. 2 ist das spiralförmig ausgebildete Gehäuse 14 ohne das darin angeordnete
Laufrad dargestellt. Die entlang des Strömungsverlaufs der an der inneren strömungsführenden
Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 geführte Fluidströmung kann
aufgrund der entlang des Strömungsverlaufs der Fluidströmung ausgebildeten Nuten 16,
17 effizient durch das spiralförmig ausgebildete Gehäuse 14 strömen.
[0030] Fig. 3a zeigt eine Querschnittsdarstellung eines beispielhaften Materialabtrags an
einer inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0031] Ein Abstand A einer Mittellängsachse M1 einer ersten Nut 16 zu einer Mittellängsachse
M2 einer zur ersten Nut 16 benachbart angeordneten zweiten Nut 17 entspricht im Wesentlichen
dem Durchmesser der ersten Nut 16 oder der zweiten Nut 17, welche im vorliegenden
Ausführungsbeispiel einen identischen Durchmesser aufweisen. Somit weist die innere
strömungsführende Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 im Wesentlichen
eine Wellenform auf.
[0032] Fig. 3b zeigt eine Querschnittsdarstellung eines beispielhaften Materialabtrags an
einer inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0033] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Abstand A der Mittellängsachse M1 der
ersten Nut 16 zu der Mittellängsachse M2 der zweiten Nut 17, welche benachbart zur
ersten Nut 16 angeordnet ist, vorzugsweise geringer als in dem in Fig. 3a gezeigten
Ausführungsbeispiel. Der Abstand A liegt vorzugsweise in einem Bereich von einem 0,2-
bis 1-fachen Durchmesser der jeweiligen Nut 16, 17. Des Weiteren ist ein Materialabtragungswerkzeug
18 gezeigt. Das Materialabtragungswerkzeug 18 ist vorzugsweise durch einen Kugelfräser
ausgebildet. Alternativ kann das Materialabtragungswerkzeug beispielsweise durch ein
anderes geeignetes Werkzeug ausgebildet sein.
[0034] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung des Strömungsverlaufs des Fluids in dem
spiralförmig ausgebildeten Gehäuse der Vorrichtung zum Komprimieren oder Expandieren
des Fluids gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0035] Der Strömungsverlauf der an der (in Fig. 4 nicht gezeigten) inneren strömungsführenden
Oberfläche 15 des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses 14 geführten Fluidströmung wird
vorzugsweise mittels einer rechnergestützten Strömungssimulation ermittelt. Durch
die Strömungssimulation ermittelte Strömungslinien L werden vorzugsweise dem (in Fig.
4 nicht gezeigten) Materialabtragungswerkzeug als Eingangsdaten für einen Materialabtragungsprozess
bereitgestellt.
[0036] Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Vorrichtung
zum Komprimieren oder Expandieren eines Fluids gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
[0037] Das Verfahren umfasst ein Bereitstellen S1 eines von einer Welle antreibbaren Laufrads.
Das Verfahren umfasst des Weiteren ein Bereitstellen S2 eines spiralförmig ausgebildeten
Gehäuses. Das Verfahren umfasst überdies ein Einbringen S3 einer Mehrzahl von Nuten
in zumindest einen Teil einer inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses entlang eines Strömungsverlaufs einer an der inneren strömungsführenden
Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses geführten Fluidströmung durch materialabtragendes
Bearbeiten.
[0038] Die in die strömungsführende Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses eingebrachte
Mehrzahl von Nuten wird vorzugsweise durch Fräsen erzeugt. Die in den zumindest einen
Teil der inneren strömungsführenden Oberfläche des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
eingebrachte Mehrzahl von Nuten wird vorzugsweise mittels eines Kugelfräsers erzeugt.
[0039] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art und
Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise
verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
[0040] Beispielsweise sind eine Geometrie des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses sowie
eine Anordnung der jeweiligen Nuten im Gehäuse an entsprechende bauliche Anforderungen
der Vorrichtung anpassbar.
1. Vorrichtung (1) zum Komprimieren oder Expandieren eines Fluids (F),
mit einem von einer Welle (10) antreibbaren Laufrad (12); und
mit einem spiralförmig ausgebildeten Gehäuse (14), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einen Teil einer inneren strömungsführenden Oberfläche (15) des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses (14) eine Mehrzahl von Nuten (16, 17) entlang einem Strömungsverlauf
einer an der inneren strömungsführenden Oberfläche (15) des spiralförmig ausgebildeten
Gehäuses (14) führbaren Fluidströmung durch materialabtragendes Bearbeiten eingebracht
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in die strömungsführende Oberfläche (15) des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
(14) eingebrachte Mehrzahl von Nuten (16, 17) durch Fräsen erzeugt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (A) einer Mittellängsachse (M1) einer ersten Nut (16) zu einer Mittellängsachse
(M2) einer zur ersten Nut (16) benachbart angeordneten zweiten Nut (17) einen 0,2
bis 1-fachen Durchmesser der ersten Nut (16) oder der zweiten Nut (17) beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an der strömungsführenden Oberfläche (15) des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
(14) ausgebildeten Nuten (16, 17) an einem zum Laufrad (12) benachbart angeordneten
Abschnitt (15a) der Oberfläche (15) des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses (14) im
Wesentlichen zu an einer strömungsführenden Oberfläche (15) des Laufrads (12) ausgebildeten
Nuten (19, 20), welche entlang dem Strömungsverlauf des Fluids (F) an der strömungsführenden
Oberfläche (15) des Laufrads ausgebildet sind, ausgerichtet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) als Verdichter ausgebildet ist, wobei das Fluid (F) in Axialrichtung
(Ra) des Laufrads (12) in die Vorrichtung (1) einströmbar und in Radialrichtung (Rr) des Laufrads (12) aus der Vorrichtung (1) ausströmbar.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) als Turbine ausgebildet ist, wobei das Fluid (F) in Radialrichtung
(Rr) des Laufrads (12) in die Vorrichtung (1) einströmbar und in Axialrichtung (Ra) des Laufrads (12) aus der Vorrichtung (1) ausströmbar.
7. Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung (1) zum Komprimieren oder Expandieren eines
Fluids (F) mit den Schritten:
Bereitstellen (S1) eines von einer Welle (10) antreibbaren Laufrads (12);
Bereitstellen (S2) eines spiralförmig ausgebildeten Gehäuses (14);
gekennzeichnet, durch
Einbringen (S3) einer Mehrzahl von Nuten (16, 17) in zumindest einen Teil einer inneren
strömungsführenden Oberfläche (15) des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses (14) entlang
eines Strömungsverlaufs einer an der inneren strömungsführenden Oberfläche (15) des
spiralförmig ausgebildeten Gehäuses (14) führbaren Fluidströmung durch materialabtragendes
Bearbeiten.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsverlauf der an der inneren strömungsführenden Oberfläche (15) des spiralförmig
ausgebildeten Gehäuses (14) führbaren Fluidströmung mittels einer rechnergestützten
Strömungssimulation ermittelt wird, wobei durch die Strömungssimulation ermittelte
Strömungslinien (L) einem Materialabtragungswerkzeug (18) als Eingangsdaten für einen
Materialabtragungsprozess bereitgestellt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die in die strömungsführende Oberfläche (15) des spiralförmig ausgebildeten Gehäuses
(14) eingebrachte Mehrzahl von Nuten (16, 17) durch Fräsen erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die in den zumindest einen Teil der inneren strömungsführenden Oberfläche (15) des
spiralförmig ausgebildeten Gehäuses (14) eingebrachte Mehrzahl von Nuten (16, 17)
mittels eines Kugelfräsers erzeugt wird.