[0001] Die Erfindung betrifft einen Überlastauslöser.
[0002] Bei Kompaktleistungsschaltern wirken im Überlastauslöser verschiedene Bimetalle oder
Schnellauslöser auf eine Entklinkungsstelle. Diese wird dadurch betätigt und wirkt
auf ein Schaltschloss, durch das die elektrischen Kontakte des Kompaktleistungsschalters
geöffnet werden.
[0003] Es besteht die Anforderung, dass ein Kompaktleistungsschalter mehrere Kurzschlüsse
abschalten können muss und danach immer noch Überlastauslösungen möglich sind. Durch
die Kurzschlüsse wird die Verklinkungsfläche eines Kraftspeichers derartig verschmutzt,
dass unverzögerte Auslösungen möglich sind.
[0004] Überlastauslösungen werden in so einem Verschmutzungsfall durch eine erhöhte Reibung
aufgrund der Verschmutzung erschwert. Bei herkömmlichen Kompaktleistungsschaltern
ist die Auslösekraft zum Entklinken der Auslöseeinheit nach einem Kurzschluss und
damit folgender starker Verschmutzung um ein vielfaches höher als vor dem Kurzschluss.
Im Entklinkungsbereich sammeln sich Verschmutzungen und erhöhten daher die Reibung
signifikant.
[0005] Dieser Umstand führt dazu, dass die von der Norm geforderte thermische Entklinkung
(Überlastauslösung) nach einem Kurzschluss grenzwertig wird. Gehäuft tritt dieses
Problem bei Kompaktleistungsschaltern mit hohen Nennströmen auf, beispielsweise bei
125A (Ampere) oder 160A. Bei hohen Nennströmen wird der Kurzschlussstrom schwächer
begrenzt als bei niedrigen Nennströmen, was zu einem stärkeren Abbrand des Kontaktmaterials
und zu einer höheren Gasentwicklung (Druck) führt. Kompaktleistungsschalter mit niedrigen
Nennströmen haben einen höheren Innenwiderstand und begrenzen den Kurzschlussstrom
somit stärker. Dies ist aber bei hohen Nennströmen nicht möglich, da die erlaubte
Erwärmung im Kundenanschlussbereich durch die Norm vorgegeben ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Überlastauslöser zur Verfügung
zu stellen, der bei Verschmutzung weiterhin zuverlässig auslösen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Überlastauslöser gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Überlastauslösers sind in Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Der erfindungsgemäße Überlastauslöser gemäß Anspruch 1 weist ein Bimetall, einen
Auslöser, einen Auslöseschieber, eine Klinke und einen Kraftspeicher auf, wobei bei
Überlast
- das Bimetall den Auslöseschieber betätigt;
- der Auslöseschieber dadurch die Klinke betätigt; und
- die Klinke dadurch die Bewegung des Kraftspeichers freigibt,
bei dem die Klinke mit einer Klinkenfläche versehen ist und der Kraftspeicher mit
einer Verklinkungsfläche, wobei im verklinkten Zustand die beiden Flächen mechanisch
zusammenwirken und im entklinkten Zustand bei Überlast die Klinkenfläche von der Verklinkungsfläche
gelöst wird zur Freigabe der Bewegung des Kraftspeichers, wobei die Klinkenfläche
oder die Verklinkungsfläche einen Buckel aufweist.
[0009] Vorteilhaft hierbei ist, dass Verschmutzung von dem neben dem Buckel geschaffenen
Vertiefungen im Entklinkungsbereich aufgenommen werden können. Dadurch wird eine Reibungserhöhung
im Entklinkungsbereich verhindert bzw. reduziert. Verschmutzungen, die sich auf dem
Buckel absetzen, können durch den Prozess der Verklinkung vom Buckel weg transportiert
werden. Dadurch, dass die Klinkenfläche oder die Verklinkungsfläche einen Buckel aufweisen,
ist die Kontaktfläche zwischen Klinke und Kraftspeicher genauer definiert.
[0010] In einer Ausgestaltung ist der Buckel der Klinkenfläche oder der Verklinkungsfläche
als linienförmige Erhöhung auf der Klinkenfläche oder Verklinkungsfläche ausgebildet.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung ist der linienförmige Buckel senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Klinke oder des Kraftspeichers ausgebildet.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung beschreiben die Klinke und der Kraftspeicher jeweils
eine kreisförmige Bewegung um jeweils einen festen Mittelpunkt.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung ist der linienförmige Buckel parallel zur Bewegungsrichtung
der Klinke oder des Kraftspeichers ausgebildet.
[0014] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, so
wie die Art und Weise, wie sie erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
in Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Zusammenhang
mit den Figuren näher erläutert werden.
- Figur 1
- Kraftspeicher mit Buckel;
- Figur 2
- Klinke mit Buckel auf der Klinkenfläche;
- Figur 3
- Überlastauslöser mit Kraftspeicher und Klinke; und
- Figur 4
- Variante der buckelartigen Verklinkungsfläche mit parallel zur Bewegungsrichtung der
Klinke angeordnetem Buckel.
[0015] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Kraftspeicher 200 dargestellt. Der Kraftspeicher
200 weist eine Verklinkungsfläche 201 auf. Auf dieser Verklinkungsfläche 201 ist ein
Buckel 210 angebracht. Der Buckel 210 bewirkt, dass Verschmutzungen, die sich auf
diesem während eines Auslösevorganges ablagern, in die Vertiefungen rechts und links
neben dem Buckel 210 transportiert werden können. Dadurch ist die Kontaktfläche des
Buckels 210 des Kraftspeichers 200 nicht mit Verschmutzungen belegt. Es kommt damit
nicht zu einer Erhöhung der Reibung.
[0016] In Figur 3 ist der erfindungsgemäße Überlastauslöser 500 dargestellt. Der Überlastauslöser
500 umfasst einen Kraftspeicher 200, der mit einer Klinke 100 zusammenwirkt, wobei
die Klinke 100 mit einer Klinkenfläche 101 versehen ist und der Kraftspeicher 200
mit einer Verklinkungsfläche 201. Im verklinkten Zustand wirken diese beiden Flächen
101; 201 mechanisch zusammen. Im entklinkten Zustand bei Überlast wird die Klinkenfläche
101 von der Verklinkungsfläche 201 gelöst zur Freigabe der Bewegung des Kraftspeichers
200.
[0017] Im Falle eines Kurzschlusses werden Verschmutzungen im Inneren des Schalters erzeugt.
Entsprechend der Figur 3 bedeutet dies, dass Verschmutzungen aus dem Überlastauslöser
500 heraus in Richtung des Kraftspeichers 200 strömen.
[0018] Der Überlastauslöser 500 aus Figur 3 umfasst einen Kraftspeicher 200 und eine Klinke
100. Die Klinke 100 wirkt mit dem Kraftspeicher 200 zusammen zur Freigabe der im Kraftspeicher
200 gespeicherten Energie. Entsprechend der Figur 3 bedeutet dies, dass die Klinke
100 zur Freigabe gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden muss um ihren festen Mittelpunkt
105 und der Kraftspeicher 200 im Uhrzeigersinn um seinen festen Mittelpunkt 205.
[0019] In Figur 3 sind ebenso Bimetalle 501; 502 dargestellt. Diese Bimetalle 501; 502 betätigen
einen Auslöseschieber 300 im Überlastfall dadurch, dass sie entsprechend der Figur
3 im Überlastfall nach links ausbiegen und den Auslöseschieber 300 in diese Richtung
mitnehmen.
[0020] Der Auslöseschieber 300 wirkt beispielsweise über einen Umlenker 1100 auf die Klinke
100. Dadurch wird die Klinke 100 um ihren festen Mittelpunkt 105 gedreht gegen den
Uhrzeigersinn. Die lineare Bewegung des Auslöseschiebers 300 wird in eine kreisförmige
Bewegung der Klinke 100 umgesetzt. Der Auslöseschieber 300 betätigt direkt oder indirekt
die Klinke 100.
[0021] Der in der Figur 1 dargestellte Buckel 210 auf der Verklinkungsfläche 201 des Kraftspeichers
200 wirkt mit der Klinkenfläche 101 der Klinke 100 zusammen. Vorteilhaft ist dabei,
dass der Buckel 210 eine wohldefinierte Auflage- beziehungsweise Kontaktfläche bietet,
auf dem aufgrund des Zusammenwirkens mit der Klinke 100 sich keine Verschmutzungen
ablagern können. Falls sich doch Verschmutzungen auf dem Buckel 210 im Auslösefall
ablagern, so wird bei Verklinkung diese Verschmutzung vom Buckel 210 weg transportiert,
beispielsweise in die Vertiefung neben den Buckel 210 auf der Verklinkungsfläche 201.
[0022] Gemäß Figur 2 ist in einer alternativen Ausführung ein Buckel 110 auf der Klinkenfläche
101 angeordnet. Auch dieser Buckel 110 bietet dieselben Vorteile wie der Buckel 210
des Kraftspeichers 200. Verschmutzungen können sich zwar im Auslösefall auf dem Buckel
110 anlagern, aber bei Verklinkung wird diese Verschmutzung vom Buckel 110 weg transportiert,
beispielsweise in die Vertiefung neben dem Buckel 110.
[0023] Der Überlastauslöser 500 aus Figur 3 mit den Bimetallen 501; 502, dem Auslöseschieber
300, der Klinke 100 und dem Kraftspeicher 200 löst bei Überlast folgendermaßen aus:
Das Bimetall 501; 502 betätigt den Auslöseschieber 300; der Auslöseschieber 300 betätigt
dadurch die Klinke 100 und die Klinke 100 gibt dadurch die Bewegung des Kraftspeichers
200 frei. Beispielsweise kann der Auslöseschieber 300 eine lineare Bewegung beschreiben.
Klinke 100 und Kraftspeicher 200 beschreiben jeweils eine kreisförmige Bewegung um
jeweils einen festen Mittelpunkt 105; 205.
[0024] In Figur 4 ist ein erfindungsgemäßer Kraftspeicher 200 dargestellt. Der Kraftspeicher
200 weist eine Verklinkungsfläche 201 auf. Auf dieser Verklinkungsfläche 201 sind
mehrere Buckel 210; 210a angebracht. Die Buckel 210; 210a bewirken, dass Verschmutzungen,
die sich auf diesem während eines Auslösevorganges ablagern, in die Vertiefungen rechts
und links neben den Buckeln 210; 210a transportiert werden können. Dadurch ist die
Kontaktfläche der Buckel 210; 210a des Kraftspeichers 200 nicht mit Verschmutzungen
belegt. Es kommt damit nicht zu einer Erhöhung der Reibung.
[0025] Die linienförmigen Buckel 210; 210a sind senkrecht zur Bewegungsrichtung der Klinke
100 oder des Kraftspeichers 200 ausgebildet.
[0026] Die Verklinkungskontur, entweder der Klinke 100 oder des Kraftspeichers 200, wurde
umkonstruiert, um die Verklinkung unanfällig für Verschmutzung und Fertigungstoleranzen
zu gestalten. Dafür wurde ein Buckel 110; 210 geschaffen, der eine definierte Auflagefläche
erzeugt und über eine Längsrille bzw. Vertiefung verfügt, die Verschmutzungen auffangen
kann. Dadurch wird eine Reibungserhöhung im Entklinkungsbereich verhindert bzw. reduziert.
1. Überlastauslöser (500) mit einem Bimetall (501; 502), einem Auslöseschieber (300),
einer Klinke (100) und einem Kraftspeicher (200), wobei bei Überlast
- das Bimetall (501; 502) den Auslöseschieber (300) betätigt;
- der Auslöseschieber (300) dadurch die Klinke (100) betätigt; und
- die Klinke (100) dadurch die Bewegung des Kraftspeichers (200) freigibt,
bei dem die Klinke (100) mit einer Klinkenfläche (101) versehen ist und der Kraftspeicher
(200) mit einer Verklinkungsfläche (201), wobei im verklinkten Zustand die beiden
Flächen (101; 201) mechanisch zusammenwirken und im entklinkten Zustand bei Überlast
die Klinkenfläche (101) von der Verklinkungsfläche (201) gelöst wird zur Freigabe
der Bewegung des Kraftspeichers (200),
dadurch gekennzeichnet, dass die Klinkenfläche (101) oder die Verklinkungsfläche (201) einen Buckel (110; 210)
aufweist.
2. Überlastauslöser (500) gemäß Anspruch 1, bei dem der Buckel (110; 210) als linienförmige
Erhöhung auf der Klinkenfläche (101) oder der Verklinkungsfläche (201) ausgebildet
ist.
3. Überlastauslöser (500) gemäß Anspruch 2, bei dem der linienförmige Buckel (110; 210)
senkrecht zur Bewegungsrichtung der Klinke (100) oder des Kraftspeichers (200) ausgebildet
ist.
4. Überlastauslöser (500) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Klinke (100)
und der Kraftspeicher (200) jeweils eine kreisförmige Bewegung um jeweils einen festen
Mittelpunkt (105; 205) beschreiben können.
5. Überlastauslöser (500) gemäß Anspruch 2, bei dem der linienförmige Buckel (210; 210a)
parallel zur Bewegungsrichtung der Klinke (100) oder des Kraftspeichers (200) ausgebildet
ist.